A Christmas Carol von Yamica (Elijah erlebt seine ganz eigene Weihnachtsgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Der Geist der vergangenen Weihnacht ---------------------------------------------- A Christmas Carol Der Geist der vergangenen Weihnacht Teil 02/08 Vorerst merkte Elijah nichts davon. Er wappnete sich lediglich auf einen weiteren Angriff Damons, der wohl dazu diente ihn zu nerven. Doch Damon ließ ihn scheinbar in Ruhe, hatte er auch gar keine Zeit dafür Elijah weiter zu nerven, da er von Caroline dazu verdonnert wurde, das Haus von aussen mit Lichterketten zu schmücken. Eigentlich wollte er sich wehren, doch nachdem ihm Bonnie und Elena gesagt hatten, was ihm drohen würde, falls er es nicht tun würde, hatte er schließlich zugestimmt. Gegen Abend schlich sich Elijah dann aus dem Haus, um jagen zu gehen. Es war kalt geworden, die Nacht war sternenklar und man spürte deutlich, dass es bald schneien würde. Kaum jemand befand sich zu der Zeit noch auf den Straßen und Tiere hatten sich längst in ihren Bau verzogen, dennoch war Elijah nicht alleine. Etwas war hier, er konnte es deutlich spüren. Angestrengt liess er all seine Sinne schweifen. Mit einem Mal tauchte vor ihm mitten im Wald ein helles Licht auf. Es blendete ihn und wurde immer heller, bevor es abrupt verschwand und eine einzelne Person vor Elijah stehen blieb, die er dennoch genau kannte, auch wenn diese hier mehr wie ein Geist wirkte. "Was soll das denn jetzt wieder?", murrte er mürrisch. Langsam kam Damon näher und grinste ihn an, legte den Kopf zur Seite als wolle er Elijah genau mustern. "Was meinst du?", fragte er dann, wobei seine Stimme merkwürdig klang, etwas war eindeutig anders. "Was willst du?" Bevor Damon antwortete kam er noch etwas näher und Elijah sah nun, das die Kleider die dieser trug so gar nicht zu ihm passten, sie wirkten alt, abgetragen und vermodert. Eine dünne Kette hing von seiner Schulter hinab und schlang sich um seinen Brustkorb. "Im Laufe meines Lebens...", setzte Damon an und stand nun dicht vor Elijah. "... habe ich mir diese Kette selbst geschmiedet. Ich habe nie die Liebe und die Freundschaft in mein Herz gelassen, genau wie du Elijah. Unsere Ketten waren lange Zeit gleich lang, doch in den letzten Jahrhunderten ist deine um so vieles länger geworden, mit jeder Person die dir etwas bedeutet hat, der du das jedoch nie gesagt hast, wurde sie länger." Elijah schnaubte leise. "Was redest du da für einen Blödsinn?" Damon jedoch ignorierte diese Aussage von ihm einfach und lächelte ihn an. "Elijah, du wirst die Chance haben, dein Leben zu ändern. Diese Chance ist einmalig, also überlege gut, was du aus ihr machst. Heut Nacht werden dich drei Geister besuchen, die versuchen werden dich zu retten." "Falls du das komisch findest... ich kann über so was nicht lachen." Damon lächelte ihn weiter an. "Denk daran, drei Geister werden dich besuchen...", murmelte er leise, dann drehte er sich um und ging einige Schritte, bevor erneut das helle Licht auftauchte. Elijah seufzte. "Nun scheinen sie alle Register ziehen zu wollen... und Damon spielt bei so einem Theater auch noch mit..." Dieser drehte sich nochmal zu ihm um, dann war er plötzlich verschwunden und Elijah allein. Endlich konnte er sich auf die Jagd konzentrieren, auch wenn es nicht sehr erfolgversprechend aussah. Er kam nicht weit, als es tatsächlich begann zu schneien und immer kälter wurde. Spätestens jetzt würde er nicht mehr viel finden. Ergeben machte er sich auf den Heimweg, auch wenn dieser Gedanke ihn kurz abfällig schnauben liess, von wegen 'Heim'. Dort war inzwischen alles ruhig geworden. Scheinbar waren alle bereits im Bett, denn im ganzen Haus brannte kein Licht und auch von Damon war weit und breit nichts zu sehen. Erleichtert atmete Elijah auf und schlich hoch in sein Zimmer, um sich dann nach dem Ausziehen auch ins Bett zu legen. Er schlief sogar relativ schnell ein, wurde dann jedoch durch ein merkwürdiges Geräusch in seinem Zimmer schnell wieder wach. "Nicht schon wieder", entfuhr es ihm und er richtete sich abrupt auf. Vor ihm, in der Ecke des Zimmers schimmerte erneut ein helles Licht, kurz darauf trat eine nur allzu bekannte Person heraus, die Elijah wissend anlächelte. Frustriert schmiss sich Elijah wieder ins Kissen und zog sich die Decke über den Kopf. "Lass mich in Ruhe." "Bruderherz, wenn das nur so leicht wäre." Klaus kam näher und blieb am Ende des Bettes stehen. "Ich träum ja eh nur. Du bist tot. Verschwinde." Nun war Klaus plötzlich direkt neben ihm und lachte. "Ich kann mir nicht aussuchen ob ich hier sein will oder nicht, ich wurde gerufen und nun muss ich meine Aufgabe erfüllen. Raus aus den Federn." Schmollend richtete sich Elijah auf. "Du bist wirklich ein Geist?" Um dies zu bestätigen versuchte Klaus seinen Bruder zu schlagen, ziemlich ergebnislos. "Würde ich so ruhig neben dir stehen, wenn ich es nicht wäre, nachdem was du mir angetan hast?" "Das hast du dir selber zuzuschreiben." "Ich bin nicht hier um darüber zu sprechen, ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht und ja ich weiß wie dämlich sich das anhört, aber ich muss das sagen." Klaus blickte nach oben und schien irgendwen im Stillen zu verwünschen. Elijah hob die Augenbrauen und begann dann zu lachen. "Das ist ein Witz oder?" "Leider nicht und nun steh auf, ich bin ebenfalls froh, wenn wir das hinter uns haben." "Du wolltest nie was mit Weihnachten zu tun haben." "Meinst du ICH habe mir ausgesucht hier zu sein? Ich weiß selber nicht, wieso ich hier bin, ich weiß nur, was man mir gesagt hat, und nun beweg deinen Hintern aus diesem Bett raus oder ich nehm dich gleich im Pyjama mit." Endlich erhob sich Elijah. "Wohin?" "In deine Vergangenheit." Fragend sah ihn Elijah an, während er sich wieder umzog. Klaus schien derweil einfach nur schweigend auf ihn zu warten und kam auf ihn zu, als er fertig war. "Ich hätte dich doch im Pyjama mitnehmen sollen, wäre bestimmt lustiger gewesen." Kurz darauf spürte er die Hand seines Bruders auf seiner Schulter und nur einen Moment später war er nicht mehr im Haus der Salvatores. Elijah hatte die Luft angehalten, war erschrocken plötzlich doch etwas zu spüren, da ihn Klaus zuvor nicht hatte anfassen können. Doch dann erkannte er, wo sie sich befanden. Sie standen mitten in dem Haus, welches ihrer Familie gehört hatte, als sie noch Kinder waren. Ungläubig weiteten sich Elijahs Augen. Das hier hatte er seit mehr als 1000 Jahren nicht mehr gesehen. Klaus lächelte ihn nur wissend an und kurz darauf hörte man glückliches Kinderlachen. Elijahs Blick wanderte in die Richtung. Das Lachen kam aus dem oberen Stockwerk und bald hörte man, wie jemand die Treppen herunter gerannt kam, erneut hörte man Lachen und dann die Stimme eines Kindes. "Eli, komm schon, fang mich doch!" "Du bis gemein, ich bin nis so snell", erklang die Stimme eines anderen kleinen Jungen. Der Größer blieb stehen und kniete sich hin, hielt dann die Arme auf. "Na komm schon komm her Eli." Sofort rannte der kleine Junge, mit den blonden Löckchen auf den anderen zu und schmiss sich in seine Arme. "Die aderen sin doff, die sagen imme i soll weg beiben", schniefte der Kleine. Er wurde umarmt und festgehalten, dann sogar hochgehoben und bekam einen Kuss auf die Wange. "Du bist doch mein Lieblingsbruder!" "Du au... die aderen sin doof." Letzteres schien das neue Lieblingswort des Jungen zu sein, denn er benutzte es scheinbar gerne und oft. "Ne, ne Niki, können wi nacher no aus, zum pielen?" Klaus jedoch schüttelte den Kopf. "Nein Eli heute nicht, du weisst doch morgen ist Weihnachten und Mutter und Vater haben sehr viel zu tun, wir müssen heute früh ins Bett." "Aba die haben ga keine Zeit... daff nich mal in die 'üche...." "Du weisst doch, das sie morgen viel Besuch bekommen, da dürfen wir nicht stören, na komm Eli, wir gehen hoch, willst du etwas auf dein Schaukelpferd?" Aber entschieden schüttelte klein Elijah den Kopf. Sein erwachsenes Ich hingegen sah den beiden schluckend hinter her. Dunkel erinnerte er sich daran wie ausgeschlossen er sich gefühlt hatte, wäre Klaus nicht gewesen, er wäre bestimmt heulend in seinem Bett gelegen. Klaus blickte ihn nun von der Seite her an und musterte ihn. "Damals war ich derjenige, der immer für dich da war. Auch an diesem Tag an dem sonst keiner für dich Zeit hatte, habe ich den ganzen Tag an deiner Seite verbracht." Elijah wandte den Blick wieder ab. "Was soll das mit Weihnachten zu tun haben?" Anstatt zu antworten berührte Klaus ihn wieder an der Schulter und sie sprangen einen Tag weiter. Dort saß der kleine Elijah allein im großen Salon des Hauses, der festliche Weihnachtsbaum neben ihm strahlte Gemütlichkeit und festliche Stimmung aus, doch er war vollkommen allein. Traurig spielte er mit einem geschnitzten Holzpferchen und betrachtete den grossen Baum, unter dem aber keinerlei Geschenke lagen. Und der Rest seiner Familie war auch nicht da. Nicht einmal Niklaus war anwesend. Das ganze Haus war ruhig und verlassen, keiner schien sich für den kleinen Jungen zu interessieren, bis plötzlich ein Glöckchen erklang und ihn aus dem Zimmer lockte. Schniefend erhob er sich und tapste mit dem Pferdchen in der Hand zur Tür. Er musste sich strecken, um an den Türgriff zu kommen. Doch kaum war die Tür offen, sah er davor all seine Geschwister sowie seine Eltern. Jeder von ihnen trug ein Geschenk im Arm und strahlte ihn an. Klaus war der erste der vor trat und ihn auf den Arm nahm. "Wa... wad id denn los?" "Frohe Weihnachten Eli...", murmelte Klaus und kurz darauf wurde er von jedem Mitglied seiner Familie umarmt, bekam Küsschen und Geschenke. Sogar seine Eltern hatten sich Zeit für ihn genommen und verbrachten den ganzen Tag zusammen mit ihrer Familie. Elijah seufzte, als er diese Bilder sah und blickte verstohlen zu Klaus an seiner Seite. "Eines der wenigen Weihnachtsfeste die Mutter und Vater mit uns verbracht haben." Klaus sah ihn nun direkt an. "Du warst glücklich an diesem Tag." "Ja, war ich...", hauchte Elijah mit zugeschnürtem Hals. "Das war aber erst unsere erste Station, auf unserer Reise." Klaus sah ihn lächelnd an. "Bist du bereit?" "Es geht weiter?" "Natürlich." Klaus legte erneut seine Hand auf Elijahs Schulter und kurz darauf fand er sich in einem Garten wieder, den er ebenfalls kannte, er musste sich nur erinnern. Aufmerksam sah Elijah sich um. Bald schon sah man ihn, er war inzwischen 15 Jahre alt, ein junger Mann der nervös auf etwas zu warten schien. Es war kalt, bald würde es anfangen zu schneien und dennoch wartete er hier im Garten auf jemanden. Klaus war einen Seitenblick auf seinen Bruder, er wusste, dass das was Elijah nun sehen würde nicht leicht für ihn war. Tatsächlich spürte Elijah sein Herz immer heftiger klopfen, als er wie gebannt die Szene beobachtete. Bald schon sah man, dass er nicht mehr allein war. Hinter einem Baum hervor kam ein junges Mädchen, etwa im gleichen Alter wie Elijah und lächelte ihn an. "Eli!", rief sie laut und kam auf ihn zu. Verlegen strich sich der Junge durch die inzwischen etwas dunkleren Haare. "Christa... du sollst mich doch nicht so nennen. Ich bin kein kleines Kind mehr", meinte er peinlich berührt, denn eigentlich gefiel ihm die vertraute Anrede. Das Mädchen blieb nun direkt vor ihm stehen und sah lächelnd zu ihm hoch. "Ich hab dich schon immer so genannt und werd es auch weiter tun, egal was du sagst." Nervös scharrte Elijah mit der Stiefelspitze im Schnee. Er schien etwas in seiner Manteltasche zu haben, was er hin und her drehte, ehe er sich endlich überwand es hervor zu holen und Christa zu reichen. Erstaunt öffnete sich der Mund des Mädchens und sie sah zu ihm hoch. "Ist das... für mich?" Elijah lächelte und nickte. Christa schüttelte den Kopf und sah erneut auf die Kette in ihren Händen. "Legst du sie mir um?" Glücklich legte Elijah sie ihr um. "Sie passt zu dir..." Glücklich fiel Christa ihm schließlich um den Hals und hielt ihn einige Momente einfach nur fest. "Danke Eli... aber ich hab gar nichts für dich...", flüsterte sie dann leise. "Ich hab dich. Das ist doch genug", meinte der Junge, der an der Schwelle zum Erwachsenen stand. Das Mädchen lachte nun und ließ ihn wieder los. "Wirklich?" "Natürlich. Ich brauch sonst nichts. Nur dein strahlendes Lächeln." "Ich wüsste etwas, was ich dir schenken kann." Interessiert sah er sie an. Gleichzeit spürte der wahre Elijah, wie seine Wangen heiss wurden und er schielte zu Klaus, nur um zusammen zu sinken, als er dessen Grinsen sah. "Dein erstes Mal Bruderherz, und das am Weihnachtstag... schade, dass es so schlimm geendet hat." "Heute würde sich niemand mehr daran anstossen, dass wir aus verschiedenen Schichten kommen." "Doch als Vater es herausfand, weil ihr unvorsichtig wart, wurde sie verstoßen." Klaus seufzte. "Wer weiss, vielleicht war es besser so, du wärst schwach geworden durch sie." "Andere haben auch Frauen gehabt und geheiratet", meckerte Elijah. Klaus grinste ihn nur wissend an. "Bereit für die nächste Station?" "Ja, bitte. Dann haben wir es hinter uns." Lachend legte sein Bruder ihm eine Hand auf die Schulter und kurz darauf befanden sie sich in einer Stadt, es war dunkel, überall lag Schnee und die ganze Stadt war festlich geschmückt. Klaus seufzte leise. "Oh ich bin lang nicht mehr hier gewesen, ich denke du auch nicht." "Ist.... Ewigkeiten her." "Und doch wusstest du nie, wer hier lebte." Fragend gingen Elijahs Augenbrauen nach oben. Klaus deutet nach vorn zu einem festlich Beleuchtetem Fenster. "Sieh selbst." Elijah konzentrierte sich, um etwas hinter der Scheibe zu erkennen. Bald schon sah er eine junge Frau, zwei Kinder, beides Jungen und einen Mann, der lachend hinter seiner kleinen Familie stand. Die Frau hob gerade den Jüngeren der beiden auf den Arm, gab ihm dann ein kleines Geschenk und das Kind strahlte sie an. Dann sah er das, was diese ganze Szene so surreal machte, die Frau trug eine kleine Silberne Kette, die Elijah nur allzu bekannt vorkam. Was Elijah nach Luft schnappen liess. Klaus trat neben ihn und sah ihn diesmal etwas mitleidig an. "Sie hat dich nie vergessen, auch als sie ihre eigene Familie hatte, ihr ältester Sohn er trägt deinen Namen." Elijah ballte seine Hand zur Faust. Er hätte da drin stehen sollen mit Christa, nicht irgendein anderer. Der Mann trat nun hinter sie und zog sie in seine Arme, küsste sie sanft und als der Kuss sich löste, blickte Christa zum Fenster, scheinbar genau in Elijahs Augen. Elijah erstarrte und wich dann zurück. "Können wir bitte wieder zurück?" "Wenn du sie damals nicht aufgegeben hättest, wäre das dein Platz gewesen, an ihrer Seite, du hättest ein kurzes Leben mit ihr gelebt und wärst nie zu dem geworden, was du jetzt bist", klärte Klaus ihn noch auf und nickte dann. Frustriert biss sich Elijah auf die Unterlippe, um nicht vor Wut und Enttäuschung aufschreien zu müssen. Klaus berührte ihn wieder an der Schulter und einen Moment später waren sie wieder im Haus der Salvatores. Elijah keuchte auf und hoffte dass es nun vorbei war. Klaus stand jedoch immer noch vor ihm. "Du weisst, das du bald wieder besuch bekommst... jemand hat dich darüber aufgeklärt." "Ich hab keine Lust mehr", schnaubte Elijah. "Du hast keine Wahl." "Ich kann den nächsten einfach aus dem Zimmer schmeissen." Klaus lächelte nur und kam dann näher. "Ich werde dich nun verlassen, wir werden uns nicht mehr wieder sehen." Nach all diesen Erinnerungen sah man sogar etwas wie Bedauern darüber in Elijahs Augen. Klaus war ja nicht immer ein psychopathisches Monster gewesen. "Also Bruder..." Klaus seufzte leise. "Ich sage nun nicht Auf Wiedersehen, sondern Lebe wohl." "Leb wohl", wiederholte Elijah die Worte und legte sich wieder ins Bett. Klaus verschwand genauso schnell, wie er erschienen war und das Zimmer blieb leer und still zurück. Einige Minuten wartete Elijah, ehe er es wagte die Augen zu schliessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)