Taste of Darkness von Kara ================================================================================ Kapitel 10: X. Nacht -------------------- X. Nacht - von hängenden Gärten...äh...Mumien... Als ich aufwachte, befand ich mich in einem komplett neuen Raum. Verwirrt sah ich mich um, es war definitiv nicht mehr das Indianerdorf in dem ich mich zuletzt befand, dass hätte mich auch sehr gewundert, sondern in einem runden Raum, von dessen Decke ein hölzerner Käfig baumelte. Erschrocken sprang ich auf die Beine, ich konnte zwar nicht erkennen wer darin lag, doch irgendwer war da drin! Nachdem ich mich in die verschiedensten und unmöglichsten Posen gebracht hatte, war ich allerdings immer noch nicht schlauer und ich gab es schließlich auf. Mir den Kopf reibend begann ich das Zimmer auf den Kopf zu stellen. Es war nicht zu übersehen das ich wieder in dem großen Haus war, aber ob das jetzt gut oder schlecht war...konnte ich nicht sagen... Eine Seite des Zimmers war mit zwei Glasscheiben bedeckt hinter der sich etwas befand was ich zunächst für bemaltes Leder hielt, dann aber feststellte das es tattoowierte Haut war. Dazwischen war ein schreinartiger Altar wo sich ein hölzernes Podest mit vier Vertiefungen befand. Ich ließ meinen Finger über die Vertiefungen streichen, irgendwas gehörte da rein und es würde mich gar nicht wundern wenn es meine Aufgabe war, das zu suchen...noch während ich überlegte ob ich irgendwo in dem Haus etwas gesehen hatte was da reinpassen könnte, spürte ich einen Windhauch und ich wirbelte herum, da stand eines von diesen kleinen Biestern die dafür gesorgt hatten, das ich meine Hand und meinen Fuß nicht mehr bewegen konnte. Ich funkelte sie böse an, doch alles was sie sagte war "Save him..." und verschwand wieder. Wie, rette ihn? Wen? Sora? Mein Blick wanderte wieder hinauf zu dem Käfig, doch nun schien er leer zu sein. Ich stapfte zu der Tür und riss sie auf, ich wollte wissen wo genau ich mich befand, und als ich die paar Treppenstufen hinaufgestiegen war, stellte ich fest, dass ich in dem Raum war wo sich über mir die kleine Bibliothek befand, in der ich den Schmetterlingsschlüssel gefunden hatte. Sogleich begab ich mich genau dorthin, was schon einmal klappte, konnte ja vielleicht ein zweites Mal funktionieren! Doch leider wurde ich bitter enttäuscht, die Kerzen brannten zwar noch, aber es befand sich kein Schlüssel in dem kleinen Altar. Mit hängenden Schultern ging ich wieder nach unten, nun hieß es dieses Mal also Kugeln suchen...ist ja wie an Ostern hier... Ich hatte keine Ahnung wo ich anfangen sollte, dieses Haus war so riesig, ich könnte meine Suche überall beginnen, doch heute schien zumindest eines der Mädchen in dem Priestergewand mir nett gestimmt zu sein, denn sie erschien an der Tür die in den Gartengang führte. „Save him!“ Konnte sie auch was anderes sagen? Dennoch folgte ich ihrem Hinweis und betrat den schummrigen Flur. Links neben mir befand sich die Miniaturtür zum Puppenaltar, ich öffnete sie und machte mir gar nicht erst die Mühe sie hinter mit zu schließen, weil ich fest damit rechnete eh nichts zu finden, da sah ich die Kugel auch schon auf dem Altar liegen. Verwundert ging ich hin und nahm sie in die Hand. So unscheinbar sie auch aussah, sie war ziemlich schwer, bestimmt 2 Kilo und sie schimmerte in einem interessanten Dunkelblau. Wenn ich also 4 von den Dingern einsammeln sollte, wo packte ich sie am besten hin? Ich hatte keine Tasche bei mir und auch nicht wirklich Lust am Ende mit 8 Kilo in den Hosentaschen rum zu laufen. Also beschloss ich jede einzeln in das Kästchen in das runde Zimmer zu bringen. Es wäre logisch, wenn die anderen Kugeln ebenfalls in den Puppenaltaren aufbewahrt werden würden, und ich wusste das auf der anderen Seite des Gartenganges noch eine zweite, genauso kleine Tür war, also war es nahe liegend, dass sich hinter dieser ebenfalls eine befand. Die kurze Strecke schaffte ich gerade so noch und machte mich auf den Weg und besagten zweiten Gegenstand einzusammeln. Im Ernstfall konnte ich sie bestimmt irgendwie als Waffe benutzten, einfach dem Gegner um die Ohren werfen oder mit dem alten Trick „Hier, fang!“ und dann abhauen...irgendwas würde mir schon einfallen. Doch auch nachdem ich Kugel 1 und 2, die zweite glänzte Grün, sicher abgelegt hatte, stellte sich mir niemand in den Weg. Nun war ich allerdings wieder etwas ratlos, ich wusste von zwei Puppenaltaren, aber wo waren die anderen beiden? Ein weiterer Hinweis wäre jetzt sehr angebracht, ich hatte doch nun wirklich schon jeden Raum abgeklappert! Na ja, außer den, der von der Zelle aus weg führte, in der Sora gefangen war...aber da kam ich ja nicht rein... Aber dennoch war es ein Versuch wert, ich begab mich also in das Zimmer mit der unheimlichen Puppe, der ich allerdings keinen Besuch abstattete. Während ich misstrauisch die Uhr im Auge behielt, bemerkte ich aus dem Augenwinkel etwas. Ich drehte mich um, und fand einen sehr verstörenden Anblick vor. Aus einer der beiden Klappen an der unteren Seite der Wand, schaute ein Arm raus, der mir erst zuwinkte, und dann schließlich langsam in der Luke verschwand. Der glaubte doch jetzt nicht ernsthaft das ich ihm folgen würde, oder?! Andererseits, wenn es der Arm von dem kleinen Mädchen war, könnte der mich zu meiner 3. Kugel führen...dabei hatte ich doch beschlossen keinen kleinen, süß aussehenden Kindern mehr zu vertrauern... Skeptisch hockte ich mich vor die Luke und schob sie auf, dahinter kam ein Gang zum Vorschein, es schien sich um eine Art Kriechkeller zu handeln. Vorsichtig steckte ich den Kopf hinein, es schien so als könnte ich auf allen vieren da durchkommen, ich hoffte einfach nur das es keine Abzweigungen gab, denn ich hatte bestimmt keine Lust mich hier untern zu verkriechen! Langsam, und in weiser Voraussicht mit meinem Schwert voran, schob ich mich durch den niedrigen Gang. An manchen Stellen war die Decke runtergesackt, sodass ich mich nur auf dem Bauch vorwärts schieben konnte, ein Gefühl das mir nicht sehr behagte, da ich die ganze Zeit Angst hatte, das ganze Ding hier könnte einstürzten und mich unter sich begraben...ich war noch keine 4 Meter gekrochen da spürte ich das irgendetwas hinter mir war...was genau das war wollte ich gar nicht wissen, erst recht nicht als ich irgendwas kaltes an meinem Knöchel spüren konnte, was auch immer hinter mir durch die Luke gekrochen war, es hielt mich am Bein fest! In leichter Panik hielt ich mich an einem der Stützbalken fest und zog mich noch vorne, das leise knirschen das dabei entstand überhörte ich einfach. Nach einer Linkskurve sah ich eine rettende Tür, die direkt vor mir im Boden eingelassen war, ich zerrte sie auf und wäre fast senkrecht in das darunter liegende Zimmer gefallen, konnte mich gerade noch an der Holzleiter festhalten und hing nun Kopfüber halb auf dem Dachboden, halb in dem Puppenaltar. Mit einer schnellen Drehung schaffte ich es mich aufrecht auf die Leiter zu stellen und die Luke über mir zu schließen, hoffentlich blieb die auch zu und das, was mich da oben behalten wollte, dahinter! Schnell begab ich mich auf sicheren Boden, direkt neben mir befand sich eine zweite Leiter, das war wohl dann der Ausgang. Doch zunächst widmete ich mich dem Stein der zwischen zwei Kerzenständern lag, dieser war leicht angelaufen und nachdem ich ihn an meinem Oberteil sauber gerieben hatte konnte ich seine schöne hellblaue Farbe erkennen. Ich wollte gewiss nicht zurück in den Kriechgang, da wahrscheinlich das etwas was mich fressen wollte hinter der Luke lauerte, also schob ich die Kugel einfach in meine Hosentasche und kletterte mich meinem Schicksal ergebend die zweite Leiter hoch, streckte zuerst mein Schwert durch die Dachluke, doch keiner meldete sich daraufhin. Etwas mutiger blickte ich über den Rand in alle vier Richtungen, es war wirklich keiner da! Erleichtert kletterte ich ganz hoch, immerhin konnte ich hier laufen, wenn auch nur gebückt, Hauptsache ich musste nicht mehr auf allen vieren krabbeln! Ich sah schon am anderen Ende das Ganges eine weitere Falltüre an der Decke und langsam fragte ich mich ob dieser Zwischenboden durch das ganze Haus gezogen war, doch ich konnte zumindest von diesem hier keinerlei Abzweigungen erkennen, bei dem anderen gingen mehrere Gänge ab, die aber entweder eingestürzt oder durch Schutt versperrt gewesen waren... Während ich langsam die Klappe aufschob und mich fragte wo ich nun wieder rauskommen würde, zuckte ich zusammen, direkt vor mir baumelten Füße! Schnell ging ich wieder in Deckung, trat ein paar Schritte zurück und atmete erst einmal tief durch. Okay, was auch immer das war, es würde mich sicherlich nicht angreifen, zwischen dem Boden und den Füßen waren mindestens mal 50 cm. Platz, also konnte man von ausgehen das wer auch immer da hing entweder tot oder zumindest bewusstlos war. Na prima, direkt über mir baumelte also eine Leiche, was konnte es schöneres geben? Erneut schob ich die Tür auf, drückte mit meinem Schwert die fremden Beine beiseite und schaffte es mich an ihnen vorbeizudrücken bevor sie mich berührten. Skeptisch betrachtete ich die makabren Dekorationen in dem Raum. Von der Decke hingen 6, in dunkle Tücher eingewickelte Menschenpakete an dicken Ketten. Sie schienen da schon eine ganze Weile zu baumeln, denn entgegen meiner Erwartungen stank es hier nicht so abscheulich wie in dem Gang mit den Menschenflecken...zwischen den Mumien befand sich ein kleiner Altar, auf dem eine Opfergabe und zwei Stechpalmenzweige lagen und hinter diesem standen zwei, sich zugewandte, riesige Buddhastatuen zwischen deren Händen ein altes Seil gespannt war. Ein tropfendes Geräusch ließ mich aufmerksam werden, vorsichtig suchte ich mir einen Weg zu der kleinen Erhöhung, ich wollte nicht mit den Menschenpaketen in Berührung kommen und versuchte gleichzeitig alle im Blick zu haben, wer weiß wann der erste anfing sich zu bewegen und auf mich losging? An den Statuen angekommen sah ich das Blut von den Seilen tropfte und sich in einer großen Pfütze sammelte, das war dann wohl das Geräusch das ich gehört hatte. Da es in dem Raum sonst nichts weiter gab und ich mich auch nicht gerade wohl fühlte, schob ich den Riegel der Tür zurück und fand mich in der gespiegelten Version von dem Gang mit dem Spiegel wieder. An dessen Ende befand sich eine kleine Tür, die sich allerdings nicht öffnen ließ, was bestimmt an dem total verzerrten Rahmen lag. Ratlos stand ich da, sollte ich den ganzen Weg wieder zurückgehen? Noch einmal versuchte ich die Tür zu öffnen, erfolglos. Mir bleib keine andere Wahl, ich machte mich wieder zurück auf den Weg in den Raum mit den Mumien, doch da sollte ich nie ankommen. Genau vor dem Eingang stand jemand, eine große, dünne Frau mit schwarzen Haaren, die ihr, weil sie den Kopf gesenkt hielt, in´s Gesicht fielen. In ihren Händen hielt sie lange Nadeln und wenn mich nicht alles täuschte steckten da auch welche in ihren Armen... Es machte den Anschein als habe sie mich noch nicht bemerkt, also tat ich auch alles das es so blieb und legte den Rückwärtsgang ein, Schritt für Schritt schlich ich mich zu der kleinen Nische, vielleicht konnte ich mich ja dort vor ihr verstecken, wie ich es schon bei der Frau mit den Tattoos tat. Doch leider scheiterte mein Vorhaben, entweder sie wusste doch das ich da war, oder ich hatte unbewusst irgendein Geräusch gemacht, auf jeden Fall riss sie plötzlich ruckartig den Kopf hoch, verharrte dann aber wieder in dieser Haltung. Es sah so aus als ob sie lauschen würde. Es dauerte eine Weile bis ich kapierte das sie wirklich lauschte, denn durch einen Luftzug wurden ihre Haare aus dem Gesicht geweht und ich sah das zwei dicke, schwarze Binden überkreuz über ihre Augen gebunden waren. Wieso das der Fall war konnte ich nur raten, aber da sich auf ihren Wangen und auch auf den Binden Spuren von getrocknetem Blut befanden, vermutete ich ganz stark das unter dem Stoff nur leere Augenhöhlen waren... Das wiederum würde erklären wieso sie ständig in diese Lauerstellung verfiel, da sie nichts sah musste sie sich ganz auf ihr Gehör verlassen. Nun versuchte ich natürlich noch mehr darauf zu achten keinen Mucks von mir zu geben, aber als sie sich in Bewegung setzte und mit ihren Nadeln immer wieder um sich stach, schwanden meine Hoffnungen, dass ich hier unbeschadet raus kam. Bei diesem Gegner schien ein Überraschungsangriff der beste, also wartete ich bis sie in unmittelbarer Nähe war und stieß dann mit meinem Schwert zu. Es passierte nichts. Absolut nichts. Sie schein es nicht mal gespürt zu haben, aber nun wusste sie, dass sie hier nicht alleine war und stürzte sich schreiend auf mich, verpasste mir einen tiefen Kratzer an der linken Schläfe. Sie schien genau zu wissen wie sie zielen musste um ihre Gegner im Gesicht zu verletzten und das machte sie gleich noch gefährlicher. Da ein Angriff nichts brachte, blieb mir eine Möglichkeit! Rückzug! Ich schnellte um die Ecke und in die Nische hinein, dabei fiel mir auf das diese durch keine Wand von der anderen getrennt war, nur ein halb hoher Raumabteiler stand dort, den ich kurzerhand umschmiss und mich so in den Zwillingsgang retten konnte. Leider war ich nicht der einzige der auf diese Idee kam, die Nadelfrau erschien kurz darauf hinter mir und schlang ihre Arme in einer tödlichen Umarmung um mich, ich spürte wie die Spitzen der Nadeln meine Haut durchbohrten und mein eigenes warmes Blut herunter floss. Aufschreiend vor Schmerzen bäumte ich mich auf, riss meine Arme zur Seite um ihr zu entkommen was zum Glück auch klappte, bevor sie mich gänzlich durchbohrte, fluchend zog ich die Nadeln aus den Wunden heraus, sie hatte sie knapp über meinen beiden Ellebogen gut bis zur Hälfte in mein Fleisch gerammt, glücklicherweise hatten die Dinger nur einen minimalen Durchmesser sodass sie keine große Wunde hinterließen, ich aber dennoch blutete wie ein abgestochenes Schwein... Erneut suchte ich den Rückzug, sprintete aus der Nische und hinauf in den Raum der kämmenden Frau. Als ich die Tür hinter mir zuknallte, stand ich jedoch schon vor einer neuen Überraschung. Der Raum war vollkommen umgeräumt! Zwar war noch der abgegrenzte Bereich hinter dem das Koto stand, aber die Rahmen mit den Kimonos standen nun im Kreis angeordnet und es schien als würde in der Mitte irgendjemand kauern. Aber eigentlich war mir das egal, ich stapfte an den Stoffen vorbei durch das Treppenhaus, bis ich schließlich über den Gartengang wieder in dem Raum landete wo ich den Stein in das vorgesehene Loch warf. Jetzt fehlte nur noch einer, allerdings hatte ich eigentlich keine große Lust da noch mal raus zugehen, zumal die beiden kleinen Wunden noch immer bluteten und ich mir langsam aber sicher Sorgen machte. Wieder einmal warf ich meinen Vorschlag über den Haufen und ging doch noch mal raus, allerdings nur um einen Streifen von dem Tuch abzureißen, das in der Mitte des Raums gespannt war, wer auch immer dahinter etwas dagegen haben sollte, konnte ja einen Beschwerdebrief schreiben... Wieder in meinem Gegnerfreien Kugelraum angekommen, breitete ich den Stoff auf dem Boden aus und fing an ihn so gut es ging abzuklopfen. Er war nicht großartig verschmutzt, nur staubig, aber auch das sollte nicht unbedingt in die Wunden kommen...nachdem ich mir so also einen mehr oder weniger gut haftenden Verband gebastelt hatte, saß ich da, wusste nicht was ich nun machen sollte. Es fehlte noch eine Kugel, irgendwo hier musste also noch so ein Altar sein...ich zog die Beine an meinen Körper ran und versuchte nachzudenken wo ich noch hin könnte, doch die Müdigkeit war stärker und so schlief ich ein. Als ich die Augen wieder aufschlug, lag ich zusammengerollt auf dem Boden, vor mit kniete das kleine Mädchen in dem Priestergewand und rüttelte an mir. Sie sah besorgt aus, vielleicht dachte sie ich würde nicht mehr aufwachen...? Irritiert und immer noch verschlafen setzte ich mich auf, woraufhin die kleine nickend verschwand, ich schüttelte langsam den Kopf, vielleicht träumte ich ja noch...apropos träumen...während ich geschlafen hatte, hatte ich einen merkwürdigen Traum, ich war in dem Rundgang aus dessen Wand der halbe Arm ragte, links neben diesem war eine Tür und durch diese gelangte ich in den letzten Puppenaltar. Jetzt verfolgte mich dieses dumme Haus sogar noch im Schlaf! Dennoch fühlte ich mich seltsam ausgeruht, mir war ausnahmsweise mal nicht kalt und meine Arme taten nicht mehr weh! Verwundert über die letzte Tatsache nahm ich mir die Verbände ab und stellte fest, dass die Wunden sich geschlossen hatten, rechts war zwar noch eine kleine Kruste, aber links war es komplett verheilt. Ich wusste nicht wie das passiert ist, aber ich war froh darüber, denn nun konnte ich mir Gedanken machen ob ich meinem Traum folgen oder lieber hier bleiben sollte...eigentlich blieb mir keine andere Wahl als nachzusehen, denn herbeizaubern konnte ich die letzte Kugel nicht, und ich wollte meinem Ziel ja auch langsam mal näher kommen...was auch immer mein Ziel war... Da ich das Haus mittlerweile ganz gut kannte, kam ich schnell in den Grabinnenhof und begab mich nun zum ersten Mal links herum in dem Gang, musste so glücklicherweise nicht an der Hand vorbei. Ich wollte gerade die mir bis dato noch unbekannte Tür öffnen, als mir was auffiel. Während das Körperteil, als ich es zum ersten Mal sah, mit der Handfläche nach unten deutete und die Finger einfach runter hingen, war sie nun andersrum, die Finger waren leicht nach oben gekrümmt und ich konnte deutlich die Linien sehen die sich über die Haut zogen. Als ich näher ranging, ging ein Ruck durch die Hand und die Finger zogen sich zusammen, ballten sich zu einer Faust. Zu Tode erschrocken sprang ich ein Stück zurück und wartete keine Sekunde länger mehr vor der Tür, sondern riss sie auf um sie anschließend wieder hinter mir zuzuknallen, mich mit dem Rücken dagegen zu drücken. Ich hatte ja hier in dem Haus schon viel erlebt, aber das hatte mir jetzt erst mal den Rest gegeben! Ich wollte hier endlich raus! Immer weiter stieg ich die schmale Treppe hinab und immer enger und niedriger wurde der Gang bis ich mich schließlich wieder auf allen vieren sah, doch dieses Mal ließ ich mich nicht aufhalten, ich wollte diese Kugel, koste es was es wolle! Als ich sie letztendlich in den Händen hielt, diese hatte eine intensive rote Farbe, war ich ganz schön zufrieden mit mir das ich das so einwandfrei durchgezogen hatte, doch schon begann diese Selbstsicherheit zu schwinden, denn die Tür durch die ich in den Raum gekommen bin, ließ sich nur von einer Seite öffnen. Von dem Zimmer aus war sie fast nicht zu sehen, nur drei ganz feine Schlitze in der Wand deuteten darauf hin, dass sich dort ein Eingang befand. Meine Panik legte sich kurz wieder als ich sah das es noch einen zweiten Ausgang gab, doch schon als ich auf der großen Treppe war die steil nach oben führte, kehrte sie wieder zurück, denn ich fühlte das ich nicht alleine war und wer weiß was da nun schon wieder für ein Gegner auf mich zukam! Als ich am Ende der Treppe langsam um die Ecke bog, staunte ich nicht schlecht, als ich mich in dem Studierzimmer wieder fand, in dessen Boden das Loch war wo ich beinahe durchgefallen wäre. Da sich mir bislang noch niemand in den Weg stellte, setzte ich meinen Weg zur Tür fort, doch ich hatte den Fuß noch nicht wieder auf den alten Matten abgesetzt, da hörte ich ein Kichern hinter mir. Ruckartig wirbelte ich herum, da standen sie, 3 von den Mädchen, die, die mich schon die ganze Zeit führte war aber nicht dabei, also gab es mindestens 4 von ihnen...sehr wohl war aber die dabei, die mich bei meinem Abenteuer auf den Dachbalken an eben diesen festnagelte! Reflexartig versteckte ich meine Hände hinter meinem Rücken, was dem kleinen Biest ein erneutes Kichern entlockte. "Na wartet ihr..." zischte ich ihnen zu, ließ mein Schwert erscheinen und ging in Kampfposition, blieb ca. 4 Sekunden in dieser, als ich seitlich geschubst wurde und ruck zuck auf dem Boden lag. Das ganze muss schön dumm ausgesehen haben wie ich mich von drei kleinen Kindern schikanieren ließ, aber sie waren verdammt schnell und tauchten immer wieder plötzlich neben mir oder direkt vor mir aus dem Boden auf, versuchten mir ihre rostigen Nägel ins Fleisch zu hämmern, doch so weit ließ ich es dieses Mal nicht kommen! Es war schon fast eine tänzerische Darbietung was ich da leistete, aber nur wenn ich in ständiger Bewegung blieb, konnte ich die kleinen Händen entkommen die versuchten mich festzuhalten. Die erste ließ sich relativ schnell erledigen, sie kam gerade aus dem Boden und ich sprang von der Seite auf sie zu und köpfte sie kurzerhand. Die anderen beide waren eine Spur härter. Sie schienen genau aufeinander abgestimmt zu sein, es erschien immer eine hinter und eine vor mir, ansonsten waren sie nicht zu trennen, tauchten immer gemeinsam auf und gingen zusammen auf mich los. Da sie aber nur diese kleinen Nägel hatten, konnte ich gut aus der Ferne versuchen sie anzugreifen, zumal meine Waffe weitaus länger war und so gelang es mir nach einigem hin und her schließlich beide auf einmal mir vom Hals zu schaffen. Ich wartete auch gar nicht länger ab, sie hatten sich noch nicht mal gänzlich aufgelöst, da war ich schon halb auf der Leite die zu der Feuerstelle führte um dann durch die große Flügeltür zurück in den Raum mit der Uhr zu gelangen. Als ich an dem bereich vorbeikam, der unter der Treppe verborgen war, konnte ich meine Neugier nicht zügeln und musste noch einmal nach der Puppe sehen. Es wunderte mich ein bisschen das sie noch immer stumm und unbeweglich da saß, ich hatte damit gerechnet das sie mittlerweile aufgesprungen und weggelaufen war, doch nichts dergleichen war passiert. Da mir aber mein Erlebnis mit der Hand noch zu deutlich im Gedächtnis haftete, ließ ich sie an ihrem Platz sitzen und verkroch mich wieder in meinen runden Raum, legte die letzte Kugel ab, doch nichts passierte. Verwirrt nahm ich den ganzen Kasten hoch, schüttelte ihn etwas, doch immer noch keine Reaktion. Erst als ich alle wieder raus nahm und neu anordnete, konnte ich bei zwei von den vier Kugeln ein leises Klicken hören. Es schien eine bestimmte Anordnung zu geben, und nachdem ich schließlich die richtige Reihenfolge, Hellblau, Grün, Rot und Blau raus hatte, setzte sich hinter dem Altar ein Mechanismus in Gang, der den Käfig über meinem Kopf hochzog. Als das knarren des Holzes verstummt war, ertönte augenblicklich danach ein merkwürdiger Singsang: Sleep Priestess lie in peace, sleep Priestess lie in peace if you cry the boot you´ll ride the last trip to the other side once you get there, secret marks you´ll bear they should be peeled of, If you failed to lie still Wieder einmal verrenkte ich mir fast den Kopf, weil ich sehen wollte woher der Gesang kam, doch noch immer herrschte Leere in dem Käfig, und auch auf der Balustrade stand soweit niemand den ich sehen konnte. Ich wünschte das würde auch auf den Raum zutreffen, denn mir gegenüber, in exakt der gleichen Haltung, stand ein komischer Typ, der mich finster anstarrte. Vorsichtshalber bewegte ich mich ein Stück, doch leider weckte ich ihn aus seiner Starre, denn er bewegte sich in einem großen Halbkreis um mich herum und gleich darauf griffen eiskalte Hände nach mir. Der Kerl war wohl mit der Frau aus dem Kimonozimmer verwandt! Glücklicherweise würgte er mich nicht, sondern schüttelte mich nur durch. Nachdem ich mich von dem ersten Kälteschock erholt hatte, ging ich in den Angriff über, da ich nicht schnell genug zu ihm hinkam, versuchte ich ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen und hetzte ihm einen Eisra-Zauber auf den Hals, ich traf ihn zwar volle Breitseite, aber es schien ihn nicht sonderlich viel zu stören. Okay, dann anders, was ist am besten gegen Eis? Richtig, Feuer! Und ich war erstaunt das es wirklich funktionierte, ich zog ihm immer mehr...na ja...Leben konnte man das wohl nicht mehr wirklich nennen was ich aus seinem Körper zog, aber auf jeden Fall schwächte ich ihn zunehmend. Ich holte gerade zu einem weiteren Schlag aus, als ich wieder die Hände spüren konnte, doch nun war ich nah genug an ihm dran, ich schaffte es meinen rechten Arm zu heben und noch während ich den letzten Feura-Zauber den ich auf Lager hatte ausführte, bohrte ich ihm die Spitze in den Hals. Aufschreiend ließ es mich fallen, ging dabei selber zu Boden und löste sich genauso schnell auf, wie er erschienen war. Am ganzen Leib vor Kälte zitternd sah ich mich um, es schien aber sonst keiner mehr da zu sein. Das war mein Glück, denn ich merkte nur noch wie mein Körper zusammensackte, den Aufschlag spürte ich nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)