How life will be played von Valkyra ================================================================================ Level 6 ------- Der Regen der an diesem Sonntagmorgen auf die Erde nieder prasselte wurde über Mittag stärker und hörte letztendlich am Nachmittag auf, wodurch sich die dunkle Wolkendecke ein wenig aufgelockert hatte und es einige Sonnenstrahlen schafften endlich an ihnen vorbei zu kommen. Sakura Haruno hatte gerade den Schweinebraten für das Abendessen in den Backofen geschoben als es an ihrer Haustüre klingelte. Kaum hatte sie diese geöffnet trat ihre beste Freundin einfach ein und ging – in beiden Händen eine Weinflasche haltend – in die Küche um die Flaschen im Kühlschrank zu verstauen. Sakura schloss die Haustür, nachdem Ino eingetreten war, und folgte ihr verwirrt in die Küche. „Auch dir ein freundliches Hallo, liebste Ino“, bemerkte die Rosahaarige sarkastisch und fragte sie nach einer kurzen Pause, „Dir ist klar das du zwei Stunden zu früh dran bist?“ „Mir war langweilig und als mir klar wurde dass du genauso einsam bist wie ich, dachte ich mir ich komme einfach ein bisschen früher und helfe dir. Ach ja und auch an dich ein wundervolles Hallo.“   Die Blondine ging durch das Esszimmer direkt in das große Wohnzimmer, wohin sie von ihrer besten Freundin verfolgt wurde. „Ich bin nicht einsam“, protestierte sie dabei. Ino lies sich mit einem erschöpften Laut auf das Sofa plumpsen und sah der Rosahaarigen in die Augen. „Ach ja? Du hast hier also irgendwo einen Mann versteckt?“, wollte Ino von ihr wissen. Sakura setzte sich zu ihrer Freundin auf das Sofa. „Ich habe gerade ganz andere Probleme, da brauch ich keinen Mann. Trotzdem bin ich nicht einsam“, antwortete Sakura. Sie hatte schon länger das Gefühl dass die Blondine einsam war und auch ihre letzte Beziehung war schon länger her, trotzdem war sie ein wenig überrascht das Ino zugab einsam zu sein. „Na schön“, sagte Ino schulterzuckend und fuhr fort, „Und wieso hast du Shikamaru für heute Abend eingeladen? Denn das du ihn zwingst hier her zu kommen, nur weil du wissen willst was gestern passiert ist kaufe ich dir nicht ab.“ Ertappt streckte Sakura kurz ihre Zunge raus und erklärte: „Na ja ihr beiden wart früher beste Freunde und er war bis über beide Ohren in dich verliebt, wärst du damals nicht so Oberflächlich gewesen dann wäre zwischen euch beiden vielleicht sogar was gelaufen. Also dachte ich es kann nicht schaden wenn er einen Abend mit uns verbringt und außerdem hast du selbst gerade zugegeben das du einsam bist.“ Die Blondine sah ihre Freundin mit offenem Mund an und schüttelte nur wenige Sekunden später den Kopf. „Du willst nicht wirklich gerade Amor spielen?“ „Nein ich verpasse dir nur einen kleinen Arschtritt in die richtige Richtung.“ Ino lies sich seufzend ein Stück zur Seite kippen, sodass sie mit dem Kopf an Sakuras Schulter landete und atmete Tief aus. Ja, sie war einsam aber ob Shikamaru der perfekte Kandidat für ihren Traummann war? Nun ja, das würde sich dann wohl zeigen. „Oder ich heirate einfach dich und dann führen wir ein perfektes Leben“, schmunzelte Ino. Sakura grinste und tätschelte den Kopf ihrer Freundin. „Dann buch du schon mal eine schöne Kirche.“   Während sie das Tätscheln ihrer besten Freundin genoss, wollte sie von ihr wissen: „Wie weit bist du eigentlich mit deinen Skizzen?“ Ein gequältes Stöhnen verlies Sakuras Kehle. Diese Skizzen waren eines ihrer größten Probleme. „Vielleicht hätte ich doch erst bei Sasuke kündigen sollen, wenn ich wenigstens schon irgendwas zum Vorweisen hätte“, klagte die Rosahaarige. „Wenn du weiterhin für Sasuke arbeiten würdest, würdest du zu gar nichts kommen“, wandte Ino ein und setzte sich wieder richtig auf das Sofa. „Zeig mir doch schon mal was du hast, dann wissen wir gleich was brauchbar ist und was nicht“, schlug sie vor als Sakura nichts dazu sagte. „Aber genau das ist doch das Problem: Die bisherigen Skizzen sind alle nicht brauchbar“, erklärte sie geknickt. „Zeig sie mir einfach und lass mich das selbst beurteilen.“ Somit erhob sich Sakura augenverdrehend und ging zum Schreibtisch, welcher in der anderen Ecke des Wohnzimmers stand. Auf diesem lagen Sakuras Skizzenblock, die Stifte die sie sich heute Morgen aus dem Laden stibitzt hatte und Inos Skizze die Sakura als Vorwand mitgenommen hatte, damit Shikamaru heute Abend auftauchte. Sie schnappte sich die Skizze und den Block und kehrte daraufhin zum Sofa zurück und drückte Ino beides in die Hand. „Was ich mich gefragt habe: Wieso musste Shikamaru die Skizze eigentlich abholen? Noch dazu an einem Sonntag. Aber die Skizze fertigt man doch eigentlich gemeinsam mit der Braut, nach ihren Wünschen, an und dann kann man auch gleich anfangen das Kleid zu schneidern?“, fragte Sakura irritiert. Dieses Mal verdrehte Ino ihre blauen Augen. „Nagisa hat Stimmungsschwankungen, als wäre sie Schwanger. Ich musste schon drei Kleider entwerfen. Dann hat sie mich am Freitag vor Ladenschluss angerufen und gemeint ich solle ihr einfach ein hübsches Kleid aus den anderen Dreien zaubern – und somit wären wir bei Nummer Vier“, erklärte Ino genervt während sie ihre Skizze betrachtete und auf dem Couchtisch ablegte. Sakura musste lachen, denn so was hatte sie noch nie erlebt und Ino wahrscheinlich auch nicht. Eigentlich wussten die Frauen ganz genau wie ihr Kleid aussehen sollte, wenn sie sich eines anfertigen liesen.   Während Ino den Block durchblätterte und alle Entwürfe betrachtete, holte Sakura einen Kohlestift vom Schreibtisch und gerade als sie sich zu ihrer besten Freundin setzte war diese mit dem durchblättern zu Ende. „Da ist wirklich nichts brauchbares dabei“, gab Ino zu. „Danke“, antwortete Sakura gekränkt. Sie hatte zwar selbst gesagt das nichts brauchbares dabei wäre, aber trotzdem hatte sie gehofft das Ino irgendeinen Entwurf passabel fände. „Wie wär's wenn wir zusammen zeichnen? Wir könnten die Andere dann immer um Rat fragen falls wir uns wegen irgendwas unsicher sind und zwei Blondinen sind schlauer als Eine“, bemerkte Ino grinsend. Sie selbst hatte in letzter Zeit auch nicht besonders viel auf die Reihe bekommen und das Nagisa jedes ihrer entworfenen Kleider ablehnte fand ihr Selbstbewusstsein nicht besonders erheiternd. Sakura zuckte die Schultern und zeigte dann auf die Skizze des Hochzeitskleides. „Gut, dann lass uns damit anfangen.“ „Was stimmt damit nicht?“, fragte die Blondine gereizt. „Der Bolero, zum Beispiel.“ Ino blätterte zu einem leeren Blatt im Skizzenblock und legte ihn dann auf dem Couchtisch ab, denn Sakura hatte leider Recht. „Einmal wollte sie ganz normale Träger, dann ein trägerloses Kleid und dann – oh mein Gott – ja, dann wollte sie tatsächlich so ein Kleid wo man die Träger im Nacken zusammenbindet. Dann dachte ich mir einfach: Schön, soll sie einen gottverdammten Bolero drüber ziehen“, beschwerte sie sich. „Wie wäre es dann mit nur einem Träger?“, schlug Sakura vor. Ino streckte ihre Hand aus und Sakura gab ihr den Stift. „Darauf hätte ich auch kommen sollen“, sagte sie frustriert bevor sie mit dem Zeichnen anfing.     Nachdem die beiden Freundinnen die Skizze fertig hatten und einige grobe Entwürfe für ihre eigenen Skizzen entworfen hatten, gingen sie in die Küche zurück um das Gemüse und den Quark vor zu bereiten. Nach dem der Quark fertig angerührt und das Gemüse geschnitten war, ging Sakura in ihr Schlafzimmer um sich was Hübscheres an zu ziehen. Währenddessen verteilte Ino das Gemüse neben dem Braten und lies das Ganze weiter im Ofen garen. Danach holte sie eine Weinflasche aus dem Kühlschrank, entkorkte sie und goss etwas von dem Gebräu in ein Glas, um den Wein atmen zu lassen. Als Sakura dann fertig war, deckten sie gemeinsam den Tisch. Sie sahen keinen Grund darin den Tisch noch großartig zu dekorieren, denn am Ende war dann kein Platz mehr für das Essen und man musste sowieso wieder alles runter räumen. Gerade als sie damit fertig waren klingelte es auch schon wieder an der Haustür, weshalb Sakura sie auf machen ging. „Mami!“ Die Zwillinge überwanden die kurze Strecke zu Sakura, welche sich hin hockte um die beiden mit einer langen Umarmung zu begrüßen. Erst bekam sie von Aiko einen kurzen Kuss auf den Mund und dann von Ryo. „Wie ich sehe sind der Prinz und die Prinzessin soeben in ihrem Schloss angekommen“, verkündete Sakura schmunzelnd. Die beiden kicherten und lösten sich dann von ihrer Mama um ihre Rucksäcke in ihre Kinderzimmer zu verfrachten. Als Sakura wieder aufstand wurde sie von Karin in eine Umarmung gezogen und bekam von ihr ein Küsschen links und rechts. Während die Rothaarige ins Esszimmer ging, trat auch Sasuke letztendlich ein. „Hallo“, sagte er höflich. Das Verhältnis zwischen den beiden war nach wie vor mehr als Angespannt, doch wegen den Kindern versuchten die beiden sich zusammen zu reißen. „Hallo“, sagte sie leise und schloss die Tür ehe sie mit ihm zu den anderen beiden ins Esszimmer ging.   Als die Zwillinge zwei Minuten später das Esszimmer betraten meldete sich Ryo auch gleich zu Wort. „Wir haben Durst.“ Während Sakura aufstand und nebenan in der Küche verschwand, setzte Aiko sich auf den freien Stuhl links neben Sasuke und Ryo rutschte auf den Stuhl rechts neben Sakuras Platz, wodurch die beiden Sechsjährigen sich gegenüber saßen. Karin stand ebenfalls auf und folgte Sakura in die Küche, welche gerade zwei Gläser aus dem oberen Küchenschrank holte und auf der Theke abstellte. „Willst du auch was trinken?“, fragte Sakura als sie die Rothaarige aus den Augenwinkeln sah. Diese schüttelte den Kopf und schloss die Tür, die das Esszimmer und die Küche miteinander verband. „Ich wollte mit dir kurz unter vier Augen reden“, gestand sie. „Okay, worüber willst du reden?“, fragte Sakura neugierig. Sie holte eine Flasche Apfelsaftschorle und eine Flasche Multivitaminsaft aus dem Kühlschrank. „Es geht um Ryo und Aiko. Ich habe das Gefühl dass die beiden mich niemals mögen oder akzeptieren werden, dabei versuche ich wirklich mein bestes und ich traue mich auch nicht mit Sasuke darüber zu reden oder ihn um Tipps zu fragen, weil ich vor ihm nicht so verzweifelt klingen will. Außerdem läuft es zwischen uns beiden zurzeit ehrlich gesagt nicht so gut und vielleicht kann ich wieder ein paar Pluspunkte kassieren wenn ich mich besser mit den beiden verstehe. Also wenn du irgendeinen Tipp für mich hast, dann verrate ihn mir bitte.“ Während Karin ihrer Freundin ihr Herz ausschüttete, füllte Sakura die Gläser mit Apfel- und Multivitaminsaft. „Es ist so dass Ryo seit ein paar Monaten eine schwierige Phase durch macht. Er provoziert die Leute in seinem Umfeld um zu testen wie weit er bei Jedem gehen kann und manchmal zieht er Aiko mit rein. Ich weiß selbst nicht genau wieso er in letzter Zeit so ist, aber ich bin mir sicher es hat nichts mit dir zu tun“, versuchte Sakura sie ein wenig zu beruhigen und fügte mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu, „Allerdings hab ich leider keinen Tipp für dich, ich bräuchte selbst einen.“ Karin blickte gen Boden. Sakura war ihre letzte Hoffnung gewesen, was Ryo und Sasuke anbelangte, denn sie kannte beide besser als jeder Andere. „Danke trotzdem.“   Karin öffnete wieder die Tür und betrat - dicht gefolgt von Sakura - das Esszimmer, wo sie sich zurück auf den rechten Platz neben Sasuke setzte. Sakura reichte ihrer Tochter den Multivitaminsaft, ihrem Sohn die Apfelsaftschorle und setzte sich dann zwischen Ryo und Ino auf ihren Platz zurück. „Minoru kommt doch auch oder?“, fragte Aiko nachdem sie ihr Glas halb ausgetrunken hatte. „Natürlich. Immerhin wohnt er bei Onkel Naruto und Tante Hinata, Dummkopf“, antwortete Ryo. Beleidigt plusterte Aiko ihre Backen auf. „Keine Beleidigungen“, mahnte Sasuke. Die Sechsjährige streckte ihrem Bruder die Zunge raus der nun beleidigt war und die Arme vor der Brust verschränkte, immerhin hatte er es nicht böse gemeint. „Habt ihr beiden Minoru eigentlich schon kennen gelernt?“, fragte Sakura während sie Sasuke und Karin ansah. Der Schwarzhaarige gab nur ein leichtes Kopfschütteln von sich, während Karin antwortete: „Nein und du?“ „Da habt ihr nicht viel verpasst. Er hat mindestens genauso viel Unsinn im Kopf wie unser freches Teufelchen hier“, mischte sich Ino ein und zeigte mit dem Daumen auf Ryo. „Hast du nicht gestern noch behauptet sie wären alle brav gewesen?“, wollte Karin wissen. Allerdings bekam sie keine Antwort da Ryo sofort einwarf: „Minoru ist total cool!“ Ino beugte sich über Sakuras Schoß und sah ihren Neffen finster an. „Er ist ganz und gar nicht cool“, zischte sie ihn an. Ryo streckte ihr die Zunge raus. „Er ist auf jeden Fall cooler als du!“ „Mit Sicherheit nicht!“, protestierte die Blondine. Aiko lachte. „Ryo ist auch cooler als du, Tante Ino.“ Dieses Mal war es Aiko die den finsteren Blick abbekam, weshalb die Sechsjährige nur noch mehr lachte und auch Ryo damit anfing. „Ich bin cooler als ihr drei Knirpse zusammen!“ Sasuke und Sakura wechselten einen Blick untereinander aus und konnten nur noch die Köpfe schütteln. „Dir ist klar dass du dich gerade von zwei Sechsjährigen provozieren lässt?“, mischte sich nun Sakura ein. „Noch dazu streitest du dich mit ihnen darüber ob du cooler als sie bist“, bemerkte Sasuke trocken.   Gerade als Ino versuchte sich eine passable Antwort für diese Situation auszudenken, klingelte es erneut. „Das ist bestimmt Minoru!“, schrie Ryo begeistert auf. Sofort stellte er sein Glas auf dem Tisch ab, sprang vom Stuhl und rannte zur Haustür um diese zu öffnen. „Was machst du denn hier?“, wollte Ryo wissen. Da sie sonst immer nur mit Sasuke, Karin, Naruto und Hinata aßen, war er sich zu einhundert Prozent sicher gewesen das nun Minoru, Naruto und Hinata vor der Tür stehen würden. Shikamaru lachte. „Du bist auch überall, was Kleiner?“ Ryo sah ihn beleidigt an, denn er konnte es nicht leiden wenn man ihn Kleiner nannte. Die Erwachsenen waren zwar größer als er, aber das war auch keine Besonderheit wenn sie so viel älter waren. „Bist du Tante Inos neuer Freund?“, fragte er neugierig. Wenn doch noch Jemand zu ihrem Familienessen erschien, dann war es meistens Inos Freund. Sakura wiederum würde ihre Freunde nur dazu einladen, wenn sie sich sicher war dass es was festes, lang Anhaltendes zwischen ihnen war und auch dann erst stellte sie ihm ihre Kinder vor. Der Angesprochene zog überrascht eine Augenbraue hoch, musste sich dann allerdings das Lachen verkneifen. Er und Ino ein Paar? Das würde in diesem Universum niemals geschehen. „Nein, ich bin nur ein alter Freund von ihr“, antwortete Shikamaru wahrheitsgemäß. „Na schön, komm rein.“ Nachdem der Braunhaarige eingetreten war, lies Ryo die Tür wieder ins Schloss fallen und ging mit ihm ins Esszimmer. „Es war nicht Minoru“, sagte Ryo geknickt und setzte sich wieder auf den Stuhl neben seiner Mama.   Als Sakura und Ino ihn sahen begrüßten sie ihn synchron mit einem freundlichen: „Hey Shikamaru.“ Er grinste die beiden an, denn dieses gleichzeitige Sprechen war schon damals so typisch für die beiden. Ja, als sie noch Teenager waren hatten sie sich sehr gut verstanden und sie hatten viele Dinge – unter anderem auch mit Sasuke - angestellt, sowohl positive wie auch negative. Doch die High School besaß einen gewissen Zaubertrick, mit dem sie die hübsche, reiche Ino in eine oberflächliche Zicke verwandelte und diese Ino brauchte keinen langweiligen Loser der auf dem Namen Shikamaru Nara hörte. Somit verlor er nach und nach einige seiner engsten Freunde und sie alle gingen getrennte Wege. Wer hätte gedacht dass er jetzt, 12 Jahre später, mit drei seiner ehemaligen Freunden zusammen zu Abend essen würde? Damit hätte wohl niemand gerechnet. „Hallo“, begrüßte er alle mit einem kurzen Winken. Während auch Karin und Aiko den Neuankömmling begrüßten, schob Ino den Stuhl neben sich zurück und klopfte auf das Polster. „Setz dich“, forderte sie ihn auf. Shikamaru gehorchte brav und setzte sich somit neben die Blondine. Sasuke, der sich nicht die Mühe gemacht hatte sich nach ihm umzudrehen oder ihn zu begrüßen, unterzog Shikamaru einer kurzen Musterung ehe er bemerkte: „Miss Yamanaka hat wohl ein neues Opfer gefunden.“ Gleichzeitig ertönten die Stimmen der Frauen. Ino fauchte ein Uchiha, von Sakura war ein mahnendes Sasuke zu vernehmen und von Karin kam ein tadelndes Schatz. Von den Zwillingen vernahm man ein lautes Prusten. „Das war lustig! Macht das noch mal!“, verlangte Ryo lachend. Aiko nickte eifrig. „Ja, bitte!“ Karin lächelte die beiden an. „Irgendwann passiert das bestimmt noch mal“, versuchte sie die Zwillinge zu vertrösten. Aiko zog einen Schmollmund. „Wir wollen es aber jetzt und nicht irgendwann“, meckerte Ryo. „Wenn es Zufällig passiert ist es doch viel lustiger, meinst du nicht?“, wollte sie von ihm wissen. „Mein ich nicht. Entweder jetzt oder gar nicht“, antwortete er laut. Karin dachte an das was Sakura ihr gesagt hatte und Seufzte innerlich. Vielleicht wäre es besser, wenn sie in nächster Zeit nur noch das nötigste mit dem Sechsjährigen sprach, denn er benutzte wirklich alles Mögliche um Jemanden zu provozieren und aus seiner Reserve zu locken. „Ryo“, ermahnten ihn Sasuke und Sakura gleichzeitig.   Shikamaru hingegen sah Sasuke überrascht an. Er wusste nicht genau wieso er überrascht war, denn Sasuke war schon damals sehr beliebt gewesen und war - aus welchem Grund auch immer - ständig an Sakuras Seite zu sehen. Es war eigentlich logisch dass die damalige Ino diese beiden nicht gehen lassen würde, wenn sie beliebt sein wollte. „Eigentlich ist es kein bisschen überraschend das ihr Drei immer noch befreundet seid“, gab Shikamaru seinen Gedanken laut preis. Sasuke legte seine Stirn in Falten. Dem Satz nach zu Urteilen kannte er ihn von früher, allerdings fiel ihm beim besten Willen nicht ein wer der Mann war der mit ihm an diesem Tisch saß. „Ich schätze ich sollte dich kennen, aber ich hab keine Ahnung wer du bist“, gab Sasuke zu. Dieses Mal waren es Ino und Sakura die anfingen zu lachen, während Shikamaru ein genervtes Stöhnen unterdrückte. Wieso sollte man sich auch an einen Niemand von damals erinnern? Ernsthaft, wieso sollte man? „Das ist Shikamaru, Shikamaru Nara. Wir vier haben damals“, Sakura warf einen kurzen Blick auf ihre Kinder und überlegte wie sie den Satz richtig zu Ende bringen sollte, „sehr viel Zeit miteinander verbracht.“ Als die Küchenuhr klingelte sagte Sakura noch, bevor sie aufstand und in die Küche ging: „Shikamaru das ist übrigens Karin, Sasukes Freundin, und die beiden Grashüpfer hier sind Aiko und Ryo, meine Kinder.“ „Falls du es vergessen haben solltest: Diese beiden Grashüpfer sind auch meine Kinder“, rief Sasuke ihr noch hinterher und wandte sich dann an Shikamaru, „Ich könnte zwar jetzt so tun als wüsste ich wer du bist, aber ich hab immer noch keine Ahnung.“ Natürlich war es kränkend, wenn Jemand mit dem man einen wichtigen Teil seiner Jugend verbracht hatte, nicht mehr wusste wer man war. Aber was sollte man machen? Eingeschnappt sein? Es war immerhin schon 12 Jahre her und sie waren nun erwachsen. „Ist ja auch egal“, winkte er ab.   Als die Klingel an diesem Abend erneut betätigt wurde, sprang Ryo augenblicklich auf und rannte so schnell er konnte zur Haustür. Als er diese öffnete grinste ihn sein neuer Freund an, weshalb auch er anfing zu grinsen. Zur Begrüßung streckte Minoru seine Faust aus und Ryo schlug mit seiner Faust ein. „Na ihr beiden scheint euch ja schon gut zu verstehen“, bemerkte Naruto grinsend und tätschelte den Kopf seines Neffen als er eintrat. „Hey Ryo“, begrüßte Hinata ihn und wuschelte ihm kurz durchs Haar ehe sie zu Sakura in der Küche verschwand. Naruto schloss die Tür und begleitete die beiden Jungs ins Esszimmer, wo sie auch gleich von den anderen begrüßt wurden. Aiko und Sasuke waren aufgestanden als die Drei ins Esszimmer kamen. Die Sechsjährige begrüßte Minoru mit einer Umarmung, während Naruto und Sasuke sich einen Händedruck gaben ehe der Blonde seinen besten Freund in eine kurze Umarmung zog. Als sich die beiden Männer voneinander gelöst hatten hob Naruto seine Nichte hoch, die schon die Arme nach ihm ausgestreckt hatte, und bekam auch gleich einen Kuss auf die Wange. Sasuke hingegen hockte sich zu dem Uzumakisprössling und drückte sachte dessen Schulter. „Freut mich dich kennen zu lernen, Minoru. Ich bin Sasuke“, sagte er lächelnd. Minoru schenkte ihm ein unsicheres Lächeln und murmelte: „Mich auch.“ Naruto, dem erst jetzt auffiel das noch eine weitere Person anwesend war, die üblicherweise nicht dabei war erklärte dann seinem Sohn: „Das ist übrigens Karin, Sasukes Freundin und das da hinten ist allem Anschein nach Inos neuer Freund.“ Ino verdrehte die Augen und Shikamaru wusste nicht recht was er tun sollte, denn er hatte einfach das Gefühl fehl am Platz zu sein. „Das hier“ - Ino zeigte auf den Mann neben ihr - „ist Shikamaru und er ist nicht mein Freund, okay?! Er ist ein alter Freund von Sakura, Sasuke und mir nur dass ein gewisses arrogantes-“ „Es sind Grashüpfer anwesend“, unterbrach Sasuke die Blondine. Diese sah zu Ryo, welcher Minoru etwas ins Ohr flüsterte und sich dann mit ihm an den Tisch setzte, und daraufhin zu Aiko, die sie neugierig ansah und dabei mit den Haaren von Naruto spielte. „Nur das Sasuke sich nicht mehr an ihn erinnern kann“, beendete Ino den letzten Teil ihres Satzes. „Ich erinnere mich auch nicht mehr an Jeden den ich mal kannte“, sagte Naruto schulterzuckend. „Danke. Ist ja auch nicht der Weltuntergang, wenn man nicht Jeden wiedererkennt.“ Auf die Bitte seiner Nichte hin lies er sie wieder runter und Aiko setzte sich sofort wieder auf ihren Platz um nichts zu verpassen, falls Minoru und Ryo wieder irgendwelche Pläne schmiedeten. Da Minoru sich zu den Zwillingen ans Ende des Tisches gesetzt hatte, setzte Naruto sich an das andere Ende. Erstens konnte er seinen Sohn so am Besten im Blick behalten und Zweitens wäre der andere freie Platz direkt neben Karin gewesen und auf diese hatte er auch so schon keine Lust.   Sasuke verschwand zu Sakura und Hinata in der Küche, die mittlerweile den Braten aus dem Ofen geholt und angeschnitten hatte. „Riecht gut“, bemerkte er. „Dann muss es ja nur noch gut schmecken“, antwortete Sakura grinsend. Während Sasuke die Saftflaschen und die zweite Flasche Wein aus dem Kühlschrank holte, verschwand Hinata mit dem Quark ins Esszimmer. Sakura nahm die Flaschen und das eine Weinglas. „Ich muss später übrigens mit dir reden“, sagte sie zu ihm. Nachdem er die zweite Flasche Wein entkorkt und ein Glas damit gefüllt hatte, antwortete er: „Okay.“ Sasuke folgte Sakura ins Esszimmer, stellte den Braten auf der Mitte des Tisches ab und lies sich dann von Jedem den Teller reichen. Sakura hatte Ino ihr Glas gereicht nachdem sie die Flaschen auf dem Tisch abgestellt hatte und begann nun den Zwillingen Saft nach zu schenken, schenkte Minoru Apfelsaftschorle ein und für die Weingläser der Erwachsenen füllte sie ebenfalls auf. Als dann Jeder Essen und Trinken hatte und Sasuke und Sakura wieder auf ihren Plätzen saßen fingen sie an zu essen. „Was mir gerade einfällt: Was ist gestern mit den Kindern passiert, Ino?“, wollte Sakura wissen. Genervt verdrehte diese die Augen. „Muss das jetzt sein?“, fragte sie ihre beste Freundin. „Was soll denn passiert sein? Ino meinte gestern dass alles super gelaufen ist und die Drei brav waren“, mischte Karin sich ein. Sie war vorhin zwar ein wenig irritiert gewesen als Ino die beiden Jungs als Teufel bezeichnet hatte, aber wieso hätte sie dann lügen sollen? Sie war nicht die Art Mensch die solche Dinge verschönerte. Sasuke wiederum konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ihm war von Anfang an klar das Ino gelogen hatte, denn ihm war sehr wohl bewusst wie sein Sohn in den letzten Monaten drauf war. Von den Drei Kindern am Ende des Tisches konnte man ein Kichern vernehmen, denn sie hatten am gestrigen Tag sehr viel Spaß zusammen gehabt. Doch auch Shikamaru musste Grinsen, jetzt wo er daran dachte wie Ino aussah als er plötzlich bei ihr aufgetaucht war. „Sie sah aus wie eine Zirkusattraktion“, meinte er lachend. Dafür kassierte er ein böses Funkeln der Blondine. „Shikamaru, du hast es versprochen!“, schrie sie hysterisch. „Das war kein Versprechen, sondern ein Deal und da du deinen Teil nicht einhalten konntest muss ich meinen Teil auch nicht einhalten“, erklärte er ihr grinsend. „Ich kann auch nichts dafür das Sakura einfach die Skizze mitnimmt!“, knurrte Ino. „Ich weiß wirklich nicht wieso du so ein Geheimnis daraus machst. Wenn sie was angestellt haben solltest du es uns sowieso erzählen“, sagte Sakura kopfschüttelnd.   „Also was genau darf ich mir unter Ino als Zirkusattraktion vorstellen?“, fragte Sasuke belustigt. „Sie sah aus wie ein übergroßer, geschminkter, schlecht gelaunter Papagei“, antwortete Shikamaru. Die Erwachsenen betrachteten sie eingehend, denn sie versuchten sich vorzustellen wie so ein großer, geschminkter und schlecht gelaunter Papagei aussah. Bis sie alle nacheinander anfingen zu lachen. Ino schickte ein Stoßgebet gen Himmel und hoffte dass sich der Boden unter ihrem Stuhl auftat und sie verschlang, doch als nichts dergleichen Geschah leerte sie ihr Glas und schenkte sich neuen Wein ein. Sakura war die Erste die sich wieder eingekriegt hatte und wandte sich an ihren Sohn, der neben ihr saß. „So, so. Ihr habt also Tante Ino angemalt, was?“ Es klang zwar wie eine Frage, war allerdings eine Feststellung. „Aber das war echt total lustig“, gluckste Minoru. „Ich nicht! Ich hab sie nur ein bisschen geschminkt um sie hübscher zu machen“, sagte Aiko fröhlich. „Oh ja, das hast du auch sehr toll hinbekommen“, lobte Shikamaru sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ino hingegen versuchte alle Anwesenden zu ignorieren, weshalb sie schweigend aß und mehr Wein trank. „Wir reden später noch mal darüber, verstanden?“, sagte Sakura an ihre beiden Kinder gewandt. Diese sahen sich kurz an und nickten daraufhin. Naruto, der sich nicht mehr einkriegen konnte meinte: „Das hätte ich zu gerne mit eigenen Augen gesehen!“ „Vielleicht hättest du Glück gehabt wenn du einen Zweitschlüssel zu ihrem Haus besitzen würdest. Denn du verschaffst dir damit ja so gerne einfach Zutritt zu den Häusern anderer Leute“, sagte Karin kühl. Naruto tat so als hätte er es überhört und grinste sie frech an. „Ich muss zugeben, ich finde es sehr interessant dass du auch Lachen kannst. Ich dachte immer du wärst so ein Roboter der darauf programmiert wurde nur zu Meckern“, provozierte er sie. Ryo fing daraufhin lauthals an zu lachen und verschluckte sich dabei an seinem Essen, weshalb Sakura ihm auf den Rücken klopfte. Hinata warf ihrem Mann einen tadelnden Blick zu und bekam ein entschuldigendes Lächeln von ihm. „Wir werden auch noch darüber sprechen, Minoru“, sagte Hinata zu dem Braunhaarigen.   Sasuke, der keine Lust hatte das Karin und Naruto jetzt anfingen zu Streiten, kam zum eigentlichen Thema zurück. „Mich würde allerdings noch Interessieren wie sie es überhaupt geschafft haben dich an zu malen, Ino. Sie werden dich wohl kaum ausgeknockt und gefesselt haben.“ Hinata sah überrascht von ihrem Essen auf und zur der Blondine. „Stimmt“, sagte sie nachdenklich. „Na dann schießt mal los und erzählt uns alles“, meinte Naruto grinsend an die Drei am anderen Ende des Tisches gewandt. „Ich bin eingeschlafen okay? Ja, ich bin eine totale Versagerin vor allem was Kinder angeht und während sie draußen im Garten gespielt haben bin ich einfach eingeschlafen! Können wir es jetzt gut sein lassen? Danke!“, gab Ino gereizt von sich und leerte abermals ihr Glas. Von Shikamaru war ein prusten zu vernehmen. Er versuchte angestrengt nicht zu lachen, doch als Sasuke und Naruto anfingen zu lachen konnte auch er es nicht mehr zurück halten. „Ja, sehr lustig. Euch Idioten könnte so was natürlich nie passieren“, fauchte sie die drei Männer an und verschwand in der Küche. Sakura sah ihrer Freundin besorgt hinterher. Vielleicht hätte sie das Thema doch nicht im Beisein von allen anderen anschneiden sollen. „Das war jetzt wirklich nicht nötig. Man hat gesehen das Ino sich deswegen schlecht fühlt und ihr lacht sie einfach aus“, meckerte Karin. „Oh bitte. Wenn sie sagt sie passt auf die Kinder auf und dann einfach einschläft, nur weil sie mal eben raus in den Garten gehen um zu spielen, ist sie doch selbst Schuld wenn dann so was raus kommt. Mal abgesehen davon dass sie die Verantwortung für die Drei hatte und eigentlich mit ihnen raus in den Garten gemusst hätte. Sie kann froh sein das ihnen nichts passiert ist“, erklärte Sasuke im ernsten Ton. „Ja, wir haben es kapiert. Niemand sollte mir seine Kinder anvertrauen“, sagte Ino als sie wieder aus der Küche kam. „Okay, legen wir das Thema erst mal auf Eis“, befahl Sakura. Ino hatte das Glas Wein, welches Sasuke vorhin eingeschenkt hatte um den Wein atmen zu lassen, ausgetrunken und setzte sich nun mit der neuen Weinflasche an ihren Platz um ihr leeres Glas nach zu füllen. „Meinst du nicht du solltest dich ein bisschen zurückhalten?“, fragte Hinata. „Nein, das ist genau das was ich jetzt brauche meine Liebe“, antwortete Ino sichtlich genervt.     Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, verschwanden die Kinder in Ryos Kinderzimmer um zu spielen, während die Erwachsenen ihre langweiligen Unterhaltungen fortführten. Nachdem Sakura das dreckige Geschirr und Besteck in die Spülmaschine geschoben hatte warf sie Sasuke einen vielsagenden Blick zu, weshalb sie beide das Esszimmer verliesen und im Schlafzimmer der Rosahaarigen verschwanden. „Was gibt es? Sind deine Traumseifenblasen schon geplatzt? Willst du deinen Job zurück? Ich hab heute Morgen erst einen Neuen eingestellt, aber dem könnte ich natürlich auch noch absagen.“ Sakura verdrehte die Augen. Wenn der Schwarzhaarige sich so verhielt musste sie sich einfach fragen wie es passieren konnte dass sie so Jemanden liebte. „Es geht um Ryo. Wenn Kinder ihre Grenzen ausprobieren wollen und Streiche spielen, ist ja schön und gut, aber findest du nicht auch das er oft viel zu weit geht? Er benimmt sich seit Januar auch ganz anders als sonst und diese Veränderung kam sehr plötzlich. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn“, erklärte Sakura dem Vater ihrer Kinder. Seufzend setzte sie sich auf ihr Bett. „Klar ist mir das aufgefallen. Wir haben auch schon mal darüber gesprochen falls du dich erinnern kannst, ich hab ihn auch schon selbst darauf angesprochen und gefragt ob ihn irgendwas bedrückt oder vorgefallen ist, aber er sagt jedes Mal es wäre alles in Ordnung. Vielleicht braucht er einfach noch ein paar Monate um diese Phase, was auch immer das für eine ist, zu beenden“, versuchte Sasuke sie zu beruhigen. Ryo ging wirklich oft zu weit aber Sasuke fand nicht das es so schlimm war, dass man sich schon Sorgen machen musste. Doch wenn man das Verhalten der Zwillinge miteinander verglich konnte man wirklich sagen das Ryo ein frecher Teufel war und Aiko ein niedlicher Engel. Nervös kaute Sakura auf ihrer Unterlippe rum. „Ich fühle mich einfach nicht wohl dabei, wenn wir nichts machen“, gestand sie ihm. „Was willst du großartig machen? Wir reden mit ihm, setzen ihm klare Grenzen, tadeln ihn und im Ernstfall bekommt er halt eine Strafe. Mehr kann man nicht machen oder was meinst du?“ „Du hast ja recht. Trotzdem habe ich das Gefühl da steckt noch mehr dahinter.“ Sasuke beugte sich zu ihr runter um ihr direkt in die Augen zu sehen und da sie nicht damit gerechnet hatte schoss ihr eine leichte Röte ins Gesicht. „Hör auf dir Sorgen zu machen“, sagte er bestimmend.   Sakura atmete tief durch, damit sich ihr Herz wieder beruhigen konnte. Jedes mal wenn er ihr so in die Augen sah hatte sie das Gefühl er konnte bis in ihre Seele blicken und das wiederum brachte ihr Herz dazu schneller zu schlagen. „Was ist eigentlich mit dir und Karin?“ Perplex sah Sasuke sie an und runzelte dann die Stirn. „Was zum.. Wieso fängst du jetzt mit dem Thema an? Was soll mit Karin und mir sein?“, fragte er genervt. Nun war sie an der Reihe die Stirn zu runzeln. „Na sie meinte zu mir es würde zurzeit nicht so gut zwischen euch laufen. Sie hat sich nicht einmal getraut dich darauf an zu sprechen dass sie denkt Ryo und Aiko hassen sie und dachte dass, wenn sich ihr Verhältnis zu den beiden bessert, sich ihr Verhältnis zu dir auch bessern wird. Also frage ich mich wie scheiße du sie behandelst, wenn sie so verzweifelt ist“, erzählte Sakura. Sasuke lachte auf. „Gott, ihr Frauen seid wirklich zu lustig. Aber selbst wenn sich ihr Verhältnis gebessert hätte, hätte das nichts zwischen unserem Verhältnis geändert“, erklärte er ihr. „Aber ich versteh nicht wieso es auf einmal so schlecht zwischen euch beiden läuft.“ Ein genervter Seufzer entwich seiner Kehle. Wie zum Teufel ist sie auf einmal von Ryo auf dieses Thema übergegangen? Er hatte wirklich keine Lust über die Beziehung – oder wie auch immer man es nennen wollte – die Karin und er hatten zu reden. „Es ist nicht auf einmal so. Meine Gefühle für Karin haben schon vor Monaten den Gefrierpunkt erreicht, was im Klartext bedeutet ich empfinde rein gar nichts mehr für sie“, gestand er ihr. Das hatte er nicht einmal Naruto erzählt, denn er wusste Naruto würde es Karin sofort erzählen und das einfach nur um sie zu verletzen und los zu werden. „Bei uns beiden läuft auch rein gar nichts mehr. Weißt du wann ich das letzte Mal Sex hatte? Das war auf Narutos Hochzeit. Mit dir.“ Verwirrt sah sie ihn an. „Wieso machst du dann nicht einfach Schluss mit ihr?“ Sasuke kannte die Antwort auf diese Frage, allerdings war diese Antwort so demütigend und so peinlich, dass er niemals Jemandem die Wahrheit sagen würde. Denn auch wenn er nichts mehr für Karin empfand und sie ihn eher nervte als Freude in ihm aus löste, war es trotzdem besser als jeden Tag von der Arbeit nach Hause zu kommen und ein riesiges, leeres und kaltes Haus zu betreten.   Als sie merkte das sie von Sasuke keine Antwort bekommen würde, erzählte sie ihm mit einem eifersüchtigen Unterton, den sie nicht richtig unterdrücken konnte: „Wir dachten alle du machst ihr bald einen Antrag, ich warte schon seit einem Monat darauf das sie überglücklich ankommt und mir den verdammten Ring unter die Nase reibt.“ Sasuke konnte nur die Augenbrauen zusammenziehen und den Kopf schütteln. Seit Narutos Hochzeit sprachen Ino, Sakura und Hinata von Karin ständig als seine Verlobte und jedes Mal wenn er danach fragte wie sie darauf kamen bekam er keine Antwort. Doch bevor er sie danach fragen konnte, wurde die Schlafzimmertür aufgerissen und Karin stand im Türrahmen. Als Sakura sie sah sprang sie sofort vom Bett auf, weshalb Sasuke sich umdrehte und die Lippen zusammenpresste. Es war nie schön wenn man solche Dinge durchs Lauschen erfuhr. Wütend stampfte Karin auf den Uchiha zu und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Dass es zwischen uns beiden in letzter Zeit nicht besonders gut lief wusste ich, dass du allerdings rein gar nichts mehr für mich empfindest ist mir ehrlich gesagt neu. Aber das ich dir nach all der Zeit so wenig Wert bin, das du mich die ganze Zeit betrügen musst und es nicht mal schaffst richtig mit mir Schluss zu machen.. das tut einfach nur weh, weißt du! Du bist wirklich ein.. ein totales Arschloch und Arschloch ist sogar noch untertrieben!“, schrie sie ihn an. „Eigentlich habe ich dich nur ein mal betrogen“, korrigierte er sie. „Darum geht es hier nicht!“ Sie atmete mehrere Male tief durch denn sie wollte nicht vollkommen die Beherrschung verlieren, doch man sah dass sie mit den Tränen zu kämpfen hatte. Danach wandte sie sich an Sakura. „Und du! Ich dachte wirklich wir würden uns gut verstehen und wären Freundinnen und dann.. dann so was! Ihr könnt mich mal alle beide!“ Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Schlafzimmer. Sakura presste kurz die Lippen zusammen und sah dann zu Sasuke. „Solltest du ihr nicht hinterher rennen?“ „Nein, wieso denn? Jetzt hab ich sie wenigstens los.“ Karin rannte ins Esszimmer wo sie von den Anwesenden – abgesehen von Ino - schweigend gemustert wurde, da sie ihr Geschrei gehört hatten. „Tut mir leid, ich muss gehen“, sagte sie so schnell das man sie kaum verstand. Sie schnappte sich ihre Tasche und verschwand so schnell sie konnte. „Ich schätze die sind wir jetzt für immer los“, sagte Naruto erleichtert. „Naruto!“, ermahnte Hinata ihren Ehemann, „Sei nicht so taktlos!“ Ryo, der ins Esszimmer gekommen war um was zu trinken sah seinen Onkel an. „Echt?“ Der Blonde grinste breit und gab Ryo sein Glas, welches er mit der Apfelsaftschorle gefüllt hatte. „Ja, echt.“ „Cool, ich mochte die blöde Kuh sowieso nicht“, gestand Ryo und trank seinen Apfelsaft sofort aus. „Ich weiß ich sollte dir jetzt sagen dass man niemanden blöde Kuh nennen soll, aber sie war wirklich eine blöde Kuh“, flüsterte Naruto grinsend. Ryo stellte sein Glas auf dem Tisch ab und streckte Naruto dann grinsend die Faust entgegen, welcher gleich mit seiner Faust einschlug. „Willst du noch was trinken?“, fragte Naruto. Ryo schüttelte nur den Kopf und verschwand dann wieder zu den anderen beiden in seinem Zimmer.   Nur kurz danach kamen Sasuke und Sakura wieder ins Esszimmer und wurden neugierig gemustert. „Sagt mir bitte dass Karin euch gerade in flagranti erwischt hat“, meinte Naruto amüsiert. Sakura warf Naruto einen finsteren Blick zu und schüttelte genervt den Kopf. „Das hätten wir gehört wenn die beiden es irgendwo im Haus getrieben hätten“, lallte Ino lachend sodass keiner ein Wort verstand. Die zweite Weinflasche war mittlerweile auch schon leer. Ino hatte den Anderen zwar was abgegeben, aber den Rest hat sie – wie bei der ersten Flasche auch – alleine getrunken. Sasuke und Sakura warfen ihr einen skeptischen Blick zu. „Ne. Sie hat nur gelauscht als wir gerade darüber gesprochen haben dass wir auf eurer Hochzeit miteinander geschlafen haben“, erklärte Sasuke achselzuckend. „Sasuke!“, fauchte die Rosahaarige. „Was denn? Weiß doch sowieso Jeder oder für wen war das neu?“, fragte Sasuke in die Runde. „Für mich“, antwortete Shikamaru. Naruto fing an zu lachen. „Der ist lustig, den müssen wir behalten“, sagte er. „Da ist gerade Jemand weinend raus gerannt weil ihr das Herz gebrochen wurde und ihr habt nichts besseres zu tun als Witze zu reißen?“, fragte Hinata irritiert. „Aber ein Herz kann doch gar nicht brechen! Ich meine wie willst du Leben wenn dein Herz auf einmal in zwei Hälften zerbricht“, lallte Ino. „Da ist was wahres dran“, bemerkte Sasuke. Von Shikamaru und Naruto bekam er ein zustimmendes Nicken. „Okay, wieso habt ihr zugelassen das sie so viel trinkt? Wir waren gerade mal 30 Minuten weg“, machte die Rosahaarige Naruto, Hinata und Shikamaru einen Vorwurf. „Ach komm schon Sakura, sie ist alt genug um selbst zu entscheiden wie viel sie trinken sollte“, verteidigte sich Naruto. Genervt massierte Sakura ihre Schläfen. „Gut und wer fährt unsere betrunkene Prinzessin nach Hause?“, wollte sie wissen. „Wir haben Minoru, den wir übrigens auch langsam ins Bett bringen müssen, Schatz“, warf Hinata ein. „Das letzte Mal als sie betrunken war und ich sie Heim fahren musste hat sie mir erst ins Auto gekotzt und meinte dann zu mir, als ich sie ins Bett gebracht habe, das ich mit ihr schlafen soll – also nein danke.“ Sasuke schüttelte bei der Erinnerung heftig den Kopf. „Aha sie hat dir also Angeboten mit ihr zu schlafen“, bemerkte Sakura trocken und musterte Sasuke genaustens. „Nein, sie hat es mir befohlen und mal ganz im Ernst: Als ob ich mit Jemand schlafe der so dicht ist und mir noch dazu gerade erst ins Auto gekotzt hat. Außerdem würde ich es niemals wagen diese verkorkste Freundschaft die Ino und ich haben zu ruinieren.“, erklärte Sasuke.   „Dann bleibt wohl nur noch unser neuester Schatz: Shikamaru“, verkündete Naruto. Die Augen des Braunhaarigen weiteten sich. „Vergesst es“, war alles was er dazu sagte. „Oh doch, du bringst sie Heim“, befahl Sakura ihm. Sie verschwand im Wohnzimmer, wo sie am Nachmittag gemeinsam mit Ino an dem neuen Entwurf für Nagisas Hochzeitskleid gesessen haben, und schnappte sich sowohl die alte wie auch die neue Skizze samt Inos Handtasche. Als sie dann zurück ins Esszimmer ging kramte sie Inos Schlüssel aus der Handtasche. „So. Das sind ihre Handtasche, ihre Schlüssel und die Skizzen für Nagisas Brautkleid. Du musst Ino nur noch Heim fahren und die Skizzen sind Dein“, erklärte Sakura dem Braunhaarigen. Mit einem genervten Seufzer gab er sich geschlagen. „Fein. Ich bring sie nach Hause.“ Shikamaru stand auf und half Ino auf zu stehen, die dabei irgendwelche unverständlichen Wörter lallte. Während er Ino auf seine Arme hob, gingen die anderen Drei zu den Kindern. Sakura begleitete Shikamaru zu seinem Auto und legte alles auf den Beifahrersitz, während er Ino auf die Rückbank legte. „Und wehe du kotzt in mein Auto!“ Sakura schmunzelte und beide schlossen sie die Autotüren. „Es war wirklich schön dass du da warst, Shikamaru“, meinte die Rosahaarige lächelnd. „Ja. Ich hatte schon ganz vergessen wie lustig es manchmal mit euch war“, sagte er nachdenklich. Sakura umarmte ihren alten Freund und er erwiderte diese Umarmung zögerlich. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, winkten sie sich noch kurz zum Abschied, ehe er in sein Auto einstieg und davon fuhr.   Sakura sah dem Auto noch hinterher und als es weg war, kehrte sie zurück ins Haus und gesellte sich zu den Anderen im Kinderzimmer. „Ich will aber mit Ryo und Aiko spielen!“, bockte Minoru. Die drei Kinder hatten sich aneinander geklammert, da keiner von ihnen wollte, das Minoru nun nach Hause musste. Sie alle wollten weiter spielen. „Minoru. Es ist schon halb neun und das bedeutet dass die beiden auch schlafen gehen müssen“, versuchte Naruto ihn zum Gehen zu bringen. „Ja, Onkel Naruto hat Recht. Deswegen geht ihr beiden jetzt auch erst mal die Zähne putzen“, sagte Sasuke zu den Zwillingen. „Aber kann Minoru nicht hier schlafen?“, fragte Ryo. „Ja, bitte!“, bettelte Aiko mit ihrem Hundeblick. Die Erwachsenen warfen sich untereinander Blicke zu, ehe Hinata sich zu den Kindern hockte. „Hört zu: Ab morgen geht Minoru doch auch auf eure Schule und wenn Pause ist könnt ihr die ganze Zeit zusammen spielen“, erklärte sie ihnen lächelnd. „Und nach der Schule auch?“, fragte Aiko. „Ja, ihr könnt morgen alle nach der Schule mit zu uns kommen, wenn eure Mama und euer Papa damit einverstanden sind“, antwortete Hinata und sah zu Sakura und Sasuke. „Ja, ist kein Problem“, meinte sie. Minoru sah die Erwachsenen unsicher an, während Ryo und Aiko beschlossen sich von ihm zu lösen. Wenn Tante Hinata und ihre Mama das sagten, dann war es auch so. „Na gut, dann sehen wir uns morgen“, sagte Ryo zu Minoru und lächelte ihn an. „Ja, dann spielen wir den ganzen Tag!“, rief Aiko begeistert. Der Achtjährige grinste bei dem Gedanken daran mit den beiden am nächsten Tag wieder spielen zu dürfen. „Bis morgen dann“, sagte er. Von beiden verabschiedete er sich mit einem kurzen Faustschlag, während die Erwachsenen sich mit Umarmungen verabschiedeten und den Kindern durch die Haare wuschelten.   Nachdem die Drei gegangen waren schickte Sasuke seine beiden Kinder erneut zum Zähne putzen. „Aber, aber bitte Schlaf heute hier, okay Papa?“, fragte Aiko aufgeregt. Er hob sie an seine Hüfte und legte einen Arm um sie, womit er sie fest hielt während er zu Sakura sah. Diese zuckte nur mit den Schultern. „Okay ich schlafe heute hier“, antwortete er lächelnd und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Glücklich drückte sich die Sechsjährige an ihren Papa. „Und liest du mir eine gute Nacht Geschichte vor? Na ja, Ryo und mir?“, fragte sie ihn strahlend. „Wenn ihr brav die Zähne geputzt habt, bekommt ihr beiden auch eine gute Nacht Geschichte, ja“, grinste er. „Gut dann lass mich runter damit wir Zähne putzen können!“ Nachdem Sasuke sie runter gelassen hatte, verschwanden Ryo und Aiko im Badezimmer und putzten sich artig ihre Zähne, danach ging jeder in sein Zimmer um den Schlafanzug an zu ziehen. Als Aiko fertig war, schnappte sie sich ihr Märchenbuch und ging wieder in Ryos Zimmer, welches gegenüber ihrem Zimmer lag. Ryo saß schon zugedeckt in seinem Bett weshalb die Blondine zu ihrem Bruder unter die Decke krabbelte und das Buch beim Inhaltsverzeichnis aufschlug. „Willst du aussuchen?“, fragte sie Ryo. Er schüttelte den Kopf und legte sich richtig hin. „Such du aus.“ Während sie das Inhaltsverzeichnis durch ging, schnappte Sasuke sich den Schreibtischstuhl und setzte sich damit neben das Bett, Sakura stattdessen setzte sich auf die Bettkante. „Ich will Hänsel und Gretel“, verkündete Aiko und reichte Sasuke das Buch. Danach legte auch sie sich richtig ins Bett und spürte wie ihr Bruder sich an sie kuschelte. Als das Märchen von Hänsel und Gretel zu Ende war, war Ryo bereits eingeschlafen und Aiko kuschelte sich enger an ihren Bruder um gleich besser einschlafen zu können. Beide bekamen sie von ihren Eltern noch einen gute Nacht Kuss, ehe sie das Licht aus machten und die Tür beim verlassen des Zimmers bis auf einen Spalt schlossen. Gemeinsam liesen die glücklichen Eltern dann den Abend ausklingen. Wie in einer kleinen, glücklichen und geregelten Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)