Just one moment von Rajani (No. 6 Romantic Warriors) ================================================================================ Kapitel 5: Auf leisen Sohlen... ------------------------------- Jaaa.... Schande auf mein Haupt, ich weiß ;) es dauert immer so lange xD aber jetzt gehts weiter, viel Spaß Bei Ryuchi angekommen, deutete dieser auf das Sofa, wo sich Eiri niederließ. Ryuchi hingegen stellte seine Tüte mit dem Anzug daneben und holte eine Flasche Wasser und eine Flasche Wein die er zur Auswahl auf den schwarzen Wohnzimmertisch stellte. „Was willst du trinken?“, fragte Ryuchi. „Wasser... Und? Hast du einen Anzug gefunden? Ayaka hat mir gesagt, dass ihr shoppen wollt.“ „Ja hab ich! Sogar einen richtig tollen. War zwar ziemlich teuer, aber das war mir egal!“, sagte Ryuchi mit einem Strahlen in den Augen. „Teuer? Du musst doch nicht gleich ein Vermögen ausgeben!“, meinte Eiri. „Ach was! Ich fand ihn toll und mal ehrlich... Wann kauft man sich denn mal einen guten Anzug?“ „Ja genau... Und wann trägt man ihn dann, wenn nicht auf der Arbeit?“, seufzte Eiri, dem es bisher mit seinen Anzügen nicht anders gegangen war. „Ach Eiri... Jetzt schau ihn dir wenigstens mal an.“, bat Ryuchi und hob die Tüte hoch, die in edlem Schwarz mit einem silbernen Logo protzte. Eiri konnte auch gar nicht darauf antworten, denn kaum, dass Ryuchi das gesagt hatte, hüpfte er auch schon mit der Tüte in sein angrenzendes Schlafzimmer. Eiri hörte nur Sekunden darauf fallende Kleidungsstücke und konnte nicht umhin, einen Blick durch den Türspalt zu werfen. Da war es plötzlich, dieses Kribbeln. Warum hatte er überhaupt einen Blick hinein werfen wollen? So schnell wie Ryuchi in dem Zimmer verschwunden war, so schnell kam er auch wieder zurück. Eiri machte einen Satz nach hinten, um wieder dort zu sitzen, wo er auch vorher gesessen hatte. Ryuchi stolzierte in das Wohnzimmer und flanierte beinahe vor Eiri hin und her, drehte sich und wartete auf ein Urteil des zukünftigen Bräutigams. Eiri folgte ihm mit seinen Blick. Er musste schlucken, denn der Anzug war ein wirklich gutes Stück und er stand Ryuchi einfach wahnsinnig gut. Er ertappte sich sogar dabei, wie er sich dessen Körper unter dem womöglich sehr weichen Stoff vorstellte. Hastig schüttelte er den Kopf, um den Gedanken wieder loszuwerden. „Was ist, gefällt er dir nicht?“, fragte Ryuchi. „Doch doch! Er steht dir wirklich gut, Ryuchi.“, antwortete Eiri hastig. Das Strahlen kehrte in Ryuchis Gesicht zurück. „Na dann ist ja gut!“, meinte er grinsend und hüpfte ins Schlafzimmer zurück, um den Anzug wieder auszuziehen. „Sag mal, bist du eigentlich immer so?“, fragte er und schaute Ryuchi wieder nach. „Wie meinst du das jetzt?“, fragte Ryuchi, während er sich weiter umzog. Eiri sprang erschrocken auf das Sofa zurück, als Ryuchi sich umdrehte, um nach etwas auf dem Bett zu greifen. „So durchgeknallt, so wie jetzt!“ „Nein, nicht immer.“, antwortete Ryuchi und kam dann aus dem Zimmer zurück, jedoch ohne Lächeln. „Wie dann?“, fragte Eiri und musterte Ryuchi. Ryuchi stand vor ihm, in einer schwarzen Hose und einem dazu passenden, dünnen und körperbetonten naturweißen Pullover. Wieder musste Eiri schlucken, doch er wollte nicht schon wieder den Kopf schütteln, um seinen Gedanken an die Formen darunter abzuschütteln. Das wäre womöglich langsam auffällig. Ayakas kleiner Bruder musterte Eiri, der ihn die ganze Zeit ansah, seit er aus dem Zimmer gekommen war. „Anders?“, meinte er dann, um endlich auf Eiris Frage zu antworten. „Was?“, fragte Eiri irritiert. „Ich bin sonst anders. Das wolltest du doch wissen?“ „Äh ja...“, murmelte Eiri. „Ich hol Gläser... Willst du wirklich Wasser? Mir ist eingefallen, dass ich noch Saft und Cola da habe.“ „Ja...“ „Weißt du was, komm doch einfach mit in die Küche.“, sagte Ryuchi und ging vor, doch als Eiri nicht hinterher kam, schaute er um die Ecke zurück ins Wohnzimmer. „Eiri? Kommst du?“ „Sag doch, wenn du willst, dass ich mich bewege...“, meinte Eiri und folgte Ryuchi in die Küche. Ryuchi schaute ihn, als hätte er gerade einen Schlag ins Gesicht bekommen. „Bleibst du bei Wasser?“, fragte er beinahe tonlos. „Ja, Wasser.“, meinte Eiri und schaute sich um. Ryuchi füllte derweil zwei Gläser mit dem Mineralwasser, stellte die Flaschen wieder weg und kam mit beiden Gläsern auf Eiri zu. Der machte in dem Moment auf dem Absatz kehrt und ging voran. „Schon okay, du willst nicht, dass ich dir zu nahe komme...“, meinte Ryuchi, während er Eiri ins Wohnzimmer folgen wollte und dabei den Blick auf dessen Rücken gerichtet hatte. Eiri blieb ruckartig stehen, als er den leise ausgesprochenen Satz gehört hatte. Er schaute halb hinter sich, konnte aber Ryuchis Gesichtsausdruck nicht deuten. Er ging weiter und Ryuchi folgte ihm. Er stellte die Gläser ab und sie setzten sich stillschweigend nebeneinander. „So war das nicht gemeint...“, sagte Eiri nach einer Weile. „Achso? Der Ton macht immer noch die Musik... Du hast nämlich gerade so geklungen, als würdest du deinen hübschen Hintern nicht einen einzigen Millimeter bewegen, wenn du nicht musst.“, meinte Ryuchi und trank einen Schluck Wasser. „Bitte?“, fragte Eiri perplex und warf Ryuchi einen mehr als fragenden Blick zu. „Schon gut, reg dich nicht auf. Das war nicht böse gemeint.“, sagte Ryuchi. „Das meinte ich auch gar nicht.“ Ryuchi musterte ihn einen Moment. „Was denn dann?“, fragte er unschuldig. Eiri warf ihm einen mürrischen Blick zu. „Du weißt schon, wovon ich rede.“ Ayakas Bruder grinste frech. „Ach das... Na und? Ist doch so.“ „Ach vergiss es-“, setzte Eiri an, doch Ryuchi unterbrach ihn schon. „Kann ich nicht.“, sagte er. Doch Eiri ignorierte ihn. „Wie bist du nun sonst, wenn du nicht so durchgeknallt bist.“ „Ich sagte doch schon, anders. Weißt du, das musst du erleben. Da musst du schon dabei sein, wenn du das verstehen willst.“ Eiri nickte nur und schaute dann auf das Glas Wasser in seiner Hand. Dann lächelte er. „Das ist aber noch kein Männergespräch wie du vorhin gesagt hast.“, meinte er dann. Ryuchi lächelte wieder. „Ach ja, genau! Also, pass auf. Wenn du schon heiratest, dann musst du auch einen Junggesellenabschied feiern!“, sagte er mit einem breiten Grinsen. „Einen was?“, fragte Eiri ehrlich überrascht. Ryuchi musste lachen und erklärte ihm dann, dass die Europäer zumindest so etwas feierten, kurz bevor sie heirateten. Diese „Feier“ bestand allerdings hauptsächlich darin, dass man ausging und der Bräutigam oder die Braut, die das natürlich getrennt feierten, bestimmte Dinge tun mussten. Beispielsweise irgendetwas verkaufen. Ansonsten ging man tatsächlich feiern und besonders die Männer tranken wohl auch sehr viel. Während Ryuchi ihm dies lachend erklärte, saß Eiri daneben und konnte sich über diesen komischen Brauch aus Europa nur wundern. Dort gingen die Männer sich vor ihrer Hochzeit betrinken? Ob das die Frauen auch taten? „Wieso machen die das?“, fragte er. Ryuchi grinste breit. „Na wegen der Hochzeit! Deswegen heißt es ja auch Junggesellenabschied. Sie nehmen Abschied von all den schönen und lustigen Dingen, die sie in der Ehe nicht mehr einfach so machen können. Wie eben halt mit den Kumpeln in einer Bar trinken gehen. Das wird man zukünftig mit seiner Frau in einem feinen Café tun und nicht mehr mit den Kumpeln in einer Kneipe um die Ecke. Deswegen machen die das und auch weil es Spaß macht.“, erklärte Ryuchi. „Klingt logisch. Und ich muss sagen, das finde ich sogar ganz interessant. Hast du schon eine Idee?“, fragte Eiri. Ryuchi freute sich, dass Eiri die Idee gefiel. „Nein, noch nicht. Aber da fällt mir schon was ein, du musst nur deine Freunde und Kollegen fragen, ob sie in zwei Wochen ungefähr Zeit haben, mit dir sowas zu machen.“ „Okay, ich frag einfach. Wobei... ich glaube nicht, dass da irgendwer mitmacht. Die meisten, die ich kenne, planen vieles schon ziemlich lange im Voraus, also werden einige wohl keine Zeit haben.“, sagte Eiri. „Ach komm... Das werden die ja wohl einrichten können. Ein bisschen Spontanität wird doch wohl drin sein oder sind das alles solche Spießer?“, fragte Ryuchi. Ja, es sind alle solche Spießer... solche wie ich auch... „Weiß nicht, vielleicht sind sie das. Ich werd sehen, vielleicht hat ja doch einer Zeit.“, sagte er stattdessen. „Naja und wenn nicht, dann gehen wir beide eben alleine. Das wird sicher auch lustig.“, grinste Ryuchi. Eiri warf ihm einen Blick zu, den Ryuchi beinahe missbilligend genannt hätte. Er stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Mann, Eiri! Nun denk doch nicht andauernd, dass ich mit dir in die Kiste springen will!“, sagte er und lachte. Auch wenn ich das sofort tun würde... Jetzt und gleich... Hier und sofort... Eiri sah ihn nun eher böse an und stand hastig auf. „Ich muss jetzt los. Ayaka wartet sicher schon...“, murmelte er, mehr zu sich selbst, als dass er es zu Ryuchi sagte. Ayakas Bruder stand seufzend auf und folgte Eiri, den er am Türrahmen aufhielt. „Was muss ich eigentlich noch tun, dass du nicht immer so abweisend mir gegenüber bist?“, fragte er leise, aber noch verständlich genug. Eiri legte den Kopf in den Nacken. Hör bitte auf... Was hier passiert ist nicht richtig... Er hätte laut geseufzt, doch das tat er nur in seinen Gedanken. Obwohl ein lautes Schreien seiner Stimmung gerade noch gerechter wurde als ein Seufzen. „Hör auf, dauernd zweideutige Spitzen zu werfen...“, sagte er. Gott Eiri... Warum das denn? Damit du dich noch mehr in ihn verliebst, als du es vermutlich eh schon bist??? Wie bescheuert bist du? Ryuchi sagte nichts dazu, während Eiri langsam wieder seinen Kopf senkte und auf den dunklen Schopf hinunter schaute, der nur wenige Zentimeter unter seinen Lippen war. Ja... Darauf wird das alles hinauslaufen. Ich verliebe mich in den Bruder meiner Frau... Und wo endet es? … Ja, vermutlich in einer Affäre und damit automatisch in einer Ehe die auf Lügen getragen wird... Und weiter? … Ich werde mich immer öfter zu ihm flüchten, unsere Ehe geht wahrscheinlich in die Brüche... Verdammt! Ist es das, was du willst, Eiri? Er schüttelte kurz den Kopf, schob Ryuchi von sich weg und ging zur Tür. Ryuchi blieb im Türrahmen stehen und schaute ihm stumm zu, bis ihm einfiel, dass- „Warte, ich geb dir noch meine Handynummer, dann kannst du mir sagen, wer noch alles zum Junggesellenabschied mitkommt.“ Eiri glaubte zu hören, dass Ryuchis Stimme anders klang. So belegt. Ryuchi kam mit seinem Handy zu Eiri zurück. „Mach mal dein Bluetooth an. Ich schick sie dir einfach und du schickst mir deine Nummer, falls mir bis dahin schon was eingefallen ist.“, sagte er und tippte auf seinem Telefon herum. Eiri zog ebenfalls sein Handy aus der Tasche, schaltete das Übertragungstool ein und wartete auf Ryuchis Visitenkarte, bevor er ihm seine schickte. Dann steckte Eiri sein Handy wortlos wieder ein und legte schon die Hand auf die Türklinke, als er Ryuchis Hand auf seinem linken Arm spürte. „Warte...“, sagte Ryuchi nur leise. Eiri hielt inne, denn Ryuchi stellte sich langsam auf die Zehenspitzen. Warum kann ich mich nicht bewegen, ich muss doch nur weggehen! Warum mach ich das dann nicht? Eiri rührte sich nicht, als Ryuchi ganz vorsichtig näher kam und ihm dann sanft einen Kuss auf die Wange hauchte. „Komm gut nach Hause...“, flüsterte Ryuchi. Eiri schluckte schwer und nickte nur. Mach das noch ein paar mal öfter... Dann hast du mich wirklich... Ohne etwas darauf zu erwidern verließ er Ryuchis Wohnung. Ryuchi schloss die Tür hinter ihm und lehnte sich dann dagegen. Sein eigentlich leises Seufzen erschien ihm in der Stille wie ein lauter Schrei. Ich liebe den Mann meiner Schwester... In seinem Wagen saß Eiri einen Moment still da ohne loszufahren. Sein Blick fiel neben sich auf den Beifahrersitz. Dort lag eine von Ayakas Frauenzeitschriften. Eine von denen, die im Innenteil mit einer der typischen Frauengeschichten aufwartete. Eine von denen, die schon auf der Titelseite angepriesen wurde. Eiri brauchte eigentlich nicht danach zu blättern, der Titel der Geschichte sprang ihn gerade zu an: „Auf leisen Sohlen...“ Er blätterte dennoch in die Mitte des Heftes, denn der Titel war länger, als er schien. Der gesamte Titel der Geschichte lautete: „Auf leisen Sohlen... kommt die große Liebe in dein Leben geschlichen...“ hach ja, das kommt sie manchmal wirklich ;) hoffe es hat gefallen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)