Just one moment von Rajani (No. 6 Romantic Warriors) ================================================================================ Kapitel 3: Warmer Regen ----------------------- johooo es geht weiter :) hab ja wohl mal wieder lang genug auf mich warten lassen ;) los gehts Es war wieder spät geworden und Eiri saß vor einer der letzten Akten. Er musste in letzter Zeit wirklich viel arbeiten und um alles zu schaffen musste er eben länger arbeiten. Ayaka gefiel das zwar nicht, aber sie akzeptierte es. Eiri schloss die Akte wieder und drehte seinen Bürostuhl dem großen Fenster hinter sich zu. Draußen waren dicke Wolken aufgezogen. Es würde wohl heute noch regnen. Er drehte den Stuhl wieder zurück. Sein Blick fiel auf die Tür. Diese öffnete sich langsam, ja geradezu vorsichtig, dann lugte ein dunkler Schopf hindurch, der ihm ein Seufzen entlockte. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet. „Was machst du denn hier?“, fragte er. „Tut mir Leid, ich hab's dir gesagt. Ich weiß nicht, ob ich dir widerstehen kann und...“, setzte Ryuchi an, während er das Büro betrat und die Tür hinter sich schloss. Eiri sagte nichts dazu, sondern schaltete lediglich den Computer ab, schloss die Fenster hinter sich und nahm seine Tasche. Er sagte auch nichts, als er vor Ryuchi stehen blieb. „Eiri...“, setzte Ryuchi an, doch Eiri ging zur Bürotür, die er ihm aufhielt. Ryuchi verstand und ging hinaus. Genau wie beim letzten Mal trottete er vor Eiri her zum Fahrstuhl und gemeinsam fuhren sie ins Untergeschoss. Weiterhin wortlos öffnete Eiri die Beifahrertür, ging zur Alarmanlage und schaltete sie ein. Dann kam er zurück und setzte sich immer noch wortlos hinter das Steuer. Wie beim letzten Mal fuhr er auch heute mit rasantem Tempo vom Firmengelände und schnallte sich selbst erst nach der nächsten Kurve an. „Soll ich dich nach Hause fahren?“, brach Eiri nun endlich die Stille. Ryuchi senkte den Blick. „Ja...“, sagte er leise, fast flüsternd. Eiri startete den Motor wieder. Er fragte nicht, wo lang er fahren musste, er hatte es sich anscheinend gut gemerkt. Er fand den Weg sofort und hielt nach einigen Minuten vor Ryuchis Wohnblock an. Erst saßen sie einen Moment stillschweigend da. Keiner öffnete die Türen. Doch dann war es Eiri, der die Autotür öffnete und hinausging. Er ging um seinen Wagen herum und öffnete Ryuchis Tür, schaute ihn geradezu fordernd an. Ryuchi bewegte sich nun doch und kam aus dem Auto. Er ging an Eiri vorbei und hörte, wie er die Autotür zuwarf. Doch er hörte nicht, wie er die andere Tür öffnete. Er drehte sich wieder herum und erschrak. Eiri stand direkt hinter ihm. „Was...? Ich dachte du...“ Ryuchi musterte ihn irritiert. Ich dachte, er fährt gleich wieder... „Was dachtest du?“, fragte Eiri. „Das du... gleich wieder losfährst. Zu Ayaka...“, antwortete Ryuchi. „Dachtest du das... Letztens hast du doch zu mir gesagt, fahr vorsichtig... Dann bin ich ja wohl heute dran, so wie du dich verhältst. Sei vorsichtig.“, sagte Eiri und legte eine Hand auf Ryuchis Schulter. Ryuchi schaute ihn an. „Eiri...“ „Was?“ „Es regnet.“, sagte Ryuchi, dem gerade mehrere lauwarme Tropfen ins Gesicht gefallen waren. Eiri hatte den Regen gar nicht wahrgenommen. Das irritierte ihn nun umso mehr. „Und nun?“, fragte er, den Blick zur Wolkendecke gerichtet. „Willst du... mit rein kommen, so lange?“, fragte Ryuchi. „Warum? Ich kann doch jetzt weiterfahren, du wirst ja wohl die Treppen nach oben schaffen?“, meinte Eiri. Ryuchi senkte den Blick. „Du hast nicht noch ein bisschen Zeit?“ Eiri seufzte. Eigentlich wollte er das nicht. Aber der Regen wurde stärker. Er war zwar warm, aber Eiri bezweifelte, dass er jetzt fahren würde können. Ryuchi beanspruchte gerade völlig seine Aufmerksamkeit und wenn er weiter darüber nachdachte, dann würde er das wohl noch den ganzen Abend tun. Wiederum seufzend legte er ihm die Hand auf die Schulter und schob ihn zur Tür. Ryuchi schaute ihn stirnrunzelnd an und schloss dann die Tür auf. Er war noch erstaunter, als Eiri ihm dann folgte. Er schloss die Wohnungstür auf und schaute irritiert zu, wie Eiri ihm auch in seine Wohnung folgte und sich im Flur umsah. „Schön hast du's hier.“, sagte Eiri. „Hm, danke.“, meinte Ryuchi und verschwand in der Küche. „Willst du was trinken?“ „Nein, ich wollte gleich wieder los, wenn es aufgehört hat zu regnen.“, sagte Eiri und warf einen Blick in das Wohnzimmer und auf das bequeme Sofa. „Wie du meinst. Aber ich denke nicht, dass es so schnell aufhören wird.“ Ryuchi stand nun neben ihm. Eiri spürte seinen Blick auf sich ruhen und schaute zu ihm. „Was soll das werden, Ryuchi? Warum warst du heute im Büro?“, fragte er. „Ich hab dir gesagt, ich weiß nicht, wie lange ich dir noch widerstehen kann.“, sagte Ryuchi ehrlich. „Versteh ich das jetzt also richtig? Du kannst es nicht...?“ Ryuchi schüttelte den Kopf. Die schwarzen Strähnen strichen über seine Wangen und als er die Augen wieder aufschlug, blieb eine davon an seinen Wimpern hängen. Eiri schluckte schwer. Das hatte er befürchtet. Er hatte es fast geahnt, dass Ryuchi das bestätigen würde, was er vorhin im Büro schon angedeutet hatte. Er konnte dazu nichts sagen, wollte es nicht. Stattdessen setzte er sich in Bewegung und verließ Ryuchis Wohnung. „Eiri! Warte!“, japste Ryuchi und lief ihm nach. Erst draußen vor der Eingangstür des Wohnblocks holte Ryuchi Eiri ein. Eiri stand vor der Treppe zur Tür. Ryuchi blieb im Eingang stehen. Es regnete. Noch immer war der Regen warm, genau wie vorhin. Eiri schaute ihn an, wandte sich dann ihm ganz zu. „Was erwartest du denn jetzt von mir?“, fragte er und spürte, wie seine Stimme zwischen Wut und Verzweiflung geradezu schwankte. Ryuchi schaute hilflos nach links, dann nach rechts, doch er antwortete nicht. Eiri kam zu ihm und blieb nah vor ihm stehen. Ryuchi schaute ihn an. Ja, was erwarte ich eigentlich... „Ich... liebe dich...“, sagte Ryuchi kaum hörbar. Aber Eiri hatte es gehört und er spürte, wie er anfing zu zittern. Nicht vom Regen, der war immer noch warm. Dann sah er Ryuchi blinzeln, dabei bekam er kaum Regen ab, da er immer noch halb im Türrahmen der Eingangstür stand. Das konnten nur Tränen sein. Ayaka hat noch nie so „Ich liebe dich“ gesagt... na gut, sie hat dabei auch nie geweint... Bitte hör auf zu weinen... Er seufzte. Dann hörte er auf nachzudenken und hob stattdessen seine Hände. Als gehörten sie nicht ihm, sah er, wie seine Hände sanft über Ryuchis Wangen strichen. Er schob die Strähnen beiseite und wischte die Tränen weg. Was mach ich denn? Ich mach ihm ja Hoffnungen... Ich sollte das nicht tun, aber... Ryuchi öffnete seine Augen wieder und schaute erstaunt und beinahe erwartungsvoll zu Eiri, doch mehr passierte nicht. Er schloss seine Augen wieder und erneut rollten Tränen über sein Gesicht und verschwanden warm zwischen Eiris Fingern. Eiri schluckte schwer. Um Himmels Willen, was tu ich nur!? Dann beugte er sich zu Ryuchi hinunter, nahm seine Hände weg und küsste ihm sanft die Tränen von den Wangen. Ryuchi riss erstaunt die Augen auf. Er hatte fast nicht mehr zu hoffen gewagt, dass etwas derartiges von Eiri noch kommen würde, doch er hatte ihm gerade tatsächlich die tränenfeuchten Wangen geküsst! Eiri ließ ihn los, blieb aber vor ihm stehen. Was hab ich gerade getan? Ryuchi zögerte erst, doch er wollte es versuchen. Eiri war etwas größer als er, also stellte er sich ein Stück auf seine Zehenspitzen und näherte sich Eiri ein wenig. Dann gab er ihm einen vorsichtigen Kuss. Eiri war so erschrocken, dass er nichts tun konnte. Er stand einfach nur da und ließ es geschehen, ja er fing sogar an, diesen sanften, vorsichtigen Kuss zu genießen. Doch dann drang der Regen immer deutlicher in sein Bewusstsein zurück, sodass er sich erschrocken von Ryuchi löste und zum Auto rannte. Ohne jegliche Regung blieb Ryuchi stehen, er schaute Eiri erst nach, als er den Motor hörte und die quietschenden Reifen, als Eiri aufs Gaspedal trat und davonraste. Eiri... Dann musste er lächeln. Er hatte ihn geküsst und Eiri hatte es für einen kurzen Moment tatsächlich geschehen lassen. Und er glaubte auch bemerkt zu haben, dass Ayas Zukünftiger es sogar einen Augenblick genossen hatte. Eiri jagte durch die Straßen, es grenzte beinahe an ein Wunder, dass ihn niemand anhielt und ihn einem Alkoholtest unterzog. Genauso grenzte es an ein Wunder, dass er nicht gegen irgendeinen Laternenpfahl fuhr. Erst als er eine rote Ampel erwischte nutzte er die Wartezeit, um zu überlegen. Was hab ich da gerade getan?! Ich hab es zugelassen, dass er mich küsst! Nein! Das darf ich Aya nicht sagen! ... Aber, … wenn ich recht drüber nachdenke... es war schön, irgendwie... Die Ampel sprang auf grün um und Eiri fuhr weiter. Er fuhr nun ruhiger und erreichte kurz darauf sein Ziel. Er fuhr den Wagen in die Tiefgarage und ging zur Wohnung. Dort atmete er kurz tief durch, bevor er die Tür aufschloss. Er ging hinein, legte seine Tasche ab und schlüpfte aus seinem Anzug. Ayaka lag bereits im Bett, es war heute auch noch später geworden, als beim letzten Mal als Ryuchi in seinem Büro aufgetaucht war. Er legte den Rest seiner Kleider im Schlafzimmer ab. Ayakas Kopf lag im Kissen, ein friedlicher Ausdruck auf ihrem Gesicht. Er seufzte und legte sich neben sie. Sein Blick wanderte zu ihr. Wir werden heiraten... Was erlaube ich mir also eigentlich? huuuh ^^ ich hoffe es hat euch gefallen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)