Chaos der Gefühle von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Erinnerungen ----------------------- Chaos der Gefühle Autor: Ju-chan Teil: 6 /16 Abgeschlossen: ja Fandom: Original Disclaimer: Alles meins!!! Kommentar: So, der nächste Teil ist online. Dieses Mal ein bisschen später, aber na ja... Ich würde mich über eure Meinung freuen! Falls ihr irgendwas zu kritisieren habt, immer her damit ^^ ------------ 6. Erinnerungen ------------ Hideo erwartete Akira bereits sehnsüchtig. "Und?" "Nichts und! Es ist alles geklärt!" Hideos Augen wurden zu Schlitzen. "Du kannst ja richtig fies sein! Nun erzähl schon, was er meinte!" "So neugierig hätte ich dich gar nicht eingeschätzt!", gab Akira verblüfft zu. "Tja... Jeder hat seine Schwächen, nicht wahr?!", grinste Hideo offen. "Okay, okay, ich erzähl's dir ja! Kommst du noch mit zu mir?", bat Akira plötzlich. Hideo überlegte kurz, dann meinte er: "Klar. Ich hab heute eh nichts mehr vor!" Damit machten sich beide auf den Weg zum Hause Kashino. Unterwegs berichtete Akira haargenau von ihrer Unterhaltung. Sogar die Stelle, wo TK ihn für seinen Freund gehalten hatte, ließ er nicht aus. "Und hier wohnst du also?" Hideos Blick schweifte durch den großen weißen Flur, überflog die eichenfarbenen Türen und blieb an der großen, geschwungenen Treppe hängen. "Ja, leider...." Akira verzog das Gesicht. "Leider! Das ist doch gigantisch... wenn auch ein bisschen farblos!" "Eben!" Mit diesem Wort schob Akira seinen Gast die Treppe hoch. Hideo staunte nicht schlecht, als er in das farbenprächtige Zimmer von Akira eintrat. "Hier lässt es sich doch aushalten." Neugierig musterte er den Raum. "Wenn du meinst...." Akira ließ sich an dem Couchtisch nieder. "Oh man, ich bin mehr als froh, dass Takeru es nun endlich weiß!" "Kann ich mir vorstellen! Nun brauchst du wenigstens keine Angst mehr haben, dass er was merkt und es erahnen könnte!" Schnaufend ließ sich der Ältere neben Akira nieder. "Was machen eigentlich deine Eltern?", fragte er weiter, als Akira nichts auf seinen Worte erwiderte. "Mein Vater ist Arzt. Und meine Mutter ist vor 3 Monaten gestorben..." Forschend blickte er in Hideos Gesicht. Dieser hatte an Akiras Tonfall deutlich gespürt, dass er über dieses Thema nicht reden wollte und beide beschlossen in stummem Einverständnis, das Gespräch nicht auszuweiten. Ein seltsames Schweigen breitete sich zwischen den beiden Freunden aus, denn keiner wusste so recht, was er sagen sollte. /Mir ist irgendwie komisch!/ Die Stille um Akira herum, brachte seinen ganzen Körper zum Kribbeln. Eigentlich war es ja ein angenehmes Gefühl, aber er fühlte sich trotzdem nicht wohl in seiner Haut. Eine unerwartete bleierne Müdigkeit hatte sich über ihn gelegt und schien ihn mit einem Mal erdrücken zu wollen. Müde lehnte er sich gegen Hideo, der dies wortlos hinnahm und zu Akiras Überraschung ihn regelrecht in den Arm nahm. Akira wusste nicht, was auf einmal mit ihm los war, jedoch gefiel ihm das Gefühl, das sich in seinem Körper ausbreitete ganz und gar nicht. Leichte Kopfschmerzen begannen in seinem Schädel zu pochen und ein plötzlich Welle von Übelkeit überschwamm ihn. Akira versuchte, diese Empfindungen zu missachten und begann leise, sich mit Hideo zu unterhalten. Sie sprachen eine Weile über Takeru, kamen dann aber zu Hideos Freunden. Der Ältere erzählt ihm, mit wem er so seine Zeit verbrachte und berichtete auch von einem geplanten Videoabend. Einem spontanen Impuls folgend, lud Hideo Akira dazu ein. "Sicher, dass es deine Leute nicht stört, wenn ich dabei bin?", fragte er unsicher. Irgendwie war ihm nicht wohl bei dem Gedanken, sich so einfach in eine festbestehende Clique "zu drängen". "Quatsch!", wehrte Hideo hingegen ab. "Warum sollte das wen stören? Wenn irgendwer gerne wen mitbringen will, den die anderen nicht kennen, dann tut er das einfach." "Hm..." Akira schien immer noch nicht überzeugt zu sein. Eigentlich wollte er liebend gerne man ein paar andere Leute kennen lernen, doch andererseits... Ja, was andererseits? Akira schüttelte benommen den Kopf. Er wusste auch nicht, warum er so plötzlich Hemmungen hatte, einfach zu zu sagen. Und darüber nachdenken wollte er jetzt irgendwie auch nicht, da ihm das Denken im Moment sehr schwer fiel. Beunruhigt stellte er fest, dass das Hämmern in seinem Kopf schlimmer geworden war... "Ach, gib dir 'nen Ruck!", ermunterte Hideo seinen Freund. Er schien nicht zu ahnen, womit Akira im Moment gerade kämpfte. "Komm einfach hin und dann sehen wir weiter!" "In Ordnung!" Akira nickte bereitwillig. Doch diese ruckartig Bewegung schien ihm - oder besser gesagt seinem Kopf - überhaupt nicht zu bekommen. Hideo, der dem Jüngeren immer noch forschend ins Gesicht blickte, sah, wie dieser mit einem Mal um einige Nuancen bleicher wurde. "Akira?" Besorgnis spiegelte sich in seiner Stimme wieder. Doch Akira schenke Hideo mit einem Mal keine Beachtung mehr. Wortlos stand er auf und verließ das Zimmer. Hideo war im ersten Moment so überrascht, dass er einfach sitzen blieb, aber nach wenigen Sekunden, sprang auch er auf und lief Akira hinter her. Er wusste nicht was sein Freund vorhatte. Als er hinaus auf den Flur trat, konnte er nur noch sehen, wie eine Zimmertür geschlossen wurde. Zögernd nährte er sich der Tür und klopfte an. "Akira? Alles klar mit dir?" "Ja! Ich ---" Dann konnte Hideo nur noch hören, wie sein Freund würgte. "AKIRA!" Eine Gänsehaut überzog seinen Körper. Er musste dort rein, denn irgendwas schien mit seinem Freund wirklich nicht in Ordnung zu sein, denn von nichts musste man sich nicht übergeben. Probehalber drückte er die Türklinke hinunter und hätte erwartet, dass die Tür verschlossen sei, aber sie ließ sich öffnen. Vorsichtig wagte er einen Blick in den weißgefliesten Raum hinein und wie erwartet fand er seinen Freund über der Toilette. Mit hastigen Schritten war er bei ihm angelangt. Rasch ließ er sich neben ihm auf die Knie fallen. Akira bot einen schrecklichen Anblick: Seine Haut war bleich und sein Gesicht von kaltem Schweiß überzogen. Seine Augen hatten einen glasigen Glanz. "Akira!" Entschlossen löste er Akira von der Toilette und drehte ihn zu sich herum. Dieser hatte aufgehört sich zu übergeben, wirkte aber immer noch so blass. Als er Hideo erkannte, schenkte er ihm ein flüchtiges Lächeln und meinte dann mit zittriger Stimme: "'tschuldigung! Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist!" Hideo war unterdessen aufgestanden und hatte ein Handtuch nass gemacht. Mit diesem kehrte er zu Akira zurück, und wischte ihm den Schweiß vom Gesicht. "Ich bin zwar kein Arzt, aber ich wurde mal tippen, du hast dir was weggeholt, als du gestern im Regen gehockt hast!" Er zog den immer noch schwächelnden Akira an einer Hand hoch und schlang seinen Arm um dessen Hüfte, wie um ihn zu stützen. Dann verließen sie gemeinsam das Badezimmer. Wieder in Akiras Zimmer angekommen, ließ sich dieser auf sein Bett fallen. Regungslos hockte er auf der Bettkante, bis Hideo sich neben ihn setzte und ihn ansprach. "Geht's wieder?" Ein schwaches Nicken von Akira war die Antwort. "Mensch, du machst was mit mir!" Hideo schüttelte den Kopf. "Macht's dir Spaß, mich so zu erschrecken?!" Es war weniger ein Vorwurf, als ein Versuch Hideos, sich selbst zu beruhigen. "Ich bin mir sogar fast sicher, dass du auch Fieber hast! Am besten, du legst dich ein bisschen hin! Das geht schon wieder weg!" "Und was ist mit dir?" "Ich geh dann wieder! Ist doch kein Problem." /Nein! Ich will nicht das er geht!/ Akira wurde noch schlechter bei dem Gedanken, hier alleine in dem großen Haus zu hocken. Nur er und die vorherrschende Stille. An Musik war mit seinem Brummschädel nämlich nicht zu denken. Zaghaft schüttelte den Kopf. "Bleibst du noch ein bisschen?" "Und wie sollst du dann schlafen? Du kannst mir nicht erzählen, dass du zur Ruhe kommst, wenn ich an deinem Bett sitze!" "Stimmt! Das könnte schwer werden!" Akira musste gegen seinen Willen grinsen. Trotzdem versuchte er es weiter. "Wenigstens bis ich eingeschlafen bin?" "Ach Kleiner! Du hast mich wirklich unter Kontrolle! Dir einen Wunsch abzuschlagen, ist mehr als schwer!" Mit diesen Worten griff er nach Akiras T-Shirt und zog es ihm über den Kopf. Akira selbst befreite sich aus seiner Hose, die ja eigentlich Hideo gehörte, und schlüpfte dann unter seine Bettdecke. Hideo mit Hundeaugen anblickend robbte er ein wenig zur Seite und machte seinem großen Freund somit Platz, sich daneben zu legen. Dieser maß ihn mit abschätzenden Blicken. "Wenn ich hier einschlafe, ist das deine Schuld!" Mit einem knurrigen Lächeln legte er sich neben den Kranken. "So, und nun schlaf!" Akira schloss wie befohlen die Augen. Es herrschte für einen Moment Stille, dann öffnete Akira sie wieder und wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als Hideo den Versuch schon im Keim erstickte. "Ich sagte schlaf!" Mit einem überlegenen Lächeln beobachtete er, wie Akira gehorsam, wenn auch mit einem leichten Schmollmund, die Augen wieder schloss und nach wenigen Minuten begann flach zu atmen. Der scheint ja schon sehr müde gewesen zu sein, ging es Hideo durch den Kopf. Kurz überlegte er, ob er nicht doch bei Akira liegen bleiben sollte, doch dann entschied er sich dagegen, raffte sich auf und erhob sich. Mit suchendem Blick sah er sich im Zimmer um, bis er fand was er suchte. Er nahm vom Schreibtisch einen Zettel und einen Stift und schrieb dem Schlafenden eine Nachricht, die er ihm auf den Couchtisch legte. Dort würde er sie sicher sehen. Dann wandte er sich um und verließ das Haus. Mit einem warmen Gefühl ums Herz schlenderte er den Weg nach Hause und dachte an den schlafenden Akira.... Grummelnd schlug Akira die Augen auf! /Scheiß Sonne/, war sein erster Gedanke, als er registrierte was ihn geweckt hatte. Es musste an die 16 Uhr sein, denn immer um diese Uhrzeit schien die Sonne durch sein großes Fenster. Im ersten Augenblick war Akira geblendet, dann drehte er sich jedoch um und verschwand murrend unter der Bettdecke. /Man, bin ich müde!/ Trotz dessen raffte er sich auf und verließ das warme kuschelige Bett. Sein Blick irrte unstet durchs Zimmer. /Hideo ist scheinbar echt gegangen.../, überlegte er weiter, als er nicht fand, was er suchte. Zwar musste er zugeben, dass er ein klein wenig enttäuscht war, aber immerhin konnte er von seinem älteren Freund schlecht verlangen, dass er hier die ganze Zeit bei ihm am Bett hockte und ihm beim Schlafen zusah. /Der hat sicher noch andere Dinge zu tun/ Ziellos wanderte Akira durch sein Zimmer, bis er auf etwas stieß, das seinen Aufmerksamkeit erregte. Neugierig begutachtete er den Zettel, den er auf seinem Couchtisch gefunden hatte, er war von Hideo: Hallo Kleiner! Na, ausgeschlafen?! Tut mir ja echt Leid, dass ich gehen muss, aber ich hab einem Kumpel versprochen, mich zu melden. Der wird mich eh schon köpfen, weil ich nicht schon am Morgen angerufen hab. Aber nichtsdestotrotz, hoffe ich, dass es dir wieder besser geht! Falls was ist oder du meine Hilfe brauchst, gebe ich dir lieber meine Nummer: 030-25-52887 Hideo /Toll! Was mach ich jetzt?/ Seufzend ließ Akira den Zettel wieder auf den Tisch fallen. /ÖDE!/ Missmutig verschränkte er die nackten Arme vor der ebenso nackten Brust. /...nackt?... hä?/ Als er an sich runter blickte, musste er feststellen, das er wieder mal nur mit seinen Boxershorts bekleidet war. Gemächlich schlenderte er Richtung Kleiderschrank und wühlte dann eine schwarze Hose und ein ebenso schwarzes T-Shirt hervor und zog sich an. Immer noch ratlos, ließ er sich auf seiner Couch nieder und zog die Beine an den Körper heran. /Was war bloß vorhin mit mir los? Kam dieser << Anfall >> echt vom Fieber? - FALLS ich denn welches hatte! Dann hab ich gestern Abend wohl echt lange im Regen gesessen. Mensch, ich bin da einfach weggepennt. Gut das Hideo vorbei gekommen ist! Ich hätte da noch übernachtet! Aber wo hätte ich schließlich auch hingesollt? Und dann noch in kurzer Hose und T-Shirt. Toll! Das konnte mal wieder nur mir passieren.../ Sich über sich selbst ärgernd, stützte er sein Kinn auf seine Knie. /Aber ich bin echt froh, dass das mit Takeru geklärt ist. Er ist halt doch ein echter Freund! Und dazu noch ein tierisch gutaussehender. Ich hätte nie gedachte, dass ich das jetzt denken würde, aber ich bin mächtig froh, dass ich aus Tokio hier her gekommen bin. Wirkliche Freunde hatte ich da ja auch nicht und Verwandte... /, den Gedanken brach er lieber ab. Grübelnd erhob er sich und schlenderte zum Schreibtisch. Nach kurzem Zögern öffnete er die oberste Schublade und holte das Bild, das Takeru vor ein paar Tagen bei ihm entdeckt hatte, heraus. Stumm betrachtet er es. Immer noch lächelte der Fremde darauf so strahlend, dass Akira ein Schaudern durchfuhr. /Warum muss ich in letzter Zeit so oft an dich denken???/ Diese Frage beschäftigte ihn schon seit einer geraumen Weile. Und innerlich wusste er auch die Antwort darauf. Er war schlichtweg enttäuscht. Denn er hatte zumindest erwartet.... /Hör auf zu grübeln, Akira, das bringt dich auch nicht weiter. Und ihn schon gar nicht her!/, rief er sich selber zur Ordnung und legte das Bild behutsam wieder in das Schubfach. Es noch ein letztes Mal betrachtend, schloss er diese. Dennoch starrte er die geschlossene Lade eine Weile unschlüssig an. Dann durch brach ein Knurren die Stille. Akira wurde rot, auch wenn sich keiner außer ihm im Raum befand. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er mächtigen Hunger hatte und er schlich runter in die Küche, um etwas Nahrhaftes zu ergattern. /Hach, heute ist endlich wieder Volleyball!/ Akira machte vor Freude einen Luftsprung. Die komischen Blicke, die ihm seine Mitschüler zuwarfen, beachtete er einfach nicht. Das Wochenende hatte er zu Hause verbracht und, oh Wunder, freiwillig ein wenig für die Schule gelernt. Irgendwann in den nächsten Wochen sollte auch noch mal eine Mathearbeit anstehen, aber wann genau, wusste irgendwie keiner so recht. Doch Mathe war ja nicht Akiras Problemfach - im Gegensatz zu Biologie. Als er am Montag dann morgens den Schulhof betreten hatte, war alles wie immer gewesen. Takeru hatte am Tor auf ihn gewartet und sie waren gemeinsam zum Klassenraum geschlendert. Der Tag verging schnell und am Nachmittag war er wieder bei TK zu Hause gewesen, Hausaufgaben machen. Eigentlich hatte er ja Hausarrest - aber echt nur eigentlich. Sein Vater war eh den ganzen Tag nicht zu Hause und hatte somit keine Kontrolle über sein Tun. Und immerhin war er bei Takeru schon so gut wie zu Hause. Na ja, auf jeden Fall hielt Akira diese Kleinigkeit nicht davon ab, seinen Kumpel zu besuchen. Abends hockte er dann wieder alleine in seinem Zimmer.... Was für ein Leben, erfüllt von Routine! Nach dem selben Muster lief auch der Dienstag ab. Und nun war Mittwoch. Ein Tag auf den Akira sich schon lange freute. Eigentlich war ihm in den drei Monaten nie aufgefallen, dass ihm das Volleyballspielen so sehr gefehlt hatte. Aber nun, wo er wieder in einer Mannschaft war, konnte er es kaum erwarten auf dem Platz zu stehen. Und das Hideo auch noch sein Captain war, ließ das Ganze natürlich noch attraktiver erscheinen. Denn wann sonst hatte er die Gelegenheit, seinen Kumpel so richtig abgekämpft und durch geschwitzt zu sehen? /Schnurr!/ Da sich in seiner Lendengegend alleine bei der Vorstellung schon was zu regen begann, baute er seinen Gedanken lieber nicht weiter aus. /Zumindestens nicht hier auf dem Schulhof/ Mit einem schmutzigen Grinsen im Gesicht, steuerte er, den wie immer am Schultor wartenden, Takeru an. Dieser musste Akiras Grinsen gesehen haben, denn sein Blick wurde misstrauisch. "Na, alles klar?" "Jepp! Alles bestens!" Nur mit Mühe konnte Akira die letzten Überreste seiner schmutzigen Gedanken aus seinem Kopf vertreiben. /Mensch, wie kommt es das ich so versaut geworden bin?/ Er runzelte die Stirn, doch eine Stimme in seinem Kopf übernahm für ihn das Antworten. /Du bist auch nicht versauter als andere - bloß DU denkst halt an Jungs. Das ist der einzige Unterschied./ Klang einleuchtend. /Aber eigentlich hatte ich erwarte, dass mich der Gedanke, dass mich Jungs ... erregen ... , irgendwie verunsichert oder einschüchtert?!/, grübelte Akira weiter. Erneut antwortete eine innere Stimme. /Warum das? Du weißt das du schwul bist, und worauf dein Körper reagiert, kannst du nur minimal beeinflussen. Es heißt ja nicht um sonst, dass alle Kerle schwanzgesteuert sind.../ Ein hämisches Lachen füllte seinen Kopf aus. /WAS? Du hörst dich an wie ein Mädchen, das über einen Jungen lästert!/ Akira war geschockt! "Halt!" Abrupt blieb er stehen und Takeru, der, um ein paar entgegenkommenden Schülern auszuweichen, hinter ihm gegangen war, rannt voll in ihn hinein. "Was'n los?", wollte er wissen. Doch Akira beachtete ihn gar nicht. /So ein Mist! Irgendwie müssen bei mir am Freitag in der Kälte Gehirnzellen abgestorben sein. Seit wann unterhalte ich mich mit einer << inneren Stimme >> die sich dazu noch verdächtig nach 'nem << Mädchen >> anhört??? Ich glaub ich bin ernsthaft geschädigt!/ "Und ich glaub langsam, dass ich dir da nur zustimmen kann!" Verwirrt betrachtete Takeru seinen Freund. Der starrte eben so verwirrt zurück. "Hä? Kannst du neuerdings Gedanken lesen?" "Eigentlich ja nicht, aber wenn du sie durch die gesamte Schule brüllst, bekomm ich sie wohl oder übel auch mit. Immerhin bin ich nicht taub!" Nun bemerkte auch Akira, dass einige andere Schüler ihn anstarrten. "Hab ich das etwa laut gesagt?" "Ja, hast du!" Takeru nickte. "Was genau hab ich gesagt?" "Du meintest das dir am Freitag Gehirnzellen abgestorben sein müssen und....", begann Takeru zu zitieren, doch Akira unterbrach ihn. "Schon gut! Ich weiß was ich gedachte... äh... gesagt hab..." Hochrot packte Akira seinen immer noch verdutzt guckenden Freund am Handgelenk und zog ihn die letzten Meter in den Klassenraum. /PEINLICH!/ Die Stunden verliefen ohne Vorkommnisse, sodass Akira nach der letzten Stunde zufrieden seine Sachen zusammen packte, um nach Hause zu gehen. Dort würde er seine Schultasche dann gegen seinen Volleyballrucksack eintauschen und wieder hierher zurück kommen. Auch Takeru hatte noch etwas in der Schule zu tun und würde somit erst um 16.30 Uhr das Schulgelände verlassen. Er war Klassensprecher und sollte bei einer Konferenz dabei sein, worum genau es ging, wusste Akira nicht. "Hallo Cap!" Akira lächelte Hideo ein mal kurz zu, dann verschwand er in der Umkleide um sich umzuziehen. Das Training begann wie immer mit dem Warmlaufen. Danach folgten Ballübungen zu zweit. Dies war ein Teil des Trainings, den Akira nicht so besonders mochte, denn seiner Meinung nach, war das ständige hin und her Pritschen und Baggern auf Dauer langweilig. Als er das Hideo gegenüber äußerte, meinte dieser nur kalt, das << er >> der Captain sei und das diese Übungen gut für das Ballgefühl wären. Darauf erwiderte Akira lieber nichts. Umso begeisterte war er, als Hideo die Gruppe, die aus 15 Leuten bestand, in zwei Mannschaften aufteilte. Eine mit 7, die andere mit 8 Spielern. Je 6 von ihnen betraten das Spielfeld und brachten sich in Position. Akira ergatterte sich sogleich seine Lieblingsposition, die 6. Die gegnerische Mannschaft hatte Aufschlag. Der Typ - Taro hieß er, soweit sich Akira erinnern konnte - preschte den Ball in niedriger Flugbahn übers Netz, aber der Mitspieler rechts von Akira konnte den Ball annehmen und spielte ihn dem Steller - also Yuki auf der Position 3 - zu. Dieser stellte den Ball in hohem Bogen auf die Position 4 - Akira wusste den Namen von dem Typen nicht - , welche ihn mit einem kraftvollen Angriffsschlag wieder auf die gegnerische Seite brachte. /Ja, das nennt man Volleyball! Ich weiß gar nicht, was Hideo hat! Die spielen doch gut!/ Ein reger Ballwechsel war zu Stande gekommen und auch Akira punktete nicht schlecht. Hideo war in der gegnerischen Mannschaft, sodass Akira seinen << persönlichen Gegner >> gefunden hatte. Oft versuchte er Bälle, die Hideo übers Netz schmetterte, anzunehmen, was gar nicht so einfach war. Der Captain der bunt zusammen gewürfelten Truppe, die sich << Mannschaft >> nannte, war mit Abstand der beste Spieler auf dem Feld. Akira blickte zur Punktetafel, die ein Auswechselspieler führte. /Wow! Wir halten uns gut! Es steht nur 15 : 18 / Aus den Augenwinkeln registrierte er, dass jemand die Halle betrat. Aber er schenkte dem unangemeldeten Besucher keine Beachtung, er war viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Teamkollegen den Ball zu zu spielen - er befand sich nun auf der Position 3 am Netz und musste die angenommenen Bälle, die ihn erreichten, seinem linken oder rechten Mitspieler so zu spielen, dass dieser ihn mühelos und mit viel Kraft übers Netz schlagen konnte. Akiras Team holte sich den Aufschlag zurück. Dadurch rutsche Akira auf die Position 2. Auf der anderen Seite des Netzes hatte Hideo die Stelle des Angriffsspielers übernommen. /Das könnte gefährlich für uns werden./ Aber egal, ob Akira dieses Spiel gewinnen oder verlieren würde, es hatte mächtig viel Spaß gemacht! /Noch dazu ist es bloß ein Übungsspiel!/ Die Aufgabe erfolgte und der Ball wanderte von der einen Seite des Netzes auf die andere. Ein stetiger Ballwechsel. Aus den Augenwinkeln konnte Akira sehen, dass nicht nur ein Besucher hinzugekommen war, sondern gleich zwei. Nun wurde er doch neugierig. Sich kurz versichernd, dass der Ball im gegnerischen Feld war, wagte er einen Blick auf die Zuschauer. /Hey, das ist ja Takeru! Aber wer ist der andere?/ Akira drehte nun vollständig den Kopf zu seinem Freund und dessen Begleiter. Als er sah, wer dort stand, vergaß er das Spielfeld im sich herum. /Das kann doch nicht sein....! Was will er hier....?/ Akiras kurze Unaufmerksamkeit sollte gleich bestraft werden. Hideo hatte einen Angriffsschlag gewagt, doch Akira war nicht bei der Sache und sah den Ball nicht kommen. "Akira! Pass auf!" Doch Hideos Warnschrei kam zu spät, der Ball traf Akira mit voller Wucht an der Schläfe. Dieser wusste gar nicht was mit ihm geschah, dann wurde es Schwarz um ihn herum, die Stimmen schienen alle aus weiter Ferne zu kommen. ~~ Flash Back ~~ Im gesamten Haus herrschte Stille. Aber es war eine gespannte Stille. Irgendwas lag in der Luft, doch Akira konnte nicht genau sagen was es war. Leise schlich er die Treppe runter. Sein Vater, seine Mutter und Tatsuya waren in der Küche. Doch nichts war zu hören. Dann vernahm er die Stimme seines Vaters. "Lüg mich nicht an! Du weißt genau, wovon ich rede!" "Nein! Ich weiß es wirklich nicht!" Seine Mutter war den Tränen nahe, das konnte man deutlich hören. "Vater! Wenn sie meint, sie weiß nichts, dann weiß sie auch nichts!" Tatsuya wollte seine Mutter verteidigen. "Halt du dich da raus! Mit dir redet im Moment keiner! Du bist doch genauso schlimm wie sie!" "Yoshi, lass ihn! Er hat mit der Sache nichts zu tun!", versuchte Akiras Mutter die harten Worte gegen Tatsuya zu verhindern. "Aber er ist doch genauso schlimm wie du! Ich will gar nicht wissen, wo er sich nachts immer rumtreibt! Sicher hat er schon jedes Mädchen hier in der Nachbarschaft durch!" "Vater!", fuhr Tatsuya empört auf. "Halt den Mund! Du bist immerhin schon 18! Und was ist?! Du hängst immer noch zu Hause rum oder aber bei irgendwelchen Weibern!" "Das stimmt doch gar nicht!", setzte sich Tatsuya zur Wehr. "Wenn ich unterwegs bin, dann mit Freunden!" "Ja, unterwegs durch irgendwelche Discos um Weiber abzuschleppen! Denkst du, ich kenne deine sogenannten << Freunde >> nicht? Dazu gehört doch auch der Nichtsnutz von neben an! Wie hieß er noch... genau... Yûji." "Vater! Yûji ist ein guter Freund!" "Ja, und sein Vater ist ein Säufer!" Tatsuya lachte freudlos auf. "Aber immerhin lässt er dann nicht seine ganze Wut an seiner Familie aus, wie du es gerade tust!" "Sag das noch mal und du FLIEGST HIER RAUS!" Akira, der immer noch regungslos vor der nur angelehnten Küchentür stand, erstarrte! /Das wagt er nicht! Er kann Tatsuya nicht rausschmeißen!/ "Wegen dir wohne ich hier auch gar nicht! Das einzige, was mich hier noch hält, sind Mutter und Akira! Du bist doch gar nicht mein Vater!" "Gut so, wer will schon so einen Herumtreiber als Sohn haben! Hätte deine Mutter dich doch erst gar nicht hier angeschleppt!" "Yoshi! Wie kannst du das zu meinem Sohn sagen? Er ist ein guter Junge!", mischte sich Akiras Mutter wieder ein. Akira, der vor lauter Angst zu zittern begonnen hatte, konnte sich das Bild, das sich dort drinnen bot, nur zu gut vorstellen: Sein Vater in Rage, wie er Tatsuya anbrüllte. Tatsuya, wie er sich nicht länger von ihm runter machen ließ und sich endlich zur Wehr setzte. Und natürlich seine Mutter, die ihren Mann und ihren Sohn auseinander zu bringen versucht, bevor sie sich in ihrer Wut noch auf einander stürzten. Akiras Sicht verschwamm. Stumme Tränen bahnten sich ihren Weg an die Oberfläche und liefen seine Wangen hinab. Das Zittern war noch schlimmer geworden. /So doll haben sie noch nie gestritten!/ "Ein guter Junge? Von wegen! Der frisst sich doch bloß bei uns hier durch! Wir dürfen für ihn den Kopf hinhalten! Aber nicht mit mir! Er fliegt raus!" Das laute Aufschluchzen von Akiras Mutter klang noch lange in seinem Kopf. Dann die klare Stimmte seines Bruders, todernst: "Nein, du wirst mich nicht rauswerfen! ICH GEH FREIWILLIG!" Akira hatte genug gehört! In blinder Panik stürmte er die Treppen hoch, gar nicht auf den Lärm achtend, den er verursachte. Aber die da unter waren eh mit sich selbst beschäftigt. Laut schluchzend warf er sich auf sein Bett, vergrub sich in seiner Decke, drückte das tränennasse Gesicht in sein Kissen. Lautlos weinte er vor sich hin. In seinem Kopf herrschte absolute Leere. Dann vernahm er Schritte, die eilig die Treppen hochkamen. Das Geräusch einer zuschlagenden Zimmertür nebenan. /Tatsuya!/ Durch Akiras Körper ging ein Zucken, dann lag er ganz still. Er lauschte. Das hektische Treiben von nebenan war nur gedampft zu hören. Dann ging die Tür wieder auf. Die Schritten polterten die Treppe wieder runter. Akira setzte sich erschrocken im Bett auf! /Tatsuya! Lass mich hier nicht alleine!/ Dann fiel die Haustür lautstark ins Schloss! Es herrschte wieder diese angespannte Ruhe im Haus. Von unten konnte man nur undeutlich die leisen Schluchzer von Akiras Mutter vernehmen. Akira war alleine! Tatsuya hatte ihn zurück gelassen. Er war gegangen, ohne ein Wort des Abschieds! Akira stieß einen knurrenden Schrei aus. Und warf sich wieder in seine Decke. Müde vom Weinen trommelte er mit den Fäusten auf sein Kissen ein. Draußen zog sich ein Unwetter zusammen. Die ersten Donner grollten schon über Tokio. Ein Blitz erhellte das gespannte Szenario. Ein laut weinender 13-jähriger Junge lag in seinem Bett und wimmerte vor sich hin. Keiner beachtete ihn. Er war alleine! Er war von der Person zurück gelassen worden, an der ihm am meisten lag... ~~ Flash Back Ende ~~ Leise schluchzend schlug Akira die Augen auf. Stumme Tränen rollten über sein Gesicht. So deutlich wie eben hatte er sich nie an jene Nacht zurück erinnert. Er hatte nie drüber gesprochen, sich keiner Menschenseele anvertraut. Immer hatte er gehofft, das Tatsuya zurück käme. Aber er hatte seinen Bruder nie wieder gesehen. Das einzige, was ihm von ihm geblieben war, war ein Bild, das gut verwart in seiner Schreibtischschublade lag. Stumm setzte Akira sich auf. Durch den Tränenschleier hindurch versuchte er sich zu orientieren. Sein Kopf schmerzte höllisch. Doch, der Schmerz zählte für ihn im Moment nicht. Er kannte den Raum. Da war er sich sicher. /Das Krankenzimmer in der Turnhalle/ Was war noch mal geschehen? Akira konnte sich nicht erinnern. Undeutlich vernahm er gedämpfte Stimmen von draußen, durch das Fenster in der Tür fiel ein milcher Lichtschein. Sonst lag der Raum vollkommen dunkel. Plötzlich kehrten die Erinnerungen zurück! /Tatsuya/ In Panik erhob er sich. /War das alles nur ein Traum gewesen?/ In seinem Kopf drehte sich alles, aber er hielt zielstrebig auf die Tür zu. Die Stimmen wurden deutlicher, und dann vernahm er sie - << die >> Stimme, die er in alle den Jahren am meisten vermisst hatte. Hastig taumelte er auf die Tür zu und riss sie auf. Das plötzliche Licht der Neonlampen stach in seinen Augen. Er konnte nur schemenhaft drei Leute wahrnehmen. Erschrocken blickten sie in seine Richtung. Dann kam die größte der Gestalten auf ihn zu, sein Atem stockte. "Akira!" Die Stimme klang wie Musik in Akiras Ohren, so vertraut war sie ihm. Er hätte sie unter Tausenden wieder erkannt. Wie schön war es doch sie wieder zu vernehmen. Freudentränen stiegen in Akira auf, leise flüsterte er: "Tatsuya...! Onii-chan!" Dann wurde es dunkel, und er fiel in einen tiefen Abgrund. Ein Abgrund ohne Boden... Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)