Wild Time - Verloren in der Wildnis von Zauberlehrling ================================================================================ Kapitel 7: Das erste Erwachen ----------------------------- Vorab vielen Dank an die Reviewer!!! Tja und jetzt bleibt mir erst einmal nichts weiter übrig, als euch viel Spaß beim neuen Kapitel zu wünschen^^ Kapitel 7 Das erste Erwachen Joey hatte Seto so gut es ihm möglich war erstversorgt. Die Kratzer waren gesäubert und mit Heilsalbe bestrichen. Auch der Beinwunde hatte sich Joey, schweren Herzens, angenommen. Noch jetzt stieg eine unsagbare Übelkeit in ihm empor, wenn er an das zurückdachte, was er vor wenigen Minuten getan hatte. Zuerst hatte er Seto vorsichtig auf die Isomatte gelegt, damit sein Körper wenigstens vor dem feuchten Waldboden geschützt war, dann hatte er noch einmal tief durchgeatmet und das Buch gegriffen. Mit zittrigen Fingern war er zu dem Kapitel mit den offenen Wunden gelangt und hatte mit dem Lesen begonnen. Nach einigen Minuten, war das Buch zur Seite gelegt und das erste Mal, der Beutel mit den erste Hilfe Utensilien zur Hand genommen worden. Nach kurzem Suchen hielt er eine Schere in der Hand und besah sich die blutende Beinwunde. So vorsichtig wie möglich hatte er das Hosenbein rundherum abgetrennt, um die Wunde freizulegen. Seine noch immer zitternden Hände waren ihm dabei alles andere als hilfreich gewesen, doch Joey hatte versucht es zu ignorieren. In dem Buch hatte gestanden, dass man offene Wunden mit Wundtüchern abdecken sollte, aber wenn es sich um einen Bruch handelte, solle man anders verfahren. Da das Bein einen unnatürlichen Winkel hatte, ging Joey von letzterem aus. Als er den störenden Stoff endlich beseitigt hatte, hatte er sich erst einmal abwenden müssen. Der Anblick war scheußlich gewesen! Joey war aufgesprungen und einige Schritte von Seto weg getreten. „Ich kann das nicht! Ich kann das nicht!“, waren die Worte die er vor sich her gemurmelt hatte, während er dabei auf und ab gelaufen war. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Wunde einfach in Ruhe zu lassen und auf Hilfe zu warten? Wie lange würde es wohl dauern bis man sie hier fand? Vielleicht machte er es ja alles nur schlimmer und Seto würde ihn später verklagen! „Scheiße! Komm schon Joey, reiß dich zusammen!“, hatte er sich selbst angemacht und sich Seto wieder zugewandte. Während des Laufens hatte er sich noch den Schlafsack gegriffen und diesen über den Verwundeten ausgebreitet. Ganz zu Beginn des Buches hatte gestanden, dass man den Verletzten warm halten sollte. „Okay, okay. Also, Knochen sind weiß…, wenn also dein Knochen durch die Haut käme müsste ich ihn doch sehen, oder?“ Joey hatte versucht die ganze Sache nüchtern zu betrachten. Das Problem war gewesen, das er nur aufgerissene Haut und Blut erkannt hatte. „Kein Problem…!“ Joeys Griff war erneut zu dem Beutel geglitten, um ein Wundtuch herauszufischen. Da sein Blick dabei auf seine dreckigen und verschmutzten Hände gefallen war, hatte er erneut heftig geflucht. Das saubere, noch verpackte Tuch hatte er beiseite gelegt und erneut zu den Sachen, welche verstreut auf dem Boden lagen geschritten, um sich Setos Wasserflasche zu holen. Nach kurzem Überlegen war ein Taschentuch befeuchtet und damit die Hände gesäubert worden. Mit demselben Tuch war er wieder zu Seto zurück gegangen und hatte das Blut, welches nicht direkt bei der Wunde war, grob entfernt. Als er sich schließlich erneut der klaffenden Wunde zugewandt hatte, war ihm beinahe übel geworden. Er hatte sich stark zusammenreißen müssen, um die Wunde selbst, mit einem neuen sterilen Tuch, zu reinigen. Es hatte einige Minuten gedauert ehe er erleichtert, da er den Beinknochen nicht gesehen hatte, abgerückt war. Um sicher zu gehen hatte er das kleine Buch noch einmal zur Hand genommen und seine Nase darin vergraben und wieder hatte er vor einem beinahe unlösbaren Problem gestanden. Was sollte er tun? War es eine Notsituation in der er selbst Hand anlegen sollte oder sollte er auf Hilfe warten? Er hatte eine kleine Ewigkeit gebraucht, um sich zu einer Entscheidung durchzuringen. Der Duellant hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und seine Augen geschlossen, während er in seinem Kopf das Für und Wider gegeneinander abwog. Joey hatte über die Strecke nachgedacht, die sie zuvor gewandert waren. Wie lange würden die Lehrer brauchen? Vor Reisebeginn hatte er sich mit seinen Freunden eine Karte von dem Gebiet angesehen, doch er konnte sich einfach nicht mehr genau erinnern. Er wusste noch, dass eine Seite des Tales schwer zugänglich war, aber befanden sie sich auch dort? Kannte sich überhaupt einer der Lehrer mit solchen Verletzungen aus? Das Telefon war defekt, also würden sie Seto sowieso transportieren müssen. Joey hatte sich bei dieser Entscheidung einfach überfordert gefühlt und dem Bewusstlosen einen hilfesuchenden Blick zugeworfen. Es war das erste Mal gewesen, dass er sich von diesem mit Freude hätte sagen lassen, was er tun sollte. Es war schließlich dessen Körper. Ein erneuter Blick zu der Wunde, ließ ihn schließlich eine Entscheidung fällen. Wenn er an Setos Stelle gewesen wäre, so hätte er versorgt werden wollen und genau dies tat er schließlich auch mit dem Brünetten. Mit den Konsequenzen dieser Entscheidung würde er wohl leben müssen. Joey hatte sich genau an die Anweisungen des Buches gehalten und sich etwas gesucht, um den Bruch zu schienen. Seine Wahl war auf die geraden Stangen des kleinen Igluzeltes gefallen, das Seto, wie jeder andere von ihnen, mit sich herumgeschleppt hatte. Joey hatte das Bein gegriffen und vorsichtig daran gezogen, um es wieder in die richtige Position zu bringen. Das dabei entstandene, schmatzende Geräusch hatte ihm beinahe den Magen umgedreht. Das Blut war wieder stärker geflossen und obwohl er sich nicht besonders angestrengt hatte, war Joeys Atem keuchend aus ihm heraus gebrochen. „Wärst du doch bloß auf deinen Dickschädel gefallen, dann wäre der Schaden nur halb so groß!“, hatte er dem Firmenleiter entgegengeraunt und dabei schlicht und ergreifend, die Mitlehrweile blaue Beule an dessen Stirn ignoriert. Letztendlich hatte er die Wunde verbunden und schließlich noch geschient. Von der Hoffnung begleitet, nicht alles noch verschlimmert zu haben. +++ Obwohl die Schüler wussten wie wichtig es war zügig voran zu kommen, waren sie es doch nicht gewohnt durch ein so unwägbares Gelände zu laufen. Frau Kuzakabe schloss schließlich zu ihrem schnell voranschreitenden Kollegen auf und schwieg einen Moment, ehe sie ihn am Arm fasste. Herr Takawa war so sehr auf den Weg vor sich konzentriert gewesen, dass er erst daraufhin seine Aufmerksamkeit auf diese richtet. „Die Schüler sind erschöpft! Es nützt nichts, wenn wir sie jetzt über ihre Grenzen hinaus treiben. Der Weg ist noch lang und wenn wir so weiter machen, gibt es entweder bald den nächsten Verletzten oder die ersten fallen vor Erschöpfung um.“ Im Laufen blickte der Lehrer zu seinen Schülern und sah sofort, was Frau Kuzakabe meinte. Niemand hatte sich beschwert und dennoch sahen die Kinder erschöpft und abgekämpft aus. Sollten sie eine Pause einlegen? Der Lehrer gestand sich ein, dass seine Kollegin Recht hatte. Sie hätten nichts gewonnen, wenn jetzt ein weiterer Unfall passieren würde oder die Schüler aus Erschöpfung nicht weiter konnten. Resignierend blieb er schließlich stehen, setzte seinen Rucksack ab und wandte sich an die Klasse. „Wir legen eine Pause ein! Ruht euch einen Moment aus, esst und trinkt etwas. Danach machen wir uns wieder auf den Weg, wir müssen Heute noch ein gutes Stück von dem Weg zurücklegen. Zumindest den Fluss sollten wir hinter und gebracht haben.“ Die Stimmung war gedrückt als die Gruppe der Aufforderung nach kam und eine kurze Rast einlegte. +++ Setos Bewusstsein driftete langsam zurück an die Oberfläche und so dauerte es auch, bis das Gefühl in ihm aufstieg, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte. Vielleicht war es dieser Gedanke, der ihm letztendlich die Kraft gab, seine Ohnmacht ganz abzuschütteln, auf jeden Fall schlug er kurz darauf die Augen auf und war verwirrt ein Blätterdach über sich auszumachen. Ein Wald? Erst dann fiel ihm ein, dass er sich ja auf einem Klassenausflug in den Bergen befand. Doch wieso lag er dann nicht in seinem Zelt? Er konnte sich gar nicht daran erinnern sich irgendwohin gelegt zu haben. Er runzelte seine Stirn und versuchte sich aufzurichten, doch ein Unbändiger Schmerz zwang ihn dazu, die Aktion abzubrechen und als wenn dieser Schmerz ein Startschuss gewesen wäre, so sendete ihm sein Körper all die Signale, die wohl zuvor ausgeschaltet gewesen waren. Die Schmerzen wuchsen immer weiter an, ehe er ein Aufstöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Was war nur passiert? „Hey, da bist du ja wieder.“ War das Wheeler? Setos Sicht war verschwommen und dennoch richtete er sein Augenmerk in die Richtung, aus der er die Stimme vernommen hatte. Tatsächlich konnte er bald darauf die verschwommene Gestallt von Joey neben sich ausmachen. „Was ist hier los?“, richtete er schließlich eine schwache, atemlose Frage an den Blonden. „Erinnerst du dich nicht?“, kam die leise Gegenfrage, welche gleich drauf mit einem Grummeln beantwortet wurde. Er hasste es, wenn man Fragen mit Gegenfragen beantwortete. „Würde ich sonst fragen?“ Joey war näher an den Liegenden herangerutscht und blickte Seto nun mit einem kleinen Lächeln an, das diesen wirklich zu irritieren schien, als er es bemerkte. „Nun ja, ich bin davon ausgegangen, dass ein Sturz von einem Berg ein einschneidendes Erlebnis ist, dass man nicht so schnell vergisst, aber du hast dir dabei ja ganz schön den Kopf angeschlagen!“ Seto brauchte einen Moment, um das Gesagte zu sortieren. Er war einen Berg runter gefallen? Er schloss kurz seine Augen und versuchte sich zu erinnern, doch da war einfach nichts und so gab er es erst einmal auf, da sein Kopf seine Bemühungen mit einer erneuten Schmerzwelle quittierte. Als er noch einmal versuchte sich aufzurichten wurde er von einer Hand davon abgehalten. „Bleib liegen!“ Seto warf Joey daraufhin einen verwirrten Blick zu. „Fass mich nicht an!“, zischte er diesen auch gleich darauf an. „Du sturere Idiot! Du hast ne riesige Beule am Kopf, dein Körper ist mit Wunden übersäht und du siehst im Allgemeinen ziemlich scheiße aus! Ich habe eine halbe Ewigkeit damit zugebracht dich soweit wieder zusammenzuflicken, also bleib gefälligst liegen!“ Seto war sprachlos und wenn er sich gerade nicht so schlecht fühlen würde, hätte er diesen Köter seine Meinung zu dem Thema schon gesteckt. „Wie du schon sagst, es ist mein Körper und du hast mir gar nichts zu befehlen!“, gab er dennoch fauchend von sich. „Seto, Bitte!“ Das ließ den verwirrten und schmerzgeplagten Firmenleiter erst einmal verstummen. Eigentlich hatte der Blonde ja auch recht. Wenn sein Körper nur halb so schlimm aussah, wie er sich gerade anfühlte, dann ging es ihm im Moment zumindest ziemlich schlecht. Joey war nur froh, dass gerade keine weitere Gegenwehr von seinem Patienten kam, sodass er den Streit auf sich beruhen ließ. Seto würde seine Kraft sicher noch brauchen. „Was genau für Wunden hast du behandelt und wie?“, kam schließlich eine Ruhige Frage von Seto und Joey war bemüht diesen ruhigen Umgangston beizubehalten, was zwischen ihnen schon beinahe in einer Kunstform ausartete. Er schilderte Seto also womit er sich in den letzten Stunden seine Zeit vertrieben hatte und Seto hörte ihm das erste Mal einfach schweigend zu, bis er seinen Bericht mit einer Feststellung beendete: „Ich weiß nicht was wir jetzt machen sollen!“, seufzte der Blonde und sah betreten zu Boden. Seto selbst schwieg auch erst einmal und musste seine herumwirbelnden Gedanken sortieren, wobei der Schmerz, welcher durch seinen Körper peitschte, alles andere als hilfreich war. „Du hast gesagt, ich habe meinen Rucksack bei dem Sturz getragen?“, richtete Seto schließlich eine Frage an Joey und dieser gab ihm mit einem Nicken die Bestätigung. „Dann sollten wir vielleicht tatsächlich einfach warten. Die Anderen werden sich sicher beeilen das Lager zu erreichen und dann können sie Hilfe holen.“ Joey seufzte. „Ja, dass ist so in etwa das gleiche Ergebnis, zu dem ich auch gekommen bin, außerdem glaube ich nicht, dass wir dich großartig bewegen sollten.“ Seto schloss seine Augen. „Wie hast du den Sturz eigentlich überstanden?“ Wenn der Blonde von der Frage nach seinem Befinden überrascht war, so zeigte er es zumindest nicht, als er darauf antwortete. „Mir geht es gut, ein paar Schrammen und Prellungen. Nichts Ernstes denke ich.“ „Also hast du mal wieder bewiesen das, dass Glück mit den Dummen ist!“ Da Joey selbst zu müde zum streiten war, erhob er sich und schritt auf das Rucksacksammelsurium zu. „Ja scheint so. Du solltest vielleicht ein wenig schlafen“, murmelte er bloß und griff sich die Zeltstangen, wenn sie schon hier Campieren mussten, dann sollte er wenigstens dafür sorgen, das sie ein wenig geschützter waren. Seto war verwirrt, er hatte erwartet, dass Joey mit einen der üblichen Kommentaren kontern würde, doch dieser hatte irgendwie traurig geklungen und noch während er sich Gedanken machte und Joey dabei zu sah wie dieser ein provisorisches Lager errichtete, schlief er tatsächlich ein. tbc +++++++++++++++++ Hey Leute, würde mich wie immer über eure Meinung freuen! Bis zum nächsten Mal LG Zauberlehrling Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)