Lost my Soul von chrono87 (Gebrochene Seele - Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 27: Neue Verantwortung ------------------------------ Kapitel 27 Neue Verantwortung Jesse, der noch immer völlig in dem Buch, welches vor ihm liegt, versunken ist, sieht auf, weil es doch ein bisschen zu ruhig, für seinen Geschmack, ist und stellt erstaunt fest, dass niemand bei ihm zu sein scheint. >Nanu, wo ist denn Jay abgeblieben? Es sieht ihm doch gar nicht ähnlich ohne ein Wort zu gehen…< Er lässt das Buch aufgeschlagen liegen und springt auf, um nebenan nachzusehen, denn er macht sich Sorgen, immerhin ist der Japaner erst vor kurzem von der Krankenstation gekommen. Da der Nebenraum auch völlig verwaist ist, schaut Jesse in jeden Raum der verbotenen Unterkunft, was natürlich Zeit in Anspruch nimmt, aber er will sicher gehen, dass Jaden nicht doch irgendwo in dem Gebäude ist und er sich selbst verrückt macht. Natürlich ist seine Suche erfolglos und das sieht er nach einer aufwendigen Suche auch ein, weswegen er wütend stampfend das Gebäude verlässt und prompt in Axel hineinläuft, der wohl von den Anderen getrennt sucht, da er allein ist. „Was machst du denn hier?“, fragt Jesse völlig überrascht nach, weil er nicht mit dem Amerikaner gerechnet hätte, welcher nun aber vor ihm steht und sich umsieht. „Dasselbe könnte ich dich fragen. Wo hast du Jaden gelassen? Wir suchen gerade nach euch. Syrus, Hasselberry und die Anderen müssten auch hier überall herumkriechen.“, teilt der Dunkelhäutige dem Schweden mit, welcher nur seufzt. „Schön, dann schließe ich mich euch an, denn auch ich suche nach ihm.“ Nun ist es an dem Feuerdeckduellanten dumm aus der Wäsche zu gucken. „Aber ich dachte ihr wärt zusammen weg!“ „Oh, das waren wir auch, aber dann gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen uns und kaum das ich mich umgedreht habe, ist er weg gewesen.“, antwortet Jesse, der deutlich macht, dass er nicht weiter darauf eingehen wird. Seiner Meinung nach hat niemand zu wissen, was zwischen ihm und seinen Liebsten im Argen liegt. „Schlimmer zu hüten als ein Sack voller Flöhe!“, brummt Axel nur, der den Kopf schüttelt und die Hände in die Hüfe stemmt, „Schön, wo sollen wir suchen? Und bitte, sag mir jetzt nicht, du weißt es nicht, dann raste ich aus!“, droht er in komischer Verzweiflung, das der Kristallungeheuerdeckduellant am liebsten in schallendes Gelächter ausgebrochen wäre, aber er verkneift es sich und sieht sich selbst erst einmal um. Da er selbst aber auch keine Ahnung hat, wo sein Freund sich herumtreiben könnte, ruft er Rubinkarfunkel zu Hilfe, die eine feine Nase hat und Jaden schon mehrmals aufspüren konnte. „Ruby, Ruby-bii!“. die kleine lilafarbene Katze schleicht um das Bein des Türkishaarigen, welcher sich vorbeugt und über das Fell streichelt. „Ich freue mich auch dich zu sehen, Rubin. Kannst du mir helfen?“, fragt er dann sanft und geht auf die Knie, um in die roten Augen der Katze zu blicken. „Suche Jaden und Kuriboh!“ Die vier Ohren sind gespitzt und zucken, ehe sie sich umdreht und losflitzt, um ihren Auftrag auszuführen. „Wir sollten uns beeilen, sonst verlieren wir sie aus den Augen und dann haben wir noch nichts davon.“, äußert sich der Schwede, welcher wieder aufsteht, sich den Dreck von der Hose klopft und Axel ansieht, der leider keine Duellgeister sehen kann und somit auf ihn angewiesen ist. „Worauf warten wir dann noch?“, fragt er frech, ehe er losläuft und Jesse ihm hinterher hechten muss, damit er ihn nicht verliert. - Es dauert nicht lange, aber dann fängt sich der konfuse Japaner wieder, der sich darauf besinnt, dass dieses Kind ärztliche Hilfe benötigt. >Ich kann mich später immer noch fragen, woher es kommt und warum es Jesse so ähnlich ist, mal ganz davon abgesehen, dass ich eine tiefe Verbundenheit zu dem Kind fühle.< Vorsichtig, um dem Kind nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten, nimmt er es auf seine Arme und rennt durch den Wald. Da er sich da gut auskennt, nutzt er jede erdenkliche Abkürzung, weswegen er seinen Freunden auch nicht in die Arme läuft, die nur die befestigten Wege absuchen, die sie auch kennen. /Wo willst du das Kind hinbringen? Wenn sie ihn sieht, stellt sie fragen!/, Yubel schaut auf das Bündel in den Armen ihres Schützlings und spürt sofort etwas, das sie doch recht verwirrt. >Dieses Kind ist auf keinen Fall aus dieser Welt. Es riecht nach Isekai und außerdem hat Jaden keine Schmerzen mehr, was bedeutet, egal was es war, es ist durch die Barrieren gekommen!< Nun, später hat sie sicher noch mehr Zeit, um darüber mit Jaden zu reden, doch jetzt ist das denkbar ungünstig, also zieht sie sich wieder zurück und lässt den jungen Mann mit dem Kind allein. Zum Glück haben sie es kurz darauf auch schon geschafft, denn sie erreichen die rote Unterkunft, in welcher der Heldendeckduellant ein Zimmer hat, welches er auch ansteuert. Kaum hat er den Raum betreten – die Tür hat er sperrangelweit offen gelassen – legt er seine leichte Last auf das Bett, rennt ins Bad und holt erst einmal eine Schüssel mit warmen Wasser sowie Handtuch und Waschlappen, ehe er ins Zimmer zurückkehrt und den Jungen entkleidet, damit er sich das Ausmaß der Verletzungen wirklich anschauen kann. Eher unbewusst registriert er, dass die Sachen aus einfachen Leinen bestehen und so überhaupt nicht zu dieser Zeit passen wollen, aber das ist auch eher unwichtig, weil der Brünette schon jetzt sicher weiß, dass dieses Kind vernünftige Sachen tragen wird. Schon vom ersten Augenblick an ist ihm klar gewesen, dass er die volle Verantwortung für das Kind übernehmen wird, allerdings ist ihm auch klar, dass er dies niemals allein bewerkstelligen kann, nur wen soll er einweihen? Kaum ist der junge Körper schutzlos den Blicken des Achtzehnjährigen ausgeliefert, da wird diesem klar, dass er all diese Wunden unmöglich allein behandeln kann, denn viele Wunden sind offen, blutig und eitrig. >Was hast du nur alles durchmachen müssen? Hätte ich dich nicht gefunden, wärst du vielleicht tot.< Nachdenklich nimmt er den PDA in die Hand, zögern noch einen Augenblick, aber dann schluckt er hart und wählt eine bestimmte Nummer. Er muss sich nur einen Augenblick gedulden, aber dann erscheint das Gesicht einer ihm sehr vertrauten Person, die ihn ernst mustert. „Haben Sie kurz Zeit für mich? Ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen.“ „Ist etwas passiert? Geht es dir nicht gut?“, ertönt eine Frauenstimme aus dem Gerät, welche Jaden Lächeln lässt. „Mit mir ist alles in Ordnung und doch brauche ich dringend ihre Hilfe.“ Daraufhin schaltet er sein PDA aus und widmet sich dem Kind, dessen Körper er vorsichtig wäscht und abtrocknet, um so die Zeit zu überbrücken. Damit der Junge nicht krank wird, deckt er ihn zu und geht nervös auf und ab. Yubel nutzt den Moment, um mit Jaden zu reden. /Dir ist hoffentlich nicht entgangen, dass dieses Kind deine Fähigkeiten besitzt! Durch die Dimensionen kann nur gehen, wer in einer anderen Dimension geboren wurde!/ „Nicht jetzt Yubel, ja? Dieses Kind ist wichtiger.“, erklärt der Heldendeckduellant, womit er seine Wächterin fast an die Decke gehen lässt. /Und was ist, wenn dieses Kind gefährlich ist – für dich?/, fragt sie aufgebracht und fuchtelt mit den Händen in der Luft herum, was ihren Schützling dazu verleiten lässt zu lachen. „Yubel, das ist doch total lächerlich und außerdem spüre ich eine tiefe Verbundenheit mit diesem Kind. Und diese Ähnlichkeit mit Jesse ist sicher auch nicht ohne Grund gegeben.“ Damit ist für ihn das Gespräch beendet. - „Das ist doch total blöd! Wir stiefeln nun schon seit Stunden hier herum und haben ihn noch nicht gefunden! Sicher ist der schon längst wieder in seiner Unterkunft und lacht sich ins Fäustchen!“, wettert Chazz, der mit dem Fuß gegen einen Stein tritt, welcher einige Meter nach vorne fliegt und an einem Baumstamm liegen bleibt. Nachdem Alexis ihn eingeholt und sich bei ihm entschuldigt hat, sind sie gemeinsam zu den Anderen gegangen, die sie richtigerweise an den Klippen vermutet haben, wo sie sich gleich der Suche angeschlossen hatten, die nun schon mehrere Stunden anhält – ohne Erfolg. „Du meinst also, dass wir einfach alles stehen und liegen lassen sollen und auf gut Glück zur Unterkunft stiefeln, um festzustellen, dass er nicht dort ist?“, fragt Alexis sarkastisch, die ihre Hände in die Hüfte stemmt und den Schwarzhaarigen giftig anfunkelt. Natürlich kann sie verstehen wie er sich fühlt, aber deswegen muss er doch noch lange nicht so taktlos sein. „Wenn dir das Suchen nicht gefällt, dann geh du doch zur Unterkunft und schau da nach. Sollte er da sein, kannst du uns ja noch immer in Kenntnis setzen.“, meint sie leichthin, ehe sie sich wieder daran macht nach Jaden Ausschau zu halten. Wütend, verletzt und stur, wie er nun einmal ist, verschränkt er nur die Arme und macht sich wirklich auf den Weg. >Dumme Ziege. Trampelt einfach auf meinen Gefühlen rum. Langsam glaube ich, das ihr das Spaß macht!< Mit finsterem Blick sieht er in den dunklen Himmel, der deutlich zeigt wie weit fortgeschritten die Zeit eigentlich schon ist. >Sollte er wirklich in seinem Zimmer sein, kann er sich auf was gefasst machen!< Steif, wie ein Zinnsoldat, setzt er einen Schritt vor dem Anderen, während er der roten Unterkunft immer näher kommt. /Der Geflügelte Kuriboh hat sich auch schon lange nicht mehr blicken lassen./ Genervt schnaubt der Princeton-Sprössling, welcher seine eigenen Duellgeister hasst und viel lieber starke Monster hätte. „Was geht mich dieser Flohfänger an?“, brummt er nur missmutig. „Außerdem, wer hat dich denn bitte um deine Meinung gebeten? Seh zu, dass du wieder verschwindest!“, giftet er gleich weiter und fuchtelt wild mit den Armen in der Luft herum. /Man bist du heute wieder garstig./ Brav löst sich der Geist auf und lässt Chazz mit seiner schlechten Laune allein. „Warst du nicht etwas zu streng zu ihm?“ Überrascht blickt die Blondine zu Yusuke auf, der wohl ihre Ansprache mitbekommen hat, was sie gleich etwas verlegen macht, auch wenn sie das mit Kühle und Arroganz zu überspielen versucht. „Finde ich nicht, immerhin ist der nicht dazu verpflichtet mitzumachen. Wenn es ihm nicht passt, kann er ja gehen.“ „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Er ist bereits gegangen!“, Jim mischt sich in die Unterhaltung ein und zeigt auf den Wald, in welchem der Schwarzhaarige nur Minuten früher verschwunden ist. Der Cowboy kann echt nur den Kopf über so einen Aufstand schütteln. Seiner Meinung nach sollen die Beiden einfach dazu stehen, dass sie etwas von einander wollen und gut ist, aber nein, sie müssen es ja wie ein Spiel gestalten! >Es würde mich nicht wundern, wenn wir da noch nachhelfen müssten.< Hasselberry stößt den nachdenklichen Australier an, welcher fragend zu ihm schaut, aber keine Antwort erhält, stattdessen zeigt der Ra Yellow Student zum Waldrand, wo Personen erscheinen, die ihnen allen bekannt vorkommen. „Leute, lasst uns zu den Anderen. Die haben es anscheinend sehr eilig.“ Es ist Jim, der seine Freunde auf die kleine Gruppe am Waldrand aufmerksam macht, woraufhin diese ihr Augenmerk auch auf die Neuankömmlinge richtet und mit schnellen Schritten zu diesen eilen. „Jesse!“ Aufgebracht wird der Schwede förmlich von seinen Freunden zu Boden gedrückt wird, da sie einfach froh sind ihn wieder zu sehen. „Wir haben schon gedacht, dass du mit Jaden durchgebrannt bist“, scherzt Jim, der ein schiefes grinsen auflegt und auf die Reaktion des Angesprochenen wartet. Dieser setzt ein nachdenkliches Gesicht auf und schaut kurz in den Himmel. „Eine gute Idee. Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen? Wenn ich ihn wiedergefunden habe, werde ich ihm gleich vorschlagen mit mir durchzubrennen.“ Dies sagt der Türkishaarige mit einer solchen Ernsthaftigkeit, dass den Freunden sämtliche Gesichtszüge entgleiten und sie lautstark protestieren. „Kommt ja gar nicht in Frage!. Wir brauchen Jaden hier!“, sagen die Mädchen gleichzeitig, während Hasselberry seinen Freund mit dem Ellbogen zwischen die Rippen haut. „Bring ihn ruhig noch weiter auf solche Ideen. Sicher hat er keine und setze die deinen mit Freuden um!“, zischt der Dinodeckduellant abfällig. Sofort wird dem Cowboy klar, dass er Mist gebaut hat, doch in der jetzigen Situation kann er sich einfach nicht entschuldigen. „Sagtest du gerade, dass du ihn wiederfinden musst?“, fragt der Krokodilliebhaber nach, woraufhin er ein zustimmendes Nicken erhält, das ihn bedröppelt aussehen lässt. „Nicht dein Ernst?!“ „Doch, ist es und wärt ihr jetzt nicht dazwischen gegangen, hätte ich Rubin nicht aus den Augen verloren, die mich zu ihm führen sollte.“, brummt der Kristallungeheuerdeckduellant, welcher sich aus dem Haufen, den seine Freunde gebildet haben, herausarbeitet und nach Rubin ruft, die aber nicht zu sehen ist. >Toll, wirklich toll. Was soll ich denn jetzt machen?< Als wäre es die Antwort auf seine nicht ausgesprochene Frage, klingelt der PDA von Alexis, die diesen sofort hervorholt und mit einem Knopfdruck das Gespräch bestätigt. „Oh Chazz, weswegen meldest du dich denn?“, fragt die Blondine verwundert nach, immerhin ist der Schwarzhaarige beleidigt davongegangen. „Ihr könnt aufhören zu suchen.“, erwidert der Ojamadeckduellant knurrend, welcher ein Stück zur Seite tritt, damit man über den kleinen Monitor im PDA den Hintergrund erblicken kann, welcher eine kleine Unterkunft zeigt, in welcher Licht brennt. „Er ist – wie ich es gesagt habe – in seiner Unterkunft.“ Die Freunde werden hellhörig und schauen alle mehr oder weniger über die Schulter der Duellantin, die ihre Stirn kraus zieht. „Nur weil dort Licht brennt, muss das nicht heißen, dass er da ist.“, kommentiert sie das Gesagte, womit sie nicht unbedingt falsch liegt. Im Dunkeln sieht man das Licht eher als am Tage, daher könnte es durchaus sein, dass Jaden, der morgens doch recht oft zerstreut ist, das Licht vergessen hat zu löschen. „Und warum steht er dann auf der Terrasse und schaut besorgt zu allen Richtungen?“, kontert Chazz gereizt, der es wirklich satt hat, dass er sich vor Alexis immer wieder rechtfertigen muss. Zum Anfang ist das ja alles schön gewesen, doch nun nervt es ihn einfach nur noch. „Oh… Miss Fontaine kommt – scheint als hätte er auf sie gewartet.“ Mehr brauchen die Freunde nicht zu hören, denn Alexis schaltet das Gespräch ab und sieht in die Runde, woraufhin ihr alle Anwesenden zunicken, ehe sie sich im Laufschritt in Bewegung setzen, um zur roten Unterkunft zu gelangen, die nicht mehr so weit von ihnen entfernt steht. Dabei achtet niemand auf Yusuke, der Jamie erblickt, die ihn zu sich winkt. So seilt er sich von der Gruppe ab und verschwindet mit der brünetten Obelisk Blue Studentin im geschützten Dickicht des Waldes. - „Da sind Sie ja endlich.“, erleichtert begrüßt der Japaner die junge Ärztin, die er sofort in sein Zimmer führt. Erst ist die braunhaarige Frau verwirrt, aber als sie das Kind im Bett sieht, wird ihr klar, weswegen der junge Mann sie gerufen hat. „Wer ist denn das?“, fragt sie Jaden leise, der die Decke wegzieht und so alle Verletzungen aufdeckt, die er mit seinem begrenzten Wissen an Erster Hilfe nicht versorgen kann. Fonda stockt der Atem, als er all die offenen, blutenden und eiternden Wunden sieht, die an jeder Stelle des kleinen Körpers zu finden sind. „Ich weiß nicht, wer er ist und von wo er kommt, aber ich fühle mich für ihn verantwortlich.“ Die Ärztin nimmt seine Worte zur Kenntnis und beginnt damit den Jungen zu verarzten. „Dir ist schon klar, dass es nicht leicht ist ein Kind großzuziehen, oder?“, fragt sie beiläufig, auch wenn ihr eher andere Fragen auf der Zunge liegen. „Es ist eine riesige Verantwortung. Der Junge ist noch jung… Er wird zur Schule müssen… Kinder sind teuer, bereichern aber das Leben.“, zählt sie dann auf und schaut kurz in die entschlossenen Augen des jungen Mannes, der am Schreibtisch lehnt und die Arme vor der Brust verschränkt hat, welcher jeden ihrer Handgriffe wachsam beobachtet. „Ohne weiteres kannst du sowieso kein Kind bei dir behalten, Jay. Du wirst mit dem Kanzler reden müssen und wir müssen herausfinden, zu wem das Kind gehört.“, meint die Ärztin, die sich wieder auf ihren Patienten konzentriert, der friedlich zu schlafen scheint. „Das wird wohl kaum möglich sein. Wir vermuten, dass er durch die Dimensionen hierhergekommen ist.“ Vor Schreck hätte Fonda fast die Flasche mit Desinfektionsmittel verschüttet, als sie sich ruckartig zu dem Japaner umgedreht hat, welcher sie mit seinen verschieden farbigen Augen anblickt. „Außerdem ist dieses Kind mit mir verbunden – das spüre ich sehr genau. Ich weiß nicht auf welche Art und Weise, aber ich spüre, dass es zu mir gehört.“ Daraufhin kehrt Ruhe in das Zimmer ein, in welchem man nur die Geräusche vernehmen kann, die davon herrühren, dass die Ärztin das Kind verbindet und wieder zudeckt, ehe sie ihre Utensilien zusammenräumt und sich erhebt. „Die Verletzungen sind nicht schwerwiegend, aber er sollte sich schonen und nicht herumlaufen. Ich werde in zwei Tagen erneut nach ihm sehen und die Verbände wechseln.“, erläutert die Leiterin des Mädchenwohnheimes, die zur Tür schreitet und von Jaden begleitet wird. „Achte auch darauf, dass er ausreichend zu Essen und zu Trinken bekommt. Er ist unterernährt und das ist nicht gut für sein Alter.“ Mittlerweile sind sie auf die Terrasse getreten und schauen sich ernst an. „Ich werde darauf achten.“, versichert Jaden, der sich dankbar verbeugt. „Und du solltest dich auch schonen. Zwar hast du die Seele eines Duellgeistes in dir, aber du strapazierst deine physischen Kräfte zu sehr, weswegen du auch aus den Latschen gekippt bist.“, meint die junge Frau tadelnd, die mit einem Finger gegen die leicht muskulöse Brust des Slifer red Bewohners tippt. „Duelle solltest du also in nächster Zukunft lassen, wenn du nicht willst, dass du wieder umkippst.“ Verlegen kratzt sich der Heldendeckduellant an der Wange. „Ich werde mich daran halten.“, versichert er dann noch und will die Ärztin gerade verabschieden, als er laute Stimmen vernimmt, die sich ihm und der Ärztin nähern. Besorgt schaut der Japaner schnell zu seinem Zimmer, ehe er die Tür schließt, damit das Kind nicht wach wird. „Aber, aber, ich muss doch bitten! Was ist das denn für ein Benehmen?“, weist die Ärztin die jungen Heranwachsenden zurecht, die lautstark und durcheinander reden, „Solltet ihr zu dieser Uhrzeit nicht sowieso in euren Häusern sein?“ Betreten schauen die jungen Menschen zu Boden, bis es Jesse schafft etwas zu seiner Verteidigung vorzubringen, wobei er für die ganze Gruppe spricht. „Wir haben uns Sorgen um Jaden gemacht und den ganzen tag gesucht. Nun wollten wir uns nur versichern, dass es ihm auch wirklich gut geht.“ Brav nicken die Freunde dieser Aussage zu, damit sie nicht in die Verlegenheit kommen und sich auch erklären müssen. „Das ist wirklich lieb von euch, aber wie ihr seht geht es ihm gut.“, antwortet Miss Fontaine für den Brünetten, welcher nur verlegen zur Seite sieht, da er nicht gewusst hat, was für Sorgen sich seine Freunde um ihn machen. Im Nachhinein ist es ihm peinlich keine Nachricht für sie liegen zu lassen. „Nun solltet ihr aber wirklich gehen, denn Jaden braucht Ruhe und ihr solltet ebenfalls in eure Betten.“, daraufhin dreht sich Fonda noch einmal zu dem Japaner um, „Ich rate dir, gleich Morgen früh zu Kanzler Sheppard zu gehen und mit ihm darüber zu reden. Es geht ja nicht nur um die Frage der Verantwortung und Unterkunft, sondern auch um Kleidung und alles andere.“ „Das werde ich. Danke nochmal, dass Sie so schnell kommen konnten.“ Dass ihn seine Freunde verwirrt und teilweise auch fragend ansehen, spürt er zwar, aber er will darauf jetzt nicht eingehen. „Wenn du Hilfe brauchst oder jemanden, der auf ihn aufpasst, dann melde dich.“, bietet die Ärztin an, ehe sie die Jugendlichen vor sich hin scheuchend mit sich nimmt und den Japaner allein lässt, der ihnen noch lange nachsieht, ehe er wieder ins Zimmer geht und den Schlaf des Kindes überwacht. /Du solltest dich auch endlich schlafen legen. Wenn etwas ist, werde ich dich wecken./, Yubel, die erneut erscheint und besorgt ihren Schützling mustert, meint es nur gut und das weiß Jaden auch, weswegen er auch nicht widerspricht, sich einfach umzieht und dann ebenfalls zu Bett geht. Der Tag ist doch recht anstrengend gewesen und hat sehr an seinen Kräften gezogen, weswegen er auch relativ schnell ins Land der Träume eintaucht. - Kanzler Sheppard, der ebenfalls gemerkt hat, dass etwas am vorigen Tag durch die Dimensionspassage gekommen ist, sitzt hinter seinem Schreibtisch und schaut beunruhigt nach draußen, in den hellen, freundlichen Himmel. Mit seinen Gedanken ist er völlig woanders, wird aber wieder in die Wirklichkeit gerufen, als es an seiner Bürotür klopft. „Herein!“, ruft er laut genug, damit sein Besucher es auch hört und dreht sich dann seinem Schreibtisch, somit auch der Tür zu, welche geöffnet wird. Ein ihm allzu bekannter junger Mann tritt ein, der etwas steif auf den Schreibtisch zugeht und davor stehen bleibt. Dem glatzköpfigen Mann beschleicht das Gefühl, dass Jaden sehr nervös ist und das passt eigentlich nicht zu dem quirligen, jungen Mann, der immer sehr entschlossen gewirkt hat, wenn er denn mal hier, in dieses Büro, gekommen ist. „Was kann ich für dich tun?“, fragt der Schulleiter mit warmer, ruhiger und freundlicher Stimme, um den Jüngeren die Furcht zu nehmen, die diesem fast schon ins Gesicht geschrieben steht. „Verzeihen Sie die frühe Störung, aber ich habe ein Anliegen an Sie, das ich unmöglich aufschieben kann.“ Nun neugierig geworden worum es geht, zeigt der Schulleiter mit einer Geste, dass der junge Lehrer fortfahren soll und das tut dieser dann auch. „Gestern, nein eigentlich schon die vergangen letzten Tage, hat immer wieder jemand versucht durch die Passage zu gehen, nur gestern scheint es geklappt zu haben. Es handelt sich um ein Kind – nicht älter als sechs Jahre. Es wurde von Studenten dieser Schule, im ersten Jahrgang, geschlagen und sehr übel zugerichtet.“ Jaden macht eine Pause, denn zum einen muss er seine Worte wählen, die er als nächstes sagen will und zum anderen möchte er dem Schulleiter die Chance geben das Gesagte erst einmal zu verarbeiten. Deutlich kann er sehen, wie sich die Emotionen auf dem alten Gesicht abwechseln, was Jaden zeigt, dass dem älteren Mann diese Sache nicht kalt lässt. Daraus schöpft er neuen Mut und bringt endlich auch die letzten Worte heraus. „Als ich das Kind gesehen habe… Es hat viel Ähnlichkeit mit Jesse, aber auch Merkmale von mir… Ich weiß nicht, was das bedeutet oder warum das so ist, aber dieses Kind ist mir vertraut. Ich habe vom ersten Moment eine Verbundenheit gespürt, die meinen Beschützerinstinkt geweckt hat. Daher möchte ich mich um den Jungen kümmern.“ Der Kanzler sieht die wilde Entschlossenheit im Gesicht des jungen Mannes und kann dessen Gefühle auch verstehen, aber so einfach, wie dieser sich das vorstellt geht das nun auch wieder nicht. „Du weißt, was das bedeutet? Was für eine Verantwortung du hast?“, fragt er sicherheitshalber nach, woraufhin ein heftiges Nicken folgt, das ihn seufzen lässt, „Wie willst du dich um ein Kind kümmern und gleichzeitig deinen Job nachgehen? Mal ganz davon zu schweigen, das ein Kind zur Schule muss…“ „Ich habe doch nur wenige Stunden und sicher werden mir meine Freunde helfen. Alles was es wissen muss, werde ich ihm beibringen und wenn mein Wissen nicht reicht, werde ich mir was anderes einfallen lassen. Ich werde mich um das Kind kümmern und niemand wird mir das verbieten! Ich bin nur hier, um mir ihre offizielle Erlaubnis zu holen!“ Nun sieht der Kanzler endlich den Kampfgeist und den Jaden, den er kennen gelernt hat, weswegen er der Bitte des jungen Mannes nichts mehr entgegenzusetzen hat. „Schön, von mir aus. Aber ich möchte den kleinen Jungen kennen lernen, der das Leben meines jungen Lehrers auf den Kopf stellt.“ Lachend stimmt Jaden dem zu, der sich bedankend verneigt und dann freudestrahlend das Büro verlässt, um mit Fonda zu reden, immerhin braucht er jemanden, der auf das Kind aufpasst, während er schnell nach New Domino City reist, um Sachen und Spielzeug zu besorgen. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)