How life will be played von Valkyra ================================================================================ Level 1 ------- Es war eigentlich ein ganz gewöhnlicher Donnerstagvormittag. Der Himmel war nur leicht bewölkt und es wehte auch nur eine leichte Brise. Es war nicht zu kalt und auch nicht zu warm. Die Bäume erwachten alle langsam aus ihrem Winterschlaf und begannen sich ihr neues Gewand an zu fertigen. Einfach ein perfekter Frühlingstag. Eine rosahaarige Schönheit kam an dem Brautmodengeschäft an, dass sie nur zu gut kannte. Sie hatte der Inhaberin geholfen es ein zu richten. Hatte gemeinsam mit ihr in diesem ein wunderschönes Brautkleid entworfen und geschneidert, welches letzten Samstag seinen Auftritt hatte. Auch kam sie oft einfach so vorbei. Genauso wie es heute der Fall war. Also nahm sie ihre Sonnenbrille ab und betrat daraufhin das Brautmodengeschäft, wobei das Glöckchen an der Türe erklang. Sie sah sich im Laden um und entdeckte nach kürzester Zeit ihre Freundin die ihr ein Zwinkern zuwarf, allerdings mit einer Kundin beschäftigt war. Auf dem Weg zum Tresen betrachtete die Rosahaarige einige Brautkleider, Schleier und Diademe beim vorbei gehen und stellte sich letztendlich hinter den Tresen. Sakura hatte ihrer besten Freundin schon einige Male im Geschäft ausgeholfen und wusste wo alles lag. Also beugte sie sich runter, öffnete eine Schublade und holte einen Skizzenblock und einen Bleistift heraus. Beides legte sie auf den Tresen. Schweigend betrachtete sie einige Skizzen ihrer besten Freundin und suchte sich letztendlich ein leeres Stück Papier, damit sie sich mit dem zeichnen einer Skizze die Zeit vertreiben konnte. Sie war so sehr ins Zeichnen vertieft, dass sie gar nicht mitbekommen hatte wie sich Ino hinter sie stellte und über ihre Schulter sah. „Du hast wirklich ein Händchen dafür, meine Liebe. Ich verstehe nicht wieso du als Assistentin arbeitest, wenn du so eine kreative Ader hast und viel mehr erreichen könntest.“ Schon nach den ersten Worten zuckte Sakura zusammen und somit machte sich ein dicker Strich quer über das Papier breit. Seufzend legte sie den Stift auf das Blatt ab und drehte sich daraufhin zu ihrer Freundin um. „Weil ich weder Zeit, noch Geld habe mir etwas Eigenes auf zu bauen“, antwortete sie schließlich. „Dann stell ich dich einfach ein“, grinste Ino. „Das wird dann genauso wie früher in der Schule.“ Sie lachte als sie an die alten Zeiten dachte und setzte sich auf das dunkelrote Sofa, welches mitten in einer Wiese voller Brautkleider stand. Sakura seufzte abermals und lies sich zu ihrer besten Freundin auf das Sofa nieder. „Weil du dir das auch so gut leisten kannst, mich ein zu stellen“, antwortete sie sarkastisch. Ino verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. „Man wird wohl noch Träumen dürfen“, sagte sie eingeschnappt und verschränkte daraufhin ihre Arme vor der Brust. „Solange du deine Träume von dem richtigen Leben unterscheiden kannst: Träum doch was du willst.“ Sofort schoss die Augenbraue der Blondine in die Höhe. „Was ist denn los, Süße?“ Sakura zwang sich zu einem lächeln, weshalb Inos Gesicht sich verfinsterte. „Sag jetzt nicht, dass nichts ist und lächle mich nicht so falsch an!“ Sie verdrehte ihre smaragdgrünen Augen, denn sie hasste es wenn Ino so mit ihr sprach. Aber vor allem hasste sie es, wenn ihre Freunde sie so leicht durchschauen konnten. „Kommen wir zum Punkt: Ich habe über deine Worte nachgedacht und kam zum Entschluss, dass ich unter der Sache mit Sasuke einen Schlussstrich ziehen muss. Allerdings habe ich keine Ahnung wie ich das anstellen soll.“ Ino legte einen Arm um ihre Freundin und zog diese an sich, weshalb Sakura ihren Kopf an die Schulter der Blondine lehnte. „Als erstes solltest du ihm klar machen, dass er seiner Freundin treu bleiben sollte und du nie wieder mit ihm Sex haben wirst. Vielleicht wäre es besser, wenn du deinen Job bei ihm kündigst, damit er dir nicht ständig den Kopf verdrehen kann“, teilte Ino ihr die beiden wichtigsten Punkte mit. „Aber ich brauche den Job. Der ist sehr gut bezahlt und wenn irgendwas mit den Kindern ist oder sonstiges, lässt mich Sasuke immer gehen.“ Beide fingen sie an darüber nach zu denken. „Du könntest doch wirklich als Designerin arbeiten, auch wenn du damals dein Studium abgebrochen hast. Du bist sehr kreativ und hast daheim eine Millionen Skizzen rumliegen; noch dazu kannst du schneidern, wie man bei Hinatas Kleid gesehen hat. Also worauf wartest du noch?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Du sagst das alles so einfach, aber ich habe keine Eltern die mir einfach so einen Laden kaufen, die Stoffe bezahlen und Werbung für mich machen“, grummelte die Rosahaarige. Sakura hatte Recht und das wussten sie beide. Nachdenklich kaute Ino auf ihrer Unterlippe rum, während Sakura innerlich den Schlussstrich wieder weg radiert hatte. Man konnte Sasuke einige schlechte Dinge nach sagen, aber zu der Rosahaarigen war er schon immer anders gewesen. Sie wusste nicht ob es daran lag, dass er sie aus irgendeinem Grund mochte oder ob er einfach nur so zu ihr war, weil er immer noch Schuldgefühle besaß. Als sie dreizehn Jahre alt war, beobachtete sie den Schwarzhaarigen wie er sich mit einem Mitschüler prügelte. Sasuke war dem anderen Jungen zwar überlegen, allerdings wollte die Rosahaarige nicht einfach dabei zusehen, sondern dazwischen gehen und ihn davon abhalten weiterhin auf den Jungen ein zu prügeln. Ihr Pech dabei war nur, dass der junge Uchiha sie - als sie ihn von hinten aufhalten wollte - ausversehen mit dem Ellenbogen gestoßen hatte, sie somit den gesamten Abhang hinunter viel und sich letztendlich ein Bein brach. Von da an hatte er sich immer um sie gekümmert, besonders in der Zeit in der sie krank war. Zum Beispiel hatte er ihre Taschen und Bücher getragen und auch mal sie Persönlich, wenn es sein musste. „Es war einfach eine dumme Idee“, gab Sakura seufzend zu. Sofort sprang die Blondine auf und stemmte vor ihrer Freundin die Hände in die Hüfte. „Sakura Haruno! Du hast dich endlich entschlossen einen Schlussstrich darunter zu ziehen, also zieh das auch durch. Du musstest wegen ihm dein Studium abbrechen, er hat dir geschätzte Tausend Mal das Herz gebrochen und außerdem ist er ein totales Arschloch!“ Die Angesprochene verdrehte ihre Augen und lehnte sich im Sofa zurück. „Er ist kein Arschloch. Wenn du ihn richtig kennen würdest, wüsstest du das. Außerdem musste ich das Studium wegen den Kindern abbrechen und er hat mir daraufhin den Job angeboten - was war daran bitte so schlimm?“ Sie rümpfte die Nase und betrachtete die Blondine mit einem ernsten Blick. „Erstens bist du nur wegen ihm schwanger geworden und zweitens hat er dir diesen Job nur gegeben, damit er dir weiterhin den Kopf verdrehen kann“, beharrte Ino und verschränkte abermals die Arme vor ihrer Brust. Kaum hatte Ino ihren Satz beendet, klingelte das Handy der Rosahaarigen und auf dem Display blinkte der Name ihres Arbeitgebers. „Was denn, ist die Videokonferenz schon zu Ende?“, wollte sie von ihm wissen. „Ja, mein Dad musste daraus erst Mal wieder etwas total wichtiges machen und haut mittendrin einfach wegen etwas noch wichtigerem ab“, antwortete er genervt. Höchst wahrscheinlich saß er immer noch an seinem Schreibtisch und hatte sich halb mit dem Oberkörper auf diesen gelegt. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sich dieses Bild in ihrem inneren Auge vorstellte. Sie kannte ihn in und auswendig: Was er mochte, was ihm gegen den Zeiger ging, seine Vorlieben, seine Gewohnheiten - einfach alles. Immerhin kannten sich die beiden nun schon dreizehn Jahre lang. „Soll ich ins Büro kommen?“ Sie wusste was er antworten würde, deswegen wusste sie auch dass er jetzt den Kopf schüttelte. „Nein. Ich wollte dir nur sagen, dass ich später die Kinder abhole und irgendwas mit ihnen unternehmen werde. Wenn du mit kommen willst, du bist herzlich eingeladen.“ Dieses Mal schüttelte sie den Kopf. Sakura und Ino betrachteten sich das gesamte Gespräch über. Die Inhaberin des Ladens zog jedes Mal Grimassen, wenn der Schwarzhaarige sprach, weshalb die Rosahaarige die Augen verdrehen und ein kichern unterdrücken musste. Das Glöckchen an der Eingangstür ertönte und verkündete somit, dass ein neuer Gast den Laden betrat. Ino drückte ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange, flüsterte ihr etwas ins Ohr und begab sich daraufhin zu ihrer neuen Kundin. „Nein, danke. Aber ich wünsche euch viel Spaß“, sagte sie lächelnd. „Alles klar. Übrigens musst du noch alle Termine für Morgen absagen, weil die Konferenz dann weiter geht und ich keine Ahnung habe wie lange sie diesmal dauern wird.“ Man vernahm einen lauten Seufzer von dem Schwarzhaarigen, während sie darüber nach dachte was am nächsten Tag für Termine anstanden. „Morgen liegen aber auch einige wichtige Termine an“, versuchte sie ihn daran zu erinnern. „Versuch die einfach nächste Woche irgendwo rein zu quetschen, okay?“ Ein leichtes Nicken ihrerseits, doch erst wenig später viel ihr ein das er es nicht sehen konnte. „Okay, wird gemacht.“ Die Blondine unterhielt sich mit der zukünftigen Braut und deren Mutter angeregt, während sie den beiden einige Brautkleider zeigte. Es gab viele Kleider, die ihr gefielen. Deswegen zog sie auch eines nach dem Anderen an, doch schien ihr nie wirklich eines zu gefallen, denn sie hatte an Jedem etwas aus zu setzen. Kurz sah die junge Yamanaka zu ihrer besten Freundin, die immer noch telefonierte. Seufzend setzte sich die Mutter der Braut auf das Ledersofa, vor den Umkleidekabinen. Sie besaß braune, schulterlange Haare, dunkelgrüne Augen und war etwas kräftiger Gebaut. Ihre Tochter sah genauso aus wie sie, nur war sie ein wenig Schlanker und ihre Haare länger. „Sie wissen ja gar nicht, was das immer wieder für ein Stress mit den Hochzeiten ist“, erklärte sie der Blondine seufzend. Ino lächelte matt. Sie hatte sich schon oft anhören müssen, wie stressig Hochzeiten waren. Sie hatte auch schon bei einigen Hochzeiten mitgeholfen, wenn ihre Freundinnen Hilfe brauchten. Aber trotzdem wusste sie nicht wirklich, wie es war seine eigene Hochzeit zu planen. Mit all dem Stress, der dazu gehörte. „Ich kann es mir vorstellen“, antwortete sie letztendlich. „Ich habe drei Töchter. Lilly ist die letzte, die unter die Haube muss und danach muss ich mir diesen ganzen Stress nicht mehr antun, sondern kann mich gemütlich zurück lehnen“, erzählte sie lachend. Ino wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Aus diesem Grund war sie mehr als glücklich, als die Braut aus der Umkleidekabine kam. Sofort betrachtete sie sich in den Spiegeln - von allen Seiten aus. Ihre Mutter schien schon zu Ahnen, was sie antworten würde, denn sie lehnte sich nach vorne und massierte dabei ihre Schläfen. „Die Kleider sehen zwar alle sehr schön aus, aber irgendwie fehlt mir da das gewisse Etwas“, verkündete sie mit einem traurigen Seufzer. Ihre Mutter stand vom Sofa auf und stellte sich zu ihrer Tochter. Sie betrachtete ihre Tochter ebenfalls von allen Seiten und schickte sie daraufhin wieder in die Umkleidekabine. Abermals ertönte das Glöckchen und Ino sah zur Eingangstüre. Eine schwarzhaarige Frau mittleren Alters betrat das Geschäft mit einem Blonden, älteren Mann. Ein kurzer Blick zu ihrer besten Freundin verriet der jungen Yamanaka, dass diese sich um die neue Kundin kümmern würde. Als sich Ino wieder zu ihren Kunden umdrehte, trug die zukünftige Braut wieder ihre Alltagskleidung. Eine ganze Weile unterhielt sie sich mit ihrer Mutter, bis die beiden letztendlich auf die Blondine zu gingen. „Haben Sie noch andere Kleider, die ihr gefallen könnten?“, wollte die Ältere der beiden wissen. „Wenn wir noch genug Zeit bis zur Hochzeit haben, könnten wir auch selbst eines entwerfen“, erklärte Ino den beiden. Sofort erhellte sich das Gesicht der jüngeren Brünetten. „Wirklich?“, fragte sie völlig überrascht und entzückt zugleich. Ino warf kurz einen Blick zu Sakura, die mit dem Pärchen sprach und sie beriet. „Ja, natürlich. Alle wollen an ihrem Hochzeitstag perfekt und einzigartig aussehen. Wenn man dann sein eigenes Kleid hat, entspricht es ganz der Vorstellung der Braut und man weiß dass sonst niemand dieses Kleid besitzt.“ Lilly, die zukünftige Braut, klatschte freudestrahlend in die Hände. „Das klingt traumhaft! Das machen wir, oder Mama?“ Sie drehte sich zu ihrer Mutter, die froh darüber war keine weiteren Brautmodengeschäfte abklappern zu müssen. „Ja, das wäre das Beste“, sagte sie lächelnd. Die beiden Freundinnen trafen sich an der Theke wieder und beide schnappten sie sich einen Skizzenblock und einen Bleistift. Beide fingen sie an das perfekte Kleid für Jede zu zeichnen, ganz nach dem Geschmack der Braut. Als sie mit dem Kleid, welches sie auf dem weißen Papier sahen für das Perfekte hielten, verschwanden sie wieder. Erst die Eine. Dann die Andere. Sakura und Ino grinsten sich breit an und liesen sich erneut auf das rote Ledersofa nieder. „Also ich brauche unbedingt einen Kerl. Ich besitze ein eigenes Brautmodengeschäft, aber ich selbst habe keinen dämlichen Vollidiot, der mich heiraten will.“ Die Blondine lehnte sich seufzend in ihrer Couch zurück und legte ihre Füße auf dem Schoß ihrer besten Freundin ab. Die Rosahaarige fing an zu lachen. „Den letzten, der dich heiraten wollte hast du zum Teufel gejagt“, erinnerte sie die Blondine. Diese zuckte mit den Schultern. „Ich habe jetzt meine Meinung geändert, außerdem werde ich bald dreißig und ich will auch noch irgendwann Kinder haben.“ Dies brachte die junge Haruno nur noch mehr zum lachen. „Du hast dich nie getraut alleine mit meinen beiden zu bleiben, bis sie drei oder vier Jahre alt waren“, erzählte sie. „Aber doch nur, weil ich Angst hatte ihnen weh zu tun und ich nicht wusste, was ich machen soll wenn sie weinen. Außerdem: Kaum war man mit ihnen draußen waren sie schmutzig und man selbst ebenfalls“, versuchte sich die Blondine zu verteidigen. „So sind Kinder nun mal. Sicher dass du welche willst?“ „Naja, du könntest mir deine Mal für eine Probewoche ausleihen“, witzelte Ino. Doch kurz darauf dachte sie über ihren Satz nach. „Du könntest mir die beiden wirklich eine Woche geben. Dann hättest du auch genug Zeit deinen Skizzen Leben ein zu hauchen - wenn du verstehst was ich meine.“ Sakura sah ihre beste Freundin mit gerunzelter Stirn an. Sie verstand sehr wohl, was sie meinte. „Vergiss es. Das war nur eine dumme Idee, ich werde weiterhin für Sasuke arbeiten.“ Die Blondine wiederum zog einen Schmollmund. Sie hatte die perfekte Idee und musste sie ihrer Freundin nur noch verkaufen. „Aber du hast meine neueste Idee noch nicht gehört. Wir werden hier zusammen arbeiten - sag nicht wieder ich könnte mir das nicht leisten, ich kann mir das leisten! Wenn wir dann beliebter geworden sind, können wir einen neuen Laden auf machen, du könntest dir was Neues aufbauen. Ich könnte sogar meinen Dad fragen ob er uns finanziert, damit du deinen Laden bekommst“, erklärte Ino. Sakura schüttelte den Kopf. „Damit das klar ist: Ich will mir nicht Geld von deinem Dad leihen.“ „Tust du doch gar nicht, sondern ich!“ Ino nickte begeistert über ihre Idee. „Mag ja sein, meine Liebe. Aber wenn das wirklich unser Laden oder mein Laden werden soll, dann werde ich mir sicher kein Geld von deinem Vater leihen - auch nicht du!“ Ino strahlte. Wenn Sakura so sprach, dann fand sie die Idee gut und war schon dabei zur Kasse zu gehen und zu bezahlen. „Findest du?“ Sakura nickte. „Das wird so genial! Du wirst es nicht bereuen, glaub mir!“, schrie Ino begeistert. ~ Danke für die süßen Kommentare & sorry, dass es so lange gedauert hat. ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)