Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 16: Die Versteigerung ----------------------------- Kapitel 16: Die Versteigerung „Jede Liebe ist bezaubernd, ob sie geschenkt wird oder erwidert. Verbreitet wie das Licht ist die Liebe, und ihre vertraute Stimme ermüdet niemals.“ (Percy Bysshe Shelley) Elenas Sicht: Gerade hatte ich mich dem Pfarrer gesprochen und mich dafür angemeldet im Kirchenchor zu singen, den es hier gab. Er hatte sich gefreut, dass ich zu den Proben kommen wollte. Ich wollte mich wieder zu Anna bewegen, da hörte ich Schritte und es war bereits zu spät um ihn aus dem Weg zu gehen und wenn dann wäre es mehr als unhöflich. „Helena! O Helena! Ich flehe, Ein Weilchen, kleines Weilchen zögre hier, Bis dass der junge Tag die Schattenjagt: Wenn ich die Sonne deines Lächelns sehe, Macht Himmel nicht noch Hölle mich verzagt, Da ich es weiß, mein Gott lebt nur in dir: Mein Gott ist der, der über dem Getriebe Der goldumsponnenen Planeten thront, Der Fleisch gewordne Geist geistiger Liebe, Der freudevoll in deinem Körper wohnt.“ Erstaunt weiteten sich meine Augen als ich das hörte. War es Zufall oder wusste er tatsächlich wie ich hieß? Nein, es konnte nur Zufall sein. Kurz spürte ich wie seine Finger meinen Nacken streiften und ich versteifte mich automatisch. „Elena für mich bist du so schön und wertvoll, wie das griechische Mädchen aus der Sage und du wärst es jederzeit wert ein Krieg zu führen, nur wegen dir. Ich werde um dich kämpfen, Elena. Verstehst du?“, fragte er und ich merkte wie eine Gänsehaut meinen ganzen Körper durchzog. Ich wollte mich umdrehen und etwas sagen, doch da ging er auch schon weg. Ich musste mit den Augen blinzeln, um meine Benommenheit abzuschütteln. Seine Worte hallten in meinen Ohren wieder und ob es nun Sünde war oder nicht, eine schon lange nicht mehr dagewesene Glückseligkeit durchströmte mich. Diese Worte waren so schön gewesen, dass ich sie wohl nie wieder vergessen würde. „Was meinst du Elena, ist dieser Junge es nicht doch Wert ihm sein Herz zu öffnen?“, holte mich die Stimme meiner Schwester aus meinen Gedanken zurück. „Ich weiß du magst ihn, sehr sogar. Also was hast du schon zu verlieren, außer dein Herz? Und wir beide wissen, dass du das nicht halb so schlimm findest wie ich. Vergiss das was ich zu dir sage, es kann dir doch egal sein was ich oder andere sagen. Hier geht es nur um dich und darum das du glücklich bist, da zählt alles andere nicht. Also sei ein wenig nett zu den Jungen und du machst dich selbst und ihn überglücklich.“ Ich sah sie an, ihr Blick war ernst und ohne Zweifel. Katherine war meine Schwester und manchmal wusste sie besser was für mich gut war, als ich selbst. Meine Mundwinkel zogen sich nach oben und ein paar meiner Zweifel verließen mein Herz, ich konnte es spüren. „Danke“, flüsterte ich so leise, dass es nur ein Vampir verstehen konnte. Milde lächelnd nickte sie mir zu. Sie wusste genau dass ich ihr innerlich für diese Worte eine Umarmung schickte. Dann erklang ein Gong und die Versteigerung begann. Benjamin Lockwood stand auf einem Podest, da er die Versteigerung leitete und seine Frau präsentierte immer die Körbe. Plötzlich packte mich Panik und ich umklammerte Katherines Arm, in dem ich mich eingeharkt hatte. „Oh mein Gott, mir fällt ein das Damon jetzt gar nicht weiß welchen Korb er ersteigern soll. Ich bin so dumm.“ Wieso hatte ich daran nicht gedacht? Ich wollte ihn am Anfang heute Morgen zeigen, doch dann wollte ich Abstand und jetzt… jetzt war ich wahrscheinlich völlig aufgelöst. Katherine strich beruhigend über den Arm. „Beruhig dich Schwesterchen, ich hab anscheinend dich belauscht, aber du nicht mich. Ich hab Damon verraten welchen Korb du hast. Es ist einfach toll, wie du mal aus der Fassung gerätst. Das müssen die Nachwirkungen seiner Worte sein.“ Das glaubte ich auch. Ich musste mich schnell wieder unter Kontrolle bringen. „Willkommen, liebe Bürger, zum ersten Picknick von Mystic Falls. Heute sammeln wir spenden für unsere Stadtbibliothek. Einen besonderer Dank geht dabei vor allem an die Frauen von Mystic Falls, die Picknickkörbe gepackt haben und sie und sich selbst für ein Picknick, zur Versteigerung angeboten haben“, begann der Bürgermeister mit der Einleitung. Als erstes wurde ein sehr großer Korb von seiner Frau in die Höhe gehoben, der mit rotem Samt ausgelegt war und auch mir rot durchzogen war. „Das ist Pearls Korb“, erklärte mir Katherine. Es war klar, dass sie wusste welcher Korb ihr gehörte. Schließlich waren die beiden gute Freundinnen und sie machten immer Scherze darüber das Jonathan Gilbert was von ihr wollte. Tatsächlich schien dieser zu wissen, dass es ihr Korb war, denn er bot fleißig mit. Aber auch andere boten mit, da sie den Korb wohl für beachtenswert zur Ersteigerung hielten. Am Ende wurde Korb für sage und schreibe 72 Dollar versteigert und das an Jonathan Gilbert. Glücklich lächelten Katherine und ich uns an. „Scheint so als hättest du eine geniale Idee gehabt. Damit werden wir genug Spenden für die Bibliothek bekommen“, sagte ich glücklich. Denn auf dem Tisch standen noch genug Körbe. Es wurde noch andere Körbe versteigert, große für viel Geld, kleine für eher weniger, aber auch kleine Körbe für viel Geld. Manche waren wohl auch sicher gegangen, dass die richtigen Leute wussten welchen Korb sie hatten. Ein eher kleiner Korb, der ähnlich aussah wie Pearls, war als nächstes dran. „Das ist Annas“, meinte ich lächelnd, ich schaute zu ihr und zwinkerte ihr zu. Verlegen strich sie sich einige Strähnen hinters Ohr. „Wer bietet wohl für sie?“ „Der Sohn von Jonathan Gilbert, soviel ich weiß, Johann.“ Sie hatte mir erzählt, dass der Junge sie zu mögen schien. Katherine musste daraufhin kichern. „Anscheinend haben Gilbert-Männer eine Schwäche für diese Familie.“ Bei dieser Aussage konnte ich nur zustimmend nicken. Da hatte sie wohl recht. Annas Korb wurde tatsächlich für 29 Dollar an Johann Gilbert versteigert und Anna schien darüber sehr glücklich zu sein, wie auch der Junge zu dem sie sich gesellte. Dann kam Katherines Korb dran und ich merkte wie mehrere Männer sich bereit machten. „Du hast Stefan eine Menge Konkurrenz geschaffen.“ Sie zuckte nur kurz mit dem Kopf. „Sonst würde es doch keinen richtigen Spaß machen, findest du nicht und jeder kann sich glücklich schätzen den Korb zu ersteigern“, sagte sie überzeugt. Fragend sah ich sie an und zog eine Augenbraue nach oben. „Wegen deiner Gesellschaft oder meinem Essen?“, fragte ich nach und sie schwieg daraufhin beharrlich. Egal. „20 Dollar sind für den Korb geboten, wer bietet 25?“, fragte Mister Lockwood und ein junger Mann mit braunen Haaren hob die Hand. Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Wer ist das?“, fragte ich ahnungslos. „Charles Salvatore, der Cousin von Damon und Stefan.“ Ungläubig sah ich sie an. Sie schien sehr mit sich zufrieden zu sein. „Du bist unglaublich mies, dagegen bin ich nichts“, stellte ich fest, doch sie zuckte einfach nur mit den Schultern. Meine Schwester war wirklich unglaublich mies. „Wer bietet 30 Dollar?“ „30“, kam es von Stefan. „35“, schoss es von Charles zurück. „40“. „45“. „50“. „55“. „60“. „70“. „80“. „Um Himmelswillen Katherine, unterbinde das!“, sagte ich eindringlich, doch sie schien daran nicht im Mindesten zu denken. Ich ließ sie los und ging zu Charles, der Gottseidank allein stand. „90!“, bot er gerade und ich zwang ihn mir kurz in die Augen zu sehen. „Hör damit auf!“, sagte ich eindringlich und sofort verstummte er. „Du wirst vergessen dass ich mit dir gerade geredet habe“, manipulierte ich ihn weiter und ging zu Anna. „100“, bot Stefan und ich wusste dass es das letzte Angebot jetzt war. „100 Dollar zum ersten, zum zweiten und verkauft an den jungen Mister Salvatore.“ Ich sah zu Katherine und schüttelte nur den Kopf. Sie war eine richtige Idiotin. „Ab jetzt wäre es wirklich zweifelhaft und merkwürdig geworden, gut dass du das unterbunden hast!“, flüsterte Anna mir zu und ich nickte leicht. „Bist du mit deinem Jungen zufrieden, dem du den Nachmittag Gesellschaft leisten wirst?“, fragte ich sie und sie nickte nur leicht verlegen und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Ich freute mich, dass sie glücklich war. Sie war noch sehr jung, als sie verwandelt wurde und so wurde sie nicht immer ganz ernst genommen. Aber sie war meine beste Freundin, nach meiner Schwester, die sich gerade mal wieder schrecklich benommen hatte, auch wenn es kaum jemand wusste. Die armen Jungen. „Jetzt ist dein Korb dran“, meinte Anna und sie klang so aufgeregt, wie ich mich fühlte. Wo Damon war wusste ich nicht, gerade sah ich ihn nicht. Mister Lockwood wollte gerade das Anfangsgebot sagen, als ich Damons Stimme hörte, die rief: „30 Dollar“. Ich war erleichtert und als er zu mir sah, konnte ich nicht anders als ihn ein wenig anzulächeln. Es bot noch jemand 40 Dollar, Damon wieder 50 und noch einmal wurde 55 Dollar geboten, doch Damon ersteigerte ihn für 60 Dollar und ich konnte mich nicht glücklicher fühlen. Ja, ich musste mich einfach nur fallen lassen und glücklich sein. „Ich denke du hast heute auch eine ganz charmante Gesellschaft“, meinte Anna lächelnd und ich nickte glücklich. Dann wurde die Versteigerung beendet und man konnte seinen Korb mit der passenden Gesellschaft abholen. Lächelnd harkte ich mich bei Damon ein. Ja, das machte mich glücklich und so sollte es wohl wirklich einfach sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)