Geburtstagsstories für Yu-chan von Leons_Heart (*kissu* *knuff* Lieb dich, Schatzi ^^) ================================================================================ Kapitel 1: 01. Kapitel Akira ---------------------------- Togainu no Chi – Ein Uke zum verlieben Es war zum verrückt werden, aber im positiven Sinne. Sie machte mich immer wahnsinnig... Ihre Art zu reden, sich zu bewegen, wie sie mit ihrem Charme und ihrem Körper spielte. Sie hatte einfach eine unwerfende Ausstrahlung. Yu, weißt du eigentlich, was du mit mir anstellst. Ich bin dir verfallen, mit Haut und Haar, mit meiner Seele und meinem Herzen. Yu, ich halte es kaum noch aus, ich brauche dich. Nimm mich, hol mich aus dieser Dunkelheit der Ungewissheit. Ja, ich habe eine Ungewissheit. Eine Ungewissheit darüber, was du wirklich für mich empfindest. Oh Gott, ich brauchte dich so sehr. So sehr, dass es kaum noch auszuhalten war. Bitte, Yu, bitte komm her und rette mich. Früher, früher konnte ich sie nicht leiden. Ich wollte, dass sie verschwand. Sie tauchte einfach so aus. Nahm mir Stück für Stück Shiki weg. Ich war schwul und stand voll auf Shiki. Das war einer der Gründe, weshalb ich nicht wollte, dass Yu bei ihm blieb. Doch seit sie bei ihm war, entfernte er sich immer mehr von mir. In mir wuchs der Hass auf Yu dadurch immer mehr. Doch mit der Zeit fühlte ich mich immer mehr zu ihr hingezogen. Ich wollte sie haben. Nur langsam merkte ich, dass ich mich begann, in sie zu verlieben. Aber wie war das möglich?? Ich war stocken schwul und doch wollte ich immer mehr Yu bei mir haben, wollte sie in Besitz nehmen. Aber nie würde ich sie in Besitz nehmen können. Sie gehörte Shiki, war ihm vollkommen verfallen. Oh Yu, bitte... Bitte lass mich nicht so einfach hier. Ich brauche Dich, ich will Dich. Aber ich will Dich nicht nur so wie Shiki... Nein, ich will Dich auch ganz anders. Ich will Dich zum lachen bringen, will Dir zeigen, wie es ist, wenn man auch Liebe und Zuneigung bekommt. Yu, ich verlange so sehr nach Dir. Ja, ich verlangte sehr nach ihr. Und jeden Tag wuchs das Verlangen nach ihr immer mehr. Immer und immer wurde der Wunsch, ihr all das zu geben, was sie bei Shiki nie bekommen würde. Aber ich wusste, dass ich das wohl nie könnte. Nya, jedenfalls dachte ich das. Einige Zeit später stand sie vor meiner Tür. Sie war vom Regen durchnässt und ich sah ihr an, dass sie weinte. Ich ließ sie rein und brachte sie erst Mal ins Badezimmer. Dort ließ ich heißes Wasser in die Badewanne laufen. Auch kaltes Wasser ließ ich etwas zulaufen, damit sie nicht verbrannte, wenn ihr unterkühlter Körper das heiße Wasser langsam registrierte. Dann drückte ich ihr noch Hand- und Badetuch in die Hände und meinte, dass ich ihr Sachen von mir raussuchen würde, die sie anziehen könnte. Yu hatte nur leicht genickt und weiter vor sich hingestarrt. Ich mochte diesen Blick nicht. Mit einem weiteren, prüfenden Blick war ich aus dem Bad gegangen. Ich suchte aus meinem Schrank ein Hemd und eine Jogginghose raus. Da ich wusste, dass sie keine Männershorts anziehen würde, würde sie ihr Höschen wohl auf die Heizung legen, die im Bad stand. Das war auch ok so. Ich nahm sie Sachen und ging wieder zum Bad. Mit einem Anklopfen kam ich langsam rein. Yu saß im Wasser. Ihre Beine an ihren Körper gezogen und mit den Armen umschlungen. Ihr Kopf lag auf ihren Knien. Was auch immer passiert war, es hatte was mit Shiki zu tun, das wusste ich genau. Es war einfach nur logisch. Wenn Yu weinte und Schmerzen hatte, dann wegen Shiki. Und wieder hatte ich dann immer das Verlangen danach, sie einfach an mich zu drücken und ihr die Schmerzen zu nehmen. Doch immer wieder wusste ich, dass sie es gut reden würde. Sagen würde, dass alles ok war. Dass sie einfach nur Angst gehabt hätte. Dass ich genau wusste, dass es was mit Shiki zu tun hatte, bemerkte sie nie. Ich zeigte dieses Wissen auch nie. Schnell hatte ich erkannt, dass es ihr peinlich war, wenn man wusste, weswegen es ihr schlecht ging. Wenn man ihr zeigte, dass man sie in manchen Dingen durchschaut hatte. Deswegen ließ ich mir nie anmerken, dass ich ihre Schmerzen genau spürte. Ich hatte die Sachen auf den Deckel der Toilette gelegt. Sah Yu still an. Was hätte ich auch sagen sollten??? Als ich mich umdrehte und gehen wollte, hielt sie mich fest. Ich drehte mich wieder zu ihr um. Sie sah auf den Boden und einzelne Tränen tropfen von ihrem Kinn auf das weiße Marmor. Ich hockte mich zu ihr runter und strich ihn durch das feuchte Haar. Yu krallte sich regelrecht an mich. Aber es war ok so. Sie durfte sich jeder Zeit an mich krallen. Selbst, wenn es mich verdammt schmerzte, ließ ich das Krallen zu. Yu weinte weiter vor sich hin. Ich strich weiter über ihren Kopf. Hockte mich richtig zu ihr, sodass sie sich auch besser krallen und eventuell auch anlehnen konnte. Das tat sie auch. Kaum, dass ich mich hingehockt hatte, hatte sie sich an mich gelehnt. Was auch immer genau passiert war, sie würde es mir nicht sagen, das wusste ich. Doch da hatte ich wohl zu früh gedacht. Als sie frisch gebadet und in trockenen Klamotten neben mir im Wohnzimmer auf dem Sofa saß und ihren Kakao trank, erzählte sie mir weinend und schluchzend, was passiert war. Sie hatte Angst. Angst, zurück zu gehen. Angst, wieder mit ihm zu schlafen. Einfach Angst, dass er ihr das Gefühl nahm. Denn das war fast passiert. Er war so sauer auf sie, dass er sie bis zur Gefühllosigkeit vögeln wollte. Sie hatte es noch so gerade eben schaffen können, sich zu retten. Was auch immer ihn so wütend gemacht hatte, es war das erste Mal, dass er selbst bei Yu so weit gehen wollte. Jede Frau verlor schnell ihr Gefühl, wenn sie auf Shiki traf und er sie für attraktiv hielt. Doch Yu nicht, sie durfte es immer behalten. An ihr war etwas, was ihn faszinierte. Etwas, was mich immer rasend vor Wut gemacht hatte. Doch mit der Zeit bekam auch ich ein Interesse an Yu. Ich konnte es zunächst nicht einordnen, aber dann wusste ich, was es war. Dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte. Irgendwann war Yu in meinem Bett in meinen Armen eingeschlafen. Sie hatte ich an mich gekuschelt und ich hatte ihr so lange durchs Haar gestrichen, bis sie eingeschlafen war. Sie hatte sich allerdings mehr in den Schlaf geweint, als sich on den Schlaf streicheln lassen. Sie wollte nicht schlafen, doch ich hatte sie dazu gebracht, dass sie es tat. Es war einfach schlimm, was Shiki immer mit ihr machte. Sie sagte zwar, dass ihr die Schmerzen egal waren, die sie wegen ihm manchmal hatte, aber ich merkte immer sofort, dass sie es nicht so meinte. Dass ihr die Schmerzen nicht so egal waren, wie sie sagte. Den Morgen nach dieser Nacht werde ich nie vergessen. Ich weiß nicht mehr genau, wie es passiert war, aber irgendwie war es passiert. Ich hatte mich vorsichtig von ihr gelöst und ließ sie weiter schlafen. In der Zeit, in der Yu weiterhin ruhig schlief, hatte ich was fürs Frühstück besorgt und Frühstück zu machen angefangen. Das Frühstück packte ich auf ein Tablett und ging damit hoch zu ihr. Als ich das Zimmer betrat, war sie nur noch am dösen. Das erkannte ich an den leisen Seufzern, die sie von sich gab. Das passierte nur, wenn sie döste. Ich hatte das Tablett abgestellt und mich zu ihr gesetzt. Hatte ihr durchs Haar gestrichen. Meinte sanft, dass sie aufwachen müsste. Sie wollte zuerst nicht und versuchte mich von sich wegzudrücken. Doch ich hörte nicht auf. Strich weiter durch ihr Haar. Sie drehte sich leicht, wodurch ihr Haar von ihren Schultern fiel und dieser frei wurde. Ich wusste genau, ich sollte es nicht tun. Doch ich konnte und wollte mich nicht beherrschen. Ich beugte mich zu ihr runter und begann ihren Hals zu küssen, den sie automatisch länger machte. Meine Augen schlossen sich, während ich ihren Hals immer weiter küsste. Immer wieder zu ihrem Ohr und von diesem runter zu dem Ansatz des Dekolletés, den man durch mein Hemd sehen konnte. Ich strich über ihre Schulter, die wegen der Größe meines Hemdes zu sehen war. Doch plötzlich hatte ich eine Hand an meinem Kopf gespürt. Spürte, wie diese Hand durch mein Haar strich. Ich sah auf und die wache Yu an. Ich wollte aufhören, als sie mich zu sich zog und mich verlangend küsste. Ich erwiderte den Kuss genauso verlangend. Durch diesen Kuss löste sich alles in mir, was ich verbergen wollte. Ich drehte sie zu mir und vertiefte den Kuss. Wollte nur noch sie allein. Verlangente nun immer mehr nach ihr, was ich ihr auch zeigte. Dass sie wegen meiner plötzlichen Reaktion verwundert war, das spürte ich. Und es tat mir leid, dass ich sie so überfiel. Doch es ging nicht anders. Ich konnte nicht anders. Es war unglaublich, aber auch komisch. Also nicht komisch, mit ihr zu schlafen. Nein, durchaus war das nicht komisch. Das war sogar das wunderschöne dabei. Komisch war es, dass sie die Kraft und den Mut dazu aufbrachte. Immerhin hatte sie den Tag zuvor solche Schmerzen gehabt, dass sie am liebsten für eine lange Zeit keinen sex mehr wollte. Und doch schlief sie jetzt mit mir. Ich war so zärtlich und sanft zu ihr, wie ich es nur konnte. Immerhin musste ich noch immer zugeben, dass ich bis vor einer Weile schwul war und es nur von Shiki wollte. Das eine Mal, wo Yu und ich miteinander geschlafen hatten, waren sie und ich betrunken gewesen, weshalb ich mich leider nicht mehr genau daran erinnern konnte, wie es war. Doch diesmal würde ich es nicht vergessen. Ich sorgte dafür, dass Yu jeden Schmerz vergessen konnte, den sie mit zu diesem Zeitpunkt erleiden musste. An diesem Morgen schliefen wir zwei nicht nur einmal miteinander. Nein, wir schliefen mehrmals miteinander. Als wir irgendwann in meinem Bett saßen – sie ein Höschen und ich meine Shorts an – aßen wir das Frühstück, welches ich für uns gemacht hatte und von dem der Kakao und der Cappuccino schon kalt geworden waren. Aber das war uns beiden egal. Ich war froh, dass es Yu wieder besser ging. Nichts freute mich jetzt mehr, als das. Nya, doch. Es gab etwas, über das ich mich noch mehr freuen würde. Es war nicht der Punkt, dass ich sie immer wieder glücklich machen wollte. Nein, ich wollte sie zu meiner Freundin haben. Sie ließ mein Herz höher schlagen, mit nur einem einzigen Blick. Leider wusste ich genau, dass ich sie nie bekommen würde. Shiki würde es nicht zulassen, dass sie oft bei mir war. Wenn er herausbekommen würde, was zwischen ihr und mir passiert war, dann würde wohl nicht nur sie leiden. Wenn er mir was antun würde, wäre es mir egal, aber nicht, wenn er ihr was antat. Wenn er ihr noch mehr wehtun würde, als er es schon gemacht hatte. „Akira?“ „Mh?“ Ich sah Yu an. Sie schaute zu mir auf. Dann setzte sie sich leicht anders und legte ihren Arm um mich. Sah mir tief in die Augen, was ich erwiderte. „Ich liebe dich, Akira“, hauchte sie gegen meine Lippen und küsste diese. Ich konnte es kaum glauben. Diese Worte... diese Worte, die ich schon so lange hören und auch selbst sagen wollte. Meine Arme legten sich mehr um sie. Ich erwiderte freudig diesen Kuss. „Ich liebe dich auch, Yu“, hauchte ich gegen ihre Lippen, als wir den Kuss gelöst hatten. Sie lächelte mich überglücklich an. Auch ich lächelte überglücklich. Unsere Lippen schlossen sich zu einem weiteren Kuss. Ich wusste genau, dass es erst Mal nicht leicht für uns werden würde. Gerade auch, wegen Shiki. Aber wir beiden würden es schaffen... und wir schafften es. Wir beide waren glücklich denn je, als wir nicht mehr für diese Beziehung kämpfen mussten. Als auch Shiki endlich eingesehen hatte, dass Yu ihm niemals gehören würde. Dass sie ihm nie gehört hatte. Ich liebe Dich über alles, meine geliebte Yu!!! ~*~The end~*~ Kapitel 2: 02. Kapitel Creed ---------------------------- Black Cat – Selbst die schönste Rose hat Dornen Nichts im Leben ist perfekt. Manche Dinge allerdings sind für einen so schön, dass sie für einen perfekt sind. Dann gibt es aber wieder Dinge, die man am liebsten wieder vergessen will. Vieles, was ich erlebt habe, möchte ich am liebsten ändern. Andere Dinge wiederum würde ich nie anders erlebt haben wollen. Es ist zwar schon lange her, aber ich kann mich noch immer daran erinnern. Oft träume ich auch noch davon, doch ich kann damit leben. „Verschwinde! Ich bereue, dich auf die Welt gebracht zu haben! Wegen dir schaut mich kein Kerl mehr an!“ Dieser Satz hallt noch ganz klar in meinem Kopf nach. Meine Mutter schlug mich oft. Meist hatte sie dann auch getrunken. Die ersten paar Jahre meines Lebens waren schön. Ich kannte meinen Vater zwar nicht, aber es machte mir nichts aus. Als ich 3 Jahre alt war, bekam meine Mutter noch ein Kind, ein Mädchen. Sie nannte meine Schwester Shikura. Ich hatte sie richtig gern und machte so viel, wie möglich war. Später schlief sie in manchen Nächten bei mir, weil sie nicht schlafen konnte. Eine kleine Schwester wie sie zu haben, war das Schönste, was ich mir damals vorstellen konnte. Niemals wollte ich sie verlieren. Dass unsere Mutter mich schlug oder trank, bekam sie nie mit. Meist passierte es auch nur, wenn Shiku nicht da war. Unsere Mutter behandelte Shiku an sich anders als mich. Sie bekam richtige Aufmerksamkeit und Liebe, ich hingegen Desinteresse und Hass. Warum schrie mich an und sagte mir, ich sei schuld, dass sie kein Mann mehr ansah? Warum warf sie es meiner Schwester nicht auch vor? Ich war natürlich froh, dass Shiku nicht das Gleiche durchmachen musste, wie ich. Aber trotzdem fragte ich mich das manchmal, warum ich schuld war und Shiku nicht auch. Die ersten paar Jahre nach Shikuras Geburt waren ok. Dadurch, dass meine Mutter sie meist auf dem Arm hatte oder sie mit im Raum war, wenn ich was machen musste, konnte unsere Mutter nichts machen oder sagen. Sie lächelte meine Schwester immer so warm an, mir warf sie immer einen eisigen Blick zu. Dadurch, dass sie mich schlug, konnte ich keine T-Shirts tragen. Sonst hätte man die blauen Flecke und die anderen Wunden gesehen. Klar, mir hätten Sprüche und so egal sein können, waren sie auch. Aber ich hatte Angst, dass man mich von meiner Schwester trennen könnte, wenn das mit unserer Mutter rauskam. Und das wollte ich nicht. Ich hatte schließlich endlich jemanden, der mich mochte. Für meine Schwester hätte ich alles gegeben. Shikura wurde zu meinem Leben, zu meinem Herzen. Ich liebte sie so, wie man seine kleine Schwester schließlich liebte. Ihr erstes Wort sagte sie, als wir alleine im Wohnzimmer saßen und was zusammen gespielt hatten. Ich konnte mich noch genau an ihr erstes Wort erinnern. Es war „großer Bruder“. Das von ihr zu hören, ließ mich strahlen. Ließ mich meine Schmerzen und Ängste vergessen. Auch ihre ersten Schritte machte sie in meiner Gegenwart. Unserer Mutter war das natürlich ein Dorn im Auge. Dafür, dass ich dabei war, bei ihrem ersten Wort, bei ihren ersten Schritten, hasste sie mich noch mehr. Von diesem Moment an wurde ich mehr geschlagen, auch fester. Einmal hatte ich sogar fast ein gebrochenes Handgelenk. Dem Arzt sagte ich, dass ich die Treppe runtergestürzt war. Eine vollkommen blöde Ausrede, das wusste ich. Aber es war die einzige Ausrede, die mir eingefallen war. Doch als ich 10 Jahre alt war, kam der erste Wendepunkt in meinen Leben. Shiku war bei einer Freundin aus dem Kindergarten. Ich selbst war zu Hause im Garten. Meine Mutter ließ mich kaum woanders hingehen. Zu wem sollte ich auch schon gehen?? Jeder in meiner Klasse und an sich auf meiner Schule mied mich. Meine Mutter rief mich zu sich. Kaum, dass ich bei ihr im Wohnzimmer war, schrie sie mich an. Sie fragte mich, was ich dauernd im Garten machte. Warum ich mich um das „Unkraut“ kümmerte, welches die Rosen für sie waren. Ich hörte ihr nur halb zu. Es kam immer vor, dass sie einfach ohne Grund schrie. Besonders, wenn sie getrunken hatte. Sie hatte ein Glas in der Hand und vor ihr auf dem Tisch stand eine Flasche Alkohol. Da ich nichts sagte, wurde sie noch wütender. Sie packte die Flasche und warf sie nach mir. Sie verfehlte mich nur ganz knapp und traf die Wand hinter mir. Sie zerbrach, einige Glassplitter streiften mich an der Wange, was mir aber egal war. Wieder schrie sie, aber lauter. Wieder warf sie mir vor, dass ich schuld daran war, dass kein Mann sie mehr ansah. Dass ich am besten einfach verschwinden sollte. Ich wusste nicht mehr, was passiert war. Als ich wieder richtig zu mir gekommen war, lag meine Mutter tot auf dem Boden. Um sie herum lagen ein paar rote Rosenblüten, die vorher auf dem Tisch in einer Vase gestanden hatten. In meinen Händen hielt ich den Hals einer anderen Alkoholflasche. Mein Atem ging etwas schneller, meine Gedanken überschlugen sich. Alles in mir schrie. Schrie nach jemandem, oder etwas. Ich wusste es nicht. Noch bevor ich weiter nachdenken konnte, ließ ich den Hals der kaputten Flasche los und drehte mich um. Lief aus dem Haus und durch die Stadt. Das ganze Blut, welches sich langsam in einer Lache um den Kopf einer Mutter ausbreitete. Dieses Bild hatte sich in meinem Kopf eingebrannt. Gott, was würde nur Shiku ohne mich machen?? Sie war doch gerade erst 6 Jahre alt geworden. Am liebsten hätte ich sie einfach geholt und wär mit ihr irgendwo hingegangen. Aber zum einen hatte ich keine Ahnung, bei welcher Freundin sie war, und zum anderen wusste ich nicht, wo wir hätten hingehen sollen oder können. Einige Wochen später wurde ich von Polizisten zusammen geschlagen. Halb bewusstlos in einen der großen Müllcontainer liegend, konnte ich sie noch deutlich sprechen hören. „Dieses Balg lebt eh nicht mehr lange...“ „Es war eh nichts wert...“ Ich war nichts wert?? Ich hatte eigentlich kein Recht zu leben?? Und eigentlich hätte ich am besten nicht auf die Welt kommen sollen?? Meine Augen schlossen sich. Ich konnte nicht mal weinen. Auch mein Atem ging leicht unregelmäßig. Nya, der Atem, der noch vorhanden war. Was dann geschah, weiß ich auch nicht mehr. Ich konnte mich noch daran erinnern, dass ich bewusstlos geworden war. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem, weichen, gemütlichen und warmen Bett. Die Schmerzen meiner neuen und alten Wunden, verhinderten, dass ich mich aufsetzte, geschweige denn aufstand. So lag mein Blick an der Decke. Alle meine Wunden waren mit Salben und Verbänden verarztet worden. Andere, kleinere Wunden, hatten ein normales Pflaster bekommen. Ich hatte meine Augen gerade eben erst geschlossen, als ich eine Tür hörte. Ich drehte meinen Kopf nach links und sah eine ältere Damen ins Zimmer kommen. Sie hatte ein Tablett in der Hand und ein freundliches und warmes Lächeln auf den Lippen. Sie stellte das Tablett neben mir auf einem kleinen Nachttischchen ab und setzte sich zu mir aufs Bett. „Wie geht’s dir, mein Junge?“, hatte sie gefragt und ich wusste genau, dass sie es wirklich wissen wollte. Dass es nicht gespielte Besorgnis war. Tränen füllten meine Augen und flossen wenige Sekunden später wie Sturzbäche über mein Gesicht. Weinend und schluchzend, erzählte ich ihr von allem. Zu meiner Überraschung, aber auch Freude, sagte sie mir, dass ich bei ihr wohnen durfte. Sie erzählte mir, dass sie seit dem Tod ihres Mannes alleine lebte. Ihre Kinder kamen sie kaum noch besuchen. Teils wegen der Arbeit, teils, weil sie an sich kein gutes Verhältnis zu ihren Kinder gehabt hatte. Vollkommen sachlich und ruhig sagte sie mir, dass bei ihrer ältesten Tochter, die schon Mitte 20 war, der Mann schuld sei. Dieser würde sie nicht mögen und ihrer Tochter deshalb sagen, dass es nicht gut war, sie zu besuchen. Mit jedem Tag, den ich bei ihr war, ging es mir immer besser. Körperlich fühlte ich mich recht schnell wieder fit, aber seelisch wollte ich noch immer weinen. Oft machte ich mir Vorwürfe, dass ich einfach gegangen war. Ich wusste nicht mal, wo Shiku inzwischen war und was passiert war, als sie nach Hause gekommen war. Ich wünschte mir einfach, dass sie es gut hatte. Wenigstens genau so gut, wie ich es durch die ältere Dame hatte. Doch als ich 13 geworden war, passierte wieder etwas, was mich aus der bahn warf. Die ältere Dame, die mich bei sich aufgenommen hatte, starb. Viel zu lange hatte sie schon ohne ihren Mann gelebt. Viel zu lange schon hatten ihre Kinder sie nicht mehr besucht. Ihr Körper, ihre Seele und ihr Herz hatten das nicht mehr mitmachen wollen. Kurz, bevor sie ihren letzten Atemzug getan hatte, sagte sie mir, dass ich weiterhin in ihrem Haus leben dürfte. Dass ihr ganzen Hab und Gut mir gehören würde. Ihr ganzes Geld sollte ich für mich nutzen. Doch das konnte ich nicht. Das Haus annehmen, das konnte ich noch über mich bringen, als Gedanken daran, wie es immer mit ihr war. Aber nie hätte ich ihr Geld einfach so für mich genutzt. Das wäre, als wenn ich sie beklauen würde, und das konnte und wollte ich nicht. Sie war zwar alt gewesen und konnte vieles manchmal nicht mehr ohne Hilfe machen, aber ich hatte richtig Spaß mit ihr. Sie hatte mich oft zum Lachen gebracht. Hat mir viel von ihrer Kindheit erzählt, von ihren Eltern, ihren Freunden, wie sie ihren Mann kennen gelernt hatte. Leider konnte ich auch hier nicht mehr bleiben. Da ihr Mann nicht mehr lebte und es kein Testament gab, erbten ihre Kinder alles. Diese schickten mich eiskalt einfach fort. Sagten, dass sie keine Zeit und keine Lust hätten, sich um ein weiteres Kind zu kümmern. Ich packte die Sachen zusammen, die ich von der alten Dame bekommen hatte, und ging. Ein paar Tage hatte ich mich heimlich zu der Beerdigung der Dame geschlichen. So oft, wie ich danach konnte, besuchte ich ihr Grab. Durch kleine Jobs hatte ich die Möglichkeit, mir ab und an was zu Essen und zu Trinken zu holen. Es war zwar nicht viel, aber für mich reichte es. Mit 16 Jahren kam ich zu den Kronos Numbers. Diese Leute waren ausgebildete Auftragskiller, die Verbrecher jagten und töteten. Es war komisch... Ich hatte jemanden umgebracht und 6 Jahre später kam ich zu Auftragskillern, die jeden Tag nichts anderes machten, als das, was ich einmal gemacht hatte. Wie genau meine Aufnahmeprüfung aussah, weiß ich nicht mehr. Ich hatte es aus meinem Gedächtnis verbannt. Ich weiß nur noch, dass ich am Morgen nach der Prüfung schweißgebadet aufgewacht war. Ich hatte von dem Mord an dem Mann und an dem Mord meiner Mutter geträumt. Es war komisch, ich gewöhnte mich recht schnell an mein neues Leben. Vielen wär es nicht so gegangen. Einige zeit später kam Train zu uns. Er bestand seine Aufnahmeprüfung ebenfalls und wurde mein Partner. Er war Number XIII und ich war die zweite Number III. Train und ich wurden beste Freunde, nya, eigentlich schon aller beste Freunde. Lin, Number X, und Janus, Number VII, waren ebenfalls Partner und allerbeste Freunde. Wir vier zusammen waren die besten Freunde geworden. Janus fuhr zwar immer wieder leicht aus der Haut, wenn wir drei ihn leicht stichelten, aber das war einfach ein Teil unseres Alltags geworden. Später kamen zwei Mädchen zu uns. Lin und Janus hatten sie gerettet und mit zur Organisation genommen. Die Mädchen, Yu und Shikura, hatten leider genau wie wir anderen auch, nur eine Wahl: entweder, sie bestanden ihre Prüfung und wurden Mitglied oder aber sie starben sofort. Sie wollten nicht, machten es aber. Sie bestanden und wurden, nachdem sie sich von ihren Nervenzusammenbrüchen erholt hatten, die zweite Number VI, das war Yu, und die zweite Number IX, das war Shikura. Schnell stellte sich heraus, dass Yu Trains kleine Schwester war und Shikura meine kleine Schwester, was ich aber von Anfang an gewusst hatte. Nur Shiku selbst konnte sich nicht dran erinnern. Es musste der Schock von damals auch gewesen sein. Die beiden Mädchen gewöhnten sich auch an ihr neues Leben, aber nicht so schnell, wie andere von uns. Als Train und ich 21 Jahre alt waren und die Mädchen beide 15 Jahre alt, steigen wir vier aus. Wir wollten nicht mehr so weiter machen. In der ganzen Zeit, in der die Mädchen da waren und wir was mit ihnen machten, kamen sich Train und Shiku und Yu und ich immer näher. Nur wenige wussten, dass wir dann mit den Mädchen zusammen gekommen waren. Nachdem wir ausgestiegen waren, wurden Lin und Janus geschickt, uns zu töten, aber sie taten es. Wie auch?? Wir waren beste Freunde. Sie ließen uns entkommen und es war klar, dass auch Saphiria, Number I und Kommandantin, auch froh darüber war. Einige Tage verbrachten wir vie zusammen in einem Hotel. Doch dann überschlugen sich die ganzen Ereignisse wieder. Train und ich begannen uns zu bekämpfen, da ich eine Freundin von ihm ungebracht hatte. Sei war eine Hexe gewesen und wollte ihn uns einfach nur nehmen. Ja, es klang vielleicht besitzergreifend, aber er gehörte an die Seite seiner und meiner Schwester. Ein Tank explodierte und trennte mich von Train und den Mädchen. Was dann noch alles geschah, konnte ich nicht sagen. Ich sah sie seit dem Tag nicht mehr wieder. Erst nach 2 Jahren sah ich meine Schwester und meinen Engel wieder. In diesen 2 Jahren gründete ich die „Apostel des Planeten“. Zusammen mit meinen Mitstreitern und der Kraft des Tao, wollte ich die Kronos Numbers vernichten. Mein Engel hatte mir einmal gesagt, sie wünschet sich eine Welt, ohne Gewalt und die Numbers. Diesen Wunsch wollte ich ihr erfüllen. Als ich den Mädchen begegnete, freute ich mich richtig. Shikura war sogar schwanger. Der Kater hatte sich nicht zusammenreißen können. Doch leider gab es seit diesem Tag ein auf und ab von Gefühlen, Ereignissen und anderen Dingen. Die Numbers wollten uns zerschlagen, Train wollte nach wie vor seine Rache und Yu wusste einfach nicht, was sie von allem halten sollte. Sie und meine Schwester bekamen in dem ganzen Durcheinander auch die Taofähigkeit. Allerdings nicht geplant. Yu bekam durch einen Kuss von mir sogar in ihrem Schlafzustand wegen des Shinkitos einen Teil meiner Fähigkeit dazu. Sie konnte die erste Stufe der imaginären Klinge ebenfalls beschwören. Bei Shiku war es etwas komplizierter, da sie ja schwanger war. Aber beiden Mädchen und Shikus Kind war nichts passiert. Irgendwann kam es zum großen Finale vom ganzen. Die Kronos Numbers stürmten die Insel, auf der ich ein Schloss hatte, und kämpfen gegen meine Männer. Diese besaßen aber keine Taofähigkeiten. Nur wenige hatten eine. Auch die Sweeper, unter ihnen Train, kamen zu mir auf die Insel. Es gab eine Sweeperallianz, die von jemanden der Numbers ins Leben gerufen wurde. Doch bis zu mir kamen nur zwei Leute: Train und Saphiria. Sie aber verlor gegen mich. Auch den Kampf gehen Train hatte ich schon als Sieg für mich abgetan. Doch ich hatte zu weit gedacht. Er besiegte mich und zeigte mir dadurch, wie falsch vieles von mir gewesen war. Er zeigte mir, dass es nicht nur mir scheiße ergangen war. Eve sorgte mit Hilfe ihrer Nanomaschinen, dass die Nanomaschinen, die ich im Köroper hatte, verschwanden. Yu schrie mich währenddessen die ganze Zeit an. „Du bist doof... Unser Kind hat einen Blöden Vater...“ Als ich das hörte, war ich von einer Sekunde auf die andere wieder richtig fit. Ich stand auf und nahm Yu in den Arm. Drückte sie an mich. Als wir zwei uns heimlich getroffen hatten, ein paar Tage nach meinem Geburtstag, und wir dann miteinander schliefen, hätte ich nie gedacht, dass dabei ein Kind entstehen würde. Für mich begann eine neue Welt zu blühen. Diese aber wurde schnell wieder zerrissen. Kaum, dass wir uns alle auszuruhen begannen wollten, tauchten Leute auf und entführten Eve und Shiku. Einige der Numbers hatten sich zusammen getan und die „Zero Numbers“ gegründet. Sie wollten eine Welt erschaffen, in der jeder Mensch gleich war und gleich dachte. Dazu wollten sie Eve benutzen. Auch Yu verschwand kurz darauf. Wir traten den Kampf auch sofort an. Die restlichen Numbers und die Sweeper taten sich zusammen. Auch einige der Apostel des Planeten schlossen sich uns an. Shiki und Yu hatten sich auf deren Seite gestellt, was wir alle nicht glauben konnten. Doch als Maison sich im Sieg wiegte, zeigten Yu und Shiki, dass sie ihn nur ausgetrickst hatten. Gemeinsam retten wir Eve und Shiku und besiegten die Zero Numbers. Von diesem Moment an wurde alles besser. Yu und ich bekamen eine Tochter, wir nannten sie Kari. Meine Schwester und Train bekamen einen Sohn, Tai. Wir alle waren richtig glücklich. Ich liebte sie mehr denn je, 13 Jahre später bekamen wir einen Sohn, Kevin. Meine Familie war mein Ein und Alles. Nie würde ich sie hergeben. ~*~The end~*~ Kapitel 3: 03. Kapitel Vergil ----------------------------- Devil May Cry – Auch ich will nur geliebt werden Warum durfte ich es nicht so leicht haben?? Warum er und ich nicht?? Ich wollte auch vieles haben und machen. Doch für mich war kaum einer da. Nya, eigentlich gar keiner. Immer waren sie alle bei IHM, bei meinem Bruder... Nicht mal mein ganz kleiner Bruder wurde so umringt wie ER. Doch auch mein ganz kleiner Bruder bekam immer viel und musste wenig für machen. Allen war es egal, was ich dachte und wollte. Immer wieder nur ER und der Kleine. Nie ICH!!! Mich hat keiner gesehen. Keiner war für mich da. Die beiden Goldjungen waren mir egal. Sie meinten es ja eh nie ernst, wenn sie bei mir sein und was mit mir machen wollten. Immerzu war ich allein. Nya... das hieß; fast immer... Nur sie war bei mir. Sie ist mir stur nachgelaufen und wollte mich zum lachen bringen, oder wenigstens zum lächeln. Manchmal hat sie es auch geschafft. Ich liebte sie von Anfang an, kein Wunder, dass sie es schaffte. Aber selbst sie konnte nicht verhindern, dass ich einige Jahre später verschwand. Ich hatte ein paar Sachen von mir eingepackt und war einfach gegangen. Ich hatte nur einen Zettel dagelassen, auf dem „Ich gehe, hier halt ich es nicht mehr aus... Nur eine Person werde ich vermissen“ draufstand. Ob sie es verstanden haben, wen ich als einzigstes vermissen würd und warum ich gegangen war, wusste ich nicht. Es war mir auch irgendwie egal. Nur ihre Meinung interessierte mich wirklich. Ich ließ mich Jahre nicht blicken. Warum auch?? Man suchte nicht mal nach mir. Das zeigte mir wieder, wie egal ich allen doch war. Mein neues Leben war nun in Einsamkeit getaucht. Es war darauf aufgebaut worden und würde auch immer so weiter gehen. Wozu brauchte ich schon Freunde und Familie?? Die konnten mir alle gestohlen bleiben. Erst später ließ ich mich aus Langeweile in der Stadt blicken. Aber niemand, der mich vielleicht kannte, konnte mich erkennen. Ich hatte mein Gesicht, bis auf die Augen, in Verband gehüllt und meinen Namen geändert. Den Leuten in der Bar, in der ich als erstes aufgetaucht war, und den anderen Bewohnern der Stadt stellte ich mich als „Gilver“ vor. Niemand dachte sich was dabei. Ich hab mich als Dämonenjäger aus und lernte Tony kennen. Er war ebenfalls ein Dämonenjäger und in Begleitung von einem braunhaarigen Mädchen namens Yu. Als ich sie wieder sah, konnte ich kaum meinen Augen trauen. Yu war einfach wunderschön geworden. Sie, Tony und ich wurden beste Freunde. Keinen Auftrag, den jemand von uns bekam, machte dieser auch allein. Immer machten wir den zu dritt und teilten uns die Belohnung. Es war komisch. Nun hatte ich ein neues Leben und doch hatte ich das Gefühl, mein altes Leben würde mich noch immer verfolgen. Nun hatte ich Yu wieder gefunden, wenn auch durch Zufall, und doch war sie nicht wirklich bei mir. Früher hatte ich sie fast immer um mich. Nun musste ich sie mir teilen. Sie war die meiste Zeit nut bei Tony. Nya, beziehungsweise bei Dante. Dass es sich bei Tony um meinen Zwillingsbruder Dante handelte, war mir sofort klar geworden. Warum er sich Tony nannte, wusste ich nicht. Es war mir ehrlich gesagt auch egal. Yu versuchte immer wieder, mir den Verband vom Kopf zu machen, was ich aber nie zuließ. Ich wollte nicht, dass sie mein Gesicht sah. Dass sie herausfand, wer ich war. Sie war zwar meist dann immer sauer, aber das ertrug ich. Warum ich nicht wollte, dass sie mich richtig sah, konnte ich nie sagen. Ich fand den Grund für dieses Denken von mir einfach nicht. Und je mehr ich nachdachte deswegen, desto mehr schien es, als würde ich das nicht wissen. Doch plötzlich wurde alles wieder auf den Kopf gestellt. Es war wie ein Fluch... Kaum, dass alles wieder ok schien, kam das nächste Chaos, das mich aus meiner Welt riss. Zick Dämonen tauchten auf. Yu und Tony waren nicht da. Wo sie beide waren, wusste ich nicht. Aber schneller, als gedacht, war Tony in der Bar, in der wir immer waren mit Yu. Sie war völlig zerstört. Er stand mir gegenüber, mit gezogenem Schwert. Ich hatte mein Katana gezogen. Wir zwei sahen uns an, sahen einander in die Augen. Wir beide kämpften gegeneinander, wie bei meinem ersten Erscheinen hier in der Bar. Auch diesmal war nicht klar, wer gewinnen würde. Beim letzten mal gab es keinen Sieger. Und da der Barbesitzer keine Lust hatte, wegen uns eine Komplettrenovierung zu veranstalten, hatte er den Kampf abgebrochen. Als Entschädigung hatten wir einen Saufkampf begonnen. Meiner Meinung nach schwachsinnig, aber ich wollte nicht so sein. So mal Tony, nein, Dante, sich darauf gefreut hatte mit einem Grinsen. Er wusste genau, was das für ein Alk war. Es schmeckte scheußlich und stark. Er trank das Zeug einfach wie Wasser nach und nach weg. Yu war die ganze Zeit nur am meckern gewesen. Seit er und ich uns zu kämpfen begonnen hatten. Und als wir mit dem Saufen angefangen hatten, meckerte sie nur noch mehr. Immer und immer wieder krachten die Klingen aufeinander. Immer wieder sprühten durch die Wucht des Schlages leichte Funken, wenn Metall auf Metall stieß. Uns beiden war es egal. Doch was dann geschah, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass alles plötzlich hell aufgeleuchtet hat, wie weißes Licht. Als ich wieder zu mir kam, war ich woanders. Ich wusste auch sofort, wo ich war. Ich war in der Welt der Dämonen! Dort, wo mein Vater einst geherrscht hatte, bevor er dieser Welt den Rücken gekehrt hat und in die Menschenwelt gegangen ist. Es vergingen 2 Jahre, in denen ich jeden Tag trainierte. Ich hatte ein Ziel und dieses wollte ich erreichen. Ich würde die Menschenwelt mit der Dämonenwelt verbinden. Nichts und niemand würde mich aufhalten können: weder Yu, noch mein Bruder. Nach diesen 2 Jahren kam ich zurück. Kaum, dass der Turm, der die Dämonen- und die Menschenwelt verband, aufgetaucht war, mit mir auf seiner Spitze, begann auch schon der Kampf. Dante war sofort auf dem Weg zum Turm. Ob nun wegen mir oder, um Yu zurück zu holen, wusste ich nicht. Es war mir auch egal. Ich hatte keine Ahnung, wie sie es machte, aber immer war Yu dann bei einem, wenn man es am wenigsten erwartet hatte und sie am weitesten von einem weg war. Wenn Dante und ich aufeinander trafen, begann ein Duell zwischen Dämonenbrüdern. Und jedes Mal war sie dabei und versuchte uns aufzuhalten. Doch wir hörten nicht auf sie. Ich hatte geglaubt, dass Dante in der Zeit noch stärker geworden war. Aber es war nicht so. Er war sogar schwächer geworden, wie mir schien. Was hatte er diese 2 Jahre nur die ganze Zeit gemacht? Nya, im Grunde genommen war es mir auch egal. Es war zwar etwas langweilig, wenn er mir mein Ziel schenken würde, aber so war es auch gut. Aber plötzlich überschlugen sich die Geschehnisse. Akram, der mir die Treue geschworen hatte, hatte von Anfang an nur seine eigenen Ziele verfolgt. Er wollte von Anfang an nur die macht meines und Dantes Vater, um die Menschenwelt zu vernichten und der neue Herrscher der Dämonenwelt zu werden. So sehr es mir auch widerstrebte, ich tat mich im entscheidenden Moment mit Dante zusammen und bekämpfte mit ihm Akram, der inzwischen zu einem schwarzen, spinnenähnlichem Dämon geworden war. Er war allerdings sehr zäh. Nachdem wir ihn besieht hatten, holten wir uns unsere Ketten zurück und wollten dann ein für alle Mal eine Entscheidung haben. Also kämpften wir ein weiteres Mal... und ich verlor. Dante und die anderen drei – Yu, Nero und Shikura – wollten, dass ich mit ihnen kam, doch ich lehnte ab. Sie suchten zwar nach mir, aber fanden mich nicht. So sehr sie es auch versuchten, sie bekamen mich nicht zurück. Ich war verschwunden und machte mein eigenes Ding. Es war nicht meine Art, in einer Familie zu leben. So war es schon immer gewesen und würde es immer bleiben. Nie wollte ich zurück. Nie hätte ich zugegeben, dass ich sie bräuchte. Warum ich dann nach weiteren 13 Jahren zurück ging, wusste ich nicht. Ich tat es als eine Laune meiner Langeweile ab, dass ich Yu und Dante besuchte. Aber nicht allein. Ich war in Begleitung eines Mädchens. Es war aber nicht irgendein Mädchen, es war meine 7-Jährige Tochter. Ja, ich gab es zu: ich hatte versucht, in einer Familie zu leben. Ich hatte mir eingebildet, eine Frau zu lieben und bekam von ihr eine Tochter. Allerdings verschwand sie 3 Tage nach der Geburt des Kindes und ich stand allein da. Jeden anderen würde es vielleicht tief treffen, aber mich nicht. Ich kam sehr gut ohne sie klar. Immerhin hatte ich meine Kleine. Sie war so wunderschön. Ich nannte sie Elani. Als sie 6 Jahre alt war, fragte sie mich, wo ihre Mum ist, warum sie nicht da war. Da ich sie sehr liebte und immer lieben würde, sagte ich ihr auch, was passiert war. Sie meinte danach auch zu mir: „Wer braucht schon so eine?? Ich hab keine Mutter, ich hab nur dich, Daddy... Und ich liebe dich.“ Nie hätte ich gedacht gehabt, dass sie es so locker aufnehmen würd. Das überraschte mich, aber es freute mich auch. Als ich ins Devil May Cry kam, sah ich als erstes Yu. Sie drehte sich um, als sie die Tür gehört hatte. Sie wollte etwas sagen, was aber durch meinen Anblick in ihrem Hals stecken blieb. Im nächsten Augenblick war sie mir um den Hals gefallen und weinte plötzlich. Was das sollte, das wusste ich nicht. Ich strich ihr über den Rücken und hatte geduldig darauf gewartet, dass sie sich beruhigt hatte. Sie fragte, wie es mir ginge. Machte mir fluchend Vorwürfe, warum ich erst jetzt, nach so langer Zeit, auftauchte... und entschuldigte sich für das Gehfluche, als sie Elani bemerkte und ich ihr sagte, dass sie meine Tochter war. Sie freute sich, dass ich eine Tochter hatte. Dass ich wohl endlich an eine Familie dachte. Aber war stink sauer, als sie erfuhr, dass Elanis Mutter kurz nach der Geburt einfach abgehauen war. Allerdings war da noch etwas in ihrer Stimme, was ich nicht zuordnen konnte. Sie freute sich wirklich für mich, das merkte ich, aber irgendwie war da noch etwas anderes. Yu erzählte mir, dass sie mit Dante nun zwei Kinder hätte. Einen Sohn, der 13 Jahre alt war und einen 3 Jahre jüngeren Sohn. Der Ältere hieß Darius und der Jüngere Yuri. Auch Nero und Shikura hatten zwei Kinder. Eine Tochter, die 13 Jahre alt war und Neele hieß, und einen Sohn, der 10 Jahre alt war und Jamie hieß. Oh man, hatten sie sich abgesprochen mit den Kindern??? Dante, Nero und Shikura, besonders die ersten beiden, waren verwundert, mich zu sehen, freuten sich aber auch sehr. Ich hatte zwar dann öfter versucht, wieder zu gehen, aber ich schaffte es nicht. Auch, wegen Elani. Sie hatte sich schnell an ihre Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen gewöhnt. Also blieb ich hier. Ich konnte auch wegen Yu nicht weg. Noch immer liebte ich sie über alles. Etwas, was ich in den letzten Jahren zu ignorieren versucht hatte. Schließlich hatte ich immer gesagt, dass ich Gefühle als Schwäche ansah. Aber immer mehr merkte ich, dass ich sie alle wirklich brauchte. Dass ich sie immer alle gebraucht hatte. Später gestand Yu mir, dass sie mich auch liebte. Zwar nicht genau so stark wie Dante, aber sie liebte mich auch sehr. Daraufhin sagte ich ihr, dass ich sie auch schon immer geliebt hatte. Dass ich nur wegen ihr damals gelächelt oder gelacht hab, als wir noch klein waren. Aus diesem und anderen Gründen, zog ich ein paar Häuser weiter mit Elani in unsere eigene Wohnung. Immer kamen wir dir anderen besuchen oder sie uns. Von nun an ging alles immer besser. Nichts konnte diese Momente noch kaputt machen. Wir unternahmen viel miteinander. Je nachdem, was für besondere Jahrestage anstanden, nahm der andere von uns die Kinder alle. Auch, wenn diese manchmal keine Lust auf „Babysitter“ hatten. Nie würde ich jetzt einen noch missen wollen. Ich war froh, sie zu haben, das hatte ich endlich begriffen. Endlich hatte ich begriffen, worum es im Leben ging. Um Liebe und das beieinander sein. Um die Familie. Und Yu hatte es mir gezeigt, mich spüren lassen. Dafür liebte ich sie noch mehr. ~*~The end~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)