Sie war tot... von Heavenlie (und es war erst der Anfang (Bamon)) ================================================================================ Kapitel 2: und Leid zu schmecken -------------------------------- Hey, hier ist also das neue Kap. Vielen Dank für die Kommies, dass diese Geschichte wenig Leser haben würde war mir von Anfang an klar und sie wird ja auch eher aus Spaß und Laune geschrieben. Eben weil ich das Pair einfach liebe. vielen Dank. eure Heavenlie ----------------------------------------------------------------------------------------- Bonnie Bennett spürte die Veränderung, noch bevor sie auch ein Geräusch vernahm. Für einen Augenblick erstarrte ihr Körper unter der warmen und dennoch dünnen Decke, ehe sie das leise Quietschen identifizieren konnte. Es war das Schloss der alten Haustür gewesen. Ihre Augen fuhren durch die milde Dunkelheit, welche sich wie ein Mantel über den alten, spärlich eingerichteten Raum gelegt hatte. Nur drei Kerzen brannten noch, flackerten unter dem Zug der in dem alten Gemäuer herrschte, doch der Dunkelhaarigen reichte es so wie es war. „Bonnie.“ Beinahe gefroren ihre Gliedmaßen, bei der verzweifelten aber auch bekannten Stimme, zu Eis -Elena. Kaum das der flüchtige Gedanke durch ihre noch müden Sinne geschossen war, huschte bereits eine schmale Gestalt um die Ecke und verharrte gleichermaßen, als sie durch die Dunkelheit ihr Ziel fand. Beide Frauen sahen sich einige Sekunden wortlos an, ehe die Gilbert ein ersticktes Keuchen von sich gab und zu ihrer Gegenüber stürzte. Fest presste sie die Schwarzhaarige an ihren warmen Körper, registrierte dabei eher nur nebenbei die von ihr ausgehende Kälte, ehe sie in haltloses Weinen ausbrach. Fast. Fast hatte Elena ihre beste Freundin verloren, gestorben auf einem Schlachtfeld das sie selbst mit erschaffen hatte. Obwohl der Griff fester wurde, Bonnie fast den Atem nahm, ließ sie ihre Gegenüber gewähren und legte stattdessen ebenfalls die Hände um den zierlichen Körper. Es war das erste Mal seit Stunden das die Bennett etwas anderes außer Bereuen und Kälte spüren konnte, sie kam sich wie eine Ertrinkende vor. „Ich,..ich dachte du wärst...-“ Beruhigend strich die Dunkelhaarige, auf die erschütternden, von Trauer getränkten Worte, über den bebenden Rücken, ehe sie diese Zweifel unterband. „Mir geht es gut Elena, ...es tut mir leid das ich es dir nicht sagen konnte. Es blieb keine Zeit.“ Dabei sprach die Dunkelhäutige nicht aus, dass es vielleicht doch einen Moment gegeben haben könnte, sie ihn aber niemals in Betracht gezogen hatte. Nein, sie wusste was sie zu tun sein würde und nur weil Klaus dieses eine Mal die besseren Karten gehabt hatte, hieß es noch lange nicht das sie gedachte aufzugeben. Nein, mit dem gelungenen Plan sah doch alles schon ganz anders aus und der Plan A würde weiter bestehen bleiben. „Ich weiß, Damon hat mir alles erklärt und ich bin dir doch deswegen nicht böse. Es war nur die Sorge, ich könnte mir nie verzeihen wenn dir etwas zustieße.“ Während die Gilbert solch verfluchte Worte aussprach, konnte Bonnie nur stumm den Kopf schütteln, der verdammte Vampir hatte sie belogen oder geschwiegen. „Ist in Ordnung, es ist alles in Ordnung Elena.“ „Versprochen?“, fragte ihre Gegenüber aus ernsten, braunen Augen und für einen Moment machte sie damit die Bennett sprachlos. Es war als ahnte die junge Frau bereits das viel mehr hinter dem Ganzen steckte. Obwohl die Hexe sich dafür noch im selben Moment verabscheute, lächelte sie zart und gab ein Versprechen das sie niemals zu halten gedachte. Ihr Todesurteil war schon vor Wochen unterschrieben worden und doch, auch wenn ihr Herz sich kalt wie Eis anfühlte, konnte die Dunkelhaarige noch nicht soweit gehen das selbe Leid jemand Anderem weiterzugeben. Sollte Elena Gilbert ruhig noch eine Weile glauben, sie könnten beide eine Zukunft haben. Auf einen Ruhestand in der selben Gegend, im Abendschein auf einer Terrasse und schaukelnd in diesen altmodischen Stühlen -Fantasie. Wie lange hatte sie diese Vorstellung schon nicht mehr vor Augen gehabt? Während Elena sie erneut in die Arme zog, schwieg Bonnie. Schweigen war besser als Alles was die junge Hexe ihrer Freundin hätte anvertrauen können. ~*~ Das Blut ran seine Kehle hinab, milderte den ewigen Drang nach der warmen Köstlichkeit, die auf so unterschiedliche aber beständige Weise nach Verlockung pur roch. Er liebte den Duft, der Geruch von Leben, Tod und auch Eisen. Es war eine jeweils von Mensch zu Mensch verschiedene Mischung, immer eine Einzigartigkeit. Wie sein kleiner Bruder Stefan sich so vehement gegen seine Bestimmung wehren konnte war dem Salvatore ein wahres Rätsel. Still in seinem Innern konnte Damon ohne Zweifel zugeben diese Alternative nicht einmal unter Zwang in Erwägung zu ziehen. Er liebte sein Leben, auf eine groteske, merkwürdige Weise. Der zarte Körper unter ihm zuckte unter dem letzten Zug den er sich nahm, sie hatte einen faden Beigeschmack von Zigaretten und deshalb viel es seinen Sinnen leichter aufzuhören, leichter als es unter normalen Umständen gewesen wäre. Kaum dass er von dem geschwächten Körper Abstand nahm, erklang ein leises Wimmern auf den blass gewordenen Lippen, doch er unterband es mit einem tiefen Blick in seine blauen Augen. „Du hast zu viel getrunken, vorsichtig wirst du jetzt ohne Umwege nach Hause gehen und dich erst einmal ausruhen.“ Kaum das seine tiefe Stimme verklungen war, strauchelte die Blondine auf die andere Seite der Straße und nur mit einem letzten, knappen und eigentlich auch unwichtigen Blick, versicherte Damon sich seines Werks. Die Jagd war seltsamer Weise langweilig gewesen, als habe dieses voraussehbare Handeln, Reagieren, einfach jeglichen Reiz ausgerottet. Nun, wenn nicht mal sein kleiner Bruder den Spaß verderben wollte, was gab es dann noch? Eigentlich, so dachte der Salvatore mit einem kalten Schmunzeln, müsste jetzt die Welt untergehen. Denn ein Stefan der keine Angst um alle Bewohner Mystic Falls hatte war sehr wohl Grund sich sorgen um das Gefüge des Universums zu machen. Es konnte natürlich auch sein das der kleine, schleimige Bruder etwas im Schilde führte, doch so viel Geschick wollte er dem Jüngeren sicher nicht ohne weiteres einräumen. Stefan neigte nicht zu Lügen, oder zumindest nicht zu geschickten Lügen. Vielleicht wollte er ihn auch einfach nur so lange und soweit wie möglich von der Hexe und Elena fernhalten. Erneut glitt ein amüsantes Lächeln über die blassen Lippen, während der junge Mann sich hinter seinem Lenkrand platzierte und den Wagen startete. Er sollte wirklich mal nach der kleinen Hexe sehen, es konnte immerhin sein das sie gefunden wurde und so etwas konnte nun wahrlich seinem ´Elena Rettungsplan´ schaden. Kaum dass er das alte, verlassene Grundstück erreichte, überkam den Vampir ein Gefühl von Bedrückung, ja gar einen Sinn der zur Achtsamkeit gebot. Doch Damon Salvatore konnte dies nun wahrlich als alten Hut bezeichnen, schließlich war er nicht zum ersten Mal hier und, wie er in diesem Fall ohne Bedrückung zugeben konnte, noch immer kein gern gesehener Gast. Was tut man nicht alles für die kleine Hexe, schoss es dem jungen Mann in den Sinn, wissend das es keineswegs um die Dunkelhaarige ging. Zumindest nicht um jene die hinter diesen Mauern wartete. Er konnte ihr Herz klopfen hören, langsam, fast schon zu ruhig, während ihr Geruch ihm wie mildes Blumen Aroma entgegen strömte und ihn kurzzeitig verwirrte. Es war das erste Mal das ihm dieser winzige, positive Punkt an der Frau auffiel. Generell fand er die Schwarzhaarige nämlich lästig, wirklich lästig, weshalb er mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt hatte sie auszuschalten. Aber leider gab es doch einige Punkte die zwangsläufig dagegen gesprochen hatten. Erster, und Wichtigster, war die kleine Tatsache das Bonnie die beste Freundin von Elena war. Zweiter, aber auch kein kleinerer, die Hexe konnte sich schon seit einer ganzen Weile ziemlich gut wehren und das hieß womöglich sich bei einem falschen Angriff selbst zu schaden. Nun er liebte einen guten Kampf aber er war mit seinem doch ziemlich hohen Alter reif genug um zu wissen wann sich eine Attacke lohnte und wann nicht. Dritter, im Nachhinein erwies sich sein Zögern als genau richtig, denn sie war momentan die einzige Waffe, der einzige Schlüssel um Klaus den Gar auszumachen. Zwar hatte er es niemandem gesagt, weil es ihn kaum beschäftigte und auch keinen etwas anging, doch das dieses junge Ding so bereitwillig auf ihr Leben verzichten wollte, hatte ihm doch ein klein wenig imponiert. Seine Füße hatten die Schwelle kaum übertreten, als er schon ihre zarte, leise Stimme vernahm und obwohl er es erst für Zufall hielt, ließen ihre Worte diese Vermutung wie Eis zerschmelzen. „Damon Salvatore, was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“ Ihre Stimme klang klar, doch der Spott nahm ihr das gewisse Etwas, welches gefehlt hätte um dem Vampir tatsächlich eine angemessene Antwort zu entlocken. Deswegen trat der Dunkelhaarige einfach stumm ein und warf der jungen Hexe einen eiskalten Blick zu, dem ihre dunkelgrünen Augen jedoch ohne Schwierigkeit standhielten. Nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen fragte sich Damon was dieser Zauber noch bewirkt hatte, für ihn machte es den Anschein als wäre die Bennett kälter geworden. Und damit meinte er von Innen heraus. Nicht nur in ihrer Art, nein auch der schmale Körper schien weniger Wärme auszustrahlen, während sogar der Herzschlag langsamer, ruhiger, nun beinahe schon eingefrorener wirken mochte. War das ein Grund sich sorgen zu machen? Damon konnte sich selbst kaum als eine Person bezeichnen die sich leichtfertig um andere kümmerte, geschweige denn sorgte, weshalb er diesen absurden Gedanke zu den Akten legte. Direkt neben die, Stefan töten Akte, denn die war auch schon verstaubt. Warum hatte er dass eigentlich aufgegeben? Leider fiel es dem Vampir sofort wieder ein, was wohl auch an dem Dasein lag das er jetzt schon über hunderte von Jahren führte. Katherine hatte sie beide betrogen, weshalb also noch Rache und außerdem gab es da noch immer Elena. „Deine Gesellschaft ist wirklich erquicklich Damon aber du kannst gerne andere Leute mit deiner Anwesenheit bereichern.“ Es war ein Augenaufschlag und er stand vor ihr, beide Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt und wo noch vor einem Tag Furcht gewesen war, fand sich jetzt lediglich milde Verwunderung. Seinen Ärger über diese dumme Tatsache verbergend, schenkte er der kleinen Hexe ein kaltes Schmunzeln, dass deutlich machte das er zu allem bereit war. Doch leider ließ sich die Bennett auch damit nicht ködern. „Ich sehe schon, dir geht es besser Hexe.“ Er beabsichtigte durchaus das letzte Wort wie eine Beleidigung klingen zu lassen, doch der Dunkelhäutigen schien es wenig, bis gar nichts auszumachen. Sie schenkte ihm lediglich die Andeutung eines spöttischen Lächelns, ehe sie sich ganz langsam zurück auf den Boden sinken ließ. Bei dieser Handlung entblößte sie ihre Kehle, der feine Duft kehrte zurück in sein Bewusstsein und er konnte das Rauschen ihres Blutes so deutlich wahrnehmen als würde er sein Ohr an jenem Punkt gebettet haben. Ihre Geste hatte etwas unterwürfiges, wie es bei Tieren vorkommen mochte und Damon glaubte in jenem Moment kaum, das sie ahnte was sie mit eben Jener in seinem Inneren auslöste. Eine Verlockung, der er trotz seines gestillten Durstes kaum zu widerstehen vermochte, der Drang allerdings verblasste sofort als er diesmal klar den Spott in dem dunklen Braun ausmachen konnte. Das kleine Luder hatte sich absichtlich so ausgeliefert, leider konnte er bei seinen nächsten und durchaus kalten Worten, die raue Stimmlage nicht verhindern. „Du spielst ein gefährliches Spiel. Dich zu töten würde mir leicht fallen.“ „Ich weiß.“ Im Gegensatz zu der Seinen, klang ihre ruhig aber emotionslos, als würden sie nicht von ihrem Ableben sondern über das Wetter sprechen. Ihre Augen huschten von ihm fort und ließen damit die größte Gefahr in diesem Raum einfach unbeobachtet, was dem Tier in ihm ein tiefes Knurren entlocken wollte. Irgendetwas stimmte doch mit der Frau nicht, kein Wesen benahm sich so nachlässig in seiner Nähe und das war gut so, er liebte es Angst und Schrecken in seinen Gegenüber zu schüren. „Damon Salvatore, du solltest gehen.“ „Ach, sollte ich das?“ Hohn klang in seinen Worten und dass war mehr als beabsichtigt, seine Hand legte sich um ihren zarten, leicht gebrechlichen Hals. Er mochte es nicht verarscht zu werden, vor ihm sollte man besser Respekt haben und das galt sehr wohl auch für so eine neunmalkluge Hexe. Ihr Körper blieb jedoch schlaff und kühl, spannte sich nicht das geringste bisschen an, der Salvatore glaubte es kaum, doch sogar ihr Herzschlag blieb vollkommen rythmisch. „Ja.“ Ihre Augen huschten wieder zu ihm, seine Finger drückten fester zu, raubten ihr nicht zu viel aber genügend Luft und doch bemerkte der Vampir gleich das sie es kaum kümmerte. „Du solltest darauf achten was du sagst. Noch brauche ich dich vielleicht aber der genaue Zustand deinerseits wurde nicht besprochen.“ Das folgende, klare Lachen der Bennett verwunderte ihn noch mehr und obwohl er es nicht deutlich machte, wussten sie wohl Beide das auch sie es bemerkte. „Ach Damon, es wäre so leicht dich zu meinem Mörder zu machen. Ich hatte doch ein wenig mehr Selbstbeherrschung von dir erwartet.“ Und plötzlich verstand der junge Mann. Ein hartes Schmunzeln legte sich auf seine Züge, während er sich zu dem schönen Gesicht näher hinab beugte. Bonnie Bennett blieb zwar augenscheinlich ungerührt, doch diesmal konnte sogar der Vampir das minimale beschleunigen ihres Herzens hören. Was ihm ausgesprochen gut gefiel. „So ist dass, du wolltest mich testen?! Kein schlechter Plan, vielleicht hoffst du auch das ich dein Leben beende, allerdings wird das nicht in nächster Zeit geschehen. Noch brauche ich dich, aber solltest du den Kampf mit Klaus überleben, darfst du mich gern einmal darum bitten. Ich denke sogar das ich deiner Bitte nachkommen werde.“ Seine dunklen Worte brachten den Frost in den Raum, denn die dunkle Haut der jungen Frau begann sich mit einem Schauer zu überziehen und Damon wusste, dass er soeben doch Eindruck bei der sturen Hexe hinterlassen hatte. Ihre Reaktion oder Antwort, verblüffte ihn jedoch trotz allem. „Ja,...vielleicht komme ich darauf zurück.“ Und aus einem, ihm selbst auch, unerfindlichen Grund bekam der kalte Vampir doch eine geringe Ahnung was plötzlich mit der einst so fröhlichen jungen Frau geschehen war. Denn es erinnerte ihn daran wie es auch für ihn, vor mehr als hundert Jahren gewesen war. Die knappen Tage nach seinem Tod, sie sehnte sich nach dem Ende. Doch ein wenig erschrocken über diesen Einblick in die Gefühlswelt der Bennett, aber auch sein Verständnis, ließ er die junge Frau urplötzlich los und diese fiel das kleine Stück wieder hinab zu Boden. Es kam ein leises Fluchen von ihr, doch ansonsten sah sie ihn nur weiter unverwandt und auch überrascht an. Er selbst bemühte sich um eine kühle Fassade, keinesfalls sollte das Biest wissen das er es auch gefühlt hatte, das er gar Verständnis aufbringen konnte. „Du solltest bei Kräften bleiben, lange wird das Ende nicht mehr auf sich warten lassen.“ Er bemerkte durchaus das seine Worte sie wieder einmal berührten, doch auf positive Weise, als habe er der Dunkelhäutigen erklärt sie dürfe nach sehr langer Zeit nach Hause. Ihre Todessehnsucht war beinahe widerwärtig aber Damon wusste es auch sehr wohl zu schätzen, denn sie musste für den Plan sterben und das passte doch hervorragend. ~*~ Elena Gilbert lag ruhelos in dem weichen Bett ihres Freundes, der umso ruhiger neben ihr lag, dabei aber stets seine Augen auf sie gerichtet behielt. Beide wussten das es nur eine Frage der Zeit war bis er sich dazu durchringen würde sie auf ihr Verhalten anzusprechen. Wohl wissend natürlich, dass sie ihm nicht antworten wollte. Sie machte sich solch schreckliche Vorwürfe wegen Bonnie, die ganz allein in diesem kalten Haus lag, fern ab von ihrer Familie und Freunden. Als wäre sie gar nicht mehr Teil dieser Welt, als hätte ihr Dasein keine Beständigkeit mehr in ihrer aller Leben. Seufzend fuhr sich die Braunhaarige durch ihr langes Haar, ehe sie sich dem Vampir zu wandte, der wahrscheinlich nur auf solch eine einladende Geste gewartet hatte. Seine starken, breiten Hände umschlossen sanft ihren Körper und zogen sie behutsam an seine Brust. Sein Körper war noch heiß von dem Tierblut, das er sich vor weniger als einer halben Stunde beschafft hatte. Wahrscheinlich um sicher zu sein das er mit ihrer Nähe klar kam ohne dem Gedanken an Blut zu erliegen. Ihre Hände strichen ihm über die muskulöse Brust, erklommen seinen warmen Nacken und zogen ihn schließlich zu ihren Lippen hinab. Sie liebte Stefan so sehr, so tief gehend, dass es sich aus ihrer Sicht kaum in Worte fassen ließ und doch, dachte sie selbst während dieses intimen Moment an ihre beste Freundin. Etwas stimmte nicht mit Bonnie, natürlich hatte sie das bei ihrem Besuch gefühlt, glaubte die Dunkelhaarige denn tatsächlich sie könnte das vor ihr verbergen? Die beiden Frauen kannten sich von klein auf, die Bennett war es gewesen die ihr über den tragischen Verlust ihrer Eltern hinweg geholfen hatte und auch wenn heute andere Tatsachen feststanden, hatte diese Hilfe sie gerettet. Natürlich waren John und Isobelle ihre leiblichen Eltern, aber mit den Beiden hatte sie schon abgeschlossen, für sie und ihre Erinnerungen, blieben die Gilberts ihre echten, wahren Eltern. Nach dem Tod von Bonnies Großmutter hatte sich eine weite Schlucht zwischen ihnen aufgetan, an der besonders Damon seinen Anteil trug, was sogar beinahe die Freundschaft zu Caroline zerstört hätte und Elena schwor sich im Stillen dies nicht noch einmal zu zulassen. „Was bedrückt dich?“ Tief und dunkel rollte die Stimme ihres Freundes über ihre noch wirren Gedanken und die Gilbert ließ anschmiegsam ihren Kopf auf die Schulter des netten Vampirs sinken. Sie brauchte seine Nähe um all dass zu überstehen und sie brauchte ihre beste Freundin. „Ich glaube etwas stimmt nicht, Bonnie benimmt sich seltsam. Als,...als würden sie und Damon etwas vor uns geheim halten oder im Schilde führen.“ Kaum dass das leise Stöhnen erklang, richtete sich die junge Frau bereits ruckartig in den warmen Armen ihres Freundes auf, der jedoch dem eisernen Blick mit Absicht aus dem Weg gehen zu wollen schien. „Stefan?“, sprach sie nachdrücklich und unerbittlich, wahrscheinlich sogar in einem Ton den ihr Freund bisher gar nicht von ihr kannte. „Sie haben den alten Plan noch nicht aufgegeben, Damon selbst hat es mir gesagt.“ „Soll das heißen, Bonnie wird Klaus immer noch töten?“ Der Dunkelblonde nickte langsam und als sie hektisch aufspringen wollte, umschlangen seine starken Arme ihren zarten Körper wieder unnachgiebig, als wäre er ein Schraubstock. „Lass mich los Stefan, ich muss zu Bonnie!“ „Nein, es ist spät in der Nacht, es ist viel zu gefährlich. Außerdem wird ihr für heute nichts geschehen.“ Seine Stimme klang ruhig, doch Elena fühlte die Aufregung unter der Haut seines stählernen Körpers, wütend das der Salvatore ihr dies alles nicht früher gesagt hatte, funkelte sie ihn aus braunen Augen entschlossen an. „Lass mich los Stefan Salvatore.“ Kaum das ihre unausgesprochene Drohung im dunklen Schlafzimmer verklungen war, öffneten sich zögernd die starken Arme und die Gilbert sprang hastig aus dem warmen Bett. Sie trug nur einen dünnen Schlafanzug und suchte in der Schwärze hektisch nach einem Lichtschalter, es war jedoch der Vampir der die Helligkeit in den Raum ließ. Während sie also nach ihrer Kleidung griff, einer alten Jeans mit zerschlissenen Knien, einem dunklen Shirt und dem hässlichsten braunen Pullover den die junge Frau zu bieten hatte, stand auch Stefan auf. „Was tust du?“ „Natürlich werde ich dich begleiten Elena.“ Für einen Augenblick verharrte die Gilbert, nachdem der braune Stoff an ihrem zierlichen Körper hinab gefallen war und sah ihrem Freund fest in die schönen Augen. Die Wut verflüchtigte sich immer mehr. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“ „Weil ich nicht vor hatte diesen Plan zu zulassen. Warum habe ich wohl Damon auf die Jagd gehen lassen, je mehr er mit sich selbst beschäftigt ist, um so besser kann ich nach einer anderen Lösung suchen. Ich weiß wie viel dir Bonnie bedeutet und sie ist auch meine Freundin.“ Glücklich begann Elena zu lächeln, ehe die Angst in ihr zurückkehrte und zu ließ, das sie in Tränen ausbrach, beinahe augenblicklich war Stefan bei ihr um seine Freundin fest in den Arm zu nehmen. „Was,...was sollte ich ohne sie machen Stefan?“ „Ihr wird nichts geschehen, du hast mein Wort. Aber mir wäre wohler wenn wir Bonnie erst morgen besuchen, wenn Damon auf der Ratsversammlung ist, dann wären wir unbeobachteter.“ Obwohl alles in der jungen Frau schrie zu ihrer Freundin zu eilen, gab Elena für dieses eine Mal nach, denn es war spät und sie glaubte wirklich kaum daran jetzt etwas an alledem ändern zu können. Das sie bereits selbst eine Alternative hatte, wollte sie vorerst nicht mit ihrem geliebten Vampir besprechen. Im Moment vermochte sie niemanden mehr einzuschätzen und sie wollte sich ihre einzige Chance nicht kaputt machen lassen. Sie wusste nur eins ganz sicher, dass ihre beste Freundin nicht für sie in den Tod gehen würde. ~*~ Katherine Pierce konnte seit den letzten Wochen nicht gerade behaupten, dass ein ewiges Leben auch zwangsläufig ein schmerzfreies bedeutete, denn die Wunden welche sie sich in den vergangenen Tagen zufügen musste, brannten sich in ihr Wesen wie das Verderben. Zugeben, es tat sicher nicht so weh wie es bei einem einfachen Menschen getan hätte aber sie spürte es durchaus und es war lästig. Klaus war vor mehr als einer Stunde aus diesem Alaric gefahren und seit dem in bester Feierlaune. Die Hexe war tot. Ein bitterer Tiefschlag, wie die Vampirin sich eingestehen musste, sie hatte gehofft endlich von dem kaltblütigen Monster erlöst zu werden. Leider zeigte sich mittlerweile, was sie schon immer gewusst hatte, niemand konnte den Uralten besiegen. „Aber aber meine Liebe, warum so niedergeschlagen?“ Die Braunhaarige hütete sich vor einer frechen Äußerung, wusste sie doch allzu gut welche Auswirkungen darauf folgen würden und auch wenn man glauben sollte ein untotes Wesen wie sie würde das Gefühl nicht kennen, war dies ein wahrer Irrtum-Furcht. Katherine fürchtete Klaus wie nichts anderes auf der Welt, er war die persönliche Hölle, ihr ganz eigenes Tor zur Unterwelt und aus welchen Gründen auch immer, wollte er sie niemals gehen lassen. Diese Bonnie war ihre einzige Chance gewesen und auch wenn es Jahrzehnte her war, hatte die Pierce doch ein wenig Hoffnung gehegt das es auch wieder einmal eine Bennett sein würde, die ihr das Leben rettete. Wie in alten Zeiten, als sie die eine Hexe noch ihre Freundin nennen konnte. Vielleicht hätte sie damals doch mehr für die nützliche Frau tun sollen, eventuell wäre dann noch einiges anders gelaufen. „Du hast recht meine Liebe, keine Antwort ist in deinem Fall wahrscheinlich die beste Antwort.“ Sie hasste die tiefe seiner Stimme und auch den Akzent, der die R´s damit verfänglich zum Rollen brachte, sie wollte dass die Mistgeburt endlich aus ihrem Leben verschwand. Leider dürfte ihr dieser Gefallen vorerst nicht getan werden. Nur langsam hob die Dunkelhaarige ihren Blick und begegnete dem unheilvollen Grünblau, dass so heimtückisch funkelte dass Katherine seine nächsten Worte nicht einmal mehr überraschten. „Warum hast du mit dem Messer aufgehört?“ Wütend gab sie ein leises Fauchen von sich, dass ihn jedoch vorerst nur zu amüsieren schien, ehe sie die Klinge hob und erneut auf ihren lädierten Beinen an setzte -zwar heilten sie, doch auch dies dauerte seine Zeit. Nikolaus war etwa 430 Jahre vor Christus geboren, er hatte viele Jahrhunderte Zeit gefunden um seinen angeborenen Sadismus zu perfektionieren und während die Dunkelhaarige seiner Macht erlag und mit der Selbstverstümmelung begann, erwischte sich die junge Frau dabei auf die Salvatore Brüder zu vertrauen. Ein unnötiger und eigentlich auch vollkommen absurder Gedanke, schließlich hatten Damon und auch Stefan versucht sie umzubringen, doch alles war besser als dass was hier geschah. Warum nur war die kleine törichte Hexe so einfach gestorben? Obwohl es abwegig war und auch vollkommen nutzlos, erwischte sich die Vampirin bei einem unglaublichen, aberwitzigen Gedanken,- als ihr klar wurde dass das Ableben der Bennett doch viel zu einfach gegangen war- das kleine Luder lebte womöglich noch. Zugegeben es war nur eine Vermutung, haltlos, absolut wage und doch reichte die Idee um jetzt mit einem dunklen Schmunzeln auf den kalten Lippen weiter auf sich einzustechen, als würde sie der Gartenarbeit oder dem Hausputz nachgehen. Diese Vorstellung allein war momentan schmackhafter als jeder Tropfen Blut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)