Mein neues Leben. von Hinata--chan (Gerade als Hinata dachte, es wäre alles vorbei, fand sie die Hoffnung in ihm wieder. Deidara.) ================================================================================ Prolog: Das Ende. ----------------- Ich kann nicht mehr. Vier worte. Vier einfache Worte, die doch so viel bedeuteten. Sie hatte sie schon so oft gedacht, doch nie ausgesprochen. Wenn ihr Vater ihr zeigte, wie ungeeignet sie als seine Nachfolgerin war. Wenn sie im Kampf merkte, wie nutzlos sie doch war. Und vor allem, wenn der Mensch, der ihr immer Hoffnung gegeben hatte, sie nicht beachtete. Wenn sie sah, wie er SIE ansah, die, die so viel besser war als sie. Es würde sie niemand vermissen. Nein, sie stand doch sowieso allen nur im Weg. Es wäre besser für jeden einzelnen. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schrieb sie die Worte nieder. Sie legte das lavendelfarbene Blatt Papier auf ihren Schreibtisch. Es würde dauern, bis es jemand finden würde. Leise verließ sie ihr Zimmer durch das Fenster, ein letztes Mal. Kapitel 1: Misslungen. ---------------------- Sie war schon oft diesen Weg gegangen. Sie musste sich nicht beeilen, niemand wusste, wo sie war. Der Mond schien hell und erleuchtete die Wälder vor Konoha. Hinata wusste, sie hatte noch einige Stunden zu Fuß vor sich. Als sie an einer Lichtung vorbei kam, setzte sie sich auf einen Felsen und sah hinauf in den Himmel, auf die unzähligen Sterne. Und plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher, ob es richtig war, was sie vorhatte. Sie würde sie alle allein lassen, Kiba, Shino, Akamaru, Hanabi... Sie würden sie sicher vermissen. Aber nein, es war besser für alle. Hanabi würde eines Tages ihren Clan leiten, und auch ihr Vater wäre glücklich. Sie würde auf Missionen nicht mehr im Weg stehen, und ihr altes Team würde besser ohne sie klar kommen. Also ging sie weiter. Immer auf die Klippe zu, an der sie schon so oft gestanden und sich den Mond angesehen hatte. Es war gut zu wissen, dass dieser Ort immer für sie da war. Und dass sie allein sein würde. Es war ihr persönlicher Zufluchtsort, niemand sonst kannte ihn. Auch sie hatte ihn nur entdeckt, weil sie eines Nachts spazieren gehen wollte, um in Ruhe nachzudenken und sich im Wald verlaufen hatte. ~~~ Er war auf dem Rückweg von einer weiteren erfolgreichen Mission. Kein Wunder, er war ein hervorragender Ninja. Und sein Auftrag war auch nicht besonders schwer gewesen. Er sollte einfach nur Informationen über einen Mann namens Shizuko beschaffen, der in Kumogakure lebte. Herrausgefunden hatte er eine Menge, das würde Leader-sama sicherlich freuen. Er war noch ein paar Flugstunden vom Akatsuki Versteck entfernt, das wusste er. Er genoss die Ruhe. Ausnahmsweise durfte er eine Mission ohne diesen nervigen Tobi ausführen, also beschloss er, das Wiedersehen noch ein Bisschen hinauszuzögern. Er machte eine Pause in einer Höhle, sodass ihn niemand entdecken konnte. Obwohl sich ohnehin nie jemand in diese Gegend verirrte. ~~~ Sie wollte ihr Ziel jetzt doch schneller erreichen. Ihr war nämlich eingefallen, dass sie mal wieder vergessen hatte, die Tür zur Dachterrasse abzuschliessen. Ihr Vater würde es bald merken und dann in ihr Zimmer stürmen, nur um ihr zu sagen, wie ungeeignet sie war, seine Tochter zu sein. Nur dass sie dieses mal nicht da sein würde, um es sich anzuhören. Und da sie sonst nie weg war und den Zettel geschrieben hatte, würde er wissen was los war. Oder es zumindest ahnen und sie suchen lassen. Also sprintete sie durch den Wald, ihr Ziel immer im Gedächtnis. Als sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie an der von ihr so geliebten Klippe ankommen würde, verlangsamte sie ihr Tempo wieder. Sie würde es rechtzeitig schaffen. Niemand würde ihr so schnell gefolgt sein. Sie lächelte. Bald wäre es vorbei. Bald würde sie allen ein zu einem besseren Leben verholfen haben. Und selbst an einem besseren Ort sein. ~~~ Er erwachte. Wütend auf sich selbst, weil er eingeschlafen war. Er war ein Ninja, ein gefürchteter Killer und noch dazu ein Mitglied von Akatsuki. Er konnte doch nicht einfach einschlafen! Und jetzt würde er auch noch erklären müssen, warum er so spät kam. Das würde sicher kein Spass werden. Angefressen stellte er sich auf seinen Tonvogel und flog los. Er musste sich jetzt beeilen, also nahm er den kürzesten Weg durch eine tiefe Schlucht, die auf beiden Seiten von Klippen begrenzt war und in deren Mitte es immer neblig war, sodass man den Boden nicht mal erahnen konnte. Plötzlich hörte er einen Aufprall hinter sich, gefolgt von einem Quieken. Er spürte deutlich die Gewichtsverlagerung und wusste, dass jemand auf seinen Vogel gesprungen war. Vorsichtig, in Angriffsstellung, drehte er sich um. ~~~ Sie war da. Endlich. Sie stand am Rand der Klippe und betrachtete den Mond, wie schon so viele Male zuvor. In Gedanken verabschiedete sie sich von allen ihren Feunden, ihrer Familie und von ganz Konoha. Sie entschuldigte sich bei denen, die sie doch vermissen würden, und bei denen, die sie vergebens suchen und sich Hoffnung machen würden. Sie schloss die Augen. Und mit einem Lächeln auf den Lippen machte sie den letzten Schritt. Sie wartete auf den Aufprall, die Erlösung. Doch er kam viel zu unerwartet und vor allem viel zu früh. Dennoch war er, wenn auch von dem weichen Untergrund gedämpft, ziemlich heftig und sie spürte, wie sie ohnmächtig wurde. Kapitel 2: Kontakt. ------------------- Ein Mädchen? Wie kam es hierher, und vor allem, warum? Er ging zu ihr, weil er bemerkt hatte, dass sie bewusstlos war. Vorsichtig drehte er sie aus ihrer verdrehten Position auf den Rücken, um sie sich anzusehen. Nachdem er sie auf Waffen untersucht hatte, welche nicht vorhanden waren, sah er sie sich genauer an. Sie war hübsch, ohne Zweifel. Das konnte er auch im Dunkeln erkennen. Ihr helles, entspannt wirkendes Gesicht wurde von langen, dunklen Haaren eingerahmt, die sie noch blasser erscheinen ließen. Er landete auf einem Felsvorsprung. Was sollte er nun mit ihr machen? Wenn sie ein Spion war, würde er sie umbringen, ganz einfach. Und ihr Stirnband, welches sie um den Hals trug, verriet ihm, dass sie aus Konoha kommen musste. Wie der Bastard Itachi. Bei dem Gedanken an ihn verzog Deidara das Gesicht. Er hasste diesen Idioten. Trotzdem, sie trug keine Waffen bei sich, auf einer Mission welcher Art auch immer konnte sie also nicht sein. Und soweit er wusste, bestanden die Teams in Konoha immer aus drei Personen, und jemand anderen konnte er weder entdecken noch hören. Also, was machte sie hier? Und warum war sie von der Klippe gesprungen? Oder war sie runter gefallen? Nein, nicht als Shinobi. Als sie langsam die Augen öffnete sah er, dass sie weiss waren wie der Mond, der sie in sein helles Licht tauchte. ~~~ Sie erwachte. Als sie die Augen aufschlug, sah sie direkt in ein Gesicht mit blauen Augen, nein, einem strahlend blauen Auge umrahmt von langen blonden Haaren, die das andere Auge verdeckten. Ein Gesicht, dass eindeutig viel zu nah an ihrem war, sodass sie sofort knallrot anlief und befürchtete, schon wieder ohnmächtig zu werden. Sie konnte sich gerade eben noch zusammen reissen, weil der Mann, zu dem das Gesicht gehörte, sich sofort zurückzog. Jetzt konnte sie ihn ganz sehen. Der schwarze Mantel mit den roten Wolken und das Stirnband mit dem tiefen Kratzer waren eindeutig, Sogar sie wusste, dass sie es mit einem der gefährlichsten Menschen überhaupt zu tun hatte. Er war ein Mitglied von Akatsuki. Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie ihn an. "Warum guckst du so, un? Ich habe dir gerade das Leben gerettet, auch wenn das sonst nicht so meine Art ist. Ich hätte dich auch einfach weiter fallen lassen können, un." Beim Klang seiner Stimme zuckte sie zurück. Es stimmte, er hatte sie gerettet. Obwohl sie das nicht gewollt hatte. Und was hatte er jetzt mit ihr vor? Was sollte sie tun? Vielleicht würde er sie ja jetzt umbringen. Obwohl... sie wollte nicht auf diese Art sterben. Nein. Sie musste es schaffen, ihm zu entfliehen. Also sah sie sich um. Sie saß auf einem riesigen Vogel aus irgendeinem hellen Material, das irgendwie weich war. Der Vogel stand auf einem Felsvorsprung ziemlich tief unten in der Klippe, von der sie gesprungen war. Sie überlegte, wie sie nach oben kommen könnte, aber sie fand keinen Weg. Andererseits, wo sollte sie auch hin? Zurück nach Konoha wollte sie nicht. Konnte sie nicht. So starrte sie die Person vor ihr an, die ihr Ende bedeuten würde. ~~~ Warum starrte sie ihn so an? Er hatte ihr doch nichts getan, zumindest noch nicht. Sie hatte eindeutig Angst vor ihm, und das mit Recht. Er war ein Mörder, ein Mann ohne Gewissen und Skrupel. Er konnte nicht anders, als zu lächeln. "Warum guckst du so, un? Und was machst du überhaupt hier? Waffen hast du nicht dabei, das weiss ich schon. Und wo sind deine kleinen Freunde, un? Ich dachte Konoha- Ninjas wären nie alleine unterwegs, un." Keine Antwort, nur Starren. Er verdrehte die Augen. " Du kannst mir ruhig antworten, un." Immer noch nichts. "Na gut. Ich werde dich jetzt mitnehmen, un. Du könntest uns noch ganz nützlich werden." Wenn möglich weiteten ihre Augen sich noch mehr. Sie sah irgendwie lustig aus, wie sie da saß, mit ihren großen runden Augen, fand er. Er lies den Vogel wieder losfliegen, und sie bewegte sich kein Stück. Seltsam. Vielleicht war sie doch ein Spion? Aber woher sollte sie wissen, wo er war? Und Waffen hatte sie doch auch keine dabei, geschweige denn etwas anderes was auf eine Mision schliessen lassen könnte. Er ertappte sich dabei, wie er sie anstarrte während er nachdachte. Schnell drehte er sich um. ~~~ Sie flogen nun schon eine ganze Weile und sie fragte sich, wohin. Sie fühlte, dass sie, wo immer sie auch landen würden, nichts Gutes erwarten würde. Und tatsächlich, schon bald waren sie scheinbar am Ziel, denn sie wurden langsamer. Sie landeten am Fuß eines Berges. Ihr... Retter? Entführer? Bedeutete ihr mit einer Handbewegung, mitzukommen. Sie wusste, dass es sinnlos gewesen wäre, wegzulaufen. Sie musste tun, was er sagte. Also stieg sie von dem riesigen Vogel, der kurz darauf in einer Rauchwolke verschwand. Sie gingen weiter, direkt auf den Berg zu, oder besser gesagt auf eine Felswand. Er formte ein paar Handzeichen und sie öffnete sich. Sie gingen hinein und mit ein paar weiteren Handzeichen schloss sich die Felswand wieder. Es wurde, wenn möglich, noch dunkler um sie, bis an den Wänden Fackeln aufflammten und den groben Stein in gespenstisches Licht tauchten. Hinata folgte dem Mann und sah, dass die Wände ebener wurden und konnte Türen an beiden Seiten des endlos scheinenden Flures ausmachen. Vor einer blieb er plötzlich stehen und Hinata wäre fast in ihn hineingerannt. Er hielt den Ring an seinem Finger an die Tür, die sich daraufhin öffnete. "Warte da drin auf mich, un." Sie tat, was er sagte. Sie ging in das etwas heller beleuchtete Zimmer und hörte, wie sich die Tür hinter ihr wieder schloss. Sie musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass sie verschlossen war. Also sah sie sich in dem Zimmer um. Es war spartanisch eingerichtet; es gab nur ein Bett, einen Schrank und einen Schreibtisch. Auf der gegenüberliegenden Seite der Eingangstür war eine weitere Tür, wahrscheinlich das Badezimmer. Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, setzte sie sich auf das überraschenderweise sehr weiche und bequeme Bett. Sie musste darüber nachdenken, was sie jetzt tun sollte. Wie müde sie war merkte sie erst, als sie einschlief. Kapitel 3: Akatsuki. -------------------- Es war überraschend einfach gewesen, das Mädchen "behalten" zu dürfen. Er hatte Leader-sama die gewünschen Informationen gegeben, Bericht über den weiteren Verlauf der Mission erstattet und dann von ihr erzählt. Zwar sollte er herausfinden, wer sie war, was für Fähigkeiten sie hatte und warum sie von der Klippe gesprungen war, aber es sah nicht so aus, als müsste er sie töten. Jedenfalls noch nicht. Und wenn es so weit kommen würde, wäre es eine nette Abwechslung zu den langweiligen Missionen in letzter Zeit. Ohnehin wäre sie jetzt schon tot, wäre er nicht gewesen. Es war nur etwas lästig, dass er jetzt verantwortlich für sie war. Er musste sie rund um die Uhr bewachen und war verantwortlich dafür, was sie tat. Sie sollte sogar mit in seinem Zimmer schlafen. Auf die Frage warum sie nicht in einer der Zellen schlafen konnte, antwortete Leader-sama, dass er sie schliesslich mitgebracht hätte und sie somit jetzt sein "Gast" war. Er erreichte sein Zimmer. Er öffnete die Tür, um sie auf seinem Bett zusammengerollt schlafend zu finden. Er seufzte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Wie sollte er sie befragen, wenn sie schlief? Und tief in sich wollte er sie nicht wecken. Sie sah so friedlich aus, wie sie da lag und schlief. Jetzt, da das Licht besser war, konnte er sie besser sehen. Sie trug eine lavendelfarbene Jacke mit beigen Ärmeln, eine dreiviertellange dunkelblaue Hose und Sandalen. Ihre Haare waren lang, länger als seine und schimmerten blauschwarz, was im totalen Kontrast zu ihrer sehr hellen Haut stand. Sie war hübsch, keine Frage. Wäre er ein normaler Mann gewesen, hätte er sich sicher etwas mit ihr vorstellen können. Auch der Altersunterschied konnte nicht so groß sein, sie war sechzehn, vielleicht auch siebzehn. Aber er war nicht normal, er lebte unter Massenmördern und war selbst ein passionierter. Und überhaupt, seine Kunst war alles für ihn. Es gab nichts anderes in seinem Leben. Sie musste seinen Blick gespürt haben, denn sie öffnete langsam die Augen. Als sie ihn sah, sprang sie vor Schreck ein Stück in die Höhe, um gleich darauf vom Bett aufzustehen, knallrot anzulaufen und mit gesenktem Blick vor ihm zu stehen. War es ihr etwa peinlich, dass sie eingeschlafen war? Unwillkürlich musste er lächeln. "E-entschuldigung!" Es war so leise, dass er sie fast nicht gehört hätte. Aber er hatte sie gehört, und ihre Stimme war so sanft, dass sie unmöglich ein guter Shinobi sein konnte. Tja, Pech für sie. Wenn Leader- sama keine Verwendung für sie finden würde, würde er sie loswerden müssen. Dann fiel ihm auf, dass er noch garnicht geantwortet hatte. "Kein Problem, un. Du kannst dich auch wieder hinsetzen, ich habe ein paar Fragen an dich." Sie tat, was er sagte und setzte sich wieder auf sein Bett. Ihn anzusehen, traute sie sich scheinbar nicht. Stattdessen liess sie ihre Fingerspitzen aneinander tippen und starrte auf den Boden. Wenigstens ihr Gesicht nahm langsam wieder eine normale Farbe an. "Also, wer bist du?" "Hinata Hyuuga." "Eine Hyuuga?!?" Sofort wurde sie wieder knallrot. Er war überrascht, damit hatte er nicht gerechnet. Der Hyuuga-Clan war einer der mächtigsten und wichtigsten Konohas, neben dem ihm so verhassten Uchiha-Clan. Obwohl man diese zwei Personen wohl kaum mehr Clan nennen konnte. Doch so viel er wusste, waren die Hyuugas alle willensstarke, ausgezeichnete Shinobi, ganz anders, als dieses Mädchen, diese Hinata. Aber warum sollte sie lügen? Dann fiel ihm wieder ein, warum der Clan so mächtig war. "Sieh mich an, un." Zögernd hob sie den Kopf. Und er konnte erkennen, dass sie ganz offensichtlich eine Hyuuga war. Er hatte zwar schon gesehen, dass ihre Augen sehr hell waren, aber nun konnte er ganz deutlich erkennen, dass sie das Byakugan besaß. Sie konnte also vielleicht doch noch ganz nützlich werden. "Gut. Hinata Hyuuga also. Ich bin Deidara, un." Er wusste selbst nicht, warum er ihr seinen Namen sagte. Aber sie würden ab jetzt viel Zeit miteinander verbringen, deshalb wäre es sicherlich ganz nützlich, wenn sie wüsste, wie er hiess. Da er keine Antwort bekam, fragte er weiter. "Was hast du für Fähigkeiten?" Scheinbar musste sie darüber nachdenken. "I-i-ich kann ganz gut Kochen..." Das hatte er jetzt nicht erwartet. Obwohl, irgendwie passte es zu ihr. "Gut, un. Und sonst? Du hast das Byakugan. Du musst gut Kämpfen können." "... D-das w-würde ich so nicht s-sagen..." Was? Eine Hyuuga, die nicht kämpfen kann? Er hatte es geahnt, war aber trotzdem extrem überrascht. War es nicht selbstverständlich, dass jemand mit einem so starken Bluterbe auch ein starker Kämpfer war? Sie musste gesehen haben, wie ungläubig er war, denn sie sah nun etwas traurig aus. Wahrscheinlich wäre sie gern stärker, kam es ihm in den Sinn. Dann wäre das ja genau der richtige Ort für sie, hier musste sie stark sein, wollte sie überleben. Er musste nur an Hidan denken... Junge Frauen waren seine Lieblingsopfer. Gestörter Jashinist. "Ich werde Leader- sama berichten, was du mir erzählt hast. Nein, eine Frage wäre da noch. Warum bist du von der Klippe gesprungen, un?" Was er jetzt sah, war ihm ganz neu. Im Bruchteil von Sekunden veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von geschockt, wütend, enttäuscht, verletzt, glücklich und hoffnungslos zu traurig und blieb schliesslich bei müde und nachdenklich. Es war faszinierend zu sehen, wie einfach man ihre Emotionen an ihren Augen ablesen konnte, auch wenn sie ihn nicht ansah. Doch antworten tat sie nicht. Er seufzte. "Na gut. Woher wusstest du, dass ich dort war, un?" "D-d-das wusste ich nicht." Jetzt war er wirklich verwirrt. Wollte sie etwa...? Aber warum? Naja, wenn er sie jetzt fragen würde, würde sie ihm sicher nicht antworten. "Ich komme gleich wieder. Warte hier auf mich, un." Er verliess den Raum, er musste sofort berichten, was sie ihm erzählt hatte. Und ganz tief in sich drin wünschte er sich, dass sie bleiben dürfte. So tief, dass er es noch nicht einmal selbst wusste. ~~~ Sie sah, wie er den Raum verliess. Deidara also. Der Mann, der sie vor dem sicheren, wenn auch gewünschten Tod gerettet hatte. Sie hatte ihm bereitwillig alles gesagt, was er wissen wollte, naja fast alles. Es hätte ihr auch nichts genützt, ihm wirklich alles zu sagen. Jetzt wartete sie nur darauf, dass er wieder kam und ihr hoffentlich verriet, was sie nun mit ihr vorhatten. Weglaufen konnte sieja sowieso nicht. ~~~ Sie sollte also nun kochen. Ihr Glück, dass niemand hier besonders gut kochen konnte und sie sich alle schon länger mal wieder nach etwas anderem gesehnt hatten, als Reis. Ja, nur Reis. Bei den Versuch, etwas anderes zu machen, war schon mehr als einmal fast ihr gesamtes Versteck abgebrannt. Natürlich würden auch ihre weiteren Fähigkeiten getestet werden, jedoch nicht heute. Zum Ersten wollten sie sie nicht überfordern, zum Anderen hatten sie Hunger. Also ging Deidara wieder, um Hinata zum Essen machen zu bewegen. Als er sein Zimmer wieder betrat, fand er Hinata so, wie er sie verlassen hatte, die Hände im Schoß gefaltet auf seinem Bett sitzend. "Komm mit, un. Du kannst kochen hast du gesagt? Das wirst du uns gleich beweisen können." Sie folgte ihm in die Küche. Nachdem er ihr gezeigt hatte, wo alles war, sah sie ihn fragend an. "Was ist, un?" "Für w-wie viele Personen soll ich kochen?" "Ehm... Für sieben, un." "H-hat irgendwer eine Allergie o-oder mag etwas nicht?" Scheinbar wollte sie ihre Aufgabe gut machen. "Nein, un, du kannst kochen, was du willst. Aber beeil dich." Sie fing an, die Zutaten zusammenzusuchen und er setzte sich auf einen Stuhl, um sie zu beobachten. Er hatte schliesslich die Verantwortung für sie und durfte sie nie aus den Augen lassen. Es war lästig, aber was sollte er machen. ~~~ Warum musste er sie jetzt unbedingt beobachten? Sie konnte sich noch nie konzentrieren, wenn ihr jemand bei der Arbeit zusah. Aber sie musste. Es konnte darüber entscheiden, wie lange sie noch lebte. Also riss sie sich zusammen und stellte mit Überraschung fest, dass sie alle Zutaten für Ramen finden konnte. Ramen... sein Lieblingsessen... Nein. Sie durfte nicht an ihn denken. Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich nun voll und ganz auf das Messer in ihrer Hand, dass nun immer schneller und flüssiger hinunterschnellte. Bald war sie so in ihre Arbeit vertieft, dass sie nicht mehr spürte, dass sie beobachtet wurde und sogar vergass, dass sie gerade das Lieblingsessen der Person machte, die sie noch immer, aller Vernunft zum Trotz und vergebens liebte. Der Person, die sie vergessen wollte, vergessen musste. Vor der sie weggelaufen war. Eine halbe Stunde später war das Essen fertig. Sie holte sieben Schüsseln aus dem Schrank und füllte sie. Dann drehte sie sich zu Deidara um. "I-ich bin fertig." "Gut. Warte kurz hier." Er verschwand, um kurz darauf zusammen mit jemandem zurückzukehren, der ununterbrochen redete und eine orange Maske aufhatte. Deidara sah unglaublich genervt aus und Hinata musste bei dem Anblick lächeln. Als die orangene Maske genau vor ihr stand, sagte die Person dahinter: "Senpaaaaaai, wer ist das?" "Hinata." "Warum darfst du eine Freundin mitbringen und Tobi nicht?" "Sie ist nicht meine Freundin, un. Und ausserdem hast du keine Freunde." "Oh. Dann will Tobi sie als Freundin." Und er umarmte die perplexe Hyuuga stürmisch. Als er sie nicht loslies, tätschelte sie ihm leicht den Rücken. War sie nicht bei Akatsuki? Was machte dann so jemand wie er hier? Endlich lies er sie los. "Sind wir jetzt Freunde?" "J-ja..." "Ja! Tobi hat eine Freundin! Tobi ist ein guter Junge!" Irgendwie war dieser Tobi lustig. Und nett wirkte er auch, vielleicht würde es hier garnicht so schlimm werden. Und bis jetzt war Deidara ja auch nett zu ihr gewesen. "Los jetzt, un. Bring Danna, Leader-sama, Konan und Zetsu das Essen. Und dann nimm dir selbst was und verschwinde." "Hat Hina-chan das etwa gemacht? Danke, Hina-chan!" Und nachdem er sie ein weiteres Mal umarmt hatte balancierte er das Essen auf seinen Armen und verschwand. "Ah, Tobi!" Sie konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken. Deidara sah sie an. "Er nervt mich einfach mit seinem ständigen Gefasel, un. Wenn du willst kann ich ihm sagen, dass er dich in Ruhe lassen soll." Den letzten Satz hatte er leiser gesagt, trotzdem hatte sie ihn verstanden. "N-nein, das ist schon in Ordnung." Sie setzten sich an den Tisch und aßen. "Das ist wirklich gut, un. Und eine willkommene Abwechslung. Hier kann nämlich niemand wirklich gut Kochen, noch nicht einmal Konan, un. Und die sollte es doch eigentlich können." "D-danke." Und wieder lächelte sie leicht. Komisch, sie fühlte sich hier so viel freier als in Konoha, obwohl sie eine Gefangene war. Kapitel 4: Nacht. ----------------- Es schmeckte ihm. Nein, er liebte es. Sie konnte wirklich gut kochen, er hatte seit Jahren nichts mehr gegessen, was auch nur annähernd an ihre Kochkünste herankam. Und plötzlich hoffte er inständig, dass sie bleiben dürfte. Nur, damit es weiterhin so leckeres Essen gab... dachte er. Aber unbewusst realisierte er, wie süß sie aussah, wenn sie lächelte und dass er auch das niemals mehr vermissen wollte. Er wollte, dass sie blieb, weil er sie sich schon jetzt nicht mehr wegdenken konnte. Doch das wusste er nicht. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren nahm Hinata die Schüsseln, spülte sie ab und verstaute sie ordnungsgemäß im Schrank. Da Tobi in der Zwischenzeit vorbei gekommen war und die restlichen Teller mit etlichen Komplimenten an Hinata, wie gut es doch geschmeckt hatte, die er nur bestätigen konnte, wieder vorbeigebracht hatte, war nun alles an seinem Platz. Sie drehte sich wieder zu ihm um. "Du bist doch bestimmt müde, un. Willst du dich hinlegen und schlafen?" "D-das wäre sehr nett." Sie gingen wieder in sein Zimmer. Als sie angekommen waren, drehte er sich zu ihr um. "Mh, wir werden zusammen in einem Bett schlafen müssen, un." Er sah, wie sie etwas verstört guckte, sich aber gehorsam hinlegte. Er legte sich neben sie und ließ so viel Abstand wie möglich zwischen ihnen, was auf seinem nicht gerade breiten Bett nicht viel war. Ihre Schultern berührten sich trotzdem. Ausserdem konnte er riechen, dass sie ganz leicht nach Vanille duftete. ~~~ Er lag neben ihr. Sie konnte seinen Atem hören, sehen, wie sich sein Brustkorb dabei hob und senkte und ihn sogar riechen. Es erinnerte sie an einen Wald, oder an das Meer. Irgendwie beides. Zusammen mit etwas Undefinierbarem, dass alles andere als schlecht war. Nein, dachte sie das gerade wirklich? Sie spürte, wie ihre Wangen brannten. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Als sie weiter darüber nachdachte, wie nah er ihr gerade war, wurde sie, wenn möglich, noch roter. Sie hatte noch nie mit einem Mann zusammen in einem Bett geschlafen. Trotzdem, sie war totmüde. Und obwohl ihr Deidara, der so seelenruhig neben ihr lag, fast den letzten Nerv raubte, schlief sie schon bald ein. ~~~ Er hörte, wie ihr Atem immer ruhiger und gleichmässiger wurde und war sich sicher, dass er nun auch etwas schlafen konnte. Er war wirklich müde, schliesslich hatte er während seiner gesamten Mission kein Auge zugetan. Ausser vorhin in der Höhle. Doch bevor er sich noch weiter über sich selbst ärgern konnte war auch er eingeschlafen. Als er wieder aufwachte, es musste inzwischen Nacht sein, war er von leisen Geräuschen geweckt worden. Da er immer auf alles gefasst sein musste schlief er niemals richtig tief. Er konnte die Quelle des Geräuschs schnell ausfindig machen, sie war direkt neben ihm. Es war Hinata. Tränen liefen ihr über das Gesicht und sie schluchzte leise. Als er sie gerade fragen wollte, ob er kurz rausgehen sollte, damit sie sich beruhigen konnte, bemerkte er, dass Hinata noch immer schlief. Sie weint im Schlaf? Aber warum? Es musste etwas damit zu tun haben, was sie dazu gebracht hatte von der Klippe zu springen, schoss es ihm durch den Kopf. Ihre Schluchzer wurden immer lauter und er wusste nicht, was er machen sollte. Sollte er sie wecken? Oder lieber weiter schlafen lassen? Er legte ihr vorsichtig eine Hand auf den Kopf und tatsächlich, sie beruhigte sich etwas. Er wollte die Hand gerade wieder wegnehmen, als er spürte, wie sie sich in seinen Mantel krallte, den er noch immer anhatte. Und überrascht stellte er fest, wie seine Instinkte ihn leiteten und er einen Arm um sie legte. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und er ertappte sich dabei, wie er ihr über das samtweiche Haar srich. Deidara, was machst du hier eigentlich? Sie ist deine Gefangene und ausserdem bist du ein Krimineller, der keinerlei Gefühle hat. Und er mochte sie noch nicht mal. Trotzdem war sein Beschützerinstinkt, den er schon lange verloren geglaubt hatte, wieder erwacht. Nach ein paar Minuten hörten die Schluchzer auf, und Hinata atmete wieder tief und langsam. Den Griff um den Stoff seines Mantels lockerte sie jedoch nicht. Irgendwann war auch er wieder eingeschlafen, den Arm noch immer um sie gelegt. Kapitel 5: Morgen. ------------------ Deidara erwachte als Erster. Das war auch besser so, denn sie hätte sich bestimmt erschrocken, hätte sie gewusst, wie sie dalagen. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, ihre Hand daneben. Er hielt sie mit einem Arm fest, mit der freien Hand hielt er ihre. Schnell ging er wieder auf Abstand, so weit das möglich war. Wie war das passiert? Das konnte doch nicht wahr sein, er erkannte sich nicht mehr wieder. Er war ein Mitglied von Akatsuki verdammt, dieses Mädchen war seine Gefangene und jetzt wachte er auf und hielt sie im Arm. Das konnte doch nicht wahr sein. Aber warum regte er sich so auf, es war egal. Sie war ein Werkzeug für Leader-sama, und sobald er keine Verwendung mehr für sie hatte, würde er sie umbringen müssen. Und es würde ihm rein garnichts ausmachen. Überhaupt nichts. Hinata, die sich an seiner Seite bewegte, riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah sie an, um zu merken, dass sie sich genau in seine Richtung gedreht hatte, ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt. Er konnte ihren warmen Atem auf seiner Haut spüren. Dann öffneten sich langsam ihre Augen. Schnell drehte er sich weg, wohlwissend, dass sie das Gleiche getan hatte. Er stand auf. "Ich gehe jetzt duschen, un. Mach du schonmal das Frühstück." Er ging ins Bad, ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen. Als er sich ausgezogen hatte und das heisse Wasser über seinen Körper floss, liess er die letzte Nacht Revue passieren. Wie bitte war er darauf gekommen, sie zu trösten und dann auch noch so aufzuwachen? Dieses Mädchen würde ihm noch den letzten Nerv rauben. Er erkannte sich selbst nicht mehr. Warum brachte sie ihn so durcheinander? Das war bei absolut keiner anderen Person jeweils vorgekommen. Die nächsten Wochen würden hart für ihn werden, das wusste er. Aber vielleicht würde er ja herausfinden, was mit ihm los war. ~~~ Oh Gott. Sie waren sich gerade eben so nah gewesen. So unglaublich nah. Warum mussten sie sich auch unbedingt ein Bett teilen? Gab es hier nicht sowas wie Zellen? Schliesslich war sie im Akatsuki- Hauptquartier. Es musste hier doch seperate Räume geben. Aber sicher war sie sich nicht, ob sie wirklich in so einem schlafen wollte. Wer weiss, was sie schon alles mit den armen Menschen gemacht hatten, die dort hatten schlafen müssen. Sie stand auf, als sie das Geräusch fliessenden Wassers aus dem Raum hörte, in dem Deidara verschwunden war und den sie von Anfang an für das Badezimmer gehalten hatte. Sie ging in die Küche, um zu tun, was er ihr aufgetragen hatte. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie die leisen Schritte hinter sich nicht hörte. "Du bist also diejenige, die Deidara mitgebracht hat. Und du hast gestern das Essen gemacht. Danke dir dafür. Es war wirklich gut." Sie wäre vor Schreck fast gestorben. Sie musste wirklich aufmerksamer sein, was hatte sie sich auch gedacht? In einer Höhle mit einer Gruppe gut organisierter Schwerverbrecher musste sie einfach besser aufpassen. Sie wandte sich der hellen Stimme zu, die eindeutig von einer Frau stammen musste. Sie war nicht wenig überrascht, sie hier zu finden. Sie musste sehr stark sein. Die blauhaarige Frau mit der weissen Papierblume im Haar wirkte auf Hinata überhaupt nicht grausam oder angsteinflössend. Im Gegenteil, sie schien ganz nett zu sein. "D-danke." "Du machst gerade Frühstück, oder? Soll ich dir helfen?" Damit hatte Hinata am allerwenigsten gerechnet, auch wenn sie die Frau auf Anhieb mochte. Ungläubig starrte sie sie an. Dann fiel ihr auf, dass sie noch nicht geantwortet hatte. "D-das w-wäre sehr nett. M-mach d-doch schon mal Tee." Sie arbeiteten weiter. "Achso, ich habe mich noch garnicht vorgestellt. Mein Name ist Konan. Du bist Hinata, oder?" Sie nickte. Als sie mit dem Früstück fertig waren, setzten sie sich an den Tisch. Tobi betrat das Zimmer und nach einem freudigen Quieken und einer weiteren Umarmung gesellte er sich zu ihnen. Doch er durfte nicht lange sitzen bleiben, denn bald darauf kam Deidara herein und schickte ihn mal wieder weg, um den Anderen, wer auch immer das war, ihr Essen zu bringen. Er setzte sich auf den Stuhl, von dem er gerade eben Tobi verscheucht hatte. "Deidara. Der Leader möchte mit dir reden. Jetzt gleich." Er sah nicht begeistert aus, als er die Küche verliess. Hinata und Konan räumten den Tisch ab. "Hinata, willst du dich vielleicht duschen und umziehen?" "Ehm... a-aber ich habe doch nichts anzuziehen und -" "Das machst nichts. Ich gebe dir welche von meinen Sachen, die müssten dir passen. Geh schon mal vor in Deidaras Zimmer, ich komme gleich nach." Es war wirklich nett hier... Seltsam. Sie hätte sich nie vorgestellt, dass die Akatsuki so... freundlich wären. Immerhin hatten sie schon mehr als genug Leute auf dem Gewissen. Auf dem Weg von der Küche in Deidaras Zimmer fühlte sie sich auf einmal beobachtet. Schnell aktivierte sie ihr Byakugan um festzustellen, dass sie noch viel weniger sehen konnte, als ohne. Sie konnte rein garnichts erkennen, dass mehr als einen halben Meter von ihr entfernt war. Sie deaktivierte ihr Bluterbe wieder. Schnell ging sie weiter und sie war froh, als sie die Tür hinter sich schliessen konnte. Konan kam herein und gab ihr die versprochenen Sachen. Als Hinata sah, was sie anziehen sollte, blieb ihr die Luft weg. Das konnte doch nicht Konans Ernst sein? Doch das war es. Mit einem Seufzen stieg Hinata unter die Dusche. ~~~ Was wollte Leader-sama nur wieder von ihm? Er war doch letztens erst bei ihm gewesen. Er öffnete die Tür und bereitete sich innerlich schon mal auf alles Mögliche vor. Kapitel 6: Kampf. ----------------- Sie war fertig mit Duschen und hatte sich angezogen. Es war noch schlimmer, als sie sich vorgestellt hatte. Am liebsten hätte sie sich gleich wieder ihre alten Sachen angezogen, doch die hatte Konan scheinbar mitgenommen, als sie unter der Dusche stand. Sie sah noch einmal an sich herunter. Das Oberteil, das sie anhatte, war für ihren Geschmack viel zu eng. Zu allem Überfluss war es auch noch bauchfrei. Sie konnte unmöglich so herumlaufen... Konan hatte wenigstens noch ihren Mantel, ihr konnte es ja egal sein, was sie darunter anhatte. Aber was, wenn sie jemand sah? Und genau das würde passieren, sobald sie den Raum verliess. Akatsuki hatte mindestens sechs Mitglieder, aber sie vermutete, dass es mehr waren. Sie würde also zwangsläufig jemandem über den Weg laufen und wenn es nur Deidara, Tobi oder Konan waren. Oder ein ihr noch unbekanntes Mitglied. Nein, sie wollte so nicht gesehen werden. Doch andererseits, was konnte sie schon dagegen tun? Sie konnte sich glücklich schätzen, überhaupt noch zu leben. Oder unglücklich, denn eigentlich war es ja ihr Wunsch gewesen, zu sterben. Doch inzwischen war sie sich nicht mehr so sicher, was sie wollte. Hier, weit weg von allem, an das sie sich verboten hatte zu denken, hier, bei den Akatsuki, einer Geheimorganisation, die nur aus den gefährlichsten Menschen bestand, hier fühlte sie sich auf eine seltsame Art und Weise wohl. Das Gefühl, ihr Dorf zu verraten, verdrängte sie erfolgreich. Konoha war schon lange nicht mehr ihr zu Hause. Seufzend liess sie sich auf das Bett fallen, das ja garnicht ihr gehörte. Sofort nahm sie Deidaras einmaligen Geruch war, der sie mal wieder erröten liess. Sie hatten in einem Bett geschlafen, wohnten in einem Zimmer und waren so gut wie immer zusammen. Es war schon komisch. Was er wohl über sie dachte? Aber das interessierte sie doch garnicht. Sie genoss es einfach, leben zu dürfen. Ihr wurde erst jetzt bewusst, wie lange es schon her war, dass sie sich so gefühlt hatte. Und das nun ausgerechnet hier... Die Tür, die sich öffnete, lies sie aus ihren Gedanken hochschrecken und sie sprang sofort von Bett auf. Als sie sah, dass Deidara in der Tür stand und sie mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck von oben bis unten musterte, versuchte sie verzweifelt und mit hochrotem Kopf ihr Oberteil ein Stück runter zu ziehen, was ihr natürlich nichts nützte. Schliesslich drehte sie sich einfach um, damit sie ihn nicht mehr sehen musste. Und innerlich verfluchte sie Konan, es war schliesslich ihre Schuld, dass sie aussah, wie sie aussah. ~~~ Das war es also, was Leader-sama wollte. Die Schonzeit für Hinata war vorüber. Um weiter hier leben und vor allem kochen zu dürfen, musste sie kämpfen. Mit ihm. Und das schon morgen. Wenn sie gewinnen würde, beziehungsweise überleben, dürfte sie bleiben. Nein, müsste sie bleiben. Für immer. Er wollte es ihr sagen, damit sie sich darauf vorbereiten konnte. Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer, wo er sie schnell fand. Doch damit hatte er nicht gerechnet. Sie war duschen gewesen, ihre Haare waren noch nass. Doch das war es nicht, was ihn auf der Stelle stehenbleiben und vergessen liess, was er eigentlich von ihr wollte. Es war das, was sie anhatte. Das hellblaue etwas, das sie trug, verdeckte gerade so das wichtigste von ihrem Oberkörper und saß ansonsten wie eine zweite Haut. Auch ihre Hose liess nicht mehr viel Platz für Phantasie. Er konnte nicht anders, als sie anzustarren und er war froh über seine ungewöhnlich gute Körperbeherrschung. Denn auch, wenn sie nun versuchte, mehr von sich mit dem dünnen Stoff zu bedecken, er sah noch immer genug, um sich ganz sicher zu sein, dass er, auch wenn er ein Massenmörder war, noch immer ein Mann war. Erst als sie sich wegdrehte konnte er wieder so weit denken, dass ihm einfiel, was er ihr sagen musste. "Hinata, wir beide werden morgen miteinander kämpfen, un. Wenn du überlebst, bleibst du hier." Er ging, ohne ihre Antwort abzuwarten. Sie hatte ihn schon gehört. Verstört ging er den Flur entlang, ohne Ziel, er wollte einfach nur weg. Plötzlich kreuzte Konan seinen Weg. "Was ist denn mit dir passiert, hast du einen Geist gesehen?" Sie wusste es. Natürlich, woher sollte Hinata sonst auch die neue Kleidung nehmen? Allmählich wurde er wütend. Er durfte sich von dem Anblick einer Person nicht so ablenken lassen. Wäre das in einem Kampf passiert, hätte es den Tod für ihn bedeutet. Er ging ohne ein Wort an Konan vorbei, die sich sichtlich bemühen musste, nicht laut zu lachen. Einfach nur weg. ~~~ Die Peinlichkeit überdeckte nur kurz den Schock über die Worte, die sie gerade gehört hatte. sie musste kämpfen. Gegen Deidara. Morgen. Um ihr Leben. Sie wollte das nicht. Nicht jetzt, wo sie gerade wieder froh war, zu leben. Sollte sie es so verlieren? Es sah so aus. Sie wusste nicht, wie stark Deidara war, aber sie wusste, dass es für sie unmöglich sein würde, ihn zu besiegen, geschweige denn überhaupt zu überleben. Er hatte sicherlich schon bessere Shinobi als sie erledigt. Sie wusste, dass sie Mittagessen machen musste. Also ging sie, ohne noch einen Gedanken an ihr Aussehen zu verschwenden, in die Küche. Sie war froh darüber, Deidara dort nicht zu treffen. ~~~ Als er wieder in sein Zimmer ging, war sie nicht da. Gut so. Auch wenn es ihm eigentlich egal war, auch wenn ihm eigentlich alles egal war, ihm alles egal sein musste, er wollte sie jetzt nicht sehen. Er wollte nicht, dass sie ihn wieder so aus der Fassung bringen konnte. Wollte nicht sehen, wie es ihr ging. Wollte keine Antwort darauf, dass sie morgen gegeneinander kämpfen mussten. Wollte nicht darüber nachdenken, sie umzubringen. Wollte nicht darüber nachdenken, warum er nicht gegen sie kämpfen wollte. Warum er sie nicht verletzen wollte. Er legte sich auf sein Bett. Und nahm einen leichten Hauch von Vanille wahr. ~~~ Sie war fertig. Tobi hatte das Essen, das sie gemacht hatte, an alle verteilt. Alle mit Ausnahme von Deidara, der scheinbar keinen Hunger hatte. Sie hatte abgespült, nur um jetzt in der Küche zu stehen und nicht zu wissen, was sie tun sollte. Sie konnte unmöglich in Deidaras Zimmer gehen und ein eigenes hatte sie ja nicht. Sie starrte auf den Fußboden vor ihr. Was, wenn das ihr letzter Tag wäre? Sollte sie ihn dann nicht geniessen? Sie hatte sich doch schon einmal von allem verabschiedet, was sie kannte. Es sollte eigentlich kein Problem für sie sein. Doch es hatte sich etwas entscheidendes in ihrem Leben verändert. Sie hatte Hoffnung. Hoffnung auf ein freies Leben. Hoffnung darauf, glücklich zu werden. Sie konnte sich nicht davon verabschieden. Sie konnte nicht. Als sie Deidara zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie sich geschworen, zu kämpfen. Und genau das würde sie jetzt tun. Um ihr Leben kämpfen. Um ihre Freiheit. Ihre Hoffnung. ~~~ Als Tobi kam, um ihm sein Essen zu bringen, antwortete er nicht. Er wollte das Essen, das seit Jahren nicht mehr so gut geschmeckt hatte nicht. Es war von ihr. Also blieb er liegen, die Augen an die Decke gerichtet. Er kannte mittlerweile jede Rille, jede Unebenheit über ihm. Immer wieder musste er an den morgigen Tag denken, immer wieder verscheuchte er diese Gedanken vergeblich. Schliesslich stand er auf und ging hinaus, um ein paar Bäume in die Luft zu sprengen. Kapitel 7: Vorbereitung. ------------------------ Sie wusste nicht, wie sie den Nachmittag überstanden hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass Tobi die ganze Zeit um sie herum gehüpft war, oder daran, dass Konan ihr gezeigt hatte, wo sie die Wäsche waschen konnte, was sie dann auch tat. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie den ganzen Tag über ihr ehemaliges Dorf nachgedacht hatte. Das hatte sie bis jetzt noch nicht einmal getan, seitdem sie hier war. Was wäre, wenn sie wider erwarten doch hier bleiben würde? Sie würde Konoha verraten. Doch andererseits, sie war dort nicht glücklich gewesen. Und verlassen hatte sie es schon lange. Sie musste an ihre Freunde denken. Waren sie überhaupt ihre Freunde? Natürlich waren sie das. Es wusste zwar niemand, wie sie sich gefühlt hatte, doch sie waren immer für sie da gewesen, wenn sie Hilfe brauchte. Vor allem Kiba... Ob er sie suchen würde? Ob Naruto sie suchen würde? Sie liebte ihn noch immer mehr als alles andere, das wusste sie. Ob überhaupt jemand sie suchen würde? Wahrscheinlich. Doch selbst wenn, sie würden ihrer Spur nur bis zum Rand der Klippe folgen können, und den Rest würden sie sich schon dazu denken. Wäre wohl jemand traurig darüber, dass sie "tot" war? Vielleicht. Aber das nicht lange. So konnte sie wenigstens niemandem mehr im Weg stehen. Sie würden alle ihr Leben weiterleben, besser und unbeschwerter als vorher. Und sie würde hier bleiben, mit viel Glück natürlich nur. Sie würde Kochen und die Wäsche machen, und eines Tages durfte sie vielleicht auch nach draussen oder sogar mit einen von ihnen auf eine Mission gehen und wer weiss, vielleicht konnte sie vorher trainieren und sogar etwas nützlich sein. Sie wusste, damit würde sie Konoha nur noch mehr verraten, als sie es ohnehin schon getan hatte. Doch das war ihr egal. Sie würde jetzt nicht aufgeben, niemals. Und sie wollte hier bleiben. Sie musste es morgen schaffen. Als es Abend wurde, machte sie wieder Essen und stellte überrascht fest, dass wohl jemand einkaufen gewesen war. Da sie sich mittlerweile wieder umgezogen hatte, fühlte sie sich um einiges wohler. Als ob er es geahnt hätte kam Deidara genau in dem Moment in die Küche, in der Hinata fertig war. Nachdem er, wie immer, Tobi angeschrien hatte und dieser verschwunden war, setzte er sich zusammen mit Hinata und Konan an den Küchentisch. ~~~ Er fühlte sich nun um einiges besser. Kunst half ihm eben immer, sich abzureagieren, und auch sonst bei allem. Er hatte zwar den halben Wald rund um einen kleinen See in die Luft gesprengt, aber die Reflektionen im Wasser hatten seine Kunst nur noch verstärkt. Er ging wieder rein, duschte, zog sich um und ging in die Küche, aus der es, wie immer in letzter Zeit, verführerisch duftete. Gerade rechtzeitig, denn Hinata war gerade eben fertig mit Kochen geworden. Wie immer schickte er Tobi weg, der mal wieder nur im Weg rumstand und ihn über alle Massen nervte und setzte sich danach an den Tisch. Nachdem sie fertig waren und Hinata abgespült hatte, ging er auf sein Zimmer und wie zu erwarten folgte sie ihm, auch ohne, dass er etwas sagen musste. "Willst du dich auf morgen vorbereiten, un? Du kannst jetzt noch ein Bisschen trainieren gehen, wenn du willst." Sie nickte, und er gab ihr ein paar Kunais und Shuriken. Er ging mit ihr nach draussen zu dem See, um den fast keine Bäume mehr standen. Sie aktivierte ihr Byakugan und nahm eine Kampfposition ein. Dann beobachtete er, wie sie mit einer Leichtigkeit, die ihn schon fast an einen Tanz erinnerte, umherwirbelte. Sie war mal hier und mal dort, warf mit ihren Waffen um sich und lief die verkohlten Baumstämme ruf und runter. Für ihn sah es ganz und garnicht so aus, als wäre sie so schlecht, wie sie behauptete und der erste Eindruck vermittelte. Ihr Kampfstil passte sehr gut zu ihr, wie er fand. Trotzdem, er würde leichtes Spiel haben. Sie war kein Gegner für ihn, eigentlich war sie sogar unter seiner Würde. Er hatte schon ganze Armeen von besseren Shinobi auf einmal besiegt, morgen würde also sicher kein Spass für sie werden. Schliesslich stand sie völlig ausser Atem vor ihm. "Willst du wieder rein gehen?" "J-ja." Also gingen sie wieder in sein Zimmer, wo er Hinata Duschen gehen liess. Sie legten sich wie gestern ins Bett, und es war wieder genauso wenig Platz zwischen ihnen. Wenigstens roch sie dieses Mal nur nach Shampoo, seinem Shampoo. Er hätte sofort einschlafen können, aber er musste warten, bis er sicher war, dass Hinata schlief. ~~~ Zwar war sie totmüde vom Training, aber sie konnte einfach nicht schlafen. Die Person, gegen die sie morgen kämpfen musste, lag schon wieder so dicht neben ihr. Sie fühlte sich alles andere als wohl, auch wenn sie ihn irgendwie mochte. Nein, was dachte sie da nur? Er würde sie morgen umbringen. Sie hatte zwar noch nie gesehen, wie er kämpfte, aber es musste etwas mit diesem riesigen Vogel zu tun haben, auf dem er sie "gerettet" hatte... Und das hiess, dass er sehr stark war. Natürlich, jeder den sie hier sah musste aussergewöhnliche Fähigkeiten haben. Sie würde morgen untergehen, da war sie sich ganz sicher. Dennoch, sie musste es versuchen. Das hatte sie sich geschworen. Und die Jahre hartes Training waren auch nicht umsonst gewesen. Sie war nicht mehr so schwach, wie noch vor ein paar Jahren. Irgendwann war sie doch eingeschlafen. ~~~ Sie schlief, das wusste er. Also schlief auch er langsam ein, in der Hoffnung, dass so etwas wie gestern nicht noch einmal passieren würde. Am nächsten Morgen erwachte er wieder als erster. Er stand auf, ohne sie zu wecken und ging nach draussen. Er atmete die frische Luft ein und sah, wie die Sonne orange und rosa am Horizont auftauchte. Heute war der große Tag. Er beschloss, sich noch etwas seiner Kust zu widmen. Als er wieder in sein Zimmer ging, war auch sie wach. Sie sah ihn mir großen Augen an. "Steh auf und mach Frühstück, un. Ich sage dir gleich Bescheid, wo und wann wir kämpfen werden." Sie ging. Wenige Sekunden später verliess auch er den Raum. Er selbst wusste ja auch noch nicht Bescheid, wie alles heute ablaufen sollte. Also ging er zu Leader-sama. ~~~ Sie war mit dem Gedanken daran, gegen Deidara kämpfen zu müssen, eingeschlafen und damit aufgewacht. Sie war damit aufgestanden, nachdem er ihr gesagt hatte, dass sie das Frühstück machen sollte. Und während sie eben dies tat, verfolgte der Gedanke sie weiter. Konan kam in die Küche. "Guten Morgen!" "M-morgen..." Ihe Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Ach ja, du musst ja heute gegen Deidara kämpfen... Das schaffst du schon. Du kannst mich doch hier nicht alleine lassen!" Hinata nickte leicht abwesend. Sie wollte ja hier bleiben, das war sicher. Und sie war dankbar dafür, dass Konan so zuversichtlich war. Trotzdem dachte sie nicht daran, dass sie gewinnen könnte. Es würde schon an ein Wunder grenzen, wenn sie überleben würde. Konan stand noch immer mir einem Lächeln vor ihr, und Hinata wusste nicht, was sie tun sollte. Sie versuchte, ebenfalls zu lächeln, was ihr nicht so wirklich gelang. Also machte sie sich wieder an ihr Frühstück und liess ihre Gedanken schweifen. ~~~ Er schluckte. Gerade eben hatte er erfahren, dass er sie töten sollte. Gleich nach dem Frühstück war es so weit, sie würden kämpfen. Und er sollte sie nicht verschonen, im Gegenteil. Er atmete noch einmal tief durch, dann betrat er die Küche. Sie war mal wieder dabei, zu Kochen. Er beobachtete sie eine ganze Weile und erntete dafür einen seltsamen Blick von Konan. Weil er bemerkte, dass sie noch immer nicht wusste, dass er im Zimmer stand, räusperte er sich. Sie zuckte merklich zusammen. Wenn sie jetzt schon so unaufmerksam war, würde das gleich in ein paar Minuten vorbei sein. "Mach dich für den Kampf fertig. Wenn du fertig bist geht es los, un." Sie senkte den Kopf und verliess die Küche. Nach einem weiteren sehr skeptischen und fragenden Blick von Konan folgte er ihr, um sie mit den nötigen Dingen auszustatten. Sie sollte ja wenigstens eine geringe Chance haben. ~~~ War es wirklich schon so weit? Sie konnte, wollte es noch immer nicht glauben. Traurig nahm sie die Kunais und Shuriken entgegen. Sie bereitete sich innerlich schon mal darauf vor, dass das ihre letzten Augenblicke auf Erden waren. Doch sie wollte nicht. Sie wollte doch nicht sterben verdammt, jetzt nicht mehr. Ihre Augen wurden feucht, doch sie schaffte es, sich zusammen zu reissen. Hinata folgte Deidara ein weiteres Mal durch den dunklen Gang, bis er die Tür zu einem riesigen Raum öffnete, sie konnte nicht einmal die Wand auf der anderen Seite sehen. Sie gingen hinein, und plötzlich wurde es hell um sie. Nun konnte sie sehen, dass sie nicht alleine waren. Tobi war da, natürlich Konan, die allerdings halb von einer Schattengestalt in Form einer Person verdeckt wurde. Ausserdem konnte sie ein weiteres Akatsuki- Mitglied entdecken, das sie völlig gleichgültig ansah. Sein Haar war rot und so erinnerte er sie etwas an den Kazekage. Sie spürte wieder dieses unbehagliche Gefühl, beobachtet zu werden. Sie drehte sich um, und entdeckte jemanden, der sie ein wenig an eine Pflanze erinnerte. Sein Gesicht war auf der einen Seite schwarz und auf der anderen weiss, aber das seltsamste an ihm waren diese grünen... Dinger, die es schwierig machten, sein Gesicht überhaupt zu sehen. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. So wie es aussah, würden sie ihr alle dabei zugucken, wie sie kläglich versagte. Ihr Optimismus, den sie vielleicht einmal gehabt hatte, war nun gänzlich verschwunden. Plötzlich durchzuckte das Bild von strahlend blauen Augen ihre Gedanken. Naruto, er hatte nie aufgegeben und genau deswegen liebte sie ihn so sehr. Er hätte sich keine Sorgen um sich selbst gemacht, er hätte gekämpft, bis zum bitteren Ende. Genau das, was sie jetzt tun musste. "Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Haltet euch nicht zurück." Es war die Schattengestalt, die sprach. Kurz darauf verschwanden die anderen Mitglieder von Akatsuki, bis auf Deidara natürlich. Mit Erleichterung stellte Hinata fest, dass sie ihr Byakugan aktivieren konnte, ohne die Probleme vom letzten Mal. Sie ging in Kampfstellung und schaute Deidara mit festem Blick an. ~~~ Sie sah entschlossen aus, stellte er fest. Sie wollte es wohl wirklich schaffen. Er musste grinsen. Vielleicht würde das hier sogar Spass machen. Er nahm etwas von seinem Spezialton und formte ein paar Spinnen. Dann warf er sie auf Hinata. Kapitel 8: Explosion. --------------------- Was war das? Hinata wich den mit Chakra gefüllten Spinnen geschickt aus. Gerade als sie ausser Reichweite war, explodierten sie. So kämpfte er also. Mit Sprengkraft. Hinata schloss daraus, dass er den Fernkampf bevorzugte. Sie dagegen war stark im Nahkampf. Sie musste also irgendwie an seinen Sprengsätzen vorbei kommen, um ihn zu erreichen und ihn zu besiegen. Leichter gesagt als getan, aber vielleicht würde sie es schaffen können, immerhin war sie ein Ninja. Sie musste es einfach schaffen. Inzwischen war sie weit genug von ihm entfernt, dass sie ihn sich genauer ansehen konnte. Seine Chakrafäden konzentrierten sich wie bei allen Menschen in der Mitte des Körpers, aber auch an einer Stelle seiner Brust und in den Händen. Seltsam. Doch sie hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, da sie einer neuen Ladung explosiver Insekten ausweichen musste. Sie konzentrierte sich voll und ganz darauf, zu überleben und zu versuchen, ihn irgendwie angreifen zu können. ~~~ Bis jetzt war er nur in der Aufwärmphase. Ein paar kleine Explosionen hier, ein paar dort. Nichts ernsthaftes. Trotzdem amüsierte es ihn, wie Hinata seinen Bomben auswich und hin- und herhüpfte. Er konnte sich fast entspannen, während sie schon sichtlich zu kämpfen hatte. Doch langsam wurde ihm langweilig, und so beschloss er, der Sache ein Ende zu machen. Den Stich, den ihn dieser Gedanke fühlen liess, ignorierte er. Er liess einen seiner kleinen Tonvögel direkt vor ihr explodieren, sodass sie beim Versuch, auszuweichen, in einen Schwarm aus explosiven Flöhen stolperte. Drei setzten sich an ihrem Rücken fest. "Katsu!" Und da lag sie. Und rührte sich nicht mehr. ~~~ Nein, sie kam ganz einfach nicht an ihn heran. Was sollte sie nur tun? Sie war kurz davor, vollkommen zu verzweifeln. Und dann passierte es. Schon als sie den Vogel auf sich zufliegen sah, wusste sie, dass es vorbei war. Mit Mühe konnte sie zurückspringen, geradewegs in ein paar andere Bomben hinein. "Katsu!" Das Letzte, das sie wahrnahm, war ein stechender Schmerz in ihrem Rücken. Dann wurde alles schwarz um sie, und ihr war klar, dass sie soeben alles verloren hatte. Kapitel 9: Gefühle. ------------------- Leader-sama tauchte wieder vor ihm auf, zusammen mit Tobi, Danna, Konan und Zetsu. "Das hättest du auch schneller erledigen können, Deidara." "Ja, Leader-sama." "Du darfst nicht zögern. Niemals. Führe deine Missionen aus." Warum nur hatte er so lange gewartet? Er hätte sie doch auch sofort töten können. "Ja." "Jetzt bring sie in dein Zimmer und heile sie." Bitte was? Was sollte das? Er hatte sie doch töten sollen oder nicht? Naja, das hatte er immerhin fast ganz. Und jetzt sollte er sie heilen? Damit sie, wenn sie wieder gesund ist, mit einem stärkeren Gegner kämpfen und dann sterben kann? Er sah sie an. Würde er sie dort liegen lassen, würde sie ohne jeden Zweifel sterben. Er hob sie auf und trug sie in sein Zimmer, wo er sie vorsichtig auf sein Bett legte. Seine medizinischen Fähigkeuten waren bei weitem nicht so gut wie die von Danna, und er verstand nicht, warum unbedingt er sie heilen sollte. Doch es reichte, um festzustellen, dass außer den schweren Verbrennungen noch drei Rippen gebrochen waren, aber keine lebenswichtigen Organe schwer verletzt. Er versuchte, sie zu heile, doch bei dem Kampf hatte er, weil er es so lange hinausgezögert hatte, sie zu besiegen, zu viel Chakra verbraucht. Woher hätte er denn auch wissen sollen, dass er sie jetzt heilen musste? Als er ihre Rippen gerichtet und fast vollständig geheilt hatte, liess er sich neben sie sinken. Doch er konnte sich nicht lange ausruhen, gerade als er fast eingeschlafen war, stürzte Tobi in sein Zimmer. "Senpaaaiiii, Leader- sama will dich sprechen!" Dieser Vollidiot. Wäre er nicht so müde gewesen, hätte er ihm mit Freude seinen orange maskierten Kopf abgerissen. Kein Wunder, dass Hinata ihm irgendwie sympatisch war. Sie war so ganz anders, nicht so nervtötend, laut und kindisch. Seufzend und völlig entnervt stand er auf und folge der hüpfenden Gestalt. "Deidara. Warum hast du sie nicht sofort getötet? Ich hatte mehr von dir erwartet." "Ich weiss auch nicht, un. Vielleicht wollte ich sie glauben lassen, dass sie eine Chance hätte." "Du magst sie. Deidara, Gefühle haben hier nicht zu suchen. Das weisst du. Du darfst keine Gnade zeigen, niemals. Sie könnte sich immer noch gegen uns wenden." Er nickte. "Warum sollte ich sie heilen, un?" "Sie leistet gute Arbeit, oder etwas nicht? Wir brauchen ein Hausmädchen. Und wenn wir sie trainieren könnte sie mit ihrem Byakugan noch nützlich für uns werden.. Sie hat Potential." "Warum hatte ich sie dann erst töten sollen, un?" "Um ihrem Kampfstil analysieren zu können, musste ich sie richtig kämpfen sehen. Leider kam es nicht dazu. Und ausserdem" Seine Stimme wurde wenn möglich, noch emotionsloser. "war das ein Test. Ob du sie töten würdest. Jetzt geh." Er ging. Und als er sich auf sein Bett fallen liess, fiel er sofort in einen erschöpften, traumlosen Schlaf. Als er am nächsten Morgen erwachte, hatte Hinata sich noch kein Stück bewegt. Er fragte sich schon, ob er sie doch nicht gut genug geheilt hatte und sie doch noch gestorben war. Er hörte sie leise seufzen, also ging es ihr gut so weit. Als er aufgestanden war und nach etwas Essbarem suchend in der Küche stand, vermisste er das Frühstück, das Hinata immer gemacht hatte. "Wie geht es Hina-chan, Senpai?" "Ganz gut, un." "Darf Tobi sie besuchen?" "Nein. Sie schläft, un." "Dann weckt Tobi sie!" Wollte er ihn einfach nur nicht verstehen oder war er wirklich so dumm? "Das tust du nicht. Ausser du möchtest der Nächste sein, den ich in die Luft sprenge, un." Auch wenn er sein Gesicht nicht sehen konnte wusste er, dass Tobi schmollte, weil er sich auf einen Stuhl setzte und die Arme verschränkte. Auf einmal war ein schlurfendes Geräusch aus Richtung der Tür zu hören. Die beiden wandten sich um und sahen eine schwankende Hinata in die Küche gehen. ~~~ Sie schlug die Augen auf. Moment. Sie lebte? Aber wie konnte das sein? Deidara hatte sie doch... oder etwas doch nicht? Sie bewegte ihre Arme, ihre Beine. Es war schwierig und sie hatte Schmerzen, vor allem im Rücken. Natürlich, dort hatte er sie getroffen, was durch das riesige Loch in ihrer Jacke unübersehbar war. Gäbe es diesen blinden Fleck im Byakugan nicht, hätte sie vielleicht noch ausweichen können. Vielleicht auch nicht, sie war sich da nicht so sicher. Doch sie konnte sich bewegen und das bedeutete, dass sie lebte. Hatten sie ihr etwa eine zweite Chance gegeben? Es sah fast danach aus. Obwohl sie das nicht wirklich glauben konnte. Jedenfalls war sie nun hier und lebte. sie war in Deidaras Zimmer, wie immer. Wenn sie schon in der Lage war, sich zu bewegen, konnte sie auch gleich aufstehen und Frühstück machen. Sonst würden sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen. Also stand sie auf. Sie brauchte mehr als nur einen Versuch, um aufrecht zu stehen. Doch irgendwann hatte sie es geschafft und machte sich langsam und vorsichtig auf den Weg zur Küche. Nach einer halben Ewigkeit hatte sie die Küchentür erreicht und konnte Deidara und Tobi sehen, die sich offensichtlich mal wieder gestritten hatten. ~~~ Zumindest versuchte sie, zu gehen. "Hinata! Was machst du hier, un? Du gehörst ins Bett, ich habe dich nicht umsonst schlafen lassen!" "Senpai hat Recht, Hina-chan! Du musst dich ausruhen!" Ach, jetzt hatte er ihn also plötzlich doch verstanden? "A-aber ich muss doch F-frühstück machen..." Sie wollte Frühstück machen? Sie konnte sich ja noch nicht einmal auf den Beinen halten. Sie hatte wohl noch immer Angst, dass jemand sie umbringen wollte. War ja auch irgendwie berechtigt. Trotzdem musste er sie jetzt dazu bringen, sich wieder hinzulegen. "Geh und leg dich wieder hin." "Tobi bringt dich ins Bett! Tobi ist ein guter Junge!" Das brachte Tobi eine Kopfnuss ein, woraufhin er noch schlimmer schmollte. Hinata sah wirklich ganz und garnicht gut aus. Und sie brauchte Ruhe, ganz dringend. Als er gerade noch etwas sagen wollte, sackte sie zusammen. Doch da er so schnell war, wie er eben war, konnte er sie gerade eben noch auffangen. "Hina-chan! Senpai, was ist mit Hina-chan?" Ohne der Nervensäge eine Antwort zu geben, trug er sie wieder in sein Zimmer und legte sie auf das Bett. Warum nur war sie aufgestanden, wenn es ihr doch noch so schlecht ging? Sie hätte doch wissen müssen, dass es zu früh war, sich zu bewegen. Sie war immerhin ein Ninja, und laut Leader-sama war sie nicht allzu schlecht. Und so viel er wusste gehörten medizinische Grundkenntnisse zur Ninja- Ausbildung, auch in Konoha. Er stand ein paar Minuten so da und das er si die ganze Zeit über beobachtet hatte wurde ihm erst bewusst, als er ein Geräusch hinter sich hörte und sich umdrehte. "Ich wusste, das du sie magst." Konan kam auf ihn zu. "Du siehst sie so anders an als alle anderen." "Das tue ich nicht, un! Sie ist eine Gefangene und ich bin für sie verantwortlich. Da muss ich sie schon ab und zu mal ansehen, un!" Er konnte es einfach nicht mehr hören. Erst Leader-sama, und jetzt auch noch sie. Was sollte das? Er mochte sie nicht, oh nein. Wie könnte er auch? Das einzige, was ihm etwas bedeutete, war seine Kunst. Und das würde auch auf ewig so bleiben. "Dann beantworte mir eine Frage: Warum hast du sie mitgenommen? Du hättest sie da lassen können, wo du sie gefunden hast. Doch das hast du nicht. Sie ist jetzt hier, oder irre ich mich da?" "Ja, sie ist hier. Und ich habe sie mitgenommen, weil ich dachte, sie wäre ein Spion oder so, un." "Ohne Waffen? Und bei eurem Kampf" Man konnte ganz deutlich die Ironie bei dem Wort 'Kampf' hören, "hättest du sie töten können. Nein, du hättest sie töten sollen. Und jetzt liegt sie hier und schläft. Darüber solltest du mal genauer nachdenken." Sie ging. Dieses Gespräch war vollkommen überflüssig gewesen, er wusste, dass sie Unrecht hatte. Deidara wusste schon, warum er Konan meistens aus dem Weg ging. Frauen waren einfach anstrengend. Kapitel 10: Metall. ------------------- Sie machte die Augen auf und wusste sofort, das sie wieder in Deidaras Zimmer im Bett lag. Richtig, sie war in der Küche zusammengebrochen, nachdem sie versucht hatte, aufzustehen. Noch immer fragte sie sich, warum sie noch lebte. Sie sah, wie sich die Tür zum Bad öffnete und Deidara heraus kam. Überrascht sah er sie an. "Oh, du bist wieder wach. Du hättest gestern nicht versuchen sollen, aufzustehen, un." Gestern? Sie hatte einen ganzen Tag durchgeschlafen? Ihr Magen knurrte. "Warte, ich bringe dir sofort was zu essen, un." Und das tat er. Kurz nachdem er verschwunden war kam er mit einem Tablett, auf dem Reis und eine Tasse Tee stand wieder. "Hier. Und steh nicht wieder auf, bevor ich es dir sage. Wie fühlst du dich, un?" "Ehm... M-mein Rücken tut noch etwas weh u-und ich bin s-sehr schwach..." "Gut. Du bleibst jetzt hier liegen, un. Ruh dich aus." Einige Tage vergingen, in denen Hinata das Bett nur verliess, um auf Toilette oder duschen zu gehen. Konan half ihr, und wechselte regelmäßig ihren Verband. Nachts schlief sie noch immer mit Deidara in einem Bett, doch mittlerweile machte es ihr weniger aus, sie hatte sich daran gewöhnt. Jedenfalls etwas. ~~~ Tse, Hinata sollte gefälligst schneller wieder gesund werden. Es war so anstrengend, sich sein Essen selbst zu kochen und seine Wäsche zu waschen. Und dann musste er das Ganze auch noch für Hinata machen! Aber würde sie jetzt aufstehen, würde sie wieder umkippen, und das hätte die Situation auch nicht besser gemacht. Es dauerte nicht lange, bis Leader-sama mal wieder mit ihm reden wollte. Was allerdings etwas seltsam war, war dass er zu ihm kam und auch noch Konan dabei hatte. Keiner von beiden verzog eine Miene, als sie sein Zimmer betraten. Hinata schlief mal wieder, wie so oft in letzter Zeit. "Deidara. Würdest du bitte Hinata wecken? Wir haben etwas zu besprechen." Er tat, wie ihm gehiessen. Hinata öffnete die Augen, sobald er ihren Namen sagte. Sie setzte sich auf. "W-was ist d-denn los?" Leader -sama ging näher zu ihr und blieb kurz vor dem Bett stehen. "Wir haben noch etwas zu erledigen." Deidara hatte nicht damit gerechnet, dass er ein Kunai zücken würde. Noch viel weniger hatte er damit gerechnet, dass er damit genau auf Hinatas Hals zielen würde. In einer Geschwindigkeit, die es unmöglich machte, noch auszuweichen. Nein, Leader-sama! Was tat er da nur? Warum? Sie brauchten Hinata doch! Sie brauchten sie! "Nein!" War er das? Ja, scheinbar. Er wollte eingreifen. Doch es war zu spät, er konnte nichts mehr tun. ~~~ Sie wurde wach. "W-was ist d-denn los?" Warum standen da Konan und ein Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte? Der Unbekannte kam auf sie zu. "Wir haben noch etwas zu erledigen." Eine schnelle Bewegung, blitzendes Metall. So sah es also aus, ihr Ende. Mit geschlossenen Augen wartete sie darauf. Und sie hatte noch gehofft, wieder glücklich werden zu können. Kapitel 11: Uchiha. ------------------- Ein Kratzen. Metall auf Metall. Nichts berührte ihren Hals, nur etwas davor. Es war das Stirnband mit dem Konoha-Symbol. Was tat er da? Als er fertig war und sich wieder ein Stück entferne, sah sie es. Ihr Stirnband hatte den berühmten Kratzer, das Zeichen ihrer Herkunft war entstellt. Sie konnte nie mehr zurück. Doch das hatte sie ohnehin nicht mehr gewollt. ~~~ Er hatte erwartet, dass sie schrie. Dass sie irgendeinen Laut von sich gab, bis sie nie wieder etwas von sich geben konnte. Doch sie blieb ruhig. Ruhig, wie immer. Ein seltsames Geräusch durchbrach die Stille. Ein Schaben? Es war ihm seltsam vertraut, und doch konnte er es nicht zuordnen. Jedenfalls sah es nicht so aus, als ob er sie umgebracht hätte. Als Leader-sama ein Stück weg ging, konnte er sehen, was er tatsächlich gemacht hatte. Das Symbol auf Hinatas Stirnband war zerkratzt, wie bei ihnen allen. Natürlich, sie gehörte jetzt zu ihnen. Konan ging auf Hinata zu und hielt ihr lächelnd einen Mantel hin. "Hier, Hinata. Das ist ab jetzt deiner. Du musst ihn immer tragen. Ab jetzt gehörst du ofiziell zu uns." Hinata nahm den Akatsuki-Mantel entgegen und blickte Konan leicht verwirrt, aber auch glücklich an. "Wir werden dich trainieren. Vorerst wirst du keinem Team zugeteilt, in welches du kommst entscheiden wir, wenn du so weit bist. Enttäusche mich nicht, Hinata Hyuuga." Mit diesen Worten verliess Leader-sama den Raum. Konan warf ihm noch einen Blick zu, den er nicht recht deuten konnte, oder es einfach nicht wollte. Hinata gehörte nun also offiziell zu ihnen. Wer würde sie nun trainieren? Sie war noch lange nicht stark genug, um unter ihnen bestehen zu können. Da er für sie verantwortlich war, würde das wohl seine Aufgabe werden. Wenigstens musste er dann nicht mit der Nervensäge auf Missionen gehen. ~~~ Sie wusste, es war falsch, dass sie sich freute. Eigentlich war es schlecht, was geschehen war. Sie gehörte nun zu der Gruppe der momentan gefährlichsten Gegner Konohas, doch das kümmerte sie wenig. Sie fühlte sich wohl, was ihr etwas Angst machte. Doch das sie nun ein fast vollwertiges Mitglied von Akatsuki war, war das Beste, was ihr hätte passieren können. Sie musste keine Angst mehr haben, zu sterben. Sie musste nicht mehr zurück in ihr altes Dorf, und auch wenn sie irgendwann einmal gegen ihre damaligen Freunde dort kämpfen werden müsste, war sie glücklich. Denn es war noch eine lange Zeit bis dahin, und in dieser konnte sich noch viel ändern. Sie lächelte Deidara, der sich in der Zwischenzeit kaum bewegt hatte, etwas schüchtern an. "Wenn du ihn anprobieren willst, darfst du kurz aufstehen, un. Aber leg dich danach wieder hin." Sie stellte sich hin, was ihr um einiges besser gelang als beim letzten Mal. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie wieder gesund war. In dem Mantel, den sie gerade eben bekommen hatte, fühlte sie sich wie ein anderer Mensch. Ihr neues Leben hatte gerade eben begonnen. ~~~ Wie sie so da stand, in dem ihm wohlbekannten Mantel, konnte er sie sich nicht mehr wegdenken. Es war, als ob sie schon immer da gewesen wäre und auch immer da bleiben würde. Er stützte sie, weil sie noch immer etwas schwankte. Hinata zog den Mantel aus und legte sich wieder hin. Durch das Loch am Rücken ihrer Jacke konnte er weissen Verband sehen. Sie bräuchte langsam mal neue Anziehsachen. Er dachte daran, was sie das eine Mal angehabt hatte, doch schüttelte den Gedanken schnell wieder ab. Das brachte ihn nur wieder aus dem Konzept. Nach wenigen Tagen war Hinata wieder gesund und ging ihren Aufgaben nach. Sie sah nun mehr so aus, als würde sie zu ihnen gehören, mit dem durchgestrichenen Stirnband und dem Mantel. Damit sie auch wirklich zu ihnen gehören konnte, musste sie stärker werden. Deidara hatte die Aufgabe, sie zu trainieren und er freute sich schon darauf. Er wollte ihr seine Kunst zeigen. ~~~ Sie war froh darüber, dass sie nun wieder tun konnte, was sie vorher auch getan hatte. Deidara würde sie trainieren, das wusste sie mittlerweile. Sie fragte sich, wann sie in ein Team kommen würde, und vor allem mit wem. Wenn es wieder Deidara wäre würde sie das nicht wundern, jedoch hatte er bereits einen festen Partner, auch wenn er ihn anscheinend nicht besonders mochte. Eines Abends saß sie frisch geduscht auf dem Bett und sah sich ihre Jacke an, die sie zwar so gut wie möglich geflickt hatte, was aber nicht allzu viel gebracht hatte. Wie gerne hätte sie eine neue gehabt. Konan wollte sie nicht nach neuen Anziehsachen fragen, sie wusste noch, wie das das letzte Mal ausgegangen war. Die Tür öffnete sich, und sie erwartete, dass Deidara vor ihr stehen würde. Konan oder Tobi besuchten sie auch manchmal, doch das war jemand völlig anderes. Sie glaubte, dass sie ihn noch nie gesehen hatte. Dann sah sie seine Augen. Itachi Uchiha? War er es wirklich? Der Mann, der seinen gesamten Clan umgebracht hatte, bis auf seinen kleinen Bruder? Er hatte so viel Leid über sie alle gebracht; Sasuke war von Hass zerfressen Orochimaru gefolgt. Naruto war bei dem Versuch, ihn zurückzuholen mehr als einmal gescheitert. Sie wusste, dass er sich Sasukes Rückkehr fast noch mehr wünschte, als Hokage zu werden. Sakura liebte Sasuke noch immer, und vermisste ihn wahrscheinlich noch mehr als Naruto. Ganz Konoha hatte unter dem Untergang des einst so mächtigen Uchiha-Clans gelitten, tat dies noch immer. Und jetzt stand der Mann, der so viel Schmerz verursacht hatte, vor ihr und kam immer näher. Sie wich bis zur Wand zurück. "Hyuuga. Du erinnerst dich an mich?" Es war keine Frage, und sie antwortete auch nicht. Jeder kannte ihn. Er war einst der ganze Stolz seiner Familie und der Polizei von Konoha gewesen. Es war so viel Hoffnung in ihn gesetzt worden. "Hier. Ich hatte die Aufgabe, dir Sachen zu holen." Er stellte eine Kiste vor ihr ab, in der offensichtlich Anziehsachen waren. Oben auf lag ihre Unterwäsche. Sie wurde rot bei dem Gedanken, dass er ihre Unterhosen und BHs gesehen und mitgenommen hatte. "D-d-anke..." Hinata war froh, als er weg war. Wenigstens konnte sie jetzt endlich ihre Sachen wechseln. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie sich nach ihren Freunden hätte erkundigen können. Doch die Angst vor Itachi hielt sie davon ab, überhaupt etwas zu sagen. Dass sie ihn getroffen hatte, konnte sie noch immer kaum glauben. Sie hoffte inständig, dass sie nicht mit ihm zusammen arbeiten müssen würde. Da war ihr Deidara doch um einiges lieber. ~~~ Er war auf dem Weg zu seinem Zimmer, und sah schon von weitem, wie die Person, die er am wenigsten dort sehen wollte, aus eben diesem kam. Dieser Uchiha-Bastard. Was tat er ausgerechnet in SEINEM Zimmer, in dem auch noch Hinata war? Hinata. Wenn er sie mit seinen dreckigen Händen nur ein einziges Mal berührt hatte... Er ballte die Hände zu Fäusten. Das hatte er besser nicht. Ansonsten würde er das schwer bereuen. "Uchiha." Er legte seine ganze Wut in dieses eine Wort. "Deidara." Keine Emotionen, wie immer. Das brachte ihn nur noch mehr zur Weissglut. Diese Arroganz. "Was hattest du in meinem Zimmer zu suchen, un?" Itachi musterte ihn mit diesen Augen. Deidara erwartete schon keine Antwort mehr. "Ich sollte der Hyuuga Anziehsachen bringen. Ich kenne mich nunmal in Konoha und eben auch im Hyuuga-Anwesen aus." "Bitte was hast du? Ich hoffe, dass du Hinata nichts getan hast, un. Sonst wirst du das noch bitter bereuen!" "Ach, werde ich das? Und was sollte ich überhaupt mit ihr? Sie ist schwach. Genau richtig für dich." "Was soll das heissen? Sie ist genau richtig für mich, un? Meine Kunst ist genau richtig für mich, sonst nichts! Und schwach bin ich nicht! Du hast mich nie richtig kämpfen sehen, un!" Er konnte sich kaum noch beherrschen. Dieser Uchiha! Eines Tages würde er sich bei ihm rächen, ganz sicher. Dann würde er schon sehen, wer hier schwach ist! Er würde vor seiner Kunst erzittern! Und wenn er erst mit Hinata trainiert hatte, würde auch sie ihn besiegen können. Doch würde er ihn jetzt angreifen, würde das dem Leader sicher nicht gefallen. Also ging er einfach in sein Zimmer, um zu sehen, ob er Itachi doch noch umbringen musste. Er hörte keine Antwort mehr von ihm, und er war froh, dass er wenigstens das letzte Wort gehabt hatte. ~~~ Sie starrte noch immer auf die Tür, durch die Itachi Uchiha gegangen war und durch die sie nun Stimmer hören konnte. Die Kiste, die er ihr gegeben hatte, hatte sie ausgeräumt, bis auf die neuen Sachen, die sie angezogen hatte. Als die Tür sich öffnete, erwartete sie wieder Itachi, und aus diesem Grund war sie umso froher, Deidara zu sehen. Sie atmete erleichtert auf und entspannte sich etwas. Deidara kam auf sie zu. Es war unschwer zu erkennen, dass er ziemlich sauer war. Etwa auf sie? Aber sie hatte doch überhaupt nichts gemacht, oder etwa doch? "Hinata. Hat dieser Uchiha dir was getan, un?" Die Art und Weise, wie er Uchiha aussprach liess erkennen, dass Deidaras Wut Itachi und nicht ihr galt. "N-nein, d-das hat er nicht. E-er hat mir neue Sachen gebracht." "Ganz sicher, un? Wenn doch, dann sag es mir. Er wird dafür bezahlen, un!" Es konnte ihm unmöglich nur um dieses Mal gehen. Irgendetwas musste zwischen den beiden vorgefallen sein, was Deidara so zu schaffen machte. Doch Itachi hatte ihr nichts getan, ausser sie zu überraschen und ihr etwas Angst zu machen. Doch dafür konnte er ja nichts. "N-nein, er hat mir w-wirklich nichts getan." "Gut, un. Halt dich von ihm fern." Sie nickte. Es wunderte sie etwas, dass sie sich von ihm fernhalten sollte, auch wenn sie das ohnehin getan hätte. Auch über Deidaras offensichtliche Sorge um sie wunderte Hinata sich. Doch irgendwie machte sie das glücklich. Sie nickte, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie Itachi aus dem Weg gehen würde. Dann ging sie, wie so oft, kochen und liess den noch immer wütenden Deidara zurück. ~~~ Auch wenn Hinata ihm versichert hatte, dass der Uchiha nichs gemacht hatte, er traute ihm alles zu. Und falls er doch etwas getan hatte, würde er es eines Tages herausfinden, und dann gnade ihm Gott. Und seine Behauptung, er wäre schwach! Deidara wusste, wie stark er war. Er war einer der stärkesten Ninja überhaupt, seine Kunst übertraf alles! Seine Opfer konnten sich glücklich schätzen, dass er sie ebenfalls in Kunst verwandelte! Um sich abzureagieren, ging er, nachdem Hinata den Raum verlassen hatte, nach draussen und widmete sich seinen Explosionen. Eines Tages würde er auch Itachi in die Luft sprengen, da war er sich ganz sicher. Es würde nur noch eine Weile dauern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)