My soul is blindly bounded to your heart von ZERITA (Tsukasa X Zero, Karyu X Hizumi) ================================================================================ Kapitel 9: In Vain ------------------ Es war wirklich tolles Wetter. So war es auch nicht unangenehm am Rand des Sportplatzes zu sitzen und den Jungs beim Fußball zu zusehen. Arisas Mann hatte leider einen wichtigen Termin in Sendai aufs Auge gedrückt bekommen, weshalb er jetzt nicht da sein konnte. Doch wir machten genug Stimmung, so dass das gar nicht weiter auffiel. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl Karyu einmal gesehen zu haben, aber ich war mir nicht sicher. Während der Pause legte sie ihren Kopf auf meine Schulter. „Alles okay bei dir?“, fragte ich besorgt und sie nickte. „Ja, alles okay. Ich schlaf in letzter Zeit nur nicht so gut“, flüsterte sie und schloss die Augen. Liebevoll streichelte ich ihr über den Kopf. Wir waren echt gute Freunde geworden. Hoffentlich würde das auch noch anhalten, wenn ich vielleicht irgendwann mal aus der Therapie entlassen wurde. Als die zweite Halbzeit anfing, weckte ich Arisa wieder auf. Noch etwas verpennt, versuchte sie sich zu orientieren. Danach konnten wir Tatsu und seine Mannschaft weiter anfeuern. „Komm schon Tatsu nicht traurig sein. Du kannst nicht jedes Spiel gewinnen“, versuchte Arisa ihren kleinen Bruder zu trösten. Der immer noch traurig vor uns herging, sich aber nicht darum kümmerte was Arisa sagte. Kichernd ging ich neben ihr her, was sie mit einem Mörderblick quittierte. Beschwichtigend hob ich die Hände und versuchte ihr dann klar zu machen, dass ich es mal versuchen würde. „Sag mal Tatsu, was hältst du davon, wenn ich dich und deine Schwester jetzt zu einem Eis einlade. Danach suchen wir uns ne gute Ecke und üben ein bisschen Elfmeter schießen. Ist das ein Angebot?“ Der Junge blieb stehen, schien kurz zu überlegen, drehte sich dann zu uns und nickte schnell. Es schien fast so als hätte er Angst, ich könnte das Angebot wieder zurück nehmen. Mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht sah ich zu Arisa, welche mir in die Wange zwickte. „Poser!“, kicherte sie. Geschafft lagen Tatsu und ich im Gras. Wir hatten drei Stunden am Stück trainiert und mir tat alles weh. Arisa setzte sich neben uns und reichte jedem eine Flasche Wasser. „Na seid ihr endlich fertig?“ Ich hatte gedacht, dass es für sie recht langweilig würde, aber das schien nicht der Fall zu sein. Vielleicht hat sie die Gelegenheit auch nur genutzt, um neue Ideen für die Therapie zu sammeln. „Danke, dass du heute mitgekommen bist und Tatsu aufgeheitert hast“, sagte sie leise. „Hab ich gern gemacht. Es hilft mir ebenfalls“, erklärte ich. Sie lachte. „Wenn du weiter so große Fortschritte machst, bist du mich bald los. Es ist erstaunlich. Im ersten Moment hab ich gedacht, bei dir ist Hopfen und Malz verloren. Aber jetzt glaube ich, du hast bloß jemanden gebraucht, der dir einen Schubs in die richtige Richtung gibt und bei dem du dir einfach alles von der Seele reden kannst“. Verlegen lächelte ich sie an. „Glaub mir Arisa, mich wirst du nicht mehr los“. Tatsu warf sich auf mich. „O-nii-san dann wirst du mich auch nicht mehr los!“, lachte er und wir tollten herum. Ganz gentleman-like brachte ich die beiden noch nach Hause ehe ich mich auch auf den Heimweg machte. Morgen standen wieder Proben an, also würde ich mir den Rest des Tages Ruhe gönnen. Obwohl gar nicht mehr so viel vom Tag übrig war. „Tadaima!“, rief ich als ich wieder zu Hause war, doch es kam keine Reaktion. Verwundert sah ich mich in der Wohnung um. Alle saßen im Wohnzimmer und musterten mich. Was war denn nun los? Wieso sahst du mich so traurig an? Hatte ich irgendwas angestellt? Hizu deutete auf den Platz neben sich. Artig setzte ich mich aufs Sofa. „Was verheimlichst du uns noch alles?“, fragte Karyu skeptisch. „Eh?“, kam es geistreich von mir. Wie jetzt? „Du hast ne Freundin und machst anscheinend einen auf Familie mit ihr! Das hättest du uns erzählen können!“, murrte Hizumi. Fragend sah ich zu dir, doch du sahst einfach betrübt auf den Boden. „Ich versteh nicht was ihr meint. Ich hab keine Freundin und ihr wisst doch das ich schwul bin“, erklärte ich. „Ach ja und was ist dann das?“ Karyu zeigte mir ein paar Fotos auf seinem Handy. Es waren Fotos von Arisa und mir, manchmal war auch Tatsu zu sehen. Ich rollte mit den Augen. „Boah, Jungs kommt mal wieder runter. Das sind meine Psychologin und ihr kleiner Bruder! Da läuft nix!“, seufzte ich. „Das sieht aber anders aus“, murmelst du. Mit den Zeigefingern massiere ich meine Schläfen. „Gott Jungs, sie ist eine ganz normale Freundin, außerdem ist sie verheiratet. Ihr Mann war nur dienstlich verhindert, weshalb er nicht dabei war. Ich weiß gar nicht, warum ihr da so einen aufriss drum macht“. Sonst war ich doch auch so interessant wie eine Wasserstandsmeldung in der Zeitung. „Wir machen uns halt Gedanken, weil wir Angst haben du könntest uns entgleiten“, bemerkte Hizu. Skeptisch blickte ich von einem zum anderen. Denen war echt nicht mehr zu helfen. Ich stand auf. „Nur weil ich einen saudummen Fehler gemacht habe, heißt das nicht, dass ich nun nicht mehr auf mich selber aufpassen kann. Es ist lieb von euch das ihr euch sorgen macht, aber was zu weit geht, geht zu weit. Für eure Unterlagen, ich werde morgen nach Hause fahren für eine ganze Woche und es ist mir egal ob Proben sind. Ich werde dort Urlaub machen und ihr denkt mal darüber nach, was ihr hier macht!“ Das war mein Wort zum Sonntag, damit stapfte ich in mein Zimmer. Die hatten sie wohl nicht mehr alle! Was bildeten sich diese Lackaffen eigentlich ein. Selbst wenn ich mit Arisa zusammen sein würde, würde es sie nichts angehen. Was also bitte schön sollte diese Aktion? Aufgebracht stopfte ich meine Klamotten in meine Reisetasche. Die drei schienen glücklich zu sein in ihrer „Beziehungssituation“, durfte ich da nicht glücklich werden? Bewaffnet mit meiner Decke und meinem Kissen verkrümelte ich mich in mein Bett. Ausnahmsweise würde ich mal ohne Zähne putzen ins Bett, denn ich wollte die Jungs heute nicht noch mal sehen. Ich erwachte in meinem Bett. Du bist also nicht auf die Idee gekommen, mich wieder in dein Bett zu verfrachten. War auch gesünder. Beim genaueren betrachten stellte ich fest, dass du entweder schon auf warst oder nicht geschlafen hattest. Dein war immer noch oder halt schon wieder gemacht. Was störte es mich? Mein Ziel wäre jetzt das Badezimmer und dann der Bahnhof. Je früher ich hier weg kam umso besser. Schließlich wollte ich nicht mit meiner Tasche in der Bahn sein, wenn die Rush Hour losging, das ist kein so angenehmes Unterfangen. Frisch gestylt, wollte ich nun den Kühlschrank plündern und traf dich in der Küche an. Du hattest tiefe Augenringe. „Ohayou!“, hauchte ich und du antwortest ebenfalls mit „Ohayou“. Mit deinen Blick im Nacken machte ich mir etwas zu essen. „Bist du sicher, dass du einfach so gehen willst?“, fragst du als ich gerade fertig war mit den Vorbereitungen. Ich setzte mich an den Tisch und fing an zu essen. „Tsu solange ihr hier am Zeiger dreht, hab ich keine Lust hier zu sein. Die Woche tut euch und mir sicher gut“. Du nicktest. Was blieb dir auch anderes übrig? „Kannst du mir abends immer eine Nachricht schreiben, dass es dir gut geht?“, flüsterst du leise. Erst musterte ich dich fragen, nickte dann aber. Ich stellte das Geschirr in die Spüle und holte meine Reisetasche. Noch einmal ging ich in die Küche. „Ich geh dann jetzt! Bis bald!“ Ich schenkte dir ein Lächeln und drehte mich um. „Zero warte kurz!“ Mein Körper wandte sich dir zu. Langsam kamst du auf mich zu, umarmst mich. Meine Arme legten sich um deinen Oberkörper und ich sog deinen Duft ein. Eine Woche würde ich darauf verzichten müssen, aber ich selbst wollte es so. Du drückst mich etwas von dir weg und kurz traf sich unser Blick. Wie in Zeitlupe schlossen sich deine Augen und deine Lippen legten sich auf meine. Sanft bewegtest du deine weichen Lippen gegen meine und ich konnte nicht anders als das zu erwidern. Meine Augen waren nun ebenfalls geschlossen und ich legte meine Arme um deinen Hals. Kurz darauf hatte ich die Wand im Rücken und einen Keuchen drang über meine Lippen. Eine Chance die du dir nicht entgehen ließest, denn deine freche Zunge stupste nun meine an. Mit weichen Knien ging ich darauf ein. Schritte waren zu hören. „Ohayou~“, erklang Karyus Stimme. Deine Lippen lösten sich von meinen und sofort fehlte mir etwas. Langsam öffnete ich die Augen. Schlagartig wurde mir bewusst das Karyu uns gesehen hatte. Der schien alles andere als wütend zu sein. Lächelnd gingst du auf ihn zu und hauchst ihm einen Kuss auf die Lippen. Mir schoss das Blut in die Wangen. Ich schulterte meine Tasche und drückte mich an euch vorbei. „Ittekimasu!“, murmelte ich und schloss die Tür hinter mir. Was war hier nur los? Hätte Karyu nicht sauer sein müssen? Warum hattest du mich überhaupt geküsst? Warum hatte ich dich nicht einfach weggestoßen? Benommen begab ich mich zum Bahnhof. Zum Glück war Saitama nur eine viertel Stunde von Tokyo entfernt. So dauerte es nicht lange und ich war zu Hause. Ich kramte meinen Schlüssel hervor und schloss auf. Verwirrt kam meine Mutter in den Flur. Sie wusste ja nicht, dass ich kam. Erst musterte sie mich skeptisch, dann trat ein Lächeln in ihr Gesicht und im nächsten Augenblick klebte sie mir am Hals. „Was machst du denn hier?“ Liebevoll drückte ich sie an mich. „Ich wollte etwas Urlaub machen bei euch“, erklärte ich. Wann war ich das letzte Mal zu Hause gewesen? Das war wirklich schon lange her. Wurde wirklich Zeit wieder einmal etwas anderes zu sehen. „Du hättest vorher Bescheid sagen sollen! Jetzt hab ich gar nichts da!“ Bei dem lieben Vorwurf musste ich lachen. „Mum, bleib locker. Dann gehen wir gemeinsam einkaufen, das ist nicht so schlimm“ Etwas später saß ich mit meiner Mutti schon im Wohnzimmer bei Tee und Gebäck, während wir schwatzten. Es tat gut wieder zu Hause zu sein. Keine Verpflichtungen. Herrlich! „Wissen die anderen drei, dass du hier bist?“, fragte sie aus heiterem Himmel. „Ja, wissen sie. Ich musste mich absetzen, weil die zurzeit nicht alle Tassen im Schrank haben“. Genüsslich schlürfte ich meinen Tee. „Na super, dann tauchen die Jungs bestimmt bald auch noch hier auf und ihr klaut mir wieder das Curry aus dem Kühlschrank!“ Erschrocken sah ich sie an. „Du weißt, dass wir das waren?“ Sie lachte. „Natürlich. Es kommt auch niemand anderes dafür in Frage“. Mein Vater war auch überrascht mich zu sehen, ließ sich aber nicht davon abbringen mir eine Standpauke zu halten, weil ich so wenig von mir hören ließ. Wie schnell eine Woche rum gehen kann, ist wirklich erstaunlich. Ich war schon wieder in der WG und von den Jungs keine Spur. Vielleicht waren sie Proben oder hatten sich ebenfalls entschlossen Urlaub zu machen. Möglich war alles. Da meine Mutter drauf bestanden hatte meine Klamotten zu waschen, konnte ich nun alles wieder fein säuberlich in den Schrank räumen. Irgendwas hatte sich doch verändert. Prüfend flog mein Blick durchs Zimmer. Erst über Tsukasas Ecke, er hatte sich anscheinend ein größeres Bett gekauft, dann in meine. Ich musste zweimal hinsehen, um das zu begreifen. Wo war mein Bett? Mein Bett schien für ein Bücherregal gewichen zu sein. Oder war ich ausquartiert wurden? Ich sah in Hizus und Karyus Zimmer nach, da standen nur zwei Betten. Hatte man mich aus der Band und der WG gekickt? Hätte man mir das dann aber nicht gesagt? Panisch lief ich im Wohnzimmer umher. Was war hier los? Die Woche Erholung war im Nu dahin. Die Tür wurde aufgeschlossen und ich eilte in den Flur. Kaum das dein Kopf durch die Tür schaute, fing ich an dich zu zutexten. „Tsukasa! Mein Bett ist weg? Was habt ihr damit gemacht? Was soll das? Oder ist das nur die Aufforderung für mich auszuziehen?“ Noch total überrumpelt siehst du mich an. Schweigend machst du die Tür zu und streifst dir die Schuhe ab. Nervös trat ich von einem Bein aufs andere. Wieso sagst du denn nichts? Du nahmst meine Hand in deine und führst mich in unser Zimmer. „Das ist dein Bett“, erklärst du lieb und zeigst auf das Ehebett. „Und du?“, fragte ich. „Da wir sowieso in einem Bett schlafen, hab ich unsere alten Betten gegen ein neues ausgetauscht“ Meine letzte Fluchtmöglichkeit war damit dahin. Das hieße, selbst wenn ich sauer war, konnte ich nicht mal mehr mein Bett als Bestrafung für dich aufsuchen. Oder ich würde dich dann in die Stube verbannen. „Schön wie du mich dazu gefragt hast. Ich hab schon gedacht ihr hättet mich aus der WG und der Band gekickt“, murmelte ich schmollend. „Als ob wir dich einfach so rausschmeißen würden. Baka!“ Damit wurde ich alleine gelassen, doch ich folgte dir. „Wo sind die anderen?“, fragte ich neugierig. „Hizumi wollte nach Hause und Karyu wollte ebenfalls Urlaub machen. In vier Tagen müssten sie wieder da sein“. Karyu war ohne dich in den Urlaub gefahren? Wie fies war das denn? Oder war das die Strafe, weil du mich geküsst hattest? „Na toll, ich hab gedacht wir könnten alle zusammen meinen Geburtstag übermorgen feiern“. Meine Schmollstimmung wurde schlimmer und dementsprechend auch mein Schmollmund. Kichernd piekst du mir in die Seite. „Dann feiern wir beide halt alleine. Ist doch nicht so schlimm“. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich ein Kapitel heute hochladen soll oder nicht. Meine Gedanken drehen sich die ganze Zeit um Japan. Es ist einfach furchtbar was da abläuft. Meine Hände zittern die ganze Zeit, weil ich angst habe das meinen Freunden dort etwas passieren könnte. Vielen wird es ähnlich gehen. Wir dürfen nicht aufhören zu hoffen! Pray for Japan! @ -Yoshio-: Irgendwann muss Zero auch mal etwas Erholung haben. ^-^ Let's pray for Japan. D'espa ist nichts passiert, genauso wie vielen anderen J-Rockern. Viele twittern Informationen oder sind selber unterwegs um den Leuten zu helfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)