Aisuru mono shini sorai von Mitsuki_Insanity (Meine Liebe, mach dich bereit zu sterben) ================================================================================ Kapitel 2: Ruhe vor dem Sturm ----------------------------- Kapitel 2: Ruhe vor dem Sturm Zwei Clans, die sich zutiefst hassten… Leichen verwesten auf dem Schlachtfeld… Ihre Seelen mit Blut befleckt… Bande wurden durch das Schwert getrennt… Inmitten all der Finsternis zwei Menschen reinen Herzens… Zwei Liebende, aber… “Mach dich bereit, zu sterben!” An der Landesgrenze zwischen Kouga und Iga saß Kouga Gennousuke, der Enkel von Kouga Danjou, nichts ahnend auf einer Baumwurzel und las in einer Schriftrolle. Mit schnellen Schritten kam eine junge Frau in einem lilanen Kimono ihm entgegen, die sich mit einem violetten Tuch eingehüllt hatte. Iga no Oboro, Ogens Enkelin. Sie atmete schwer vom rennen und blickte zu Boden. “Verzeiht, ich habe mich verspätet.”, sagte sie. Gennousuke lächelte leicht. “Oboro-dono…” Oboro hob ihr Gesicht und sah ihn mit geröteten Wangen an: “Gennousuke-sama…” Beide ahnten zu jenem Zeitpunkt noch nicht, was sie erwarten würde… Oboro starrte Gennousuke eine Zeitlang an, schluckte kurz und errötete noch etwas mehr. Das Tuch zog sie dabei ein wenig enger um ihren Körper. Die Aprilnächte waren noch immer sehr kühl. Gennousuke bemerkte die Tränen in ihren Augen und wirkte ein wenig erstaunt. Dann konnte Oboro nichts mehr halten und sie lief auf ihn zu. Dummerweise stolperte die junge Frau dabei ungeschickt über eine Baumwurzel und ein Riemen ihrer Sandale ging dabei kaputt und das Tuch mit dem sie sich warm gehalten hatte, flog im Wind von ihr weg Sie konnte es gerade noch so festhalten. Doch zum Glück landete sie direkt in Gennousukes Armen. „Was ist los, Oboro-dono?“, fragte Gennousuke die junge Frau verwundert. „Verzeiht mir. Seit Großmutter Ogen nach Sunpu gereist ist, bin ich sehr unruhig. Als ich Euer Gesicht sah… Bitte verzeiht mir…“ Sie drückte ihr Gesicht an seine Brust und ein paar weitere Tränen liefen ihre Wange hinab. Gennousuke warf ihr das Tuch wieder über Kopf und Kimono. „Keine Sorge, Oboro-dono. Der Hass zwischen unseren Familien ist ein Relikt aus der Vergangenheit.“ Oboro sah zu ihm auf. „Solange das Friedensabkommen zwischen Kouga und Iga aus der Tenshô Ära besteht, wird es keinen Krieg mehr geben.“ Oboro lächelte leicht als sie Gennousukes Worte vernahm und auch dieser zeigte ein kurzes Lächeln. Dann bemerkte er Oboros eine Sandale, die noch bei der Wurzel, über die sie gestolpert war, lag. Er ging darauf zu um sie aufzuheben und meinte: „Glaubt Ihr nicht auch, dass die Einladung von Hattori Hanzo-dono nur dazu dient, dem Shogun das Können unserer Ninja vorzuzeigen?“ Oboro lächelte wieder und sah um einiges glücklicher aus. „Natürlich, Gennousuke-sama.“ Gennousuke nahm Oboro Huckepack, da sie mit nur einem Schuh nicht mehr laufen konnte und ging mit ihr durch den Wald, während der Mond auf sie hinab schien und vereinzelt Eulenrufe zu hören waren. „Ich glaube, Hattori Hanzo-dono tut alles, um unseren beiden Clans die Gelegenheit zu bieten, aufeinander zuzugehen.“ Während er das sagte, warf Gennousuke einen Blick über die Schulter zu Oboro, die ihm zufrieden zuhörte. „Mein Großvater hat das auch so gesehen, als er nach Sunpu aufgebrochen ist.“ „Es tut mir Leid.“, erwiderte Oboro. „Ich bin unnötig in Panik geraten…“ Sie wurde leicht rot, als sie sich näher an Gennousukes Nacken kuschelte. „Ich wurde in eine Familie von Ninja geboren, aber ich beherrsche weder die Kampfkunst, noch kann ich mit einem Schwert umgehen.“ Gennousuke lächelte kurz: „Ist das wichtig? Darüber mache ich mir keine Gedanken.“ „Aber ich schäme mich so…“, erwiderte Oboro mit gesenktem Blick. „Ich bin noch nicht mal in der Lage meine Gefühle zu unterdrücken…“ Sie sah kurz zur Seite. „Ich fühle mich meiner Großmutter gegenüber schuldig… Sie selbst hat versucht, mir das alles beizubringen…“ „Ihr eignet Euch eben nicht zum Ninja.“, entgegnete Gennousuke. „Außerdem… wenn wir alle mal in Frieden leben, dann sind solche Fähigkeiten vollkommen überflüssig.“ Oboro blickte kurz auf. Für einen Augenblick weiteten sich ihre großen blauen Augen. „Gennousuke-sama…“ „Hm?“ „Wieso haben sich die Iga und die Kouga so lange Zeit so sehr gehasst?“ Gennousuke blieb stehen. „Keine Ahnung. Ich weiß es auch nicht..“ Er sah kurz geistesabwesend zum Vollmond, dann warf er wieder einen Blick über die Schulter zu Oboro. „Ich möchte, dass Großvater und Ogen-dono den Tag unserer Hochzeit sobald wie möglich festsetzen.“ Oboro lächelte: „Ja… Ich kann es kaum noch erwarten.“ Während der Vollmond auf sie hinab schien flog unbemerkt Ogens Falke mit der Schriftrolle in den Krallen zurück nach Iga Tsubagakure. Auf einem sehr hohen, stabilen Ast, einige Meter entfernt beobachtete die Gestalt eines sehr runden, dicken Mannes den Raubvogel. Er zog ein Messer aus seinem locker sitzenden Oberteil und warf es in Richtung des Falken, der auswich und die Schriftrolle fallen ließ. Die Schriftrolle blieb an einem unteren Ast des Baumes hängen auf dem der Mann gewesen war. Mit einem lauten Krach, als seine massige Gestalt auf dem Boden aufschlug, landete er unten, direkt daneben. Er kratzte kurz seinen dicken Oberkörper und ging darauf zu. „Ich habe mich gerade gefragt was das ist.“, sagte er grinsend, als er die Schriftrolle sah. „Dieser Falke hatte eine Schriftrolle in den Klauen. Mal sehen…“ Gerade als er sie nehmen wollte, schlug ein Beil, eine Haaresbreite von ihm entfernt, im nächsten Baumstamm ein. „Wer ist da?!“, rief der Mann erschrocken und sauer zugleich. Dann ertönte das Knacken eines winzigen Astes auf dem Boden und die düstere Gestalt eines alten Mannes mit lang gezogenem Hinterkopf und weißem Bart bahnte sich ihren Weg durch das Gestrüpp. „Wieso gibst du mir das nicht, Udono Jousuke?“ „Wenn das nicht der alte Azuki Rousai vom Iga Clan ist.“, entgegnete Jousuke. „Deine Kleidung ist ganz schön auffällig für dein Alter.“ „Dabei habe ich extra eine dezente Farbe ausgewählt.“, kam es von Rousai zurück, der seinen Gegenüber mit einem scharfen Blick fixierte. Rousai blickte zur Seite. „Dieser Falke gehört unserem Oberhaupt Ogen-sama…“, dann wanderte sein Blick zur Schriftrolle, die immer noch am Ast hing: „Das heißt, dass diese Schriftrolle ebenfalls Ogen-sama gehört.“ Jousuke kratzte sich am Kinn und griff nach der Schriftrolle, während Rousai ihm noch sagte, dass keiner aus Kouga das Recht hatte weder den Falken noch die Schriftrolle auch nur anzufassen. „Ich verstehe…“, sagte Jousuke und seine Hand wanderte weiter in Richtung der Schriftrolle. „Dann handelt es sich also um Neuigkeiten aus Sunpu?“ Er griff trotz Rousais Warnung nach der Schriftrolle. „Das macht mich aber neugierig…“ Auf Rousais Stirn pulsierten schon Adern des Zorns. „JOUSUKE!“ Doch der dicke Udono Jousuke reagierte vollkommen gelassen auf Rousais Wutausbruch. „Wir sind natürlich Feinde…“, meinte er nur breit lächelnd und rollte die Schriftrolle, die beim runterfallen aufgegangen war, wieder zusammen. „Aber aufgrund des Friedensabkommens sind uns leider die Hände gebunden. Und dank der Liebe zwischen Gennousuke-sama und Oboro-sama wird der Hass zwischen unseren Clans in Vergessenheit geraten.“ Nachdem Jousuke das rote Band wieder um die Schriftrolle gebunden hatte, grinste er noch mehr: „Wir sollten auch Freunde werden, Rousai-dono!“ Rousai starrte Jousuke immer noch wütend an. „Gut. Dann sollten wir ein Spiel spielen!“ „Sehr gut!“, entgegnete Jousuke immer noch amüsiert. “Wer besser ist: Kouga oder Iga?“ Rousai knackste mit den Fingerknöcheln. „Ein Ninja-Spiel!“, rief Jousuke nur noch und sprang trotz seines runden Körpers wie ein Flummi in die Luft. Dann lief er voraus. Rousai grinste kurz und blieb noch kurz stehen. „Unterschätze mich nicht, nur weil ich ein bisschen füllig bin!“, rief Jousuke ihm nach und Rousai ließ seine Arme lang wie Lianen werden, als wären sie aus Gummi. Er schleuderte diese in Jousukes Richtung und ließ sie sich um einen Ast wickeln. „Was?“, kam es von Jousuke nur verwundert. Rousai ließ sich hochziehen und schleuderte seinen einen Fuß mit voller Wucht, wie eine Peitsche, mitten in Jousukes Gesicht. „Du solltest wissen, dass auch ein Spiel dich das Leben kosten kann, Jousuke!“ Er starrte den dicken Kouga abschätzig an: Mir wird schlecht, wenn ich an eine Versöhnung zwischen Iga und Kouga denke!“ Er drückte seinen Fuß noch fester in Jousukes Gesicht, doch durch den Druck wurde Jousuke weggeschleudert und hüpfte wieder wie ein Flummi hoch in die Luft. Rousai schaute ihm nach. „Was ist der Kerl? Eine Art Windbeutel!?“, rief Rousai sauer. „Du knochenloses Monster!“ Jousuke flog gen Himmel, plusterte sich auf und schnellte dann in einem irren Tempo wieder gen Boden. Dort angekommen schaute er sich nach Rousai um. Durch die Bäume und das Geäst hindurch schnellten Rousais Arme wie Schlangen blitzschnell auf ihn zu. Doch Jousuke gelang es, weg zuspringen. Doch egal wie hoch er sprang. Rousais gummiartige Arme verfolgten ihn. Griffen nach ihm. An einem Ast stieß Jousuke sich ab und sprang nach unten, als er Rousai erblickt hatte. „Hab ich dich!“, rief er dabei grinsend. „Kürbiskopf!“ Das Gefecht ging am Boden weiter und Jousuke musste immer wieder ausweichen, wenn der alte Rousai seine Arme gegen ihn schleuderte. Bäume fielen um, wenn Rousai diese anstatt Jousuke traf, der sich immer wieder in die Höhe rettete und von dort aus angriff. Rousai lief zu einem kleinen Bach der durch den Wald floss und dort ging der Kampf weiter. Jousuke stand süffisant grinsend vor ihm. „Du bist besser, als ich dachte, alter Mann!“ „Du bist auch nicht übel!“, gab Rousai gezwungen zu. Beide starrten sich kurz feindselig an und führten den Kampf mit einem synchronen: „Ich mach dich fertig!“, weiter. Bei dem Handgemenge fiel die Schriftrolle aus Jousukes Oberteil und wurde weggeschleudert. Rousai setze ihr nach und auch Jousuke sprang hinterher. Jousuke war durch seine „Ballontechnik“ jedoch schneller oben und fing die Schriftrolle mit dem Mund auf. Lächelnd warf er einen Blick auf Rousai, der einfach nicht mithalten konnte. Jousuke verschwand und sprang einen großen Wasserfall hinab. In der Zwischenzeit bahnte sich Kazamachi Shougen mit seiner Schriftrolle immer noch seinen Weg nach Kouga zurück. Unterwegs traf er auf ein paar Wölfe, die bei seinem Anblick das Weite suchten. „Die Schriftrolle der Iga ist im Besitz von Danjou-sama.“, sagte er zu sich selbst. „Wir sollten das schnell erledigen…“ Er grinste siegessicher: „Ich werde den Iga Tsubagakure Clan in einer einzigen Nacht auslöschen!“ Dann lief er weiter. Kouga Manjidani. In Danjous Haus saßen mehrere Leute beisammen, die man durch die Dunkelheit kaum erkannte. Hinter einem merkwürdigen Kasten mit Symbolen auf dem ein Rad mit ebenfalls vielen Symbolen befestigt war saß ebenfalls eine Person. „Danjou-samas Sterne verheißen Unheil.“, erklang die Stimme dieser Person. Draußen vor dem Haus stand ein großer Mann mit Glatze auf der einen Seite und auf der anderen saß ein vollkommen unscheinbar aussehender Kerl, in sehr lockerer Kleidung. „Es gibt auch Anzeichen für bevorstehendes Unheil für Shougen.“, erklang wieder die Stimme. Eine junge, hübsche Frau mit einem Muttermal unter dem rechten Auge, drehte sich zu der Person um, die gesprochen hatte. Der Mann mit der Glatze draußen, regte sich. „Warte!“, sagte die Person und Mondlicht viel auf das Gesicht des Mannes der gesprochen hatte. Eine lange Narbe zog sich über dessen rechtes Auge. „Ich werde gehen.“ „Hoffentlich geht es Gennousuke-sama gut…“, ertönte aus einer anderen Ecke die Stimme einer anderen jungen Frau, die noch sehr jugendlich aussah. Mondlicht fiel auf ihr Gesicht und bestrahlte ihre blauen Augen. „Wenn meinem Vetter etwas zustößt, mache ich Euch dafür verantwortlich, Juubei-dono!“ Der Mann, der sich gerade zum Gehen bereit machen wollte, sah in die Richtung des Mädchens. „Ich trage keine Schuld daran, was die Sterne sagen, Kuraiko-sama.“ Auf einem schmalen Wanderweg im Gebirge, hatte Gennousuke Rast gemacht, nachdem Oboro eingeschlafen war. So saß er unter einem Felsvorsprung, während am Horizont langsam aber sicher die Sonne aufging. Noch verdeckten dichte Nebenschwaden, den immer noch düsteren Himmel. Gennousuke sah eine Weile hinauf. Dann blickte er zu Oboro, die ihren Kopf gegen seine Brust gekuschelt hatte und langsam die Augen aufschlug. Sie sah kurz zu ihm, errötete und drehte sich wieder weg. „Ge-Gennousuke-sama… Verzeiht… i-ich bin eingeschlafen…“, stammelte sie verlegen. Gennousuke zeigte ein kaum merkbares Lächeln: „Aber nicht doch…“ Sein Blick schweifte wieder gen Horizont. „Es war ein Moment des Friedens.“ Dann sah er wieder in Oboros blaue Augen. „Ihr habt lange nicht mehr ruhig geschlafen.“ Oboro errötete und senkte ihren Blick. „Ja.“ „Lasst uns gehen.“, sagte Gennousuke und stand auf. „Die Leute von Tsubagakure machen sich bestimmt Sorgen um Euch.“ Oboro stand auch auf. „Aber ich will noch nicht gehen.“, hauchte sie. „Bald können wir uns wieder öfter sehen. Dann können wir jeden Tag üben.“, antwortete Gennousuke. „Ja, Gennousuke-sama…“ Langsam schienen die ersten Sonnenstrahlen, der aufgehenden Sonne und tauchten den Wald in ein sanftes grün. Gennousuke lief voraus und Oboro einige Meter hinter ihm. Den Blick nachdenklich gen Boden gerichtet. Immer wieder drehte Kouga Gennousuke sich nach der jungen Frau um. „Ist alles in Ordnung, Oboro-dono?“, fragte er. Oboro blickte auf und errötete. „Ihr seid zu schnell, Gennousuke-sama.“, antwortete sie ein wenig gehetzt. „Das tut mir Leid. Ich habe nicht aufgepasst.“, entschuldigte sich Gennousuke verlegen. „Mein Fehler.“ Er ging auf Oboro zu. „Das macht nichts. Ich werde mich Euch anpassen.“, sagte diese nur. Gennousuke streckte ihr seine Hand entgegen und Oboro errötete wieder verlegen. „Wenn wir uns an den Händen halten, werden wir einander nicht verlieren.“ Er sah sie mit seinen warmen, braunen Augen freundlich an: „Und ich kann dann auch nicht mehr zu schnell laufen.“ „Ja.“, antwortete Oboro und wollte ihm gerade die Hand geben, als Gennousuke zusammenzuckte und seine Hand ruckartig zum Griff seines Katanas wanderte. Angriffsbereit musterten seine Augen wachsam die Umgebung. Oboro war bei dieser plötzlichen Reaktion erschrocken erstarrt. „G-Gennousuke-sama?“, fragte sie verwirrt. „Oboro-sama“, ertönte eine sehr erwachsen klingende, weibliche Stimme und als Oboro sich umdrehte, stand eine wunderschöne, junge Frau in einem blutroten Kimono vor ihr. Die schwarzen Haaren, die sie nur locker zusammengebunden hatte, fielen ihr zum Teil ins Gesicht, was ihr eine unglaublich erotische und geheimnisvolle Ausstrahlung verlieh. Ihre rot geschminkten, vollen Lippen zeigten ein freundlichen Lächeln. „Du bist es, Akeginu!“, rief Oboro erleichtert. „Was ist los? Warum bist du hergekommen?“ Gerade in diesem Moment erschien eine weitere Person, aus dem Dickicht. „Wir erwarten Euch schon ungeduldigst.“, erklang die tiefe Stimme des Mannes, der dazugekommen war. Er hatte sehr lange, sehr unordentliche Haare, extrem dicke Augenbrauen und lange schwarze Nasenhaare. In einer Hand hielt er einen Bo-Stab, den er wie einen Wanderstock mit sich führte. Er trug einen grünlichgrauen Kosode und einen dunkelgrauen Hakama. Dann ertönte das Zischen einer Schlange und eine sehr junge Frau mit geradem Pony, wo einzelne Strähnen auf der rechten Seite zu einem kleinen Zopf zusammengebunden waren, amethystfarbenen Augen und in einen violetten Kimono gehüllt, erschien. Um ihre Schultern hatte sich eine weiße Schlange gewickelt. „Wir sind gekommen, um Euch nach Hause zu bringen.“, sagte sie. Oboros Augen wurden immer größer: „Nenki… und Hotarubi auch?“ Gennousuke nahm langsam seine Hand vom Griff des Katanas und ließ es in seinem Gürtel stecken. „Es tut mir Leid, Mitglieder des Tsubagakure Clans.“, sagte er und sah die drei Personen an. „Ich bin beruhigt, dass Ihr in Sicherheit seit.“, sagte die Frau namens Akeginu und seufzte kurz. Dann sah sie Oboro jedoch streng an. „Aber wieso seid Ihr noch nicht Zuhause?“ „Verzeih mir, Akeginu.“, entschuldigte sich Oboro. „Aber mit Gennousuke-sama an meiner Seite droht mir keine Gefahr.“ „Nein.“, ertönte eine tiefe, quäkig klingende Stimme und ein kleiner, älterer Mann mit tiefen Geheimratsecken und grauer Haut erschien hinter einem Baum. Er hatte ein faltiges Gesicht, viele Pigmentflecken und trug einen grünlichgrauen Kosode. Oboro wandte sich zu dem Mann um: „Jingorou! Du bist auch gekommen?“ „Bis Ogen-sama aus Sunpu zurückkehrt, seid Ihr unser Oberhaupt.“, sagte der Mann namens Jingorou. „Ich bitte Euch, auch danach zu handeln.“ Gennousuke trat vor Oboro und verbeugte sich leicht. „Es tut mir Leid. Es ist meine Schuld. Oboro ging auf ihn zu. „Nein… Nicht doch…“ „Übrigens, Oboro-sama. Habt Ihr Rousai hier irgendwo gesehen?“, fragte der Mann namens Nenki. Er ging ein wenig auf die junge Frau zu und sah hinauf. „Er hat irgendetwas am Himmel entdeckt und ist weggegangen. Seitdem ist er nicht zurückgekehrt.“ „Nein…, Ich habe ihn nicht gesehen.“, antwortete Oboro nachdenklich. Auf einmal ertönte ein Geräusch, als würde etwas großes auf die Gruppe zurollen. Alle starrten in die Richtung aus der das Geräusch kam. Außer Jingorou, der zu spät bemerkte, dass es genau aus der Richtung kam wo er stand. Gerade so konnte er der riesigen, runden Kugel ausweichen, die direkt auf ihn zugerast kam. „Jousuke!“, rief Gennousuke noch, als Jousuke, wie eine übergroße Bowlingkugel auf sie zugerast kam. Jousuke bemerkte Oboro und ohne es zu wollen traf sein Blick direkt auf ihre mystischen blauen Augen. „Oboro!“, murmelte er noch, als in jenem Moment sein Ninjutsu völlig versagte und er wie ein nasser Sack gegen den nächsten Baumstamm knallte und hinab fiel, wie überreifes Obst. Als er aufsah und sich den schmerzenden Kopf rieb, stand Nenki vor ihm. Den Bo-Stab auf ihn gerichtet. „Was machst du da, Jousuke?“, fragte Gennousuke verärgert. Jousuke blickte zu ihm und Oboro, drehte sich schreiend weg und hielt die Hände schützend vor seine Augen. “Gennousuke-sama! Sagt Oboro-sama, dass sie mich nicht ansehen soll!” “Ich mache doch gar nichts…”, sagte Oboro verwirrt. “Ich weiß.”, antwortete Gennousuke und sah Oboro leicht lächelnd an. “Aber Ihr habt diesen “entwaffnenden” Blick. Das ist keine Methode und auch keine besondere Technik. Aber diese geheimnisvollen Augen können die Ninjutsu jedes Ninja außer Kraft setzen.” Kurz herrschte Stille, als Oboro und Gennousuke sich in die Augen sahen. Dann erklang eine weitere Stimme. “Ihr!” Es war der alte Rousai, den die anderen Iga schon vermisst hatten. “Nehmt Jousuke die Schriftrolle weg, die er bei sich trägt!”, rief Rousai wütend. “Diese Rolle gehört Ogen-sama!” Nenki, Hotarubi und Akeginu wandten sich zu Jousuke um, der nun ziemlich hilflos drein schaute. Gennousuke jedoch ging dazwischen und sah Jousuke streng an. “Was soll das heißen, Jousuke?” Jousuke kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Ja also… Rousai-dono und ich… wir haben um diese Schriftrolle gekämpft… mit Ninja-Techniken…” Gennousukes Blick wurde noch finsterer. “Nein… nein!”, versuchte Jousuke einzulenken. “Es war nur ein Spiel unter Ninja…” “Sei still!”, schimpfte Gennousuke und verpasste Jousuke eine ordentliche Kopfnuss. “Es tut mir schrecklich Leid!”, entschuldigte sich Jousuke auf Knien und hielt sich den schmerzenden Kopf, während Gennousuke sich längst wieder Oboro zugewandt hatte und ihr die Schriftrolle überreichte. “Hier. Seht sie Euch an.”, sagte er, freundlich wie immer. Oboro wollte die Schriftrolle gerade an sich nehmen, da mischte sich Jingorou ein. “Wartet! Diese Rolle darf vor Gennousuke-dono nicht geöffnet werden!” “Was redest du da, Jingorou?”, rief Oboro aufgebracht. “Diese Rolle kommt von Ogen-sama! Was darin steht, ist nicht für die Kouga gedacht! Das ist ein zu großes Risiko für unser Dorf!” Jingorou!”, entgegnete Oboro. “Gennousuke-sama ist doch schon…” “Die Hochzeit hat noch nicht stattgefunden, Oboro-sama.”, mischte sich nun auch Hotarubi ein. Oboro umklammerte die Schriftrolle und ihre Hände zitterten kurz. “Das stimmt schon, aber…”, nuschelte sie. “Ihr seid…”, begann Jousuke und die Iga sahen zu dem dicken Kouga. Langsam stand er vom Boden auf. “…etwas Respektlos, nicht wahr? Schließlich ist Gennousuke-sama doch aus Kouga Manjidani…” Gennousuke hob seine Hand als Zeichen, dass Jousuke schweigen sollte und sah ihn an. “Gennousuke-sama!?” “Ihr habt Recht. Ich werde mich zurückziehen.”, sagte Gennousuke zu der kleinen Gruppe aus Iga. “Jousuke!”, rief er noch und ging voraus. Jousuke ihm nach. “Jingorou, du Idiot!”, rief Oboro sauer und warf Jingorou die Schriftrolle entgegen, der sie mit Leichtigkeit auffing. Dann lief sie Gennousuke und Jousuke nach. “Gennousuke-sama! Udono-sama! Ich möchte mich für diese Unhöflichkeit entschuldigen! Bitte…” Sie verbeugte sich vor den zwei Männern. “Das ist nicht so schlimm.”, sagte Gennousuke beschwichtigend. “Angesichts der Geschichte unserer Familien, ist ihr Verhalten gerechtfertigt. Wenn, dann haben wir uns schlecht benommen.” “Schlecht benommen?” “Ja. Unser Problem zu lösen, ist nicht leicht. Wenn wir uns jedes Mal aufregen würden…” Oboro wurde rot und schämte sich. “Dass ich diese Rolle geworfen habe…, dafür schäme ich mich.” “Ihr sagt zwar, dass ihr keine Ninja-Techniken beherrscht, aber dafür habt Ihr sehr gut getroffen.”, lächelte Gennousuke Oboro an. Auch sie lächelte nun wieder, während die anderen Iga sich um die Schriftrolle, die Jingorou geöffnet hatte, gescharrt hatten und erst geschockt wirkten, dann jedoch in schadenfrohes Kichern und Grinsen ausbrachen. “Jingorou, was sagt Großmutter?”, fragte Oboro. “Jingorou?” “Keine Sorge, Oboro-sama!”, antwortete Jingorou und versuchte, sich seine Schadenfreude nicht anmerken zu lassen. “Die Versöhnung zwischen Kouga und Iga wurde in Sunpu besiegelt! Obaba-sama und Danjou-sama werden zusammen noch ein bisschen den Frühling in Edo genießen.” “Was für eine Gute Nachricht!”, freute sich Oboro und strahlte nun richtig. Gennousuke und Jousuke wirkten etwas erstaunt. “Verzeiht mir, Gennousuke-sama. Ich bin ein Ninja. Es liegt in meiner Natur…”, entschuldigte sich Jingorou ein wenig später. “Ist schon in Ordnung.”, antwortete Gennousuke. “Was meint Ihr? Wollt Ihr nicht die Gelegenheit nutzen und Iga besuchen?”, fragte Nenki grinsend. “Das ist eine gute Idee, Nenki”, meinte Oboro glücklich und wandte sich zu Gennousuke um. “Bitte kommt mit nach Iga, Gennousuke-sama!” Gennousuke nickte: “Einverstanden. Wir werden Iga besuchen.” “Mo-Moment mal!” , warf Jousuke ein. “Das ist aber… eine sehr leichtsinnige Entscheidung.” Akeginu kam von der Seite an und nahm Jousukes rechten Arm und legte seine Hand auf ihre Brust. “Möchtet Ihr uns wirklich nicht begleiten?”, fragte sie mit verführerischer Stimme. Jousukes Blick wanderte zu ihrem tiefen Dekollete, dass durch den locker sitzenden Kimono einiges freigab. Er wurde rot und grinste: “Ja… ähm sicher, warum eigentlich nicht? Tsubagakure soll ja ganz schön sein!” Also brach die Gruppe nach Iga auf. “Wir kommen zurück, sowie wir ein paar Wildkräuter gesammelt haben.”, erklärte Jingorou, der mit Rousai, Nenki und Hotarubi stehen geblieben war, noch schnell. “Und sei ja nicht unhöflich zu unseren Gästen.”, sagte Rousai zu Akeginu, die viel sagend lächelte. “Ich werde mich gut um sie kümmern…” Nenki, Jingorou und Hotarubi sahen der Gruppe nach. “Hotarubi, informiere Tenzen-sama.”, sagte Nenki. “Verstanden.”, antwortete die junge Frau und ging los. “Warte, Koshirou! Wo führst du mich hin?”, ertönte die noch recht kindlich klingende Stimme einer jungen Frau. Sie sah zu dem jungen Mann, der sie bei der Hand genommen hatte und sie nun durch den Wald führte. Obwohl er ihre Hand hielt, konnte die junge Frau kaum Schritt halten. Ihre brustlangen, offenen, schwarzen Haare wehten im Wind und einige Blütenblätter von der Rose, die sie als Schmuck seitlich sich in die Haare gesteckt hatte, lösten sich und flogen davon. “Das verrate ich dir, wenn wir angekommen sind.”, antwortete der junge Mann lächelnd. Er sah sie mit seinen graublauen Augen kurz an. “Ist irgendetwas, Hinoko?” Die junge Frau schüttelte den Kopf, errötete und lächelte. “Du bist nur ein wenig zu schnell für mich, aber das geht schon.” Koshirou lächelte: “Ich vergesse immer, dass du mit deinen kurzen Beinen nicht so schnell laufen kannst.” Hinokos magentafarbene Augen funkelten. “Das ist nicht witzig!” Sie zog eine Schnute. Koshirou ließ ihre Hand los und drehte sich komplett zu ihr um. Dann legte er seine Hände auf ihre Schultern. “Verzeih…” Hinokos Augen weiteten sich einen Moment. “Koshirou…” Seine extrem wuscheligen, über schulterlangen schwarzen Haare wehten ebenfalls im sanften Frühlingswind. Koshirou nahm wieder Hinokos Hand und zog sie mit sich. Schließlich war er an seinem Ziel angelangt. Eine kleine prachtvolle Waldlichtung. Sonne drang durch das Blätterdach und warme Strahlen bahnten sich ihren Weg gen Boden, wo sie Lichtreflexe hinterließen. Das Zwitschern der Vögel kündigte ebenfalls von einem schönen Tag. “Und. Gefällt es dir?”, fragte Koshirou. “Es… ist wunderschön hier…”, staunte Hinoko. Dann sah sie wieder zu Koshirou. “Aber warum hast du mich hier her geführt? Du hattest Tenzen-sama doch gesagt, dass du mit mir Oboro-sama suchen…” “Das war eine Lüge gewesen.”, gestand Koshirou und errötete leicht. “Ich wollte eigentlich…” Er sah kurz zum Himmel. “Nun… Ich habe dich hier hergebracht weil…” “Weil?” Hinoko legte den Kopf schief. Koshirou kam auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand und ihr tief in die Augen sah. Er nahm ihre Hand und legte diese zusammen mit seiner an ihre Wange. Hinoko errötete wieder. “Bitte schließe deine Augen.”, sagte Koshirou. Hinoko nickte nur und schloss ihre Augen. Koshirou kramte kurz in seinem Oberteil herum und zog eine Kette mit einem klaren, weißen Stein hervor, die er Hinoko um den Hals legte. Langsam öffnete Hinoko wieder ihre Augen und betrachtete den Anhänger in ihrer Handfläche. “Das ist…”, stammelte sie und blickte zu Koshirou. “Wir kennen uns, seit wir Kinder sind… und wir sind nun schon so lange zusammen,… deswegen…” Er nahm wieder ihre Hand. “Bitte werde meine Frau…” Hinoko stockte der Atem. “Ich… “ Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie wurde rot und stotterte verlegen. “Natürlich, wenn dir das noch zu früh ist oder…“, begann Koshirou, doch Hinoko schüttelte hektisch den Kopf und lächelte: “Natürlich möchte ich deine Frau werden… “ Koshirou strahlte richtig. “Das freut mich! Wenn Ogen-sama wieder zurückgekehrt ist, werde ich sie gleich darum bitten uns ihren Segen zu geben!” “Ja!”, lachte Hinoko und fiel Koshirou um den Hals. “Hinoko ist so glücklich..!” Er nahm sie in den Arm und eine ganze Weile stand das Paar einfach nur da. Dann sah Hinoko Koshirou in die Augen. “Wie du sagtest…”, sie wurde rot und ihre Stimme mit einem Mal zu einem rauchigen Flüstern. “Wir sind nun schon so lang zusammen… und ich… habe so lange auf diesen einen Moment gewartet…” “Hinoko?” Koshirou wirkte leicht verwirrt. “Ich… Ich halte es nicht mehr länger aus… Bitte….”. Sie drückte sich ganz nah an Koshirou. “Nimm mich…. Ich habe mir meine Unschuld für diesen einen Moment bewahrt und jetzt…” Sie sah ihn mit geröteten Wangen an. “Nimm mich!”, hauchte sie wieder und öffnete die Schlaufe des braunen Bandes, dass sie um ihren roten Obi gebunden hatte. Dann lockerte sie auch diesen und ließ ihren kurzen Kimono oben rum leicht über ihre Schultern hinabrutschen. Koshirou wurde rot und wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. “Hinoko… ich… das… wenn uns jemand sieht… Wenn Tenzen-sama uns findet…” “Willst du mich etwa nicht?”, fragte Hinoko und ihr Blick wurde traurig. “Doch… ich…” Koshirous Herz schlug ihm bis zum Hals. “Mein Körper brennt… ich…” Hinoko stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Koshirou. Dieser erwiderte den Kuss zaghaft und legte seine Arme um ihre Hüften. Sie ließ eine Hand in den Kragen von Koshirous nachtblauen Kosode wandern und strich über das Netzoberteil, dass er darunter trug. Koshirous Umarmung wurde noch enger und er ließ eine Hand über ihren runden Po wandern. “Hinoko-dono? Koshirou-dono? Seid Ihr hier? Tenzen-sama verlangt nach Euch!”, ertönte plötzlich eine weibliche Stimme und wie von der Tarantel gestochen unterbrachen Hinoko und Koshirou ihr sehr intimes Stelldichein. “Ho-Hotarubi!?”, riefen Hinoko und Koshirou gleichzeitig und liefen tomatenrot an. Auch Hotarubi wurde rot, als sie die zwei sah und drehte sich schnell weg. “V-Verzeihung! I-Ich wollte Euch wirklich nicht stören, a-aber Tenzen-sama schickt mich… E-Er will Euch sehen. Es ist wichtig!”, stammelte sie und hielt sich total beschämt die Hände vor die Augen. “Warum ausgerechnet jetzt?”, maulte Hinoko sauer und verdrehte, immer noch rot im Gesicht, die Augen. Koshirou griff sich an die Stirn: “Ich habe es geahnt…” Auch er schämte sich in Grund und Boden aufgrund dieser Störung in so einem Moment. Hinoko seufzte und band sich wieder ihren Obi um und zog sich den kurzen violetten Kimono wieder richtig über die Schultern. Dann ließ sie die Kette unter ihren Kimono verschwinden. Auch Koshirou zupfte alles wieder soweit zurecht und blickte zu Hinoko. “Das holen wir später nach…”, flüsterte er ihr zu und errötete noch ein wenig mehr, als er in Hinokos magentafarbene Augen sah, die ihn sehnsüchtig anstarrten. Hinoko nickte stumm. “S-Seid Ihr fertig?”, stotterte Hotarubi ohne sich auch nur umzudrehen. “Wir können dann los gehen. Wenn es wichtig ist, geht es wohl nicht anders.”, antwortete Hinoko trocken. In jenem Moment war sie stocksauer auf den Mann, der sie seit Kindheit an trainiert und aufgezogen hatte. Ausgerechnet in so einem Moment musste sie gestört werden. Was auch immer es war, was Tenzen von Koshirou und ihr wollte, die junge Kunoichi hoffte, dass es wirklich wichtig war. Wenn nicht, dann… Es dauerte nicht lange, da hatte sie Hotarubi zu Tenzen gebracht, der sich in einer großen Waldlichtung aufhielt. Yakushiji Tenzen war nach Ogen und Oboro eines der hochrangigsten Mitglieder des Iga Clans und Stellvertreter für das alte Clanoberhaupt. Er war ein großgewachsener Mann, mit brustlangen schwarzen Haaren, wovon zwei Strähnen seitlich wie Hörner abstanden und stechenden schwarzen Augen. Er trug einen sehr dunklen, schwarzvioletten Kosode, einen schwarzen Hakama und über dem Kosode einen grauweißen Haori. In dem Gürtel seines Hakama steckte ein Katana. Er saß auf einem großen Stein in der Nähe des Flusses und las in einer Schriftrolle. Als er Hinoko und Koshirou bemerkte, blickte er kurz auf. Die zwei knieten sich hinter ihm links und rechts wie folgsame Diener nieder. Das Gesicht gen Boden gerichtet. “Ihr hattet gerufen, Tenzen-sama?”, sagte Hinoko ohne aufzusehen. “Sprecht. Wo wart ihr zwei? Es hatte nicht den Anschein, als hättet ihr wirklich nach Oboro-sama gesucht.”, sagte Tenzen, der sich wieder der Schriftrolle zugewandt hatte. “Verzeiht. Wir haben sie gesucht, aber dann… ist uns etwas dazwischen gekommen.”, log Hinoko, doch Tenzen durchschaute das sofort. “Du sollst mich nicht anlügen Hinoko! Ihr zwei wolltet doch nur weg, um in Ruhe Zeit miteinander zu verbringen!” Hinoko errötete. “Verzeiht, Tenzen-sama. Es war meine Schuld. Es war meine Idee… Ich-” “Schweig, Koshirou!”, sagte Tenzen nur und blickte kurz wieder auf. Vor ihm standen Nenki, Hotarubi, Rousai und Jingorou. Koshirou senkte wieder seinen Blick. Tenzen starrte nun wieder die Schriftrolle an. “So. Ogen-sama ist also tot…” “WAS?”, entfuhr es Hinoko und Koshirou zuckte zusammen und senkte seinen Blick noch mehr. “Und Kouga Danjou ist ebenfalls tot.”, fuhr Tenzen ohne Erklärung fort. “Aber wieso?!”, rief Hinoko aufgebracht. Die junge Kunoichi konnte ihre Gefühle nicht länger zügeln. Tenzen beachtete sie jedoch nicht. “Wahrscheinlich haben sie sich gegenseitig umgebracht.” Hinoko biss sich auf die unter Lippe und versuchte, ihre Fassungslosigkeit und ihre Wut in Zaum zu halten. Tenzen sah auf. “Jetzt sind beide am Ziel ihrer Wünsche angelangt.” “Tenzen-sama…, was soll das bedeuten: “Am Ziel ihrer Wünsche?”, fragten Hinoko und Koshirou gleichzeitig. Hinoko immer noch schockiert, Koshirou eher unruhig. Tenzen grinste kurz: “Das versteht ihr noch nicht. Dafür seid ihr noch zu jung.” Beide senkten wieder ihr Haupt. “Endlich wurde es außer Kraft gesetzt.”, grinste Tenzen voller Freude. “Das Friedensabkommen aus der Tenshô-Ära, dass die Kouga und die Iga so lange “verbunden” hat, wurde endlich außer Kraft gesetzt!” Hinoko erstarrte. Ihre Pupillen weiteten sich für einen Schreckensmoment. “Nein…” Vorschau: Das Friedensabkommen wurde aufgelöst. Schadenfreude überfällt die einen, während andere darunter leiden. Nacht bricht herein und lässt die Schatten länger werden. Ein Rudel hungriger Wölfe begibt sich auf die Jagd. Ein Spinnennetz wird zur Falle und Schmetterlinge verwandeln sich in blühende Orchideen. Blut fließt und bleibt an den Händen der Sünde kleben Selbst die, die nicht Willens sind, müssen kämpfen. Das nächste Mal bei Basilisk: Nacht des Schreckens. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)