Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 63: Die Flucht ---------------------- Kapitel 63: Die Flucht „Alles wird gut, aber nie mehr wie es war...“ (Unbekannt) Katherines Sicht: Rückblick Ich rannte und rannte, immer noch und jetzt versuchte ich noch schneller zu rennen, da ich Stimmen hörte. Sie suchten nach mir. Das alles war real und es machte mir Angst. Ich stolperte und fiel hin, schnell verkroch ich mich hinter einem Baum und dann hörte ich Elijahs Stimme, obwohl sie leise sprach. Sie waren hier, nicht weit von mir. „Sie ist hier“, sagte Elijah und mein Herz schlug automatisch höher. Wieso tat er mir das an? Wieso tat auch er mir das an? „KATERINA!“, rief er nach mir und ich versuchte mich so gut es ging zusammenzureißen, um nicht zu weinen, um nichts zu tun, was seine Aufmerksamkeit erregen konnte. „Ich weiß dass du in der Nähe bist.“ Oh Gott, oh Gott, bitte irgendwer musste mir helfen und wenn es dich wirklich gibt Gott, wie Helena es glaubt, dann bitte ich dich, hilf mir. „Ich kann dein Blut riechen.“ Es waren nur ein paar leise Worte und doch konnte ich sie verstehen. Ich war verletzt an der Wange und noch an ein paar anderen Stellen, bitte lass das nicht mein Untergang sein. „Es ist zwecklos zu fliehen“, rief er, aber ich wollte es einfach nicht glauben. Ich hatte einen Plan und eine leise Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, dass ich nicht aufgeben durfte. „Klaus wird dich finden, wo immer du steckst.“ Klaus. Klaus war grausam, das wusste ich jetzt. Klaus, derjenige den ich vor kurzem noch geliebt hatte. Wieso ich? Wieso musste das mir passieren? Wieso ausgerechnet ich? „Da entlang. Da ist noch mehr Blut“, hörte ich Trevors Stimme, der sie wohl auf eine falsche Fährte lockte. Als ich hörte wie sie wegliefen, zog ich mich hoch, um wieder aufzustehen. Ich sah mich in alle Richtungen um, aber da war niemand mehr. Doch als ich loslaufen wollte, stand plötzlich Trevor vor mir. Meinen erster Instinkt zu schreien, unterdrückte er, indem er mir die Hand aufs meinen Mund legte und mich an den Baum drückte. Erschrocken sah ich ihn an, aber ich beruhigte mich wieder, als er mich anlächelte. „Geh in Richtung Osten, ich kann sie nicht mehr länger in die Irre führen“, erklärte er mir. „Ich kann nicht mehr laufen.“ Ich war die ganze Zeit gelaufen, den ganzen Tag über, ich war so erschöpft. „Keine Sorge, da ist eine Hütte. Da bist du sicher“, versicherte er mir und nickte mir zu, was ich erwiderte. „Geh jetzt! Geh!“ Ich tat was er sagte und lief weiter, diesmal Richtung Osten. Die Sonne ging auf und es war bereits Morgen, als ich endlich an der Hütte ankam, sie fand. Es hatte so lange gedauert. Sofort eilte ich zur Tür und klopfte daran. „Hilfe! Bitte helfen sie mir!“, rief ich panisch und sah mich noch einmal um, bevor mir eine alte Frau die Tür öffnete. „Bitte, helfen sie mir“, bat ich die Frau. „Ich lasse keine Fremden in mein Haus, tut mir leid“, sagte sie mir und wollte schon wieder die Tür schließen, weshalb die Panik in mir wuchs. „Nein, Trevor, er hat gesagt sie helfen mir.“ „Verdammt soll er sein. Immer macht er in meinen Namen irgendwelche Versprechungen“, hörte ich eine Stimme, die an die Tür kam. Sie gehörte einer jungen recht hübschen blonden Frau. Als sie mich sah, scannte sie mich mit ihren Blick. „Lassen sie, sie rein“, sagte sie unfreundlich zu der Frau und ich war froh endlich hinein zu können. Nicht mehr laufen zu müssen. „Bringen sie ihr Wasser und etwas zu essen“, befahl sie der Frau und ich hatte das Gefühl, dass sie die Frau manipulierte, so wie Trevor es mir erzählt hatte. Leicht nickte die Frau und verschwand dann nach draußen. „Sie müssen Rose sein. Danke sehr. Trevor sagte, ich soll ihnen das hier zeigen“, erklärte ich und zeigte ihr den Mondstein, den ich von Klaus gestohlen hatte. „Damit sie mir glauben schenken und mir zur Freiheit verhelfen.“ Geschockt sah sie mich an, als konnte sie es nicht glauben. „Du hast das von Klaus gestohlen?“, fragte sie ungläubig nach. Sicher es war ein noch besserer Pfand, als das nur ich nicht mehr da war, denn so konnte er auch meiner Schwester heut Nacht nichts tun, sie zumindest nicht opfern. „Es sollte zu dem Opferritual gehören, also hab ich es geschnappt und bin geflohen“, erzählte ich ihr. Aber das schien sie nicht sehr zu beruhigen, sie sah regelrecht wütend. „Du musst wissen Klaus entkommt man nicht. Jeder der es versucht endet wieder in seinen Fängen und jeder der bei der Flucht hilft stirbt“, rief sie wütend aus und erhob dabei ihre Stimme. Sowas in der Art hatte ich auch bereits gehört. „Ich weiß was sie für ein Risiko eingehen, wenn sie mir helfen.“ Aber ich wollte nicht sterben, genauso wenig wollte ich dass meine Schwester starb, deswegen musste ich das versuchen. „Ich riskiere gar nichts, bei Einbruch der Dunkelheit bring ich dich zu Klaus zurück und bitte für uns beide um Gnade“, sagte sie und schubste mich in einen Raum, um mich darin einzusperren. „Nein“, sagte ich und als ich mich umsah, merkte ich dass es keine weitere Chance gab zu entkommen. Ich sah mich im Raum um, um etwas zu finden, das mir helfen konnte. Ich musste etwas finden, das meinen Plan unterstützte. Ab und zu kam die alte Frau vorbei, um mir etwas zu Essen und zu trinken zu bringen. Als ich durch kleine Öffnungen der Hütte sah, dass das Licht abnahm, benutzte ich eine Glasscherbe. Schnell stach ich mir damit in den Bauch und unterdrückte einen Schrei, sodass sie mich nicht hörte. Nach einer Weile kam sie, mit einem Seil in der Hand. „Es dämmert, wird Zeit zu gehen“, sagte sie und ich versuchte mich aufzurichten, doch es fiel mir durch die Wunde schwer und ich stöhnte deswegen auf. Geschockt zog sie die Decke von mir und sah die Wunde, die erst mit einem erheblichen Blutverlust tödlich war, der eintreten würde, wenn wir gingen. „Wann ist das passiert?“, fragte sie nach. „Im Wald, ich bin gestolperte“, log ich und eigentlich war ich gut darin, nur gegen Tatsachen kam ich nun einmal auch nicht an. Rose schüttelte den Kopf. „Das ist eine Lüge, das hätte ich gerochen!“, sagte sie und fand das Messer neben mir, mit dem ich mich verletzt hatte. „Ich würde lieber sterben, als zu Klaus zurückzugehen. Bitte lassen sie mich einfach sterben“, flehte ich sie an. Aber wie von mir beabsichtigt, tat sie mir diesen Gefallen nicht. „Wenn du stirbst, dann stirbt Trevor mit dir.“ Sie biss sich ins Handgelenk und zwang mich zu trinken, wogegen ich mich wehrte, aber am Ende schluckte ich das Blut. Augenblicklich spürte ich wie meine Wunde verheilten. Ich hörte wie jemand hereinkam und Trevors Stimme. „Wo ist sie?“, fragte er nach und als Rose zu ihm lief, nutzte ich die Chance. „Deinetwegen sind wir beide dem Tod geweiht“, fluchte sie. „Ich hoffe nur Klaus lässt Gnade walten, wenn wir sie ihm zurückbringen.“ Ich griff nach dem Seil und machte schnell einen geeigneten Knoten für mein Vorhaben. Wir hatten ihn auf der Farm oft genug benutzt. „Er wird sie opfern“, hörte ich Trevor mich verteidigen. „Dann ist es eben so!“, rief Rose lauter. Ich warf das Seil über einen Balken und stellte mich leise auf einen Stuhl, während ich meinen Kopf in die Schlinge steckte. Die restlichen Worte hörte ich nicht mehr, ich schluckte, denn mulmig war mir schon zu Mute, aber ich stieß den Stuhl weg und langsam spürte ich wie mir die Luft abgeschnürt wurde. Es dauerte länger als ich gedacht hatte, ich spürte noch etwas und das war qualvoll, aber langsam glitt ich ins Dunkel. Auf einem Bett wachte ich wieder auf und musste stark nach Luft schnappen. „Was hast du getan, Katerina?“, fragte mich Trevor, aber das gehörte alles zu meinem Plan. „Ich hätte dir geholfen zu Leben.“ Langsam stand ich auf und hielt mir den Kopf. „Du hättest mir geholfen zu fliehen. Das wäre niemals genug gewesen“, sagte ich und ging zur anderen Wand, um mich dort abzustützen. Meine Schwester wäre noch immer in Gefahr und ich müsste immer Angst haben. Was sollte das für ein Leben sein? In dem ich auch nicht bei Helena sein konnte. „Mir hätte es aber genügt“, meinte er leise und ich wusste, dass er damit meinte, dass er mich liebte. „Verstehst du es denn nicht, Trevor. Sie hat dich benutzt, um ihr bei der Flucht zu helfen. Mich, um sich zu verwandeln. Klaus wird unsere Rolle dabei durchschauen.“ Dafür dass sie mir geholfen hatten war ich ihnen dankbar, aber sie waren nicht das wichtigste. „Und das tut mir sehr leid“, versicherte ich ihnen, aber ich würde es immer wieder tun, wenn ich die Wahl hätte. Müsste ich zwischen ihnen und mir und Helena wählen, dann wären es immer meine Schwester und ich. Das war nun einmal das wichtigste. „Ja, mir auch“, sagte sie. „Dafür.“ Sie kam mit einem Pfahl auf mich zu, aber ich zog die alte Frau vor mir und Rose verpasste ihr so unbeabsichtigt eine Wunde an der Schulter, aus der ich sofort trank. Nie hatte ich etwas Vergleichbareres zu mir genommen. Blut war noch nie so köstlich gewesen. „Bitte versteht“, sagte ich zu den geschockten Gesichtern von Trevor und Rose. „Damit hast du gerade unser Todesurteil unterschrieben.“ Das könnte wohl wahr sein. Aber im Vergleich was sonst geschehen konnte, was es mir egal. „Besser sterbt ihr als ich“, antwortete ich ihr ohne Bedauern und warf den beiden die alte Frau zu und verschwand dann in einer Geschwindigkeit, die ich selbst nicht glauben konnte. Rückblick Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)