Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 7: Hinterherlaufen -------------------------- Kapitel 7: Hinterherlaufen „Sie liebten sich beide, doch keiner wollt es dem andern gestehen; sie sahen sich an so feindlich und wollten vor Liebe vergehen.“ (Die Heimkehr) Elenas Sicht: Ich war glücklich. Ich war glücklich wie schon lange nicht mehr. Es war so ein schöner Tag gewesen, den ich mit Damon verbracht hatte und ich bedauerte es, dass er schon vorbei sein musste. Ein wenig taten mir meine Zofen leid, Emily und Angela. Sie hatten uns folgen müssen und manchmal auch bei unserem etwas schnelleren Tempo. „Elena, endlich bist du wieder da!“, rief meine Schwester erfreut, als ich in unser Zimmer trat und eilte zu mir. Da niemand da war, umarmte sie mich auch überschwänglich, was sie sonst nie ohne Grund in Anwesenheit anderer tun würde. Entsetzt sah sie an mir herunter. Oh ja, das hatte ich ganz vergessen. „Was ist nur mit deinem Kleid passiert?“ Ich hob es leicht an und musste lächeln. „Ist doch nicht so schlimm“, beruhigte ich sie. „Nicht so schlimm? Das müssen zwanzig Zentimeter reiner Schmutz sein. Das Kleid kannst du nicht mehr anziehen! Ich dachte ihr wolltet spazieren gehen?“ Ja, es war wirklich schwer, bei einem einfachen Spaziergang sich so schmutzig zu machen. „Daraus wurde wohl eher eine kleine Wanderung und ich bin ein wenig gerannt und der Boden war auch ziemlich weich. Aber weißt du was? Damon ist mir hinterher gerannt! Das hat nicht einmal Elijah damals gemacht!“ Ich hatte ihn öfters versucht zu überreden mit mir fangen zu spielen. Zumindest bin ich losgelaufen und hab gerufen er soll mich fangen. Natürlich war mir jetzt klar, wie lächerlich das war und das es für ihn ein leichtes gewesen wäre, doch damals fand ich es schade. Katherine merkte wie glücklich ich war und lächelte deswegen auch. „Das sind doch die besten Männer überhaupt, diejenigen die einem hinterherlaufen!“, befand sie. Nun, das wagte ich nicht zu beurteilen, aber ich hatte es toll gefunden dass er versucht hatte mich zu fangen. Es hatte mein Herz höher schlagen lassen. Es war süß. Er war einem Mädchen im Kleid hinterher gerannt. Irgendwie hatte das für mich etwas Romantisches gehabt. Es erinnerte mich daran wie anders er als Elijah war und trotzdem gefiel Damon mir. Sehr sogar. Zum ersten Mal, seit über dreihundert Jahren hatte ich wieder Interesse an einen Jungen. Aber wieso? Weil er sich um mich bemühte. Vielleicht, weil er wie Elijah mehr Geduld hatte und versuchte mich kennenzulernen. Sonst hatten alle schnell aufgegeben und sich Katherine zugewandt. Das mag vielleicht der Grund sein warum ich ihn entgegen kam, aber charmant fand ich ihn vom ersten Augenblick, als er mit mir geredet hatte und das hatte ich nicht mal bei Elijah empfunden. Rückblick „Geben sie zu Elijah, das ich gewonnen habe?“, fragte ich ihn grinsend. Aber er schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Werd ich nicht!“, beharrte er. „Dann müssen sie mich jagen!“, rief ich ihm zu, raffte meinen Rock ein wenig und lief weg. Doch mein Lachen verklang als ich nach ein paar Metern merkte, dass er mir nicht nachlief. „Sie hätten mich fangen müssen!“, klagte ich gespielt beleidigt. Er lächelte und kam mir im normalen Schritttempo hinterher. „Wenn ich sie fange, ist das Spiel aber vorbei“, erwiderte er, womit er auch recht hatte. Aber Spiele sollten schließlich irgendwann mal ein Ende haben. Wir blieben vor einer Bank stehen. „Danke, das sie sich um mich kümmern“, sagte ich glücklich. Es war toll wie er sich um mich bemühte, sonst fielen alle Blicke auf meine Schwester, da sie offener war und ich einfach zu viel las. Aber Elijah ließ nicht zu, das ich mich stundenlang allein in der Bibliothek verkroch. „Sie sahen da drin so verloren aus und haben mir leid getan“, erklärte er mir. Ich hoffte allerdings, dass das nicht der einzige Grund war. „Katerina wollte mit mir Federball spielen, aber da Klaus endlich Zeit für sie hatte, wollte sie den Tag mit ihm verbringen“, erklärte ich ihm. Deswegen hatte ich mich in den Gängen mit einem Buch herumgetrieben und sah vielleicht nicht ganz so glücklich aus. „Sie hatte es nicht gesagt, aber ich hatte es gewusst. Er hat wenig Zeit für sie.“ Das machte meine Schwester traurig, ich hatte es bemerkt. Aus diesem Grund hatte ich ihr auch versichert, dass es mir nichts ausmachte, wenn sie mich für ihn sitzen las. „Weil Klaus nun mal nach eigenen Regeln lebt.“ Elijahs Stimme klang bei seiner Aussage komisch, anders als sonst. „Er ist wirklich charmant. Ich schätze kaum eine Frau kann ihn widerstehen, meine Schwester anscheinend auch nicht.“ Es frustete mich daran aber etwas anderes. „Und doch?“, harkte Elijah nach, der anscheinend wieder verstand, das mehr dahinter steckte, als ich ihm verraten wollte. „Ich versteh nicht warum er um sie wirbt, sie scheint ihm doch vollkommen egal zu sein.“ Und ich wusste dass meine Schwester das insgeheim selbst wusste. Aber wieso ließ sie es dann nur zu? „Manche Verbindung basiert auf sehr viel weniger“, meinte Elijah. Das verstand ich gut, die Ehe meiner Eltern bewies dies. Sie war nur zustande gekommen, weil mein Vater eine Frau brauchte und ihre eigenen Eltern sie sozusagen an ihn verkauft hatten. Trotzdem waren aus dieser Ehe sechs Kinder entstanden. „Ist es falsch mehr zu wollen?“, fragte ich nach, weil ich immer von der großen Liebe geträumt hatte, während meine Schwester sich immer wieder neu in jemand anderen verliebt hatte, ohne das am Ende viel dahinter steckte. „Gibt es denn mehr zwischen Katerina und Trevor? Oder haben sie jemand gefunden, den sie mehr Aufmerksamkeit schenken, als ihm zu verraten wie das Buch heißt, das sie zurzeit lesen?“ Er schien wirklich neugierig was diese Frage betrifft und ich hätte sie ihm auch in Bezug auf ihn selbst mit ja beantworten können. „Trevor ist in meine Schwester verliebt, das weiß wohl jeder. Aber wahre Liebe ist erst echt, wenn jemand sie erwidert. Denken sie nicht?“, fragte ich nach. Doch Elijah schaute so ernst, viel zu ernst. „Ich glaube nicht an die Liebe, Helena“, offenbarte er mir und diese Aussage schmerzte meinem Herzen. „Das ist zu traurig, um es zu akzeptieren, my Lord. Das Leben ist zu grausam und wenn wir nicht an die Liebe glauben, wofür sollten wir dann leben?“, fragte ich nach und er sah auf meine Aussage hin wirklich nachdenklich aus. Ein Wind kam auf und Elijah bemerkte wie ich fror. Er reichte mir seine Hand. „Komm, dir ist kalt. Wir sollten wieder rein gehen.“ Vorsichtig legte ich meine Hand in seine und bemerkte dabei, wie mein Herz höher schlug. Er sah mich genau an, als versuchte er etwas in meinen Augen zu lesen. Rückblick Ende „Auf was für einer Veranstaltung würdest selbst du dich amüsieren?“, riss mich meine ältere Schwester aus meinen Gedanken. Verwirrt sah ich sie an. Es musste wohl um dieses Gründerfest gehen, wo Spenden gesammelt werden sollten. Kurz überlegte ich, denn ich interessierte mich ernsthaft dafür. Zumindest welches Projekt mit den Spenden gefördert werden sollte. „Ein Picknick. Das würde mir gefallen. Außerdem ist die Jahreszeit fabelhaft, um im freien zu sein“, erklärte ich meine Idee. Katherine schien darüber nachzudenken, dann schien sie eine Art Geistesblitz zu haben, denn ihr Grinsen ragte übers ganze Gesicht. „Ich glaube ich habe die Idee, wie ich deinen Vorschlag mit meinen koppeln kann. Es ist ein wenig provokant und wird trotzdem Spaß machen und du wirst glücklich sein, wenn viele Spenden eingesammelt werden.“ Woher sie das nur wieder wusste, dass mich das freuen würde. „Nun werde ich nur noch Mister Salvatore von meiner Idee begeistern müssen“, meinte sie und ich verdrehte lächelnd die Augen. „Das wird für dich wohl doch kein Problem sein.“ Mit ihrem Charme überzeugte sie jeden Mann. Sie nickte leicht. „Das mag vielleicht sein, das er mich sympathisch findet, aber deine Meinung schätzt er. Deswegen kommt hier meine geniale Idee!“ Katherine erzählte mir was sie vor hatte und ich musste ihr recht geben, es war schon ein wenig provokant, aber gleichzeitig genial. So würden viele Spenden für die Bibliothek reinkommen, da war ich mir sicher. Wir beschlossen uns auch selbst dabei zur Verfügung zu stellen. Sicher würde es auch Spaß machen. Manchmal hatte meine Schwester wirklich interessante Ideen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)