Zusammenhalt macht wahre Stärke aus! von Feuerblut (Natsu x Lucy) ================================================================================ Prolog: Ein verdächtiger Auftrag -------------------------------- Es war ein herrlicher Sonnentag in Magnolia. Es war die Stadt, in der es die berühmte Magier Gilde Fairy Tail gab, von der schon so gut wie jeder im Königreich Fiore gehört hatte. Bei der Menge an magischen Unfällen war das auch wohl oder übel nicht zu vermeiden. Ich seufzte ergeben. „Was ist denn los, Lucy?“, fragte mich Mirajane, sie stand wie immer hinter dem Tresen und lehnte sich zu mir herüber. „Mir ist langweilig und ich weiß nicht, was ich machen soll. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie ich meine Miete für diesen Monat bezahlen soll! Ich glaube, ich nehme einen Auftrag an!“, meinte ich und erhob mich wieder ein wenig aus meiner doch fast schon liegenden Position. „Mmh… immer dasselbe Problem mit deiner Miete, was? Mach doch mit Natsu zusammen einen Auftrag!“, schlug die hübsche Dame vor und ich schüttelte den Kopf. „Dem ist immer noch schlecht von unserer letzten Fahrt. Den kann ich vergessen“, stellte ich mit einem Seitenblick auf den Feuermagier fest, der zirka zehn Meter von mir entfernt auf einer Holzbank herumlümmelte und sich seinem Schicksal ergab. Ich wollte mich gerade erheben, um vor dem Request Board auf andere Gedanken zu kommen, als die Stimmung der Gilde sich plötzlich noch mehr als sonst auch hob. „Sie sind wieder zurück!“, rief Elfman. Ich hob den Blick und lächelte. Tatsächlich! Sie waren wieder da! „Elsa, Gray!“, rief ich winkend und die stärkste Magierin von Fairy Tail kam zu mir herüber. „Hallo Lucy! Schön dich wiederzusehen!“ „Hallo! Ist alles gut gelaufen?“, fragte ich und sah ihr neugierig über die Schulter. „Im Großen und Ganzen ja, wir haben sie fertig gemacht!“, zwinkerte Titania und ich musste grinsen, dann zeigte ich ihr meinen erhobenen rechten Daumen. „Gut gemacht! Dann haben wir ja wieder einen Feind weniger!“ „Ich hoffe es“, meinte Elsa und drehte sich zu Kana um. „Hey Kana! Trink nicht so viel am frühen Nachmittag!“, rief sie aus und ich musste erneut grinsen, bevor ich mich endgültig erhob und vor die Auftragstafel trat. Ich legte nachdenklich meinen Zeigefinger ans Kinn. „Mmh… Aushilfe beim magischen Krabbenzüchten gesucht, Einen verwunschenen Baum fällen, Datenverarbeitungshilfe bei den endlosen Daten des Magierinformationszentrums“, las ich laut vor und seufzte. „Wie langweilig! Ich befürchte, da ist nichts für mich dabei!“ Auf einmal sah ich den doch etwas versteckten Zettel und schrie auf. „Das ist der perfekte Job für mich!“, jubelte ich und wedelte mit dem Wisch vor Mirajanes Nase herum. „Zeig her!“, meinte meine Freundin und nahm mir den Zettel ab. „Geisterbeschwörerin gesucht, welche die Magie der Geister kontrollieren kann. Nähere Details beim Auftraggeber zu erfragen. Mmh, da steht ja noch nicht einmal, was du im Endeffekt machen musst!“, meinte Mirajane, doch ich winkte ab. „Sehr schwer kann das ja nicht sein! Schließlich suchen sie eine Stellargeistmagierin wie mich! Niemand in Fairy Tail kann die Geister kontrollieren außer mir!“ Triumphierend hob ich meinen Schlüsselbund in die Höhe, der seit meinem Eintrittstag in Fairy Tail doch gewaltig angewachsen war. „Wenn du meinst…“, meinte Mirajane. „Ich gehe jetzt meine Sachen packen!“, meinte ich gutgelaunt und ging aus der Gilde, in der sich immer noch alle fröhlich unterhielten. Wie immer balancierte ich auf der Flussmauer entlang und kam schließlich an meinem Haus an. Mich überraschte es beinahe ein wenig, dass mich niemand empfing. Mein Haus war doch, von mir mehr oder weniger gewollt, für alle zugänglich und fast immer fand ich jemanden in meinem Wohnzimmer vor. Doch nun konnte ich in Ruhe packen, das war mir irgendwo sehr recht. Am Abend machte ich mich zusammen mit Plue auf den Weg. Wir verließen die Innenstadt von Magnolia und hatten plötzlich nur noch Felder und Wiesen vor uns. Die Sonne ging gerade unter. Ich blieb stehen und stellte mein Gepäck ab. „Ach, es ist so schön hier!“, sagte ich und strahlte. „Findest du?“, fragte eine mir bekannte Stimme und ich drehte mich erstaunt zu ihr um. „Natsu! Du hier?“, fragte ich, er setzte sich neben mich auf einen Baumstamm. „Ich bin sehr oft bei Sonnenuntergang hier“, meinte er und ich nickte. „Das verstehe ich sehr gut“, sagte ich und Plue schmiegte sich an mein rechtes Bein. „Ich liebe den Sonnenuntergang einfach! Jeden Abend beobachte ich den Fluss vor meinem Haus, wie sich die letzten Sonnenstrahlen darauf spiegeln und es in tausenden Farben glitzert!“ „Aha“, antwortete der Feuermagier ungewohnt kurz und schwieg. „Aber hier zu sitzen ist natürlich auch schön!“ Das Getreidefeld vor uns neigte sich leicht im Wind und die Sonne warf ihre letzten Strahlen auf die Bäume, welche im Frühling verführerisch glänzten. „Ich sollte mich jetzt dennoch auf den Weg machen. Ich will noch vor dem totalen Einbruch der Nacht ankommen“, meinte ich und erhob mich. „Wohin geht’s denn?“, wollte Natsu wissen. „Nach Dahlia. Ich will dort einen Auftrag erledigen!“, meinte ich und nahm meinen rollbaren Koffer wieder in die Hand. „Warum gehst du ganz allein?“, fragte Natsu. „Ich will einfach mal einen Job allein machen! Er ist außerdem wie für mich geschaffen! Sie suchen eine Stellargeistmagierin, also so jemanden wie mich!“ Ich grinste. „Ich denke, dass ich in zwei Tagen zurück sein werde.“ Ich drehte mich um, trat einen Schritt nach vorne, spürte aber immer noch seinen Blick in meinem Nacken. Ich wandte mich noch einmal zu ihm um und hob eine Hand zum Gruß. „Natsu? Ich bin dann mal weg!“, meinte ich kichernd und sah, wie sich seine Augen plötzlich weiteten und er mich bestürzt ansah. Ich dachte mir jedoch nichts dabei und machte mich auf den Weg Richtung Dahlia. Ich wollte diesen Auftrag ganz allein machen. Nur ich. Lucy Heartfilia. Ich starrte ihr nach, ihr goldenes Haar wog sanft bei ihren entschlossenen Schritten und ich sank auf die Knie. Ich war unfähig, mich zu rühren. Sie hatte sich von mir verabschiedet wie es damals Lisana getan hatte. Und sie war nie wieder zurückgekehrt, ich hatte sie nach diesem Abschied nie wieder gesehen. Doch ich musste mich von diesem Bild losreißen! Lucy war anders als Lisana, und doch sah ich immer wieder Parallelen zwischen ihnen. Und das verwirrte mich zutiefst. Ich hatte Lisana nie vergessen, doch ich hatte gelernt, mit dem Verlust umzugehen. Ich musste hier weg. Ich musste zu Happy! Er wartete auf mich in der Gilde… Eilig rannte ich in die Stadt hinein und rammte die Türen der Gilde auf. Warme Luft empfing mich und die Stimmung war wie immer in Höchstform, nur die meine schien an ihrem Tiefpunkt angelangt zu sein. „Natsu!“, rief Happy aufgeregt und kam auf mich zugeflogen. „Mmh?“, brummte ich. „Wo ist Lucy?“, fragte die blaue Katze und ich sah auf. „Gerade zu einem Auftrag aufgebrochen, warum?“ Plötzlich trat Mirajane vor und ich sah ihren besorgten Gesichtsausdruck. „Sie ist also schon weg?“, fragte sie und ich nickte leicht. „Sie hat irgendwas gesagt, dass sie zu einem Auftrag aufbrechen will, der nur für sie aufgesetzt wurde oder so“, erzählte ich und die Augen meines Gegenübers weiteten sich. „Ich habe es befürchtet“, sagte die junge Frau und ließ sich auf einem Barhocker nieder, ich tat es ihr gleich. „Dieser Auftragszettel… er war irgendwie… seltsam“, fing Mira an und ich sah zu ihr auf, mein Misstrauen wurde noch mehr geschürt. Wenn Mira so anfing… „Wieso?“ „Es standen keine Details drin. Die genauen Umstände des Auftrags soll man beim Auftraggeber erfragen“, fuhr sie fort. „Nun gut, aber das ist doch nicht so ungewöhnlich“, meinte ich und verschränkte unsicher die Arme, ich hatte so etwas wie ein schlechtes Gewissen, konnte mir allerdings nicht erklären, wieso. „Ich habe ein seltsames Gefühl bei dieser Sache. Dieser Auftrag… schien wirklich perfekt auf Lucy zugeschnitten worden zu sein. Es war beinahe… zu perfekt. Das macht mich misstrauisch“, sagte Mirajane und ich sah ihr in die Augen und blickte in die ihrer Schwester Lisana. Ich sah die Sorge in ihnen und eine unausgesprochene Bitte, die ich jedoch auf Anhieb verstand. Ich erhob mich und warf das Ende meines Schals über meine linke Schulter. „Ist okay. Ich werde ihr hinterhergehen und mir diesen Auftrag mal genauer ansehen!“, meinte ich und Mira lächelte erleichtert. „Vielen Dank, Natsu. Wenn du dabei bist, habe ich gleich ein besseres Gefühl!“, meinte sie und ich nickte grinsend. „Dann habe ich auch ein besseres Gefühl, glaube mir“, sagte ich. „Aye!“, meinte Happy und wir machten uns augenblicklich auf den Weg und ließen die lärmende Gilde hinter uns. Ich wusste, in welche Stadt sie aufgebrochen war. Und ich würde sie finden. Ich würde sie erneut wiedersehen. Und ich würde sie nicht verlieren, so wie Lisana. Das hatte ich mir geschworen. Mit einem grimmigen aber entschlossenen Blick ging ich zusammen mit Happy in die immer dunkler werdende Nacht hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)