Die verlorenen Schatten von John_Watson ================================================================================ Kapitel 1: Gestohlener Schatten ------------------------------- Der Mond verschwand hinter den Wolken und die Lichter gingen aus und an. Nervös schlug der große Mann mit dem Zylinder den Mantelkragen hoch und schritt schneller. Doch immer noch fühlte er sich verfolgt. Da spürte er, wie eine kalte Hand an ihm zog. Er zog an seinen Mantel, aber der wurde nicht festgehalten. Verdutzt drehte sich der Professor um und erschrack. Ganz langsam löste sich sein Schatten. Er war zu verdutzt um irgendetwas zu machen. Was denn auch? Man konnte den Schatten doch nicht einfangen! Ihm wurde ganz komisch... "PROFESSOR!" Eins musste man Flora lassen, sie konnte sehr laut sein, wenn sie wollte. Mit einem komischen Gefühl, als ob er etwas verloren hätte und nicht wusste was es war, setzte er sich auf und strich sich über die Augen. Was war passiert? Als ob sie Gedanken lesen konnte, plapperte Flora munter drauf los: "Sir, Sie haben ohnmächtig auf der Straße gelegen." "Wenn ich ohnmächtig bin, was soll ich sonst tun?" Er hielt sich den Mund zu. Was war dass denn eben. "E-entschuldige, Flora..." "Sie sind nur verwirrt, Professor, das ist wahrscheinlich alles. Ich hol Ihnen was zu essen." Er biss sich nur auf die Lippen, um nur nicht noch einen Kommentar loszulassen. Als Flora weg war, murmelte er: "Hoffentlich ist es ausnahmsweise genießar..." Was ist nur mit ihm passiert? Er versuchte sich zu erinnern. Da bemerkte er es. Er hatte keinen Schatten mehr! Er war weg! Was sollte er tun, ein Schatten kann doch gar nicht verschwinden! Oder? Kapitel 2: Laytons Mum. Oh mein Gott! ------------------------------------- "Äh, Professor, hier steht ne Dame, könnten Sie mal kommen, ich versteh sie nicht." Layton hievte sich hoch, natürlich mit ein paar unfreundlichen Flüchen auf den Lippen, und schritt zur Tür, wo eine rustile, drahtige Dame stand. "Da siehste mal zu was dat führt, wenn du ma wieda auf nüscht aufpasst." "Mutter?!" Ja, diese Frau war Hortensie Layton, eine Berlinerin wie sie im Buche steht. "Gieck nich wie die Katz wenns donnert, Bub, lass mick reen!" "Komm rinn. Bist ja noch gut zu Fuß, wa?" Er war froh, dass Flora kein wort Deutsch verstand. "Wie dein Alta, Junge! Imma wieda Ärger ana Backe! Haste n Plan wo dein Schatten is?" "Du weißt schon davon?!" "Ich bin deine Mutta, Junge! Ich merk, wenn de dir schon wieder wat zu schulden hast kommen lassen!" Jaa, liebenswert diese Mütter. Zum Glück dachte er das nur, sonst wäre Polen offen. "Und wat jetz? Ick hab kein plan, wie ich meinen Schatten zurücckbekommen soll." "Lass deine Mama ma machen, du weißt doch, den Sohn einer Hexe bestiehlt man nicht so leicht." Oh ja, seine Mutter war eine waschechte Hexe, was nur Ärger bedeuten konnte Kapitel 3: Erwischt! -------------------- Im Laufe der nächsten Woche wurde Layton immer nervöser. Seine Mutter machte ihm deutlich, dass sie noch niemanden gefunden hatte. Nicht gut. Zum Glück schaffte er es, den Studenten über sein altes Gesicht zu wahren, auch wenn es manchmal nicht gerade leicht war. Bis zu jenem Mittwoch...er hielt gerade seine Vorlesung als die Tür aufsprang und Hortensie hereinstapfte. Und sie war fuchsteufelswild. Aus reinem Reflex trat er einen Schritt weiter weg, doch nicht schnell genug. Gezielt packte die Mutter ihren Sohn am Ohr und schleifte ihn mit. "AUU! MUM! LASS LOS!" "Ick hab die kleine Schlampe erwischt, die dir deinen Schatten jeklaut hat!" "Wa-MUM, lass mein Ohr los!" Er verstand seine Mutter nicht. Warum tat sie so, als ob er etwas verbrochen hätte? Trotzdem, einer wütenden Hortensie widerspricht man nicht. Am allerwenigsten, wenn man auch noch der Sohn ist! Also fragte er nicht weiter nach und ließ sich mitschleifen wie ein Hund. Ruf, mach's gut! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)