Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 28: Bei mir ------------------- Kapitel 28: Bei mir „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.“ (Bert Brecht) Damons Sicht: „Der Major scheint heute gute Laune zu haben. Es wurden noch keine fragwürdigen Aufgaben verteilt und er hat mehr geredet als geschrien.“, meinte Charles. Das konnte man tatsächlich schon als Wunder bezeichnen. Der Major schien allein für den Krieg geboren worden zu sein. Ich fragte mich, ob er überhaupt überleben würde, wenn er kein Soldat mehr sein konnte und das Kämpfen aufgeben müsste. Oder was er tun würde, wenn der Krieg vorbei wäre. Er lebte einzig und allein dafür und von uns schein er dasselbe zu erwarten, denn der Drill war äußerst hart. „Vielleicht hat er einen neuen Schlachtplan entwickelt oder erfahren, dass es einen neuen Kampf gibt.“, überlegte ich laut. Charles schüttelte entschieden den Kopf. „Ich denke dann hätten wir das schon auf unangenehme Weise erfahren.“ Da hatte er wohl Recht. Dann würden wir hier nicht einfach so sitzen und unser Mittagessen genießen können. Ohne Hektik zu essen war bei uns eine Seltenheit, überhaupt wirklich viel zu essen war allerdings auch nicht wirklich die Regel. Ein Soldat kam bei uns vorbei. „Damon Salvatore?“ Bei der Nennung meines Namens stand ich sofort auf und salutierte. Es war irgendwie ein automatischer Ablauf. Der Mann reichte mir etwas, was ich entgegen nahm. „Zwei Briefe für sie.“, sagte er und verwundert sah ich ihm nach. Etwas fassungslos setzte ich mich daraufhin wieder. Wie konnte es sein, dass ich schon nach knapp zwei Wochen Briefe bekam? Ich schaute sie mir an und erkannte mit Freude, dass einer von Elena war und mit Verwunderung, dass der Andere von ihrer Schwester Katherine war. Natürlich machte ich den Brief von Elena zuerst auf. „Hast du einen Brief von deiner Freundin bekommen?“, fragte Charles neugierig nach und ohne weiter auf ihn zu achten, nickte ich und begann ihn voller Aufregung zu lesen. Damon, noch immer ist die ganze Stadt in Aufruhr. Soweit ich gehört habe, haben sich viele neue Paare gefunden. Zumindest habe ich das dem Klatsch von Pearl und Katherine entnommen. Die Bauarbeiten für die Bibliothek sind im vollen Gange, wenn du wiederkommst wird sie sicher schon fertig sein. Dein Vater steckt selbst viele Stunden Arbeit hinein. Dann fürchte ich ist dein Bruder wütend auf dich. Er scheint es nicht sehr gut aufgenommen zu haben, dass du einfach ohne ein Wort verschwunden bist. Wahrscheinlich ist er einfach nur verletzt. Ehrlich gesagt wäre ich das wohl auch. Du solltest so etwas also nie wieder machen, abgesehen davon das es sich nicht gehört. Wie schaffte sie es nur mich auch so zu tadeln und mir selbst über einen Brief ein schlechtes Gewissen zu machen? Sie war einfach unglaublich. Ich hoffe dir geht es gut, da wo du bist. Ich werde dich in meine Gebete mit einschließen. Auch wenn du nicht an Gott glaubst, ich bin mir sicher er wird dir beistehen und über dich wachen, sodass du heil zurückkommst. Alle wünschen sich das, auch dein Vater hat das geäußert. Es wird immer wärmer. Du hattest Recht, ich kann mir nicht vorstellen, dass im Winter der See zufrieren wird, geschweige denn, dass vielleicht Schnee fallen wird. In meiner Heimat lag immer viel Schnee und das Tal war abgeschottet vom Rest der Welt. Man kam nicht mehr durch die Pfade über die Berge. Deswegen musste man für den Winter immer gut vorsorgen. Hier ist es dagegen ungewöhnlich warm, besser ausgedrückt heiß. Wo bist du? Seit ihr immer noch an derselben Stelle oder zieht ihr oft weiter? Ich vermisse dich, Elena Sie vermisste mich. Ich sie auch. Am liebsten würde ich so schnell wie nur möglich zu ihr zurückkehren, aber ich hatte das dringende Bedürfnis sie zu beschützen und sie nicht durch meine Feigheit zu enttäuschen. Ich öffnete den anderen Brief, den ich merkwürdiger Weise von Katherine bekommen hatte. Wieso schrieb sie mir? Mr. Salvatore, ich habe ein Geschenk für sie beigelegt, von dem ich mir denken kann, dass es ihnen gefallen wird. Meine Schwester hat sie wirklich gern. Mit freundlichen Grüßen, Katherine Pierce In dem Umschlag fand ich ein Bild auf dem ich eindeutig Elena erkannte. Wellige zurückgesteckte Haare, ihre weichen Gesichtszüge und ihr sanfter aufrichtiger Blick. Elena Pierce, 22 Juni 1862 Ich wusste, dass das ihr Geburtsdatum war. Das Bild musste an ihrem siebzehnten Geburtstag gemacht worden sein. Charles schaute mir über die Schulter. „Ich finde es unglaublich, wie identisch die beiden sind. Zwillinge, sowas ist absolut faszinierend.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich finde nicht, dass sie etwas haben, worin sie sich ähneln, geschweige denn, dass sie identisch sind. Sie sind absolut unterschiedlich.“, befand ich entschieden, wobei ich Elena in jedem Punkt bevorzugte. Charles schüttelte lächelnd den Kopf. „So kann ehrlich einzig nur ein vollkommen verliebter Mann sprechen.“, sagte mein Cousin entschieden. Ich zuckte nur mit den Schultern. Mir war klar, dass ich in sie verliebt war und von mir aus konnte es jeder auf der Welt wissen. Das war mir wirklich ganz egal. Ehrfürchtig strich ich über das Foto. Meine wundervolle Elena, wenn sie nur wirklich mir gehören würde. Aber ich würde zumindest nichts versucht lassen, dass dem irgendwann so war. Sobald ich zurück war würde ich dafür kämpfen. Ich musste Katherine wirklich dafür danken, dass sie mir das Foto geschickt hatte. Es war wunderschön und ich hatte das Gefühl, dass sie so bei mir war, noch mehr als ohnehin schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)