Alle guten Dinge sind Drei von Zicke ================================================================================ Kapitel 1: Wenn das Schicksal seine Finger im Spiel hat ------------------------------------------------------- Der ganze Tag war schon verregnet und das schwere Unwetter wollte kein Ende nehmen, die Blitze erhellten immer wieder den geschwärzten Nachthimmel. Man zuckte schon gar nicht mehr zusammen, denn das schwere Grollen des Donners kündigte ja die lichtartigen Entladungen des Himmels jedes Mal Sekunden vorher an. Der starke Regen prasselte an die Fenster der Häuser und Gebäude und auf den Straßen waren eigentlich keine Leute mehr zu sehen. Nur ein paar wenige Fahrzeuge, deren Fahrer keine andere Wahl hatten, waren noch unterwegs. So auch der Grünhaarige. Die Wischblätter seiner Scheibenwischer kamen kaum nach, die Wassertropfen auf der Windschutzscheibe bei Seite zu schieben und da sie auch nicht mehr die neusten waren, schmierte alles irgendwie. Wenn mal Zeit war, musste sich Zorro unbedingt darum kümmern, dass die neu kamen. Aber im Moment plagten ihn ganz andere Sorgen. Denn vor wenigen Minuten hatte ihn ein Anruf ereilt, es war irgendein Polizist gewesen und er hatte sich den Namen des Beamten auch gar nicht behalten. Viel wichtiger war eh gewesen, was der Mann ihm zu sagen gehabt hatte, nämlich, dass seine Schwester im Krankenhaus lag. Was mit ihrer Tochter und ihrem Mann war, wusste Zorro nicht, er wusste ja nicht einmal, was überhaupt passiert war, nur das Zoey auf der Intensiv lag und dass er dorthin kommen sollte. Sicher hatte man den Ärzten mitgeteilt, dass er bis auf ihre Familie der einzige war, den sie noch hatte… Diese Unwissenheit machte den jungen Mann aber rasend. Es war einfach grauenvoll, nicht zu wissen, was denn überhaupt los war. Zorro hatte ja keine Ahnung, ob sie ein bisschen verletzt war, oder ob mehr passiert war. Außerdem wusste er nicht mal, wie es seiner siebenjährigen Nichte ging. Zwar sahen sie sich alle nicht so oft, aber er liebte die Kleine abgöttisch und deshalb machte er sich nun auch Sorgen, dass ihr ebenfalls etwas zugestoßen war. Klar, sein Schwager war ihm auch nicht egal, aber seine Schwester und deren Tochter bereiteten ihm die größten Kopfschmerzen. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass er gerade bei so einem Wetter eine solche Nachricht erhielt, immerhin ließ das schon Schlimmes erahnen. Die Fahrt zum Klinikum dauerte auch eine gefühlte Ewigkeit, trotz, dass nicht viel los war auf den Straßen, hatte man immer wieder jemanden vor sich, der träumte oder nicht aus dem Knick kam, ja und natürlich nahm man auch jede rote Ampel mit. Wie sollte es aber auch anders sein, wenn man es eilig hatte, immer dann wurde einem der Weg, den man zurückzulegen hatte, erschwert. Hinzu kam dann noch, dass man beim Krankenhaus mal wieder keinen Parkplatz bekam, das war doch immer das gleiche, ständig war hier alles zugestellt und die Angestellten vom Gebrauchtwagenhändler gegenüber meinten auch, dass sie sich hier noch kreuz und quer breitmachen mussten. Maaaaaan, konnten die nicht auf dem eigenen Firmengelände mal ein paar Stellplätze mehr schaffen? Nein, das ging ja nicht, ganz und gar nicht! Zorro parkte dann einfach beim Supermarkt, der drei Gebäude weiter war und spurtete im strömenden Regen zurück zu dem hässlich verklinkerten Altbau, den sie in dieser Stadt Krankenhaus nannten. Also freiwillig würde er ja nie hier herkommen, aber nun ging es nicht anders und er wollte auch langsam mal wissen, was denn überhaupt los war. Völlig durchnässt betrat Zorro also den Eingang und sah sich nach der Rezeption um. Vor der stand aber eine ganze Traube von Menschen und überhaupt war es hier drin arg laut und unruhig. Ständig war von draußen Blaulicht zu sehen und die Sirene zu hören und es kam einem vor, als würde alle paar Minuten ein Helikopter auf dem Dach des Klinikums landen. Zorro wusste nicht, ob das immer so war, aber es kam ihm schon recht extrem vor, was hier abging. Irgendwie müde, aber gleichzeitig sehr aufgeregt, drängte sich der junge Mann also durch die vielen Menschen, um den großen Tresen zu erreichen, hinter dem drei Frauen saßen, die sich wirklich die Mühe machten, alle Patienten und Besucher zufriedenzustellen. Bei einigen schien das gar nicht so einfach zu sein. Endlich kam dann auch Zorro an die Reihe und die brünette Empfangsdame sah ihn freundlich an. „Was kann ich für Sie tun?“ Sicher war das ihre Standardfrage, aber das war Zorro auch ziemlich egal. „Ähm. Ich wollte zu meiner Schwester, ich bekam vor einer halben Stunde den Anruf, dass ich kommen soll.“ Die junge Frau nickte und lächelte Zorro weiterhin an. „Natürlich, der Name Ihrer Schwester ist?“ Erraten konnte sie das wohl schlecht und Zorro wischte sich einmal übers Gesicht, denn er merkte selber, wie dumm seine Antwort gerade gewesen war. „Zoey, Zoey Herer…“ Wieder schüttelte Zorro den Kopf. Sie hieß ja gar nicht mehr wie er, quatsch! Zoey hatte ja Victor geheiratet und dessen Namen angenommen. „Ihr Name ist Zoey Dvorak.“ Jetzt! Jetzt hatte Zorro es zusammen und die Frau nickte auch. Dann tippte sie etwas auf ihrer Tastatur und sah wieder zu ihm auf. „Tut mir leid, sie ist gerade im OP und daher nicht ansprechbar, aber ich werde jemanden versuchen zu erreichen, der Bescheid weiß und Sie aufklären kann.“ Zorro klappte der Mund leicht auf. Was hatte die da gerade gesagt? Zoey war im OP? Gott verdammt, was war eigentlich passiert? Was war das denn für ein beschissener Tag und überhaupt, warum sprach keiner Klartext mit ihm? Weiterhin blinzelte Zorro die Empfangsdame ungläubig an und wusste nicht so recht, wie es nun weiter ging. Die Frau blieb aber ruhig und sprach weiter. „Sehen Sie da drüben, da sind ein paar Sitzplätze und dort können Sie warten, ich werde nur eben oben anrufen und das für Sie klären, es kommt sicher gleich jemand, der mit Ihnen spricht.“ Als die Brünette quer durch den Raum zeigte, sah Zorro ihrem Finger nach und blickte auf eine Reihe von Stühlen. Dann sah er zurück zur Rezeption und verzog das Gesicht. „Ich soll hier einfach sitzen und warten? Wie stellen Sie sich das vor? Ich weiß nicht mal, was da passiert ist!“ Seufzend strich sich die junge Frau eine Strähne aus dem Gesicht und nahm schon mal den Hörer vom Telefon ab. „Das erklärt Ihnen ja auch gleich jemand, wie ich sagte, melde ich das oben auf Station und dann kommt auch sofort jemand, aber solange müssen Sie eben dort Platz nehmen.“ Ihre Stimme war nun etwas bestimmter und Zorro gab sich nun erst mal damit zufrieden. Wenn es zu lange dauerte, konnte er ja immer noch Terz machen. Etwas wiederwillig schlurfte Zorro dann also zu den Stühlen und ließ sich auf einen von ihnen plumpsen. Hoffentlich kam auch gleich jemand, sodass er endlich wusste, was hier los war. Wie die Dame am Empfang versprochen hatte, kam auch wirklich bald Jemand, der sich Zorro annahm. Zwar waren nur zehn Minuten vergangen, aber für den Grünhaarigen war es eine halbe Ewigkeit gewesen. Ein älterer Mann im weißen Kittel sprach ihn dann an und Zorro stand auch sofort auf. „Tag, ich bin Dr. Zagner, Sie sind dann sicher der Bruder von Fr. Dvorak?“ Zorro nickte und gab ihm kurz die Hand, denn der Arzt hatte ihm seine gereicht. „Ja und ich würde wirklich langsam mal wissen wollen, was passiert ist.“ Der ältere Mann nickte und legte eine Hand zwischen Zorros Schultern und schob ihn ein Stückchen. „Ich werde es Ihnen erklären, aber nicht hier, also bitte folgen Sie mir.“ Gemeinsam fuhren sie dann mit dem Aufzug in den ersten Stock und dann geleitete der Arzt ihn in ein kleines Nebenzimmer. Dort bat er Zorro, sich zu setzen, was dieser auch tat, er selbst nahm daneben Platz. „Ich werde es mal gleich direkt sagen und nicht um den heißen Brei reden“, begann er dann. „Ihre Schwester und Ihr Mann hatten einen schweren Autounfall und dabei kam ihr Mann ums Leben. Ihre Schwester ist auch noch nicht über den Berg und befindet sich nun gerade in einer Not-OP.“ Von Wort zu Wort wurde Zorro übler, er wusste gar nicht, was er nun sagen sollte… Victor war tot, das hatte der Arzt gerade gesagt und was aus Zoey wurde wusste man nicht, ihr Leben hing noch an einem seidenen Faden… Der Grünhaarige wurde immer blasser und seine Brust schien sich zusammenzuschnüren. „W…wa…was ist mit der Kleinen?“, brachte Zorro dann stotternd hervor und sein Blick wich immer wieder dem des Arztes aus. Der Arzt aber setzte gleich wieder zu sprechen an. „Dem Kind ist nichts passiert, sie war noch in der Schule, als sich der Unfall ereignete“, erklärte er dann knapp. „Und wo ist sie jetzt?“, wollte Zorro dann gleich wissen. „Und wie ist das überhaupt alles passiert?“ Man baute ja nicht einfach einen Unfall… Beschwichtigend hob der Doktor die Hände und fuhr dann fort. „Laut der Polizei wurde der Wagen Ihrer Schwester von einem LKW mitgenommen, sie befanden sich kurz vor der Stadt und bei der Bergkuppe überholte der Kraftfahrer einen Trecker ohne den Gegenverkehr zu bedenken.“ Zorro war fertig mit den Nerven, nur weil so ein Idiot mal wieder keine fünf Minuten Geduld gehabt hatte… „Ihr Schwager war sofort tot und um Ihre Schwester kämpfen wir ja noch, aber ich denke, sie kommt durch.“ Nachdem der Arzt gesprochen hatte, herrschte dann erst einmal Stille. Zorro konnte das einfach alles nicht glauben, es war wie in einem schlechten Traum, das durfte doch alles nicht wahr sein. „Ich hab auch gefragt, wo meine Nichte ist…“, murmelte er dann schließlich. Der Doktor stand auf und öffnete die Tür des Zimmers. „Ihr geht es gut, sie war wie gesagt in der Schule, aber ein Lehrer hat sie nach unserem Anruf hierher gebracht.“ Zorro sah nun auf und erhob sich ebenfalls aus dem Stuhl. „Dann nehm‘ ich sie erst mal mit…“, gab der Grünhaarige zur Antwort. Der Arzt nickte und ging dann voraus. „Das ist ein Hauptgrund, weswegen wir Sie gerufen haben.“ Zoey hatte ja nur ihre Familie und ihren Bruder, wo sollte die Kleine denn auch sonst hin, jetzt, wo ihr Vater tot war und ihre Mutter schwer verletzt im Krankenhaus lag. Die kleine Zowa saß mit verquollenen Augen und noch immer schluchzend in einem Einzelzimmer auf einem der großen Betten und drückte ihr Gesicht ins Kissen, das auf ihrem Schoß lag. Als Zorro die Tür öffnete, sah sie auf und schniefte ganz laut. Der Grünhaarige machte auch gleich ein paar große Schritte auf sie zu und nahm sie dann in die Arme. Zowa sprang auch gleich von dem Bett und warf sich Zorro laut schluchzend an den Hals. Sie war ja so froh, dass sie nicht mehr alleine war und dass ihr Onkel jetzt da war. Zorro zögerte auch nicht lange, er nahm Zowa hoch und schnappte sich dann ihre Schultasche, die neben dem Bett stand, um sich dann auf den Heimweg zu machen. Bevor er das Zimmer allerdings verließ, wandte er sich noch mal zu dem Arzt um. „Sie sagen doch Bescheid, wenn sie mehr wissen, oder?“ Der Mann in Weiß nickte und strich noch mal über den Kopf des kleinen grünhaarigen Mädchens. „Natürlich, wenn wir wissen, wie es der Mama geht, dann rufen wir euch an“, versprach er. Die Telefonnummer hatten sie ja, sonst hätte man Zorro ja nicht erreichen können. Tja… nun hatte es sich als nützlich erwiesen, dass sich die Geschwister jeweils als Notfallperson angegeben hatten. Wer weiß, was mit Zowa geworden wäre, wenn man keinen Verwandten oder Bekannten gefunden hätte. Aber nun war sie ja bei ihrem Zorro und der würde das schon machen, da war sich die Kleine sicher. Zwar hatte sie noch Angst um ihre Mama und wusste auch nicht so recht, was sie ohne ihren Papa machen sollte, aber es war gut, nicht mehr alleine zu sein. Eng an Zorro geschmiegt, ließ sie sich von ihm zum Auto tragen und auf dem Beifahrersitz platzieren. Ehe sie dann aber raus aus der Stadt und bei Zorro zu Hause waren, war es schon recht spät. Die ganze Sache war ja aber auch am Nachmittag passiert und bis man dann Zorro erreicht hatte und alles geklärt war, war es abends geworden. Dann noch im Feierabendverkehr durch das Stadtzentrum, das war schon mal schnell die Zeit weg. Zu Hause verfrachtete der Grünhaarige die Kleine noch auf das Sofa und ging dann in die Küche. Sicher hatte sie Hunger, deswegen bestückte Zorro schnell das Tablett und kam dann zurück ins Wohnzimmer. Aber als er dort ankam, lag die kleine Maus schon zusammengerollt auf der Couch und schlief tief und fest. Leise und schwer ausatmend ließ sich Zorro neben ihr nieder, denn er wollte schnell etwas essen und, ach ja, ein Telefonat musste er ja auch noch führen. Also kaute er den Happen Brot auf, den er sich in den Mund gesteckt hatte und nahm den Hörer zur Hand. Kurz auf die Schnellwahltaste gedrückt und gewartet, bis Antwort kam. Der Anruf landete bei einer orangehaarigen jungen Frau, die gerade dabei war, sich zurecht zu machen. „Hallo“, antwortete sie fröhlich und wühlte nebenbei im Schrank nach einem Kleid, das sie anziehen konnte. Zorro grinste ein bisschen, denn es tat gut, ihre Stimme zu hören. „Hi, ich bin’s“, begann er und wurde dann quasi gleich von ihr unterbrochen. „Hey, was ist denn los, du klingst so fertig.“ Nami spürte es eben, wenn ihn etwas bedrückte. „Ach… ich bin nur irgendwie kaputt und müde und hier ist viel los gewesen und…“ Wieder ging Nami dazwischen, sie wollte es ihm abnehmen, die Verabredung abzusagen. „Das macht ja nichts, ruh dich lieber aus und mach dir keine Gedanken, ich komm einfach morgen nach der Arbeit zu dir und dann kannst du mir alles erzählen.“ Völlig erleichtert atmete der Grünhaarige auf und nickte, auch wenn sie das natürlich nicht sehen konnte. „Danke, ich weiß nämlich grade nicht, wie ich das alles machen soll.“ Die junge Frau grinste und seufzte dann aber auch leicht. „Schon gut, dann sehen wir uns eben morgen.“ Wieder nickte Zorro und seine Augen lagen wieder auf dem kleinen Mädchen. „Okay, dann bis morgen und schlaf gut“, erwiderte er noch. „Ja, du auch mein Schatz bis dann.“ Nami machte noch einen Kusslaut in das Telefon und legte dann auf. Schade eigentlich, aber da ließ sich eben nichts machen, sicher war etwas Schlimmes passiert oder so, jedenfalls hatte Zorro ganz schön fertig und neben sich geklungen. Lange blieb dann auch Zorro nicht mehr wach, er räumte die Lebensmittel und das Geschirr weg und dann schnappte er sich die Kleine. Auf dem Sofa sollte sie ja nicht schlafen und im Bett oben war ja genug Platz. Außerdem wusste er ja nicht, ob sie in der Nacht wach werden würde und dann etwas brauchte. Als er allerdings mit ihr oben ankam und sie auf die weiche Matte legte, blinzelte sie ihn an. Zowa setzte sich dann auch ein bisschen auf und sah sich um. „Ich darf bei dir schlafen???“, fragte Zowa und rieb sich dann die Augen. Zorro zog sich dann aus und wandte sich zu ihr um. „Na klar, du musst nicht alleine bleiben.“ Das wollte Zorro nämlich nicht. „Und morgen? Bist du morgen auch bei mir?“, wollte sie dann wissen und blickte ihn mit großen Augen an. Zorro seufzte ein bisschen und setzte sich dann zu ihr aufs Bett. „Naja, ich muss morgen früh auf Arbeit und komm dann auch erst spät am Nachmittag wieder, aber ich versuche dann für die nächsten paar Wochen frei zu kriegen, ja?“ „Hm…“ Zowa fand das gar nicht gut, ganz alleine zu sein, aber es ging wohl nicht anders. „Und was soll ich dann morgen essen?“ Kochen konnte sie ja noch gar nicht. Zorro weitete etwas die Augen, da hatte er ja gar nicht dran gedacht… „Ähm, ich stell dir alles hin, also Brot und so und was zu trinken und wenn ich wieder da bin, koch ich uns was, okay?“ Die Kleine nickte und seufzte dann. „Ist gut, aber das Brot musst du mir schneiden!“ „Ja klar, wird alles gemacht und ich sehe auch, ob ich eher nach Hause komme.“ „Hmmmmmm…“, brummte Zowa wieder und ließ sich dann ins Kissen fallen. Zorro legte sich daneben und warf die Decke über sie beide. „Gut, dann schlaf jetzt und morgen sieht die Welt schon ganz anders aus, versprochen.“ Zowa nickte, dann kuschelte sie sich an Zorro und machte die Augen zu. Beide schliefen recht schnell ein, obwohl Zorro noch eine ganze Weile über alles nachdenken musste. Er wusste gar nicht, wie er das alles schaffen sollte. Er musste arbeiten, sich um Zowa kümmern, naja und die Beziehung mit Nami fing ja auch gerade an, so richtig zu laufen… Am nächsten Morgen klingelte dann auch der Wecker recht früh und Zorro ging seinem gewöhnlichen Ablauf nach. Erst kurz bevor er los musste, stellte er in der Stube alles hin, was er Zowa versprochen hatte. So richtig gut fühlte er sich nicht dabei, sie allein zu lassen, aber es ging nicht anders. Aber sie war sieben und würde schon mal ein paar Stunden allein klar kommen, ganz bestimmt. Außerdem konnte sie auch fernsehen, die Bedienung lag ja mit auf dem Tisch und sonst war auch alles da. Im Haus kannte sich seine Nichte auch aus, da sie ja schon öfter zu Besuch gewesen war. Der Grünhaarige fuhr also zur Arbeit und Zowa versorgte sich im Laufe des Tages ganz allein. Sie hatte genug zu essen und zu trinken und den Fernseher hatte sie auch in Gang bekommen. Brav hockte sie also auf dem Sofa, in eine Wolldecke gekuschelt und sah den ganzen Vormittag etliche Trickfilme. Gern wär sie ja raus zu den Pferden gegangen, aber sie wusste ja von selbst, dass sie da nicht allein hin durfte und deshalb ließ sie das auch. Zorro würde sicher am Nachmittag mit ihr raus gehen. Leider dauerte das aber bestimmt noch gaaaaaaaanz lange. Das Schicksal nahm nun aber seinen Lauf und das Chaos würde beginnen! Zorro hatte gleich, als der Chef gegen Mittag in die Firma kam, mit ihm gesprochen und sich seinen restlichen Urlaub genommen, außerdem durfte er schon gehen, sodass das Kind nicht so lange allein bleiben musste. Nami hatte auch schon Schluss, denn sie hatte in dem kleinen Blumenladen die frühe Schicht übernommen und konnte so zum Mittag hin gehen. Allerdings hatte sie sich vorgenommen, zu Zorro zu fahren und etwas für ihn zu kochen, sicher würde er sich freuen, wenn er heute Nachmittag kam und es stand etwas Leckeres auf dem Tisch. Zwar hatte sie seinen Schlüssel uns er ihren, da sie ja schon ein gutes halbes Jahr zusammen waren, war das ja nichts ungewöhnliches, aber sie wusste nicht, dass schon eine kleine junge Dame bei ihm zu Hause war! Auch als die Orangehaarige auf den Hof fuhr, ahnte sie noch nichts, sie nahm die Tüten mit den Einkäufen aus dem Kofferraum ihres Opel-Tigras und stiefelte dann zur Haustür. Dann kramte Nami den Schlüssel raus und sperrte die Tür auf. Zowa, die gerade noch auf dem Sofa gesessen hatte, hörte natürlich das Auto, deswegen stand sie auch auf und lief zu der Tür, die das Wohnzimmer von dem kleinen Flur trennte. Sicher war das Zorro, er hatte ja versprochen, dass er versuchen würde, eher hier zu sein. Doch als sich die Tür dann öffnete, sah sie die Orangehaarige, die aus ihren Stiefeln schlüpfte und die Papiertüten in den Armen hielt. „Wer bist du denn?“, fragte Zowa gleich. Nami, die ja im Leben nicht damit gerechnet hatte, dass schon jemand im Haus war, erschrak und schrie auch auf, dabei ließ sie eine der Tüten fallen und der Inhalt purzelte durch den Flur. „Das gleiche könnte ich dich fragen!“ Gott, hatte sie sich verjagt! Und… Moment mal, ein kleines grünhaariges Mädchen?! Nami zuckte innerlich zusammen. Hatte der Kerl jetzt etwa ein Kind, von dem sie nichts wusste? Na klar! Das passte doch perfekt zusammen. Erst war er so durcheinander und sagte ihr Date ab und dann stand die Kleine hier. Das glaubte Nami nicht, Zorro hatte ihr nie davon erzählt, das konnte doch einfach nicht… Tja, und genau in dem Moment fuhr auch Zorro in den Auffahrt und kam schnurstracks auf die Haustür zugelaufen. Wie er die Tür öffnete, stand Nami noch im Flur, einen Stiefel an, den anderen aus. Die halben Einkäufe lagen auf dem Boden und Zowa stand immer noch mit fragender Miene in der Tür. Doch der Grünhaarige kam gar nicht zu Wort, denn als Nami ihn hörte, fuhr sie zu ihm um und funkelte ihn an. „Du Mistkerl! Du hast ein Kind und erzählst mir nichts davon?!“ Sie ließ die andere Tüte auch noch fallen und stapfte auf ihn zu. „Ich glaube, ich spinne, da macht man sich die Mühe und will sich um dich kümmern und dann belügst du einen nach Strich und Faden!“ Zorro konnte gar nicht so schnell gucken, wie er noch eine geschossen bekam und dann war aber plötzlich das Lachen des kleinen Mädchens zu hören. Nami und Zorro, der sie hatte festhalten und ihr alles erklären wollen, blinzelten die Kleine an und sahen dann einander in die Augen. Zowa grinste und kletterte dann über die verstreuten Sachen. „Zorro ist doch gar nicht mein Papa! Er ist mein Onkel und soll auf mich aufpassen.“ Als Zorros Nichte ausgesprochen hatte, sah man augenblicklich, wie Nami rot anlief. Sofort ließ sie von Zorro ab und drückte ihm einen Kuss auf die Stelle auf der eben ihre Finger gelandet waren. „Ach so… sie ist deine Nichte…“ Tja das… das erklärte dann doch wieder einiges. Im Flur wollte dann aber auch keiner mehr stehen bleiben, deshalb sammelten sie gemeinsam die Einkäufe ein und begaben sich dann ins Wohnzimmer. Während Zowa dann wieder ihre Aufmerksamkeit der Glotze widmete, ging Zorro mit Nami in die Küche. Dort erzählte er ihr erst mal, was hier überhaupt los war und was gestern passiert war. Nami sah auch ganz schön geschockt aus, als sie das alles erfuhr, aber trotzdem war sie froh, dass Zorro nicht schon eine Tochter hatte. Denn ob sie damit klar gekommen wäre, wusste sie nicht so ganz. Nun wollte sie aber trotzdem kochen und deshalb ging sie kurz ins Wohnzimmer, wo die kleine Grünhaarige saß. „Hör mal Zowa, du und Zorro, ihr könnt ja die Stube mal etwas auf Vordermann bringen und ich koch uns in der Zeit was Schönes, ja?“ Zowa sah zu Nami auf und nickte. „Okay, aber ich mag nichts mit Zwiebeln oder Pilzen und Erbsen will ich auch nicht, weil davon muss ich immer pupsen!“ Ja, das stellte sie gleich mal alles klar. Nami lachte und strich ihr einmal durch die Haare. „Gut, dann weiß ich das ja schon mal!“ Grinsend kam sie also wieder zu Zorro in die Küche und gab ihm einen kleinen Schubs. „Na los, ab mit dir und aufräumen!“ Bevor er dann aber ins Wohnzimmer ging, holte sich Nami noch einen Kuss von ihm und machte sich dann ans Werk. Das konnte ja eine wilde Zeit werden, aber die junge Frau hatte absolut nichts dagegen, für eine Zeit zu dritt zu sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ende Kapitel 1 Kapitel 2: Kleine Kinder – Großes Chaos ! ----------------------------------------- Der erste Tag, an dem Zowa bei ihrem Onkel war, hatte nun zwar sehr durcheinander begonnen, aber dafür war er schön ruhig weiter gelaufen. Das hatte aber nicht zuletzt an Nami gelegen, die alles recht gut im Griff hatte. Die Orangehaarige hatte eben ein Händchen für kleine Kinder. Außerdem schien Zowa sie zu mögen und das war ja immerhin schon mal etwas. Nami hatte ja aber auch gekocht, denn hätte Zorro das in Angriff genommen, wäre sicher nur ein halb so tolles oder genießbares Mittag bei heraus gekommen. Zum späten Nachmittag wurde draußen auch das Wetter besser und man konnte mal ein wenig an die frische Luft. Dass die Kleine gleich zu den Pferden wollte war ja klar, aber Zorro tat ihr den Gefallen. Für Zowa war es jetzt wichtig, dass sie Ablenkung hatte und nicht ganz so stark an den schlimmen Unfall dachte. Oft zeigte sie das nicht, nur Zorro sah es ihr dann schon an, wenn in ihrem kleinen Köpfchen wieder alles ratterte. Zowa hatte ja aber auch ihren Vater verloren und nun stand noch nicht mal fest, ob ihre Mama wieder auf die Beine kam. Die Frage, was dann war, blieb aber noch offen, nur wenn Zoey auch sterben würde, dann hatte sie nur noch Zorro. Ganz bestimmt würde Zorro sie nicht weggeben, aber es würde auch alles andere als einfach werden. Was den Grünhaarigen allerdings fertig machte, war, dass der Arzt sich noch immer nicht gemeldet hatte. Woran das lag, wusste natürlich keiner, aber Zorro vermutete mal, dass die in ihrem Stress und Chaos mal wieder die Hälfte vergessen hatten. Wenn man sich nicht um alles selbst kümmerte, klappte aber eh nichts, das hatte er schon gelernt. Zowa allerdings war gerade mal auf andere Gedanken gekommen und das wollte Zorro auch nicht kaputt machen. Nur gut, dass er Nami hatte! Sie merkte nämlich, dass er in Gedanken war und fädelte dann alles ein. „Zorro, ich muss dich mal kurz etwas fragen. Allerdings ist das eine Überraschung für Zowa und da sie nicht mithören darf, kommst du mal bitte mit zum Stall, ja?“ Zowa wie auch Zorro blickten Nami völlig verwirrt an. So richtig verstand der Grünhaarige nämlich nicht, was Nami nun von ihm wollte. Zorros Nichte aber grinste bereits und war schon ganz neugierig, was nun kam. „Und was soll ich machen?“, fragte sie und blickte die beiden Großen an. Nami schmunzelte und beugte sich zu ihr vor. „Du, du kannst schon mal zur Wiese gehen und die beiden rufen.“ Ohne noch mal auf die Orangehaarige zu achten oder etwas zu antworten, flitzte Zowa auch schon los. Zorro sah nun fragend zu Nami, die offenbar etwas vorhatte. „Was ist denn jetzt dein Plan?“, wollte er von ihr wissen und verschränkte die Arme. Sie aber grinste noch und legte die Arme um seinen Hals. „Naja, du siehst so nachdenklich aus, es gibt doch sicher etwas, was dich bedrückt, oder?“ Seufzend atmete der Grünhaarige aus. Woher wusste das Nami nur schon wieder? Sie las in ihm, wie in einem offenen Buch und manchmal fand er das schon unheimlich. „Ja schon. Ich frage mich die ganze Zeit, warum die Ärzte sich nicht melden. Ich hab gedacht, das Beste ist, ich ruf mal an, aber der Kleinen wollte ich auch nicht die Laune verderben.“ Namis Grinsen wurde breiter, zwar nicht, weil Zorro sich Sorgen machte, aber weil sie gewusst hatte, dass ihn etwas belastete. „Pass auf, du gehst jetzt rein und telefonierst und ich hol mit ihr die Pferde und fang schon mal an, sie mit ihr zu putzen. Wenn du dann wieder da bist, gehen wir alle ein bisschen auf die Wiese.“ Das war doch mal ein Vorschlag, oder? Außerdem war es dann wirklich eine Überraschung für Zowa. In den letzten Monaten hatte Zorro schon gemerkt, was für eine wundervolle Frau Nami war, aber grade jetzt fragte er sich, was er eigentlich die ganzen Jahre zuvor ohne sie gemacht hatte. Sie wusste anscheinend immer eine Antwort auf alles, so schien es ihm zumindest. Nickend legte Zorro dann seine Stirn an die von Nami und lächelte. „In Ordnung, machen wir so“, meinte der Grünhaarige und ließ seine Freundin dann auch schon los. Wie er sich ins Haus begab, machte sich Nami auf dem Weg zur Koppel. Dort Stand Zowa schon und beobachtete die silbergraue Stute und den schwarzen großen Hengst beim Grasen. Als Nami jedoch kam, wandte sie sich um und grinste. „Was machen wir denn jetzt?“ Die Orangehaarige verschränkte die Arme. „Na, was glaubst du wohl, hm?“ Die Augen des kleinen grünhaarigen Mädchens wurden immer größer und ihr klappe auch ein wenig die Kinnlade nach unten. „Reiten wir etwa?“ Einen Daumen hochhebend, grinste Nami weiter und nickte. „Na klar, was dachtest du denn!“ Gerade noch hatte das Mädchen wieder an ihre Eltern gedacht, aber nun war das vergessen oder zumindest verdrängt. Zowa durfte jetzt reiten und das musste sie doch ausnutzen. Gleich nahm sie Nami an der Hand und zog sie mit zum kleinen Stallgebäude. Sie brauchten ja noch die Halfter, um die Pferde erst einmal von der Wiese zu holen. Ja und dann mussten sie auch die Putzkisten suchen. „Wo ist denn Zorro?“, fragte Zowa nun und sah sich rings um um. Nami lächelte sie an und setzte sie auf die große Futterkiste, die vor dem Stall stand. „Der ist noch mal kurz rein, aber wir fangen schon mal an mit putzen, ja?“ Eifrig nickend blickte Zowa zu Nami hoch. „Au ja, das machen wir!“ Sie wackelte mit den Beinen und summte etwas vor sich hin, während Nami aus der Sattelkammer die Halfter samt Stricke holte. Als sie dann zurückkam, blinzelte die Kleine sie an. „Nami? Darf ich auch ein Pferd von der Wiese holen?“ Erst überlegte die junge Frau kurz, aber sie kannte die Pferde und wusste eigentlich keinen Einwand. „Na klar. Du nimmst dann Lucilla, das ist ja eine ganz Liebe“, antwortete sie ihr und hob sie von der Truhe. „Nur das Halfter, das mach ich ihr um. Sie ist so groß und du kommst ja noch nicht dran.“ Zowa freute sich wirklich, dass sie ganz allein so ein großes Tier nehmen durfte, nur das sie das Halfter nicht drum machen durfte, fand sie natürlich doof. „Okay…“ Während also die Mädchen die Pferde von der Koppel holten, versuchte Zorro jemandem im Krankenhaus zu erreichen. Das war aber schwerer wie gedacht. Eine ganze Weile ging keiner dran und dann verband man ihn von einer Station zur nächsten. Diese Warterei machte einen verrückt… Endlich meldete sich dann aber Jemand und es war auch noch der Arzt von gestern, der Zorro alles mitgeteilt hatte. Der Grünhaarige stellte sich nun ein X-tes mal vor und verkündete sein Anliegen. Dieser Dr. Zagner wusste auch gleich Bescheid und nahm in seinem Büro Platz, denn das Gespräch könnte eine Weile dauern. Aber Zorro erfuhr dann endlich, was mit Zoey war und konnte so ein bisschen abschätzen, wie alles weiter ging. Seine Schwester war also mehrfach operiert worden und daher hatte auch noch niemand angerufen. Erst heute Morgen war sie endgültig aus dem OP gekommen und schlief nun auf der Intensivstation. Die Eingriffe an sich waren gut verlaufen, nur einen Haken hatte die Sache. Nämlich, dass sie noch immer nicht aufgewacht war und nun bestand die Gefahr, dass sie ins Koma fiel. Grundsätzlich musste das nicht sein, aber man musste eben damit rechnen. Wenn es dazu kommen würde, dann wusste auch keiner, ob und wann sie wieder aufwachte. Zorro sagte erst mal nichts, er schwieg das Telefon an. Durch seinen Kopf schossen so viele Dinge, die sortiert werden mussten, aber vielleicht auch nicht unbedingt jetzt. Als er sich ein bisschen gefangen hatte, erhob er auch wieder die Stimme. Er wollte immerhin wissen, ob man zu ihr durfte und ob es möglich war, ihre Tochter mitzubringen. Man konnte ja ein Kind nicht einfach mit zu einem Elternteil nehmen, das vielleicht im Sterben lag und an alle möglichen Geräte angeschlossen war. Bei Zoey war das wohl aber nicht so, also konnte Zorro morgen bestimmt mal mit Zowa hinfahren. Schön würde das nicht werden, aber es war auch für die Kleine besser, zu wissen, was los war. Zorro war dann ja da, um sie später wieder zu beruhigen, wenn es doch zu viel war. Nun wusste er aber, was los war und konnte ein bisschen ruhiger den restlichen Tag verbringen. Die besten Nachrichten waren das zwar nicht gewesen, aber es hätte auch schlimmer sein können. Draußen spürte man jedenfalls nichts von der schlechten Stimmung. Zowa hatte ganz toll Lucilla zum Anbindeplatz gebracht und Nami den Hengst. Gemeinsam hatten sie auch die Kisten mit den Putzsachen gefunden und waren nun fleißig bei der Arbeit. Da Zorros Nichte ja noch zu klein war, um an den Rücken des Pferdes zu komme,n hatte Nami sie eben mal auf diesen gesetzt und ihr den Striegel in die kleine Hand gedrückt. Zowa fand das natürlich ganz toll, da sie „ihr“ Pferd nun ganz alleine zu Ende putzen konnte. Zorro kam nun auch endlich nach draußen und klopfte den beiden Tieren den Hals. „Na, wie weit seid ihr beidem, hm?“ Ganz mit sich zufrieden setzte sich Zowa aufrecht hin und stützte sich am Wiederrist der Stute ab. „Also ich bin fertig! Nur die Hufe kann ich nicht auskratzen, die sind nämlich viel zu schwer für mich.“ Nami sah über den Rücken des Hengstes, dessen Name im Übrigen „Dale“ war, zu den beiden und grinste. Zorro erwiderte ihren Blick dann, richtete sich aber gleich wieder an Zowa. „Das kann ich ja machen, aber dann musst du dich jetzt gut festhalten, ja?“ Das Mädchen nickte dann und griff ein bisschen in die Mähne der Stute. Zorro nahm den Auskratzer und hob dann nacheinander die vier Beine an. Lucilla machte dabei immer gut mit und das ohne zu zicken, so ging die Prozedur auch schnell vorbei. Nami hatte den Hengst dann auch geputzt und gesattelt, und getrenst waren die Zwei auch schnell. Dann konnte es endlich auf die Wiese gehen. Da die Stute ruhiger war, nahm Nami Zowa mit zu sich aufs Pferd, es musste ja nicht sein, dass noch etwas passierte. Alles in allem drehten die drei aber eher ein paar gemächliche Runden und ließen so den Tag ausklingen. Da Zorros Nichte so begeistert von den Pferden war und auch ganz brav oben gesessen hatte, versprach Nami ihr an der Longe ein bisschen Reitunterricht zu geben. Klar, sie hatte nicht immer Zeit, aber wenn das Wetter passte und sie da war, ging’s dann ab nach vorne! Nach dem Reiten war dann aber Schluss mit draußen sein, immerhin wurde es bald wieder dunkel. Man merkte eben doch, dass es schon Herbst war. Während Zorro dann Zowa in die Badewanne steckte, richtete Nami das Abendessen her. Großartig kochen tat sie nicht, aber ein paar Brote und etwas Salat reichten ja zum Abend auch. Da Zowa beim Abendessen schon in ihrem Schlafanzug war, wurde ausnahmsweise mal in der Stube gegessen. Zorro hatte gestern und heute schon eine Ausnahme gemacht, aber normal wurde in der Küche gegessen. Nami hatte beschlossen, dann auch gleich bei Zorro zu übernachten, nach dem Essen war es dann doch spät geworden und sie hatte daher keine Lust, noch nach Hause zu fahren. Morgen würde es auch nicht stören, wenn sie etwas später in den Laden fahren würde. Vivi war ja da und auf die konnte sie sich verlassen. So lange Nami kurz mal durchrief, dass sie später kam, war das eh kein Problem. Irgendwie war es ja praktisch, sein eigener Chef zu sein, aber es war auch anstrengend. Die kleine Grünhaarige bekam ab heute dann auch das Gästezimmer, was gleich neben dem Schlafzimmer war. Wenn Zowa nicht schlafen konnte, musste sie ja nur nach nebenan kommen. Nur Zorro fand es erst mal besser, wenn sie ihr eigenes Zimmer hatte. Morgen wollte er dann eh mit ihr ins Krankenhaus und dann noch zur Wohnung seiner Schwester, um einige Sachen für seine Nichte zu holen. Nachdem die Kleine dann endlich im Bett lag, suchten auch Nami und Zorro ihr selbiges auf und machten es sich bequem. Zwar wurde noch nicht gleich geschlafen, da der Grünhaarige noch den Fernseher anstellte, aber es tat schon mal gut, zu liegen. Zorro konnte morgen auch etwas ausschlafen und dann alles in Ruhe erledigen. Nami musste da schon eher raus, aber es störte sie nicht, dass er noch Fern sah. Im Gegenteil, sie schmiegte sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust. Die Finger der Orangehaarigen strichen dann ein wenig über seinen Bauch und sie drückte ihm auch kurz die Lippen auf seine Haut. Zorro sah schmunzelnd zu ihr rüber und drehte sich dann schließlich auch zu ihr auf die Seite. Nami rückte nun auch etwas näher und schob eines ihrer Beine zwischen die seinen. Gleich darauf spürte sie, wie Zorros Arme sie fest umschlungen und dann konnte sie auch fühlen, wie er ihr sanfte Küsse auf den Hals hauchte. Ihre Hände strichen über seinen Rücken und ihr Körper schmiegte sich noch mehr an den des Grünhaarigen. Wohlig seufzte Nami, denn es tat wirklich gut, hier so zu liegen. Bei dem Stress, den sie gerade hatte, sahen sie sich nicht ganz so oft. Trotzdem musste sie dann schmunzeln, als Zorro sie etwas wilder küsste und seine Hand unter ihrem Hemd verschwand. Auch wenn sie es nicht gern tat, hielt sie die Hand aber fest und lächelte ihn an. „Ich glaube, das lassen wir lieber, Zowa ist nebenan und ich will nicht, dass sie uns hört.“ Sofort war von Zorro ein Schnaufen zu hören, als Nami ihn unterbrach. Er blieb aber so liegen und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Ich glaube nicht, dass sie uns hört.“ Nein, natürlich glaubte Zorro das nicht, er war aber auch ein Kerl und die hatten eben gewisse Bedürfnisse. Nami drückte ihre Stirn gegen seine Brust und lachte leise. „Doch, ich denke schon!“ Zorro aber ließ sich nicht weiter beirren und begann wieder damit, Namis Hals zu küssen und ihren Rücken zu streicheln. Dabei ging er schon zu einer leichten Massage über und presste sich wieder an sie. Zuerst hatte Nami Mühe, sich das Lachen zu verkneifen, aber dann konnte sie ihm ja doch nicht widerstehen. Die Orangehaarige schmiegte, nein drückte sich an ihn und keuchte schon leise auf. Wie machte er das nur? Er wusste genau, wie er sie berühren musste, um sie schwach zu machen. Das war einfach nicht fair, ganz und gar nicht. Es kostete wirklich Beherrschung, nicht laut zu keuchen oder dergleichen, aber das bekam sie schon irgendwie hin, außerdem konnte sie ja immer noch ihre Lippen auf die Seinen pressen, um nicht laut zu werden. Das heißt, wären sie überhaupt so weit gekommen, wie sie wollten! Nami hatte sich nämlich gerade mit Zorro gedreht, sodass er halb auf ihr lag und sie sich ihm entgegenstrecken konnte, da hörte sie irgendwas auf dem Flur. Der Grünhaarige hatte schon ihr Hemd nach oben geschoben und wollte sich gerade ihren vollen Rundungen widmen, da ging die Türklinke runter und Zowa stand im Zimmer. „Ich kann nicht schlafen…“, verkündete sie schniefend und rieb sich müde die Augen. Zorro zuckte dermaßen zusammen und setzte sich grade im Bett auf, aber das realisierte die Kleine gar nicht. Nami sah nur noch zu, dass sie ihr Oberteil wieder gerade bekam und richtete sich dann auch auf. „Dann kommst du halt zu uns, Schätzchen, dann geht‘s bestimmt besser.“ Ohne dann noch zu zögern; tapste Zowa auf das große Bett zu und kletterte mit zu Nami unter die Decke. Die junge Frau nahm sie auch gleich in ihren Arm und ließ sie sich an sie kuscheln. Kurz strich Nami ihr auch durch die zerzausten Haare und drückte sie an sich. Die glühenden, noch leicht feuchten Wangen machten deutlich, dass sie geweint hatte, es war eben nicht gut gewesen, sie gleich heute allein zu lassen. Zorro kratzte sich am Kopf und warf dann die Decke zurück. „Ich komm gleich wieder!“ Kurz nachdem er dann den Raum verlassen hatte, konnte Nami die Dusche hören und sie musste zweifelsohne loslachen. Zowa sah zu ihr auf und rieb sich wieder die Augen. „Warum lachst du?“, fragte sie Nami und blinzelte sie an. Nami strich ihr wieder über den Kopf und schüttelte den Kopf. „Das ist nicht so wichtig.“ Tja, da hatte sich eben jemand abkühlen müssen! Zorro kam dann auch wieder ins Bett, woraufhin Zowa in die Mitte kletterte und sich an alle beide kuschelte. Als sie die Augen dann endlich schloss, konnte sie zumindest träumen, dass sie bei ihren Eltern lag… Nami legte ihren Arm über das Mädchen und griff dann nach Zorros Hand, so schlief auch sie dann gut. Der Grünhaarige war noch einige Zeit wach, er wusste wirklich nicht, was das alles noch werden sollte. Aber irgendwann schlief dann auch Zorro und das war auch gut so, er musste ja für morgen ausgeruht sein. Zowa ließ das aber nicht zu! Sie wühlte im Schlaf und drehte sich ständig. Immer wieder hatte Zorro einen Arm oder Fuß im Gesicht, oder sie kringelte sich ein und murmelte laut irgendetwas. War dann zwischendurch mal wieder Stille, dann nickte Zorro weg, nur um dann wieder einen Tritt abzubekommen oder eben die Finger seiner Nichte im Gesicht zu haben. Eins stand fest, so ging das nicht ewig! Wie Nami dann am nächsten Morgen leise aufstand und sich anzog, bekamen die beiden aber nicht mit. Sie lagen zusammengerauft und eng aneinander gekuschelt da. Nami konnte nicht mal mit Bestimmtheit sagen, wer von den Zweien schnarchte, aber es kam wohl mal von diesem und von jenem. Die Orangehaarige schlich sich also raus und machte sich dann fertig. Als Zowa und Zorro dann irgendwann aufstanden, war Nami schon lange weg, aber sie hatte ihnen noch das Frühstück vorbereitet und Zorro einen Zettel da gelassen. Er wusste ja, dass sie auf Arbeit war, aber nachdem er den kleinen Brief gelesen hatte, wusste Zorro auch, dass Nami heute Abend noch mal herkommen würde. Darüber freute sich aber nicht nur er, Zowa fand es auch toll, dass sie wieder kam. Der Tag war dann aber auch gut ausgefüllt. Zuerst ging es in die Klinik, dort blieben sie aber nicht sehr lange. Zoey war noch nicht ansprechbar und auch, wenn Zowa eine ganze Weile still an ihrem Bett gesessen hatte, nahm es sie doch zu sehr mit. Trotzdem hatte sie sich später noch bei Zorro bedankt, dass er mit ihr hingefahren war. Ja! Und sie wollte auch jeden Tag zu ihrer Mama. Zowa war sich eben sicher, wenn sie sie immer besuchte, dann wachte sie auch bald wieder auf und dann kam sie bestimmt auch bald nach Hause. Im Gespräch mit dem Arzt war allerdings auch etwas mehr Hoffnung aufgekeimt, was die Genesung von Zorros Schwester anging. Die OPs waren ja gut verlaufen, das wussten sie schon und ihr Zustand stabilisierte sich auch ständig. So konnte man auch davon ausgehen, dass sie diese komaartige Phase wohl bald überstanden hatte. Nach dem Besuch im Krankenhaus ging es dann zu Zowa nach Hause, dort packte Zorro erst mal etliche Sachen von ihr ein und sie konnte sich ein paar Spielsachen zusammensuchen. Außerdem nahmen sie ihre Schulsachen mit. Zorro wollte auch noch zur Schule und sich die Hausaufgaben holen, vielleicht konnte er auch irgendwo ein paar Kopien von den Mitschriften bekommen. Letzten Endes war das dann aber gar nicht so kompliziert, denn Zowa war ja noch in der ersten Klasse und da übten sie ja bestimmte Dinge und groß Hausaufgaben gab es da auch nicht. Trotzdem versprach die Lehrerin, jeden Tag etwas zusammenzustellen, das Zorro dann holen konnte, sodass Zowa nicht so viel verpasste. Es wäre blöd, wenn sie gleich das erste Jahr wegen ein paar Wochen Fehlzeit wiederholen musste. Das wollte er wirklich nicht. Mehr wie zwei Wochen fehlte dann Zowa aber auch nicht, schließlich musste Zorro wieder zur Arbeit und er konnte sie nicht jeden Tag alleine lassen. In der Schule war sie dann doch besser aufgehoben. Außerdem entstand auch gleich ein Rhythmus, an den sich die zwei gewöhnten. Morgens ging es zeitig aus dem Bett, dann wurde gefrühstückt. Anschließend brachte Zorro sie in die Schule und fuhr auf Arbeit. Da er meist bis 16:oo Uhr arbeitete, blieb Zowa im Hort, dort machte sie aber auch gleich ihre Schularbeiten und hatte dann Freizeit. Nach der Schule wurde die Mama im Krankenhaus besucht und dann war der Tag schon fast rum. Wenn Zorro noch einkaufen oder andere Dinge erledigen musste, dann blieb auch nichts anderes über, als Zowa noch mitzunehmen. Ab und zu setzte er sie aber auch bei Nami im Blumenladen ab. Ihr war dann nicht so langweilig, da Nami sie mithelfen ließ und Zorro hatte alles schneller erledigt. Heute war das genauso. Zorro war ein paar Amtsgänge erledigen gewesen und kam dann wieder zu dem Laden. Es war schon gleich 18:oo Uhr und dann würde auch Nami Schluss haben. Die letzte Zeit war Nami zwar mal bei Zorro gewesen und wie schon gesagt Zowa auch bei ihr im Laden, aber viel hatten sie nicht voneinander gehabt. Als Zorro dann die Glastür öffnete, sah die Orangehaarige grinsend hoch und rief dann nach Zowa, die hinten im Büro gemalt hatte. „Na, alles erledigt?“, fragte Nami und grinste den Grünhaarigen an. Er sah wirklich fertig aus, aber er kam ja auch gar nicht mehr zur Ruhe. Müde nickte Zorro und fuhr sich dann durch die Haare. Nami band noch ihre Schürze ab und hing sie dann an den dafür vorgesehenen Haken. Anschließend trat sie auf Zorro zu und legte ihre Arme um seinen Hals, um ihm einen langen, innigen Kuss zu geben. Zowa kam dann auch mit ihren Bildern und sah zu den Zweien hin. Sie sagte aber nichts und beobachtete ihren Onkel und seine Freundin nur. Zorro legte erst mal seine Arme um Nami und drückte sie wohlig seufzend an sich. Das tat so richtig gut, sie nach so einem stressigen Tag im Arm zu haben und küssen zu können. Da fiel einem gleich alles leichter. Als es Zowa dann doch zu lange dauerte, meldete sie sich auch zu Wort. „Ich bin fertig, wir können jetzt fahren“, rief sie und wippte auf ihren Füßen auf und ab. Dabei grinste sie auch und legte den Kopf schief. Nami löste sich von Zorro und sah dann lachend zu Zowa. „Na, dann mal ab mit euch, was?“ Zorro zog gleich eine Braue hoch und sah Nami an. „Kommst du nicht mit zu uns?“ Die Orangehaarige schüttelte den Kopf und klopfte mit ihren Händen auf seine Brust, ehe sie sich ganz von ihm löste. „Nein, ich muss noch einiges zusammenstellen und überarbeiten und das mach ich lieber bei mir.“ Seufzend nickte Zorro. Das kannte er von Nami gar nicht, dass sie sooo viel zu tun hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass da was nicht stimmte… Nami bemerkte, wie er schwer ausatmete und lächelte gleich wieder. „Ach komm, du hast doch deine kleine Lady hier, die kümmert sich um dich!“ Sie nahm Zowas Hand und drückte sie in Zorros. „So und nun fahrt ihr schön nach Hause und macht es euch gemütlich, am Freitag komm ich auf jeden Fall zu euch und bleib auch das Wochenende, versprochen!“ „Au jaaaa!“, rief Zowa und drückte Nami noch mal. Dann trennten sich die Wege der drei auch schon und Zorro ging mit Zowa zum Auto. Wie sie dann im Wagen saßen, hielt Zowa ihm gleich mal die Bilder hin und wedelte damit. „Guck mal, die hab ich für Mama gemacht, morgen nehme ich sie ihr mit.“ Zorro grinste schwach und nahm ihr die Zeichnungen ab. Er blätterte sie durch und sah sich jede einzeln an. „Die hast du schön gemacht, da freut sie sich bestimmt.“ Er gab sie ihr wieder und ging ihr noch mal durch die Haare, dann startete er den Wagen und los ging’s. Zowa nickte grinsend und lehnte sich dann an. Ihre Mama war nun zwar wieder wach, aber sie schlief viel wegen der Schmerzmittel, zwar bekam sie mit, dass sie jeden Tag Besuch hatte, aber das würde sich auch bald geben. Zu Hause lief dann alles wie gewohnt ab und das war auch ganz gut so. Nur das Wochenende, das verlief anders. Nami kam nämlich nicht! Sie rief am Freitagabend an, dass sie nicht könnte. Sie hatten einen Großkunden bekommen und nun war so viel zu tun, dass sie sich es einfach nicht erlauben konnte, sich Samstag und Sonntag frei zu nehmen. Zowa fand das doof, tat es dann aber auch gleich wieder ab. Sie hatte ja Zorro, der sich mit ihr beschäftigte. Zorro sah das aber anders. Klar, er glaubte ihr, aber irgendwie fand er es auch seltsam, dass Nami immer weniger Zeit hatte, seit Zowa da war… Vielleicht war es ihr ja doch zu viel, dass er nun für ein Kind sorgte und es entsprach nicht ihren Vorstellungen. Aber nicht nur das, Zorro war auch total müde und kaputt. Immer das zeitige aufstehen und dann bis spät abends auf den Beinen sein, das schlauchte einfach. Er konnte aber auch Zowa nicht woanders hinstecken, das wollte Zorro ja auch gar nicht, aber langsam wurde das alles dann doch etwas viel. Sonntag war dann aber die Krönung! Zorro hatte am Samstag ein bisschen lange mit der Kleinen Fern gesehen und deshalb schlief sie auch noch, als er aufstand. Das war ja aber eigentlich ganz gut, denn er wollte den Stall ausmisten und da musste sie ihm ja nicht zwischen den Beinen rumturnen. Außerdem ging das allein schneller und wenn sie schlief, dann musste er sich keine Beschäftigung einfallen lassen. Der Grünhaarige hätte aber nie im Leben erwartet, dass sie aufstand und einfach in die Küche ging! Zowa meinte es nur gut, denn sie hatte aus dem Küchenfenster gesehen, dass Zorro im Stall war und wollte für sich und ihn Frühstück machen. Doch sie war doch noch viel zu klein dafür und darum ging das auch nach hinten los! Als Zorro nämlich wieder rein kam, um selbst Frühstück zu machen, traf ihn fast der Schlag. Auf dem Herd stand eine Pfanne, die in Flammen stand. Überall klebte Mehl und Öl. Eier lagen zerbrochen auf dem Boden, der zylinderförmige Mixer OHNE Deckel stand halb voll auf der Arbeitsfläche und der Rest des Inhaltes war anscheinen auch überall in der Küche verteilt. Nein… Zorro stellte fest, dass doch die Hälfte an der Decke klebte, weil ihm die klebrige Masse auf den Kopf tropfte. An der Kaffeemaschine lief alles über und trippte schon auf den Boden, die Mikrowelle lief und irgendwas darin schlug Funken. Mittendrin stand Zowa und versuchte mit einem völlig verkleisterten Lappen, etwas vom Schrank zu schrubben, das nach getrocknetem Ketchup aussah. Laut seufzend fuhr sich Zorro mit den Fingern durch die Haare und sah sich um. „Sag mal, was machst du hier eigentlich???“ Zowa sah nun auf und grinste Zorro an. „Ich mache Frühstück, aber ist noch nicht fertig.“ Zorros Miene wurde nun aber finsterer und er betrat die Küche, er nahm Zowa am Arm und schleifte sie aus der Küche. „Du gehst dich jetzt waschen, am besten in die Wanne und wehe du richtest da auch so ein Chaos an.“ Die Kleine verstand gar nicht, was los war, sie wollte doch nur lieb sein und was zu essen machen. Darum begann sie auch gleich zu schluchzen und die ersten Tränen kullerten ihr über die Wangen. Zorro biss sich auf die Unterlippe und hockte sich zu ihr hin, er nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. „Hey… Zowa, es tut mir leid, aber du sollst doch nicht alleine kochen, ich mach das doch für uns.“ Mit glasigen Augen sah sie Zorro nun an. „Aber ich wollte doch nur, ich wollte doch nur helfen!“ Leicht schmunzelnd wischte ihr der Grünhaarige aber erst mal die Tränen weg und nahm sie dann hoch. „Das weiß ich doch, aber erst mal steck ich dich in die Wanne und räum dann auf, okay?“ Zowa nickte. Sie beruhigte sich dann auch langsam wieder und lehnte sich an Zorro. Der ließ ihr Wasser ein und setzte sie dann in die Badewanne. Viel sollte da ja nicht passieren. Das Bad blieb dann auch trocken, Zowa wusch sich ordentlich und spielte dann noch ein bisschen mit ein paar ihrer Sachen im Wasser. Zorro sah derweil, dass er die Pfanne mit dem brennenden Öl ausbekam und dass auch die Küche überhaupt wieder begehbar wurde. Alles in allem dauerte das zwar einige Zeit, aber irgendwann war es dann geschafft. Da gab es dann auch nur noch eines zu sagen: Was für ein Wochenende! Die nächste Woche begann ganz normal, außer, dass von Nami immer noch nicht viel zu hören oder zu sehen war. Bei Zorro verstärkte sich das Gefühl nur noch, dass sie lieber Abstand hielt, während Zowa bei ihm war. Nur wusste er nicht, wie lange er sie noch bei sich hatte. Das Beste würde wohl sein, wenn er mal in ihren Laden fuhr und mit ihr redete. Nicht, dass es noch auseinanderging, nur weil er gerade die Eltern der Kleinen ersetzte. Mittwoch holte Zorro die Kleine also von der Schule ab, ging mit ihr einkaufen und fuhr dann zu Namis Geschäft. Auf dem Parkplatz stellte er dann den Wagen ab und sah zu seiner Nichte. „Hör mal Mäuschen, ich muss mit Nami mal alleine reden, du bleibst so lange hier und wartest, ja? Ich lass auch den Schlüssel stecken, dann kannst du Musik hören.“ Zowa nickte und legte dann den Kopf schief. „Ist was Schlimmes? Sonst darf ich immer mit.“ Zorro seufzte und schüttelte dann den Kopf. „Nein, alles gut ich komm dich auch gleich holen, versprochen.“ Seine Nichte nickte noch mal. „Okay, aber beeil dich, ja?“ Der Grünhaarige grinste und wuschelte noch mal ihre Haare. „Na klar, mach ich“, erwiderte er dann. Nami verabschiedete sich gerade noch von Vivi und machte sich dann daran, den Laden wieder auf Vordermann zu bringen. Das war vielleicht eine harte Woche gewesen, aber wenn sie Glück hatte, lohnte sich das richtig! Gleich noch die Kasse machen und dann konnte sie endlich nach Hause und entspannen. Gerade als sie dann den Schlüssel holte und gehen wollte, stand plötzlich Zorro vor ihr. „Hu, nanu!“, meinte sie und lächelte dann. „Schön, dass du mal vorbeikommst.“ Ihre Augen suchten gleich nach Zowa, aber die war nicht dabei. „Wo hast du denn die kleine Maus gelassen?“ Als sie dann in Zorros Augen sah, wurde ihr auf einen Schlag ganz anders. Er wirkte so, so … sie wusste auch nicht, aber irgendwas stimmte nicht mit ihm. Zorro seufzte und blickte abwechselnd zum Boden und zu Nami vor sich. „Sie wartet im Auto, ich wollte nämlich mal allein mit dir reden.“ Bei dem Satz hatte Namis Herz dann einen Aussetzer. Nicht nur, dass Zorro sie nicht gleich drückte und küsste, jetzt wollte er auch noch mit ihr allein reden und ein ernstes Gesicht machte er auch. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und umgriff dann zittrig den Riemen ihrer Tasche, bevor sie sich auf die niedrige Fensterbank des Schaufensters setzte. „O..o..kay…“ Hoffentlich war nicht noch mehr passiert und hoffentlich wollte er jetzt nicht, nicht… Nami konnte nicht zu Ende denken, denn Zorro stellte schon seine Frage. „Sag mal… hältst du mit Absicht Abstand von mir? Weil seit die Kleine da ist, sehen wir uns kaum noch.“ Der Orangehaarigen klappte der Mund auf und sie sah Zorro entsetzt an. „Wie kommst du denn jetzt da drauf?“ Sie glaubte nicht, was sie da hörte und ihr Magen zog sich auch zusammen. Zorro fuhr sich durch die Haare und zuckte mit seinen Schultern. Vielleicht war es ja einfach nur Einbildung, aber er musste es wissen, sonst würde er noch verrückt werden. „Hab ich ja grade gesagt. Seit ich Zowa da hab, ist es immer weniger geworden, dass wir uns sehen.“ Nami drückte sich erst mal die Hände vors Gesicht und atmete tief durch. Dann sah sie aber wieder zu dem Grünhaarigen auf. „I...ich hab dir doch aber erklärt, dass so viel los war!“ Sie war nun völlig von der Rolle und verstand sein Problem gar nicht. Zorro setzte sich langsam neben sie und stützte die Arme dabei auf den Knien ab. „Schon, aber es war irgendwie auffällig, dass es grade dann war, als …“ Nami unterbrach ihn sofort und griff nach seinem Arm. „Zorro! Das war vielleicht alles ein ungünstiger Zeitpunkt, aber das alles hat doch nichts miteinander zu tun.“ Fast schon flehend sah Nami ihm in die Augen, in der Hoffnung, dass er ihr das glaubte. „Ich mag Zowa doch und ich hätte lieber Zeit mit euch verbracht. Das musst du mir glauben! Nur wir hatten den Auftrag für eine Hochzeit, sämtliche Gestecke und die ganze Dekoration zu machen. Schatz, das war so viel Arbeit, aber das ist auch eine gute Chance für uns, uns einen Namen zu machen. Ich meine, stell dir mal vor, wenn das alles nur so hin gewurschtelt ist, dann gefällt das vielleicht den Gästen nicht und das spricht sich doch rum! Tja und wenn es jetzt aber gut ankommt, dann kann es sein, dass wir mehr solche Aufträge bekommen und das wäre einfach toll!“ Nami musste jetzt erst mal Luft holen und durchatmen. Leicht fahrig strich sie sich eine Strähne aus ihrem Gesicht und seufzte dann. „Wenn es richtig läuft dann stell ich auch noch Leute ein, aber erst mal musste das so gehen.“ Das verstand er doch hoffentlich, oder? Er konnte doch nicht verlangen, dass ihr Geschäft ganz hinten anstand. Wie Zorro ihr zu hörte merkte er erst mal, wie blöd er doch gewesen war und wie albern er sich anstellte. Sicher, das lag daran, dass er ganz schön kaputt war und Nami fehlte ihm auch, aber das war ja kein Grund zur Übertreibung. Kurz schüttelte er über sich selbst den Kopf und sah dann in die braunen Augen von Nami. „Tut… tut mir leid, ich dachte eben nur, dass dir das vielleicht zu viel ist…“ Ganz erleichtert stand Nami nun lächelnd auf und setzte sich bei Zorro auf den Schoß. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und drückte ihm einen Kuss auf. „Du bist mir schon einer! Ich würde dich doch nicht verlassen, weil du dich so liebevoll um deine Nichte kümmerst, das ist doch eher ein Grund, dich noch mehr zu lieben!“ Sie legte nun ihre Stirn an seine und schloss die Augen. „Es gibt nicht viele Männer in deinem bzw. unserem Alter, die das tun würden. Die sind alle nur mit sich selbst beschäftigt. Du aber nicht, du bist verantwortungsbewusst und auch familiär und das wünscht sich doch jede Frau.“ Schmunzelnd drückte Zorro ihr nun einen Kuss auf die weichen Lippen und legte seine Arme um Nami. „So, findest du?“, fragte er und grinste dann. „Es gibt aber auch genug junge Frauen, die es nicht so toll finden, für ein Kind zurückstecken zu müssen.“ Nami hob aber direkt mal ihre Hand und wuschelte durch seine grünen dichten Haare. „Ach du! Ich bin aber nicht irgendeine und ich find es super-süß, was du da tust! Außerdem weiß ich dann gleich, dass du ein guter Papa wirst!“ Bei ihrer Bemerkung schreckte Zorro aber schon ein wenig hoch, „Wie jetzt?“ Die junge Frau aber lachte wieder und küsste seine Nasenspitze. „Keine Sorge“, beruhigte sie ihn. „So weit ist es nicht, noch nicht!“ Da war Zorro dann doch erleichtert, denn im Moment hätte das wirklich noch gefehlt. Trotzdem hob er nun seinen Blick und sah Nami ganz genau an. „Was heißt nun aber wieder, noch nicht?“ Zorro war zwar nicht auf den Kopf gefallen und konnte sich das denken, aber er wollte es von Nami hören. Sie drückte sich also von ihm weg und grinste. „Naja, ich will auch nicht ewig nur zu zweit mir dir sein.“ Nein, nein. Nami wollte auch mal ihre eigene kleine Familie haben und bei dem Grünhaarigen, auf dessen Schoß sie gerade saß, konnte sie sich das einfach nur zu gut vorstellen! Dieser lächelte sie aber auch sanft an und nickte. „Wieso auch nicht.“ Ers tmal war aber Zowa wichtig, denn die saß noch allein im Auto und das war nicht so gut. Dem kleinen Mädchen war nämlich langweilig geworden und sie hatte sich zum Spielen auf den Fahrersitz gesetzt. Dort zerrte sie am Lenkrad und warf sich auf dem Sitz hin und her, zusätzlich gab sie noch Fahrgeräusche von sich. Das Radio lief zwar und sie musste ja eigentlich nicht am Schlüssel spielen, aber für so eine Siebenjährige war das doch zu verlockend. Zowa setzte sich also vernünftig auf den Sitz und nahm den Schlüssel in die kleinen Finger. Dann drehte sie ihn einmal komplett um und es gab einen heftigen Ruck. Zorro hatte den ersten Gang eingelegt gelassen, um nicht die Handbremse anziehen zu müssen. Das Auto startete also kurz und machte einen Satz nach vorne, bevor es wieder absoff und völlig ausging. Als der Wagen nach vorn sprang gab es einen lauten Knall, denn er donnerte genau vor einen Laternenpfosten. „Oh oh…“, murmelte Zowa und machte sich hinter dem Steuer ganz klein. Nun war es auch egal, ob die Musik aus war oder nicht, das gab sicher Ärger! Im Laden war der Knall natürlich auch zu hören und Zorro, der eh gerade vorschlagen wollte, dass sie mal nach Zowa sahen, zuckte zusammen und sprang dann auf. Nami war genauso erschrocken und eilte gleich zur Tür. „Um Gottes Willen, hoffentlich ist da nicht passiert.“ Als sie dann aber rausgestürmt kamen, sah man das Übel schon. Der schwarze Opel Calibra klebte mit der Schnauze am Pfosten und war etwas, naja verbeult. Da Zorro glücklicher Weise genau mittig vor dem Pfeiler stand, war kein Scheinwerfer und auch kein anderes Licht beschädigt. Der Kühlergrill war allerdings eingedrückt und die Haube hatte auch etwas abbekommen. Der Grünhaarige schlug vor Entsetzten die Hände überm Kopf zusammen und Namis Augen verengten sich leicht. „Zorro? Du hast jetzt nicht wirklich den Schlüssel stecken lassen, oder?“ Der junge Kerl neben ihr nickte aber und grinste dann verlegen. Nami gab ihm einen Schubs gegen die Schulter. „Du bist echt clever, weißt du das?“ Wieder nickte Zorro. „Hm hm…“ „Du kannst doch so ein kleines Kind nicht mit dem Schlüssel alleine im Auto lassen! Oh, und wehe du schimpfst jetzt mit ihr. Das ist allein deine schuld!“ Er sagte da mal nichts dazu, klar, er hatte gedacht, dass sie wenigstens Musik hatte, aber nach dem Wust in der Küche am Sonntag hätte man sich das ja denken können. Zowa saß nun auch ganz steif und summend auf dem Beifahrersitz und hoffte einfach, dass es nicht so schlimm war, wie es geklungen hatte. „Hm hm hm…“ Zorro machte dann aber erst mal die Tür auf und linste rein. „Alles okay bei dir?“ „Japp!“, erwiderte Zowa und sah gar nicht erst zu Zorro. Der setzte sich jetzt aber erst mal hinter das Steuer und setzte den Wagen zurück. Anschließend stieg er wieder aus und ging zu der Schnauze. Nami kaute schon auf ihren Nägeln und hoffte, dass da nicht so viel passiert war, sie wusste ja, wie Zorro mit seinem Auto war. Der Opel war sein Heiligtum und wenn mehr hin war, bekam er sicher die Krise. Als er sich dann aber zu ihr umdrehte und abwinkte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. „Nix schlimmes?“, fragte Nami noch und trat dann auch näher. Zorro schüttelte den Kopf. „Nein, nichts wildes, das richte ich morgen auf der Arbeit wieder.“ Gleich stieg Zorro dann auch wieder ein und beruhigte seine Nichte, die hatte ja Angst gehabt, dass sie nun Ärger bekam, was dann aber nicht der Fall war. Es ging dann auch gleich nach Hause, denn es war auch wirklich schon spät und Zowa musste ins Bett. Nami hatte auch keinen Stress mehr, die Arbeiten für den Kunden mit den Hochzeitswünschen waren ja abgeschlossen. Deshalb fuhr sie auch gleich mal mit zu ihren beiden. Vorgehabt hatte es die Orangehaarige eh noch, bei Zorro vorbei zu fahren, so ging es dann aber auch. Er musste sie ja nur morgen hier wieder absetzen und das klappte schon. Nach den ganzen Strapazen war aber die Ordnung wieder hergestellt und die drei waren wieder zusammen. Zowa freute sich auch, dass Nami wieder da war, sie mochte sie nämlich wirklich. Ende Kapitel 2 Kapitel 3: Alle guten Dinge sind drei ------------------------------------- Samstagmorgen und die Sonne knallte so richtig schön ins Schlafzimmer. Zowa hatte die letzten Tage allein in ihrem Zimmer geschlafen und schlief auch heute Morgen noch. Nami wurde allerdings durch die herrlichen warmen Strahlen geweckt, die sie an der Nase kitzelten. Der Orangehaarigen entfleuchte ein Nieser und dann streckte sie sich auch schon murrend. Zorro lag zwar auf dem Rücken, aber auch halb auf ihr. Er hatte sich im Schlaf mal wieder gedreht und war mehr mit auf ihre Seite des Bettes gerutscht. Vorsichtig drückte Nami ihn ein bisschen weg und ruckte dann unter ihm vor. Sie wollte ihn ja nicht wecken, denn in letzter Zeit hatte er auf der Arbeit viel zu tun und kam auch oft recht spät nach Hause. Da war es ganz gut, dass Nami da war, sie konnte Zowa dann von der Schule holen und zumindest mit zu sich in den Laden nehmen. Danach war sie oft mit ihr ins Krankenhaus gefahren, sodass die Kleine ihre Mama besuchen konnte. Zoey war aber immer noch sehr geschwächt und schlief viel… Der Arzt hatte aber gemeint, dass sich das bald geben würde, denn sie erholte sich dadurch auch gut und der Heilungsprozess verlief auch wie gewünscht. Alles in allem konnte man schon sagen, dass sie so allmählich über den Berg war. Nami stand dann auch auf und angelte sich ihr Nachthemd, das auf dem Boden lag, warf es sich über und streckte sich. Draußen war es wirklich schön, aber auch kalt. Der Herbst kündigte schon an, dass es ein kalter Winter werden würde, allerdings störte das nicht, wenn das Wetter immer so sonnig war. Müde rieb sich die junge Frau die Augen und sah dann noch einmal schmunzelnd zu Zorro, der leise vor sich hin schnarchte. Ein Blick auf die Uhr sagte Nami, dass es bereits halb zehn war, also konnte sie auch nach unten gehen und Frühstück machen. Direkt tat sie das dann auch. Zuerst stellte sie aber die Kaffeemaschine an, denn einen Kaffee brauchte die Orangehaarige jeden Morgen. Ohne wurde sie einfach nicht wach, da konnte man machen, was man wollte. Nach einigem Überlegen entschloss sich Nami dann auch, Eierkuchen zu machen. Ihren Teig ließ sie nämlich immer noch eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen und in der Zeit konnte sie doch bestimmt in die Wanne hüpfen. Genau so machte Nami es dann auch, sie rührte den Teig zusammen, räumte wieder auf und stellte sich schon mal die Sachen zum Braten zurecht. Außerdem deckte sie schon den Tisch und füllte den Kaffee in eine Thermoskanne um. Dann konnte sie endlich ins Bad gehen und das Wasser aufdrehen. Am liebsten badete sie morgens, denn danach war man immer richtig frisch und fit für den Tag. Wenn man sich abends in die Wanne setzte, dann machte einen das immer so müde und träge und das konnte Nami eben nicht leiden. Aber so am Vormittag war das richtig schön. Als die Wanne voll genug war, schlüpfte sie also aus ihrem Nachthemd und stieg wohlig seufzend in das heiße Wasser. Was sie nicht wusste, war, dass Zorro auch langsam wach wurde. Denn er wollte sich zu ihr drehen und fasste gleich mal ins Leere. Knurrend öffnete er die Augen einen Spalt und stellte fest, dass Nami schon aufgestanden war. Schnaufend ließ er dann den Kopf ins Kissen fallen und brummte erneut. Das ging doch nicht! Nami konnte doch nicht einfach aufstehen, wenn er kuscheln wollte. Anschließend nahm er sich dann aber den Wecker und warf einen Blick drauf. Es war kurz nach zehn…, da konnte man doch schon mal aufstehen. Auch der Grünhaarige hangelte dann nach seiner Shorts und zog sie sich an, dann streckte er sich und gähnte noch einmal herzhaft. Kurz fuhr er sich noch durch die Haare und verließ dann das Schlafzimmer. Leise schlich er noch zu dem Gästezimmer, wo Zowa schlief und warf einen Blick hinein. Die Kleine schlief aber noch tief und fest, also konnte er nach unten gehen. Im Wohnzimmer und in der Küche fand Zorro Nami aber nicht vor. Er sah nur, dass sie Frühstück gemacht hatte und dass eine Kanne auf dem Tisch stand. Da in der Kanne höchstwahrscheinlich Kaffee drin war, holte sich Zorro eine Tasse. Er war auch recht müde, da vollbrachte so ein Kaffee auf jeden Fall ein kleines Wunder. Wo Nami war, konnte er sich inzwischen auch denken. Zorro kannte seine Liebste ja und die lag bestimmt total entspannt in seiner Badewanne. Deshalb nahm er auch seine Tasse und begab sich zu ihr ins Bad. Und Volltreffer! Wie er die Tür zum Raum öffnete, stieg ihm schon der warme Dampf entgegen und er erblickte die Orangehaarige auch gleich im Wasser. „Guten Morgen“, begrüßte er sie und schloss dann hinter sich die Tür. Nami sah zu ihm auf und grinste breit. „Moooooooooorgen“, entgegnete sie gut gelaunt und klopfte auf den Wannenrand. Auf dem nahm Zorro dann auch gleich Platz und beugte sich für einen Kuss nach vorn. Nami kam ihm auch entgegen und drückte ihre Lippen kurz auf seine. „Was macht eigentlich das Kind?“, fragte sie dann und grinste. Zorro nahm einen Schluck aus seiner Tasse und grinste dann zurück. „Das schläft noch.“ Zowa brauchte das im Moment auch, sie hatte in der Woche schon nicht viel Schlaf. Die kleine Grünhaarige musste ja immer früh mit Zorro aufstehen und durch seine gerade blöden Arbeitszeiten kam sie auch nicht so zeitig ins Bett, wie es vielleicht nötig war. Nami strich sich ein paar Haare aus der Stirn und lehnte sich dann wieder an der Wanne an, so tauchte sie auch gleich wieder mehr unter. „Glaubst du, wir können sie zum Frühstück wecken?“ Zorro nickte und leerte dann seine Tasse aus. „Bestimmt, sie hat dann sicher auch Hunger.“ Die Tasse landete nun in der Fensterbank, sodass Zorro beide Arme frei hatte um sich auf dem Rand der Eckbadewanne abzustützen. Nami nickte und seufzte dann: „Ach, ich könnte ewig hier drin bleiben…“ Der Grünhaarige grinste und schüttelte dann aber den Kopf. „Also mir wäre das nichts, aber wenn du willst, brat ich die Eierkuchen, dann kannst du länger drin bleiben.“ Die junge Frau lächelte und spritzte ihm dann ein bisschen Wasser entgegen. „Woher weißt du, dass es Eierkuchen gibt?“ Na, so schwer war das ja auch wieder nicht, dachte sich Zorro. „Ich hab die Pfanne und das Öl stehen sehen, außerdem hast du sämtliche Marmeladen und sonstige süße Aufstriche auf dem Tisch stehen. “ In den Kühlschrank brauchte er da gar nicht wegen dem Teig zu gucken. „Aha“, kam es knapp von Nami und dann schloss sie schmunzelnd die Augen. „Dein Angebot nehme ich aber trotzdem an. Brutzele du mal schön.“ Oben regte sich nun auch langsam etwas, denn Zowa war munter geworden. Im Schlafzimmer hatte sie keinen gefunden, daher waren ihre Leiheltern sicher schon wach. Mit zuckenden Schultern tapste sie die geschwungene Treppe hinunter und kam schließlich im Wohnzimmer an. In die Küche schaute sie aber nicht, denn die Stimmen, die sie hörte kamen aus dem Bad. Zorro hatte aber vorhin die Tür nicht richtig verschlossen und nun stand ein Spalt auf. Durch diesen lugte die Kleine und sah, wie Zorro auf dem Rand er Wanne hockte. In dem Kopf der Siebenjährigen entwickelte sich auch gleich eine glänzende Idee! Zowa riss die Tür auf, schrie: „Wahhhhhhhhhhhhhhh“ und rannte auf Zorro zu, dem sie einen ordentlichen Schubs verpasste. Schon, wie sie reingestürmt kam, zuckten die beiden Erwachsenen zusammen, aber Zorro konnte gar nicht so schnell gucken, wie er ins Trudeln geriet und dann mit einem „klatsch“ im Wasser bei Nami landete. Zowa fand das so amüsant, dass sie sich vor Lachen den Bauch halten musste. Nami blickte nur in Zorros Gesicht, dessen Ausdruck wirklich unbezahlbar war und fing dann auch laut das Lachen an. Das war ja mal ein schöner Spaß am Morgen. Während Zorro immer mehr aussah wie eine beleidigte Leberwurst, rannen den Mädchen immer mehr Lachtränen über die Wangen. Nami kriegte sich aber als erste wieder ein und tätschelte Zorros Arm. „Och, nun sein nicht so ernst, bleib doch einfach, wo du schon mal da bist!“ Der Grünhaarige lächelte dann auch schnell wieder, eigentlich war es ja schon witzig. Deswegen schlüpfte er auch aus seiner Shorts und rang sie aus, bevor sie auf dem Wäschekorb landete. Nun wurde auch Zowa aufmerksamer und verschränkte gleich mal die Arme. „Hey, ich will aber auch mit rein! Das ist sonst nicht fair!“ Nami sortierte sich dann etwas, sie legte nämlich ihre Beine über Zorros und machte somit Platz. „Okay, dann aber rasch!“ Grinsend zog sich Zowa ihren Schlafanzug aus und kletterte dann mit ins Wasser. Sie setzte sich in die Mitte und grinste dann alle beide an, ihr Grinsen wurde aber immer breiter. „Hi hi, wir sind alle nackich“, war dann noch ihre Feststellung. So waren sie halt, die kleinen Kinder. Nami hätte sich aber auch über die kleine Maus tot lachen können, es machte richtig Spaß mit ihr. Wären die Umstände nicht so tragisch, unter denen Zowa zu Zorro gekommen war, dann hätte sie sich glatt gewünscht, sie würde immer bleiben. Zowa aber hatte grade andere Sorgen, sie musterte die Orangehaarige nämlich ganz genau und legte dann blinzelnd ihren Kopf schief. „Nami?“, begann sie dann und tippte diese auch am Knie an. Die junge Frau, die gerade noch etwas gedöst hatte, schlug ihre braunen Augen auf und sah Zowa nun an. „Hm?“ Das Mädchen vor ihr kratzte sich verlegen an der Wange und grinste ganz breit. „Warum hast du so große Brüste? Werden meine auch mal so riesig???“ Nun war es Nami, die total geplättet war und dumm aus der Wäsche schaute und Zorro war es, der sich nun vor Lachen nicht mehr halten könnte. Zowa hatte die Frage allerdings ernst gemeint und wusste nun nicht, was daran so lustig war. „Was? Was ist denn?“, fragte sie verwirrt und sah zwischen den Beiden hin und her. Nami räusperte sich und setzte sich dann auf. „He, he… also… ich weiß nicht, ob deine mal genau so groß werden, aber wachsen tun die auf jeden Fall noch. Tja und das ist eben bei Frauen so. Nur, dass jede halt eine andere Größe hat.“ Gott, hoffentlich hatte Zowa das jetzt verstanden, sonst konnte es noch heiter werden. Die Kleine nickte aber und gab sich offensichtlich damit zufrieden. Naja, das dachte jedenfalls Nami! Zowa streckte nämlich ihre Hände aus und packte gleich mal zu. „Woha! Die sind viel schwerer als Mama ihre.“ Nami zuckte da schon zusammen, aber als Zowa noch ihren Kopf randrückte, wurde sie fast steif. „Und auch viel bequemer und kuscheliger!“ Okay, sie war sieben, aber trotzdem wusste Nami nicht, wie sie reagieren sollte. Zorro hing schon über dem Wannenrand und jappste nach Luft, er fand das ganze schon recht erquickend. Außerdem konnte er Zowa ja verstehen, er mochte Namis „Orangen“ ja auch sooo gerne. Womit er allerdings nicht rechnete war, dass Nami die Seife griff und quer durchs Bad schleuderte. Da die Orangehaarige auch noch ausgesprochen gut zielen konnte, traf sie ihn auch genau am Kopf. „Hör auf zu lachen du Blödmann!!!“, schimpfte sie und setzte sich Zowa dann auf den Schoß. Als die Seife Zorro traf, verstummte auch das Lachen. „Auwahhh“, bölkte der Grünhaarige gleich. Er rieb sich die getroffene Stelle und sah dann verstohlen zu Nami. Jetzt lachte Zowa wieder, sie fand es lustig, dass Nami ihn voll getroffen hatte. Langsam beruhigten sich dann alle wieder und Zorro machte dann auch Anstalten, auszusteigen. Seine Nichte sah ihn gleich etwas beleidigt an. „Hey, wo willst du denn jetzt hin?“ Der Grünhaarige grinste aber und wuschelte ihre Haare. „Ich geh schon mal raus und mach das Essen fertig, von Frühstück können wir eh nicht mehr sprechen.“ Nami nickte und ließ Zowa dann auf Zorros Platz sitzen. „Das ist ne gute Idee, ich hab nämlich schon langsam Hunger.“ Gesagt, getan. Zorro trocknete sich also ab und ging sich anziehen. Anschließend begab er sich in die Küche und brutzelte die Pfannkuchen. Nami schnappte sich dann irgendwann ihre Nichte in Spee und wusch ihr die Haare. Zowa wollte das dann auch unbedingt bei ihr tun, also ließ sie sie auch. Die Zwei stiegen dann langsam auch aus dem Wasser und wickelten sich in die großen Badetücher. Schnell noch nach oben anziehen und dann konnte auch endlich gegessen werden. Zorro war pünktlich mit dem Braten fertig und hatte schon alles auf dem Tisch stehen. Gemeinsam wurde dann gegessen und hinterher ging es noch aufs Sofa. Da so schönes Wetter war, ging es Nachmittag natürlich auch noch raus. Seit Nami den Stress auch nicht mehr hatte, schlief sie gar nicht mehr zu Hause. Sie war nur bei Zorro und Zowa und die drei waren schon richtig eingespielt, wie eine kleine Familie. Wie versprochen bekam die kleine Grünhaarige auch den Reitunterricht von Nami und sie machte sich richtig gut. Nami war echt stolz auf sie. Der kleine Quirl war nun schon gute vier Wochen hier, als sie an einem weiteren Samstagabend auf dem Sofa saßen. Im DVD-Player lief Spirit – Der Wilde Mustang. Den Film hatte sich Zowa von zu Hause mitgenommen und er wurde auch mehr als oft geguckt. Zorro konnte den Film eigentlich schon nicht mehr sehen, deshalb ging er auch in die Küche, um Milchshakes zu machen. Mit der richtigen Maschine ging das nämlich ganz einfach. Für jeden füllte der Grünhaarige also ein großes Glas und kam dann damit ins Wohnzimmer. „Viola, für jeden einen großen.“ Zowa nahm sich gleich den mit Erdbeergeschmack und Nami den mit Orange. Zorro blieb da lieber schlicht bei Vanille, das Schmeckte auch nicht schlecht und war nicht so süß. Nachdem Zowa einen großen Schluck genommen hatte, stellte Nami ihr Glas auf dem Tisch ab, es war wohl doch ein bisschen groß. „Und schmeckt‘s dir?“, fragte sie lächelnd und stich durch die weichen grünen Haare des Mädchens. Zowa leckte mit ihrer Zunge breit über ihre Lippen und nickte, „Ja, voll lecker!“ Nami grinste und sah dann schmunzelnd zu Zorro, der sein Glas schon fast wieder leer hatte. „Dein Onkel wäre bestimmt ein guter Papa, was?“, sagte sie grinsend zu der Kleinen. Die musterte dann Zorro und grinste, „Oh ja, bestimmt!“ Zorro schielte nur zu den Zweien und hob eine Braue, dann war der Milchshake aber wieder interessanter. Diese Frage von Nami hatte aber noch Folgen! Denn Zowa konzentrierte sich nicht mehr auf den Film, sie begann, an ihren Papa zu denken. An ihren Papa, der für sie immer der Größte gewesen war und den sie nun nie wieder sehen würde. Nie wieder konnte sie mit ihm spielen oder mit ihm kuscheln und nie wieder konnte sie mit ihm und ihrer Mama sonntags im Bett frühstücken, oder zusammen baden, wie sie es vor ein paar Tagen mit Nami und Zorro getan hatte. Langsam wurden ihre Augen immer glasiger, bis die ersten Tränen über ihre Wangen rollten. Kurz darauf setzte dann immer mehr das Schluchzen ein … Nami erschrak richtig, als Zowa so laut schluchzte und sah zu ihr, auch Zorro bemerkte es und setzte sich gerade hin. „Hey… Mäuschen was ist denn mit dir?“, fragte der Grünhaarige und sah sie besorgt an. Nami biss sich auf die Unterlippe, sie wusste irgendwie gar nicht, was jetzt sein konnte. Zowa aber sah Zorro nur aus verquollenen Augen an und schluchzte wieder auf, bevor sie sich an ihn klammerte. „Ich... Ich…“, begann sie leise. Doch dann brach sie ganz laut in Tränen aus und brachte gerade noch so hervor, „Ich werde meinen Papa nie mehr wieder sehen! Er ist für immer weg, das ist so gemein!“ Danach verstand man kein Wort mehr… Nami drückte sich gleich ihre Hand auf den Mund, denn sie gab sich die Schuld dafür. Irgendwie hatte sie das Thema ja angesprochen und kämpfte jetzt damit, nicht selbst noch loszuheulen. Gott, wie tat ihr das leid. Zorro nahm sie aber gleich zu sich auf seinen Schoß und drückte sie an sich, aber er sagte nichts. Was hätte er auch sagen sollen? „Es wird alles wieder gut?“ Das hätte ganz sicher nicht gepasst. Es half ihr bestimmt mehr, wenn er sie einfach nur festhielt und ein wenig über ihren Rücken strich. „Schhhhht“, machte er noch leise und gab ihr immer mal wieder einen Kuss auf den Kopf. Hoffentlich konnte er sie ein bisschen beruhigen, aber leicht war das sicher nicht. Zwischendurch strich er aber auch kurz Nami über die Wange, denn sie war auch richtig fertig. Schwach lächelte die Orangehaarige, doch dann ließ sie wieder den Kopf hängen. Hätte sie das doch bloß nicht gesagt, verdammt! Nami verfluchte sich innerlich selbst. Doch das half nichts, Zowa beruhigte sich nicht mehr, sie weinte auch schon gar nicht mehr, sondern jappste einfach nur noch heftig nach Luft. Die Kleine steigerte sich immer mehr rein und krallte sich bei Zorro im Shirt fest. Er spürte auch schon die Tränen auf seiner Haut, denn der Stoff war völlig durchgeweicht. Daran störte er sich jetzt aber nicht, wichtiger war es, dass sie sich beruhigte und sich nicht völlig verausgabte. Wenn sie als Baby geweint hatte, dann hatte Victor sie immer auf den Arm genommen, war mit ihr herumgelaufen oder hatte sich mit ihr ins Bett gelegt und ihr was vorgesungen. Sie war zwar kein Baby mehr, aber sie war noch recht klein, vielleicht half das ja ein bisschen. Zorro stand also auf und hielt Zowa dabei ganz fest an sich gedrückt. „Nam,i das hat so keinen Sinn, ich geh mit ihr nach oben“, flüsterte er ihr zu und legte sein Kinn dann wieder auf Zowas Kopf. Die Orangehaarige nickte und stand dann auch auf. „Okay, ich mach hier Ordnung und komm dann zu euch.“ Zorro blinzelte noch kurz und stieg dann mit der Kleinen die Treppe rauf. Ihr starkes Schluchzen wehrte noch immer an und immer wieder wimmerte sie „Papa“ oder „mein Papa“. Zowas Onkel hoffte wirklich, dass er sie irgendwie runterbringen konnte, denn so ging es ja nicht weiter. Im Obergeschoss nahm Zorro sie gleich mit ins Schlafzimmer, wo er sich mit ihr hinlegte. Das große Licht machte er auch nicht an, die kleine Lampe auf seinem Nachttisch reichte völlig. Außerdem war es schon relativ spät, vielleicht brachte er sie dazu, zu schlafen, das wäre wenigstens etwas. Aber so sehr er sie auch festhielt und sie streichelte, das kleine Mädchen hörte einfach nicht auf. Wieder strich Zorro ihr durch die Haare und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Süße, ich weiß, wie das ist… deine Oma ist auch gestorben, als ich noch klein war. Das wird auch noch dauern, bis du das verarbeitest, aber deine Mama ist noch da und die braucht dich doch.“ Die Worte brachten aber nicht viel, Zowa war aber auch noch ein Kind und die dachten in solchen Situationen auch nur an sich. Klar, sie war froh, dass ihre Mama noch lebte, aber sie würde eben ihren Papa so vermissen. Der Gedanke daran, dass er nicht da sein würde, wenn sie mit Zoey wieder nach Hause gehen würde, war eben schrecklich und sie konnte und wollte sich das nicht vorstellen. Da konnten ihr Onkel und ihre zukünftige Tante noch so toll sein… Nami machte sich immer noch schreckliche Vorwürfe. Wie hatte sie auch so unsensibel sein können? Sie wusste doch, dass der Kleinen so viel Schlimmes passiert war und dann schaffte sie es nicht mal, die einfachsten Sachen bei sich zu behalten. In den letzten Wochen war Zowa wieder recht gut drauf gewesen und hatte vielleicht auch das alles ein wenig beiseiteschieben können. Tja und nur, weil sei so unüberlegt eine eigentlich harmlose Frage geäußert hatte, hatte sie alles kaputt gemacht. Das Wohnzimmer und die Küche hatte sie schon lange aufgeräumt, aber sie wollte noch nicht nach oben gehen. Nami musste erst mal selbst etwas runter kommen, darum saß sie auch mit einer Tasse Tee am Küchentisch. Den Kopf hatte sie in ihre Hand gestützt und ihre Finger in die Haare gegraben. Gott, hoffentlich schaffte es Zorro, sie zu beruhigen, hoffentlich konnte Zowa heute schlafen. Nami wünschte sich, sie hätte gar nichts gesagt, dann wäre das doch nie passiert. Zorro aber lag noch immer neben der schluchzenden Zowa und versuchte alles, um sie ruhig zu stellen. Aber keine Worte, nichts, einfach nichts half. Sie wurde auch langsam schon wie apathisch und immer, wenn er dachte, dass sie sich langsam beruhigte, fing sie wieder von vorn an. Erst schien es, als wenn sie aufhörte und dann schluchzte sie laut wieder auf, um dann noch lauter zu werden und sich noch fester an Zorro zu klammern. Zorro überlegte wirklich was er noch tun konnte. Sie herumzutragen würde nichts helfen, aber…. Ja so absurd das klang, vielleicht sollte er doch das tun, an das er vorhin gedacht hatte, nämlich ihr was vorsingen. Wenn das bei einem Baby klappte, dann doch vielleicht auch bei einem kleinen Mädchen. Außerdem hatte sie immer gemocht, wenn er ihr etwas auf der Gitarre vorgespielt hatte. Naja und wie ihm schon vorhin eingefallen war, hatte Victor das immer gemacht als sie noch ein Windelpupser gewesen war. Einen Versuch war es allemal wert! Der Grünhaarige rückte noch ein bisschen zu ihr, legte sich mit ihr in sein Kissen und strich ihr wieder über die Wange. Ganz leise begann er dann auch, ein Lied zu summen und dann schließlich zu singen, von dem er auch wusste, dass Zowa es mochte. „Wo Himmel und Erde einander berühr'n, ein glutroter Kuss. Kannst du's sehn, kannst du's spür'n? Farben verblassen, Ruhe kehrt ein. In dunklem Gewand zieht die Nacht herein. Prinzessin schließe die Augen! Schlafe nur seelenruhig ein! Prinzessin, du kannst mir glauben, ich leuchte dir, fange Sterne dafür. Schlafe nur ein hier bei mir. Schon funkelt es hell am Firmament. Hat je wer für dich all die Sterne gezählt? Ein Traum wird dich holen, dich auserwähl'n. Flieg mit ihm dahin, lass dir Märchen erzähl'n! Prinzessin schließe die Augen! Schlafe nur seelenruhig ein! Prinzessin, du kannst mir glauben, ich leuchte dir, fange Sterne dafür. Schlafe nur ein hier bei mir. Prinzessin schließe die Augen! Schlafe nur seelenruhig ein! Und kann ich einmal nicht bei dir sein, so schleich ich mich in deinen Traum hinein. Schlafe nur seelenruhig ein! Prinzessin schließe die Augen! Schlafe nur seelenruhig ein! Prinzessin, du kannst mir glauben, ich leuchte dir, fange Sterne dafür. Schlafe nur ein hier bei mir. Schlafe nur ein hier bei mir.“ (Songtext by Schandmaul) Mit jeder Zeile, die Zorro ihr zuhauchte, wurde sie doch wirklich ruhiger. Zwar schmiegte sie sich immer fester an ihn und seufzte noch ein paar Mal. Wenigstens spürte Zorro jetzt, dass seine kleine Prinzessin endlich dabei war, einzuschlafen und so war es auch gedacht gewesen. Es war zwar kaum zu glauben, dass es geklappt hatte, aber das spielte ja eigentlich keine Rolle. Wenigstens schlief sie jetzt und konnte sich von dem Heulkrampf erholen. Nami hatte in der Zeit ihren Tee ausgetrunken und war dann doch nach oben gekommen. Als sie aber gehört hatte, dass Zorro der Kleinen was vorgesungen hatte, war sie vor der Tür stehen geblieben, hatte sich an die Wand gelehnt und auch seiner Stimme gelauscht. Es war wirklich unheimlich süß, war ihr Freund da tat und es war wirklich etwas, das sie an ihm liebte. Nicht jeder hätte das getan, geschweige denn, wäre so liebevoll gewesen. Als Zorro dann verstummte, öffnete Nami leise die Tür und betrat auch das Schlafzimmer. Ohne etwas zu sagen, kletterte sie mit ins Bett und warf die große Decke über sie Drei. Zorro löschte dann das Licht und schloss auch die Augen. Was für ein Nervenaufreibender Abend… Aber noch mal hatte er die Situation einigermaßen gerettet und morgen sah die Welt dann bestimmt auch ganz anders aus. Das tat sie auch, Zowa wachte auf wie immer und dachte wohl auch gar nicht mehr an die letzte Nacht. Allerdings war das auch gut so, denn sie sollte ja nicht rund um die Uhr niedergeschlagen sein. Sie schlief auch lange, aber dann war sie wieder quietsch fidel. Anders wie Zorro in den nächsten Tagen, er konnte von Glück reden, dass er seine Nami hatte. Der Grünhaarige war ja in einer Kfz-Werkstatt tätig und da das Wetter schlechter wurde, hatten sie auch ordentlich was zu tun. Jeden Tag musste er um sechs Uhr anfangen und war auch nicht viel eher daheim. Nami holte Zowa von der Schule ab, dann machten sie ihre Hausaufgaben bei ihr im Laden. Bloß gut, dass sie da ein Büro hatte, wo sie die Kleine reinsetzten konnte. Wenn der Laden dann zu hatte, fuhr sie noch mit ihr in die Klinik, Zoey besuchen. Anschließend ging es dann nach Hause, essen, duschen oder baden und ab ins Bett. Wenn sie kamen, kam auch gerade Zorro rein, oder er lag schon auf dem Sofa und schlief den Schlaf der Gerechten. Er kannte das ja, über die letzten Herbst- und die Wintermonate war es normal, aber dieses Mal hatte er noch ein Kind… Ohne Nami hätte er das wohl wirklich nicht geschafft und deshalb war er auch wirklich mehr als froh, sie zu haben. Die Orangehaarige kümmerte sich wirklich um alles und vor allem auch super gut um Zowa. Dadurch hatte Zorro auch wirklich ein bisschen seine Ruhe, wenn er nach Hause kam und die brauchte er ja auch. Irgendwann musste er sogar mal Samstag arbeiten und kam auch da erst sehr spät. Seine Nichte war zwar noch wach, aber sie war oben in ihrem Zimmer und malte ein bisschen. Total müde ließ Zorro sich aufs Sofa fallen und atmete erstmal durch. Nami hatte ihm ein paar Brote gemacht und kam mit dem Teller dann zu ihm, den sie Zorro dann vor die Nase stellte. „So, da hast du was, du hast sicher Hunger, nicht?“ Lächelnd nahm er sich eine Schnitte und biss erstmal ab, es tat richtig gut, was zu essen. „Nami, du bist echt ein Schatz, weißt du das?“ Die Orangehaarige lehnte sich ein bisschen an ihn und lachte leise, „Ja, natürlich weiß ich das!“ Dann drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und schmiegte sich wieder an ihn. Zorro verdrückte die Brote und kuschelte sich dann mit Nami aufs Sofa. „Wo ist Zowa eigentlich?“, fragte er aber nach. Es war ungewöhnlich, sie nicht zu hören oder zu sehen. Nami grinste und legte ihren Kopf auf seine feste Brust. „Die malt oben, ich glaub, für dich“, gab sie zur Antwort und begann dann auch, ihn zu kraulen. Grinsend schloss Zorro die Augen und strich der Orangehaarigen über den Rücken. „So?!“, fragte er grinsend und hob dann kurz den Kopf, um Nami einen Kuss auf die Stirn zu geben. „Sag ma,l kannst du dich morgen vielleicht mit ihr beschäftigen? Ich würde gern ausschlafen und mich auch so ein bisschen ausruhen. Nachmittags fahr ich eh mit ihr zu Zoey…“ Zorro klang wirklich müde, darum machte Nami auch, „Hmhm“ und richtete sich etwas auf. „Klar helfe ich dir, ist ja kein Problem.“ Erleichtert blickte Zorro sie an und gab ihr dann einen richtigen Kuss. „Gut, dass du da bist, alleine wäre mir das jetzt wirklich zu viel, sie immer in die Schule zu bringen, ins Krankenhaus und Hausaufgaben und so. Außerdem muss sie essen, will beschäftigt werden und so.“ Nami stupste seine Nase und schmunzelte dann. „Ach, ist ja kein Problem, außerdem mach ich das gerne.“ Ja, Nami hatte Zowa richtig in ihr Herz geschlossen. Die Kleine machte aber leider gerade wirklich zu viel durch. Nicht nur, dass das alles überhaupt passiert war, nein, dann das Bangen um die Mama, dann die Trauer um ihren Vater und jetzt, jetzt hatte sie auch noch etwas falsch verstanden. Sie war nämlich die halbe Treppe runter gekommen, ohne dass Zorro oder Nami es bemerkt hatten und hatte die beiden mit angehört. Nur hatte sie nur die Hälfte mitbekommen, nämlich ab dem „zu viel“ von Zorro. Zowa glaubte nun, dass sie störte, dass sie seine Zeit nahm und das es ihm zu anstrengend mit ihr war. Kurz gesagt, sie glaubte, dass Zorro sie nicht hier haben wollte! Traurig und mit Tränen in den Augen krabbelte sie in ihr Bett und vergrub ihr Gesicht im Kissen. Da Zorro nicht mitbekam, was mit Zowa los war, konnte er ihr auch nicht erklären, wie es wirklich war. Er verfluchte ja nur seine Arbeit und nicht, dass sie da war. Er hätte nämlich gerne viel lieber mehr Zeit für sie, aber das ging im Moment einfach nicht. Gut, ohne Nami hätte er sich auch was einfallen lassen müssen, aber er hatte ja nun mal seinen Engel. So spät gingen Zorro und Nami dann auch nicht ins Bett, denn der Grünhaarige war ja fix und fertig. Nami sah noch mal nach Zowa, aber die schlief schon. Sie hatte sich in den Schlaf geweint und lag nun ganz still da. Dass sie wieder geweint hatte, merkte ja auch keiner, wie auch? Draußen spielte außerdem noch die Natur verrückt. Es stürmte und der Regen prasselte wie wild an die Scheiben. Man hörte sogar drinnen den Wind pfeifen und die Bäume bogen sich auch immens. Noch dazu grollte er Himmel und immer wieder zuckten Blitze auf. Ein Gewitter Anfang Dezember war aber auch wirklich ungewöhnlich. Das lag wohl an den starken Wetterschwankungen, denn noch entschied sich die Natur nicht, ob es frostig werden oder mild bleiben sollte. Vom tosenden Wetter her war es genau so ein Tag, wie der Tag, an dem die Eltern des kleinen Mädchens verunglückt waren, sicher wachte Zowa auch deshalb auf. Bei jedem Rumpeln oder Leuchten zuckte sie zusammen und zog die Decke noch fester an sich. Sie hatte so schreckliche Angst, aber zu Zorro wollte sie nicht… Ganz sicher störte sie da nur wieder… Aber alleine bleiben wollte sie auch nicht, darum zog sie sich schnell an und schlich sich die Treppe runter. Wo sie hin wollte, wusste sie noch nicht, aber hier war sie ja eh nicht erwünscht. Zowa war zwar leise, aber Nami hörte ihre nackten Füße auf der Treppe, darum setzte sie sich auch auf. Ehe sie aber richtig wach war, war die Kleine schon im Flur und zog sich ihre Schuhe an. Da Nami nun im Bett saß und lauschte, was da war, wurde auch Zorro halb wach. Er öffnete einen Spalt die Augen und zog die Stirn in Falten, „Was ist?“ Die Orangehaarige blickte kurz zu ihm und horchte dann wieder… Es war nun aber nichts mehr zu hören. Zowa hatte die Haustür aber auch ganz leise geschlossen, sodass das oben nicht zu hören gewesen war. Nami schüttelte auf Zorros Frage hin aber nur den Kopf. „Ich dachte, ich hab etwas gehört, aber jetzt ist alles wieder ganz ruhig.“, meinte sie. Zorro brummte dann und legte sich wieder hin, „Ach da war nichts, sicher wegen dem Sturm.“ Leicht nickte Nami, doch als sie lag, konnte sie nicht mehr schlafen. In ihr hatte sich ein ganz ungutes Gefühl breit gemacht und das wollte nicht wieder gehen. Irgendwie machte sie sich Sorgen, dass mit Zowa etwas nicht in Ordnung war… Als gut eine halbe Stunde vergangen war, warf sie aber die Decke zur Seite und stand auf. Leise betrat Nami den Flur und schlich sich rüber zu dem Zimmer, in dem die Nichte von Zorro schlafen sollte. Schwer atmend öffnete Nami dann langsam die Tür und da war kein kleines Grünhaariges Mädchen! Hastig wandte sie sich um und rannte noch im Dunkeln die Treppe runter, schaltete das Licht ein und rief nach ihr, aber sie bekam keine Antwort! Panisch riss Nami alle Türen zu den übrigen Zimmern auf, aber die Kleine war nirgends zu finden!! „ZOOOOOOOOOORROOOOOOOOOOOO“, schrie Nami und rannte dann schon wieder die Treppe rauf. Der Grünhaarige der sie von unten hatte rufen hören, war sofort aus dem Bett gesprungen und kam ihr entgegen. „Nami, was ist los? Was ist passiert?“, fragte er hektisch. Die Orangehaarige stand ja auch völlig aufgelöst vor ihm, das hieß sicher nichts Gutes. „Zo…Zowa ist weg, ich kann sie nirgends finden und ihr Schuhe…, ihr Schuhe sind auch weg!“ Die Augen von Zorro weiteten sich schlagartig und er rannte nur zurück ins Schlafzimmer, um sich etwas über zu werfen. Nami tat das gleiche und dann stürzten beide aus dem Haus. „Verdammt noch mal und das bei dem Wetter!“ Bei Gewitter sollte man nämlich lieber nicht draußen rumlaufen und schon gar nicht, wenn es bei diesen Temperaturen regnete. Die beiden suchten das ganze Grundstück ab und auch den Stall, aber sie war einfach nicht zu finden. Völlig verzweifelt schüttelte Zorro den Kopf, „Ich werd einfach rumfahren und sie suchen, du bleibst am besten hier, falls sie wiederkommt.“ Er verstand nicht mal, warum sie weggelaufen war, es gab doch keinen Grund, oder? „Okay, ich werd aber auch in der näheren Umgebung suchen, vielleicht finde ich sie noch.“ Der Grünhaarige nickte und stieg dann auch gleich ins Auto, fuhr los und suchte etliche Wege ab. So weit konnte sie ja eigentlich auch nicht sein. Nami wusste auch gar nicht, wie lange Zorro schon weg war und wie lange sie beim Haus noch gesucht hatte, als sie beschloss, noch mal zu den Boxen zu gehen. Falls Zowa nicht da war, konnte sie ja vielleicht mit Lucilla los und suchen. Bei den ganzen Koppeln ging das schneller, außerdem waren Pferde viel feinfühliger und konnten nachts besser sehen. Als Nami dann in den Stall kam und noch mal alles absuchte, fand sie erst wieder nichts. Doch dann umfasste sie die Stäbe der Boxentür und sah noch mal hinein. Bei Dale war alles wie gehabt, aber bei Lucilla traute sie ihren Augen nicht! Zowa lag neben der Stute im Stroh und schlief… Gott, warum hatten sie vorher nicht genauer hingesehen, aber die Stute hatte auch gestanden und daher wohl auch das kleine Mädchen verdeckt, was eingerollt im Stroh lag. Schnell holte Nami ihr Handy aus der Tasche und klingelte bei Zorro durch, „Ich hab sie gefunden.“ Der Grünhaarige war mehr als erleichtert, als er das hörte. „Gut dann komm ich zurück“, gab er zur Antwort und wendete dann auch bei der nächsten Möglichkeit. Als er dann in den Stall kam, stand Nami immer noch vor der Tür und musterte das kleine Mädchen. Zorro blickte über ihre Schulter und schüttelte den Kopf. „Ich wüsste zu gern, was sie sich dabei gedacht hat…“ Langsam öffnete er dann die Tür und schob sie zur Seite, soweit, dass er und Nami durchpassten. Die Stute sah kurz auf, aber legte dann ihren Kopf wieder zwischen die Beine. Zorro setzte sich ins Stroh und nahm Zowa erstmal auf seinen Schoß. Die Kleine wachte auch direkt auf und blinzelte Zorro an, doch dann senkte sie den Blick wieder. Ihrem Onkel entging das natürlich nicht, deshalb hob er vorsichtig ihr Kinn an und sah sie wieder an. „Hey, was machst du denn hier draußen, das ist doch viel zu gefährlich!“ Zowa aber schielte nur zur Seite, „Ich hatte eben Angst wegen dem Gewitter und Lucilla hat mich beschützt.“ Zorro hob auf die Antwort eine Braue, „Ja, aber du hättest zu uns kommen können, das weißt du doch.“ „Mhmh…“, murmelte Zowa. „Ich stör doch nur und es ist dir auch zu viel mit mir!“ „Äh…“ Zorro wusste nun gar nicht, was los war. „Wie kommst du denn auf so was?“, hakte er gleich nach. Nami verstand das Ganze auch nicht, sie hatten sich doch gekümmert oder nicht? Zowa sah aber in Zorros grüne Augen und dann gleich wieder weg. „Ich… Ich hab gehört, wie du mit Nami gesprochen hast, da hast du das gesagt!“ Nun wurde langsam alles klarer! Sie hatte wohl nur die Hälfte verstanden und deshalb war das Chaos hier entstanden. „Süße, das stimmt doch nicht! Ich hab nur zu Nami gesagt, dass ich froh bin, dass sie da ist, weil ich muss doch im Moment so viel arbeiten und ich wüsste gar nicht, wie ich das sonst mit dir machen soll. Aber da Nami so viel Zeit für dich hat, brauch ich mir keine Sorgen machen. Das ist doch was anderes oder nicht?“ Zowa sah nun wieder zu Zorro auf, „Heißt das, du willst gar nicht, dass ich weg gehe?“ „Quatsch! Warum sollte ich das wollen?“, gab er zurück und drückte sie etwas mehr an sich. Seine Nichte klammerte sich auch gleich fester an ihn. „Oh… dann hab ich das wohl falsch verstanden!“ Nami musste jetzt etwas schmunzeln, das ganze Theater hätte mal wieder nicht sein müssen, aber im Nachhinein konnte man bestimmt mal darüber lachen. „Na los ihr zwei Chaoten, gehen wir lieber wieder rein, mir ist das Wetter eindeutig zu schlecht.“ Zorro nickte dann und stand mit Zowa auf dem Arm auf. Zowa durfte dann natürlich auch wieder mit zu Nami und Zorro ins Bett, das Gewitter hielt ja auch die ganze Nacht an. Am nächsten Morgen schien allerdings wieder die Sonne und der Sturm hatte sich auch gelegt. Nach dieser aufgewühlten Nacht schliefen aber auch alle aus, dafür war ein Sonntag ja auch da. Am Nachmittag ging es dann mal wieder ins Krankenhaus, Zoey besuchen. Das schöne war, als alle dort ankamen, war sie auch gerade wach und als sie Zowa sah, grinste sie breit. „Hey, mein Schatz komm mal her!“, forderte sie ihre Tochter auf. Die zögerte natürlich nicht und lief gleich zu ihrer Mama, wo sie sich auch auf die Bettkante setzte. „Du bist ja wach!“, stellte sie fest und umarmte ihre Mutter sanft. Zoey drückte sie an sich und sah über ihre Schulter dann zu Zorro und Nami. „Danke Zorro. Danke, dass du auf sie aufgepasst hast. Und danke Nami, dass du dich um die Zwei gekümmert hast.“ Zorros Schwester wusste das wirklich zu schätzen und war auch überglücklich, dass das so geklappt hatte. Ihr Bruder und seine Freundin grinsten nur und sahen sich an, dann ging Zorro auf sie zu und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. „Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken und solange du noch hier drin bleiben musst, kann Zowa natürlich auch bei uns bleiben.“ Er strich ihr durch die Haare und grinste, „Aber schön, dass du wieder fit bist und dass du wach bist.“ Zoey lächelte auch. Zowa hatte ja beim letzten Mal schon gesehen, dass ihre Mum wieder bei sich war, aber heute war sie wirklich gut drauf, sie war sogar nicht mehr so blass. Nami hielt ein wenig Abstand, die drei brauchten eben mal den Moment für sich. Zowa richtete sich dann aber wieder auf, „Mama, wann kannst du denn nach Hause?“ Die große Grünhaarige sah zu ihr und lächelte. „Naja, zwei Wochen werden es noch sein, aber an Weihnachten bin ich zu Hause, versprochen!“ Ihre Tochter jubelte und drückte gleich mal alle, sie rannte sogar zu Nami. Nach zwei weiteren Wochen wurde Zoey dann wirklich entlassen, da sie aber noch so schlapp war, zog sie erst mal bei Zorro mit ein, bis sie wieder fit war. Nami hingegen zog ganz bei ihm ein, ihr gefiel das viel besser, jeden Abend mit ihm einzuschlafen und jeden Morgen mit ihm aufzuwachen, als das allein zu tun. Zowa kam natürlich regelmäßig zu Besuch, sie wollte ja auch immer ihre Reitstunden haben! Überhaupt hatte das alles die Drei bzw. Vier viel enger zusammengeschweißt, sodass man sich viel öfter besuchte und viel öfter etwas miteinander unternahm. Die Beerdigung von Victor zog natürlich alle noch mal nach unten, aber auch das überstand man gemeinsam. Nami hatte sogar die Dekoration übernommen und sie der kleinen Familie geschenkt. Für Zoey und Zowa war ja gerade jetzt jeder Cent wichtig. Und wo wir so bei dem Thema Familie sind, Nami und Zorro versuchten seit neustem auch ein Baby zu bekommen, ohne Kind war es hier nämlich ganz schön ruhig. Außerdem, wie sagt man so schön? Alle guten Dinge sind drei! Ende Kapitel 3 Ende „Alle guten Dinge sind Drei.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)