Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 4: Was ich mir wünsche… ------------------------------- Kapitel 4: Was ich mir wünsche… „Ich liebe die Liebe und die Liebe liebt mich, doch den, den ich liebe… der liebt mich nicht.“ (Unbekannt) Katherines Sicht: Nachdem Essen wollten wir uns zurückziehen. Doch bevor wir nach oben konnten, wurde meine Schwester am Treppenansatz aufgehalten. „Miss Pierce, würden sie mir die Ehre erweisen, morgen mit mir spazieren zu gehen?“ Ich sah interessiert zu dem älteren Bruder, dessen Blick nur auf meiner kleinen Schwester lag. Diese reagierte mal wieder nicht. Sie sollte bloß nicht wieder in Gedanken versinken, dann tauchten darin immer nur Elijah auf. Deshalb versetzte ich ihr einen kleinen sanften Stoß in den Rücken. „Sehr gerne“, sagte sie dann schwach und jetzt wusste ich dass ihre Zurückhaltung daher rührte, das sie positiv von Damon überrascht war und das ihr der Gedanke durchaus gefiel. Er nahm ihre Hand und küsste sie verhältnismäßig lange, aber nicht so lang, dass man meinen konnte dass es unschicklich war. Doch auf jedenfall länger als bei mir. „Guten Nacht, Miss Pierce“, wünschte er ihr. Elena drehte sich um und ging mit mir nach oben. Ich entdeckte etwas, was ich lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte. „Du bist ja ganz rot, der Junge scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben“, flüsterte ich ihr zu und musste kichern, als sie um weitere Nuancen roter wurde. In unserem Zimmer sah ich genau, wie Elena tief durchatmete. „Oh ja, du musst mir jetzt alles erzählen. Das am Esstisch hab ich ja mitbekommen, das war natürlich alles anständig und unschuldig, aber jetzt erzählst du mir doch mal warum er sich so er auf dich konzentriert. Ihr müsst euch schon vorher kennengelernt haben. Wie?“ Aufgeregt überschlug sich meine Stimme und Elena ließ sich auf dem Stuhl vor der Kommode sinken. Ich wusste dass sie versuchte mit aller Macht diesem Thema zu entgehen, aber das konnte sie vergessen. Dafür war Damon viel zu fixiert auf sie gewesen und wirklich sehr charmant zu ihr. „Wir haben uns draußen im Garten getroffen, als du mit Stefan spazieren warst. Er war ganz offensichtlich an mir interessiert, da hab ich ihm deutlich zu verstehen gegeben, das er sich nicht um mich bemühen soll. Aber anscheinend hatte das nun die Gegenteilige Wirkung.“ Ein dickes fettes Grinsen stahl sich auf mein Gesicht und wollte sich nicht wegwischen lassen. „Ja, anscheinend“, stimmte ich ihr zu. Das war wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Damon bemühte sich wirklich sehr um sie. Er hatte mein wohlwollen, dafür das er sich von dem ersten Eindruck von Elena nicht unterkriegen ließ. Jetzt musste ich nur noch prüfen, ob er sie auch wirklich verdient hatte. Aber ein wenig Zeit würde ich ihn noch lassen. Doch er hatte sie nur auf gute Themen, beim Essen angesprochen und sie dann auch noch zum spazieren einzuladen, war eine brillante Idee. Lächelnd fing ich an ihre Frisur zu lösen. „Siehst du, jetzt ist es wie ich es dir prophezeit habe. Ein Bruder für dich und der andere für mich. Wie damals. Suchst du dir eigentlich immer den älteren Bruder raus, Elena? Das wird nämlich langsam auffällig!“, tadelte ich sie. Meine Schwester lief rot an, ob vor Scham oder Wut, wusste ich nicht genau. „Natürlich nicht!“, ereiferte sie sich sofort. Auch wenn ich wusste, dass sie es ernst meinte und wahrscheinlich noch nicht mal darüber nachgedacht hatte, musste ich grinsend. „Naja, irgendeinen Grund muss es ja geben. Diesmal hast du dir nämlich nicht den vernünftigen ausgesucht, den hab ich nämlich bekommen. Stefan ist so anständig“, klagte ich ein wenig. Bis auf einen Kuss auf die Hand, hatte ich noch nichts von ihm bekommen. Er hatte es noch nicht einmal versucht. Elena dagegen ließ sich anscheinend von dem Draufgänger erobern, sie bremste ihn nämlich ziemlich ab. „Das tut dir mal gut. Vielleicht bekommst du dann mal eine Hochzeit. Du als ältere müsstest nämlich zuerst heiraten“, stieg Elena auf meine Spielchen mit ein. Dann aber verschwand ihr Lächeln wieder. „Ich will nichts von Damon. Er ist charmant und so, aber ich geh nur mit ihm spazieren. Es ist nicht so dass es ernst ist“, versuchte sie sich herauszuwinden, doch dafür kannte ich meine kleine Schwester viel zu gut. „Oh doch, das ist es! Bei dir ist es immer ernst. Du zeigst jeden Mann die kalte Schulter, aber Damon nicht. Wieso solltest du das tun? Ergo, du magst ihn und dann ist es bei dir etwas Ernstes. Aber du machst es von Natur aus richtig. Mit deiner Keuschheit lässt du ihn gehörig zappeln und das ist gut so. Für Stefan muss ich mir erst noch ein paar Schwierigkeiten ausdenken. Vielleicht ein wenig Konkurrenz“, überlegte ich und nahm die Bürste in die Hand. Lächelnd schüttelte Elena den Kopf. „Vielleicht würde es auch helfen, wenn du nicht jede freie Minute des Tages mit ihn verbringst, sondern dich mal allein beschäftigst oder mit deiner Lieblingsschwester spazieren gehst“, schlug sie mir gespielt unschuldig vor. Ja, das war eine Möglichkeit. Von Klaus war ich es gewohnt gewesen, nur ein geringes Maß an Aufmerksamkeit zu bekommen, das ich von der überschwänglichen von Stefan und anderen ganz süchtig war. Bei Elena war es anders. Sie genoss die Ruhe und das Alleinsein. Ein Mann musste sie schon wirklich beeindrucken, wenn er sie aus ihrer trauten Einsamkeit herausreißen durfte. Dann war er auch ganz und gar von ihr verzaubert und schenkte ihr alles an Aufmerksamkeit, was schicklich war. Bisher war das nur bei zwei unserer Brüder und Elijah vorgekommen. Jetzt auch bei Damon. Damals hatte ich sie oft beneidet, als Klaus nicht da war und ich sie mit Elijah gesehen hatte. Das war das einzige Mal, dass ich auf meine Schwester eifersüchtig gewesen war. Rückblick Ich sah nach unten in den Garten, wo ich Elijah mit meiner Schwester Helena spazieren sah. Das war oft so. Immer waren sie zusammen, zumindest kam es mir so vor, wenn ich mich allein fühlte. Sie spazierten so oft oder unterhielten sich stundenlang auf einer Bank. Ich dagegen fühlte mich einsam und verlassen. Klaus hatte versprochen Zeit mit mir zu verbringen, doch mal wieder war er nicht da. Ich wusste nicht wirklich was ich erwartete oder mir von ihm erhoffen sollte. Eigentlich wusste ich doch genau, dass er nichts von mir wollte. Zumindest hatte ich das im Gefühl. Trotzdem warb er immer wieder um mich. Doch wenn ich das verglich, mit dem was zwischen meiner Schwester und Elijah war, so konnte ich nicht wirklich von Liebe reden. Bei ihnen war es so anders. So echt. So intensiv. Wenn Helena wegsah, dann schaute Elijah sie genau an und hatte dabei so ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht, das man meinen konnte, dass sie die Erfüllung all seiner Wünsche widerspiegelte. Er schenkte ihr all seine Aufmerksamkeit und bemühte sich um sie, obwohl meine Schwester alles andere als offen war. Sie war schüchtern und meist in ihren Büchern vergraben. Aber Elijah hielt sie doch wirklich so gut davon ab, das sie für ein Buch jetzt mehrere Tage brauchte. Das wünschte ich mir auch. Nicht Elijah. Aber jemand der mich so von meinen Gewohnheiten ablenkte, der mich verlegen machte und der mich dazu brachte zu erröten. Jemand der mir so viel Aufmerksamkeit schenkte, dass es offensichtlich war, dass er mich liebte. Rückblick Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)