What hurts the most? von ShiroiKaze (Die Liebe? Oder mein Feuer auf deiner Haut?) ================================================================================ Kapitel 2: Uncanny Villa ------------------------ Uncanny Villa Die Sonne erschien hinter dem Horizont und vertrieb die Dunkelheit am Himmel, machte dem herrlichen blau platz. Die ersten, warmen Sonnenstrahlen berührten die unzähligen Baumkronen des Waldes, vertrieben auch dort ein Teil der Finsternis. Auch fielen die ersten Sonnenstrahlen auf ein kleines Häuschen nahe am Waldrand und durch die Fenster, kitzelten einem schlafenden Mädchen die Nase. Durch die Sonnenstrahlen geweckt nuschelte sie etwas Unverständliches in die Decke und öffnete ihre grauen Augen. Ihr Blick wanderte zum kleinen Wecker auf dem kleinen Nachttisch neben dem Bett. Die Uhr zeigte gerade mal zehn Uhr morgens. Eigentlich wollte sie noch länger schlafen, da sie schon eine echte Langschläferin war. So drehte sie sich auf die linke Seite, zog die Decke ein wenig höher und versuchte wieder ein zu schlafen, was ihr allerdings nicht so gut gelang. Nach etwa fünfzehn Minuten war ihr das alles zu doof geworden und beschloss aufzustehen. Die Schwarzhaarige streckte sich ausgiebig und ging danach zum schwarzen Kleiderschrank. Das Mädchen zog einfach die Klamotten heraus die sie in die Finger bekam und die gut zum Wetter passte. Es war immer hin Frühling und doch noch etwas zu kühl für sehr freizügige Kleider. Die Sonnenstrahlen ließen den Vorhang der Glassscheiben erhellen und verrieten ihr so, das es heute doch noch ein warmer Tag werden würde, oder zumindest nicht so kalt. Nun trug sie ein schwarzes T-Shirt das an den Armen und dem offenen Kragen mit weißem Stoff verkleidet war. Die Hose, die ihr bis knapp unter die Knie reichte war ebenfalls schwarz. Nur das letzte Stück war wie bei dem T-Shirt mit weißem Stoff versehen. Mit einem letzten prüfenden Blick im Spiegel, öffneten sie leise die Tür ihres Zimmers. Da sie nicht wusste ob Silver schon war oder nicht, ging ebenfalls so leise die Treppe herunter, was allerdings ziemlich schwer war. Die Treppe war schon relativ alt und so quietschte sie andauernd. „Sherry, bist du das?“, hörte sie eine vertraute Stimme aus der Küche. Ihr Vater war also schon wach. Durch diese Erkenntnis entspannten sich alle Muskeln in ihrem Körper und hüpfte regelrecht die Treppe herunter. „Guten Morgen.“, sagte sie fröhlich und gut gelaunt, als sie schlitternd vor der offenen Küchentür zum stehen kam. Sie hatte wie immer dieses freundliche und glückliche Lächeln auf ihren Lippen. Eines der Lächeln, die Silver so an seiner Tochter mochte. Sherry war halt ein perfektes Ebenbild ihrer Mutter. Außer das sie ihr langes, schwarzes Haar von ihm geerbt hatte. Von Charakter her unterscheiteten sich Mutter und Tochter jedoch sehr, so wie Feuer und Wasser. Während seine Geliebte mutig und aufbrausend war, ist seine Tochter ängstlich und hält sich lieber bei allem im Hintergrund. „Gehst du raus?“, fragte Silver und gab ihr ein kleines Glas Wasser, die sie auch bei einem Zug austrank und danach heftig mit dem Kopf nickte. War auch sonnenklar gewesen. Sherry liebte den Wald sehr. Alles was mit der Natur zu tun hat. Sie war deswegen öfters draußen und nicht zu hause. Das bereitete Silver auch große Sorgen. Im Wald lebte immer hin ein Shamane, der Sherry ohne mit der Wimper zu zucken töten konnte. Jetzt wo Sanso nicht bei ihr war, war sie leichte Beute und ein weiterer Seelenfraß für seinen Spirit of Fire. „Sei aber vorsichtig und bleib nicht all zu lange draußen, es kommt nämlich ein Gewitter und außerdem muss ich heute ein Kampf in der Arena anschauen.“, sagte der schwarzhaarige Patchee und schaute seine Tochter durchdringend, aber auch sorgenvoll an. Die Schwarzhaarige schaute ihren Vater nur aus zwei strahlenden und grauen Augen an. „Geht klar, Vater.“, sagte sie mit einer fröhlichen Stimme und ging in den Flur, zog sich ihre schwarzen Ballerinas an. Die schwarzen Ballerinas machten ihr Outfit, das sie anhatte erst perfekt. Kurz darauf war sie auch verschwunden und Silver schüttelte nur den Kopf. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Fröhlich summend ging sie durch den dünnen, mit kleinen Steinchen gelegten Pfad des großen und dichten Waldes entlang. Kaum zu glauben, dass an so einem herrlichen Tag, ein Gewitter aufbrechen würde. In ihren Augen sah es wirklich nicht so aus. Doch der Schein kann immer wieder trügen. Sie hatte gelernt, nie nach dem äußeren zu trachten, doch auch nicht, nach den Gerüchten. Sherry machte sich immer selbst ein Bild. Das beste Beispiel, war dieser Shamane, wo ihr den Namen nicht wieder einfallen wollte. Gerüchte besagen er sei grausem und besäße kein Herz. Sein äußeres scheint auch so zu sein, doch sie wollte sich ein eigenes Bild machen. So sah er bei Kämpfen aus, doch wie war es im Privatleben? Während sie durch den Wald lief und sich über dies und jenes Gedanken gemachte, fiel ihr gar nicht auf, wie sich dunkle und graue Wolken über das Himmelszelt verbreiteten und nun genau über dem Wald war. Erst als sie etwas auf ihrer Nase spürte, hielt sie an und hob beide Hände in die Höhe. Auch dort spürte sie etwas Tropfendes und nasses. Es fing tatsächlich an zu regnen. Schnell schaute sie sich um, doch fand kein Unterschlupf. Während sie weiter suchte, wurde der Regen immer stärker. In weiter ferne hörte sie es donnern und krachen. Sie erschrak sich zu tote und drehte sich panisch um. Wieder hörte man es krachen und donnern. Sie sah sogar einen hellen Blitz am grauen und düsteren Himmel. Das war definitiv zu viel des Guten. Sie hasste Gewitter. Hatte schreckliche Angst vor ihnen, ebenso wie vom Feuer. Gegen Regen hatte sie nichts, aber Blitze und Donner? Darauf konnte sie gut verzichten. Als es noch ein weiteres Mal krachte, fiel sie vor schreck über eine raus stehende Wurzel. Dabei blieb ihr sie mit ihrem rechten Fuß, unangenehm, stecken. Sofort durch zog ein höllischer Schmerz ihren rechten Knöchel und sie biss sich auf die Unterlippe. Das war mal wieder ganz toll! Heute regnete es nur so vor Glück. In diesem Moment konnte sie einfach nicht anders als sarkastisch über ihr Unglück herzuziehen. Sie war der reinste Pechmagnet. Jetzt hieß es etwas zum runter stehen suchen und wenn der Regen nach gelassen hat, ab nach hause um ihren Knöchel zu behandeln, sie hat in sich wahrscheinlich verstaucht. So wie ihr Fuß gerade aussah. Mit viel Mühe konnte sie sich auf richten und humpelte durch den Wald mit dem linken Bein. Belastete ihren rechten Fuß nicht zu sehr. Wieder einmal hörte sie es krachen. Voller Schreck drehte sie sich um, stolperte dabei und fiel auf ihren allerwertesten. Schmerzverzehrt rieb sie sich die schmerzende Stelle. Als Sherry ihre Augen wieder hoch hob, sah sie schon von weiten ein Hausdach. Fraglich hob sie eine Augenbraue in die Höhe. Welches und was für ein Haus stand bitte schön mitten im Wald? Da kam ihr etwas in den Sinn. Es kann nur diese prächtige Villa sein. Ihr Vater Silver hatte ihr strengstens verboten in die nähe dieses Gebäudes zu gehen, da diese Villa dem grausamsten Shamanen der Welt als Unterkunft diente. Nicht nur ihm allein. Sondern auch seinem Gefolge. Vielleicht könnte sich die Schwarzhaarige dort irgendwo unterstellen. Es waren so wieso alle beim Shamanenkampf. Obwohl…gab es eigentlich einen bei diesem Gewitter. Erst jetzt bemerkte sie eigentlich, dass sie völlig durchnässt war. Sie fror bis auf die Knochen. Sie sollte sich lieber beeilen. Ein Gefühl in ihr schrie, es sei dagegen. Auch ein schlechtes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus und sie begann sich schlecht zu fühlen. Es würde etwas passieren, wenn sie weiter auf die Villa zu ging und ihr Gefühl täuschte sich nie oder selten. Sollte sie es wirklich wagen noch näher heran zu treten oder lieber umdrehen und nach hause gehen? Nach hause schaffte sie es nicht ohne eine Erkältung abzubekommen. Die Villa war näher und bestimmt wärmer, doch sie hatte nicht vor hinein zu gehen. So weit kommst noch. Warum war Sanso nie da, wenn man ihn brauchte?! Das was man nicht braucht, hat man und das was am braucht, hat man nicht. Wie ihr das auf den Geist ging. Immer diese selbe Leier! Sherry hatte sich entscheiden. Sie würde zur Villa gehen. In einem Ecken versteckt warten bis es aufgehört hat zu regnen und danach wieder schnell verschwinden und alle sind glücklich und zufrieden. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ „Machst du dir immer noch Sorgen wegen Sherry?“, fragte sein Patchee Freund, als er mal wieder den Schwarzhaarigen vor dem Fenster sah, der gedankenverlorenen und sorgenvoll in den grauen Wolken bedeckten Himmel hinaufschaute. „So wie ich Sherry kenne, steht sie irgendwo im Regen um und ist bis auf die Knochen durchnässt.“, scherzte Kalim los und hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen, doch alles was er hörte, war ein langer, tiefer Seufzer aus der Seite von Silver, der ihn nun besorgt ansah, sich vom Fenster abwandte. „Schau doch nicht so, Silver. Sherry hat bestimmt etwas zum drunter stellen gefunden.“, versuchte er den sorgenvollen Vater zu ermutigen und zu entspannen, doch schaffte es nicht. Stattdessen wandte sich der schwarzhaarige Patchee wieder zum Fenster und schaute betrübt nach draußen. „Kalim, du und ich wissen, wie sich die Kleine jetzt fühlen muss. Sie hasst Gewitter und hat ebenso eine panische Angst vor ihnen, wie beim Feuer. Ich bin ihr Vater und mache mir zu recht Sorgen.“, sagte er und kaute nervös auf seinem rechten Daumennägel rum. Kalim seufzte ebenfalls. Wie Recht Silver da doch hatte. Sherry war kein besonders starkes Mädchen, doch wenn sie es wäre, dann eine gute Kämpferin. Sie hat nicht umsonst zehn Jahre lang Kampfsport betrieben. Auch sein Blick gilt nervös und besorgt zum Fenster hinaus. Hoffentlich würde sie nicht Hao Asakura in die Arme fallen! Wenn er erst bemerkte wer sie war, würde es kein Entkommen mehr für die Kleine Sherry geben. Ihre Freiheit war für sie das wichtigste, natürlich neben ihrem Vater. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Die Schwarzhaarige versteckte sich hinter einem dicken Baum und glubschte unbemerkte nach vorn. Die Villa sah reichlich verwahrlos aus und sie war mit Efeu und anderen Gewächsen überwachsen, sah trotzdem so aus, als ob jemand drin leben konnte. Außer den Pflanzen die um die Wände zugewachsen waren und das die Farbe mal da und dort abgeblättert war, war die Villa in einem Topzustand. Wunderschöne und eigenartige Muster beschmückten die Wände. Grosse, prächtige Fenster mit sauberen Glasscheiben. Ein großes Tor aus massivem Holz. Je genauer sie die Villa unter die Lupe nahm, desto unheimlicher wirkte dieses prächtige Gebäude auf sie. Sherry fing an ihre Endscheidung zu bereuen. Vielleicht hätte sie doch lieber nach hause gehen sollen. Viel besser mit einer Erkältung im Bett zu liegen, als dieses unerträgliche Gefühl von Angst, die immer wieder schwer auf ihren Schulter lastete, zu spüren. Zum Glück spende dieser Große Baum ihr etwas Schutz, um nicht noch nasser zu werden, als sie so wieso schon war, so konnte sie die Villa weiter hin anschauen. Doch was ihr Sorgen machte, war diese kleine Menschenmenge von Shamanen vor dem grossen Tor. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass waren die Gefolgsleute dieses starken Shamane. Ihr Körper fing plötzlich an zu zittern. Die Hände die sie auf das feuchte Baumharz des Baumes gelegt hatte, krallten sich in ihm. Ihre grauen Augen weiteten sich. Dieses Furyoku… Bevor sie weiter denken konnte, war ein großes, rotes Ding in ihrem Blickfeld aufgetaucht. Es war der Spirit of Fire, der Schutzgeist dieses Shamanen. Eigenartigerweise spürte sie die Hitze auf ihrer Haut, die der Elementargeist von sich gab. Zwar sehr schwach, aber trotzdem… Panik packte sie. Ihr Herz schlug schneller gegen ihre linke Brust. Ihr Blick wandte sich auf dem Boden. Zitterig löste sie ihre rechte Hand und umfasste damit stark ihre linke Schulter, wo sich die riesige Narbe befand. Gekennzeichnet vom Feuer… Sherry hob wieder ihren Blick und sah sich die kleine Versammlung vor dem Tor der Villa weiter an. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Regen nach gelassen hatte. Das Gewitter scheint sich zu verziehen. Silver würde bestimmt zu hause auf sie warten. Eine kindliche Stimme drang in ihre Ohren und sah, wie sich ein kleiner Junge mit dunkelbraunem, wuscheligem Haar, mit Orangen Poncho auf jemanden zu rannte. Auch drang ein Name in ihre Ohren, denn der Junge immer wieder sagte. Hao…Hao Asakura. Jetzt fiel es ihr wieder ein! Der Name dieses mächtigen Shamanen war Hao Asakura und zum ersten Mal begann sie ihn auch zu Gesicht. Mit einem Grinsen auf den Lippen begrüßte er den kleinen Jungen, der nun vor ihm stand und ziemlich fröhlich wirkte. Das konnte man auch bei diesem überdimensionalen Lächeln, das schon den größten Teil seines Gesichtes nahm, sehen, den der kleine, braunhäutige Junge drauf hatte. Der Shamane hatte langes, glänzendes und rotbraunes Haar. Dünne, aber männliche Augenbrauen. Gutgeformte Nase, kräftige Wangenknochen. Einladente und appetitliche Lippen. Schwarze, unendliche und tiefe Seen, als Seelenspiegel der Seele, als Augen. Das alles nahm sie war, obwohl er noch nicht einmal vor ihr stand. Ihr Herz begann zu rasen. Egal wie sehr sie sich bemühte ruhig aus und ein zu atmen, es half nichts. Beim Anblick dieses Jungen zierte sogar ein hauchzarter Rotschimmer ihre Wangen. Was machte sie eigentlich hier?! Wollte sie sich nicht etwas zum drunter stellen suchen?! Obwohl das eigentlich nicht mehr nötig war. Der Regen scheint aufzuhören, das Gewitter zischte ab und es wurde ihr zu gefährlich in der Nähe dieses Shamanen weiter auf die Villa zu gehen. Sherry drehte sich um und humpelte weiter in den Wald. Jedoch wollte sie nicht nach hause, so machte sie sich auf den Weg zu ihrer geliebten Lichtung, mit einem Lächeln auf den Lippen, ohne zu ahnen, dass sie längst jemand bemerkt hatte. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Endlich bei der Lichtung abgekommen, ließ sie sich erschöpft auf einen kleinen Stein nieder, der etwas abseits des kleinen Flusses war. Mit einem Lächeln betrachtete sie, wie das Wasser in einem strömenden Gang ungehalten weiter floss. Ließ sich von Niemand den Weg verweigern. Man sagte doch immer, dass Wasser sehr stark sei. Kann Feuer löschen. Eisen zerstören und selbst schwere Steine mit sich tragen. Kann auch für gute Dinge eingeschätzt werden. Durst stillen. Wunden reinigen. Man sagt sogar, dass diejenigen die Wasser beherrschten, auch die Gabe hatten Wunden zu heilen. Dies konnte sie bestätigen. Das Lächeln auf ihren Lippen wurde breiter. So hatte sie sich ein starkes, gefährliches aber auch gleichzeitiges gutes Element vorgestellt und sie war sogar in Besitz davon und konnte es kontrollieren. Konnte sogar ohne ihren geliebten Schutzgeist Sanso so einiges anstellen. Plötzlich erstarb ihr Lächeln, fühlte unglaubliches starkes Furyoku, was sich ihr näherte. Zwar langsam und gemütlich, aber dennoch deutlich und das machte ihr Angst. Rennen konnte sie, wie gestern Abend, mit diesem verstauchten Knöchel wohl nicht. Verstecken lag auch nicht drin. Verdammt! Sherry schaute sich panisch um, belastete ihren rechten Fuß so wenig wie möglich, blieb auf dem Stein sitzen. Es war, noch niemand, weit und breit zu sehen. Ihr Herz klopfte panisch gegen ihre Brust, hektisch schaute sie sich weiter um. Das Furyoku und der dazugehörige Shamane kamen immer näher. Plötzlich verschwand die Aura. Sherry verstand nun wirklich nicht was hier gerade abging. Eine Aura konnte doch nicht einfach verschwinden oder? Ein großes Fragenzeichen bildete sich auf ihrem Kopf. „Hallo.“ Ihre grauen Augen weiteten sich. Erschrocken und völlig panisch stand sie auf und drehte sich um. Dabei stolperte sie und drohte hinzufallen, doch ein starker Arm, der sie um die Hüfte fasste, hinderte sie daran nicht gerade sanft eine Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. „Hab dich.“, hauchte ihr eine raue Stimme ins rechte Ohr. Auf Sherry`s Wangen bildete sich ein zarter Rotschimmer. War immer noch starr vor Schreck. Konnte sich nicht rühren. Der Schock saß ihr tief in den Knochen. Warme, strahlende, große, graue Augen starrten erschrocken in zwei Unendliche schwarzen Seen die sie freundlich anschauten. „H-Hao!“, sagte sie mit einer lauten, jedoch auch schrillen Stimme. Geschickt löste sie sich von ihm und stand ihm gegenüber, auch wenn leicht zitterig. Der Schmerz an ihrem rechten Fuß ignorierte sie gekonnt. Auf die Lippen von Hao bildete sich ein breites, aber auch freundliches Grinsen und beugte sich ein wenig zum schwarzhaarigen Mädchen herunter, da er immer hin größer war als sie. „Du bist doch das Mädchen von gestern, die ihr Skizzenbuch hier vergessen hat. Wie geht’s der Rose, die ich dir geschenkt habe?“ Leicht verängstigend schaute sie ihn seine schwarzen Seelenspiegel. Sie wollte so schnell es ging von ihm weg. Sherry hatte viel mehr Angst vor dem Feuer, als von ihm persönlich. Das alles wurde ihr natürlich ziemlich erschwert. Denn plötzlich tauchte neben Hao ein kleiner Feuerwirbel und Spirit of Fire in seiner Miniform schwebte nun neben ihm. Verängstigt und fast schon panisch machte sie einen Schritt zurück. In ihren Augen stand nur noch Angst geschrieben, dass man deutlich lesen konnte. Erinnerungen aus früherer Zeit kamen in ihr hoch. Ihr Atem beschleunigte sich und ließ den Feuergeist nicht aus den Augen. Presste ihre Arme auf ihrem Oberkörper und begann aufs heftigste zu zittern. Irritiert musterte Hao das Mädchen von oben bis unten. In ihren wirren Gedanken konnte er kaum etwas lesen. Doch sah deutlich, dass sie nahe einer Panikattacke war oder einem Nervenzusammenbruch. Er gab seinen Schutzgeist per Gedanken den Befehl zu verschwinden, was Spirit of Fire auch sofort tat, ohne große Widerworte. Sherry seufzte tief aus, schloss ihre Augen und senkte den Kopf auf dem Boden. Erst jetzt öffnete sie wieder ihre Augen. Zwar zitterte sie immer noch am ganzen Körper, doch die Panik in ihren Augen schien verschwunden zu sein und machte nur noch Traurigkeit platz. Hao sagte erstmals nichts. Ließ ihr sich zu beruhigen. Beobachtete das Mädchen weiter. Einst musste der Shamane schon zugeben. Hübsch war sie allemal. Das Grinsen wurde breiter. Wenn Silver wusste, dass er Sherry endlich gefunden hatte, würde er ihm die Hölle heiß machen, doch das war ihm egal, denn selbst der schwarzhaarige Patchee kam nicht gegen ihn an. Der rotbraunhaarige Shamane trat einen leisen Schritt auf sie zu. Die Schwarzhaarige war so in Gedanken, dass sie es nicht bemerkte. Als er eine Hand auf ihre rechte Schulter legte, zuckte sie zusammen. Ihr Kopf schellte nach vorne und wieder trafen sich ihre Augen. „Alles okay mit dir?“, fragte er mit gespielter besorgter Stimme. Sherry schlug seine Hand von ihrer Schulter weg, nickte nur, entfernte sich noch mehr von dem Shamanen um noch mehr Distanz zwischen ihnen und gewinnen, was Hao schmunzeln ließ. „Hast du etwa Angst vor mir?“ Die Wärme aus seinen Augen schien verschwunden zu sein und Kälte machte sich breit. Das Grinsen das er auf den Lippen hatte war verschwunden, was Sherry erneut zusammen zucken ließ. Wieder verfluchte sie sich selber. Warum konnte sie nicht ein einziges Mal in ihrem Leben mutig sein? Nur einmal? „N-Nein, dass ist es nicht. I-Ich rede nicht gern mit F-Fremden.“, stotterte sie vor sich hin, was Hao ein kleines Kichern entlockte. Wieder fing er die grauen Augen des Mädchens ein und ließen sie nicht mehr los. „Sag mal, Kleines. Wer ist eigentlich dein Vater?“ Nun schaute Sherry den jungen Shamane verdutzt und fragend an, bevor sie ihm antwortete. „Der Patchee Silver.“ Das zittern in ihrer Stimme war immer noch vorhanden und ließ Hao`s Grinsen noch breiter werden. Endlich hatte er sie gefunden! Seine Suche hatte wohl ein Ende. Das du sie immer raus lässt und nicht acht gibst, auf wenn sie treffen könnte, hast du jetzt davon, Silver! Du kannst sie vor mir nicht mehr verstecken! Deine eigene Tochter wird dein Untergang sein! Irgendetwas hatte Hao Asakura an sich, das Sherry sehr verschreckte und die Angst in ihr weiter anstachelte. So machte sie wieder einen Schritt nach hinten, ließ Hao jedoch nicht aus den Augen. Plötzlich hörte man Stimmen, die nach Sherry`s Namen riefen. Nur zu gut kannte sie die Stimmen. Es waren Kalim und Silver, die anscheinend nach ihr suchten. Hao hörte sie ebenfalls, ging, mit schnellen Schritten, auf Sherry zu. Leider konnte sie nicht mehr ausweichen, denn hinter ihr war der Fluss. Hao kniete sich mit dem rechten Knie hin, überraschenderweise vor ihr, nahm ihre rechte Hand in seine rechte und gab ihr einen zarten Handkuss. Die Shamanin wurde knallrot um die Wangen und schaute den Shamanen, der sich vor ihren Füssen hinkniete, mit großen, grauen Augen an. „Wir sehen uns wieder, meine Geliebte.“ Damit verschwand der spurlos und ließ eine verdutzte und reichlich verwirrte Sherry zurück. Bekam noch nicht einmal mit, das Silver und Kalim bereits bei ihr waren. Starrte immer noch auf die Stelle vor der Asakura noch gestanden hatte. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ So fertig ^^ Und wie fandet ihr das zweite Kapitel? ^^ Hoffentlich gut XD Na ja ^^ Bis zum nächsten Mal ^^ Bye Bye Shi_no_Luzifer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)