Infinite Loop von Capulet (DM / HP) ================================================================================ Kapitel 1: Endlosschleife ------------------------- Infinite Loop - Endlosschleife Endlosschleifen in der Informatik sind Schleifen, die nach jeder Abarbeitung erneut abgearbeitet werden, falls die Ausführung nicht durch äußere Einflüsse abgebrochen wird. Äußere Einflüsse sind dabei solche, die im idealtypischen Ablauf des Programms nicht vorkommen, beispielsweise das Abschalten des Computers. [http://de.wikipedia.org/wiki/Endlosschleife] Hogwarts, 6. Schuljahr Für Draco Malfoy hatten Zahlen bisher nie eine besonders große Bedeutung gehabt, doch hätte sich besagter Eisprinz von Slytherin erstmals um diese geschert – wäre er zu einem beunruhigenden Schluss gekommen. Doch er tat es nicht. Und bei der zu messenden Begebenheit handelte es sich keinesfalls um Geld, vielmehr waren es die Geschehnisse die sich erstaunlich oft zu wiederholen pflegten. Um genauer zu sein seit beinahe 3 Monaten spielte sich wieder und wieder dieselbe Szene ab. Harry über ihm. Er über Harry. Es endete meist bevor es begonnen hatte, denn – man blieb nie über Nacht. Diese unausgesprochene Vereinbarung half Draco über einen entscheidenden Fakt hinweg – er war ein Todesser, ein Anhänger Lord Voldemorts. Und Harry Potter war Verfechter allen existierenden Gutes, der Retter der Zauberwelt, ihrer beiden Bestimmungen konnten unterschiedlicher nicht sein. Demnach war auch ihr gemeinsamer Zeitvertreib kaum realisierbar. Dennoch sie trafen sich, immer am selben Ort – Im Raum der Wünsche oder auch Der-da-und-fort-Raum genannt. Draco empfand es auf groteske Art und Weise passend. Wann es begonnen hatte, vermochte selbst der stolze Malfoy nicht festzustellen, wohlmöglich aus einer ihrer zahlreichen Konfrontationen heraus. Bestimmt. Selbstverständlich vermochte ein Malfoy solchen Ereignissen keine besonders hohe Bedeutung zumessen - Gelogen, natürlich konnte sich Draco nur allzu deutlich erinnern. Ja, so war es gewesen. Draco war erschreckender Weise fähig sich an jedes noch so kleine Detail zu erinnern, jeder Sinneseindruck lag in seinen Erinnerungen jederzeit abrufbar bereit. Es zu einer dieser (abermals erlittenen) zutiefst niederschmetternden Niederlagen der Slytherin-Quidditch-Mannschaft gegen Gryffindor gewesen, es war an einem dieser stürmischen Oktobertage, beide waren bis auf die Knochen durchnässt vom unaufhörlich trommelnden Regenschauer gewesen, Schlamm klebte an ihren Roben vom aufgeweichten Boden zu ihren Füßen an ihnen hochgespritzt. Und dann, nachdem alle ihrer Teammitglieder in rauschender Euphorie oder auch in verbissener Feinseligkeit die Umkleiden verlassen hatten, war es passiert. Eigentlich war es in Dracos Sinne gewesen, sich an Potter für diesen verflucht überzogen Sieg zu rächen – doch Harry Potter in mitten der Gryffindor Umkleide zu vögeln wurde seinem ehemaligen Vorhaben vollkommen gerecht. Es näherte sich eine Zeit des Jahres, die kommen musste. Unumgehbar. Die Zeit der Liebe, der Freude, der Glückseligkeit, des Friedens – Weihnachten. Grotesk, wenn man bedachte das Draco dabei war die mit Abstand größte und gefährlichste Aufgabe seines gesamten Lebens zu bewältigen, aufgetragen von keinem anderen als dem Dunklen Lord höchstpersönlich. Draco fuhr in diesen Ferien nicht nach Hause, kehrte nicht zurück ins Malfoy Manor, er blieb wie einige andere Schüler in Hogwarts. Nie würde er es wagen, nie zugeben, trotzdem verspürte er eine mächtige Erleichterung nicht vor allen Mitgliedern der dunklen Seite Rede und Antwort stehen zu müssen – es brachte ein gewisses Maß an Furcht mit sich pausenlos daran erinnert zu werden wie bedeutend es war, er wusste schließlich was ihn erwartete, wenn er scheiterte. Das Wichtigste war dabei nach wie vor seine Familie. Es gab nichts Wichtigeres auf dieser Welt, auch wenn diese Worte aus dem Mund eines Slytherins höchst bedenkenswert klingen mochten. Trotz dessen der dunkle Lord war sich dieser Schwäche, wie sie die meisten Menschen ihr eigen nennen durfte, mehr als bewusst. Und es funktionierte hervorragend als Druckmittel. Es gab keine Chance auf entrinnen, dessen war sich Draco vollkommen bewusst. Harry wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht. Ansonsten hätte der Schwarzhaarige wohl alles nur Erdenkliche daran gesetzt, seinen Plan scheitern zu lassen. Sowie es ihm sein ununterdrückbares Bedürfnis nach Heldentaten eben befahl. Ebenso wusste Harry nichts von dem dunklen Mal, welches unmissverständlich auf seinem Unterarm prangerte. Kaum zu glauben, wenn man bedachte, dass sie bereits etliche Male miteinander geschlafen hatten. Aber es zu verdecken war keine sonderlich ausspruchsvolle Aufgabe gewesen, wenn man sich darauf beschränkte sein Hemd nie ganz zu verlieren, gegebenenfalls ein Tuch oder ähnliches zum verdecken bei sich trug. Er hatte genug Zeit gehabt um sich an diese Situationen anzupassen – wo sie doch so hitzig und unkoordiniert waren, dass die Wahrscheinlichkeit Harry würde seine Aufmerksamkeit gerade darauf richtigen, abschätzend gering war. So begab es sich, dass auch Harry Potter in diesen Ferien Hogwarts nicht verließ. Einer der Gründe warum sie sich gerade in der Weihnachtsnacht trafen. Ein unauffällig zugesteckter Zettel von dem Blonden genügte und ein vor stummer Begierde funkelnder Blick seitens Harry reichte vollkommen aus um die Vereinbarung zu treffen. Um 0 Uhr, am gewöhnlichen Platz, war die Nachricht. Draco war, wie es seine anerzogenen Manieren nicht anders zuließen, selbstverständlich pünktlich. Überpünktlich. Dreimal war er an der Wand im 7. Stock vorübergelaufen und hatte in Gedanken seinen Wunsch klar und deutlich formuliert und dann war er, wie es seine ungeschriebene Bestimmung war, erschienen. Den Bedürfnissen individuell angepasst, je nach dem was Betroffener sich eben ersehnte. In seinem Falle - ein relativ klein gehaltener Raum mit einem einzigen Doppelbett, trotz dessen wirkte das Zimmer keinesfalls schäbig – es schien zu wissen worauf Draco wert legte und was er denn von einem seiner Schlafzimmer erwartete. Ganz im Gegenteil dazu, wenn Harry einige Male in der Position war den Raum zu entwerfen, seltsam wie weit ihrer beiden Vorstellungen von einem Arrangement auseinander gingen, aber irgendwie nicht verwunderlich bei ihren Besitzverhältnissen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Er hatte zwar Gerüchte vernommen Potter wäre in einem Schrank aufgewachsen, aber bitte wie wahrscheinlich war das bitte? Die Zimmer machten allerdings den Anschein als wäre Harry schon mit einem einfachen Bett zufrieden, welches nicht quietschte. Pah! Ein Malfoy jedenfalls nicht. Allein wegen dieser Tatsache hatte sich Draco geschworen immer als Erster ihren Treffpunkt aufzusuchen. Auch wenn sich dies nicht immer als einfach gestaltete, denn der Gemeinschaftsraum, welcher sich in den Kerkern befand war viel weiter vom 3. Stock entfernt als der Turm der Gryffindors. Aber er schaffte es jedes einzelne Mal, seit er sich dieses Ziel gesteckt hatte. So stand er, der selbsternannte Prinz von Slytherin nun, in Mitten des kleinen luxuriös eingerichteten Zimmer, direkt neben dem großen Doppelbett, dessen seidige Bettwäsche selbstverständlich die Farben seines Hauses aufwiesen. Er wartete, überflüssig zu spekulieren worauf. Draco war nie ein sonderlich geduldiger Mensch gewesen, um genauer zu sein verabscheute er warten zutiefst. Es führte immer dazu, dass man sich selbst ziemlich dämlich vorkam und das war so gar nicht der Stil eines Malfoys. Schließlich hatte seine Familienehre durch das Versagen seines Vaters bereits zur genüge gelitten, da musste ein Harry Potter es nicht auch noch auf die Spitze treiben. Überflüssigerweise, stellte der Blonde mit mürrischem Gesichtsausdruck fest, befand sich im Raum sogar eine Uhr – vielleicht hatte die Magie sogar diesen unterschwelligen Wunsch vernommen. Draco schüttelte geistesabwesend den Kopf, verschränkte die Arme vor der angespannten Brust und ließ seinen Blick möglichst beiläufig über den genannten Gegenstand gleiten. Bereits 10 Minuten nach um. Im selbigen Moment kam Erwarteter Schüler aus Gryffindor in den Raum gestürzt – anscheinend war er einer Person begegnet, die das Herumtreiben nach Sperrstunde als ein Anlass zum Nachsitzen sah. Es mochte Snape, Filch oder ein anderer Lehrer gewesen sein. Draco hingegen war dieser Fakt herzlich egal. „Du bist zu spät, Potter.“, war die tonlose Feststellung des Blonden. Angesprochener nickte langsam, schien hingegen keinesfalls beeindruckt von dieser Begebenheit. Er schien dessen keine große Bedeutung zuzumessen. „Ich weiß, und?“; war die genervte Frage. „Ich weiß ja nicht wie es bei euch so zugeht, Potter, aber in guten Hause kommt man nicht einfach zu spät. Wenn ich es mir recht überlege, sollte ich einfach wieder gehen…“, meinte Draco kühl und war bereits imstande in Richtung Tür zu gehen, den Blick dabei ununterbrochen auf Harry gerichtet. Dieser schien augenscheinlich mit sich zu ringen. „Wenn du jetzt gehst, wieso bist du dann überhaupt erst gekommen, Malfoy?“, war schließlich der Versuch den Anderen, geachtet seines unantastbaren Stolzes, Draco am Gehen zu hindern. „Vielleicht aus Langeweile.“, schnarrte Draco kühl. Inzwischen befanden sich die beiden kaum einen halben Meter voneinander entfernt stehend. Harry verzog das Gesicht zu einer spottenden Grimasse. Beide wussten, dass es eine schwächliche Lüge war. Es war jedes Mal dasselbe Spiel, jeder der beiden hatte seine einstudierte Rolle und keiner der beiden wich je vom Konzept ab. So und nur so gelang es ihnen, den Schein zu wahren, sich nicht selbst in diesem Liebestaumel zu verlieren, das letzte bisschen Realität was ihnen bei dieser makaberen Beziehung blieb, zu erhalten. Es war keiner der offensiven Kämpfe, die sie sonst auf den Fluren von Hogwarts bei gleißendem Tageslicht ausfochten. Bei diesem gab es weder Gewinner noch Verlierer, beide Seiten zahlten ihren Preis und erhielten einen solchen. Draco überbrückte die letzten Zentimeter zwischen ihnen. Draco war der führende Part, ausschließlich dieser und Harry gab sich hin –jedes Mal ins Ungewisse. „Sieh es als ein Weihnachtsgeschenk, dass ich dir vergebe, Potter.“, flüsterte der Blonde, ehe er ihre Lippen abermals miteinander verschloss. Verlangend, gierig mit dem Mangel an Zärtlichkeit, welche seiner Worte auch nur ansatzweise unterstützt hätten. Für übertriebenes Feingefühl hatten sie keine Zeit, nie gehabt und würden dieses auch nie ausüben können. Harry antworte mit einem erstickten Keuchen, als sich ihre Münder miteinander verschlossen. Vermutlich hätte er verächtlich zu lachen begonnen, aber für diese Maßnahme fehlte ihm die Zeit. Zwischen den beiden entstand ein Kampf, bei dem es keinen Gewinner geben konnte. Ihre Zungen umkreisten sich fordernder denn je, als wäre ihr letztes Zusammentreffen Ewigkeiten her gewesen. Doch bei dieser intensiven Form der Berührung sollte es nicht bleiben, schon hatte der Blonde begonnen sein Gegenüber von der störenden Kleidung zu befreien. Der Umhang, die Krawatte, an welcher er unnatürlich lange nesseln musste und auch das Hemd mit seinen verflucht vielen, kleinen Knöpfen, landeten nach weiteren Geduldszerrenden Minuten zu einem Haufen formiert auf dem Boden, wo sie schnell in Vergessenheit gerieten. Das heiße Duell ihrer Lippen wurde dabei kein einziges Mal unterbrochen, diese konstante Tätigkeit hatte einiges an Übung erfordert. Einige, vor wachsender Aufregung ungelenkte, Bewegungen des Schwarzhaarigen folgten denen des Blonden mit dem vermeidlichen Versuch diesen ebenfalls zu entkleiden – Draco dauerte es schlichtweg zu lange, so dass er selbst mit Hand an legte. Harry kommentierte dies mit einem ungehaltenen Knurren. Draco überging dies gekonnt, es war nicht das erste Mal das Harry sich in seiner Autorität untergraben fühlte. Endlich standen sich die beiden Kontrahenten ebenwürdig gegenüber. Draco bemerkte seine unregelmäßigen Atemzüge und auch der seines Gegenübers hatte längst seine normale Geschwindigkeit verloren, ging schnell und irregulär. Daraufhin führten sie ihr ziemlich zwiespältiges Spiel fort - und es kam wie es kommen musste. Sie vollzogen das, aus welchem Grund sie gekommen waren. Keine Verpflichtungen, keine Versprechungen, so viel Spaß wie möglich mit so wenig Unbehagen wie nötig. Und so lagen sie nun, beide den Blick an die steinerne Decke gerichtet, die so unendlich viel interessanter als der Rest der Welt schien, imstande ihren Atem wieder zum Normalzustand zu treiben. Die Nachbeben ihres Aktes konnten beide deutlich spüren und ein gewisses Gefühl der absoluten Glückseeligkeit machte sich in ihnen breit – im Kontrast zu der Realität da draußen, die einem erneuten Krieg unweigerlich entgegensteuerte. Harry war der erste, welcher seine Stimme wieder fand. Sein Blick fokussierte das einzige im Raum vorhandene kleine Fenster, durch welches man erkennen konnte, dass es draußen begonnen hatte zu schneien. Das erste Mal dieses Jahr. Dieses winzigkleine Detail schien Harry daran erinnert zu haben, was für ein Datum sie heute hatten und welche Bedeutung man genau diesem Tag zumaß. „Heute ist Weihnachten.“, verkündete der angehende Retter der Zauberwelt. Draco hingegen ließ diese Feststellung eher an dessen gesunder geistlicher Verfassung zweifeln. Ihm war nicht danach gryffindorische Illusionen zu zerstören, indem er Harry daraufhin wies das diese Erkenntnis schon eine Millionen Menschen vor ihm gemacht hatten. Stattdessen brummte er etwas unmissverständliches, was aufgrund der tiefen Tonlage genauso zu deuten sein konnte wie: Halt endlich die Klappe. Harry hingegen ließ sich nicht davon abbringen weiter seine Gedankengänge zu schildern. War es doch wahrlich zu viel verlangt nach dem Sex seine Ruhe zu haben. „Du hast mir nichts geschenkt.“, war die Feststellung des Schwarzhaarigen, wobei er seine grünen Augen mit einem herausfordernden Funkeln in diesen, selbstverständlich auf den Slytherin ihm gegenüberrichte. Draco glaubte den Anderen missverstanden zu haben, sah ihm mit einer Miene aus aufrichtiger Verwirrung und tiefgreifendem Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Worte an. Das konnte Potter unmöglich ernst meinen. „Ich habe dir etwas geschenkt, erinnerst du dich? Ich habe dir zu liebe meinen Zorn vergessen und dich trotzdem gevögelt.“, war die trockene Antwort, die trotzdem ziemlich nah an die wirklichen Begebenheiten herankam. Harry beantwortete diese Aussage mit einem unverhohlenen Lachen. „Ein richtiges Geschenk, Malfoy. Und wir wissen beide, dass du es selbst nicht mehr ausgehalten hast, so schnell wie es vorbei war.“ Draco überging diese stichelnde Bemerkung mit Bedacht, es war nicht schnell vergangen, immerhin hatten sie fast zwei Stunden mit einer einzigen Tätigkeit und zahlreichen Positionswechseln verbracht. Außerdem gehörte er nicht zu dem Typ Mensch der nach dem Sex stundenlang streiten konnte, verdammt nochmal Potter sollte aufhören zu diskutieren - er war müde und wollte in sein eigenes kuschliges Bett, wobei ihm bei dem Gedanken durch das ganze Schloss streifen zu müssen übel wurde. Vielleicht gerade deswegen wandte er sich wieder dem Gespräch zu: „Verrate mir doch, Potter. Warum sollte ausgerechnet ich dir etwas zu Weihnachten schenken?“, er hob in gewöhnlich überheblicher Manier eine Braue, inzwischen hatte sich sogar Draci dazu herabgelassen Harry statt der Decke seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. „Nun mal sehen, Malfoy…“, er tat als würde er die vielen Gründe erst der Reihenfolge nach ordnen müssen, Draco verdrehte daraufhin genervt die Augen. „…ich opfere seit beinahe 3 Monaten ständig meine Freizeit für dich auf, dass allein wäre schon mal ein Geschenk wert.“, Draco blieb der Mund offen stehen. Kein Wunder, warum er nach jedem ihrer geheimen Kontakte sofort den Raum verließ und es penibel vermied länger als 5 Minuten mit dem Schwarzhaarigen im selben Bett liegen zu bleiben. Jetzt dämmerte es ihm. Sein Gesicht wandelte sich, wurde ruhig nachdenklich mit seinem Inneren im höchsten Maße ringend. Er wusste worauf Potter mit seinem Versuch an übertriebenem (und schlechtem) Humor herauswollte. Harry traute es sich nicht zu sagen, allein das Eingeständnis dies zu wollen wäre sein baldiger Untergang gewesen. Es wurde ruhig im Zimmer, so ruhig dass man lediglich die Ein- und Ausatemgeräusche der beiden Schüler hören konnte. Harry sah Draco vor Anspannung erstarrten Gesichtsausdruck entgegen, hing geradezu an dessen feingeschwungenen Lippen und erwartete fieberhaft eine Antwort auf seine unausgesprochene Frage. Der Blonde hingegen blickte direkt an dem Anderen vorbei an die dunkelgrau erscheinende Wand. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen, versuchte sein Inneres dadurch zu zähmen, doch sein Vorhaben scheiterte kläglich, der Wunsch der sich in seinem Herzen seit bereits ihrem ersten Treffen breit gemacht hatte, wütete in genau diesem. Er kratzte, drückte, schlug von einer Wand an die andere, bereit auszubrechen sobald sich auch nur die kleinste Gelegenheit zur Flucht bot. Ein leises Seufzen entglitt dem Slytherin. Gekämpft und schließlich doch verloren. Wider Erwarten des Schwarzhaarigen war es letztendlich doch Draco der die angespannte Stille mit seinen leisen wohl bedachten Worten durchbrach. „Ich nehme an heute Nacht wird es ziemlich kalt sein.“ „Ja, es schneit.“ „Ich mochte ungern krank werden, du weißt da sieht man nicht sonderlich gut aus und das kann sich jemand wie ich nicht erlauben.“ „Meine Meinung.“ „Ich bleibe hier, was du machst ist mir egal.“ „Wie du meinst, Draco.“, der Blonde konnte das Lächeln, welches sich auf dem Gesicht des Anderen gebildet hatte förmlich in seinem Nacken spüren, genau wie sein eigenes, welches sich langsam über den sonst so steifen Zügen ausbreitete. Er hatte Harry mittlerweile den Rücken zugedreht und dieser hatte sich ohne jegliches Zögern an seinen Rücken geschmiegt, die samtige Bettdecke hierbei beschützerisch über sie gelegt. Vor dem Morgengrauen würde sie niemand vermissen. Keiner würde die fehlenden Schüler, die nicht wie üblich in ihren Betten nächtigten, suchen. Es war Weihnachten, da war es nicht unüblich, dass kaum ein Schüler zugegen war. Bis zum nächsten Tag war ihre Welt vollkommen intakt. Vermutlich hätte Draco einen riesigen Batzen seines wohlverdienten Erbes dafür hergegeben, dass der nächste Tag nie anbrach. Leider war Geld kein Mittel, womit man alles erhalten konnte, was man sich erträumte. So brauch der nächste Morgen an. Draco hatte schon seit seiner frühsten Kindheit Probleme damit gehabt bei gegenwärtigen Geräuschkulissen tief weiter zu schlafen – alles und noch das leiseste Geräusch konnte ihn aus seinem Schlaf fahren lassen. An diesem Morgen war er hingegen mehr als dankbar für dieses angeborene Talent, denn so konnte er so ohne Aufsehen zu erregen aus dem Staub machen. Harry schlief währenddessen seelenruhig weiter, ein gemeinsames Erwachen hätte zu einer höchst peinlich betretenen Situation geführt. Aber diesbezügliche Probleme zu umgehen war einer seiner leichtesten Übungen, nicht umsonst hatte der Sprechende Hut ihm den Slytherin-Haus zugeteilt, seine inneren Kompetenzen stimmten haargenau mit den Vorrausetzungen überein. Mit der Absicht möglichst unentdeckt zu bleiben, begab sich jener Blonde mit leisen Schritten hinunter in den Kerker und versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken, als er durch die Wand trat – leider hatte er nicht damit gerechnet, dass sein bester Freund alias Blaise Zabini am Kamin des Gemeinschaftsraumes saß und ihm beim Eintreten bereits mit müden, dennoch hochinteressierten Blick betrachtete. Draco machte in seiner Bewegung halt, blickte den Anderen eben so fragend entgegen. „Wo kommst du her?“ „Ich habe nur einen Spaziergang gemacht.“ „Bei dem Wetter?“ „Ich habe auch bemerkt, dass es ein Fehler war.“ „Schade, jedenfalls siehst du ziemlich kränklich aus, war vielleicht keine so gute Idee.“, stellte Blaise mit nachdenklicher Miene fest und deutete dabei auf das Gesicht des Blonden, welches anscheinend alles andere als rosig und gesund wirkte. Draco presste die Lippen aufeinander und die Macht seiner eigenen Worte der gestrigen Nacht trafen ihn, wie ein Faustschlag mitten im Gesicht. Innerlich schwor sich der Blonde, dies war das absolut letzte Mal - auch wenn dieses Versprechen nie sein Herz erreichen würde, sondern lediglich in seinem Verstand existierte. - Finish Not be continued. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)