In between von Vavarolf (Tifa x Cloud x Aeris) ================================================================================ Kapitel 1: Das Mädchen am Strand -------------------------------- Kapitel 1 "Öffne deine Augen!" Die Stimme drang nur leise an ihr Ohr. Die wohlige Wärme, die sie sonst umgab, wich Stück für Stück dem kalten Wasser, in dem sich ihr nackter Körper gar schwerelos bewegte. Mit einem Mal erwachte ihre leblöse Hülle zum Leben und sie rang nach Atem. Doch als sie bemerkte, dass sie sich nicht an Land, sondern unter Wasser befand und ihr langsam die Luft ausging, wirbelte sie panisch umher und versuchte einen Ausweg aus der feuchten Hölle zu finden. Orientierungslos schwamm sie um ihr Leben, das sie gerade erst wieder erlangt hatte. "Du hast es gleich geschafft." Die Stimme war nun etwas klarer zu hören. Ein paar Momente später, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, erreichte sie endlich die Wasseroberfläche und atmete das erste Mal seit Jahren wieder ein. Gar gierig schanppte sie nach Luft, so als wollte sie das pure Leben in sich einsaugen. Ihre Augen brannten und ihre Haut fühlte sich trocken und spröde an. Sie fror fürchterlich und es dauerte ein paar Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. In der Ferne erspähte sie die Lichter einer Stadt, hörte das leise Summen von Motoren und spürte seit langer Zeit den Puls des Lebens wieder. Sie spürte das kalte Wasser auf ihrer Haut, den Wind in ihren Haaren. Es war ein eher befremdliches Gefühl so als ob sie aus einem jahrelangen Koma erwachte, dumpf und träge. Fast automatisch schwamm sie mit letzter Kraft den Lichtern entgegen, folgte dem Surren des Motors und wurde von den Lichtern der Stadt angezogen wie eine Fliege. Das Gefühl, das sie verspürte, als sich ihre nackten Füße im Sand vergruben, war unbeschreiblich. Die Flut an Sinnesreizen, die quer durch ihren Körper zuckten, überforderten sie. Sie fühlte sich benommen und ihr fiel es schwer sich auf den Beinen zu halten. Ihr war nicht bewusst, wer sie war, wo sie war und wohin sie wollte. Ein plötzlich stechender Schmerz, der ihren Kopf durchzuckte, zwang sie in die Knie. "Erinnere dich!" Ihre Kehle schnürte sich zu und ihr Herz begann zu rasen. Mit einem Mal war alles um sie herum vergessen und lebhafte Bilder der Erinnerungen tauchten vor ihrem geisten Auge auf. Heiße Tränen liefen ihr die Wangen herunter, als ihr alles wieder bewusst wurde. Die Cetra. Jenova. Midgar. Shin-Ra, Sephiroth. Meteor. Geostigma. Holy. Turks. Zack. Yuffie. Elmyra. Barret. Cid. Marlene. Vincent. Tifa. Red. Und kurz bevor sie bewusstlos am Strand zusammenbrach, erinnerte sie sich an ein Paar trauriger Augen, blau von Makko getränkt, der spiegel einer tief verletzten Seele. Sie erinnerte sich an Cloud und ihre Lippen formten sich zu einem zärtlichen Lächeln bevor sie in einen tiefen Schlaf fiel. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anmerkung von Vavarolf: Hallo, ich wollte schon immer eine längere Fanfiction über die komplizierte Liebe zwischen Cloud, Tifa und Aeris schreiben. Da, wie wir ja alle wissen *SPOILER*(lol) Aeris stirbt *SPOILER ENDE* (lol) musste ich eine Lösung finden, die mir einen längeren und größeren Zeitraum gibt, mit der ich meine Geschichte verarbeiten kann. Ich will auf keinen Fall eine 0815-Aeris-Resurrection-Story schreiben. Diese Geschichte wird noch einige Überraschung bereithalten, soll etwas fürs Herz sein und auf die Tränendrüsen drücken. Ich will ja nicht zu viel verraten, aber Cloti sowie Cleris-Fans werden sicher auf ihre Kosten kommen. Also bleibt dabei bei *IN BETWEEN* ~Werbung Ende~ :) Kapitel 2: Urlaub in Costa del Sol ---------------------------------- Hallo! Kapitel 2 ist jetzt online. Ich hoffe ihr habt viel Spaß damit. "Welche findest du besser?" Cloud Strife hob lässig mit einer Hand seine schwarze Sonnenbrille an und blickte seiner Freundin in ihre Augen, die ihn erwartungsvoll ansah. Der verzweifelte Gesichtsausdruck in ihrem Gesicht amüsierte ihn ein wenig. "Die weißen oder die blauen? Sag' schon!" TIfa streckte ihm zwei verschiedene Servierten entgegen und wartete ungeduldig auf seine Antwort. "Tja... ich weiß nicht.", sagte Cloud leise und nah einen Schluck von seinem Cocktail. "Find' beide okay." Die hübsche Brünette verdrehte ihre Augen. "War ja klar, dass ich so eine Antwort von dir bekomme. Typisch." Sie drehte sich von ihm weg und beschäftigte sich mit der Dekoration des Tisches. Cloud erhob sich vn seiner Liege, auf der er es sich schon vor gerauemer Zeit bequem gemacht hatte, Cocktails trank und die letzten Sonnenrstrahlen des Abends genoss, bevor der Abend Einzug hielt. Er legte beide Arme von hinten um ihre wohlgeformten Hüften und küsste sanft ihr Haar. "Hey, rege dich nicht auf. Alles wird gut laufen, wie immer. Wie jedes Jahr kommen unsere Freunde, wir feiern deinen Geburtstag und am Ende wird Yuffie wieder viel zu viel getrunken haben und wird exzessiv mit Vincent flirten, obwohl sie ihre Beziehung geheim halten wolen." Tifa kicherte. "Du hast ja Recht. Wenn wir Besuch kriegen, drehe ich nur immer durch. Ich will, dass alles perfekt ist." Er musste lächeln. Damit hatte seine Freundin vollkommen Recht. Tifa war eine absolute Perfektionistin in allem was sie tat. "Weißt du, wir sehen uns alle doch so selten und mein Geburtstag hier in Costa del Sol ist fast der einzige Termin, an dem wir mal alle unbeschwert quatschen können." Auch in diesem Punkt musste ihr Cloud zustimmen. Vor zwei Jahren hatte Tifa ihren Geburtstag im sonnigen Ferienort das erste Mal ihren Geburtstag gefeiert und diese Gelegenheit setzte sich als eine Art Tradition fort. Die Arbeit in Edge war anstrengend und verlangte viel von ihnen ab. Zusätzlich kümmerten sie sich noch um eine Bar und zwei Kinder. Außerdem gab es kaum eine Möglichkeit ihre Freunde zu sehen und zusammen die Zeit zu genießen. Vor allem nach den Geschehnissen vor zwei Jahren, allen voran der Geostigma, freute sich besonders Tifa auf ruhige Tage unter paradisischer Sonne. Cloud war noch nie jemand gewesen, der viel Wert auf gutes Wetter und Meer lag, doch er wollte seiner Freundin bei der Sache keine Steine in den Weg legen. "Ich hoffe Denzel und Marlene geht es gut.", bemerkte Tifa. "Natürlich geht es ihnen gut.", entgegnete ihr Cloud. "Elmyra kümmert sich gut um sie." Tifa nickt stumm. Sie wusste nur zu genau, was gerade in ihrem Freund vorging. Tifa konnte mit Sicherheit sagen, dass ihm gerade tausende Gedanken an Aeris durch den Kopf schossen. Gedanken, die sie nie versuchte auszulösen, die lieber ungedacht bleiben sollten. Es war nicht so, dass sie wollte, dass er Aeris vergisst. Tifa liebte Aeris, sie waren gute Freundinnen und auch sie war noch immer bestürzt über ihren Tod. Aber das Leben musste weiter gehen. Sie wollte och nur ihre Liebe mit Cloud genießen. War sie deswegen ein Unmensch? Tifa blickte enttäuscht zu Boden. Clouds leerer Blick ließ erkennen, dass er gerade über sie nachdachte und es nagte noch immer an ihr, dass ES noch immer an IHM nagte. "Cloud?", fragte sie leise. Er drehte sich zu ihr um und musterte sie. Sie sah umwerfend in ihrem dunkelblauen Bikini aus, ihre Haut leicht gebräunt von der Sonne. "Schatz, kannst du mir einen Gefallen tun und noch ein wenig Gizar-Kraut besorgen? Ich brauche es unbedingt zum Kochen und ich muss das Fleisch einen Tag vorher einlegen, also wäre es gut wenn du noch schnell gehen könntest. Die Läden schließen bald." Er nickte. "Danke.", hauchte sie ihm mit einem Kuss auf die Lippen. Die kleine Innenstadt von Costa del Sol lag nur wenige Gehminuten von dem Ferienhaus entfernt, dass Tifa gemietet hatte. Cloud genoss den kurzen Spaziergang zum Lebensmittelgeschäft und ob er es wollte oder nicht, schweiften seine Gedanken zu ihr. Es wurde zwar Tag für Tag besser, doch die Schuldgefühle und die Trauer saßen immer noch tief. Tifa half ihm so gut sie konnte. Sie war tolerant, doch ein kleiner Hitzkopf. Und sehr leidenschaftlich. Sie war eine Frau, die genau richtig für Cloud war, die ihn und seine Gefühle verstand. Doch anfangs hegte er Zweifel gegenüber eine Beziehung mit Tifa. Denn seine Gefühle für Aeris waren noch immer präsent und das würden sie wohl auch bis ans Ende seines Lebens. Doch seine Freundin ging perfekt mit der Situation um. Sie löcherte ihn nicht mit Fragen, wenn er mal für ein paar Stunden wegfuhr oder auch eine Nacht in der alten Kirche verbrachte. Und plötzlich waren seine Gedanken wieder bei seiner Freundin. Er dachte an das Geschenk, dass er für sie vorbereitet hatte, und es würde sie umhauen. Die Sonne versank langsam hinter den Bergen und dennoch war es warm genug, kurze Sommerkleidung zu tragen. Kurze Zeit später betrat er den kleinen Lebensmittelladen und wurde, zu seinem Erstaunen, nicht gleich von dem freundlichen, älteren Besitzer gegrüßt. Dieser war in einem Gespräch mit einer einheimischen Frau verwickelt und schien Cloud gar nicht registriert zu haben. Er sah sich nach dem gewünschten Gewürz in den vielen, vollen Regalen um. Obwohl er nicht viel Interesse an Konversation hegte, drangen unwillkürlich Gesprächsfetzen an seine Ohren. "Ja wirklich? Eine junge Frau?..." "... komplett nackt und durchgefroren. Der alte Jack vom Waffenladen hat sie am Strand entdeckt..." Nach kurzer Zeit stellte Cloud sich hinter die Frau an die Kasse an um das Kraut zu bezahlen. Erst jetzt bemerkten ihn die neugierigen Einwohner. "Hallo Mr Strife!" Der Angesprochene nickte freundlich. Ihn erstaunte nicht, dass er bereits im Ort bekannt war. Immerhin war er schon oft genug hier gewesen. Und Costa war klein. "Haben Sie das schon mitgekriegt? Gestern Nacht wurde eine Frau an den Strand gespült. Überlegen Sie sich das mal. Einfach im Meer dahingetrieben wir fürchterlich! Sie soll noch sehr verwirrt sein." Der blonde Kurrier täuschte Interesse am örtlichen Tratsch vor, wobei er sich eher wenig Mühe gab und war froh, als er das Geschäft wieder verlassen konnte. Doch bevor Cloud sich wieder auf den Weg nach Hause machte, musste er noch etwas Wichtiges besorgen. Der Blumenladen lag nicht weit entfernt. Er war wie fast alle Geschäfte in Costa del Sol eher klein doch das Sortiment ließ keinen Wunsch offen. Für sein Geschenk morgen war ein klassischer Blumenstrauß einfach nicht wegzudenken. Hoffentlich würde sie ihn nicht beim nach Hause kommen bemerkten, damit er den Strauß weißer und violetter Blumen unbemerkt in eines der Bäder verstecken konnte. Es war an diesem Abend viel los in der Stadt. Cloud ließ seinen Blick durch die Menschenmenge schweifen. Plötzlich blieb er stehen. Sein Mund öffnete sich und er konnte seinen Augen kaum trauen. Etwa fünzig Meter von ihm entfernt stand eine Frau, die starke Ähnlichkeit mit jener besaß, die er dort gern sehen würde. Langes, braunes Haar fiel ihr wellig über die Schultern, ihre großen Augen studierten interessiert den Inhalt des Obststandes. "Eine Einbildung.", dachte er sich. "Das wäre ja nicht das erste Mal." Ihre Bewegungen waren so zart, so geschmeidig, so echt. Sein Herz raste wie wild. Verwirrt blieb Cloud noch eine Weile stehen bis die Frau plötzlich weiter ging und in der Menschenmenge verschwand. Ohne noch eine weitere wertvolle Sekunde verstreichen zu lassen, setzte er sich in Bewegung und suchte nach ihr. Doch er fand nicht das, was er zu finden erhoffte. Die schmerzhafte Enttäuschung fühlte sich an wie ein Messerstich und er wunderte sich, dass er auch noch nach all der Zeit eine so starke Hoffnung besaß, sie wiederzusehen. Lebend. Cloud drehte um und wollte wieder zurück in das Ferienhaus doch plötzlich registrierte er etwas, was ihm sehr bekannt vorkam, was sein Unterbewusstsein ihm schon lange zu signalisieren versuchte. Der sanfte Geruch von Blumen im Frühling, der ihm umhüllte. Ein Geruch, der ihm so bekannt vorkam, mit dem er viele, schöne Erinnerungen verband. Ein Geruch, den er so lange vermisst hatte. Cloud blickte sich noch ei letztes Mal um und ging dann traurig lächelnd zurück zum Ferienhaus, in dem seine Freundin auf ihn wartete. Kapitel 3: Hochzeitsglocken --------------------------- -Kapitel 3- Tifa stand vor dem großen Spiegel im Schrank und kämmte sich ihr langes, braunes Haar. Sie war tief in Gedanken versunken und bemerkte nicht, wie Cloud das Schlafzimmer betrat und sie musterte. Sie trug ein schwarzes Kleid, etwa knielang und ohne Träger. Ihre Haare fielen in sanften Wellen über ihre gebräunten Schulten und sie hatte ein wenig Make-Up aufgelegt. Tifa duftete nach Sonne, Strand und Meer. "Du siehst unglaublich schön aus.", sagte Cloud leise, ein wenig ehrfürchtig vor ihrer Schönheit und Eleganz, die sie im Alltag selten zeigen konnte. Tifa erschrak und drehte sich zu ihm um. "Danke.", sie lächelte. "Aber bitte erschrecke mich nicht mehr so." Er ging ein paar schritte auf sie zu und schlang seine Arme um sie. "Du denkst schon wieder viel zu viel nach, es wird alles gut." Sie nickte stumm. "Du hast sicherlich Recht, Cloud aber irgendwie habe ich ein komisches Bauchgefühl es kribbelt und bitzelt die ganze Zeit." Bevor sie das Gespräch fortsetzen und Cloud seine Freundin beruhigen konnte, klingelte es an der Tür. Tifa drehte sich blitzschnell um und nahm vor lauter Vorfreude zwei Stufen auf einmal nach unten. "Alles Gute zum Geburtstag!" Die gesamte Truppe war gemeinsam gekommen und stand an der Schwelle. Vollbepackt mit Taschen und Geschenken suchten sie ihren Weg ins Innere der großzügigen Ferienvilla. Tifa wurde gratuliert, gedrückt und freundschaftlich geküsst. Barret fragte natürlich nach seiner kleinen Tochter und war froh zu hören, dass es ihr gut ging. Bald würde er sie endlich wieder zu sich nehmen können. Mit einem Mal waren alle Spannungen gelöst, alle Sorgen vergessen und sie genoss die heitere Stimmung, die ihre Freunde mit in das Haus hineinbrachten. Auch Cloud wurde herzlich begrüßt und eine kurze Zeit später waren die ersten Flaschen Wein und Bier geöffnet und alle saßen um den großen Holztisch auf der Veranda herum. Die Freunde lachten, erzählten sich alte Geschichten, tranken und genossen das Leben und die Zeit zusammen. Die Sonne ging langsam hinter den Bergen unter und eine frische Meersbrise kühlte das heiße Wetter etwas ab. "... und so habe ich es dann doch endlich geschafft, dank der großartigen Therapie meines Arztes und einer neuartigen Substanz, die meine Firma entwickelt hat, mich während des Fliegens NICHT erbrechen zu müssen." beendete Yuffie stolz ihren Satz. "Gott sei Dank Yuffie. Wir erinnern uns alle noch sehr genau daran wie du meine geliebte Highwind mit deinem Übergebenen vollgesudelt hast.", bemerkte Cid höhnisch und grinste vor sich hin, während seine Zigarette schon fast bis zum Filter geraucht war. "Heeeyyyy! Ich hab's ja auch aufgewischt.", konterte das noch immer junge Ninja-Mädchen, dass mittlerweile auch eine tüchtige Geschäftsfrau geworden war und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. "Yuffie, bitte trink nicht schon wieder so viel sonst wirst du hier die Veranda vollsudeln.", tadelte sie Vincent. Als Antwort erhielt er eine bis zum Anschlag ausgestreckte Zunge. "Wann gibt's eigentlich was zum Essen? Ich verhungere.", wechselte Barret das Thema. Die Gastgeberin erhob sich. "Oh Barret, du hast immer Hunger. Aber es tut mir leid, ich habe euch lange warten lassen. Ich geh schnell in die Küche." Nanaki stupste mit seiner feuchten Schnauze ihren Knöchel an. "Bringst du für mich bitte noch etwas kühles Wasser? Mir ist so heiß." Sie nickte mitfühlend und freute sich, dass Nanaki trotz des Wetters hier in Costa del Sol zu ihrer Feier kam. "Für dich gibts nur eine Lösung Nanaki...", begann Barret und streichelte ihn liebevoll aber bestimmend am Kopf. "Pelz ab!" Yuffie lachte und stimmte sofort mit ein. "Jaaaa, los skalpieren wir dich. Aus dir kann man sicher eine gute Jacke und viel Geld machen." Die Runde lachte. Einige Zeit später waren alle mit dem Essen fertig und Yuffie half der Gastgeberin beim Abdecken. Die beiden Frauen räumten geschwind das benutzte Geschirr einigermaßen ordentlich in der Küche zusammen um schnell wieder bei der Feiergemeinde sein zu können. "Du, sag' mal Tifa...?" Die Angesprochene drehte sich interessiert zu Yuffie. "Hat dir Cloud eigentlich schon etwas geschenkt?" Sie schüttelte den Kopf. "Noch nicht, aber ich bin ziemlich gespannt darauf." Als sie die Veranda betraten, hatten sich Cid, Vincent und Barret bereits eine Zigarre angezündet und waren in einem sehr männlich aussehenden Kartenspiel vertieft. "Heyyyyyy, was fällt euch ein ohne mich zu spielen?", beschwerte sich Yuffie, schnappte sich ebenfalls eine frische, wutainesische Zigarre und gesellte sich zum dem Kartenspieltrio. Tifa unterhielt sich eine Weile angeregt mit Cloud und Nanaki, der sich mit abnehmender Sonne und zunehmenden Mond entspannte, während die Anderen sich gegenseitig nichts schenkten. "Ich bin raus.", knurrte Cid, der sich offensichtlich über sein mieses Blatt ärgerte. "Ich auch.", Barret war seine Karten entnervt auf den Tisch. "Also nur du und ich Vinnie." Das junge Ninja-Mädchen funkelte ihren Gegner an, während sie von den restlichen Feiernden gespannt beobachtet wurden. Tifa jedoch war eher besorgt als gespannt - Yuffie hatte genug Wein und diversen anderen Alkohol intus um bei einer Niederlage den Tisch in Schutt und Asche zu legen. Man durfte nicht vergessen: Alle hier waren mächtige und kräfitge Kämpfer. Und manche auch sehr impulsiv und leidenschaftlich... nun ja mehr oder weniger. Doch das Kartenspiel verlief ruhig, wobei Vincent seine Haare an Yuffie verwette, aber sie doch behalten konnte, da er sie besiegte. Tifa lächelte. Wenn man die beiden genau beobachtete, so wie Yuffie sich gerade über ihre Niederlage erbost aufregte und Vincent sie beruhigte, konnte man erkennen, dass sie mehr als nur Freunde waren. Die Berührungen waren zu sanft und zu innig. Sie verstand auch nicht, warum die beiden es geheim halten wollten, doch sie akzeptierte es. "Hey, Tifa...", Cloud riss sie plötzlich aus ihren Gedanken. Er stand neben ihr, einen Strauß Blumen in der Hand. Sie stand auf und lächelte ihn an. Ihr blonder Freund räusperte sich. "Könnt ihr mir bitte kurz eure Aufmerksamkeit schenken?" Alle drehten sich zu dem Paar. Cloud hielt die linke Hand seiner Freundin in seiner eigenen und sah ihr direkt in die tiefen, braunen Augen. "Heute ist dein Geburtstag... und... ich bin wirklich schlecht in solchen Dingen." Noch ein Räusperer. "Ich wollte dir ein ganz besonderes Geschenk machen." Tifas Augen leuchteten, als Cloud eine kleine Schatulle aus seiner Hosentasche zog und sie ein wenig unbeholfen mit einer Hand öffnete. Seine Stimme zitterte und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. "Wir kennen uns schon sehr lange und... sind nun fast ein Jahr ein Paar. Ich wollte... nein ich will dich heute fragen, ob du dich mit mir verloben möchtest?" Tifa stockte der Atem. Der Ring, der sich in der Schatulle befand war silbern und wurde von einem durchsichtigen Kristall geziert. Er war wunderschön. Nie im Traum hätte sie daran gedacht, heute einen Verlobungsantrag zu erhalten! Heiße Tränen bildeten sich in ihren Augen. Alles um sie herum war vergessen, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. In ihren Ohren rauschte und pochte es. Wenn sie an die nächsten Momente in ihrer Erinnerung nachdachte, verlief alles wie in Zeitlupe: Tifa hob ihre linke Hand und wartete darauf, dass Cloud ihr den Ring ansteckte. Doch stattdessen vernahm sie ein klirrendes Geräusch. Sie blickte zuerst auf den Boden und sah dort das Kleinod liegen. Dann wanderten ihre Augen verwirrt nach oben zu Cloud. Sein Kopf war leicht zur Seite geneigt, er war starr und stocksteif. Er war festgefroren. Die Finger pressten sich hart um den Blumenstrauß. Seine Augen spiegelten die pure Verwirrung. Tifa folgte seinem Blick und dachte, sie könne ihren Augen nicht trauen. - Ende Kapitel 3 - Keep it up! Kapitel 4: Eine Nacht der Erinnerungen -------------------------------------- Sooo nach ein paar turbulenten Wochen geht es nun weiter. Viel Spaß :) Es ist spät, ich hoffe die Rechtschreibefehler halten sich in Grenzen :D - Kapitel 4 - Er erwachte schweißgebaden. Noch vom Schlaf benommen brauchte er ein paar Sekunden, bis er wusste wo er war und sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Leise erhob er sich von dem großem Doppelbett um Tifa nicht zu wecken und schlich sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer ins Bad schräg gegenüber. Er drehte den Wasserhahn auf und spritze sich etwas von dem kühlen Nass in sein mitgenommen aussehendes Gesicht. Unter Clouds blauen Augen hatten sich große, dunkle Ränder gebildet und die Farbe seiner Haut unterschied sich kaum von der weiß gestrichenen Wand. Es war nicht das erste Mal, dass er in dieser Nacht erwachte. Die Aufregung über die Geschehnisse des Abends ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Sicherlich war er nicht die einzige Person in dem Ferienhaus, der es so erging. Als er sich nach kurzer Zeit etwas beruhigt hatte, beschloss er auf die Veranda zu gehen und etwas frische Luft zu schnappen. Im Gegensatz zu den Temperaturen tagsüber herrschte nachts in Costa del Sol eine salzige Kälte. Cloud setzte sich auf einen Stuhl und legte seinen Kopf in den Nacken. Ob er wollte oder nicht... Die Erinnerungen an den Abend kehrten im Nu zurück. Es war eine Überraschung gewesen - für alle. Zuerst dachte er, er hatte eine Illusion vor sich gesehen. Immerhin wäre es nicht ungewöhnlich. Sie ist ihm in den letzten Jahren öfter begegnet, als eine Erscheinung und manchmal als Wunschbild in seinem Kopf. Doch sie kam auf ihn zu. Ihre Bewegungen waren sanft, ihr Haar wippte samtig bei jedem Schritt und das grün ihrer Augen war viel zu intensiv... zu innig um nicht real gewesen zu sein. Verdammt, er hatte schon fast vergessen wie grün ihre Augen wirklich waren. "Aeris...", hörte er Yuffie leise sagen. Danach herrschte eine angespannte Stille. Niemand wagte es auch nur zu atmen. Alle Augen waren auf sie gerichtet, doch ihre nur auf Cloud. Aeris war lediglich ein paar Meter von ihm entfernt, doch Cloud kam es vor als hätte sie Stunden gebraucht, bis sie endlich bei ihm war. Aeris hob den Ring vom Boden auf und hielt ihn hoch. "Du hast da etwas verloren!" Ihre Stimme war leise, zittrig, dennoch war es so schön sie wieder in seinen Ohren zu hören. Cloud sah sie noch einmal lange an bevor er seine Arme um sie legte, zuerst vorsichtig aus Angst, die Gestalt könnte sofort wieder verschwinden, wenn er sie zu sehr wollte. Doch als er ihren Herzschlag spürte und die Wärme ihres Körpers, ihren unverkennbaren blumigen Duft einsog drückte er sie fest an sich. Ihr Atem in Cloud's Nacken war so sanft, so warm doch ihn traf er wie ein Pfeil. Cloud wusste nicht, wie lange sie so auf der Veranda standen. Und es war ihm auch egal gewesen, Zeit spielte in diesem Moment keine Rolle. Er kostete ihre Nähe voll aus, war gierig danach und genoss das unbeschreibliche Gefühl als ihre zarten Hände einen Platz auf seinem Rücken suchten. Und als er sie dann endlich wieder freigab, ließen auch die anderen Gäste ihrer Freude vollen Lauf. Nachdem die erste Verwirrtheit verschwunden war, wurden Aeris abertausende von Fragen gestellt, alle gleichzeitig und jeder sprach durcheinander. Doch Aeris brachte kaum ein Wort heraus. Tränen liefen ihr die Wangen herab, auch Tifa konnte nicht anders und weinte leise. Nach einer kurzen Zeit streichelte Yuffie der verlorenen und nun wieder gefundenen Freundin sanft über das Haar. "Du siehst müde und erschöpft aus. Vielleicht solltest du dich erst einmal hinlegen.", schlug sie vor. Ihre anderen Freunde stimmten ihr zu. Jeder war erpicht auf Antworten, doch es war klar, dass diese nun warten mussten. Aeris nickte leise und Tifa begleitete sie in das obere Stockwerk und führte sie in ein freies Schlafzimmer und stellte ihr ein Nachtgewand zur Verfügung. Cloud wusste nicht, ob er es sich einbildete, doch bevor sich das Blumenmädchen umdrehte warf sie ihm noch einen Blick zu, bei dem sich seine Härchen am Arm aufstellten. Den kurzen Rest des Abends wurde nur über Aeirs geredet und spekuliert. Der Heiratsantrag war plötzlich vergessen. Auch Cloud konnte keinen Gedanken mehr daran fassen. Vor lauter Aufregung und Freude, fielen ihm Tifas Augen nicht auf, die trotz großer Freude auch eine große Enttäuschung widerspiegelten. Nach und nach wurden die Gläser leer getrunken und trotz des freudigen Ereignisses machte sich die menschliche Müdigkeit bemerkbar und so wurde die Veranda immer leerer. "Du solltest auch ins Bett gehen." Tifa legte eine Hand auf Clouds Schulter. Er nickte stumm. "Es bringt jetzt nichts sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. Morgen wissen wir alle mehr." Und nun saß er hier und zebrach sich nur doch wieder den Kopf. Bevor er nach unten ging, öffnete er leise die Tür zu Aeris' Schlafzimmer um zu sehen, ob sie noch im Bett lag und schlief. So unfassbar schien das noch alles für ihn zu sein. Der Mond leuchtete Hell und bildetete einen starken Kontrast zum schwarzen Himmelszelt. Vereinzelt waren ein paar Sterne zu sehen. Es war still in der Stadt und so konnte man im Hintergrund die unruhigen Wellen des Meeres hören, die perfekt zum Zustand seiner Seele passten. Cloud erblickte Cid's Zigaretten auf dem Tisch, der noch nicht abgeräumt war und fischte sich eine aus der halbleeren Packung. Normalerweise rauchte der Kurrier nicht, doch ab und an konnte er sich dem Genuss einer Zigarre oder Zigarette nicht entziehen. Und manche Situationen erforderten eben ein bisschen Dampf und verdammt noch mal ja!, diese Situation war gekommen. Cloud war glücklich darüber, dass Aeris bei ihnen war. Unter den Lebenden war. Nachdem sie in der alten Kirche erschienen war und Geostigma kuriert wurde, hatte er sie nie wieder gesehen. "Das schafft ihr schon. Glaubt an euch." Das waren ihre letzten Worte bevor sie mit Zack zusammen im gleißenden Licht verschwand. Sie nocheinmal lächelnd gesehen zu haben, die Gewissheit, dass sie in einer Art und Weise glücklich war, beruhigte Cloud. Und vor Allem beruhigte es seine Gefühle. Und er lernte Tifa lieben. Er war endlich glücklich gewesen in seinem Leben... er konnte mit ihrem Tod umgehen, es schlussendlich akzeptieren auch wenn es noch immer ein tiefes Loch in ihm hinterließ. Doch auf einmal war sie wieder da. Und - ob Cloud es wollte oder nicht - mit ihr ein Gefühlschaos, dass noch tief in ihm schlummerte. Doch er konnte es bereits deutlich spüren. Er drückte die Zigaretten im Aschenbecher aus als er plötzlich hörte, wie sich die Tür zur Veranda öffnete. Ihre Aura war so stark, sie war so präsent, dass er ohne sich umzudrehen sofort wusste, wer hinter ihm stand. "Kannst du auch nicht schlafen?" Aeris nahm auf dem Stuhl neben ihm Platz. Ihre braunen Haare fielen offen über ihre Schultern. Sie trug ein weißes, längeres Hemd zum Schlafen aus Seide, dass unverkennbar aus Tifas Gaderobe stammte. Er liebte es an seiner Freundin und auch Aeris sah hinreißend darin aus. Sie legte ihre nackten Füße auf den Tisch und streckte sich ausgiebig. Cloud schüttelte kaum merklich den Kopf und traute sich kaum zu ihr zu sehen. "Ich hoffe doch nicht wegen mir!" Sie beugte sich zu ihm herüber und blickte ihm direkt in seine Augen. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre zartrosa Lippen. Sie sah erschöpft und verschlafen aber dennoch wunderschön aus. Aeris hatte rein gar nichts von ihrer neckischen und leicht kindlichen Mimik verloren. Dieser Anblick und der Gedanke, dass sie eigentlich gar nicht hier sein dürfte verschlug Cloud für einen Moment den Atem. "Um ehrlich zu sein... doch du bist schuld!" Er lachte verlegen. "Wenn ich der Grund bin, dann möchte ich auch etwas dafür tun, dass du wieder schlafen kannst. Sag' mir einfach was!" Cloud überlegte einen Moment. "Ich glaube, da kannst du nicht viel tun." Die Unterhaltung war noch zaghaft, vorsichtig. Ein Herantasten. Doch sie gab sich alle erdenkliche Mühe, um es Cloud so einfach wie möglich zu machen. "Du könntest mir vielleicht erzählen was passiert ist, wie du hierhergekommen bist und..." "Okay, Moment! Hier ist es ganz schön kalt. Und du sitzt oben ohne hier. Du spinnst doch!" Aeris erhob sich flink von ihrem Stuhl und verschwand ins Hausinnere. Nach ein paar Minuten kehrte sie mit zwei Sommerdeckchen auf die Veranda zurück und begann zu erzählen. Sie erzählte ihm alles, was sie wusste. Sie erzählte ihm von den Stimmen, wie sie plötzlich im Meer die Augen öffnete und sich mit letzter Kraft an den Strand rettete. Sie erzählte ihm wie sie im Sand zusammenbrach und am nächsten Tag im Bett eines fremden Hauses erwachte. Ein alter Einheimischer hatte sie gefunden und ihr freundlicherweise für zwei Tage Unterschlupf und Kleidung seiner Tochter angeboten. Und sie erzählte ihm, dass sie ihn mit einem Blumenstrauß in der Hand gesehen hatte und sich in der Stadt nach Cloud erkundigte, bis sie schließlich zum Ferienhaus fand. "Und dann... wieder diese Stimmen... sie kommen immer wieder. Sie sind so schrill und laut in meinem Kopf...", beendte das Blumenmädchen ihre Geschichte. "Und kannst du diese Stimmen denn zuordnen?" Das Gespräch wurde immer vertrauter und flüssiger. "Ja, ein wenig jedenfalls. Sie ähneln jenen, die ich schon mein Leben lang gehört hatte. Sie erinnern mich an den Lebensstrom und an das alte Volk. Aber ich bin mir nicht ganz sicher..." Cloud merkte ihr an, wie groß ihre Verwirrung war und wie viel Unsicherheit sie in sich trug. Wie ein kleines verlorenes Mädchen weckte sie plötzlich seinen Beschützerinstinkt, genau so wie in früheren Zeiten. Ein paar Tränen kullerten plötzlich ihre Wangen hinunter. "Ich habe einfach Angst. Verstehst du? Vielleicht wurde ich wieder ins Leben geschickt, weil Gefahr droht... und ich will einfach nicht schon wieder gehen. Es ist alles noch so unsicher." Cloud beugte sich zu ihr hinüber und streichelte vorsichtig aber behutsam ihre Hand, die auf der Stuhllehne ruhte. "Mach dir keine Sorgen, Aeris. Ich... ich meine wir lassen nicht zu, dass du schon wieder gehen musst. Ich bin doch schließlich immernoch dein Bodyguard!" Aeris' Herz schlug plötzlich schneller. Solch einfühlsame und tröstende Worte hatte sie nicht von ihm erwartet, doch sie ließ sie gerne zu. Das erste Mal an diesem Abend merkte sie richtig, wie sich der frühere, etwas tollpatschige und wortkarge SHIN-RA-Mitarbeiter zu einem sensibeln und offeneren Mann entwickelt hatte. Und es machte sie glücklich. Es war für sie ein schönes Gefühl, ihn ein zweites Mal kennen zu lernen. Und so verging einige Zeit. Sie sprachen über ihren Tod, er erzählte ihr von dem Gefühl, wie sie in seinen Armen starb. Auch wenn Cloud wusste, dass Aeris sein Innerstes kannte, war er doch froh mit ihr darüber sprechen zu können von Angesicht zu Angesicht. Endlich. Sie erzählte ihm von Zack und der Zeit im Lebensstrom. Sie lachten, sie sinnierten, sie erinnerten sich. In dieser Nacht gab es nur sie beide. "Das Kleid hat dir aber so toll gestanden!", lachte Aeris. Es war ein befreites und fröhliches Lachen. "Das solltest du öfter für Tifa tragen." Cloud verdrehte seine Augen. "Wieso spricht immer JEDER darüber? Ich wusste von Anfang an, dass diese Verkleidungssache mir ewig nachgetragen wird!" Als sie nach Stunden bemerkten, wie der Mond langsam der Sonne wich und die ersten Vögel leise zu zwitschern begannen, beschlossen sie nun endlich zu Bett zu gehen und noch ein paar Stunden zu schlafen. "Trotz aller Angst bin ich glücklich wieder hier zu sein.", flüsterte Aeris als sie an ihrer Schlafzimmertüre angekommen waren. Cloud lächelte sie zaghaft an und nickte. "Bitte mache dir keine Sorgen. Du wirst bei uns immer ein Zuhause finden." Und mit diesen Worten verabschiedeteten sie sich in den frühren Morgen und Cloud kroch leise zurück zu seiner Freundin in das Bett. Lächelnd und beruhigt schlief er schnell ein, ohne bemerkt zu haben, dass Tifa die ganze Nacht über keine einzige Minute geschlafen hatte. ------------------------------------------------------------------------------- (Anm. des Autors: Kinder fangt bitte nicht das Rauchen an! Rauchen macht süchtig und tötet und impotent!) Kapitel 5: Schwieriger Alltag ----------------------------- Argh! Ich denke mir jedes Mal wenn ich ein Kapitel hochlade:"Aber mit dem nächsten Kapitel machst du etwas schneller alte Vavarolf" Und dann, verpeil ich es immer wieder. Die Story an sich ist handgeschrieben nämlich eigentlich fertig ;) Also auf geht's, weiter geht's und mit dem nächsten Kapitel, lass ich mir nicht so lange Zeit - versprochen. Schwieriger Alltag "Oh Mann!" Yuffie biss gierig noch ein Stück ihres Würstchens ab. "Mmmhh... Cloud gegen deine Grillkünste kommt einfach keiner an!", lobte sie den jungen, blonden Mann kauend am Grill. "Ich habe mir besonders viel Mühe für dich gegeben, Yuffie.", grinste er. Es war bereits früher Nachmittag. Barret, Cid sowie Nanaki hatten sich bereits verabschiedet. Jeder von ihnen wäre gerne länger geblieben, besonders wegen Aeris, doch unverschiebare Termine durchkreuzten ihre Pläne. Jedenfalls beteuerten sie das. Doch versprachen sie sich alle gegenseitig, das nächste Treffen nicht so lange aufzuschieben. Vor Allem Nanaki merkte man die aufrichtige Trauer über sein kurzes Zusammensein mit Aeris an. Yuffie und Vincent hingegen hatten noch Zeit, einen Tag in Costa del Sol zu verbringen. Cloud beobachtete die Situation am Tisch. Aeris fügte sich so natürlich in die Gespräche ein, so als ob sie nie tot gewesen wäre. Er war nicht wirklich überrascht. Ihr offenes Wesen und ihre natürliche Art hatte sie schon immer sympathisch gemacht und ihr war es schon immer leicht gefallen, mit Fremden auf ihre sehr eigene Weise Kontakt aufzunehmen. Als er ihr vor vier Jahren das erste Mal in Midgar begegnete, hatte ihn diese Art sofort verzaubert. Er war noch ein völlig anderer Mensch als heute gewesen. Ruhig, ernst und verschlossen. Aeris' Art hingegen, hatte ihn damals inspiriert und er wusste, dass sie einen Teil zu der Person beitrug, die er heute war. Eine Weile später saßen sie nun zu fünft auf der Veranda und genossen die Sonnenstrahlen. "Es ist so wunderschön... das Gefühl.", seufzte Aeris verträumt. Die anderen lächelten sie sanft an. Jeder besaß genug Feingefühl sie nicht mit Fragen zu löchern, obwohl natürlich alle auf Antworten erpicht waren. Sie warteten darauf, bis Aeris von selber begann zu erzählen. Tifa bereitete gekonnt ein paar Cocktails zu, die zur sommerlichen Atmosphäre des Urlaubsörtchens passten und der Nachmittag verlief ruhig. "So als ob sie nie weg gewesen wäre..", dachte sich Cloud. Doch in ihm tobte jedes Mal ein Sturm der Gefühle wenn ihre grünen Augen ihn anblickten. Für ihn war es einfach alles andere als normal. Immerhin war er es, der sie in ihren letzten Minuten im Leben begleitete. Er hatte ihre letzten Atemzüge mitbekommen und sie sanft im See bestattet. Doch er musste sich beherrschen. "Bleib cool, Mann.", hätte ihm Barret in einem schroffen Ton geraten. Er musste sich, ihr und allen anderen Zeit geben, mit der Situation komform zu werden. Auch wenn Aeris sich anstrengte, den Eindruck zu vermitteln, dass alles in Ordnung sei, sah man ihr doch an, wie verloren sie sich zurück im alltäglichen Leben noch fühlte. "Ich freue mich so sehr auf meine Mama... auf Marlene und ich freue mich darauf, Denzel kennen zu lernen." "Marlene und Elmyra werden volkommen aus dem Häusen sein.", sagte Tifa. Aeris drehte sich zu ihr. "Ich finde es so lieb von dir und Cloud, dass ihr euch bei mir wohnen lasst, erst mal." Die Bardame winkte verlegen ab. "Das ist doch selbstverständlich. Wir haben zwar nicht viel Platz und das Leben in Edge ist, wie du sicherlich weißt, rau und anstrengend, aber es ist selbstverständlich, dass du bei uns einen Unterschlupf findest. Ausserdem hätte Elmyra in ihrem kleinem Häuschen wohl kaum Platz." "Edge ist wirklich schlimmer als die Slums von Midgar.", schaltete sich Vincent ein. Yuffie erhob sich von ihrer Liege und zog sich ein weißes Trägerkleid über ihren blauen Bikini an. "Hey Aeris...", sie ging ein paar Schritte auf das Blumenmädchen zu. "Du hast ja gar nichts mehr. Darf ich dich zum shoppen einladen?" Cloud war ein wenig verwundert darüber. Er hätte nie gedacht, dass Yuffie so großzügig war und sich über so etwas Gedanken machen würde. "Yuffie, ich habe so gut wie kein Gil und ich fühl mich unwohl..." "Pappalapapp! Ruhe. Ich würde dich nicht einalden, wenn ich es nicht könnte. Ich akzeptiere keine Widerrede. Ich bin eine Prinzessin, habe eine gut laufende Substanz-Firma, die international liefert und mir gehört irgendwann das Königreich Wutai. Wir gehen shoppen!" "Yuffie, du willst Aeris wirklich mit deinem schmutzig verdienten Gil einkleiden? Substanzen klauen und schwarz verkaufen... ich würd mich schämen solche Kleidung zu tragen.", schaltete sich Vincent ein und brachte die anderen damit zum Schmunzeln. Yuffie funkelte ihn lediglich kurz an, konzentrierte sich dann wieder auf die Frau vor ihr. "Aeris, hör nicht auf den! Los, lass uns gehen. Wenn du dich so schlecht fühlst, kannst du es mir ja zurück geben, wenn du mal wieder ein paar Blumen verkauft hast." Es war fast Abend als sie auf den täglichen Markt der kleinen Innenstadt ankamen. Die zahlreichen Stände der teils einhiemischen, teils reisenden Händler bot eine Vielfalt an Produkten: Von frischem Obst, Gemüse und Fisch zu Schmuck, Accessoires und Waffen. Einige Stände waren bereits geschlossen. "Hier, dort drüben ist eine kleine Boutique!" Yuffie deutete aufgeregt mit ihren Zeigefinger auf ein kleins Geschäft in einem steinernen Gebäude, dass wie fat alle Bauwerke in Costa in einem terracotta-Ton gehalten wurde. Kleine Schaufenster zeigten Bekleidungspuppen, die die aktuelle Mode trugen. "Geh doch schon mal rein Aeris. Ich komm' gleich nach. Muss mir deren Wurfsterne ansehen. Und ausserdem kenne ich den Substanzen-Händler. Ich bin gleich bei dir." Mit diesen Worten machte sich die junge Ninja auf den Weg und verschwand in der Menschenmenge im Markt. Trotz der etwas späteren Uhrzeit, herrschte noch ein reges Treiben. Vincent sah sich gelangweilt den Schmuck an, den Tifa hingegen mit großem Interesse und leuchtenden Augen studierte, während Cloud ihr hinterhertrottete. Aeris öffnete die hölzerne Tür der kleinen Boutique, worauf hin ein leises Klingeln ertönte. Die Verkäuferin faltete gerade Oberteile zusammen, als Aeris das Geschäft betrat und sie begrüßte. Sie war vielleicht Mitte 20, blond, sonnengeküsste Haut und hübsch. Doch das auffällige Make-Up in ihrem Gesicht hätte fast eine ganze Horde Clowns neidisch machen können. Sie bot dem Blumenmädchen ihre Hilfe an, welche sie dankend ablehnte doch schon wenige Minuten später war die Verkäuferin an ihrer Seite um sie zu beraten - ob sie es wollte oder nicht. Aeris resignierte und hörte der Verkäuferin halbherzig zu. "Sehen Sie mal. Dieses Kleid aus wutainesischer Seide ist erst gestern hereingekommen. Es ist extrem anschmiegsam und passt perfekt zu ihrem eleganten, klassischen Stil." Sie hielt ein weißes, knielanges Kleid hoch, dass wunderschön schimmerte und mit einem hellblauen, filligranem Blumenmuster bestickt war. "Und diese Stickereien sind dort der letzte Schrei. Östliche Reinheit gepaart mit klarer Schönheit. Es würde Ihnen bestimmt ausgezeichnet stehen." Aeris hatte sich noch nie besonders für Mode interessiert, doch musste sie zugeben, dass dieses Kleid wirklich besonders hübsch aussah. Zusammen mit den passenden Schuhen, einer passenden Weste und diversen anderen Kleidungsstücken wurde sie von der Verkäuferin in die Umkleidekabine geschickt. Wenig später ertönte die Klingel des Geschäfts erneut. "Ah, endlich. Yuffie!", dachte sie sich. Aeris schob den Vorhang der Kabine zurück und wollte die junge Ninja darum bitten, ihren den Reißverschluss des Kleides zuzuziehen, da sie es selber nicht ganz schaffte. Doch vor ihr stand nicht wie erwartet Yuffie, sondern Cloud. "Schönes Kleid.", sagte er und lächelte sanft, als er sie von oben bis unten ungeniert mit seine wunderschönen, blauen Augen musterte. Sie bemerkte, wie ihre Backen erröteten und blickte auf den Boden. "Yuffie hat mich hergeschickt. Sie hat sich mit dem Substanzen-Händler verquatscht." Plötzlich machte sich ein Gefühl der Enttäuschung in Aeris breit, dachte sie doch, er wäre wegen ihr gekommen... aus Interesse. Schnell verbannte sie den Gedanken aus ihrem Kopf. "Er hat eine Freundin. Er ist mit Tifa zusammen.", ermahnte sie sich selbst. "Hier sind die Gil von ihr." Cloud übergab ihr einen kleinen Wollbeutel, der reichlich mit Gil gefüllt war. Sie lächelte ihn tapfer an. "Danke... aber wenn du´schon mal hier bist, kannst du mir bitte den Reißverschluss zuziehen?" Aeris wartete seine Antwot nicht ab und drehte ihm den Rücken zu. Cloud blickte automatisch an ihrem Körper hinab und blieb unwillkürlich an ihrem wohlgeformten Hintern haften. "Mach das verdammte Kleid zu, Mann!", hörte er wieder Barrets Stimme in seinem Ohr. Behutsam griff er an dem Reißverschluss und zog ihn langsam nach oben. Sein warmer Atem streifte ihren Nacken, was ihr eine sofortige Gänsehaut verpasste. Aeris drehte sich um und sah ihm direkt in seine Augen. Ihr Körper signalisierte ihr ein starkes Verlangen nach dem seinen, es kribbelte in ihrem Bauchbereich. Einige Sekunden sahen sie sich an, still, ohne ein Wort. Und sie bildete sich ein auch in seinen Augen mehr als nur freundschaftliche Güte zu sehen. Die Angespanntheit zwischen ihnen war zum Zerschneiden dick und schnell verschwand Aeris wieder in der Kabine und bedankte sich noch einmal bei ihm. "Also gut... dann.. gehe ich jetzt wieder... wir warten draussen auf dich...", stotterte der Kurier. "Und, ähm, ja wie gesagt, schönes Kleid." Schnell verschwand er aus dem Geschäft. "Gott, Cloud, Junge, was machst du da?", fragte er sich selbst und versuchte schnell einen klaren Kopf zu kriegen. Aeris hingegen war bei seinen Worten auf die Knie gesunken, so als ob sie schmelzen würde. Was sollte das? Flirtete er mit ihr? "Bilde dir nicht zu viel ein.", ermahnte das Blumenmädchen sich selbst. Cloud war noch nie jemand gewesen, den man als Frauenheld hätte bezeichnen können. Als sie ihn das erste Mal sah, war mit diesen Dingen wenig vertraut und wurde sogar verlegen bei IHREN Flirtversuchen. Er ging an diese Sachen mit einer gewissen, charmanten Naivität heran und bemerkte oft nicht, wenn Frauen ihn zu bezirzen versuchten. Und sie wusste, dass sich nicht sehr viel seit dem an dieser Sache etwas geändert hatte. Zwar hatte er mehr Selbstvertrauen erlangt und Erfahrungen gesammelt, doch nie würde sie von Cloud einen Flirt erwarten können. Die Gedanken darüber beseite schiebend, zahlte Aeirs die Kleider, die ihr gut gefielen und git mit ein paar Tüten bepackt auf den Marktplatz hinaus, wo der Rest schon auf sie wartete. "Oh du hast ja einiges gefunden.", sagte Tifa. Aeris nickte, konnte der Bardame aber nicht in die Augen sehen. Sie schämte sich für ihre körperlichen Gedanken an IHREN Freund. "Die musst du uns daheim alle zeigen!", sagte Yuffie aufgeregt und sprang in die Luft. "Modenschau... und sie mal hier!" Sie streckte ihre Hand aus und spreizte ihre Finger. "Den Ring hab ich gekauft... der war voll billig... dabei ist der glaube ich total wertvoll... so ein Depp..." Sie versuchte Yuffie auf dem Weg in die Ferienvilla aufmerksam zu lauschen. Sie freute sich auch darüber, dass jeder versuchte sie zurück in der Realität und im alltäglichen Leben aufzufangen. Sie war unglaublich dankbar. Doch ihre Augen wanderten immer wieder verstohlen zu Cloud. Und jedes Mal, wenn er sie mit seinen großen, blauen und einem sanften Lächeln ansah, wurden ihre Knie weich - ob sie wollte, oder nicht. Kapitel 6: Zwiegespalten ------------------------ Uuuuuund Kapitel 6 im Nu! - Kapitel 6 - „Und ihr habt seit dem nicht mehr über den Antrag gesprochen?“, fragte Yuffie ihre Freundin Tifa, als sie in der Küche standen und begannen die Ferienvilla für die Abgabe zu reinigen. Die Männer kümmerten sich um den Aussenbereich, während Aeris in der oberen Etage die Betten abzog und Ordnung in den Bädern schaffte. Tifa schüttelte den Kopf. „Nein, seine Gedanken scheinen woanders zu sein.“, antwortete die Bardame mit einem leicht schnippischen Unterton. „Und wo ist der Ring?“ Erneut schüttelte Tifa den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aeris hatte ihn ja aufgehoben und Cloud gegeben. Ich glaube, er hat ihn eingesteckt. Aber mehr unterbewusst.“ „Vincent! Verzieh‘ dich gefälligst! Das ist ein Frauengespräch und super geheim!“ „Ja ja entschuldigen Sie, Prinzessin von Wutai, ich verziehe mich sofort.“ Tifa und Yuffie sahen sich an und kicherten wie zwei alberne Schulmädchen. „Du hast ihn gut unter Kontrolle.“ Die junge Ninja nickte stolz. „Man muss nur wissen wie.“ Tifa seufzte leicht auf. „Ich weiß ja, dass Cloud schon immer Gefühl für Aeris hatte. Wer weiß, was passiert wäre, wenn sie nicht gestorben wäre? Verstehst du… Aber ich habe wirklich gedacht, wirklich wirklich gedacht, dass wir endlich eine normale Beziehung führen können und ein schönes Leben führen. Ich liebe ihn unendlich.“ Yuffie sah ihre Freundin traurig an. „Ich verstehe schon, dass die Rückkehr von Aeris dir nicht nur Glücksgefühle beschert.“ Tifa nickte langsam. „Versteh‘ mich nicht falsch. Ich liebe Aeris. Sie war vor ihrem Tod eine gute Freundin und ich bin sehr glücklich, sie lebend zu sehen. Doch ich muss in der Liebe anscheinend schon wieder zurückstecken. Ich weiß auch nicht woher ich diese Kraft nehme. Es… es tut einfach sehr weh Cloud so zu sehen. Und es macht den Anschein als beginne er zu zweifeln an unserer Beziehung. Es schmerzt mich einfach.“ Yuffie legte ihre Hand tröstend auf die Schulter ihrer Freundin. „Tifa, Cloud liebt dich auch. Mach‘ dir keine Sorgen. Bestimmt ist er nur verwirrt. Wenn sich alles wieder normalisiert hat, wird er schon klar kommen. Bei so einer tollen Frau wie dir. Ihr werdet euer Glück schon finden.“ Tifa umarmte Yuffie und war stolz, wie reif und erwachsen sie sein konnte, wenn sie nur wollte. „Ich kann es nur hoffen…“, flüsterte die Bardame leise in ihr Ohr. Das Gespräch mit Yuffie schwirrte auf dem ganzen Heimweg nach Edge in Tifas Kopf herum. Nachdem die Villa aufgeräumt und die Koffer gepackt waren, lieferte Tifa den Schlüssel beim Vermieter ab und bezahlte die Gebühren. Danach verabschiedeten sie sich von Yuffie und Vincent, die, wie sie sagten, zusammen eine Weile östlich reisen würden. Der Abschied fiel ihnen schwer. Doch es konnte nichts an der Situation geändert werden. Die Vorfreude auf das nächste Treffen, was hoffentlich Clouds und Tifas Hochzeit sein würde, war groß. Das Schiff nach Junon legte früh ab und sie hätten es beinahe verpasst. Nun fing die schwere Zeit für Tifa erst an. Sie waren nur noch zu dritt und die Bardame empfand diese Situation als äußerst unangenehm. Doch zum Glück war die Schifffahrt schnell vorüber, die Cloud größtenteils mit der Unterdrückung der Übelkeit und sie mit dem Lesen eines Buches vebrachte. Aeris hingegen war die meiste Zeit auf dem Deck. Sie genoss die harte Seeluft, die Aussicht und die Salzpartikel des Meeres auf ihrer Zunge. In Junon angekommen, sprudelten die Erinnerungen aus Aeris nur so heraus, die sie aufgeregt mit dem jungen Paar teilte. „Wow und hier habe ich zum ersten Mal ein Flugschiff gesehen! Wie ist es nun eigentlich auf einem Flugschiff?“ Cloud lachte. „Also Yuffie und ich leiden. Beziehungsweise hat Yuffie es geschafft. Mir geht es meistens noch schlecht aber nicht mehr so schlimm wie früher. Aber davon abgesehen, ist es wirklich toll.“ Ihre grünen Augen leuchteten. „Das kann ich mir vorstellen. Ich möchte es unbedingt erleben.“ Auch die Fahrt von Junon mit dem Mietwagen nach Edge verlief ruhig und ging zügig voran. Aeris blickte die meiste Zeit aus dem Fenster, erinnerte sich und freute sich. Mit jedem Kilometer, den sie näher an Aeris‘ alte Heimat kamen, wurde sie aufgeregter. „Aeris… mein Kind…“ Elmyras Augen weiteten sich bei ihrem Anblick. Sie strich ihrer Tochter sanft über die Wange. „Du bist es wirklich… ich konnte es nicht glauben.“ Aeris nickte weinend und lächelnd. Tifa hatte Elmyra schon vorher telefonisch informiert. Aeris‘ Ziehmutter betrachtete sie noch eine Weile, ungläubig, froh, glücklich und dann nahm sie sie lange in die Arme. Aeirs wusste nicht wie lange, bis sie sie wieder freigab und ihre Träne ihren gealterten Wangen herunter liefen. „Ich bin so glücklich. Du bist wieder hier.“ Das Blumenmädchen erzählte lange und ausgiebig ihre Geschichte. Auch Marlene lauschte nach einer tränenreichen und herzzereißenden Begrüßung der Geschichte des Blumenmädchens. Denzel war ebenfalls sehr interessiert aber noch ein wenig schüchtern, kannte er Aeris doch bisher nur aus Erzählungen. „Du bist wirklich so schön, wie Cloud es immer gesagt hat.“, brachte er nach einer Weile schüchtern hervor. Sie strahlte ihn an und streichelte sanft durch sein Haar. Cloud hingegen blickte beschämt zu Boden. „Und du bist wirklich so süß Denzel, wie ich es im Lebensstrom immer mitbekommen habe.“, kicherte sie glücklich. Sie unterhielten sich noch lange, bis tief in die Nacht hinein. Tifa brachte nebenbei die Bar auf Vordermann, da sie am nächsten Tag den „Siebten Himmel“ wieder eröffnen wollte. Es musste Gil verdient werden. Cloud hingegen verzog sich nach einer Weile nach oben in sein Zimmer. Zwar waren er und Tifa seit einem Jahr nun ein Paar, doch hatte er sein eigenes Reich für sich behalten. Sie schliefen oft in einem Bett, jedoch brauchte er seine eigenen vier Wände um sich von Zeit zu Zeit zurückzuziehen. Nun, da Aeris bei ihnen für eine Weile in Edge wohnen würde, änderte sich die Situation und er räumte sein Zimmer für sie. Immerhin hatte sie im Moment kein Zuhause. Ihr altes Haus existierte nicht mehr und Elmyra war recht arm. Sie besaß nur ein kleines Häuschen, dass gerade für sie reichte. Oft wünsche sich Cloud aus Edge wegzuziehen. Doch für dieses Vorhaben reichte das Geld noch nicht und nach wie vor waren die Überreste Midgar’s immernoch das Zuhause von Cloud und Tifa. Außerdem hing Tifa sehr an ihrer Bar, erinnerte es sie doch an alte Zeiten, Avalanche und glückliche Tage. Es war das einzige, dass noch Tifa gehörte. Und trotz Allem lebten sie ein bescheidenes und beschauliches Leben und konnten Marlene und Denzel einiges bieten. Barret wollte Marlene bald wieder zu sich holen, doch glaubte Cloud im Inneren, dass Marlene sich nicht von „Tante Tifa“ und „Onkel Cloud“ trennen könnte. Nun, doch das würde die Zeit bald zeigen. Doch eines Tages, das schwur er sich, wollte er ein schönes, kleines, ruhiges Haus kaufen, in einem besseren Ort und dort den Rest seines Lebens verbringen. Doch wie sollte dieser aussehen? Wenn er an seine Zukunft dachte, war es plötzlich dunkel. Alles war so ungewiss. Noch vor ein paar Tagen wäre seine Antwort klar und deutlich gewesen. Mit Tifa alt werden. Doch was war mit Aeris? Er war verwirrt, er gestand es sich ein. Er liebte Tifa… doch die Gefühle für das Blumenmädchen klopften so hartnäckig an seine seelische Tür, dass er sie nicht einfach überhören konnte. Plötzlich entdeckte er den Ring in seinem kleinen, unordentlich gepackten Koffer. Etwas überrascht nahm er ihn zwischen seine Finger und betrachtete ihn ein paar Sekunden. „Den hatte ich ja völlig vergessen!“ Cloud verstaute ihn in einer Schublade seines Schreibtisches unter einem Stapel Papiere. „Tifa muss sich schrecklich fühlen.“, dachte er sich und das schlechte Gewissen kam im Nu. Seufzen setzte er sich auf sein Bett und ließ seine Gedanken erneut schweifen. Es war ein Karussell. Er LIEBTE Tifa. Das war gewiss. Doch, er hatte komplizierte Gefühle für Aeris und momentan war Cloud nicht im Stande den Heiratsantrag zu wiederholen. Er musste sich erst einer Sache sicher werden. Er musste sich sicher darüber werden, dass seine Gefühle für Tifa stärken waren als jene, die er für Aeris hegte. Er schämte sich für sich selbst bei diesem Gedanken. Welch ein unbeständiger Mensch war er eigentlich? Immerhin hatte er sich für Tifa entschieden, ja er wollte sie sogar heiraten. Er war sich so sicher gewesen. „Ich brauche einfach ein wenig Zeit.“, beruhigte Cloud sich selbst. „Ich beweise mir, dass ich mit Tifa glücklich werde. Aeris hat eine zweite Chance auf der Erde und einen Mann verdient, der nicht zwei Frauen liebt. Genauso wie Tifa.“ Kurze Zeit später klopfte es an der Tür und Clouds Freundin trat ein. Sie lächelte ihn an, doch etwas gequältes spiegelte sich in ihren Augen wider. „Wie geht es dir?“, fragte sie und setzte sich neben ihm auf das Bett. „Gut.“, erwiderte Cloud knapp. Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. Sie liebte diese Position, erinnerte es sie doch an ihren gemeinsamen Sonnenaufgang am Nordkrater, bevor sie endgültig gegen Sephiroth kämpften. So zu sitzen gab ihr ein wahnsinniges Gefühl der Verbundenheit und Kraft. Fast automatisch bewegte sich Clouds Hand zu ihrer und streichelte sie sanft. „Ich bin froh, dass du für eine Weile zu mir ins Zimmer ziehst. Nach der ganzen Aufregung freue ich mich auf ein paar Stunden Zärtlichkeit zu zweit. Ich hatte in letzter Zeit kaum was von dir, Cloud.“ Sie wusste, dass er wusste, dass dies ein versteckter Vorwurf war. Tifa war keine zickige oder eifersüchtige Freundin, doch sie war eine liebende und treue Frau, die ihre Bedürfnisse hatte und sich auch nicht schämte, darauf hinzuweisen. Doch wie erwartet stieg er nicht darauf ein und nickte nur stumm. „Ich bin ziemlich geschafft.“, sagte er nach einer Weile. „Ich möchte ins Bett. Kommst du mit?“ „Ich komme gleich nach.“ Und so lag er kurze Zeit später in Tifas Bett und lauschte dem Geschehen ein Stockwerk tiefer. Er hörte wie Denzel und Marlene ins Bett geschickt wurden und sie wiederwillig Gehorsam leisteten. Die Kinder waren so aufgeregt wegen Aeris, doch sie blieben Kinder und waren schon viel zu lange wach. Aeris und Elmyra unterhielten sich noch lange nachdem Tifa sich zu ihm ins Bett gelegt hatte, sich an seine durchtrainierte Brust kuschelte und leise schnarchte. Er beobachtete sie im Dunkeln und grinste leicht bei ihren Schlafgeräuschen. Sie störten ihn nicht, ganz im Gegenteil, er fand ihr leises Schnarchen süß und beruhigend. Behutsam streichelte er seiner Freundin den Kopf, doch er fand keinen Schlaf. Sein schlechtes Gewissen quälte ihn und nachdem er hörte, wie Aeris sich zur Ruhe gelegt hatte, beschloss er, dass er bald handeln musste. An dieser Situation würden bald alle ersticken und er würde sein bestes geben um eine geeignete Lösung für alle zu finden. Kapitel 7: Gefährliche Gefühle ------------------------------ Und hier Kapitel 7! „Oh Cloud, das ist eine tolle Idee, klar will ich mit!“ Aeris‘ grüne Augen leuchteten. „Cloud hat noch nie jemanden auf eine Tour mitgenommen. Nicht mal mich.“, bemerkte Marlene etwas beleidigt als alle beim Frühstück saßen, dass Aeris zubereitet hatte. Plötzlich entstand eine kurze, unangenehme Stille. „Wohin geht es denn heute?“, fragte Tifa geschickt. „Nichts Bestimmtes. Ich wollte einfach ein bisschen herumfahren, bis du anrufst.“, antworte Cloud. Der Rest des Frühstücks wurde eher ruhig verbracht, da alle noch etwas müde von letzter Nacht zu sein schienen. Nachdem Cloud fertig gegessen hatte, wurde er plötzlich ungeduldig und drängte Aeris sich zu beeilen. Sie konnte es kaum erwarten, auf seine Maschine zu sitzen und mitzufahren. Aeris eilte nach oben um sich fertigzumachen. Als sie nach einer kurzen Weile die Treppe zur Bar hinabstieg, konnte Cloud seinen Augen kaum trauen. Sie trug eine enganliegende schwarze Hose, dunkelbraune Schnürstiefel und ein etwas weiteres, weißes Trägertop. Ihre Haare hatte sie seitlich zu einem langen Zopf geflochten, der ihr über die linke Schulter fiel und er glaubte auch, dass einen roten Lippenstift trug. „Wow Aeris, die Verkäuferin in Costa hat dich gut beraten!“, lachte Tifa sie an. „Wirklich? Danke… oh je ich wusste nicht ob das gut so ist… ich kenne mich in Mode nicht so gut aus.“ Tifa winkte ab. „Für eine Motorradtour ist es perfekt!“ Cloud konnte seine Augen kaum von ihr lassen doch versuchte seine Blicke so unauffällig wie möglich zu platzieren. „Los Cloud, lass uns gehen!“, lachte Aeris ihn an und bewegte sich zur Tür. Tifa kaum auf ihn und zu und gab ihn einen langen, intensiven Kuss. „Passt auf euch zwei auf. Viel Spaß.“ Sie wusste nicht wohin sie fuhren. Und es war ihr auch egal. Sie saß hinten auf dem Motorrad, ihre Arme waren um Clouds Taille geschlungen und ihr Kopf lehnte gegen seiner Schulter. Es war so ein schönes Gefühl, ihm so nahe zu sein. Die Landschaft zog an ihnen vorüber und e erinnerte an ein verwischtes Ölgemälde. Manchmal dachte sie kurz, sie könne erkennen, wo sie sich gerade befanden doch Cloud fuhr zu schnell. Insgeheim dachte sie, Cloud würde das tun um sie zu beeindrucken. Männer waren doch alle noch innerlich kleine Jungs geblieben, nur dass das Spielzeug größer wurde und sie anfingen sich für „Puppen“ zu interessieren. Nach einer Weile fuhr er etwas langsamer und als sie sich umsah, musste sie unwillkürlich lächeln. Sie kamen zum Stehen und um sich herum erstreckten sich Wiesen voll gelber, sonniger Blumen. Cloud half ihr von der wuchtigen Maschine herunter und sie nahm ihren Helm ab. „Hier habe ich dich oft besucht.“, sagte er leise während sie langsam auf der Wiese spazieren. „Ich habe hier oft auf dich gewartet.“, antworte Aeris und setzte sich an einen Baum. Der Himmel war klar und es war angenehm warm. Er setzte sich neben sie, schloss die Augen und erinnerte sich an die vielen Male, die er hier auf sie wartete und mit ihr sprach. Er fühlte sich ihr hier immer nahe und die Wärme des Lebensstroms umgab ihn bei jedem einzelnen ihrer Gespräche. Und jetzt saß sie hier. Neben ihm. Aus Fleisch und Blut. Sein Herz begann unwillkürlich zu rasen. „Ich kann einfach nicht…“, kam es ihm plötzlich in den Sinn. „Ich höre sie nicht mehr.“, unterbrach Aeris plötzlich seine Gedanken. Er blickte sie fragend an. „Die Stimmen. Den Planeten. Den Lebensstrom. Ich höre nichts mehr. Ich fühle mich langsam wie eine ganze normale Frau.“, sagte sie traurig lächelnd. „Es ist… befreiend auf der einen Seite. Aber es war immer ein Teil von mir. Irgendetwas fehlt.“ „Egal wie sehr du dich bemühst, Aeris. Du bist und bleibst etwas Besonderes.“, sagte Cloud sanft. Sie blickte zu Boden. Machte er das bewusst? War ihm klar, dass er mit solchen Worten Gefühle in ihr auslöste, die sie nicht haben dürfte? Aeris hätte ihn am liebsten geküsst. Der Moment war perfekt. Sie hätte es aber am liebsten schon vor Jahren getan. Die Sehnsucht seine Lippen auf ihren zu spüren wuchs von Tag zu Tag. Es kostete sie viel Selbstdisziplin, ihre Begierde zu unterdrücken. Denn es war zu spät. „Als du gestorben bist… es war so… ich weiß nicht. Mir ging es so schlecht. Ach, scheiße… mir ging es einfach richtig mies.“ Sie nickte verständnisvoll. „Ich habe dein Inneres gesehen Cloud. Du brauchst es mir nicht zu erklären. Ich spüre dich.“ Es fühlte sich so gut an. Er fühlte sich verstanden und geborgen, auch ohne große Worte. Es war alles so leicht. Sein Blick fiel auf ihre schlanken, ausgestreckten Beine, wanderte hoch zu ihrem Busen und blieb letztendlich an ihrem wohlgeformten Nacken haften. „Warum starrst du mich so an?“, fragte sie unverblümt. Er fühlte sich von ihr überfahren, war teilweise noch immer überfordert mit ihrer Direktheit, auch wenn er reifer und offener geworden war. „Du, ja, du bist eben… nun ja lebendig und du bist… halt… noch immer schön.“, brachte Cloud hervor und schlug sich innerlich für sein idiotisches Gestammel. „Wenn du nur einen Tick romantischer wärst, wäre nun der perfekte Zeitpunkt für einen Kuss.“, bemerkte Aeris kichernd, fast beiläufig, als wäre sie sich der Bedeutung ihrer Worte nicht bewusst. Sie sahen sich einige Sekunden intensiv an. Grün traf auf Blau. Das einzige Geräusch, dass sie hörten waren Herzen, die wie wild schlugen und der Wind, der durch die Wiesen wehte und die gelben Blumen zum Tanzen brachte. „Bring mich bitte heim, Cloud.“, sagte sie plötzlich, erhob sich und fegte mit einer Hand ein paar Grashalme von ihrem Hintern. Cloud blickte verwirrt zu ihr nach oben, als ob er eine Erklärung erwartete. Sie seufzte. „Deine blauen Augen, Cloud.“ Sie beugte sich zu ihm herunter, legte eine Hand auf seine warme Wange und sah ihn direkt an. „Sie sehen aus wie das Meer. Tief, unbeugsam, stolz und manchmal auch etwas kalt aber gleichzeitig forschend und einladend. Ich liebe deine Augen, Cloud. Doch langsam… langsam beginne ich sie zu hassen.“ Er schluckte. „Ich beginne sie zu hassen, Cloud, weil sie meine Knie so verdammt weich machen.“ Aeris‘ Worte hallten einige Momenten in seinen Ohren wider und er verstand. Wortlos drehte sie sich um und lief zu seinem Motorrad. „Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für einen Kuss.“, sagte er leise, bevor er sich erhob und sie zurück nach Edge fuhren. Cloud lag bereits seit einiger Zeit in Tifas Bett, als er sie spät in der Nacht die Treppe heraufkommen hörte. Es war viel los gewesen in der Bar. Viel Arbeit hatte er hingegen nicht gehabt. Tifa hatte kein einziges Mal angerufen um ihn Aufträge zu übermitteln. Dies war keine Seltenheit. Es kam öfter vor, das Tage ohne Aufträge verstrichen. Ein wenig Arbeit hätte ihm aber gut getan um sich etwas abzulenken. Die Tür wurde leise geöffnet und Tifa schlich sich lautlos ins Zimmer. Er merkte, wie sie ins Bett schlüpfte und spürte plötzlich ihren warmen Atem an seinen Nacken. „Cloud, bist du noch wach?“, schnurrte sie leise. „Ja.“ Sie schmiegte sich eng an ihn und er spürte erst jetzt, dass sie nackt war. Er wurde nervös. „Liebst du mich, Cloud?“ Der leichte Alkoholgeruch in ihrem Atem nun mehr als offensichtlich. „… ja natürlich.“ Er küsste sie zart auf den Mund. Es passierte nicht oft aber ab und an kam sie angetrunken nach oben. Meistens wenn Reno und Rude sie besuchten, trank sie mit ihnen ein paar Bier mit. Er fand sie immer unheimlich niedlich wenn sie angetrunken war, doch jetzt verwirrte Tifa ihn. Sie nahm seine Hand und führte sie an ihre Rundungen. Cloud blickte in ihre Gesicht und konnte kleine Tränen in ihren Augen erkennen. „Dann zeig es mir Cloud, zeig mir wie sehr du mich liebst.“ Er war verwirrt, doch er folgte ihrer Aufforderung. Sie begann zu heulen, die Tränen rannen ihre Wangen herab und versiegten nicht. Auch nicht danach, als er schon längst ohne ein weiteres Wort neben ihr eingeschlafen war. Sie wollte es verhindern, doch das Gefühl, dass die Beziehung zu Cloud ihr zwischen die Finger glitt wurde immer stärker und stärker und sie fühlte sich wie gelähmt. Tifa wusste es. Es war ein Bruch in ihrer Liebe zueinander geschehen. Auch wenn er es vielleicht noch nicht wusste. Leise schluchzte sie und wälzte sich im Bett hin und her. Ihre Beziehung war von Anfang an so zerbrechlich wie ein Spiegel gewesen. Und sie wusste einfach nicht, wie sie das Zerbrechen aufhalten konnte. Das einzige, was sie tun konnte, war zu hoffen, zu warten und verständnisvoll zu sein. Und darin war sie während den Jahren gewiss zur Meisterin geworden. Kapitel 8: Ein altes Versprechen -------------------------------- -Kapitel 8- „Warum bin ich zurückgekommen?“ Aeris stand nackt in einem grünen, leuchtenden, kleinen Fluss, der ihr bis zu den Knöcheln reichte. Sie konnte nicht sehen, wohin dieser Fluss führte und um sie herum war es gleißend hell. Ihre Nacktheit war ihr hier, an diesem magischen Ort nicht unangenehm. Es war normal, sie war geborgen und vollkommen. Sie war ohne Sünde und neugeboren. Das grüne Wasser, in dem sie stand, war warm und sie fühlte sich schwerelos, abgeschieden von Raum und Zeit und Sein. Es zählte nichts, nur ihre Seele und ihr spirituelles Wesen. „Der Lebensstrom.“, dachte sie sich. Sie fühlte sich Zuhause. Leichte Tränen liefen ihr über die Wangen. Man musste keine Angst vor dem Tod haben. Der Tod küsste einem sanft die Stirn, wiegte einen in den Schlaf und öffnete gütig seine weiten Arme. Sie war froh, diese Erfahrung bereits gemacht zu haben. Die Angst der Menschen vor dem Tod war unbegründet aber es war wahrscheinlich die Angst vor dem Unbekannten. „Du hast eine Aufgabe, Schwester.“, sprach eine wohlbekannte Stimme plötzlich zu ihr. „Was für eine Aufgabe?“ „Die Cetra sind tot.“ „Ich weiß. Und was soll das heißen?“ Die Konversation erfolgte schnell, hastig und nur über Gedanken. „Die Cetra sind tot. Begreife.“ „Ich versteh es nicht.“ „Du darfst sie nicht sterben lassen. Du bist tot. Die Cetra sind tot.“ Die Worte hallten in ihrem Kopf wider als sie erwachte. Ach, wie sie solche bedeutungsschwangeren Träume hasste. Diese breiteten ihr immer wieder Kopfschmerzen. Als sie sich nach ein paar Sekunden aufrichtete, bemerkte sie, dass Cloud an seinem Schreibtisch saß und irgendetwas in den Schubladen suchte. „Guten Morgen.“, sagte sie nach einem kurzem Schreck schlaftrunken. „Oh, Guten Morgen… nun ja wir haben eigentlich schon Mittag. Habe ich dich geweckt?“ Sie schüttelte den Kopf und freute sich darüber, dass trotz der angespannten Situation zwischen ihnen gestern eine ruhige Atmosphäre herrschte. Nachdem sich Aeris ausgestreckt und ein paar Male ausgiebig gegähnt hatte, stand sie auf und griff nach ihrer Haarbürste auf dem Nachttisch um sich ihr langes, braunes Haar zu kämmen. „Mittag, sagst du? Hmm.. was gibt es heute zu tun? Vielleicht helfe ich Tifa in der Bar oder unternehme mit den Kindern etwas.“ Cloud schüttelte den Kopf. „Nein, keine Chance. Tifa und die Kinder sind bis heute Abend weg. Sie helfen einmal pro Woche in der Essensausgabe für obdachlose Kinder. Tifa beteiligt sich dort mit den Resten des „Siebten Himmels“.“ Einen kurzen Moment empfand sie es als bittersüß angenehm, dass Cloud und sie gerade in diesem Moment sich alleine in der Nähe eines Bettes befanden und niemand sie hätte stören können. Erschrocken und beschämt über ihre Gedanken räusperte sie und nahm sich zusammen. „Dann könnte ich dort ja helfen. Sag mir doch einfach, wo das ist.“ Er lächelte. „Da kannst du gerne nächste Woche helfen.“ Er erhob sich und kam auf sie zu. Ihr Blick blieb an seiner wohlgeformten Brust haften. Er war offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit aufgewacht. Seine Haare waren zerzaust, nicht akribisch gemacht wie sonst und er trug nur eine dünne Schlafhose. Cloud bemerkte ihren Blick und lenkte ab. „Ich habe heute etwas mit dir vor.“ Aeris verdrehte zu seiner Überraschung ihre Augen. „Oh nein Cloud. Nicht schon wieder! Nicht, dass ich nicht wollen würde, aber du weißt genau, dass…“ Er stand plötzlich vor ihr und legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen. Sie widerstand dem Drang ihn sanft zu küssen. „Ssch. Ich weiß genau, was du sagen willst. Aber bitte, das liegt mir wirklich am Herzen. Bitte geh noch einmal mit mir mit. Ich verspreche dir, es muss sein.“ Sie lachte leise. „Hab‘ wohl offensichtlich keine andere Wahl.“ Die Neugierde auf Cloud’s Vorhaben veranlasste sie dazu, sich schnell zu kultivieren und ehe sie sich versah, saßen sie wieder auf seinem Motorrad. Die komplette Fahrt über musste er an Tifa denken. Ihr Gefühlausbruch gestern hatte ihn komplett verwirrt, doch er schob es auf ihren Alkoholkonsum. Doch im Inneren wusste er, dass sie sich unsicher war. Er hatte sie noch lange weinen gehört, fühlte sich auf einer Weise aber wie gelähmt, unfähig etwas gegen ihre Tränen zu unternehmen. Er war gewiss nicht mehr so unsensibel wie früher, doch manchmal war er einfach noch überfordert. Doch Cloud musste auch zugeben, dass er sich in letzter Zeit wenig um seine Freundin gekümmert hat. Doch er hoffte, dass sie dafür Verständnis zeigen. Natürlich liebte er sie und wenn sich alles wieder normalisiert hatte, Aeris nicht mehr bei ihnen wohnte und das Leben wieder in geordneten Bahnen verlief, würde auch Tifa wieder merken, wie gern er sie hatte und dann wäre der perfekte Zeitpunkt gekommen um ihre schöne Beziehung in den Hafen der Ehe einlaufen zu lassen. Dessen war er sich sicher… glaubte er. Aeris‘ Arme waren um seine Taille gelegt und ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter. Es war ein schönes Gefühl, doch er hatte sich vorgenommen, eine freundschaftliche Beziehung zu ihr aufzubauen. Natürlich hatte er viele Gefühle für sie, doch er hatte sich für ein Leben mit Tifa entschieden und zu dieser Entscheidung wollte er aus vollem Herzen stehen. Nach einiger Zeit verlangsamte Cloud das Tempo und Aeris erkannte, wo sie sich befanden. Die Hafenstadt Junon hieß sie mit ihrer noch immer militärischen Atmosphäre wieder willkommen. Die salzige Briese des Meeres stieg ihr sofort in die Nase und trotz des Verlustes von SHIN-RA hatte sich nicht viel verändert. Sie liefen einige Minuten, wobei Cloud sie an einer Hand gepackt hatte und sie hinter sich her zog. Er war aufgeregt, das konnte sie genau spüren. „Warum hast du es nur so verdammt eilig?“, fragte Aeris ihn. „Wir sind spät dran und meine Überraschung für dich wartet nicht gerne!“ Sie betraten ein Gebäude, dass ihr recht bekannt vorkam doch in diesem Moment konnte sie es einfach nicht zuordnen. Plötzlich trat Cloud hinter sie und verschloss ihre Augen mit seinen Händen. „Wehe du schummelst!“, ermahnte er sie. Aeris hörte wie ein Lift in Betrieb genommen wurde und nach wenigen Sekunden Fahrt spürte sie den erfrischenden, rauen Wind auf ihrer Haut. „3…2…1…“ Er nahm seine Hände von ihren Augen und sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie standen auf dem Flugplatz von Junon, auf dem sie während ihrer Reise mit Cloud und den anderen Gefährten das erste Mal ein Flugschiff gesehen hatte. Seit diesem Zeitpunkt war es ihr größter Wunsch gewesen nur einmal mitzufliegen. Cloud hatte es ihr versprochen und jetzt schon beinahe fünf Jahre später, machte er ihren Traum wahr. Er hatte es nicht vergessen. Tränen bildeten sich in ihren großen, smaragdfarbenen Augen und kullerten lautlos ihre Wangen herunter. Aeris drehte sich zu ihm um und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, ihre Arme drückten ihn fest an sich. „Danke…“, brachte sie schluchzend hervor, während er ihr sanft über den Kopf streichelte. Cloud sog ihren unaufdringlichen, blumigen Duft ein und fühlte ihren warmen Körper an seinen gepresst. Ihr eine Freude gemacht zu haben befriedigte ihn zutiefst, sein Herz war gefüllt mit Stolz und sanfter, ehrlicher Zuneigung. Dieser Moment zwischen ihnen war so unglaublich kostbar und zeigte ihnen, wie viel sie sich gegenseitig bedeuteten und wie tief ihre Verbundenheit wirklich war. Gerne wäre er noch länger in dieser Stellung verharrt und hätte diese Vertrautheit und Zuneigung genossen, doch der ungeduldige Pilot riss sie aus ihrer Zweisamkeit. „Hey, kuscheln könnt ihr später, ich hab auch noch n‘ Leben und was anderes zu tun!“ Aeris drehte sich lachend um, während sie die Freudentränen aus ihren Augen wischte. „Tut uns leid Cid, wir kommen!“, rief sie ihm zu und rannte los. Doch dieses Mal zog sie Cloud hinter sich her. „Willkommen auf der Shera!“ Aeris‘ Augen leuchteten vor Aufregung, schon seit dem ersten Schritt, den sie in das Flugschiff gesetzt hatte. Sie sah sich interessiert um und ließ sich vom Erbauer und Piloten der Shera alles bis ins kleinste Detail erklären. Man konnte erkennen wie viel Spaß es Cid bereitete, obwohl er im Nachhinein wahrscheinlich behauptet hätte, dass es nervig und langweilig gewesen wäre. Cloud hingegen war weniger von der Technik und Maschinerie als von seiner bezaubernden Begleitung fasziniert Er hatte schon lange niemandem mehr gesehen, der so viel Leidenschaft und Freude für so eine alltägliche Sache aufbringen konnte. Es war einfach erfrischend anders. Nach einer ausführlichen Erkundung hob das Schiff endlich ab und Aeris war so aufgeregt wie ein kleines Kind am Tag vor seinem Geburtstag. Sie standen auf der Brücke und beobachteten durch die großen Frontgläser wie die Welt zu ihren Füßen an ihnen in sekundenschnelle vorbeizog. Selbstverständlich hatte Cloud mit seiner Übelkeit zu kämpfen, doch er riss sich zusammen, um Aeris den Flug nicht zu verderben. Denn er wusste, so fürsorglich wie sie war, hätte sie sich den ganzen Flug nur um seine Gesundheit gesorgt und gekümmert. „Cloud…“, sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn sanft an. Ihr Lächeln war so rein und ehrlich und voller Zärtlichkeit. „Danke dir. Ich danke dir vom Herzen. Es ist wunderschön und mich freut es vor Allem, dass ich es mit dir erleben darf. Es ist das schönste, dass mir je passieren konnte.“ Und dieses Mal fühlte sich keiner von beiden peinlich berührt. Keiner von beiden dachte an andere Menschen, es gab in diesem Moment nur sie und ihn und die Strahlen der Sonne, die durch die Frontscheiben fielen und Aeris Funkeln in den Augen um das Millionenfache verstärkten. Beide wussten, dass es geschehen würde, dass es geschehen musste, dass es keinen Sinn machte dagegen zu kämpfen. Cloud platzierte seine Hände vorsichtig auf ihre Wangen und zog ihr Gesicht nah an seines. Sie sahen sich tief in die Augen, wie schon tausend Male zuvor. Er hatte seine blauen Augen, die sie so liebte und ihre Knie weich machten, diese verdammten Makko-Augen halb geschlossen, sein Mund war leicht geöffnet und sein Kopf lag etwas schräg. Er musterte ihre Lippen und sein Blick sprach Bände. Cloud beugte sich leicht nach unten und küsste sie zart. Sie wehrte sich nicht und schloss ihre Augen. Dieser Moment konnte ihr niemand nehmen. Ihre Emotionen spielten ein verrücktes Spiel in ihrem Körper, dessen Regeln sie nicht begriff, die Welle der Leidenschaft war so stark, dass sie Aeris fast von den Beinen riss, doch Clouds kräftige Arme hielten sie fest umklammert. Ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, sie vergaß sogar Luft zu holen, denn der Kuss machte sie atemlos. Doch die Magie des Augenblicks konnte der Realität nicht mehr stand halten und so wurden sie von den Bildern jener Menschen eingeholt, die an diesem Szenario zerbrochen wären. Cloud befreite Aeris aus seiner leidenschaftlichen Umklammerung und erst jetzt bemerkte sie, wie schwindelig ihr war. Sie atmete tief durch und Cloud ging einen Schritt zurück, Angst vor seinen eigenen Gefühlen für sie, die ihn überwältigten. Der Geschmack ihrer Lippen haftete noch immer auf den seinen und ein Feuer brannte tief in ihm. Es brannte sich seinen Weg in die Tiefen seines Ichs, wo noch kein Mensch, kein Gefühl ihn je berührt hatten. Das Verlangen nach ihr war unbeschreiblich intensiv und stechend schmerzhaft. Ihre Lippen waren für ihn Speis und ihre Seele sein Trank. Doch er musste dagegen ankämpfen, denn sein schlechtes Gewissen und die Liebe zu der anderen Frau siegte. „Ich… kann.. nicht… Tifa…“, stammelte Cloud. Sie blickte traurig zu Boden. „Cloud, ich weiß. Du brauchst es nicht zu sagen. Es geht nicht nur um Tifa. Ich denke an die Kinder. Auch wenn ihr nicht ihre leiblichen Eltern seid, seid ihr deren Familie. Sie würden zerbrechen.“ Cloud wandte sich ab. Er konnte nicht mehr so tun, als hätte Aeris lediglich eine Freundin für ihn sein können. Sie hatte ihn schon immer gesehen, sein Inneres. Sie hatte ihn verstanden und akzeptiert und genommen wie er war. Spielerisch, neckisch hatte sie es als einzige geschafft ihn aus sich selbst herauszulocken und die Gitter seiner Seele zu sprengen. Ihr Tod war sein seelisches Armageddon. Doch Tifa… Tifa war sein seelisches Heil. Sie hatte ihn unterstützt, aufgebaut, sie war ihm immer zur Seite gestanden und hatte ihn manchmal auch wach gerüttelt, was er von Zeit zu Zeit brauchte. Er war hin- und hergerissen. Er war schier verzweifelt. Plötzlich hörte er Aeris schluchzen. „Es ist so ungerecht.“, flüsterte sie fast. Er trat ein paar Schritte näher um ihr zuzuhören. Sie sah ins Nichts. Leere und unendliche Traurigkeit füllten ihren Seelenspiegel. „Ich konnte niemals mit dir glücklich werden. Ich musste sterben. Der Tod hat uns auseinandergerissen. Und jetzt? Jetzt bin ich wieder am Leben aber ich darf noch immer nicht mit dir glücklich werden. Was ist schlimmer, Cloud?“ Er streichelte ihr sanft den Arm, doch er sagte nichts, denn er wusste, dass sie seine Antwort auf diese Frage schon längst kannte. Kapitel 9: Bittere Lügen ------------------------ Puuuh, mein Lieblings-Projekt ganz vergessen. Dank einer stressigen Ausbildung und wenig Freizeit habe ich mich wenig um meine Hobbies gekümmert. Letztens ist mir mein Fanfic wieder in die Hände gefallen, dass ich unbedingt fertig stellen werde und fertig hier hochladen werde. Aeris und ihre Aufgabe, eine komplizierte Beziehung und viele Gefühle. -Kapitel 9- Bittere Lügen "Und was muss ich jetzt machen, Aeris?“ Die Angesprochene blickte zu dem jungen Mädchen vor ihr herunter. „Jetzt streust du die Samen. Aber mit viel Liebe, dann wachsen sie schön.“ Aeris musste lächeln. Marlene sah so niedlich aus mit ihren etwas zu großen, gelben Gartenhandschuhen, die voller Erde waren. Ihre schönen Augen leuchteten blickten aber dennoch streng konzentriert. Die Zeit mit dem Mädchen zu verbringen war Balsam für ihre Seele. Schon seit fast zwei Stunden arbeiteten sie hinter der Bar mit einem Fleckchen Erde an einem kleinen Beet. „Du musst einfach fest daran glauben, dass es klappt, Marlene. Gieße sie fleißig und manchmal, da kannst du auch mit ihnen reden.“ Sie blickte das Blumenmädchen fragend an. „Mit ihnen reden?“ Aeris nickte. „Pflanzen leben auch, genauso wie du und ich. Sie sind ein Teil unseres schönen Planeten und auch sie atmen, trinken und genießen Sonnenstrahlen. Und sie mögen es, wenn man mit ihnen redet. Die Erde hat so viel zu erzählen, du musst nur genau hinhören.“ Marlene war ein wenig verwirrt. Sie wusste zwar, dass Aeris eine tiefe Verbundenheit zum Planeten besaß doch sie verstand es trotzdem nicht richtig, wenn das Blumenmädchen so zu reden begann. Aeris bemerkte den fragenden Ausdruck in ihrem Gesicht und beugte sich zu ihr herunter. „Das Surren der Käfer, das Zwitschern der Vögel, der pfeifende Wind, das tosende Meer, tanzende Blumen, wehende Gräser, knisternde Luft… Es gibt nicht nur uns Menschen auf dieser Erde, aber das haben wir leider vergessen. Deswegen kümmere dich gut um diese Blumen. Das Beet gehört jetzt dir. Wenn sie wachsen und gedeihen mit viel Liebe, wird sich der Planet freuen. Versprochen.“ Nach einigen Sekunde nickte Marlene lächelnd und schaufelte die Samen mit Erde zu. „Marlene? Aeris?“ Denzels Stimme ertönte plötzlich hinter ihnen. Er trug etwas in seinen Armen, das in einer verschmutzten Decke eingewickelt war. „Was ist los Denzel?“, fragte Marlene und er kniete sich neben ihnen nieder. „Ich habe einen kleinen Welpen beim Spielen gefunden. Er hat ganz schlimm gejammert und ist verletzt.“ Er legte das Tier behutsam auf den Boden nieder woraufhin es sofort von Aeris inspiziert wurde. Das hellbraune Fell an der Vorderpfote des jungen Tieres war mit Blut verklebt. In seinen großen, schwarzen Augen konnte man Angst und Schmerz erkennen. Doch es war anscheinend zu schwach um seinem Gefühl mit Bellen und Knurren Ausdruck zu verleihen. Der Hund atmete schwer und jaulte erbärmlich. „Das haben wir gleich…“, sagte das Blumenmädchen und schloss ihre Augen. Die beiden Kinder sahen sie gespannt an. Aeris‘ Hände umfasste sanft die verletzte Pfote des Hundes und sie konzentrierte sich. Inzwischen war auch Cloud hinzugestoßen, doch Marlene machte ihm unmissverständlich klar, dass er ruhig zu sein hatte. Sie beobachtete Aeris intensiv. Das Blumenmädchen flüsterte ein paar Worte, ganz leise, sodass Marlene es gar nicht verstehen konnte. Es klang fast wie eine fremde Sprache und plötzlich fegte eine warme, angenehme Brise über sie hinweg. Auf Marlenes Armen bildete sich im Nu eine Gänsehaut und sie war sich sicher, dass sie nicht die einzige war. Dieser Moment war magisch - im wahrsten Sinne des Wortes. Nach ein paar Sekunden erhob sich der Hund und Marlene konnte sehen, dass seine Wunde so gut wie verschwunden war. Cloud lächelte. Aeris Kräfte waren immer so rein und zart aber dennoch mächtig gewesen. „Und sie glaubte wirklich, sie wäre nur noch eine ganz normale Frau?“, fragte Cloud sich. „So Kinder, eurem Hündchen geht es wieder gut.“, sagte sie lächelnd und zufrieden mit sich selbst. „Cloud dürfen wir ihn behalten?“ Als Aeris seinen Namen hörte, zuckte sie zusammen. Sie drehte sich um und sah direkt in sein schönes Gesicht. Die Erinnerung an den Kuss von vor ein paar Tagen kam sofort zurück und ihr Herz begann zu rasen. Sie hatte es erfolgreich geschafft ihm in letzter Zeit aus dem Weg zu gehen um unangenehme Situationen zu vermeiden, doch jetzt konnte sie nicht flüchten. Die Kinder durften unter keinen Umständen etwas mitbekommen. „Das weiß ich nicht, Kleine. Frag Tante Tifa. Sie ist die Hausherrin“, sagte der Kurier und beugte sich zu dem Welpen herunter und kraulte ihn hinter seinen Ohren. Die beiden Kinder sahen sich an und rannten fast gleichzeitig in die Bar. Der kleine Hund, zuerst etwas ängstlich, folgte ihnen bellend, offensichtlich erleichtert endlich von den Schmerzen befreit zu sein. Cloud kam ein paar Schritte auf sie zu, während sie die schmutzige Decke zusammenlegte. „Das war sehr schön von dir.“ Seine Stimme war sanft und er blickte ihr direkt in die Augen. Etwas verlegen sah sie auf den Boden. „Du… Cloud. Ich, ich hatte heute so ein schlechtes Gewissen, als ich Tifa heute gesehen habe. Der Kuss vor ein paar Tagen…“ Ihre Stimme wurde leiser. „Der Kuss vor ein paar Tagen war wunderschön aber dabei sollten wir es auch belassen. Ich denke es ist auch in deinem Interesse, da ich weiß, dass du dich für Tifa entschieden hast. Sie war für dich da, Cloud, nach meinem Tod. Sie hat dich aufgefangen und aufgebaut. Sie hat dich verdient und ich weiß auch, dass du sie heiraten willst.“ Cloud blieben die Worte im Hals stecken. „Ich hab den Ring in Costa aufgehoben… vom Boden… weißt du noch? Du hast ihn fallen lassen, als du mich gesehen hast.“ Das einzige, was er in diesem Moment tun konnte war nicken. „Ich bin nicht wegen DIR hier, verstehst du? Ich habe anscheinend eine Aufgabe und die ist bestimmt nicht mit dir glücklich bis an mein Lebensende zu sein. Ich bin bestimmt nicht nur auf Erden zurückgeschickt worden um mit dir zusammen zu sein.“ Aeris schluckte und holte tief Luft. Sie musste die Tränen, die in ihr aufstiegen, unterdrücken. Sie musste es schaffen, Cloud glaubhaft zu vermitteln, dass sie ein Leben ohne seine Liebe akzeptieren konnte. Denn sie wollte nur, dass Tifa und Cloud zusammen glücklich waren. Sie fühlte sich schlecht zu infiltrieren, egal wie sehr sie Cloud brauchte. Ihr Zug war abgefahren. Es war nicht ihr Schicksal, auch wenn es Aeris unendlich schwer fiel es zu akzeptieren. „Jedenfalls habe ich über alles noch einmal nachgedacht und es ist dein Schicksal mit Tifa glücklich zu werden. Die Kinder brauchen euch genauso. Ich werde meinen Platz im Leben finden, aber er ist nicht an deiner Seite. Aber ich glaube, das weißt du auch.“ Auch Cloud schluckte. Sein Mund war trocken und der Schmerz brannte. Er wusste, dass sie Recht hatte, doch ihre Worte trafen ihn hart und schmerzten tief in seinem Herzen. „Cloud!“, plötzlich ertönte Tifas leicht erboste Stimme hinter ihnen. „Was soll der Quatsch mit dem Hund?“ Schnell wischte Aeris sich ein paar Tränen aus den Augen und lief ohne einen weiteren Blick an ihm vorbei in die Bar, nichtwissend, dass sie ihm gerade das Herz gebrochen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)