Familie, Lucius Schicksal! von Nira26 ================================================================================ Kapitel 8: Streit und Misstrauen -------------------------------- 8. Streit und Misstrauen Der Fotograf richtete gerade seine Kamera auf sie aus und noch bevor er abdrücken konnte, beugte sich Lucius kurz zu Hermione runter und wisperte, den Schalk nicht ganz aus seiner Stimme vertreibend: „Sie müssen lächeln Miss Granger, ihr hübsches Gesicht so zu verziehen, steht ihnen gar nicht!“ Er nahm aus den Augen winkeln wahr, wie sie sich gezwungen etwas entspannte und ein aufgesetztes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien, nun gut, das würde reichen müssen. Ein heller Blitz und ein leiser Knall und dann war das Foto im Kasten. Rita Kimmkorn nickte dankend und verkündete noch Zucker süß: „Ich komme später noch zu ihnen Miss Granger, wir unterhalten uns noch ein bisschen, meine Liebe!“ Dann rauschte sie auch schon wieder davon, hatte wohl schon das nächste, viel versprechendes Motiv gefunden und Lucius wandte sich nun wieder der Frau an seinem Arm zu. „Ich komme gleich zu ihnen zurück Miss Granger, sie entschuldigen mich kurz!“, verkündete er und verabschiedete sich kurz mit einer angedeuteten Verbeugung indem er den Kopf tief neigte. Er war noch nicht weit von ihnen entfernt, da hörte er wie Weasley anfing auf Granger ein zu reden. Innerlich grinste er zufrieden, denn offensichtlich gefiel es ihren Freunden nicht, dass sie sich auf den Tanz mit ihm eingelassen hatte. Das dies etwas Zwietracht im goldenen Trio sähen könnte, störte ihn nicht im gerigngsten, sondern konnte ihm vielleicht sogar in die Hände spielen und so ging er schnell an die Bar um zwei Gläser Champagner zu holen. Er hatte das Gefühl bei Granger ein kleines Stück weiter gekommen zu sein und das sie ihn so verletzlich vor dem Schloss gesehen hatte, kam ihm jetzt sicher auch zu gute. Sie würde schon noch weich werden und das in jedem Bereich, der für ihn nützlich war. Lucius Malfoy saß mehr als zufrieden beim Frühstück. Seine Frau schwieg ihn wie so oft an und kümmerte sich gar nicht um ihn oder darum das er anwesend war, aber das war ihm egal. Draco laß genau wie er gerade den Tagespropheten, nur hatte er sich den Sportteil gegriffen und war vertieft in die Quiddishergebnisse des Wochenendes, während Lucius sich eher für die Politik und im weitesten Sinne auch für die Gesellschaftsspalte interessierte. Äußerst amüsiert betrachtete er die Bilder des Berichtes über das Gesellschaftliche Ereignis des Monats, den Ball in seinem Haus. Die Fotos der Minister der neuen Regierung zusammen mit ihm und seiner Frau. Die Bilder auf denen Draco mit dem goldenen Trio in die Kamera lachte und letztendlich die Bilder von ihm und Miss Granger, die mit ihm über das Parkett schwebte. Ja, sein Plan war mehr als aufgegangen. Der Ball an sich, aber auch die Gästeauswahl und das das Goldene Trio da gewesen war, wurde in höchsten Tönen gelobt. Auch sein Engagement für die neue Regierung wurde hervorgehoben. Kein Ton davon, dass seine Familie den Todessern angehört hatte stand in dem Artikel und genauso hatte er es haben wollen, so war es geplant gewesen. Erst sein Freispruch und nun war er auf dem besten Wege auch sein Ansehen zurück zu erlangen. Jetzt fehlte nur noch das er der kleinen Granger habhaft werden konnte, denn sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Schon schwirrten die Ideen in seinem Kopf wie seine Firma mit ihr glänzen könnte, denn, dass sie angesehen war, daran zweifelte er nicht und auch nicht an ihrem Können, Blut hin oder her. Nicht das er ernsthaftes, andersgeartetes Interesse an ihr hatte, aber sie war sehr schön, klug und hatte Temperament und was ihn noch mehr reizte, sie schien sich so gar nichts aus ihm zu machen, kurz um, sie war eine Herausforderung, die er nur zu gerne annahm. Er fand, er hatte am gestrigen Abend auf dem Ball einen guten Anfang gemacht und wenn er den jüngsten Weasleysohn richtig einschätze, war dieser ein kleiner Choleriker und aufbrausend. Schon gestern, als kaum etwas passiert war hatte sich Ronald Weasley herrlich aufgeregt und als das goldene Trio und Potters Freundin schließlich gegangen waren, war die Missstimmung zwischen Mr. Weasley und Miss Granger deutlich zu sehen gewesen. Er würde weiter in diese Kerbe hauen, wobei es vielleicht gar nicht nötig war das Paar zu entzweien damit er an sein Ziel kam. Er würde es auf sich zukommen lassen, etwas nachhelfen wenn sich die Gelegenheit bot und im Richtigen Moment zupacken und sich holen was er wollte. Miss Granger reizte ihn einfach, schon allein weil sie so unumstößlich auf der Seite der Guten stand. Das dabei das goldene Trio leiden würde, war nur ein Nebeneffekt, der ihm aber gelegen kam. Er wollte der sein, der als großer Gewinner aus diesem Krieg heraus ging, Held Potter hin oder her. Nur mit genügend Einfluss und Prestige könnte er steuern wie sich die „neue“ Gesellschaft entwickelte und er würde dafür sorgen, dass sie sich nicht großartig von der früheren Gesellschaft unterschied, dafür musste nur sein Image rein und keinesfalls argwohnerweckend sein. Die wirklichen Zauberer und Hexen waren eben nur sie, die Reinblüter und so würde es auch wieder sein. Dass der Dunkle Lord besiegt war, würde, wenn er auch nur etwas zu sagen hätte, nichts daran ändern wie man mit Hexen wie Miss Granger umging. Ja, er wollte Miss Granger für seine Ziele nutzen, oder er das was sie jetzt darstellte, aber als wirkliches Mitglied der magischen Gesellschaft konnte er sie nicht ansehen und auch nicht als vollwertige Hexe. Er würde wieder in den obersten Reihen seinen Platz finden und beeinflussen was in seinem Land geschah aber seinen Spaß dabei nicht vergessen. Und wenn es so gut lief wie bisher, würde ihm vielleicht das Glück weiter in die Hand spielen. Hermiones Frühstück im Haus von Harry am Grimmauldplatz Nr. 12 verlief nicht ganz so harmonisch. Ron, Harry, Ginny und sie saßen am langen Tisch in der Küche beim Essen und Kreacher wuselte um sie herum und bediente sie. Irgendwie war die Stimmung gedrückt und auch wenn Hermione am Abend zuvor nicht allzu tief ins Glas geschaut hatte, fühlte sie sich verkatert. Ron schlang schweigend und verstimmt sein Frühstück hinunter. Nachdem sie in der Nacht zurückgekehrt waren, hatte Hermione es nicht mehr geschafft mit Ron zu reden, da er wütend jede Unterhaltung abgelehnt hatte. Hermione hingegen war sauer auf Ron, weil dieser mal wieder auf stur stellte und Gespenster sah wo es nichts zu sehen gab. Sie hatte es doch selber genervt das sie überhaupt zu der Veranstaltung in Malfoy Manor gegangen waren, aber wer wenn nicht sie konnte mit gutem Beispiel voran gehen? Schließlich hatten Draco und Narzissa ihnen in der letzten Schacht wirklich geholfen. Sie hatte den Tagespropheten vor sich liegen und sah die Fotos vom Ball. Ja, die Bilder mit Draco und Narzissa hatten sie noch gerne gemacht, nun gut, Ron nicht, er hasste Draco noch immer, aber Harry war Narzissa für ihr eingreifen in der Schlacht dankbar, auch wenn sie nur Draco hatten retten wollen, außerdem konnte er auch honorieren das Draco ihnen geholfen hatte. Sie würden alle nie Freunde werden, aber sich mit ihnen fotografieren zu lassen war, naja ok. Ganz anders lagen die Fakten da schon bei Lucius Malfoy. Hermione wusste nicht was sie von ihm halten sollte. Ihre Erinnerungen schweiften zu dem Gespräch das sie mit ihm nach der Schlacht geführt hatte. Er war ihr so anders erschienen, fast menschlich und mitfühlend, doch dann sah sie wieder den Todesser vor sich, in dessen Haus man sie gefangen gehalten und gefoltert hatte, den Mann, der sich bei Florish und Blotts mit Arthur Weasley angelegt hatte und ihnen allen mit Verachtung entgegen getreten war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass beides seine wirklichen Gesichter waren. Eine Seite an ihm war gespielt und sie tendierte dazu seine freundliche Seite als Fassade an zu sehen, als Maske, die er aufsetzte um zu bekommen was er wollte, genauso wie er auf dem Ball sie charmant umgarnt hatte, damit dieses Foto entstehen konnte. Ihr Blick fiel auf das Foto auf dem Sie mit Lucius Malfoy über die Tanzfläche glitt und sie konnte deutlich den leicht gequälten Blick in ihren Augen sehen aber auch das selbstzufriedene Lächeln von Mr. Malfoy. „War ein langer Abend gestern, aber ich fand es schön einfach mit Harry zu tanzen!“, erklärte Ginny und gähnte leicht. Harry nickte und erwiderte: „Ja, ich fand‘s auch schön, mal abgesehen davon das der Ball bei den Malfoys stattfand!“ „Ich hab‘s doch gesagt, die bringen nur Ärger!“, grummelte Ron und griff zu der Zeitung, hielt die Fotos hoch. „Jetzt spielen sie sich als Retter und ach so tolerant in den Vordergrund, ist doch alles nur Fassade!“, knurrte er weiter und Hermione nickte zustimmend und versuchte besänftigend ihre Hand auf Rons zu legen, während sie erklärte: „Natürlich ist es das Ron, aber Narzissa und Draco haben uns wirklich geholfen!“ „Ach und deshalb musst du mit dem alten Malfoy tanzen und sich von ihm begrabschen lassen!“, giftete Ron und entzog Hermione seine Hand. „Ronald…“, fing sie entnervt an, doch Harry unterbrach sie und wollte Ron beruhigen, wandte ein: „Ron, jetzt komm doch runter. Hermione hat doch nicht freiwillig mit Malfoy getanzt und wenn schon, es war nur ein Tanz und wir werden nicht so bald wieder zu einer solchen Veranstaltung müssen, also vergiss es doch einfach!“ „Einfach vergessen???“, Ron sprang wütend auf. „Hast du nicht gesehen wie sie ihn angehimmelt hat, das war eklig. Harry, das ist Malfoy und Sie tanzt freiwillig mit ihm. Sieh dir doch die Bilder an wie sie es genossen hat, dieser eklige, alte Sack baggert sie an und sie genießt es auch noch!“ Hermione war ganz bleich geworden als sie Rons Worte hörte. In die entstehende Stille, die Rons Worten folgte, weil alle geschockt waren das er mal wieder so über reagierte, sagte sie leise: „Ron, das kannst du nicht wirklich denken. Du weißt doch, dass ich dich liebe. Wie kannst du mir nur unterstellen ich würde ernsthaft genießen wenn Malfoy sich so an mich ran schmeißt? Ich weiß doch auch nicht was da soll! Kennst du mich so schlecht, vertraust du mir so wenig?“ Traurig sah sie ihn an, doch Ron blieb stur, starrte mit verschränkten Armen auf sie herab und blaffte dann Harry an: „Meinst du auch das sie recht hat? Siehst du es wie Hermione?“ Bevor Harry etwas sagen konnte war Hermione aufgebracht hochgefahren und beugte sich auf den Tisch gestützt vor. „Ron, jetzt halt mal Harry da raus, hier geht es um uns. DU wirfst mir Dinge vor, die ich niemals tun würde. Wir alle sind nicht gerne zu diesem Ball gegangen. Meinst du ich hätte vergessen wie Malfoy ist, was in Malfoy Manor passiert ist? Wie kannst du nur annehmen ich hätte auch nur eine Sekunde gestern Abend genossen? DU hast ja schließlich nicht mit mir getanzt, wie hätte ich also den Abend genießen können?“ „Aber…aber, du…“, Ron tat sich schwer auf Hermiones Ausbruch zu reagieren und Hermione funkelte ihn nur weiter wütend an und Fragte lauernd: „Ich was Ron? Sag‘s schon! Was willst du mir noch vorwerfen? Ron, du reagierst total über!“ Ron verzog schmerzlich das Gesicht und fauchte dann: „Ach ja, ich reagiere über? Immer bin ich schuld, nicht wahr? Harry, jetzt sag doch auch mal was!“ Er wandte sich seinem besten Freund zu und hoffte dieser würde ihn unterstützten. „Ron, da war doch nichts, das haben wir doch gesehen…! Beruhig dich, du machst doch alles schlimmer als es ist!“, begann Harry ruhig, doch Ron fuhr nur noch mehr aus der Haut, stieg schnell über die Bank und erklärte aufgebracht im Gehen: „Wenn das so ist, kann ich ja gehen und ihr könnt euch ja einen neuen Freund suchen!“ In diesem Moment sprang Ginny, die bisher ruhig geblieben war, auf stemmte die Hände in die Hüften und legte los: „Ronald Weasley, du gehst jetzt nicht, sondern denkst über die dummen Worte nach, die du gerade gesagt hast. Glaubst du wirklich Hermione würde auch nur ansatzweise tun was du ihr vorwirfst? Sie ist deine Freundin, schau sie dir an was du anrichtest. Du bist so ein Idiot wenn du wirklich glaubst sie könnte auf Malfoy Senior reinfallen. Ron, sei doch nicht so dumm!“ „Du hast mir gar nichts zu sagen!“, fauchte er seine kleine Schwester an, warf jedoch trotzdem einen kurzen Blick zu Hermione, die seinem mit wässrigen Augen begegnete, dann wandte er sich ruckartig um und stürmte aus der Küche. Ihm war sicher klar, dass er teilweise Unrecht hatte und Hermione auch Unrecht tat, aber seine Wut und sein Hass auf die ganze Familie Malfoy war so groß, er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen. Hermione hatte eigentlich gehofft er wäre durch ihre Erlebnisse im Krieg erwachsener und ruhiger geworden, aber so ganz war er das wohl noch nicht. Sie hoffte nur, er würde wenigstens zu ihr kommen wenn er sich beruhigt hatte. Knallend fiel die Tür zu Rons Zimmer im ersten Stock zu. Hermione hingegen saß vollkommen sprachlos in der Küche. Sie konnte nicht glauben was Ron ihr vorwarf, ausgerechnet Ron, der doch wusste das sie ihn liebte. Es tat weh, dass er sowas von ihr dachte und gar nicht auf sie zu hören schien. Harry legte ihr gerade trösten eine Hand auf den Rücken, doch sie schüttelte die Hand ab, merkte jetzt erst das ihr die Tränen nun doch über die Wangen liefen. Ihr wurde es hier zu eng, sie musste raus, durchatmen und den Kopf frei bekommen. Hastig stand sie auf und murmelte: „Ich gehe ein bisschen spazieren, muss nachdenken, wartet nicht auf mich!“ Dann eilte sie aus der Küche ohne auf eine Antwort zu warten, griff im Flur noch nach ihrer Tasche und ihrem Mantel und war im nächsten Moment zur Tür hinaus. Verdutzt und besorgt sahen ihr Ginny und Harry hinterher. Hermione apparierte zuerst in einen nahe gelegenen Park um dort erstmal zur Ruhe zu kommen. Seufzend ließ sie sich an einem ruhigen, kleinen Teich auf einer Bank nieder und fragte sich traurig wie mal wieder alles so hatte außer Kontrolle geraten können. Wan war ihr die Situation mit Ron entglitten, gestern Abend, oder erst heute in der Küche? Warum konnte er nicht erst durchatmen bevor er reagierte, warum musste er so aufbrausend sein und damit immer wieder für Krach zwischen ihnen sorgen? Sie wusste ja, dass er so war und konnte meistens damit umgehen, aber diesmal hatte er sich dermaßen in eine Idee verrannt, das sie sah, dass sie nicht an ihn heran kommen würde, nicht solange er noch so wütend war. Seine Vorwürfe hatten ihr wehgetan. Sie hatte gestern versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen, denn sie traute Lucius Malfoy nicht. Bei Narzissa und Draco war sie unentschlossen, aber ihnen wollte sie gerne eine Chance geben nachdem sie ihnen so geholfen hatten, doch Lucius Malfoy nicht. Er war undurchsichtig und sie sich sicher, dass er jeden manipulierte wie er wollte und darauf wollte sie keinesfalls herein fallen, außerdem wusste sie doch zu gut was für ein Mann er war, also warum regte sich Ron so auf. Ihr Gedanken drehten sich im Kreis, denn im Grunde war sie wieder genau an dem Punkt über den sie schon nachgedacht hatte als sie die Fotos im Tagespropheten betrachtet hatte. Immer noch in Gedanken versunken aber wissend das sie so nicht weiter kommen würde, beschloss sie sich einfach ab zu lenken und dann ab zu warten wie sich alles entwickeln würde wenn sie später am Tag nach Hause zurück kehren würde und mit Ron reden. Sie konzentrierte sich und apparierte direkt in die Winkelgasse. Die bunte, jetzt nach dem Ende des Krieges auch wieder belebte Straße, hatte ihr schon immer sehr gefallen und sie war sich sicher hier würde sie sich ablenken können. Mittlerweile wimmelte es hier wieder vor Leuten und viele Geschäfte waren neu eröffnet worden. Kurz überlegte sie ob sie den Scherzladen der Weasleys besuchen sollte, aber entschied dann, dass es vielleicht keine gute Idee war, denn George würde sie sicher nach Ron fragen und sie hatte keine Lust über ihn zu reden. Stattdessen steuerte Hermione zielstrebig auf Florish und Blotts zu um sich durch die vielen Regale mit Büchern zu wühlen. Sie war sich sicher, dort konnte sie sich von den trüben Gedanken ablenken und sicher würde sie auch das ein oder andere Buch finden, das sie dann auch den Rest des Tages und vielleicht noch die nächsten Tage, sollte es denn nötig sein, von ihrem Streit mit Ron ablenkte. Also betrat sie zuversichtlich den Buchladen und wandte sich sofort den Neuerscheinungen zu, die direkt neben der Eingangstür aufgebaut waren. Mit einem freundlichen Nicken und Lächeln grüßte sie und vertiefte sich dann in die Auslage. Seit dem Ende des Krieges schossen Biographien über die größeren und kleineren Helden des Krieges von angeblich nahen Vertrauten der selbigen wie Pilze aus dem Boden, aber Hermione schenkte diesen Büchern nicht eine Sekunde ihre Aufmerksamkeit, schließlich enthielten sie alle mehr Lügengeschichten als Wahrheit und die meisten so in die Öffentlichkeit gezogenen Personen kannte sie außerdem persönlich und braute bei leibe keine an den Haaren herbei gezogenen Biographien. Ihr Interesse galt viel mehr den neuen, wissenschaftlichen Erscheinungen. Gerade als sie nach einem dicken Folianten über Zaubertränke greifen wollte, hörte sie hinter sich Getuschel und Gewisper und glaubte ihren Namen zu hören. Neugierig wandte sie sich um und sah sich einigen Hexen gegenüber, die immer wieder in eine Zeitung blickten, die sie in Händen hielten und dann zu ihr, schließlich eilte eine der Hexen auf sie zu und Hermione ahnte nichts Gutes als sie ihren Gesichtsausdruck sah. „Du, wie kannst du nur….!“, fauchte die Frau, während die anderen sich ihr nun anschlossen und auf Hermione zu liefen. „Du Miststück, wie kannst du ihm das nur antun, er ist ein Held!“, zeterte nun die nächste Los und Hermione verstand nicht was los war, ließ ihre Hand aber instinktiv zu ihrem Zauberstab gleiten, den sie wohl verborgen in ihrem Mantel trug. „Was wollen sie von mir?“, versuchte Hermione es höflich, hatte aber wenig Hoffnung das sie so diese Furien, denn so wirkten sie auf sie, beruhigen könnte. Sie wusste wirklich nicht was die Frauen so aufbrachte. „Hier!“, knallte ihr nun eine der Hexen die Zeitung fast schon ins Gesicht und hielt ihr ein Bild vor Augen, welches sie nur langsam erkannte, genauso wie den großen Schriftzug darunter. Sie sah, dass sie und Ron auf dem Bild zu sehen waren beim gestrigen Ball. Offenbar hatte man sie abgelichtet als sie sich gerade ab vom ganzen Trubel gestritten hatten. Hermione fuchtelte auf dem Bild wild mit den Händen und es war deutlich zu erkennen, dass sie Ron verbal anging. Ron wirkte wütend und aufgebracht. Unter dem Bild stand in großen Lettern: „Spielt sie ihr Spiel weiter, reicht ihr ein Held nicht?“ und darunter in deutlich kleinerer Schrift konnte sie lesen: „Miss Granger bricht die Herzen der Helden: Viktor Krumm, Harry Potter, Ron Weasley, wer ist als nächstes dran?“ Hermione bekam große Augen. Dieses Schundblatt. Energisch riss sie der Hexe vor sich die Zeitung aus der Hand und erkannte die Hexenwoche. Was erdreisten sie sich so etwas über sie zu schreiben, dachte Hermione noch wütend als sie bemerkte das die Frauen ihr gegenüber ihr immer näher rückten. „Sag schon, was soll das? Wie kannst du Ronald das antun? Er hat so heldenhaft in diesem Krieg gekämpft!“, plötzlich sah sie sich 6 gezogenen Zauberstäben gegenüber, während eine der Frauen noch rumzeterte. Hermione kam die Szene surreal vor. Sie hatte einen Streit mit Ron gehabt, war mit ihm in diesen Krieg gezogen und diese Schnepfen erdreisten sich nun sie an zu gehen? Sie wollte gerade ihren Zauberstab ziehen und fragte sich warum eigentlich keiner der anderen Anwesenden eingriff, als sie sah das alle anderen die Szene einfach nur gespannt betrachteten und wohl nur ihre Sensationslust stillen wollten. „Eine Bewegung und dich trifft ein Fluch, Flittchen!“; zischte nun die Hexe, die ihr am nächsten stand und Hermione verharrte in der Bewegung, zog nicht ihren Zauberstab, sondern überlegte fieberhaft weiter wie sie aus dieser Situation unbeschadet entkommen konnte. „Ihr versteht das falsch…!“; begann sie schließlich ruhig, doch sie wurde von einer der Furien unterbrochen: „Nein, wir sehen das völlig richtig, du trittst sie alle mit Füßen. Du bildest dir wohl ein was Besseres zu sein, was? Nur weil sie alle meinen du seist so schlau, aber was nützt dir deine ach so gelobte Intelligenz jetzt? Hä….! Tja, nichts!“ Sie grinste sie höhnisch an und eine andere fuhr fort: „Lass Ronald in Frieden du Flittchen, du bist eh nicht gut genug für ihn… du bist nur ein wertloses Schlammblut, nimm die Finger von Ronald Weasley!“; „Und für Harry Potter auch nicht…!“; fügte eine andere hinzu. Schlammblut, diese Schnepfen nannten sie nach allem wirklich noch so? Sie konnte es nicht fassen, aber ablenken lassen wollte sie sich nicht von diesen Beleidigungen, auch wenn sie sie trotz allem noch traf. Hermione wollte gerade etwas erwidern und überlegte immer noch wie sie hier raus kommen sollte, wollte einen der Zuschauer um Hilfe bitten als jemand rief: „Die war doch im Tagespropheten, die hat sich doch dem Malfoy an den Hals geschmissen…. Schlammblut, du bist nichts wert!“ Geschockt erkannte Hermione, das ihr auch von den wenigen anderen anwesenden keiner helfen würde und auch wenn sie Voldemort gestürzt hatten, waren die Vorurteile in den Köpfen der Hexen und Zauberer wohl so tief verankert, das sie noch immer danach handelten. Es war enttäuschend und schmerzte, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Dieser Einwurf lenkte die Hexen vor ihr jedoch kurz ab und Hermione nutzte diesen Augenblick um ihren Zauberstab blitz schnell zu ziehen, doch noch immer sah sie sich einer Übermacht gegenüber. Ihre Chancen in Deckung gehen zu können hatte sie schon abgeschätzt und wusste es gab wenige Möglichkeiten, aber sie musste es versuchen. „Du meinst, du kommt gegen uns sechs an, du alleine!“, spottet nun eine der sechs, als sie alle ihre Aufmerksamkeit wieder Hermione zuwandten und Hermione wusste nicht woher sie den Übermut nahm, aber sie recke ihr Kinn in die Höhe und erklärte herablassend: „Das werden wir ja sehen und vergesst nicht, ich habe auch im Krieg gekämpft. Wie sieht es bei euch aus, hm? Schon mal einen Avada gesprochen?“ Mit dieser Provokation schien sie zu weit gegangen zu sein, denn im nächsten Augenblick sah sie einen Fluch auf sich zu rasen, doch sie reagierte instinktiv. Sofort war das was sie in den letzten Jahren gelernt hatte da und sie wehrte den Fluch gekonnt mit einem „Protego“ ab, aber dieser erste Fluch schien nur der Startschuss gewesen zu sein, denn nun begann auch die anderen fünf mit Flüchen um sich zu werfen. Hermione erkannte entsetzt, mittlerweile waren kaum noch andere Zauberer oder Hexen anwesend und der Besitzer des Ladens war mehr damit beschäftigt seine Bücher zu schützen denn ihr zu helfen. Offenbar hatten die anderen Kunden feige die Flucht ergriffen als der Kampf losging. Hermione versuchte sich hinter einem Aufsteller in Deckung zu bringen und wehrte nur die Flüche der Hexen ab, kam aber gar nicht dazu selber an zu greifen, denn zu sechst gegen sie waren sie einfach zu viele. Ihr Gedanken rasten. Die Tür hinaus auf die Winkelgasse war nur wenige Schritte entfernt, doch sie musste ihre sowieso schon spärliche Deckung dafür aufgeben. Sie konzentrierte sich auf ihre Angreifer und versuchte systematisch eine Lücke in ihren Flüchen zu finden die groß genug war das sie entkommen konnte. Sie hatte nicht die Absicht hier zu gewinnen oder die anderen aus zu schalten, nein, eigentlich wollte sie nur weg, raus hier. Gerade als sie dachte der richtige Moment sei gekommen, schwang die Tür des Ladens auf. Sie hatte nicht gesehen das jemand auf das Geschäft zugekommen war und das obwohl man durch die Glastür und die großen Schaufenster einen guten Blick in die Gasse hatte. Geschockt erkannte sie, dass es kein geringerer als Lucius Malfoy war, der das Geschäft betrat und anders als sie offenbar von außen sehr wohl schon die Situation erfasst hatte. Erschloss die Tür nicht, sondern nutzte sie als Schutz gegen die herum schwirrenden Flüche, hielt hoch erhoben seinen Zauberstab und Hermione erkannte, dass er einen Schutzschild aufbaute und dann hinter der Glastür hervor trat, auf ihre Position zu. Hermione wollte die Störung nutzten um sich frei zu kämpfen, doch Malfoy bellte auf ein mal: „Los, raus hier, machen sie schon. Ich gebe ihnen Deckung!“ Auch wenn es Malfoy war, ließ sie sich das nicht zweimal sagen, sondern hechtet mit erhobenem Zauberstab im Rücken an ihm vorbei durch die Tür, die er noch immer offen hielt und hinaus auf die Gasse. Sie wollte sofort weiter, nur weg und sobald sie sich beruhigt hatte apparieren, doch eine Hand legte sich mit festem Griff um ihr Handgelenkt und hielt sie nicht nur zurück, sondern zog sie nicht brutal, aber bestimmt herum. „Nicht so schnell Miss Granger!“, hörte sie Malfoys leicht tadelnde Stimme und sie meinte einen amüsierten Unterton zu hören. Dieser Eindruck verstärkte sich noch als sie aufblickte und sah das er wirklich amüsiert wirke. „Wollen sie sich nicht bei ihrem Retter bedanken?“ Sie lehnte sich zur Seite und blickte zurück in den Buchlanden, fürchtete die sechs Furien würden ihr folgen, doch Malfoy lachte nur und erklärte: „Blendzauber, die sind erstmal verwirrt! Aber sie haben recht, kommen sie!“ Er ließ sie nur kurz los und Hermione wollte die Gelegenheit schon nutzen und davon eilen, doch Malfoy hatte sie am Ellbogen ergriffen und führe sie bestimmt vom Buchladen weg. „Und, wollen sie sich nicht bedanken?“, widerholte Malfoy nun spottend. Hermione seufzte leise. Sie wollte hier weg, sich seinem Griff entwenden und einfach abhauen, aber sie wollte auch nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und bisher waren sie nur weiter die Gasse entlang gegangen. In der Hoffnung Malfoy dann endlich los zu sein presste sie hervor: „Danke für ihre Hilfe, Sir!“ Sie sah ihn nicht an, sondern stur wohin sie gingen, blieb nun doch stehen und zu ihrer Überraschung blieb auch Malfoy stehen. „Ich gehe jetzt, Mr. Mafoy, einen schönen Tag noch!“, erklärte sie kühl und wollte gehen, doch erneut hielt er sie zurück. „Würden sie das Bitte unterlassen Mr. Malfoy!“, erklärte sie so beherrscht wie ihr möglich, wobei sie eigentlich gerade wieder vor Wut zu kochen begann. Malfoy nervte sie gehörig, da stritt sie sich schon lieber mit Ron, doch leider ließ ihr Gegenüber ihre Handgelenkt nicht los. „Begleiten sich mit Miss Granger, nur einen Kaffee, schließlich schulden sie mir etwas und außerdem, sie können mir nicht wirklich erzählen das sie unbedingt nach Hause wollen, zu ihrem Freund, nicht wahr?“, er blickte selbstgefällig auf sie hinab und Hermione hasste es das er sogar recht hatte, das sie nicht wirklich nach Hause wollte und das er auf ihren Streit mit Ron anspielte. Er trat näher auf sie zu und sein Ausdruck veränderte sich. Hermione konnte ihn nicht deuten, wäre es nicht Lucius Malfoy gewesen, hätte sie gesagt das seine Miene Mitgefühl zeigte, aber sie war sich sicher, dass er nur wieder versuchte sie zu manipulieren. „Ich kann sie gut verstehen Miss Granger, es ist sehr schwer in der Öffentlichkeit zu stehen und es zu schaffen, dass das Privatleben privat bleibt. Es ist immer sehr ungünstig wenn Details wie ihr Streit mit ihrem Freund in meinem Haus in die Presse kommen, glauben sie mir, ich weiß nur zu gut wovon ich spreche. Auch ich laviere immer um jede Klippe herum, vor allem jetzt, da der Krieg vorbei ist und meine Frau endgültig die Scheidung will, stellen sie sich vor welch einen Skandal es geben würde wenn Details darüber an die Presse gelangen würden! Es gab schon vor dem Krieg Gerüchte über meine Ehe und Gerede, also sein sie sich sicher, ich weiß wie es ihnen gerade geht!“, erklärte ihr Malfoy erstaunlich ruhig und eindringlich, bevor er ihre Hand los ließ und sich wieder vollends aufrichtete um dann schon deutlich weniger vertraulich zu sagen: „Also, begleiten sie mich auf einen Kaffee oder ein Mittagessen, Miss Granger. Sie haben keine Ahnung wie sie mit dem öffentlichen Interesse, das ihnen nun immer Zuteil werden wird, umgehen müssen, lassen sie sich von einem Profi helfen!“ Hermione war verwirrt. Sie wollte nicht Lucius Malfoy nachgeben und auch nicht mit ihm noch etwas unternehmen, egal ob Essen gehen oder Kaffee trinken, aber andererseits hatte er ja auch irgendwie recht. Er hatte ihr geholfen, dafür verdiente er zumindest ein Dankeschön und das sie keine Ahnung hatte wie sie gekonnt mit der Presse und dem öffentlichen Interesse umgehen konnte, aber andererseits gab es doch sicher vertrauenswürdigere Personen die ihr in diesem Punkt helfen konnten, denn wenn sie ein wusste, dann das sie Lucius Malfoy kein Stück vertraute, auch wenn er gerade so tat als vertraute er ihr indem er private Details preis gab. Hermione war sich nicht mal sicher ob er nicht einfach gelogen hatte. Sie haderte mit sich und das schien Malfoy auch zu bemerkten, aber er sagte nichts. Sie wusste, er würde weder bitten noch sie noch mal fragen, aber andererseits, akzeptierte er ein Nein? „Also gut, nur einen Kaffee, weil sie mir aus der brenzlichen Lage bei Florish und Blotts geholfen haben, mehr aber nicht und vorallem, NUR weil sie mir geholfen haben!“, erklärte sie dann fest und doch recht energisch, aber Malfoy zeigte trotzdem einen zufriedenen Ausdruck und erklärte: „Gut, dann folgen sie mir, ich kenne das perfekte Restaurant, wo uns nicht wieder solche Furien stören werden!“ Offenbar hielt er es jetzt, wo sie zugestimmt hatte ihn zu begleiten nicht mehr für nötig sie fest zu halten, denn nun liefen sie einfach nebeneinander her und Hermione begann schon an ihrer Entscheidung zu zweifeln, denn Malfoy zeigte einfach ein zu zufriedenes Gesicht. Vorsichtig sah sie sich um. „Ist es nicht zu genau so auffällig und kontraproduktiv wenn man sie mit mir auf der Straße sieht? Das wäre doch auch eine Schlagzeile!“, warf Hermione schließlich überlegend ein und sie sah das Malfoy wirklich schmunzelte. „Natürlich wäre es das nach den Ballfotos von gestern, aber wir sind gleich da, kommen sie!“, antwortete er ruhig und steuerte unterdessen auf ein kleines, chic aussehendes Restaurant zu, das Hermione noch nie betreten hatte. Malfoy öffnete die Tür und ließ sie eintreten, dann schloss er sie hinter sich wieder und sogleich sah Hermione das ein Kellner auf sie zu eilte. „Mr. Malfoy, es ist mir eine Freude sie wieder hier begrüßen zu können. Wollen sie ihren üblichen Tisch haben?“, fragte der Mann sehr freundlich und Hermione fiel es schwer zu entscheiden ob seine Freude ehrlich war oder ob er Malfoy umgarnte, weil dieser sonst viel Geld hier ließ. „Natürlich, wie immer!“, antwortete Malfoy knapp. „Folgen sie mir bitte!“, erklärte nun der Kellner und eilte vorweg. Hermione folgte ihm und ihr Malfoy. Sie fühlte sich nicht ganz wohl. Hatte sie nicht deutlich gemacht das sie nur einen Kaffee trinken wollte und jetzt, jetzt waren sie hier in einem offenbar noblen Restaurant in dem Malfoy gut bekannt zu sein schien und es wirkte auf sie nicht so als würde es bei einem Kaffee bleiben. Perplex sah sie den Kellner an, als er plötzlich die Arme auffordernd ausstreckt und erklärte: „Darf ich ihnen den Mantel abnehmen Madame?“ Hermione nickte langsam realisierend was er wollte, zog noch schnell ihren Zauberstab aus dem Mantel und verstaute ihn in ihrer Tasche, während der Kellner sich an Malfoy wandte. „Ich bringe ihnen gleich die Karte Mr. Malfoy, haben sie schon einen Wunsch?“ „Ja, einen Kaffee für die Dame!“, erklärte Malfoy dann mit einem süffisanten Grinsen in Hermiones Richtung. Hermione wusste genau, er ahnte wohl was sie dachte. Mit einem Nicken verschwand der Ober und Malfoy trat an den Tisch, rückte einen der beiden Stühle zurück und Hermione bemerkte etwas irritiert, das er ihr den Stuhl zurecht rückte. Sie ließ sich auf dem Stuhl nieder und sagte leise: „Danke!“ Malfoy ließ sich ihr gegenüber nieder und in Hermione wurde das Gefühl immer größer das sie einen Fehler beging, einen großen Fehler. Sie wusste, sie musste auf der Hut sein und trotzdem war sie sich nicht sicher, dass er sie nicht vielleicht dennoch überrumpeln könnte. Der Ober brachte Hermiones Kaffee und zwei Menükarten, doch Malfoy wehrte ab, nahm selber jedoch eine Karte und erklärte dann: „Ich bestelle sofort!“ Nickend gab der Kellner zu verstehen das er bereit war die Bestellung auf zu nehmen und Malfoy klappt die Karte auf und begann darin herum zu blättern, während er fleißig bestellte. Hermione fragte sich unterdessen was das hier sollte, denn ganz offensichtlich bestellte er für zwei Personen. Als der Kellner wieder verschwunden war, protestierte sie leicht irritiert und aufgebracht: „Mr. Malfoy, was wird das hier? Wir hatten uns auf einen Kaffee geeinigt!“ „Nein, Miss Granger, sie hatten erklärt das sie Kaffee zu trinken wünschen, nun, den haben sie bekommen. Ich jedoch würde es vorziehen mit ihnen zu speisen, denn ich habe Hunger und sie werden wohl kaum so unhöflich sein meine Einladung jetzt noch aus zu schlagen!“, erwiderte er belehrend und süffisant grinsend. Hermione war wütend. Er hatte sie ausgetrickst und das jetzt schon, gleich zu Anfang, eigentlich war ihr danach einfach auf zu springen und zu gehen und das schien Malfoy ihr auch an zu sehen, denn nun spottete er: „Sie können ruhig gehen, aber vergessen sie dann nicht, sie stehen dann noch in meiner Schuld und wer weiß wie ich dann meine Schulden einfordere. Ein Essen mit mir ist ein kleiner Preis, finden sie nicht auch!“ Oh wie sie seine manipulative Art hasste. Auch wenn sie ihn schwach gesehen hatte, dies hier war noch immer Malfoy wie sie ihn von früher kannte, auch wenn er jedenfalls seit dem Ende des Krieges keine rassistischen Bemerkungen über ihre Herkunft mehr gemacht hatte und sie nicht von oben herab behandelte, so hatte sich sein Charakter doch nicht geändert und sie wusste eins, sie wollte eigentlich nichts mit ihm zu tun haben. „Hermione, ich darf sie doch Hermione nennen?“, fragte er für ihre Begriffe etwas zu vertraulich und beugte sich leicht vor, doch sie nickte nur mit zu einem Strich zusammen gepressten Lippen und wenig erfreutem Blick. „Gut, also Hermione, was ist denn dabei? Wir essen zusammen zu Mittag, unterhalten uns gut und ich werde ihnen den ein oder andern Tipp geben wie sie mit der Meute dort draußen umgehen können, damit man sie in Ruhe lässt und wie sie ihr Privatleben schützen können!“, erklärte er nun ruhig. „Wenn es denn sein muss!“, gab Hermione schließlich seufzend und wenig höflich nach, worüber Malfoy leise Schmunzelte. „Sehen sie, es geht doch!“, erwiderte er selbstzufrieden, während Hermione an ihrem Kaffee nippte. Sie wollte gerade etwas erwidern als der Kellner erneut an ihren Tisch trat und nachdem er Malfoy die Flasche präsentiert hatte und ihn hatte kosten lassen, ihnen beiden in die bereit stehenden Gläser Weißwein einschenkte. Hermione wollte ablehnen, doch als sie Malfoys Blick begegnete sah sie den Mahnenden Ausdruck der sie doch zum nachgeben brachte um nicht wieder diskutieren zu müssen und so ließ sie den Kellner seufzend einschenken. Sie beschloss, sie würde einfach nicht von dem Wein trinken sondern sich an ihren Kaffee halten. „Auf ein schönes Essen, den Zufall, der es mir ermöglichte einer Dame in Nöten zu Hilfe zu eilen und darauf, dass wir uns so schnell wieder sehen, Hermione!“, erklärte Malfoy fast feierlich als der Kellner verschwunden war und erhob leicht zuprostend sein Glas. Hermione nickte nur leicht und wollte einen Schluck von ihrem Kaffee nehmen, doch Malfoy legte griff über den Tisch, legte seine Hand auf ihre die Nach der Kaffeetasse greifen wollte und erklärte tadelnd: „Sie wollen auf einen Tost doch nicht mit Kaffee anstoßen, Hermione, ich bitte sie!“ Seufzend nahm sie ihr Glas und erwiderte die Geste, sie musste ja trotzdem nicht wirklich trinken, war nur froh das Malfoy seine Hand zurück gezogen hatte, dann nippte sie vorsichtig an dem Wein, während Malfoy sie genau im Blick behielt und sie ihn. Eigentlich wollte sie nicht schon so früh am Tag Alkohol trinken, tat es sonst auch nicht, daher nahm sie nur einen kleinen Schluck und schwor sich das es bei diesem kleinen Schluck bleiben würde, der auch mehr nur ein Benetzen ihrer Lippen mit der Flüssigkeit gewesen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)