Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 72: Vernunft verlorene Liebe ------------------------------------ Kapitel 72: Vernunft verlorene Liebe „Und dennoch, wahrlich. Vernunft und Liebe gehen dieser Tage gern getrennte Wege.“ (William Shakespeare) Damons Sicht: Endlich, nach unzähligen Versuchen, hatten wir es doch ins Haus geschafft und niemand war da, alle schienen wohl schon zu Bett zu sein. Das es spät war, war dann wohl eine Untertreibung. Nachdem wir uns kurz umgesehen hatten und keinen entdeckt hatten, schlang ich meine Arme wieder um Elena und drückte meine Lippen erneut auf ihre, da ich gar nicht genug von ihr bekommen konnte. Am liebsten würde ich sie die ganze Zeit nur küssen, es war so schön, kein Vergleich zu irgendetwas anderes, das ich jemals in meinem Leben erlebt hatte. Elena beendete den Kuss wieder und zog sich von mir zurück. Sie wandte sich aus meinem Griff, als wollte sie gehen, aber ich behielt sie mit sanfter Gewalt bei mir. Ich wollte nicht, dass es schon zu Ende war, ich wollte dass sie bei mir blieb. Elena legte die Hand auf meinen Mund und schüttelte den Kopf. „Nicht“, flüsterte sie. Mein Herz schlug so schnell und laut, dass sie es sicher auch wieder hören konnte. Was machte sie nur wieder mit mir? „Ich liebe dich, Elena“, versicherte ich ihr, wie ernst ich es meinte. Sie sollte keine Angst vor mir haben. Nie könnte ich ihr etwas tun. Ich wollte sie näher an mich ziehen, sie zumindest bei mir wissen, doch ich spürte ihren Widerstand. „Bitte, hab keine Angst“, flüsterte ich. Erst sah sie mich komisch an und dann lachte sie hell auf, was mich wirklich verwirrte. Was war daran nur so witzig? „Ich hab keine Angst, Damon. Glaub mir Angst ist das letzte was ich habe. Wenn dann solltest du Angst vor mir haben. Ich bin gefährlich!“ Wie überzeugt sie das sagte. Aber ich spürte keine Furcht, nicht vor ihr. Selbst wenn sie gefährlich war, so war es mir gleich. „Es ist mir egal. Ich will nur für immer bei dir sein. Etwas das so gut und schön ist wie du, kann gar nicht gefährlich sein“, beschloss ich für mich und sah ihr ernst in die Augen. Sie schien erst verblüfft, doch dann verdunkelte sich ihr Ausdruck. Dann geschah etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Ihre Augen wurden dunkel und unter ihren Augen traten schwarze Adern hervor. Ihre Zähne verlängerten sich, waren spitz und wahrlich gefährlich. Deswegen sollte ich Angst haben. Sie hatte wohl nicht übertrieben. Ein tiefes Grollen kam aus ihrer Kehle und ich wusste diesmal nicht weswegen mein Herz schneller schlug. Alles schien zu verschwimmen. Ich streckte meine Hand aus, zu ihrem Gesicht und tastete nach ihren Zähnen. Ein wenig mehr Druck und es wäre ein leichtes mich an ihnen zu verletzen. Ich fuhr weiter, tastete nach den Adern unter ihren Augen, fuhr sanft darüber. Fasziniert betrachtete ich ihr Gesicht. Sie sah aus, wie ein wunderschöner Dämon. Ein Teufel, der mich in die Verdammnis ziehen würde und ich würde ihm auch noch ohne zu zögern folgen. Vorsichtig beugte ich mich zu ihr vor, küsste sie unter ihren Augen, küsste sie am Gesicht entlang, sanft und langsam, bis ich zu ihrem Mund kam. Ein wenig stürmisch drückte ich meine Lippen auf ihre. Mit meiner Zunge spürte ich ihre Zähne, doch sie verschwanden und schienen wieder ganz normal zu werden. Glücklich registrierte ich, wie sie meinen Kuss erwiderte und dabei schlang sie ihre Arme, um meinen Nacken. Wieder spürte ich ihren Körper nah an meinem und sie mich um den Verstand bringen zu wollen. Als wir uns voneinander lösten, blieb ihr Gesicht nah an meinem. Mein Mund verzog sich automatisch zu einem Lächeln. Ich war so glücklich. Das allerdings schien sie wieder wütend zu machen. Sie griff nach dem Hemd an meiner Brust und knallte mich mit Gewalt an die Wand. Zwar war ich nur eine Armlänge von ihr entfernt, doch sie hob mich leicht hoch, sodass meine Füße nicht den Boden berührten. Wahnsinn wie stark sie war. Wie konnte das nur möglich sein? „Warum willst du es nicht verstehen? Ich bin gefährlich und das einzig richtige was du tun kannst, ist dich von mir fern zu halten!“, versuchte sie mir wohl einzubläuen. Ich konnte nicht anders als zu lächeln, was sie wohl noch zorniger machte. „Aber du weißt doch bereits, dass ich immer unvernünftig bin. Mit dem richtig hab ich es nicht so.“ Sie sah ziemlich erstaunt aus, verstärkte dann aber noch einmal ihren Griff. „Du verstehst das nicht! Das hier ist kein Spiel!“, sagte sie eindringlich. „Dann erklär es mir! Ich liebe dich und wenn du glaubt, das hört irgendwie auf, wegen dem was du bist, dann irrst du dich!“ Elena ließ mich endlich wieder runter und musterte genau mein Gesicht. Mutig trat ich auf sie zu und nahm ihr Gesicht in meine Hände. „Ich lüge nicht! Bitte vertrau mir!“, bat ich sie. Ganz langsam, nickte sie leicht. Sie vertraute mir. „Bitte erklär es mir!“, bat ich sie weiter. Wieder nickte sie nur zaghaft. „Morgen“, erwiderte sie und sah nachdenklich zu Boden. Ich beugte mich zu ihr herunter und sanft verschloss ich meine Lippen wieder mit ihren. Nur zögernd erwiderte sie meinen Kuss und brach ihn auch schnell wieder ab. „Gute Nacht, Damon“, wünschte sie mir und wandte sich um. Verblüfft sah ich, wie sie die Treppe hochging und lief dann eilig hinter ihr her, zum Treppenansatz. „Warte!“, hielt ich sie auf, wollte etwas sagen, doch sie kam mir zuvor. „Ich weiß, Damon. Ich vertrau dir und werde dir morgen alles erzählen was du wissen willst. Du hast keine Angst vor mir, das hab ich jetzt verstanden. Doch es ist spät.“ Sie sah mich lange an und sie war wieder die perfekte Dame, in die ich mich verliebt hatte. Elena küsste mich kurz auf die Wange und trotz dieser unschuldigen Geste, brannte mein ganzer Körper. „Gute Nacht“, wünschte sie mir nochmals und ging dann nach oben. Ich sah ihr bis zum letzten Moment nach, auch noch als ich hörte, wie sie die Tür zu ihrem Zimmer bereits wieder schloss. Vielleicht war sie ja wirklich ein Dämon, aber dann wahrscheinlich der höflichste, freundlichste, anständigste, korrekteste und schönste Dämon, den es gab. Außerdem war sie besser als so mancher Mensch. Besser als ich. Ich liebte sie einfach, egal was sie war. Bedingungslos und unwiderruflich. Vielleicht machte mich das ja zu einem Narr, aber zu einem glücklichen. Eindeutig zu viele Vielleichts in meiner Überlegung. Schlaf würde mir sicher gut tun. Ich ging die Treppe hinauf und dachte über das nach was sie war, sein könnte. Ihre Briefe. Sie hatte von Jahrhunderten und Ewigkeit gesprochen, war sie so alt? Sie hörte meinen Herzschlag, sie hatte mich geheilt. Nein, ich sollte nicht darüber meinen Kopf zerbrechen, wenn sie es mir sowieso morgen erzählen würde und ich hatte viele Fragen an sie. Als ich mich in mein Bett legte, rief ich mir den Abend in den Kopf und wie schön er gewesen war. Eigentlich war der ganze Tag fantastisch gewesen. Ich hatte Zeit mit meinen Bruder verbracht, ich hatte erfahren dass mein Vater mich nicht hasste und die schönsten Augenblicke hatte ich mit Elena gehabt. Dem Mädchen oder von mir aus auch Dämon, den ich liebte. Sicher hätte es nicht schöner sein können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)