Geliebte Verräterin von Verona-mira ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Gin tippte gereizt auf das Lenkrad seines Porsches, ehe er überlegte zu hupen, um den Idioten im Wagen vor ihm, mal darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alle Zeit zum Trödeln hatten. Immerhin hatte er verhindern können, dass sich Vermouth in seinem Wagen breit machte, indem er früher als angekündigt den Treffpunkt verlassen hatte. Er konnte diese Frau nicht ausstehen, er hasste sie geradezu! Dauernd glaubte sie, dass sie seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könne, und versuchte ihm näher zu kommen als er je erlauben würde. Es schien die einzige Sache zu sein, bei der sie hartnäckig war. Der Versuch, ihn zu ihrem Geliebten zu machen. Er schnaufte angewidert, als ihm einfiel, wie offen sie sich an ihn ranschmiss. Es war ekelhaft. „Gin? Warum haben wir nun eigentlich Vermouth nicht mitgenommen?“, fragte Vodka verwirrt. Dem Gefragten entwich ein Seufzen. „Vodka, wie oft noch? Ich kann diese Frau nicht ausstehen!“, zischte er gereizt. „Warum?“ Gin zählte Gedanklich bis zehn. Er konnte Vodka als Partner schätzen, da dieser seine Befehle ausführte, ohne Fragen zu stellen, aber das, was er an Muskeln hatte, um die groben Arbeiten auszuführen, fehlte ihm vollkommen an Hirn. „Erstens nervt mich ihre Geheimnistuerei. Zweitens glaubt sie, sich aller erlauben zu können. Und drittens ekelt sie mich mit ihren Anmachen an. Außerdem will ich sie nicht in meinem Wagen haben. Letztens wäre ihr fast Nagellack auf meine Polster getropft. Und wenn du noch irgendeine Frage stellen solltest, werde ich dich aus dem Wagen schmeißen und du darfst laufen.“, meinte er schließlich. Der Handlanger nickte langsam. Nach ein paar Minuten machte er wieder den Mund auf. „Gin?“ „NEIN!“ Danach herrschte endgültig Schweigen und der Silberhaarige wandte sich wieder dem Wagen vor sich zu. Der Wagen vor ihm war ein roter PKW und stand direkt vor einer verschlossenen Schranke. Man konnte den Zug bereits kommen hören, als Gin stutze. Der Wagen vor ihm, hatte einen kurzen Ruck nach vorne gemacht. Oder hatte er sich geirrt? Nein, hatte er nicht. Der Zug erschien. Und kurz bevor jener die Schranken passierte, heulte der Motor des Wagens auf, durchbrach die Schranken und raste auf die Gleise. Die nächsten Geräusche waren wahnsinnig laut. Das Kreischen von zerreibendem Metall, erschrockene Schreie von Passanten und das schrille Quietschen der Zugbremsen vermischten sich zu einem Chor, der ihm fast die Trommelfelder zerriss. Dann war es plötzlich überraschend ruhig. Verwirrt sah er sich um. Der Zug stand. Der Wagen klemmte davor. Jede Menge Schaulustige rannten herbei. Sein Handy klingelte. Er nahm ab, ohne auf den Display zu sehen und schaute sich gleichzeitig an, wie einige Leute zu dem Wagen liefen, um nach den Insassen zu sehen. „Ja?“, meldete er sich. „Gin, WO ZUM HENKER BIST DU?“, schrie ihm Vermouth entgegen. „Vermouth, du musst nicht schreien, ich kann dich auch so sehr gut verstehen. Ich bin an einer Bahnschranke auf halbem Weg nach Hause, wobei ich Vodka noch an seiner Wohnung absetzten werde.“ „ICH HATTE GESAGT, DASS ICH MIT DIR FAHRE!“ „Weißt du, ich hatte einfach keine Lust auf dein Geschrei, deine Anmachen und deine anstrenge Art.“, erwiderte der Silberhaarige nüchtern. Gedanklich wunderte es ihn selbst, dass er so ruhig blieb, obwohl sie ihn gerade zusammenschrie. „DU WIRST GEFÄLLIGST ZURÜCK FAHREN UND MICH EINSAMMELN!“ „Nein, werde ich nicht. Vor mir ist nämlich gerade ein PKW auf die bahnschienen gerast und hat sich von einem Zug erwischen lassen. Außerdem bin ich nicht dein Schoßhündchen, dass dir aufs Wort gehorcht.“, knurrte er zurück und schaute aus dem Fenster. Und erstarrte. Dort, direkt neben dem verunglückten Wagen, stand eine Gruppe aus kleinen Kindern. Er legte auf, ohne weiter auf Vermouth zu achte und schaute genauer hin. Zwei Mädchen drei Jungen. Und eines dieser ca. 6-Jährigen Kinder, sah aus, wie eine kleine Version von seiner kleinen Sherry.   Ai stand mit einem neutralen Gesichtsausdruck etwas von den anderen Detektiv Boys entfernt und besah sich, wie die alles absuchten, im Glauben, es würde sich um ein Gewaltverbrechen handeln. Allerdings hatten einige der Erwachsenen einen Krankenwagen und die Polizei gerufen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Beamten auftauchten. Plötzlich erstarrte die geschrumpfte Wissenschaftlerin. Ihr Unterbewusstsein schien sie vor etwas warnen zu wollen. Sie sah sich um, entdeckte aber nichts auffälliges, abgesehen davon, dass es sehr viele Schaulustige gab. Sie standen so dicht vor der Straße, dass man den Asphalt und die Wagen, die hinter dem roten PKW gewartet hatten, gar nicht sah. Inspektor Megure kam auf die Kinder zu.   Besagter Inspektor war am verzweifeln. Ein paar Male hatte er seinen ehemaligen Kollegen Mori als Todesengel bezeichnet, weil in dessen Gegenwart immer Morde oder tödliche Unfälle passierten, aber auf den kleinen Conan schien diese Beschreibung auch zuzutreffen. Jedenfalls entdeckte er diesen gerade direkt neben dem Wagen. „Conan! Und der Rest der Nachwuchsdetektive ebenfalls! Was macht ihr denn hier?“, fragte er überrascht. „Hallo Inspektor!“, riefen die Kinder gleichzeitig. „Wir waren auf dem Weg ins Kaufhaus!“, fügte das kleine, braunhaarige Mädchen hinzu. „Ja, aber als wir da oben auf der Fußgängerbrücke über den Gleisen waren, habe wir merkwürdige Geräusche gehört. Es klang wie ein beschädigter Motor. Und als wir uns zum Rand der Brücke begaben, haben wir plötzlich gesehen, wie der rite Wagen auf die Gleisen raste.“, erzählte Genta. Der Polizist nickte nachdenklich und rief einem Kollegen zu, dass dieser sich den Motor ansehen sollte. Einige von der Feuerwehr, die ebenfalls gerufen worden war, hatte bereits den Wagen aufgeschnitten. Die Untersuchung des Motors ergab nichts Neues. Er war in tadellosem Zustand gewesen. Dafür gab es allerdings neue Informationen über den Verunglückten. Ein junger Mann, der leicht betrunken gewesen war, hatte am Steuer gesessen.  Einige Bekannte, mit denen er getrunken hatte, brachten Licht ins Dunkle. Beim Trinken hatte sie mit Mutproben geprallt und den nun Toten provoziert, dass er sich nicht trauen würde, kurz vor einem Zug, über die Gleisen zu rasen.   Ai wurde immer nervöser Sie war sich sicher, dass etwas nicht stimmte, aber sie wusste nicht, was! „Ai? Geht es dir nicht gut? Du bist so blass…“, fragte Mitsuhiko neugierig. „Nein, mir geht es gut. Ich habe mich bloß gefragt, ob ich bei dem Test heute, gut genug abgeschnitten habe.“, log sie schnell. „Wow! Seht euch diese Auto mal an!“, rief Ayumi plötzlich. Sie hatte sich auf die Brücke gestellt. Da alles nur als ein Unfall erschien, hatten die Kinder schnell das Interesse verloren. Sie zeigte auf die Straße, die hinter der Menschenmasse verborgen war. „Was ist denn da?“, wollte die Geschrumpfte wissen und ging zu der Sechsjährigen. Diese zeigte hinunter auf die Straße. Auf das Auto, welches hinter dem PKW gestanden haben musste, als dieser auf die Schranken zuraste. Und Ai gefror der Atem. Dieser Wagen. Dieser Porsche. Nein…das durfte nicht sein! Aber es war so. Aus dem Wagen sah Gin zu ihr hinauf auf die Brücke. Und er grinste.   Gin grinste. Wie funktionierte das APTX4869 noch einmal? Kontrollierter Zelltod. Das Serum war immer extrem konzentriert in den Kapseln enthalten. Allerdings, so war er sich nun sicher, musste es auch Kapseln geben, wo Rest-Serum drinnen war. Serum, das nicht so stark konzentriert war. Was war die Folge? Es gab nicht genug Gift um alles Zellen abzutöten. Im Normalfall breitete es sich rasend schnell im ganzen Körper aus und tötete dann die Zellen gleichmäßig. Wenn aber nicht genug Gift vorhanden war, konnte es ein, dass nur ein Teil der Zellen getötet wurde. Wieso war er da nicht früher drauf gekommen?  Wenn weniger Zellen vorhanden waren, war der Körper kleiner. Die Illusion eines Schrumpf-Prozesses. So war sie aus dem Raum entkommen. Er sah die Angst in den Augen des Mädchens, die sich nur so erklären ließ. Ein Polizist lenkte ihn schließlich ab. „Entschuldigung?“ „Was?“, gab er knurrend zurück und funkelte den Mann an. Dieser zuckte kurz zusammen, ehe er antwortete. „Äh, ich hätte einige Fragen an sie.“, stammelte der Mann. „Dann fragen sie!“, zischte der Grünäugige und musste im nächsten Moment Routinefragen über sich ergehen lassen. Als sich der Mann abwenden wollte, fiel Gin etwas ein. Dieses merkwürdige Rucken nach vorne. Ob er das nachträglich noch angeben sollte? Er entschied sich für ja. „Vodka, warten!“, befahl er seinem Partner, der verwirrt nickte.   Ai war erst geschockt zurückgewichen, als der Polizist Gin ansprach, dann war sie die Brücke runter zu Shinichi gerannt. „Conan!“, zischt sie leise. „Jetzt nicht Ai, ich denke gerade nach!“, murrte der Detektiv. „Verdammt Kudo es ist wichtig!“, flüsterte sie. „Nein, Ai. Jetzt-“, Conan brach ab, als der Inspektor auf ihn zu kam. „Es hat sich geklärt Conan.“, lächelte der Mann. „Ach wirklich?“, fraget der geschrumpfte betont kindlich. „Ja. Es war wirklich nur ein Unfall. Der Mann war alkoholisiert und wollte erst mit einem guten Abstand zum Zug, über die Gleisen fahren, allerdings hatte er erst noch die Handbremse angezogen, weswegen der Wagen erst aufjaulte und diese merkwürdigen Geräusche von sich gab, die ihr gehört habt. Es gab einen Zeugen, dem das aufgefallen war.“, erklärte der korpulente Inspektor und wandte sich an jemanden hinter sich. Conan lief etwas um den Beamten herum und erstarrte. D-D-Dort! D-D-Das war GIN! Er sah sich panisch um, aber Ai war weg. Und Gin plötzlich auch. Die Schaulustigen gingen nach und nach. Jetzt sah er den schwarzen Porsche. Wo war Ai? Und wo Gin?   Ai hatte sich in der Menge versteckt, als Gin zum Inspektor trat. Sie hatte keine Ahnung, was der Langhaarige dem Mann sagte, aber der Inspektor war kurz nachdenklich eher er sich höflich bedankte und zu Conan trat. Diesem sagte er kurz etwas, dann entdeckte der Detektiv Gin. Viel zu spät. Sie blickte zurück zum Silberhaarigen. Er war weg. Panisch sah sie sich um und wandte sich um 180° und lief, während sie nach links und rechts schaute. Wo war er? Wums. Sie lief gegen jemanden. Sie sah nach oben. Und erstarrte erneut vor Angst. Sie hätte nach vorne schauen sollen. Sie war direkt in Gin gerannt.   Gin kniete sich zu dem kleinen Mädchen, das ihn ansah, als wäre er der Tod persönlich. Er legte kurz den Kopf schief, bevor er grinste. Das Mädchen schloss die Augen. „Kleine Mädchen sollten aufpassen, wo sie hinlaufen. Sonst tun sie sich noch weh.“, meinte er mit einem knurrenden Unterton. Ein Zittern durchlief den Körper. Eine schnelle Entscheidung durchlief seinen Kopf.   Ais erz stockte, als sich eine Hand auf ihren Kopf legte. Sie sah nicht hin. Sie ließ die Augen geschlossen. Dann verschwand die Hand. „Pass beim nächsten Mal besser auf!“, wurde gemurrt. Verwirrt öffnete sie die Augen. Gin war aufgestanden und entfernte sich etwas, ehe er sich eine Zigarette ansteckte. „Ai, was sitzt du denn da rum! Komm schon! Wenn wir uns nicht beeilen, schließt das Kaufhaus! Dabei wollten wir doch Frau Kobayashi noch ein Geschenkt holen, weil die Zeit, die wir an der Teitan mit ihr verbracht haben so toll war! Es ist wirklich schade, dass sie geht!“, rief Ayumi und zog die Erdbeerblonde auf die Beine. Ai dreht sich noch einmal um. Gin hatte die Zigarette fertig geraucht, trat sie aus und stieg in seinen Wagen. Erleichtert wurde ihr klar, dass sie noch lebte.   Gin stieg in seinen Wagen und ignorierte Vodka, der ihn bedeppert anstarrte. „Gin, seit wann bist du nett zu Kindern?“, fragte er verwirrt. „Klappe!“, schnarrte er, „Sie sah Sherry zu ähnlich!“ Seine Gedanken wanderten zu dem Haar, das sich nun in seiner Zigarettenschachtel befand. Wenn sie wirklich Sherry war, dann würde das Haar Klarheit bringen. Das braunhaarige Mädchen hatte ihm ja den Gefallen getan und gesagt, auf welche Schule sie gingen. Er nahm sich einen Zettel aus dem Handschuhfach und schrieb den Namen auf. Wenn sie wirklich Sherry war, dann musste er am Ende nur noch an dieser Schule auf der Lauer liegen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)