Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 65: Das Spiel ist aus ----------------------------- Kapitel 65: Das Spiel ist aus „Was man nicht zu verlieren fürchtet, hat man zu besitzen nie geglaubt und nie gewünscht.“ (Gotthold Ephraim Lessing) Klaus Sicht: Rückblick „SIE IST EIN MENSCH! EIN EINFACHER MENSCH! WIE ALSO HATTE DAS PASSIEREN KÖNNEN? WIE HAT SIE ES GESCHAFFT ZU FLIEHEN? SEID IHR DENN ALLE INKOMPETENT? SIE IST EIN MENSCH, VERDAMMT NOCH MAL!“, schrie aus vollem Halse und alles was mir in den Weg kam, schubste ich um oder zerstörte ich in alle seine Einzelteile. Wie hatte das alles nur geschehen können? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. „Sie scheint ein sehr cleverer Mensch zu sein“, wagte es jemand zu sagen und verlor im nächsten Moment für seine freche unüberlegte Antwort den Kopf, was alle mit Schock beobachteten. Keiner rührte sich auch nur einen Millimeter und schnaubte vor Wut. „Mir ist es vollkommen egal wie clever sie ist! Ich will dass sie gefunden wird. Ich will dass ihr sie mir lebend zurück bringt. IST DAS KLAR?“, schrie ich weiter und alle zuckten dabei zusammen. Es konnte doch nicht sein, das sie einfach so vor ihnen allen hatte weglaufen können, was war sie schon. „Aber sie ist jetzt ein Vampir. Das ist nicht mehr so einfach“, erinnerte mich jemand an die Tatsache, die mich in Rage versetzt hatte, als ich sie zum ersten Mal gehört hatte. Wie konnte sie es nur wagen, wegzulaufen? Wie konnte sie es nur wagen, sich zu verwandeln? Der Tod wäre eine Gnade, die ich ihr nicht vor mindestens fünfhundert Jahren Folter gewähren würde. „Das ist mir egal! Ihr seid älter, als sie! Also findet sie gefälligst, bringt mir sie, genauso wie ihre verlogene Schwester“, zischte ich. Denn zu allem Überfluss war diese auch noch weggelaufen, woran sicher Katerina die Schuld trug, da war ich mir sicher und dann hatten die beiden festgestellt, wie böse ich doch war und sie opfern wollte und dann hatte sich Helena sicher auch noch in einen Vampir verwandelt. Ich machte mir keine Hoffnung, dass mir eine der beiden noch als Mensch wieder in die Hände fallen würde, aber meine Rache würde sie trotzdem ereilen, schlimmer als sie es sich vorstellen konnten. Alle hatten es eilig, den Raum zu verlassen und meinem Befehl Folge zu leisten. Nur Elijah blieb da und er war immer noch in seinem Traum ähnlichen Zustand, seit er erfahren hatte, dass Helena weg war. Das zeigte mir allerdings das er nichts damit zu tun hatte oder wenn dann selbst verraten wurden war. Ich holte den Zettel heraus, den Katerina mir geschrieben hatte und las ihn zornerfüllt vor. „Das Spiel ist vorbei, Klaus. Ich hab dich durchschaut und bin bereits weg. Du wirst ganz verloren haben, bevor du dir dessen überhaupt bewusst bist. Katerina“, las ich den Brief vor, zerknüllte ihn dann und schmiss ihn auf den Boden. „Die beiden haben das geplant, seit irgendwer ihnen davon erzählt hat, haben sie das geplant. Diese verräterischen kleinen Biester“, zischte ich. „Sie haben uns reingelegt und seitdem sie es wussten etwas vorgespielt.“ Unser Problem war, das wir darauf reingefallen waren. Seit wann hatte Katerina die Wahrheit gewusst? Ich hatte es ihr in keiner Sekunde angesehen. Sie war anscheinend eine sehr gute Schauspielerin, dieses Miststück. Aber sie hatte recht, das Spiel war aus und ich hatte verloren, aber sie würde noch erkennen dass ich kein guter Verlierer war und dass das noch lange nicht vorbei war. Ich sah in Elijahs Augen, wie Unglaube und Erkenntnis gegeneinander ankämpften. Als wollte er es nicht glauben, aber alle Tatsachen sprachen eindeutig dagegen. „Ja, anscheinend hat dich deine Liebe blind und schwach gemacht. Ich hatte es gewusst! Ich hab es dir gesagt! Sie es ein, dieses Mädchen hat dich zum Narren gehalten!“, warf ich ihm vor. Liebe war falsch. Liebe war verloren. Liebe war eine Illusion. Sie existierte nicht, nicht für uns. Meine schlimmste Furcht war eingetreten, Katerina war weg und ein Vampir, genauso wie Helena, damit war ich für immer an diesen Fluch gekettet, der mich bannte. Auf ewig würde ich einfach nur ein Urvampir bleiben, nie wieder ein Hybrid und das alles dank dem Verrat der beiden Schwestern. „Sobald ich Katerina finde, werde ich sie spüren lassen, wie töricht und dumm ihr Verhalten gewesen war. Sie wird nie wieder so etwas wie Freude in ihrem Leben empfinden. Anfangen werde ich mit ihrer Familie. Ich werde jeden einzelnen davon töten und wenn ich ihre Schwester in die Hände bekomme, wird sie einen Vorgeschmack auf das bekommen, was ich mit ihr anstellen werde. Sie wird um den Tod noch betteln“, schwor ich mir. Sie war diejenige in diesem Spiel, die nach ihrem Sieg ganz gewiss keine Freude daran haben würde. „Nein!“, hörte ich Elijahs Stimme und ruckartig fuhr mein Kopf in seine Richtung. „Was?“, fragte ich nach. Aber ich sah seine Wut und wie sich seine Fäuste ballten und bei seinen nächsten Worten begriff ich was in ihm vor sich ging. „Überlass Helena mir.“ Eine simple bitte und wenn ich an den Zorn, den auch er ausstrahlte, dachte, dann konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Helena würde wohl auch nicht ganz so gut mehr wegkommen und brauchte sicher keine Gnade zu erwarten. „Von mir aus. Machen wir es so aus. Wer von uns die beiden findet, überlässt die eine Schwester dem anderen für seine Rache. Du bekommst deine an Helena und ich meine an Katerina“, schlug ich vor und er nickte eisern. Das würde anscheinend noch sehr interessant werden. Das Spiel war zwar aus, aber die Punkte würden noch gezählt werden, Katerina. Du und deine Schwester werdet die Folgen eher als ihr glaubt zu spüren bekommen. Wir beschlossen unser Einverständnis mit einem Händedruck. „Wir machen als erstes, einen Ausflug nach Bulgarien, dort werde ich ihre Familie suchen und töten. Es ist auch gut möglich das die beiden dahin zurückkehren werden.“ Sollte sie ihre abgeschlachtete Familie dann sehen, wird ihr das sicher eine gute Warnung sein und ihr eine ungefähre Vorstellung geben, was sie in ihrer Ewigkeit zu erwarten hatte. Grausamkeiten aller Art und Katerina konnte sich darauf verlassen, dass ich kreativ war. Elijah wandte sich von mir ab. „Ich werde mich darum kümmern, dass wir mit dem nächsten Schiff ablegen können“, sagte er steif und jegliche Gefühle schien er verdrängt zu haben. Das war die Lehre für ihn gewesen, das Liebe ein Fehler war, auch wenn er es auf die bittere Tour gelernt hatte. Es musste sein. Wir Vampire waren für so etwas wie Gefühle nicht geschaffen wurden. Sie machten uns menschlich und das waren wir nun einmal nicht, nicht wenn wir stark sein wollten. Jegliche Gefühle wurden gegen uns verwendet, sodass wir es am Ende auf jedenfall immer wieder bereuen würden. Katerina und Helena hatten uns das gezeigt, sie hatten uns das bewiesen und somit genau vor Augen gehalten. Wie töricht Vertrauen und Liebe war. Rückblick Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)