Weg des Abtrünnigen von Cortes (Berserkerdämonenprinz 1) ================================================================================ Kapitel 59: Knastgespräche -------------------------- „…“ Reden <…> Denken Viel Spaß^^ "Belial?" "Geh weg!" "Jetzt komm schon Belial!" "NEIN!" "Du bist kindisch!" "K-Kindisch?" Das ging jetzt schon seit drei Tagen so. Belial hatte sich in eine dunkle Ecke in einem Verlies geflüchtet und drehte mir den Rücken zu. Da er die Tür von innen abgesperrt hatte, konnte ich auch nicht rein. OK. Ich konnte schon rein, war mir aber nicht sicher, was er dann tun würde. So...weinerlich, hatte ich ihn noch nie erlebt. Gut, er würde mir nichts tun, jedenfalls nichts dauerhaftes aber... Egal! Ich seufzte genervt und fuhr mir durch die Haare. Mein Mann konnte sich so eine Verzögerung nicht leisten! "Bitte Belial!" "Betteln steht dir nicht!" Mir klappte der Mund auf. Der Kerl hockte in einer Zelle, flennte vor sich hin und sagte MIR betteln stehe mir nicht? HALLO? GEHTS NOCH? Ich ließ eine Reihe ziemlich derber Flüche los und hämmerte meinen Schädel gegen die Stangen. Vielleicht konnte ich ihn ja dazu bringen, raus zu kommen, wenn ich vor der Zelle bewusstlos zusammenklappte? Belial: Was wollte die überhaupt? Zuerst blamierten mich meine beiden Frauen bis auf die Knochen, zerstampften mein Selbstwertgefühl, dass nur Staub zurückblieb und jetzt wollten sie auf einmal ernst sein? Nicht mit mir! Ich würde hier bleiben, bis ich von allen beiden eine Entschuldigung bekam. Jawohl! Und zwar eine ernsthafte! Jawohl! Als ich hörte, wie jemand gegen die Stangen klopfte, wandte ich meinen Kopf um. Das interessierte mich jetzt schon. Was ich sah, verblüffte mich dann doch, hämmerte Miranda doch glatt ihren Kopf gegen eine der Stangen. In der Sekunde wurde mir mal wieder ihr Dickschädel bewiesen. Die Stange verbog sich und Mirandas Kopf blieb heil. Irgendwann hörte sie wieder auf und starrte die Stange an. Ihre Lippen bildeten vor erstaunen glatt ein perfektes O. Als ich dieses Gesamtbild so sah, wieherte ich los. Miranda starrte mich zuerst ein paar Sekunden an. Offensichtlich hatte das Hämmern so eine Art Schockstarre ausgelöst. Dann begriff sie endlich. Ihr Kopf lief so rot an wie ihre Augen und sie zischte mir irgendwas entgegen. Dann rauschte sie davon. Miranda: ARGH! Das ging voll nach hinten los! Statt selbst bewusstlos dazuliegen, habe ich die Stange verbogen, Belial hatte sich köstlich amüsiert und mir brummte der Schädel. Schöner Mist! Ich stapfte die Gänge zu den Wohnungen hinauf, nahm auf der 18. Unterebene den Teleporter, war eine verdammt gute Idee von Belial die einzuplanen, muss ich schon sagen, und kam auf der vierten Ebene wieder raus. Ich bewegte mich zu der Wohnung, in der Kala war. Ich hoffte, dass sie etwas wusste, denn ich hatte allmählich aufgegeben. Ich weiß! An Sex dachte ich auch schon aber er hat nur verächtlich geschnaubt. Das hat mein Selbstwertgefühl ziemlich runtergezogen. Kala: Ich spürte Miranda schon, als die Weißhaarige auf das vierte Untergeschoss teleportiert wurde. Ihre Unzufriedenheit war beinahe greifbar. Ich wartete gar nicht erst, bis sie angeklopft hatte, sondern bat sie sofort herein. Sie seufzte genervt, als sie eintrat. Ohne es zu wollen, fing ich an zu grinsen. Belial war es vielleicht nicht aufgefallen, aber ich sah die Beule auf Mirandas Stirn schon. "Na? Was härteres gefunden als deinen Dickschädel?" "Hä hä hä. Ja. Die Eisenstangen in den Verliesen." Kurz war es still. Dann schrie sie einmal wutentbrannt auf und stampfte mit dem Fuß. Ich sah sie ernst an. "Komm her." Sie gehorchte. Als sie vor mir stand, zog ich sie runter und küsste sie. Ich lag grade so schön auf dem Bett, da wollt ich mich nicht erheben. Noch nicht. "Was ist los?" "Ich weiß langsam nicht mehr, was ich machen soll. Er bleibt einfach in seiner Ecke." "Hast du es mit Sex versucht?" "Natürlich. Ich hab meinen nackten Körper gegen die Gitterstäbe gepresst." "Und?" "Nix und. Er hat mich angesehen, schien zu überlegen und wandte sich wieder ab." Mir klappte der Mund auf. Das war das erste und einzige Mal, das Belial eine von uns beiden abwies. Sein Ego musste schwerer getroffen worden sein, als ich gedacht hatte. Es half nichts. Ich würde selbst hinuntergehen, also erhob ich mich vom Bett. "Was hast du vor?" "Ich geh hinunter." "Ich komm mit." Das war klar gewesen. Ich bekam immer noch Panik, wenn ich ohne die beiden irgendwo war. Selbst hier. Ich kicherte, als ich die Delle in der Stange betrachtete. Dann wandte ich mich Belial zu. "Belial." "Kala?" "Ich habe dir etwas zu sagen." Er wandte sich um. Miranda schaute mich unterdessen verblüfft an. Es kam nicht oft vor, das ich so bestimmend war, ließ ich mich doch viel lieber von den beiden führen. "Was." "Deine Haltung ist peinlich und unmännlich." Er blinzelte und beide starrten mich an. Das folgende war vielleicht etwas unfair. "Wenn du so weitermachst, wünsche ich mir noch, das das Kind nicht von dir ist." "WAS?" Ich ignorierte Mirandas Flüsterversuche und versuchte meinen Blick verächtlich wirken zu lassen. "Wenn du so weitermachst, holen wir uns beide den Sex von anderen Männern." "BIST DU WAHNNNNNN-" Der Rest von Mirandas Schrei ging in einem tosenden Brüllen von Belial unter, das die Wände zum erzittern brachte. Plötzlich versank alles in Finsternis. Ich schluckte, das war nicht geplant. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)