Corvus von HeyItsAraas (gibbet nisch) ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Schüler --------------------------- Dumpfe Schritte hallten auf dem Gang wieder, als sich hörbar zwei Personen näherten. Die Schüler unterhielten sich unruhig. Die Mädchen lachten und starrten aufgeregt auf die Tür, als im nächsten Moment ein Junge den Saal betrat. Schwarze Haare, dunkle Augen und sein Gesichtsausdruck war mehr als vielsagend genervt. Seine Hände hatte er lässig in die Hosentaschen gesteckt, als er sich vor die Schülerschaft stellte. „Dieses Jahr beehrt uns ein neuer Schüler, er ist von Shikoku hierher gezogen. Nehmt ihn freundlich auf und helft ihm sich hier in der Klasse zurechtzufinden.“, sprach Lehrer Asado und forderte ihn auf, sich vorzustellen, was er auch unverzüglich tat. Er hob seinen Blick lauernd vom Boden und richtete diesen einen kurzen Moment auf die Schülerfront, bevor er zu sprechen begann. „Daisuke Ochida, 18, Aktivitäten jeglicher Art.“ Ich richtete meine Augen sofort auf ihn, als ich die dunkle Stimme sprechen hörte. Ich musterte ihn genau und schüttelte den Kopf über das Geschnatter der Mädchen in der Klasse. So toll fand ich ihn jetzt nicht das es mir gleich die Sprache verschlug. Ich erhob lässig eine Augenbraue und lehnte mich zu meiner besten Freundin Miyako, die gerade dabei war, mir etwas zu sagen. „HIZUMI!!!“, brüllte sie mich schon fast an, als ich meinen Kopf unverzüglich zurück schob und sie genervt ansah. „Was?“, antwortete ich barsch und seufzte einmal kurz, als das Gewitter an Worten los dröhnte. Der Lehrer schloss kurz seine Augen, als er mit einem lauten „HEY!“ die Schüler zurück in den Unterricht warf. Meine schwarzhaarige Freundin drehte sich unverzüglich zurück zur Tafel, nachdem sie in sich zusammengefahren war. Ich lachte kurz auf und sah den Lehrer aufmerksam an. „...Das...war kurz angebunden, aber bitte, umso zügiger kann der Unterricht beginnen.“, ergriff er weiter das Wort, als sich die Stille über die Klasse gelegt hatte. Der Junge verbeugte sich knapp und bahnte sich mit scheinbar steinerner Miene einen Weg zu seinem Platz. Er setzte den Stuhl nur kurz in Bewegung und lies sich elegant auf diesen nieder, nachdem er seine Schultasche mit einem Seufzen auf den Tisch schob. Er packte einen Block aus seiner Tasche und beugte sich zu Miyako, die ihn gierig musterte. „Ich bin neu...leihst du mir einen Stift...für diesen Tag?“, flüsterte Daisuke mit tiefer Stimme und das gute Mädchen wäre fast vor lauter Faszination in Ohnmacht gefallen. „N-natürlich!“, flüsterte sie halbstark zurück und drehte sich wieder nach vorn. Der Unterricht begann und es war wieder Geschichte am Start. Geschichte langweilt mich immer so sehr. Jedes mal könnte ich fast einschlafen. Aber diesmal...wanderte mein Blick immer gezielt auf den neuen Schüler Daisuke. Fasziniert von seinem Gesicht musterte ich ihn etwas länger. Ich vergaß die Zeit absolut. Ich wollte seine Gesichtsausdrücke analysieren, als es zur Pause klingelte. Ich erschrak förmlich von der Schulglocke, weil ich mit dieser gar nicht gerechnet hatte. Ich packte meine Bento-Box aus und verspachtelte das Essen, das mir meine Schwester mit Mühe und Not noch gemacht hatte, bevor ich aus dem Hause verschwand. Mein Blick huschte rüber zu dem Mädchenhaufen der sich um Daisuke gebildet hatte. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und schüttelte erneut meinen Kopf. Was ist an dem Penner bitte so besonders??? Ja ok ok! Ich gebe es zu...er sieht wirklich gut aus...wirklich wirklich gut. Das unverschämt gutaussehende Gesicht...war attraktiv und auch noch schön, obwohl es so markant war, hatte es dennoch weiche Züge. Seine schwarzen Strähnen vielen ihm immer ins Gesicht und sein Zopf hatte etwas sehr männliches an sich, das ich vorher in dem Ausmaße noch nie gesehen hatte. Als ich endlich meinen Blick von dem scheiß Typen reißen konnte, konzentrierte ich mich wieder auf mein Essen und hörte mit einem Ohr zu, was die Hühner um ihn herum alles laberten, mit unter auch meine beste Freundin, Miyako. Diese dumme Pute. „Nein, ich bin nur überrascht, dass Osaka so viele Schönheiten birgt. Ich habe mein Leben nur mit Bauernfrauen verbracht.“, sagte Mr. Penner zu den geschwätzigen Weibern und mir kam die Galle hoch. Was für ein Schwätzer... was für ein elender Schwätzer!!!!! Ich gab leise Würgegeräusche von mir und lachte innerlich auf. „In eurer Gegenwart wird man ganz verlegen!“, diese Aussage quittierte er mit einem charmanten Lächeln und fügte noch hinzu: „Lust auf n Kennenlern-Karaoke heute Abend? Habt ihr n paar heiße Clubs im Repertoire?“, doch da... „Natürlich! Frag doch mal Hizumi der kennt sich hier am besten aus! HIZUMIII“, brüllte das Stück von Mädchen erneut auf und richtete ihren Blick auf mich. Okay, am liebsten wäre ich im Boden versunken...ich versank in meiner Bentobox. Ich hielt den Deckel vor mein Gesicht, damit man mich nicht erkennen konnte. Doch da kam das Mädchen schon angerast und riss mir den Deckel vor dem Gesicht weg. „Was sagst du dazu?“, schallte es aus ihrem Munde und ich seufzte genervt. Ich zog mein Gesicht mit beiden Händen runter und lies dieses wieder los, als ich mich dazu durchdrang ihr zu antworten. „Was ist du, Schrazze?!“ Ich legte meinen Ellenbogen auf den Tisch, lehnte mein Gesicht auf die Hand und richtete mein Augenmerk auf sie. Sie lachte auf und sprach mit gespaltener Zunge... die blöde Kuh!!! „Du kennst doch Daisuke oder?“, fragte sie scheinheilig und kicherte, wie eine verliebte Sechsjährige. „Nein...der gute Junge ist mir in dem Getümmel von Frauen absolut nicht mehr aufgefallen...warum gibt’s ein Problem?“, antwortete ich im barschen Tonfall und hoffte, dass sie mich in Ruhe lassen würde. Nein nein, nicht Miyako. Sie sah mich flehend an und ich rieb mir die Stirn. „Er wollte wissen, wo es hier tolle Lokale zum feiern gibt! Ich dachte du könntest uns vielleicht in das neue Karaokelokal führen, wo wir letzte Woche waren...bitte bitte!!!“, sie faltete ihre Hände zusammen und betete mich quasi schon an. Ich überlegte hin und her und eigentlich hatte ich keine Lust...wirklich nicht. Wirklich wirklich wirklich nicht. Absolut nicht. Weil ich versteh mich eh kaum mit jemanden, der so arrogant und selbstsicher wirkt. Aber gut um der Freundschaft Willen gab ich nach und sagte zu. Dummer Fehler. Der gute Junge lachte auf, legte einen Arm um eine Klassenkameradin und sah mich mitleidig an. „Na na na..“, sprach er mit einem amüsierten Tonfall. „Hizumi....richtig??“, fragte er und mir kam schon wieder die Galle hoch. Mein Blick wurde grimmiger und ich spürte wie sich meine Stirn vor Wut in Falten legte. „Du musst nicht mitkommen...ich schließe mich den Mädels an, geleite sie zu einem Lokal ihrer Wahl und bringe sie anschließend sicher nachhause. Ehrenwort.“, entkam es charmant aus seinem Munde und am liebsten wäre ich hochgeschnellt und hätte ihm in die Eier getreten. PENNER!!! „Aha...“ entwich es mir gleichgültig aus meiner Kehle und mein Blick wanderte wieder zu meiner abscheulichen Königin des Spottes, die mich natürlich schmollend ansah. Was will sie denn verdammt!!! Kann ich doch nichts für, wenn er mir nen „Korb“ gibt! HAHA. Ich rümpfte meine Nase und sah sie noch immer entnervt an. Eigentlich sollte es mich ja nicht tangieren aber nun gut...was tut man nicht für Freunde ihren Ranges. Ich gab erneut nach. „MAN!! Ich komm mit...“, fuhr ich sie an und stand auf. Sie legte die Arme um meinen Nacken, zog mich zu sich runter und leckte mir über die Wange. „Vielen vielen dank!! Juhuuuu! Hizumi kommt mit!“, entsetzt über ihr Verhalten wischte ich mir mit meinem Ärmel die Sabber von der Wange und verzog angewidert den Mund. „Sag mal...du bist doch eine Sau hoch 20...“, ich schmatze ein paar mal und stellte mich wenige Schritte von ihr weg. „Na wenn du so ein Gesicht ziehst!“, sprach die werte Dame und gab mir einen Stoß in die Rippen. „Daisuke, du bist doch einverstanden das er mit kommt oder? Mit ihm kann man auch Spaß haben!“ Ich seufzte tief und hüstelte in meine Hand. „Muss er wohl“. Unverzüglich beugte er sich zu meiner Freundin und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich denke..du verbringst lieber Zeit mit deinem Freund alleine. Er hat es dir ja versprochen. Amüsier dich gut!“, sprach der galante Herr zu dem Mädchen und löste sich von ihr, als er aus dem Klassenzimmer verschwand. „SIEH NUR WAS DU ANGERICHTET HAST, DU PISSER!“, motzte sie mich an und ich verzog mein Gesicht (mal wieder) erstaunt über ihre Reaktion. „...Punkt 1: Ich kann ihn, obwohl ich ihn gar nicht kenne, nicht leiden. Punkt 2: Du kannst gerne alleine gehen! Ich halte dich nicht davon ab...ich muss mich um meine Schwester kümmern...ich weiß nicht, ob ihr Freund heute da ist. GEH und amüsiere dich mit IHM, nicht mit mir....wenns dir so viel bedeutet. Du weißt, wo das Lokal ist. Verpiss dich.“, gab ich von mir und wendete mich meinem Essen zu, das ich sicher wieder verpackte und in meine Tasche stopfte. „...und es macht dir wirklich nichts aus?“, kam es aus ihrem Munde und ich drehte mich erneut zu ihr. Himmel, was ist daran so schlimm mich alleine zu lassen? „Ja..Mädchen...geh!“, befahl ich ihr regelrecht und sie rauschte ab. Das war er also.... der neue Schüler, über den sich alle so sehr freuten. Wenn man mich fragen würde...nein man fragt mich nicht. Aber dennoch. Arrogant, unsensibel, ein absoluter Gigolo! Ha! Da lachen ja alle, wenn er kein Weiberheld ist. Wieso fallen immer alle auf solche Penner rein? Man siehts doch schon...ok ok ich gebe zu, er ist charmant, scheint ziemlich intelligent zu sein, was das -um den Finger wickeln- betrifft, hat ein wundervolles lächeln und ich wiederhole mich nur zu gerne: er ist unglaublich schön. Er wirkte nicht schlaksig, obwohl er dünn ist, aber er hatte breitere Schultern und wirkte nicht so...feminin wie viele andere Männer in diesem Land. Wie gut, dass die Stunden vorbei waren. Ich packte meine Sachen und ging in die nächste Stunde. Den Kerl habe ich den ganzen Tag nicht mehr zu Gesicht bekommen. (Gott sei Dank) und nachdem die Schule aus war, ging ich heim. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)