Versklavt von MarieSoledad (Die Hölle auf Erden) ================================================================================ Kapitel 23: Erlösung -------------------- 23. Kapitel Erlösung? Im Krankenhaus angekommen wurde der mittlerweile bewusstlose Seto bestem Können des Personals behandelt, schließlich legte Mokuba KAIBA Wert darauf. Wer Seto war, ahnte zum Glück niemand. Tage später war der Braunhaarige endlich außer Lebensgefahr, auch aus der des Hungertodes, und erwachte aus seiner tiefen Bewusstlosigkeit. Auch den Heroinentzug hatte sein ausgemergelter Körper gerade so überstanden. Doch seine Augen blieben leer, sein Gesichtsausdruck gleichgültig. Als er entlassen wurde, brachten die anderen ihn auf das große Schiff, welches sie für die Suche gemietet hatten. Joey wusste inzwischen, dass sie die letzten ihrer Schulklasse waren, die man gefunden hatte und dass ihr Herr – er konnte nicht anders als so von ihm zu denken, zu sehr war es ihm in Fleisch und Blut übergegangen – geflohen war, als ihn irgendjemand gewarnt hatte. Auf dem Schiff lebten die beiden Opfer beinahe gleich weiter wie bisher. Seto stumpf, leer und taub und Joey gleichgültig, verängstigt und ebenfalls taub. Doch eines Tages schien ein kleiner Teil von Seto wieder zu erwachen. Er ging auf den an der Reling stehenden Blonden heran und sagte aus heiterem Himmel: „Schlaf mit mir.“ Der Angesprochene fuhr herum und starrte ihn an. Dann erwiderte er abgeklärt: „Nein.“ „Bitte“, die Stimme des anderen klang nun flehentlich. Doch Joey schüttelte den Kopf. „Erstens hast du davon mehr als genug gehabt in der letzten Zeit und ich werde dein Trauma nicht noch vertiefen. Zweitens solltest du genau wissen, welches Trauma das für mich damals auf dem Schiff war“, erklärte er klar und deutlich. Ohne ein weiteres Wort wandte sich der Braunhaarige zum Gehen. Doch die Stimme seines Partners hielt ihn auf. „Halt, bleib hier!“ Ohne irgendeine Gefühlsregung zu zeigen blieb er stehen. „Ich werde nicht zulassen, dass du dir etwas antust, weil ich nein gesagt habe“, wurde ihm erklärt. „Mokuba und ich brauchen dich!“ Den restlichen Tag verlangte der Kleinere von ihm, ständig bei ihm zu bleiben und er konnte sich gegen direkte Befehle nicht wehren. In der Nacht schliefen sie in einem Zimmer, darauf hatte Joey bestanden, in einem großen Doppelbett, so dass er es sofort bemerken würde, wenn der andere aufstand. Einige Tage ging das gut, doch Seto kehrte langsam immer mehr in die Realität zurück und damit wurde es auch gefährlicher. Er verletzte sich mit allem, was er in die Finger bekam. Der Blonde nahm ihm das Versprechen ab, sich nicht umzubringen, mir der Erklärung, er und Mokuba würden ihn brauchen um zu überleben und der Drohung, ihm in den Tod zu folgen. So verletzte sich Seto, aber nicht lebensgefährlich. Auf seinen linken, ohnehin schon fast völlig zerstörten Arm, nahm er überhaupt keine Rücksicht mehr. Er schnitt über alte und noch kaum verheilte Narben gleichermaßen. Eines Abends, als Joey ins Zimmer kam, fand er Seto zusammengekrümmt schlafend auf dem Bett. Sein Skelett von einem Körper war nackt und überall war Blut. Sein Kamerad hatte alles aufgeschnitten, was er erreichen konnte, Arme, Beine, Brust, Gesicht, Schultern, alles. Nur nicht so tief wie sonst, damit er nicht verblutete, schließlich hatte er es versprochen. Über sein schlafendes Gesicht rann ein stetiger Strom von Tränen, der im Blut unterging. Joey nahm die Klingen vom Nachtkästchen und warf sie in den Müll. Dann kuschelte er sich ihn von hinten umarmend an ihn. Egal, dass er dabei blutverschmiert wurde, egal, dass Setos Wunden versorgt gehörten. Der Blonde war einfach seelisch zu erschöpft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)