Pen pals von Zorroline (Brieffreunde - ZoSa) ================================================================================ Kapitel 17: Chapter Seventeen ----------------------------- Als beide wieder Zuhause waren, wünschten sie sich, sie hätten sich nicht getroffen. Hätten nicht diese Nacht miteinander verbracht. Denn das hat es nur noch schlimmer gemacht. Sanji dachte sofort an die Scheidung von Chasey, um sich zu Zorro zu begeben, doch was würde dann aus dem Restaurant werden? Man kannte ihn nun und es war nicht mehr so einfach, sich abzusetzen. Doch er wollte nicht mehr bei Chasey bleiben, mit der er sich gestritten hatte, als er nach Hause kam. Chasey hatte einen anderen, männlichen Duft an ihm wahrgenommen, der nicht von Sanji stammen konnte. Sanji benutzte anderes Deo und auch anderes After Shave. "Lass mich doch mit so einer Scheiße in Ruhe, Chase!" hatte Sanji dann nur noch gesagt, bevor er sich in sein Arbeitszimmer einschloss und sich an seinen Schreibtisch setzte. Vor der Tür polterte Chasey, die haargenau wissen wollte, was er gemacht hatte und mit wem Sanji die Nacht verbracht hatte. "Ich werde deinen Vater anrufen, wenn jetzt nicht sofort die Tür öffnest, Sanji!" brüllte sie. Chasey konnte sehr schwierig sein, was Sanji wirklich an ihr hasste. Manchmal hasste er sie wirklich abgrundtief, was überhaupt nicht zu ihm passte. "Verhalte dich nicht, wie eine 14-Jährige und regle deine scheiß Probleme ohne gleich zu unseren Eltern zu rennen!" hatte Sanji ihr entgegengebracht, woraufhin sie Ruhe gab. Sanji zündete sich angestrengt eine Zigarette an. Er hasste es, mit ihr zu streiten. Und nun wusste er auch mit Sicherheit, dass er sie nicht ein einziges Mal geliebt hatte. Mit der Zigarette zwischen dem linken Zeige- und Mittelfinger nahm er sich ein Blatt und fing an, Zorro einen Brief zu schreiben. "Lieber Zorro. Erst heute Morgen habe ich dich verabschiedet und doch halte ich es nicht mehr aus. Ich liebe Dich und mit Chasey bin ich nur verheiratet, weil unsere Eltern das so wollten. Du konntest mir gestern überhaupt nicht mehr zuhören, was nach der Flasche Whiskey aber auch verständlich ist. Dennoch hätte das nicht sein müssen. Jeff und Chasey´s Vater sind hoch angesehene Köche und beide hielten es für eine gute Idee, uns zu verheiraten. Eigentlich eher eine rein geschäftliche Sache, als alles andere. Mehr Profit, du weißt schon. Ich konnte es meinem Vater damals einfach nicht antun, mich dagegen zu wehren. Ich konnte, nachdem Jeff wusste, dass ich mit dir zusammen war, ihn hier nicht auch noch erniedrigen. Du weißt ja selbst, wie Jeff auf solche Dinge reagiert. Zorro, wirklich, ich will nicht hier bleiben und ich schäme mich dafür, dass ich diesen Schritt gemacht habe, dieses Mädchen zu heiraten. Du bist der Einzige, den ich liebe und bevor diese Sache hier war, wollte ich zu dir kommen. Doch Jeff hat mir seitdem das Leben zur Hölle gemacht und ich kam einfach nicht da raus. Ich weiß, das alles ist keine Entschuldigung, aber es tut mir wirklich leid. Ich vermisse Dich so sehr. Deine Berührungen, deine Nähe. Ich will eigentlich nur noch bei dir sein. Aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Natürlich könnte ich alles hinschmeißen, mich von Chasey scheiden lassen und zu dir kommen. Eigentlich wäre das überhaupt kein Problem, aber wie soll es dann weitergehen? Ich habe Angst davor, was passiert, wenn Jeff mich findet, denn wenn ich das wirklich mache, dann ist er so tief in seiner Ehre verletzt, dass er mich zurückzerren wird. Egal mit welchen Mitteln. Ich will dich damit nicht belästigen, immerhin ist das meine Sache. Ich wollte nur, dass du das Wichtigste weißt und dass ich das nicht aus freien Stücken gemacht habe. Wobei ich einige Male davon ausgegangen bin, dass du einen Neuen hast, weil ich keinen einzigen Brief von dir erhalten habe. In meinem Haus kümmere ich mich zum Glück selbst um die gesamte Post, da das Meiste ja sowieso an mich adressiert ist. Hier besteht also nicht die Möglichkeit, dass deine Briefe ungelesen im Müll landen. Ich hoffe, dass du mir antwortest. In Liebe Sanji PS: Ich kann nicht aufhören an die letzte Nacht zu denken." Sanji nahm sich einen Umschlag aus einer seiner vielen Schreibtischschubladen, klebte eine Marke darauf und versah ihn ebenso mit der Adresse und dem Absender. Lorenor Zorro, 1496 West Paseo Del Mar, San Pedro, 90731 California. Zwar wohnte Zorro nicht mehr genau in Los Angeles, doch LA war nicht weit. Goodrem Sanji, 816 5th Avenue, 10065 New York war Sanji´s Absender. Doch es dauerte eine Weile, in der er rauchend an seinem Tisch saß, bevor er den Brief mit zu den anderen Briefen in die Ablage legte, die er noch zum Briefkasten bringen musste. Er lag ganz oben und Sanji starrte rauchend auf ihn, während er unbewusst mit seinem linken Zeigefinger über seine Unterlippe strich. Erst das Klopfen an der Tür riss ihn aus seiner Starre. Es war mal wieder seine Frau. "Kommst du zum Frühstück?" fragte sie ihn durch die verschlossene Tür, was Sanji die Augen genervt verdrehen lies. Kurz rieb er sich die Augen, bevor er zur Tür sah und antwortete. "Ich bin gleich unten." war seine Antwort, woraufhin er sich die Post nahm und das Arbeitszimmer verließ. Bevor er jedoch zu Chasey ging, trat er aus dem Haus und warf die vielen Briefe in den Briefkasten, der neben dem Haus stand. Sanji hoffte, dass der Brief nicht wieder einen kompletten Monat brauchte, bis er bei Zorro angekommen war und ging wieder ins Haus, wo er sich stumm an den Esstisch zu Chasey setzte. Doch blieb er nicht stumm, im Gegenteil. Chasey hielt es nicht aus und fragte ihn erneut, wo er gewesen war. Dies regte Sanji so sehr auf, dass er ihr sauer ins Gesicht sah und sie ermahnte, ihn deswegen in Ruhe zu lassen. Sanji war eigentlich immer, besonders zu Frauen, ziemlich zuvorkommend, ein echter Gentleman. Doch seit die Sache mit Zorro und darauf mit seinem Vater war, war diese Seite an ihm eingefroren. Genauso, wie sein Herz in dieser Zeit immer mehr zufror. Doch seit gestern, als er Zorro wiedergesehen hatte, war sein Herz schmerzhaft aufgetaut. Seitdem bereitete es ihm nur noch Kummer darüber, dass er nicht bei Zorro sein konnte. Sanji war in einer sehr misslichen Lage. So viel stand fest. Zorro saß ein paar Tage später mit der Familie beim Abendessen, als Andrew ganz aufgeregt und kreischend ins Haus gerannt kam. Er durfte ausnahmsweise die Post reinholen, was tagsüber niemand geschafft hatte. Andrew verteilte fröhlich die Briefe und knallte sie jedem mit voller Wucht auf den Tisch, sodass der schwere Tisch aus Buchenholz wackelte. Wieder einmal wunderte er sich, was für eine Kraft Andrew hatte und erneut dachte er, dass dieser an ADS leiden würde. So aufgekratzt war sein kleiner Stiefbruder wieder. Als Zorro den Brief sah, den Andrew ihm auf den Tisch geknallt hatte, musste er schlucken. Sein Vater wusste sofort, von wem dieser Brief stammte und auch Karen verstand schnell. "Entschuldigt mich bitte." warf Zorro ein, woraufhin er auch schon, ohne den Blick von dem Brief zu nehmen, aufstand. Er verschwand ins oberste Geschoss des Hauses, wo sich sein Reich befand. Ein großes Zimmer, welches man auch gut zu zwei Räumen umbauen konnte, sowie ein eigenes Bad besaß er. Er setzte sich an seinen Schreibtisch aus Glas, knipste die Schreibtischlampe an und öffnete den Brief. Doch als er ihn las wünschte er sich, er hätte ihn lieber nicht gelesen. Es tat ihm weh, was Sanji da geschrieben hatte. Zorro lehnte sich zurück und las sich den Brief mehrmals durch, bevor er sich dazu entschloss, erst am nächsten Tag zurück zu schreiben. Schließlich ging er wieder nach unten, um sein Essen zu beenden. Er hatte ja nicht aufgegessen und hatte ziemlichen Hunger. Nach dem Essen räumte er mit Andrew und Karen ab und verschwand wieder nach oben. Dort nahm er sich ein Glas und eine Flasche Whiskey aus seiner Vitrine und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Nur die kleine Lampe erhellte einigermaßen den Raum. Er goss sich einen großen Schluck des Gesöffs in sein Glas und trank. Er hatte Wochenende, also konnte er sich das erlauben. Die ganze Zeit über sah er auf den Brief seines Freundes, den er so sehr liebte. Er konnte sich denken, dass es nicht einfach für Sanji war, alles stehen und liegen zu lassen, um zu ihm zu kommen und mit ihm zusammen zu sein. Die Erinnerung an das, was Sanji in dieser Nacht zu ihm sagte, war schon längst wiedergekommen, sodass es nichts Neues für ihn war, was Sanji in dem Brief erwähnte. Nach seinem unzähligsten Glas raufte er sich angestrengt durch die Haare, stellte das leere Glas beiseite und begann zu schreiben. Doch fand er die vielen Briefe, die er immer wieder von Neuem schrieb, scheiße, weshalb er sie immer wieder wegschmiss. Es dauerte auch nicht lange, bis er nach dem Aufgeben des Schreibens und des Leerens der Flasche Whiskey ins Bett ging. In diesem Moment wünschte er sich, dass der schlanke Blonde neben ihm liegen würde. Doch war dieser Wunsch alles andere als leicht zu erfüllen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)