Väter wider Willen von Galenhilwen (Ein Baby stellt Akatsuki auf den Kopf) ================================================================================ Kapitel 3: Sasori, Deidara und das Kleid ---------------------------------------- Viel Vergnügen unMit dunklen Ringen unter den Augen und dem schreienden Häufchen Mensch auf dem Arm schlurfte Kakuzu seit geschlagenen zwei Stunden über den Flur. Und es war gerade einmal sechs Uhr. Wieso musste sich Itachi auch unbedingt enthalten? Wieso konnten sie dieses stinkende, sabbernde und laute Ding nicht einfach an jemanden verkaufen, der auf so einen Dreck stand? Und das dämliche Kichern, wenn sie mit diesem Ding irgendjemanden von den anderen getroffen hatten... daran dachte er mit einem Mix aus Mordlust und Schadenfreude. Mordlust deshalb, da er den anderen gerne ein paar unschöne Dinge dafür angetan hätte. Und Schadenfreude deshalb, da er wusste, dass er in kurzer Zeit eben über diese blöden Penner lachen durfte. Er knurrte übermüdet. Hidan, der Vollarsch, war ja nicht wach zu kriegen gewesen. Bei dem hätte dieser Schreihals nach fünf Minuten Ruhe gegeben, bei ihm jedoch sah das anders aus. Wie eine Sirene brüllte diese kleine Pest auf seinem Arm. Man hatte ihn schon von den Quartieren verjagt! So eine Frechheit, als ob es ihm besser ginge, als den schlafenden Herrschaften! So viel er auch meckerte, es brachte ja eh nichts. Nur eines war ihm in den vergangenen 2 Stunden mehr als klar geworden: der nächste arme Irre, der ihm über den Weg laufen würde, der musste dran glauben. Er würde die kleine Stinkerin kommentarlos überreichen und seinen wohl verdienten Schlaf nachholen! Der Plan hatte doch Format. Und es war ihm gerade herzlich egal, wer dieser arme Irre sein würde. Und wenn es Zetsu wäre, der sich das Bündel als Appetitanreger einverleibte, so wäre ihm das auch Recht gewesen. Auf dem Flur über ihm tat sich schließlich endlich etwas, jemand polterte mehr oder minder galant die gesamte Strecke entlang und hüpfte guter Dinge die Treppe hinab. „Dämlicher Penner, du konntest ja ausschlafen!“ dachte Kakuzu gereizt und wartete, bis Deidara endlich unten ankam. Dieser strahlte verboten süffisant über das ganze Gesicht und schien sich sogar noch darüber zu freuen, als er diesem das Baby kommentarlos, wie geplant, auf den Arm drückte und völlig fertig nach oben schlurfte. Endlich kam er zu seiner wohlverdienten Nachtruhe. Der Blonde strahlte die Kurze fröhlich an: „Guten Morgen, mein Sonnenschein, un! Na, du siehst aber hübsch aus heute. Aber noch hübscher wirst du sein, wenn ich dir meine Überraschung gebe, un.“ Er kramte etwas aus seiner Hosentasche und kicherte: „Das wird dir gefallen, un. Aber erst gibt’s Frühstück!“ Auch Deidara trug seinen Mantel nicht. Irgendwie war Sasori der Einzige, der sich nicht dazu durchringen konnte mal einfach ein bisschen Urlaub vom Alltag zu nehmen und sich statt dessen lieber strikt an die Kleiderordnung hielt. Deidara musste grinsen. Sein Danna war immer so verbohrt und ernst. Es gab wohl nichts, das diesem Umstand je ändern würde. Trotz allem schlenderte er gemütlich in die Küche, setzte seine kleine Freundin auf den Tisch und betrachtete sie eine Weile: „Mmmh... was isst du denn gerne, un? Was essen so kleine Leute wie du überhaupt?“ Er schritt zum Kühlschrank, öffnete diesen und besah sich das Angebot. Es war kaum etwas dabei, das einem Baby zuzumuten wäre: vergammelte Wurst, stinkender Käse, eine halb angekaute Hand, ein 5 Tage alter Burger, Dosennudeln von vor 2 Jahren... Wer war eigentlich für das Essen zuständig? Grinsend schüttelte Deidara den Kopf. Klar! Kakuzu! Nur er konnte so knauserig sein und sich weigern etwas wegzuschmeißen. Dann jedoch fielen ihm Sasoris Joghurts ins Auge. Es würde wohl nicht schaden, wenn er sich einen klaute und es war das Einzige, von dem er sich vorstellen konnte, dass die Kleine das überleben würde. Und da der Akasuna die Dinger immerhin selber aß war auch nicht davon auszugehen, dass er sie, als Schutz vor dem Hunger der anderen, vergiftet hatte. Zumindest bestand eine Hoffnung, dass dem nicht so war... Gesagt, getan. Pfirsich klang doch gut. Mit einem wohl portionierten Schwung fiel die Kühlschranktür wieder zu und der Blonde setzte sich mit Joghurt und Löffel bewaffnet an den Tisch, um der kleinen Prinzessin ihr Frühstück zu offerieren, während Hidan und Zetsu müde in die Küche kamen und sich einen starken Kaffee machten. Sasori war müde und schlecht gelaunt. Da hatte Kakuzu es doch glatt gewagt mitten in der Nacht mit dieser Heulboje auf dem Flur zu randalieren. Genervt verließ er das Zimmer. Sein bekloppter Partner war auch mal wieder nicht zu finden, was in der Regel nur bedeutete, dass dieser wieder irgendetwas im Schilde führte. Auf dem Flur kamen ihm Itachi und Kisame entgegen, die nicht weniger angefressen zu sein schienen als er selbst. Mit einem kurzen Nicken deutete er den beiden an, dass er sie durchaus registriert hatte, aber, wie immer, keinen Drang zu Konversation verspürte. Er passierte die beiden ohne sonderliches Interesse beiderseits. Nach ein paar weiteren Schritten jedoch, fingen die beiden plötzlich dämlich an zu kichern. Genervt drehte er sich um, sofort versuchten die beiden aufzuhören, mit eher mäßigem Erfolg. „Was ist?“ fauchte er. Kisame winkte ab: „Nichts, nichts.“ Ehe er seinen Weg fortsetzte, versah er die beiden noch mit tödlichen Blicken. Nachdem er die Treppe erreicht hatte, brüllten die zwei plötzlich los vor Lachen. Wer hatte denen denn was in den Kaffee getan? Und vor allem: WAS? Rasch hatte er den Gedanken jedoch wieder beiseite geschoben und schlurfte, noch immer schlecht gelaunt, die Treppe hinab. Ein ebenso mies gelaunter Hidan und ein müder Zetsu kamen ihm entgegen. Im Prinzip lief dieselbe Prozedur ab, wie sie es bereits bei Itachi und Kisame zu tun gepflegt hatte. Diesmal jedoch war Sasori dem Ausrasten nahe, als auch die beiden hinter ihm anfingen zu lachen und zu prusten. Er drehte sich ruckartig herum und knurrte: „Was finden heute alle so verdammt lustig an mir?“ Deidara derweil hatte Tisch, Stuhl, Boden und Baby von dem Joghurt befreit, der partout nicht in dessen Mund bleiben wollte. Glücklich lächelte er, das hatte er doch gar nicht so schlecht gemacht und ein kleines Bäuerchen der kleinen Prinzessin verriet ihm, dass es auch geschmeckt haben muss. Stolz holte er seine Überraschung wieder aus der Hosentasche und faltete ein kleines schwarzes Kleidchen auseinander, auf dem vorne und hinten je eine rote Wolke zu sehen war. Rasch zog er es der Kleinen über und flötete: „Kawaiiiiii! Du siehst hinreißend aus, un. Daran habe ich die ganze Nacht gearbeitet. Jetzt muss ich nur noch rasch in die Vorratskammer, einen neuen Umhang holen, bevor...“ Er konnte den Satz nicht beenden, da ein markerschütternder Schrei durch die Flure hallte: „DEIDARAAAAAA!!!!“ Der Blonde sah auf und schluckte schwer: „Oh, oh.“ Mit wutverzerrtem Gesicht kam Sasori in die Küche gestürmt und keifte aufgebracht los: „WAS HAST DU MIT MEINEM UMHANG GEMACHT???“ Er drehte sich um, so dass der Blonde die Rückenpartie des Akasuna betrachten konnte. Trotz der ohnehin schon fast tödlichen Lage für ihn konnte er sich ein dreckiges Kichern nicht verkneifen. Wie es aussah hatte er versehentlich genau dort etwas vom Stoff weggeschnippelt, wo dieser den Hintern des Rothaarigen bedecken sollte. Hilflos grinste Deidara: „Was regst du dich denn so auf, un? Immerhin hast du eine Hose an...“ Ruckartig drehte Sasori sich wieder um und keifte: „ICH BRING DICH UM!“ Während die beiden ihre Runden um den Küchentisch machten, die Kleine auf ebendiesem aß und fröhlich glucksend in die Händchen klatschte, versuchte Deidara den Aufgebrachten zu beruhigen: „Ich wollte dir gerade einen neuen holen, un. Jetzt sei doch nicht so sauer. Ihr steht dein Umhang doch hervorragend, un.“ - „Ich drehe dir den Hals um, das schwöre ich dir!“ - „Reg dich doch ab, Danna. War nicht böse gemeint.“ - „Wofür hast du einen Kopf, wenn du ihn nicht benutzt, baka?“ Eine halbe Stunde später waren beide völlig aus der Puste und schlurften mit der Kleinen nach oben auf ihr Zimmer, da auch Madame ihre Müdigkeit bemerkbar gemacht hatte. Sasori verschränkte die Arme und knurrte: „Also, in mein Bett kommt das Ding aber nicht, verstanden?“ - „Dann eben ins meins, un. Und es ist kein Ding, sondern ein Baby.“ - „Das ist mir herzlichst egal. Ich gehe mir jetzt erst einmal einen neuen Mantel holen und wehe dir, wenn du wieder auf so eine Schnapsidee kommst.“ Er betrachtete den Blonden und dieses kleine Untier mit den braunen Augen abschätzig. Eigentlich sah das Kleid ja schon recht putzig aus. Grimmig schüttelte er den Kopf. So ein Blödsinn! Putzig? Ihm war gar nicht bewusst, dass sein Wortschatz überhaupt über dieses Wort verfügte. Nachdem der Akasuna angefressen das Zimmer verlassen hatte, setzte Deidara die Kleine auf sein Bett und stupste ihr auf die Nase: „So, Onkel Deidara geht mal eben die Windeln von Onkel Kakuzu holen und du wartest hier, un. Mach aber keinen Unfug, un.“ Auch Deidara verließ das Zimmer und der kleine Gast sah sich neugierig um. Sasori, mit einem neuen Umhang bekleidet, kehrte ins Zimmer zurück und sah sich um. Der blonde Spinner war ja schon wieder weg. Sein Blick schweifte zum Bett Deidaras, auf dem der kleine Stinker saß und... „WAAAA! Lässt du wohl meine Puppe in Frieden!“ fauchte er und entriss der Kleinen ruppig das ausgesuchte Spielzeug. Die braunen Augen sahen ihn traurig an und füllten sich mit Tränen. Genervt strich der Akasuna sich über das Gesicht: „Nicht doch, ist doch kein Grund zum Heulen.“ Zu spät. Laut und schrill fing der kleine Gast an zu weinen. Rasch verstaute Sasori seine Puppe in einer Schriftrolle und verfluchte Deidara für dessen Abwesenheit. Er nahm den Quälgeist auf seinen Arm und knurrte: „Jetzt sei schon ruhig. Man geht eben nicht an anderer Leute Sachen.“ Die Blicke der beiden trafen sich und zu seiner absoluten Verwunderung hörte das Ding sogar mit dem Weinen auf. Statt dessen patschten die mickrigen Hände über sein Gesicht und ließen das Bündel fröhlich lallen und kichern. Und schneller, als er gucken konnte, war die Heulboje doch tatsächlich eingeschlafen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)