Ain't afraid to die von Miyavis-Die-Doll (Der erste Tag) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Tag ------------------------ Was für ein imposantes Bauwerk! Kaum zu glauben das es sich dabei wirklich um eine Schule handeln sollte.Der ganze Gebäudekomplex war ein kompletter Querschnitt durch die architektonischen Epochen. Von der Antike bis zur Moderne war alles vertreten. Hoffentlich konnte ich diesmal etwas länger bleiben. Das war nun schon die dritte Stelle innerhalb von zwei Jahren. Reflexartig wanderte meine Hand zu der kleinen runden Pillendose in meiner Jackentasche. Ich atmete noch einmal tief durch und straffte mich.Nein! Diesmal würde ich einfach mehr Disziplin an den Tag legen. Dann würde es schon klappen. Die Aufnahmeformalitäten im Sekretariat waren schnell abgeschlossen. Ich erhielt meinen Stundenplan,einen Lageplan der Schule und den Schlüssel zu meinem Quartier. In letzteren zog ich mich dann auch erstmal zurück um mich von der langen Anreise ausruhen und vielleicht auch schon ein paar Sachen auspacken. Aber das hatte auch noch Zeit. Meine erste Stunde war erst morgen Mittag und dafür war schon alles vorbereitet. Am Abend, nachdem ich genug entspannt hatte, machte ich mich noch auf den Weg, das Gebäude ein wenig zu erkunden. so ein Meisterwerk der Baukunst hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Ich konnte mein Glück immer noch nicht fassen, hier eine Anstellung bekommen zu haben. Und das nachdem ich von zwei anderen Schulen gekündigt wurde. Als das Licht der Abendsonne die Gänge in ein orangerot tauchte, trat ich auf einen der Balkone hinaus um den Sonnenuntergang betrachten zu können. Vor mir lag nun der riesige Innenhof der Schulen und die Sonne war gerade dabei hinter die gotischen Turmspitzen des gegenüberliegenden Gebäudeflügels zu tauchen. Was für eine Idylle. Meine Gedanken begannen gerade zu einigen mir bekannten Gemälden der Romantik abzustreifen, in denen es um Sonnenuntergängen ging, als ich hinter mir ein Geräusch vernahm. Es dauerte noch einen Moment, bis ich den Grund dafür einige Meter über mir ausmachte. Mein Herz machte einen regelrechten Aussetzer, als ich den Jungen entdeckte, der gerade über die Abgrenzung der Dachkante geklettert war und sich nun gefährlich weit über den Rand beugte. "Tu das nicht!", schrie ich, als ich den ersten Schock überwunden hatte und das Adrenalin, das nun durch meinen Körper schoss, mich wieder einer Handlung bemächtigte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)