Believe - Glaube von Pusteblume1991 ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 – „Warum bist du so nett zu mir?“ ------------------------------------------------------ Kapitel 8 – „Warum bist du so nett zu mir?“ Was war nur los? Warum benahmen sich alle auf einmal so seltsam? Selbst Elena und Bonnie schienen sich zu streiten, dabei waren die beiden doch Freundinnen. Damon benahm sich seltsam und überall liefen irgendwelche Polizisten mit Spritzen herum. Was war nur in dieser Stadt? Wurden sie alle verrückt? Ein Virus der sich langsam ausbereitete? Schnell lief ich zu den anderen herüber. Irgendetwas schien Elena ganz schön wütend gemacht zu haben, das ließen ihre Gesten zumindest vermuten. „Julie!“, fragend drehte ich mich um. „Was ist?“ Ben sah mich verwirrt an, „Was ist hier los?“ Ich schüttelte den Kopf und zuckte im selben Moment mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“ Woher sollte ich auch wissen, was hier los war? „Wir sollten gehen.“, Ben ergriff mein Handgelenk. „Nein, Ben.“, dafür dass er etwas jünger war wie ich, hatte er eine ganze Menge an Kraft anzubieten, denn ich schaffte es nicht mich aus seinem Griff zu befreien. Ich deutete hinter mich. „Ich muss zu Elena, Bonnie und Stefan.“, erklärte ich ihm. Ben ließ seinen Blick hinter mich gleiten. „Ich sehe niemanden.“ Ruckartig wandte ich mich um. Wo waren sie hin? Was war nur los? „Komm.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein Ben, geh du nach Hause. Ich muss erst wissen ob es den anderen gut geht, dann komme ich auch. Versprochen.“ Ich nutzte einen Moment in dem Ben abgelenkt war, um mich mit einem kräftigen Ruck aus seinem Griff zu befreien. „Julie!“, rief er mir noch nach, doch ich lief einfach weiter. Ich suchte auf dem ganzen Platz nach einem der anderen, aber es war als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Das gab es doch nicht! Frustriert rieb ich mir über die Arme, es war verdammt kalt. Wo waren sie alle nur? Noch einmal überflog ich den großen Platz der sich vor mir erstreckte. Einige der Menschen waren schon wieder gegangen, sodass man einen eigentlich guten Überblick hatte. Der Bürgermeister war auch plötzlich aufgebrochen und wurde von Polizisten weggebracht. Ich schüttelte den Kopf. Das war mehr als seltsam. Als ich dann jedoch noch immer niemanden entdecken konnte, entschloss ich mich nachhause zu gehen um nach Ben zu schauen. Nicht das ihm noch etwas passierte. Als ich leise die Tür aufgeschlossen hatte, kam mir Ben schon mit großen Schritten entgegen. „Geht’s dir gut?“, fragte ich und musterte meinen Bruder gründlich, obwohl er mir zunickte. „Und dir?“ „Etwas kalt, aber sonst okay.“ Ben der neben dem Sofa stand beugte sich über eben jenes und reichte mir eine Wolldecke. „Hier.“, fürsorglich breitete er sie aus und legte sie mir über die kalten Schultern. „Danke.“ Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa und starrten einige Minuten an die Wand. „Mit wem warst du eigentlich auf der Parade?“, ich zögerte ehe ich meinen Kopf vorsichtig an Bens Schulter anlehnte. Ich fror so erbärmlich. „Mit Jeremy.“ Ich hob meinen Kopf so das ich ihn ansehen konnte. „Jeremy Gilbert? Wusste gar nicht das du mit ihm befreundet bist.“ „Er ist ganz in Ordnung.“ Ben zuckte mit den Schultern. „Dann war da plötzlich dieses Mädchen, er schien sie wirklich zu mögen. – Anna hieß sie, glaub ich.“ „Echt?“, gähnte ich. „Es war seltsam sie hat sich plötzlich vor Schmerzen gekrümmt, ehe zwei Polizisten sie mitgenommen haben. Ob es ihr gut geht?“ Nun lag es an mir mit den Schultern zu zucken. „Bestimmt.“ Abermals gähnte ich. „Ist Mom da?“ Ben schüttelte den Kopf. „Was auch sonst.“ Ich schnaubte. Eine Zeitlang saßen wir beide noch zusammen auf dem Sofa und starrten in unterschiedliche Richtungen. Der Tag heute war aber auch reichlich seltsam gewesen und ich war mir nicht sicher ob ich wissen wollte was genau es war. Jedenfalls war diese Kleinstadt seltsam von den Menschen ganz zu schweigen. Wären wir mal besser nicht umgezogen. Bisher hatte e nämlich nicht wirklich etwas gebracht. „Lass uns schlafen gehen.“ Achtlos ließ ich die Decke auf das Sofa fallen. Etwas später im Bett starrte ich dann an die dunkle Zimmerdecke. Der Schlaf wollte mich einfach nicht überrollen. Was mit dieser Anna wohl passiert war? Ob es den anderen gut ging? Brauchten sie vielleicht Hilfe? Unwillkürlich glitt mein Blick zu den Bildern auf meiner Kommode, die im schwachen Mondlicht schwer zu erkennen waren. Ob es etwas mit mir zu tun hatte? Passierte das alles vielleicht wegen mir? Meine Mutter hätte eindeutig mit Ja geantwortet. Seufzend drehte ich mich zur Seite. Diese Kleinstadt war das Schlimmste was mir passieren konnte. Das ächzende Geräusch das vom Fenster her erklang ließ mich erschrocken hochfahren. „Zisch ab.“ Der Rabe blickte mich aus dunklen Augen an. Unheimlich, warum kamen diese Tiere eigentlich immer an mein Fenster? In meine Gegenwart? Als das Tier noch immer nicht verschwand zog ich mir die weiße Decke über den Kopf. Ich wollte das Vieh nicht sehen. Am nächsten Morgen wurde ich durch den penetranten Klingelton meines Telefons geweckt. Da war aber jemand auch hartnäckig und schien nicht gewillt aufzulegen. Seufzend fischte ich auf dem Nachttisch nach dem Handy und betätigte den grünen Hörer. „Ja?“, murmelte ich. „Julie?“, drang es fragend aus dem anderen Ende der Leitung. Ich seufzte. Wer sonst? „Ja?“ „Hier ist Elena. – Ich wollte dir sagen das es mir leid tut das wir uns gestern nicht gesehen haben, … aber es kam etwas Wichtiges dazwischen.“ „Schon okay. – Alles in Ordnung bei dir?“ Einen Moment war es still am anderen Ende. „Bei mir schon. Caroline,… sie hatte einen Autounfall.“ Prompt saß ich senkrecht in meinem Bett. „Ist sie..?“ „Nein! Nein, sie hat die acht durchgestanden. Die Ärzte meinten das sie durchkommen wird.“ Erleichtert stieß ich die unbemerkt angehaltene Luft aus. Gott sei Dank. „Gehst du sie nachher besuchen?“ „Ja ich und all die anderen. Kommst du mit?“ „Gern, ich bin dann nachher bei dir, okay?“ „Ja. Bis später.“ Seufzend legte ich auf und schlug sie Bettdecke beiseite. Einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich gedacht das Caroline,… das sie vielleicht tot war. Ein beängstigendes Gefühl. „Julie?“ Ächzend erhob ich mich, all meine Knochen taten mir weh. „Ja?“, rief ich Ben dann fragend zu. „Du hast besuch! – Ich bin weg!“ Rasch zog ich mir den dünnen Morgenmantel über mein Top und meine Schlafhose, ehe ich flink die Treppe hinunter lief. Ich seufzte. Wo war er nur schon wieder hin? „Morgen.“ Perplex blieb ich am Treppenabsatz stehen. „Du? Was willst du?“ „Du bist verärgert.“, Damon stand lässig gegen die Wand gelehnt da und sah zu mir auf. „Richtig.“ Langsam kam ich die letzten Treppen runter. „Und du bist gestern einfach abgehauen.“ In seiner typischen Manier zog er eine Augenbraue nach oben. „Richtig, deswegen bin ich hier.“ „Eine Erklärung?“ Damon schüttelte den Kopf. Nein natürlich nicht, wie kam ich auch nur auf den Gedanken. „Sondern?“, fragte ich gelangweilt. „Eine Entschuldigung.“ „Wirklich? Und wie sieht die aus?“ Damon schüttelte den Kopf. „Tzzt, eine Überraschung.“ Verärgert zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich hasste Überraschungen. „Wann?“ „Heute Abend.“ „Kann nicht.“ Damon links liegen lassend betrat ich die Küche. Wie gut das Ben immer so früh wach war, dann gab es am Morgen mindestens schon einmal fertigen Kaffee. Genau das was ich jetzt brauchte. Mit Milch und Zucker. „Du kannst. Immerhin besuchst du Caroline am Nachmittag.“ Überrascht wandte ich mich Damon zu der nun in der Küchentür stand, die Hände locker in den Hosentaschen vergraben. „Woher weißt du davon?“ Wieso musste dieser Kerl immer alles wissen und merken? „Die liebe Elena hat mit dir Telefoniert, euer Gespräch habe ich zufällig mitgehört.“ Natürlich, zufällig. „Also gut. Eine Chance gebe ich dir noch Damon Salvatore.“ „Wie gnädig.“ Gegen meinen Willen musste ich lächeln. Ich schaffte es einfach nicht ihm böse zu sein und es war mir unbegreifbar warum mich alle vor Damon gewarnt haben. Okay, er war seltsam in gewisser Weise, aber das hieß nicht das er gefährlich war. Vielleicht lag es auch daran das Damon und ich uns ähnlicher waren als ich zugeben würde. Immerhin schien er keine Freunde zu haben, die hatte ich auch nicht auf der alten Schule. Wir kämpften beide für uns alleine. Vielleicht war es auch deswegen weswegen ich ihn mochte. Es war etwas das mich anzog, das mich magisch anzog und dessen konnte ich mich nicht entziehen. Kurz schielte ich zu Damon herüber. Vielleicht irgendwann, wenn wir uns besser kannten, vielleicht würde ich ihm soweit vertrauen das ich ihm alles erzählte und vielleicht würde er mir etwas über sich erzählen. „Ich hole dich im Krankenhaus ab.“ Ich nickte, „Okay.“ Diskutieren brachte mit Damon sowieso nichts. Da war es eher möglich das eine Wand mir antworten würde, bevor Damon in irgendeiner Sache nachgab. „Hallo“, begrüßte ich die anderen als Elena und ich im Eingangsbereich des Krankenhauses ankamen. Ich hasste Krankenhäuser. Es war so steril und roch nach den verschiedensten Krankheiten, einfach widerlich. „Wie geht es ihr?“ Bonnie zuckte mit den Schultern. „Sieh selbst.“ Ich war wohl auf alles gefasst, aber das was ich sah ließ mich wohl leicht verwirrt aussehen. Elena meinte noch am Telefon das Caroline beinahe gestorben wäre und nun saß sie da und sah vom Fernseher zu uns herüber und lächelte. Wenn jemand dem Tot knapp von der Schüppe gesprungen ist, sah das für mich etwas anders aus. „Hey Leute.“, Caroline richtete sich in dem Bett in eine sitzende Position auf. „Wie fühlst du dich?“ Bonnie ergriff mitfühlend die Hand der Blonden, während ich eher etwas abseits stand. Immerhin kannte ich Caroline noch nicht so gut, wie Elena die neben dem Bett auf dem Hocker saß. „Besser.“, antwortete Caroline nachdenklich. „Die Ärzte meinen es wäre ein wunder das es mir schon wieder fiel besser ging.“ Ich sah wie Elena, Bonnie einen wissenden Blick zuwarf. Hatten sie damit etwas zu tun? Nein, ich schüttelte meinen Kopf. Das war absurd, warum sollten die beiden etwas mit Carolines Verfassung zu tun haben? „Hey Julie.“ Ich lächelte ihr kurz zu „Hey.“ Was sollte ich ihr auch schon sagen? Die Arme vor der Brust verschränkt lehnte ich gegen die weiße Krankenhauswand. Wenn es etwas gab das ich am meisten hasste, dann waren es Krankenhäuser, viel zu oft schon war ich in ihnen gewesen. Und schon viel zu oft ist ein geliebter Mensch darin gestorben. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn Caroline es nicht geschafft hätte. Die frische Luft tief einatmend trat ich Stunden später aus dem Krankenhaus. Zweifelnd sah ich in den Himmel. Es wurde schon wieder dunkel. Generell schien die Sonne nicht so stark, egal an welchem Tag. „Können wir?“ Erschrocken wandte ich den Kopf, ehe sich meine Augenbrauen verärgert zusammen zogen. Schade, irgendwie hatte ich eigentlich gehofft Damon würde die Verabredung vergessen. Ich seufzte, was ihn wie immer eine Augenbraue heben ließ. „Du bist noch immer verärgert.“ Ich winkte ab. „Lassen wir es hinter uns bringen. Ich möchte nach Hause.“ Damons Augen verengten sich für einen Moment, anscheinend schien ihm meine Antwort nicht zu gefallen. Pech gehabt. Nachdem Damon die Auffahrt zu seinem Haus hinauf gefahren war, ließ ich lustlos den Sicherheitsgurt in die Halterung zurück schnellen. „Und nun?“, blickte ich ihm fragend an. „Wirst du sehen.“ „Damon? Was machen wir?“ Verwirrt folgte ich ihm in das Haus. „Schon vergessen? Du bekommst eine Führung durch das Haus.“ „Oh.“ Ich überlegte, wann hatte ich ihn denn um eine Führung gebeten? Ich konnte mich nicht…. Doch damals bei Elena. Wir hatten zusammen gegessen und dann einen Film geschaut. Das hatte er sich gemerkt? „Abend.“ Stefan erhob sich von dem Sofa auf dem er bis eben noch gesessen hatte. „Hi.“, zur Begrüßung hob ich kurz meine Hand. „Was machst du denn hier?“, Damon blickte mit missgestimmtem Gesichtsausdruck zu seinem Bruder herüber. „Ich wohne hier. – Außerdem muss einer darauf achten das ihr nichts blödes anstellt.“, wobei Stefan seinen Bruder eigenartig betrachtete. Ich seufzte Anscheinend hatte ich wieder einmal etwas nicht mitbekommen. „Ich kann auch…“ „Nein.“, unterbrach mich Damon ehe er wieder zu Stefan sah. „Wir kommen alleine zurecht. Verschwinde.“ Stefan blickte prüfend zu Damon, nickte und verschwand. Seltsam. „Damon? Kann ich etwas zu trinken bekommen?“, fragte ich um die einkehrende Stille zu durchbrechen. „Komm.“, nickte er und führte mich in die geräumige Küche. Alles in allem fand ich das Haus super, wenn man von den alten Möbeln und den Antiquitäten absah, die es reichlich gab. Damon reichte mir ein Glas Wasser das ich dankend annahm. Über den Rand des Glases hinweg beobachtete ich ihn. Warum er sich solche Mühe gab sich bei mir zu entschuldigen? Das passte nicht in das Bild das mir die anderen von ihm einflößen wollten. Ob er sich mir gegenüber verstellte? Etwas verheimlichte? Oder war es eher das die anderen ihn nicht gut genug kannten. „Damon?“ Ich wartete bis seine eisblauen Augen auf mir ruhten und ich somit seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Warum bist du so nett zu mir?“ Davon abgesehen das nie irgendjemand in letzter Zeit nett zu mir gewesen war, verwirrte es mich. „Ich meine selbst obwohl ich dich angemeckert habe, möchtest du dich bei mir entschuldigen?“ Vorsichtig stellte ich das Glas auf der Küchentheke ab, ohne dabei den Blick abzuwenden von Damon. Es schien als würde er angestrengt nachdenken. „Ich zeige dir das Haus.“ Ich schnaubte. „Bekomme ich auf meine Frage keine Antwort?“ Wieso wich er mir aus? Unwillkürlich hielt ich die Luft an als Damon nah an mich heran trat, sodass er seinen Blick senken musste um mir in die Augen zu sehen. „Ein anderes mal.“ „Wieso?“, fragend legte ich den Kopf schief. Damon glitt mit seinen Augen an meinem Hals entlang nach unten, ehe er wieder in meine Augen sah. „Es ist kompliziert und eine lange Geschichte.“ Er wandte sich ab. Ich nickte. „Damon?“ „Hmh?“ Langsam trat ich hinter ihn und legte meine Hand auf seine Schulter. „Wenn du mir irgendwann vertraust und mir alles erzählen kannst, dann verspreche ich dir das ich dir auch etwas erzähle. Über mich, etwas das ich den anderen nie sagen werde können, weil …. Weil sie nicht so sind wie du.“ Mit überraschte Gesicht wandte sich Damon mir zu. „Du weißt nicht auf was du dich einlässt.“, murmelte er und schien in Gedanken. „Du auch nicht.“, erwiderte ich ruhig. Ich wehrte mich nicht, als er mich an sich zog und seine Lippen mit den meinen verschloss. Obwohl ich im ersten Moment nur da stand, begann ich nach einigen Sekunden meine Hände um seinen Nacken zu legen. Noch nie hatte mich jemand so geküsst wie Damon es tat. Und was war an einem Kuss schon verwerflich? Es machte mich schwerelos und ließ mich einen Moment einfach nur ich sein. Ohne immer nachzudenken und zu grübeln. Ohne sich immer Gedanken zu machen, was wäre wenn… Es war einfach schön. Damon wanderte an meinem Hals hinunter und verharrte dort. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut am Hals spüren, seine Lippen die sachte über der Pulsader schwebten. „Damon?“, flüsterte ich, als er sich noch immer nicht bewegte. „Du weißt nicht auf was du dich einlässt, Julie.“, seine dunkle Stimme verschaffte mir eine Gänsehaut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)