Lost my Soul von chrono87 (Gebrochene Seele - Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 42: Das unbändige Bedürfnis des Davonlaufens ---------------------------------------------------- Kapitel 42 Das unbändige Bedürfnis des Davonlaufens Einen Moment überlegt Jesse wirklich, was er darauf erwidern soll, aber dann wendet er sich wieder ganz seinen widerspenstigen Freund zu. „Zwing mich nicht etwas zu tun, das du und ich bereuen werden“, flüstert er ruhig, auch wenn er innerlich total aufgelöst ist. „Im Moment bereue ich es nur, dass ich mich auf dich eingelassen habe“, kontert Jaden gehässig, womit er nicht nur seinen Liebsten sondern auch sich selbst sehr verletzt. Getroffen und mit weit aufgerissenen Augen starrt der Schwede in das Gesicht des Jüngeren, ehe er von diesem komplett zurückweicht – so als habe er sich verbrannt. Gepeinigt schließt er die schönen smaragdfarbenen Augen und senkt dann den Kopf, ehe seine gebrochene Stimme unheimlich von den Wänden widerhallt. „Wenn das so ist… Dann werde ich dich nicht mehr mit meiner Anwesenheit bedrängen. Leb wohl.“ Es tut ihm unglaublich weh diese Worte auszusprechen, aber noch länger gegen alles ankämpfen zu müssen, kann er nicht mehr. Jaden ist ihm unglaublich wichtig, deswegen respektiert er auch dessen Wunsch und entsagt sich ihm. „Werde glücklich – mit wem auch immer.“ Ohne sich noch einmal umzusehen, stürmt der Kristallungeheuerdeckduellant aus dem Raum und verbirgt so den Blick auf sein tränenverschmiertes Gesicht, durch welches er kaum etwas sieht und eigentlich mehr stolpert als läuft. Es grenzt förmlich an ein Wunder, dass er sich beim Treppen steigen nicht das Genick gebrochen hat und es bis auf ein paar Kratzer und blaue Flecke nach draußen geschafft hat, wo er erst einmal verschnauft und sich die Tränen aus dem Gesicht wischt. Jaden hingegen hat es geschafft sich aufzurichten, sodass er nun auf dem Bett sitzt und völlig geschockt und erstarrt vor sich hin starrt. Sein Gehirn weigert sich das alles zu verarbeiten und die Bedeutung aufzunehmen, die hinter der Tat von Jesse liegt. /Du machst einen ziemlich großen Fehler, wenn du ihn jetzt gehen lässt!/ Wie ein Roboter reagiert der Angesprochene allein auf die Stimme und bewegt seinen Kopf so, dass er seiner Wächterin in die Augen sehen kann, ohne etwas zu erwidern. /Wenn du ihn jetzt nicht aufhältst, dann ist er für immer weg./ Es dauert etwas, bis die Worte des Monsters zu ihm durchgedrungen sind und er sich erhebt. „Und wenn ich ihn nicht zurück haben will?“, fragt er leise nach, worüber Yubel aber nur lachen kann. /Bist du schon so weit gesunken, dass du dich selbst belügen musst?/ „Nein, aber so kann ich auch nicht…“, beginnt der Japaner, der aber von seiner Wächterin unterbrochen wird. /Was? Du hast ihn doch nicht einmal erklären lassen! Willst du dir von deiner Schwester alles kaputt machen lassen?/ Darauf antwortet der junge Mann nicht, sondern geht zur Tür, die Jesse mehr oder weniger offen gelassen hat. /Du bist ziemlich egoistisch, dabei geht es hier nicht mehr nur allein um dich! Ihr habt einen Sohn und für diesen ist es sicher nicht schön allein aufzuwachsen!/ Diese direkten Worte treffen den jungen Mann hart, vor allem, weil er weiß, dass es der Wahrheit entspricht und er das alles wieder richten muss. So schnell er in diesem Moment kann, rennt er los, durch den dunklen Flur, die Treppe hinauf und durch die Eingangshalle ins Freie, doch von seinem Seelenverwandten fehlt jede Spur. >Wo kann er nur sein?< Gerade als er auf gut Glück loslaufen will, kommt ein aufgeregter Kuriboh auf ihn zu, der ihn fast umnietet – mit der Geschwindigkeit, die das Duellmonster drauf hat. „Nicht so stürmisch, Partner“, murmelt Jaden, der kaum zu Wort kommt, da sein kleiner pelziger Freund ununterbrochen auf ihn einredet. /Scheint, als muss die Suche verschoben werden. Du solltest dich jetzt um die neue Bedrohung kümmern/, flüstert Yubel in seine Gedanken, was Jaden nicken lässt, ehe er sich von dem geflügelten Kuriboh den Weg zeigen lässt… - Zufrieden damit, dass er doch noch seinen Willen bekommen hat, läuft Chazz mit stolz angeschwollener Brust und einer Decke unter dem Arm neben Alexis her, mit der er zum Strand geht wo sie ein Picknick machen wollen. „Man bin ich froh, dass wir doch noch Zeit für uns haben“, säuselt der Schwarzhaarige, der aus den Augenwinkeln zu seiner Begleiterin sieht, die in ihrer Hand einen Korb mit Lebensmitteln hält. „Du tust ja gerade so, als wenn der Auftrag von Sheppard so schwer und zeitaufwendig gewesen ist!“ „Das nicht gerade…“, beginnt der junge Mann, doch weiter sprechen kann er nicht, weil seine Begleiterin ihm gleich dazwischenfährt. „Nun hör aber auf! Freu dich, dass ich trotz deines Gezickes überhaupt mit dir zusammen auf dieses Picknick gegangen bin.“ Der aufkommende Wind spielt mit ihren Haaren, sodass sie eine Hand heben muss, um diese zu bändigen, während ihre Augen über das weite Meer schweifen, dass in der Sonne so schön glitzert. „Wo bringst du mich eigentlich hin?“, will sie von ihrem Begleiter wissen, welcher nur ein charmantes Lächeln aufsetzt und nach einem abgelegenen Plätzchen Ausschau hält, damit sie nicht gestört werden. „Warum lässt du dich nicht einfach überraschen?“, kontert Chazz, woraufhin Alexis eine Augenbraue hebt. „Willst du mir damit sagen, dass du selbst keinen Plan hast, oder wie?“ „Das habe ich nicht gesagt“, antwortet Chazz gekränkt, der weiter geht und schließlich in der Bucht ankommt – den Ort, den er angestrebt hat. „Gefällt es dir hier denn nicht?“, fragt er nach und breitet die Arme aus, um ihr zu verdeutlichen was er meint. „Natürlich, es ist echt schön hier“, antwortet die Blondine schnell, die zusieht, wie ihr Begleiter die Decke ausbreitet und sich auf diese nieder legt. „Wenn es wärmer wäre, dann würde ich nichts gegen ein Bad haben – nackt versteht sich.“ Für diese Bemerkung fängt sich der Schwarzhaarige eine Kopfnuss, die ihn kurz Sterne sehen lässt. „Niemals!“, knurrt sie nur und stellt dann den Korb ab, ehe sie es sich neben den jungen Mann bequem macht und auf das Meer hinaussieht. „Spielverderberin“, murmelt der Ojamadeckduellant so leise, dass sie es nicht hört, sonst hätte er sich sicher gleich wieder eine gefangen. Beide schweigen daraufhin einigen Minuten, in denen sie einfach nur auf das Meer hinaussehen und den Wind mit ihren Haaren spielen lassen. „So, nun sind wir hier und nun?“, möchte die junge Frau wissen, die sich streckt und dann nach hinten sinken lässt, um in den Himmel zu blicken. Aus den Augenwinkeln nimmt Chazz jede ihrer Bewegungen wahr und grinst in sich hinein, weil sie es ihm so einfacher macht. „Erst einmal entspannen und dann werde ich dich langsam füttern, um dich zu verführen.“ Auch wenn er jedes Wort ernst meint, nimmt Alexis ihn nicht ernst und lacht nur über seine Worte. „Und du meinst, dass ich das zulassen würde?“, fragt sie sarkastisch nach, ehe sie sich auf ihren Unterarmen abstützt und ihn mit schief gelegtem Kopf mustert. „Ich bin nicht wie die anderen Mädchen, die schon nach dem ersten Date mit ihrem Schwarm in die Kiste hüpfen!“ „Das hab ich nie behauptet oder gedacht“, erklärt Chazz sofort, der gekränkt ist, dass sie so etwas auch nur ansatzweise von ihm denken kann. Allerdings muss er einräumen, dass er durch seine Worte genau das ausgedrückt hat, womit er sich selbst ein Bein gestellt hat. „Vergessen wir das einfach mal und kommen zum Essen, okay?“, schlägt der junge Mann vor, der nach dem Korb greift und die Speisen auspackt, welche er auf der Decke neben ihnen verteilt und wartet, dass seine Begleiterin sich aufsetzt. „Sieht lecker aus. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut“, schmunzelt die Blondine, die sich etwas von den selbstgemachten Keksen nimmt und zaghaft abbeißt. „Oh, und es schmeckt sogar hervorragend“, lobt sie ihren Freund, der knallrot anläuft und sogar für einige Sekunden sogar sprachlos ist. „D…danke“, murmelt er leise und nimmt sich ebenfalls etwas zu Essen. Innerlich stimmt er der Schönheit an seiner Seite zu, denn mit dem Essen hat er sich wirklich selbst übertroffen und das ganz ohne Hilfe! Ohne weitere Worte zu verlieren – aus Angst wieder etwas Falsches zu sagen – essen sie das gesamte mitgebrachte Essen auf und sehen der Sonne zu, die langsam untergeht und den Himmel in ein sanftes Rot tauchen. „Es wird langsam kühl…“, beginnt Alexis, die sich über die Arme reibt, auf der sich eine Gänsehaut gebildet hat. Ganz der Gentleman, zieht Chazz seinen Mantel aus, welchen er über die Schultern der Blondine legt, die verlegen lächelt. „Vielen Dank“, flüstert sie, ehe sie den Abstand zwischen ihnen Körpern überbrückt und sich an dessen Schulter lehnt. Daraufhin schlingt der Schwarzhaarige einen Arm um ihre Schultern und gemeinsam schauen sie in die Ferne, verfolgen wie sie Sonne komplett im Meer zu versinken scheint. - Nachdem er sich wieder gefangen hat und die Tränen seine Sicht nicht mehr behindern, macht sich Jesse so schnell er kann auf den Weg zur roten Unterkunft, um von dort seine Sachen zu holen, die er im Laufe der Zeit dort deponiert hat. >Ich hätte nie gedacht, dass dieser Tag einmal kommen würde…. Tja, so kann man sich irren.< Bei den Gedanken muss er echt an sich halten, um nicht wieder in Tränen auszubrechen, während er hofft, dass ihn niemand so sieht. Mit schnellen Schritten betritt er das nicht verschlossene Zimmer, schnappt sich seine Tasche und schmeißt sämtliche Sachen, die ihm gehören hinein, ehe er die Tasche zu macht und das Zimmer wieder verlässt. Schleichend und nun darauf bedacht niemanden über den Weg zu laufen, kehrt der Schwede, wie ein geprügelter Hund, zur blauen Unterkunft zurück, die ein ganzes Ende von der Unterkunft seines nun mehr Ex-Freundes entfernt ist, sodass er ausreichend Zeit hat um nachzudenken. >Jetzt bereue ich es schon nicht mehr Austauschstudent zu sein. Wäre ich es, könnte ich jetzt einfach zurückkehren<, denkt er verbittert, als er sich etwas umsieht und schon zugeben muss, dass es hier wesentlich schöner ist als auf der Nordakademie. >Trotzdem, eine Auszeit würde gut tun… Ich könnte meine Eltern besuchen.< Um nicht noch länger darüber nachzudenken, holt er sein Handy, dass er von Axel bekommen hat, aus der Tasche und wählt die Nummer des Schulleiters, welcher aber erst nach dem dritten Klingeln abhebt. „Sheppard hier. Was kann ich für Sie tun?“ „Guten Abend Kanzler Sheppard, ich bin es, Jesse Anderson. Tut mir Leid Sie jetzt noch zu stören, aber ich muss Sie um einen Gefallen bitten.“ „Jesse, mein Junge, was kann ich für dich tun?“ Der alte Herr klingt neugierig und auch danach als habe er gerade ausgesprochen viel Zeit, um ein persönliches Gespräch zu führen. Nun, den Türkishaarigen stört das wenig, denn so kann er in aller Ruhe erklären, was er für eine Bitte hat. „Nun, es ist so….“, beginnt der junge Mann, der nicht ganz weiß wie er sein Anliegen erklären soll, ohne sein Privatleben Preis zu geben. „…. Ich bin schon über ein Jahr hier und so langsam bekomme ich Heimweh. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin gerne Student an der Duellakademie… Ich werde auch zurückkommen, aber im Moment hätte ich gerne Auszeit, um meine Eltern zu besuchen. Wäre das möglich?“ Einen Moment herrscht Stille, in der der Kanzler wohl nachdenken muss, aber dann ertönt ein tiefes Seufzen. „Wenn das dein Wunsch ist, werde ich ihn respektieren. Von deinen Noten her ist das ja auch kein Problem. Wann soll es denn losgehen?“ „Am liebsten wäre mir noch heute. Mit einem Schiff würde die Reise aber zu lange dauern…“, antwortet Jesse nachdenklich und auch etwas… ja, etwas in Eile, wodurch dem Schulleiter natürlich klar ist, dass hinter dieser Bitte weitaus mehr steckt. Er mag ja alt sein, aber dumm ist er nicht und er weiß sehr wohl was in seiner Schule vor sich geht, daher ist ihm auch nicht entgangen, dass Jesse und Jaden ein Paar sind. Nach allem was er bisher zu hören bekommen hat – von beiden – ist das auch kein Wunder. „Und… was ist mit Jaden?“, traut sich der Schulleiter zu fragen, woraufhin der Schwede eine ganze Weile lang schweigt, allerdings sieht er ein, dass es nichts bringt zu lügen. „Er muss sich um Alec kümmern, der ja noch immer auf der Krankenstation liegt und sich erholen muss. Eine Reise würde dem Jungen nicht gut tun und im Moment läuft es auch nicht so gut zwischen uns. Eine Meinungsverschiedenheit, aber nichts Schlimmes“, versichert er noch schnell, damit der alte Mann nicht misstrauisch wird. „Weiß Jaden denn von deinen Plänen?“ „Nein, aber er ist im Moment viel zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt und da würde ich ihm nur zur Last fallen.“ „Nun gut, ich leite alles in die Wege und melde mich noch mal. Und Jesse….“ „Ja?“, ertönt die Gegenfrage. „Ich möchte, dass du es ihm sagst. Dass bist du nicht nur ihm schuldig!“ Der Kanzler duldet keine Widerworte und so stimmt der Schwede auch einfach nur zu, ehe dieser es sich anders überlegt und den Flug oder was auch immer nicht organisiert. Und wer weiß, vielleicht sagt ihm sein Ex-Freund ja auch, dass er ihn nie wieder sehen soll und er in Schweden bleiben soll…. „Sie haben Recht und ich werde Ihrer Bitte nachkommen.“ Auch der Student weiß, dass der alte Mann Mittel und Wege hat, um herauszufinden, ob er Wort hält, deswegen sträubt er sich auch nicht weiter dagegen. Er legt auf, verstaut seine Tasche in seinem Zimmer, dass er während des Telefonates betreten hat, räumt daraufhin noch weitere Sachen ein und verlässt es dann wieder, um zur roten Unterkunft zu gehen, wo er hofft Jaden anzutreffen, damit er sein Versprechen einhalten kann. - Als Jamie wieder zu sich kommt, befindet sie sich an einem kalten, dunklen Ort, der ihr überraschenderweise keine Angst macht, im Gegenteil, sie fühlt sich wohl. Langsam erhebt sie sich aus ihrer liegenden Position und stellt fast entsetzt fest, dass sie nackt ist. „Was.. Wie…Warum?“ Egal wie oft sie ansetzt, um ihre Frage zu formulieren, sie schafft es nicht ihre Gedanken klar auszusprechen. „Ah. Die Prinzessin ist aufgewacht.“ Die Angesprochene zuckt zusammen und dreht sich um die eigene Achse, um den Ursprung der dunklen Stimme zu finden, die ihr fremd aber gleichzeitig auch bekannt ist, doch warum das so ist weiß sie nicht. „Du musst keine Angst haben, Prinzessin. Erst einmal verschaffen wir dir neue Sachen, denn sonst machst du mich noch ganz schwach.“ Dunkles, freudloses Gelächter folgt den Worten, das von einem Schnippen überdeckt wird und ehe sich die Brünette versieht, trägt sie schon Sachen – Sachen die ihr nicht nur stehen, sondern auch noch sexy aussehen. Es handelt sich um ein Kleid, welches Ähnlichkeit mit den chinesischen Frauensachen hat, aber das Kleid ist nicht nur an den Seiten sondern auch hinten und vorne offen, unter welchem sie eine enge Hotpants und ein kurzes Oberteil trägt, dazu hat sie lange Stiefel an, die ihre langen Beine betonen. „Hmm, wirklich eine Schönheit. Wenn du dein Haar noch lang tragen würdest…“ „Da kann die Finsternis ja sicher was machen, oder? Denn es scheint, dass ich auch etwas gewachsen bin“, fällt Jamie dem Unbekannten ins Wort, woraufhin dieser lacht und aus dem Schatten tritt. Schwarze Kleindung, Hose, Oberteil, Schuhe und Mantel und eine Maske, die sein Gesicht verbirgt, sowie dunkelgrüne Haare rundet das Erscheinungsbild komplett ab und doch strahlt er etwas Vertrautes aus. „Du bist ganz schön ausgekocht… aber du hast Recht. Ich könnte dein Auftreten verändern, damit man dich nicht sofort erkennt“, schlägt der Mann vor, der sich dann aber an seinen Handlanger wendet, welcher vor ihm erscheint und sich verneigt. „Ich möchte, dass du zur Duellakademie zurückkehrst und ihn aus dem Weg räumst. Er ist ein Hindernis!“ „Warum darf ich das nicht machen?“, mischt sich Jamie ein, die nicht tatenlos herumsitzen will, außerdem hat sie ein Recht darauf sich an ihrem Bruder zu rächen und da lässt sie sich nicht reinreden. „Sehr wohl, Herr“, erklärt Trueman, der sich schon aus dem Staub macht und seinen nächsten Angriff vorbereitet. Daraufhin wendet sich der Grünhaarige seiner neuen Errungenschaft zu, die ihn doch recht anspricht. „Du, meine hübsche Prinzessin, bist meine Trumpfkarte. Keine Sorge, ich werde deiner Rache nicht im Weg stehen, aber im Moment solltest du erst mal lernen mit deinen neuen Kräften umzugehen und bis dahin kannst du gerne zusehen wie Mr. T deinem Bruder zusetzt“, antwortet der Mann, der mit einer Hand durch das braune Haar der jungen Frau streichelt, welches dadurch um einiges länger wird, was der jungen Frau überraschend gut kleidet. Aus schwarzer Energie formt der junge Mann einen Spiegel, welchen er seiner Mitstreiterin reicht, die hineinsieht und angenehm überrascht ist. „Wow, ich sehe wirklich schön aus“, murmelt sie, wobei sie recht glücklich aussieht. „Ja, das bist du… Wunderschön sogar“, haucht der Fremde, der mit einer Hand das Kinn der jungen Frau erhebt und sich dem Gesicht mit dem seinen nähert. Ehe die Brünette reagieren kann, spürt sie bereits die kalten Lippen des Mannes auf ihren und auch wenn sie sich keinen Kuss mit ihrem ‚Boss’ vorgestellt hat, so genießt sie es doch. Bevor sie aber den Kuss erwidern kann, löst sich der Grünhaarige von ihr und lächelt nur. „Ruh dich noch aus, Prinzessin“, ordnet er an und kehrt dann in die Schatten zurück, woraufhin sie seine Anwesenheit nicht mehr spürt und sich wirklich wieder in die Kissen sinken lässt. - Das Spiel von Axel und Alec wird von der gut gelaunten Ärztin unterbrochen, die mit einem vollen Tablett zurück auf die Krankenstation kommt. „Tut mir Leid, es hat etwas länger gedauert. Ich hoffe ihr habt euch nicht gelangweilt?“ „Nein, Onkel Axel hat mir ein tolles Spiel gezeigt“, kommt es sofort begeistert von dem Kind, dass über das ganze Gesicht strahlt. Man sieht ihm deutlich an, dass er auf dem Weg der Besserung ist, was Fonda sehr begrüßt. „Das freut mich zu hören, kleiner Mann, aber nun müsst ihr das Spielen unterbrechen, ja? Du musst essen, damit du groß und stark wirst“, meint sie lächelnd und stellt das Tablett auf den Nachttisch, ehe sie das Kopfende des Bettes in eine aufrechte Lage bringt und dem Kind dann in eine sitzende Position verhilft, ehe sie ihm das Tablett reicht. „Oh, das sieht ja alles lecker aus!“ Begeistert stürzt sich Alec auf das Essen, worüber Fonda und Axel nur den Kopf schütteln können, weil es viel zu sehr an Jaden erinnert. „Na dann, guten Appetit.“ Plötzlich klingelt etwas, was eindeutig von Axel ausgeht, der sofort in seine Tasche greift und ein gelbes, ja fast schon goldenes, Handy aus der Tasche fischt, woraufhin er sich einen bösen Blick von der Ärztin einfängt. „Du weißt schon, dass ein Handy auf der Krankenstation nichts zu suchen hat!“ „Ich weiß, aber es ist wichtig“, murmelt Axel, der aufsteht und das Gespräch entgegennimmt, allerdings verlässt er den Raum, damit niemand mithören kann. „Was kann ich für dich tun Jaden?“ Geduldig hört er seinem guten Freund zu und versucht sich all die Informationen zu merken, die dieser ihm gibt. „Ja, kein Problem. Ich rufe zurück, wenn ich was habe“, erwidert Axel dann und will schon auf legen. „Ach Jaden, Alec ist wach.“ Daraufhin legt er auf und steckt das Handy weg, ehe er den Kopf in das Behandlungszimmer steckt, in welchem Fonda und Alec sind. „Ich muss etwas erledigen, aber ich bin bald wieder zurück. Bitte haben Sie ein Auge auf den Kleinen und lassen Sie niemanden außer mir, Jim, Jesse und Judai zu ihm.“ Daraufhin macht er sich sofort auf den Weg in sein Zimmer, welches viel Equipment der Kaiba Corp. beinhaltet, von woraus es ihm möglich ist für eben diesen zu arbeiten. Von der Schule zur blauen Unterkunft ist es nicht weit, sodass er schon bald umgeben von Computern beginnt sämtliche Schulakten zu durchstöbern. >Du machst es uns nicht einfach…<, denkt er verbissen, als er in den ersten Akten nicht fündig wird, aber zum glück ist er nicht so ungeduldig wie der Heldendeckduellant, der jetzt sicher schon aufgegeben hätte. >Es grenzt an ein Wunder, dass niemand all diese vermissten Studenten nachgegangen ist. Außerdem ist es unverständlich dass niemand hinterfragt wo Yusuke Fujiwara die ganzen drei Jahre gewesen ist, bevor er hierher zurückgekehrt ist. Alles Fragen über Fragen…. Hoffentlich kann der Computer wenigstens einige von ihnen beantworten.< Da sein PC allein arbeitet, kann er sich etwas zum Essen machen, welches er dann auch vertilgt und sich dann auch noch einen Kaffee genehmigt, bevor er nachschaut, ob das Gerät schon etwas ausgespuckt hat. Doch leider Fehlanzeige! Murrend wendet er sich seinen Gewichten zu, die ebenfalls im Zimmer ihren Platz gefunden haben, die er stemmt und somit seinem Körper etwas Gutes tut. Ruck zuck ist er so in sein Training vertieft, dass er um sich herum nichts mehr mitbekommt und so auch nicht merkt, dass sein PC mehrere Pfunde verzeichnet hat. - Kaum ist Jaden bei der roten Unterkunft angekommen – wie genau er dahin gekommen ist, kann er nicht mehr sagen, weil er viel zu sehr in Gedanken gewesen ist – da bleibt er wie erstarrt stehen, denn nicht weit von ihm entfernt macht er eine Person ausfindig, nach der er gesucht hat und mit der er ungedingt sprechen muss. Doch jetzt, wo er ihm gegenübersteht, bekommt er seine Zähne kaum auseinander, was ihm einen mentalen Schlag hinter den Kopf von Yubel einbringt. „Ich habe schon gedacht du kommst gar nicht mehr“, begrüßt ihn Jesse, der sich während des Wartens auf der Treppe nieder gelassen hat und dann aufgestanden ist, als er Jaden näher kommen sehen hat. „Entschuldige, ich hab dich gesucht und bin dann in ein Duell geraten“, erklärt Jaden nervös, welcher langsam auf seinen Seelenverwandten zugeht. „Hmm, ich denke, dass wir drinnen weiter reden sollten“, schlägt er vor und geht an den Schweden vorbei, welcher ihm schweigend folgt und sich dann auf dem Bett in Jadens Zimmer nieder lässt, während eben dieser nervös auf und ab geht und nicht weiß wo er anfangen soll, dabei macht es ihm Jesse so einfach, der schweigend im Bett sitzt und ihm die Chance gibt runter zu kommen. „Es… es tut mir Leid, was ich gesagt habe. Ich war in Rage und habe dir nicht die Chance gegeben dich zu erklären“, beginnt der Brünette schließlich, welcher sich auf seinen Schreibtischstuhl nieder lässt und seinen besten Freund fixiert, welcher den Blick überraschenderweise standhält und dabei keine Wut oder dergleichen zeigt. „Hörst du mir dann bitte jetzt zu?“, möchte Jesse mit ruhiger Stimme von seinem Gegenüber wissen, welcher zustimmend nickt und geduldig wartet. „Ich wollte eigentlich hier schlafen, aber da hätte ich mich einsam gefühlt, also bin ich auf mein Zimmer gegangen, wo mich deine liebreizende Schwester schon erwartet hat, die mich, ehe ich mich versehe, schon ans Bett gefesselt hat! Sie wollte, dass ich freiwillig mit ihr schlafe, aber zum einen wollte ich nicht und zum anderen konnte ich dich nicht betrügen, weil ich dich liebe! Aber das hat sie nicht abgehalten mich zu betatschen… Ich habe mich gewehrt und dann hat sie mich geschlagen – genau gegen die Schläfe, sodass ich bewusstlos wurde. Ich weiß nicht, was sie dann noch mit mir gemacht hat“, flüstert Jesse leise und schuldbewusst, der zu Boden sieht und so nicht bemerkt, dass Jaden auf ihn zugeht und sich vor ihm hinkniet, um so in das schuldbewusste Gesicht des Schweden zu sehen, der sich die Schuld an dem gibt was passiert ist. „Wo hat sie dich berührt?“, fragt er ruhig nach, aber mit einem entschlossenen Glitzern in den Augen. Als sein Seelenverwandter schweigt, muss sich der Brünette echt zusammenreißen um nicht in Rage zu geraten. „Sag es mir!“ „Ich weiß nicht viel, hab ich doch erklärt“, flüstert der Türkishaarige schüchtern, der den Blick abwendet aber aus den Augenwinkeln sieht wie sein bester Freund ihn anschaut. „Sag mir woran du dich erinnerst!“ Eifersucht spricht deutlich aus der Stimme des Heldendeckduellanten, welcher das Kinn des Anderen ergreift und diesen so zwingt ihm in die goldenen Augen zu sehen. Jesse schluckt hart, fängt sich dann aber wieder und nickt dann ergeben. „Sie hab meine Lippen berührt, meinen Hals, über seinen Oberkörper gestreichelt, ebenso auch meine Beine und… Mein Glied hat sie auch berührt.“ Der Jüngere nickt zufrieden, ehe sein Blick hart wird. „Zieh dich aus!“ Die Gesichtszüge des Älteren entgleisen völlig, denn er versteht nicht, warum der Andere so etwas verlangt. Sie sind doch kein Paar mehr und er hat auch keine Lust auf Sex, dazu war das mit Jamie einfach zu hart. „Warum?“ „Tu was ich dir sage!“ Unter den harten Worten und der kalten Stimme zuckt der Kristallungeheuerdeckduellant zusammen, doch er weigert sich noch immer. „Deswegen bin ich nicht hier“, zischt er schließlich, wenn auch noch etwas verhalten. „Ach, und weswegen dann?“ „Ich tu nur das, was Sheppard mir aufgetragen hat.“ Nun wird Jaden stutzig, der gerne mehr erfahren möchte. „Und was hat der Kanzler mit der ganzen Sache zu tun?“ Jesse erhebt sich, umarmt sich mit seinen Armen selbst und beginnt nun seinerseits im Raum auf und ab zu gehen. „Ich verlasse die Duellakademie.“ „WAS?“ Erschrocken bleibt der Schwede bei diesem Ausbruch stehen, um seinen Seelenverwandten anschauen zu können. „Du hast mich schon richtig verstanden. Ich verlasse die Insel in wenigen Stunden.“ „Du verlässt die Insel wegen mir?“ Bodenlose Fassungslosigkeit spiegelt sich in den braunen Augen wieder, die sich wieder zurückgefärbt haben, während seine Beine zu zittern beginnen. Der Japaner kann es einfach nicht fassen! Der junge Mann vor ihm, den er über alles liebt, verlässt ihn seinetwegen. Im Moment hat der Brünette einfach nur das Gefühl, dass man ihm das Herz herausreißt. „Meinetwegen musst du nicht gehen. Ich kann das genauso gut machen… Ich werde die Duellakademie sowieso verlassen müssen, um Alec eine gute Schulbildung zu ermöglichen.“ Sein Gegenüber schüttelt den Kopf und geht auf den aufgelösten jungen Mann zu, welchen er vorsichtig in die Arme nimmt und diesen an sich drückt. „Nein, ich gehe nicht nur deinetwegen. Klar, unser Streit hat mich zu diesem Schritt geleitet, aber ich habe auch Heimweh nach meinen Eltern und die würde ich gerne wieder sehen“, flüstert der Schwede, der nicht damit gerechnet hätte seiner großen liebe wieder so nahe sein zu dürfen. „Ich komme wieder, aber im Moment finde ich, dass uns der Abstand gut tun würde. Bitte akzeptier das und kümmere dich gut um unseren Sohn, solange ich weg bin“, fügt er hinzu. Akzeptieren? Wut wallt in dem jungen Körper auf, die er nur unter großer Anstrengung zurückhalten kann, als er sich von dem Älteren löst und ihn mit stechenden Blicken bedenkt. „Ich weiß, dass ich das zu verantworten habe… Es fällt mir trotzdem schwer diese Entscheidung hinzunehmen“, flüstert er bebend vor Wut auf sich selbst. „Gestatte mir eine Frage“, flüstert er dann noch, ohne Jesse anzublicken. „Was möchtest du fragen?“, erwidert der Türkishaarige sanft, der sieht wie sehr sein Seelenverwandter leidet. „Für Alec ist es zu gefährlich weiter hier zu sein… nicht nur wegen Jamie… Hier geht etwas vor sich und ich will ihn davor schützen. Ich möchte ihn zurück in die Isekai schicken. Bastion wird auf ihn aufpassen, denn da ist er sicher.“ „Wirst du mitgehen?“ Jesse hat panische Angst Jaden an diese andere Dimension zu verlieren, nur weil er selbst zu seinen Eltern will. „Ich würde die Isekai nur in Gefahr bringen, wenn ich auch gehe. Ich muss die Gefahr hier bekämpfen“, erklärt er ruhig, ehe sich ein kleines, wehmütiges Lächeln auf seine Lippen schlecht. „Es wäre vielleicht auch besser für dich, wenn du bei deinen Eltern bleibst.“ „Du willst mich aus der Schusslinie haben?“ „Ehrlich gesagt… ja“, antwortet Jaden sofort, der sich umdreht und zum Fenster geht, um in die Ferne zu sehen. „Ich könnte dir helfen…“, bietet der Ältere an, doch das Kopfschütteln des Japaners sagt alles. In der Ferne sieht der Brünette einen Schatten, der etwas ausstrahlt, dass seine eigene Finsternis pulsieren lässt. „Du solltest jetzt gehen, damit du nicht zu spät kommst“, meint der Brünette, der sich vom Fenster abwendet und zur Tür geht, aber auf Jesses Höhe noch einmal stehen bleibt und diesen auf die Wange küsst. „Du solltest vielleicht jemand anderen dein Herz schenken… Jemanden, der liebevoller damit umgeht, als ich es getan habe. Leb wohl.“ Wie vom Blitz getroffen bleibt Jesse stehen und sieht mit aufgerissenen Augen einfach nur geradeaus. Schmerz und Fassungslosigkeit rauschen durch seinen Körper, während sein Gehirn versucht zu verarbeiten, was Jaden ihm indirekt gerade mitgeteilt hat. Am liebsten hätte er ihn am Kragen gepackt und ihn geschüttelt, vielleicht auch ordentlich vermöbelt, doch sein Körper will sich einfach nicht bewegen. >Jaden, du bist wirklich ein Idiot!< Sein Handy klingelt und löst die Starre, die ihn festgehalten hat. Kaum hat er das Gerät aus der Tasche geholt, da sieht er auch schon, dass es der Schulleiter ist, welcher mit ihm reden will, weshalb er das Gespräch überhaupt annimmt. „Anderson hier.“ Daraufhin beginnt der ältere Mann ihm einiges zu erklären und ihm mitzuteilen, dass der Flug bereitsteht. „Danke schön, ich bin in wenigen Minuten da“, verspricht der Schwede, der auflegt und dann den Raum verlässt, um im Laufschritt zu blauen Unterkunft zu gelangen, doch unterwegs sieht er aus den Augenwinkeln wie Jaden sich den Weg zum Vulkan, der hinter dem Schulkomplex liegt, bahnt und ihn einen Moment inne hält. >Was treibt er da eigentlich? Ist er jetzt lebensmüde?< Ohne erkennbaren Grund steigt Panik in ihm auf – Panik davor Jaden vielleicht in den Selbstmord getrieben zu haben. Klar, innerlich weiß er irgendwo, dass sein Seelengefährte nie zu so etwas fähig ist, aber wer weiß schon, wozu jemand fähig ist, der eindeutig tief verletzt und wütend ist. >Eigentlich geht mein Flug gleich, aber das hier kann ich nicht auf mir sitzen lassen!< Entschlossen schleicht er hinter dem Heldendeckduellant hinterher, welcher am Fuße des Vulkans stehen bleibt und sich umsieht, so als würde er auf etwas warten, als auch schon sein Handy klingelt, welches er aus seiner Tasche nimmt und den Anruf entgegennimmt. Was Jesse von seinem Versteckt, hinter einem Baum, stutzig macht, ist die Tatsache, dass der Brünette nichts erwidert, sondern einfach nur zuhört und dann auflegt, um in den Himmel zu sehen. Einige Augenblicke verharrt er so, aber dann scheint er des Wartens müde zu sein und will schon wieder gegen, als das Geräusch von Rotoren zu ihm dringt, bevor ein Lichtkegel Jaden zu blenden scheint, weil dieser einen Arm hebt, um seine Augen zu schützen. Kurz darauf landet der Hubschrauber, der die hintere Lucke öffnet, aus der zwei Erwachsene kommen, die Jaden wohl zu kennen scheint, der seine Augen ungläubig aufreißt. >Wer sind denn die? Und was wollen die von Jaden?< Jesse versteht gar nichts mehr, aber er hat das Gefühl, dass er dem Rätsel auf die Schliche kommt, wenn er seinen Freund nur weiter beobachtet… - „Kagemaru… Saturios“, kommt es überrascht von Jaden, der die beiden Männer sehr wohl kennt. Mit beiden von ihnen hat er sowohl gute als auch schlechte Erinnerungen und doch schätzt er die Beiden sehr. Nur überrascht es ihn, dass er sie ausgerechnet hier antrifft, auch wenn Sheppard ihm angekündigt hat, dass er alte Freunde wieder treffen würde. „Es ist schon eine weile her, Jaden…“, beginnt der Mann im Rollstuhl, woraufhin der Heldendeckduellant auf ihn zu rennt und kurz vor dem Rollstuhl zum stehen kommt. „Wie geht es Ihnen, alter Mann?“, informiert sich der Jüngste in der Runde, woraufhin der Mann hinter dem Rollstuhl das Wort ergreift. „Na ja, wir sind noch immer in medizinischer Behandlung.“ Es macht Jaden schon stutzig, dass die beiden hier sind und er wird das Gefühl nicht los, dass sie nicht aus Freundlichkeit den beschwerlichen Weg auf sich genommen haben. „Ich werde diese Insel früher oder später verlassen, wenn sie also Hilfe brauchen, sollten Sie sich jemand anderen suchen.“ Der Japaner hebt eine Hand und dreht sich um, damit er wieder gehen kann, auch wenn er eigentlich wegen etwas anderem hier rauf gekommen ist. Den Kopf so unauffällig wie möglich nach oben hebend, stellt er fest, dass dort im Moment niemand mehr ist. >Hat er Schiss bekommen, dass seine Identität aufgedeckt wird? Oder greift er nur dann an, wenn nur Leute in der Nähe sind, die ebenfalls dunkle Kräfte besitzen?< Daraufhin setzt sich der junge Duellant in Bewegung, doch weit kommt er damit nicht, weil ihn Kagemaru mit seinen Worten zurückhält. „Warte Jaden! Du denkst sicher gerade, dass alles deine Schuld ist, oder?“ >Was weiß der Mann?<, fragt sich Jaden erschrocken, denn der Unterton des alten Mannes macht klar, dass er nicht nur von der Bedrohung spricht, die auf die Insel gekommen ist. „Aber das stimmt nicht“, redet der Mann im Rollstuhl weiter, dessen Blicke sich fest in den Rücken des jungen Lehrers brennen. Dies macht Jaden stutzig, welcher stehen bleibt und über seine Schulter sieht. „Was meinen Sie?“ Wieder ist es Saturios, der für den alten Mann antwortet und versucht Lichts ins Dunkle zu bringen. „Es gab eine Notiz, eher eine Warnung…“, beginnt der jüngere Mann, der sich an ein Ereignis in seinem Krankenzimmer erinnert. „Ich habe die Fähigkeit, in die Zukunft zu schauen, verloren…Deswegen, um die Echtheit zu überprüfen, suchte ich Kagemaru auf“, erklärt Saturios, woraufhin sich Jaden ganz zu ihnen umdreht, da er nun doch sehr neugierig geworden ist, auch wenn er sich bemüht das nicht äußerlich zu zeigen. „Wir untersuchten gemeinsam was es damit auf sich hatte“, fährt der Mann fort, welcher dann wieder von Kagemaru abgelöst wird, um das alles glaubwürdiger zu machen. „Ich war ziemlich überrascht von Saturios zu hören, aber ich hatte schon vorher das Gefühl, dass etwas passieren könnte.“ Geduldig hört Jaden zu, der noch immer an Ort und Stelle steht. „Ich nehme an, dass du es auch spürst, Jaden und deswegen hast du dich anders verhalten und denkst, dass es vielleicht besser wäre von dir aus zu verschwinden – aus Schuldgefühlen! Weil du denkst, du hast das zu verantworten!“ Allein der Gesichtsausdruck des Japaners spricht Bände. „Wissen Sie was?“, fragt er nach und hofft endlich Antworten zu bekommen und nicht nur Besänftigungen. „Mein Team fand heraus, dass eine große Energie bald auf der Insel ausbrechen wird“, antwortet der alte Mann sofort, um die Aufmerksamkeit des Duellanten nicht zu verlieren. Um das, was er gesagt hat bildlich darzustellen, versucht er es zu beschreiben. „Wie ein Erdbeben, das ausbricht, ein Ausbruch ähnlich einem Naturphänomen.“ „Es ist nur eine Theorie, aber… die drei Ungeheuerkarten, das Licht der Zerstörung und der Zwischenfall mit Yubel…“, setzt Saturios an, nachdem der alte Mann geendet hat. „…Unsere Taten haben das Zentrum der Dimensionen auf dieser Insel beschädigt. Es bahnt sich etwas Neues an! Deswegen hatten wir drei dieselbe Vorahnung. Deswegen… selbst wenn du gehst wird sich nichts ändern.“ Während sie miteinander reden, erscheint auf dem Rand des Vulkans eine schwarze rauchige Substanz, welche sich langsam nach unten frisst. „Vielleicht ist das die Rache der Duellmonster, die wir missbraucht haben“, äußert sich noch der alte Mann. „Jaden, wir wollen, dass du dich dieser Sache annimmst!“ Mit einem fast schon hilflosen Lächeln wendet sich Jaden an die beiden Herren. „Auch wenn wir alle drei diese Vorahnung hatten, wollen ausgerechnet Sie, dass ausgerechnet ich die Ergebnisse unserer Fehler ernte?“, will er wissen. „Wenn du das so sagst, dann hast zu recht“, räumt der alte Mann ein, der keine Mine verzieht. „Da wir noch immer in einer schlechten Verfassung sind und du der einzige bist, dem wir vertrauen, kannst nur du das machen.“ „Jaden, es ist uns bewusst, was mit dir passiert ist. Du wurdest zu einem Wesen, das weit entfernt von einem Menschen ist. Deswegen hast du dich von deinen Freunden abgesondert und spielst mit dem Gedanken die Insel zu verlassen.“ Ertappt schaut der Angesprochene zu Boden, bleibt aber still, was nichts macht, da Saturios ungerührt weiterredet. „Ich weiß wie du dich fühlst, aber diese Mission kannst nur du erfüllen. Du kannst jetzt niemanden im Stich lassen! Egal was auch passieren wird, ich weiß, dass sich deine Natur nicht wandeln wird. Jaden, ich weiß dass du die Menschen, die du liebst beschützen willst und sie deswegen von dir schubst, obwohl du sie lieber um dich hast.“ Bei diesen Worten muss der Angesprochene lachen, da die beiden älteren Herren ihn so schnell durchschaut haben. „Ja, richtig“, gibt er zu, was ihm überraschend leicht fällt, doch das nun mehr ruhige Gespräch wird durch ein Erdbeben gestört. Einer der Leibwächter erklärt ihnen, dass dies durch das Phänomen ausgelöst worden ist, woraufhin sie sich alle entsetzt ansehen, doch dann spüren sie etwas, dass sich hinter Jaden konzentriert und wenden sich dem zu. Eine schwarze dünne Linie erscheint, die auseinandergedrückt wird und Trueman freigibt, welcher lacht. „Du schon wieder!“ „So schnell sieht man sich wieder, nicht wahr Jaden?“, lacht der Handlanger von Nightshroud, der seinen Spaß zu haben scheint. „Was genau bist du eigentlich?“, fragt Jaden, welcher sich dafür ohrfeigen könnte, dass er nicht vorher schon mal nachgefragt hat, doch alles was er erntet ist ein lachen und der Kommentar, dass Turemann unhöflich ist, weil er einfach so in eine Diskussion geplatzt ist. >Klar und ich bin der Osterhase<, denkt der Brünette sarkastisch, welcher seinen Feind aber nicht aus den Augen lässt. „Zu dumm, aber ihr alle seid der Wahrheit zu Nahe gekommen“, erklärt Mr. T. mit einem Lachen. „Ich werde euch alle drei auslöschen müssen!“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)