Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 99: Vertrauen --------------------- Kapitel 99: Vertrauen „Der beste Beweis der Liebe ist Vertrauen.“ (Joyce Brothers) Damons Sicht: Ich war in der Tat ziemlich sprachlos, nachdem Elena die Geschichte beendet hatte, aus ihrer Sicht. Jetzt verstand ich auch, warum sie beim letzten Mal so neutral geblieben war. Diesmal zeigten sich mir alle Abgründe in dieser Version. Jeder von ihnen hatte Geheimnisse gehabt, einen Plan, aber keiner war ganz von allem informiert gewesen, weswegen alles eskalierte und am Ende schief ging. Hätte einer anders gehandelt, wäre es wohl auch ganz anders geschehen. Eine verzwickte Sachlage. „Es ist auch meine Schuld gewesen“, schloss sie die Erzählung. Sofort schüttelte ich entschieden den Kopf. „Nein, es war nicht deine Schuld. Von allen hattest du die besten Motive. Klaus ist ein Monster, zumindest von dem was ich gehört habe und er verdient den Tod sicher. Allein schon dafür was er deiner Familie angetan hat. Du hast nichts falsch gemacht, Elena“, versicherte ich ihr. Rational betrachtete, hatte sie das tatsächlich nicht. Es war nur einfach alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Aber es war nicht Elenas Schuld. Trotzdem das auch sie Geheimnisse gehabt hatte, war sie die einzige die keine Grausamkeit begehen wollte. Klaus Tod war einfach nur Gerechtigkeit und auch eine Notwendigkeit. Niemand anderes wäre sonst zu schaden bekommen. Sie hatte niemanden verraten, sondern einfach nur diejenigen beschützen wollen, die sie liebte. Elena legte ihre Hand auf meine Wange und ich glaubte kleine Tränen in ihren Augen glitzern sehen können. „Wieso bist du nur so lieb zu mir?“, fragte sie mich seufzend und sie sah mich an, als wäre ich eine Art Engel für sie. Dabei war sie doch meiner, mein persönlicher Engel. Ich fasste nach ihrer Hand und streichelte beruhigend darüber. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte und irgendwie wieder an etwas zweifelte, was uns betraf. Nie würde ich auf sie sauer sein können oder sie hassen. Dafür war sie einfach zu gut, dafür liebte ich sie viel zu sehr. „Also wird dieser Mikael uns aus allen heraushelfen?“, fragte ich nach, ob ich die ganze Geschichte auch richtig verstanden hatte. „Können wir ihm wirklich vertrauen?“ Irgendwie war ich mir da nicht ganz so sicher, aber wenn ich ehrlich war, vertraute ich niemand außer Elena vollkommen. „Wir haben eigentlich keine andere Wahl. Aber Mikael will Klaus tot sehen, das ist sicher, deswegen ja, ich wir können ihn wohl vertrauen“, meinte Elena, aber ein kleiner Zweifel blieb. In anderen Dingen klang sie viel zuversichtlicher als in diesen. Es war wohl doch eine schwierige Situation. „Wir können ihn auch nicht anders töten, uns also auch nicht gegen ihn verteidigen. Als Urvampir sind die beiden nahezu unsterblich. Wir könnten sie höchsten kurzzeitig ausschalten und das auch nur, wenn wir sie erwischen würden. Alles viel zu unsicher. Außerdem würden wir dann nur noch mehr ihre Wut auf uns schüren.“ Da hatte Elena recht. Allerdings wollte ich Elijah am liebsten irgendwie schaden, ganz egal wie. Doch dazu war ich nicht in der Lage und würde es auch nie sein. Dabei würde ich ihn zu gern schlagen, für manche seiner Kommentare oder wenn er Elena ansah, so wie ich es tat. „Dann bleiben wir einfach bei deinen Plan. Es sollte uns aus diesen Schlamassel doch irgendwie herausbringen, nicht?“, fragte ich sie grinsend nach, da ich wollte das diese schlechte Laune und Stimmung nachließ. Meine Verlobte lächelte zustimmend und nickte leicht. „Wenn du möchtest dann… dann kannst du mitkommen. Ich meine das nächste Mal, wenn ich mit Mikael den konkreten Plan für diese Situation ausarbeite“, schlug sie vor. Etwas fassungslos sah ich sie an, nicht weil ich davon geschockt war, das sie mich so jemand vorstellen wollte, sondern deswegen das sie mir so viel Vertrauen schenkte, um mich bei sowas wichtigem mitzunehmen. „Ich werde dich sehr gerne begleiten, Elena. Vielen Dank. Ich danke dir für das Vertrauen, das du mir schenkst.“ Sanft küsste ich sie deswegen auf die Lippen. Nur ganz kurz, wie ein leichter Windhauch war die Berührung, doch für mich hörte sich die Welt auf in dieser Zeit zu drehen und als der Kuss vorüber war, drehte sie sich viel zu schnell weiter. Wie verzaubert sah ich ihr in die Augen. „Ich will dich nicht verlieren, Damon“, sprach sie aus und ich merkte, dass ihr diese Worte sehr auf dem Herzen lagen. „Das wirst du nicht. Niemals“, versicherte ich ihr. Sie würde mich nie mehr los werden. Ich konnte gar nicht mehr von ihr abkommen, sie war einfach viel zu wichtig für mich. Ich musste leicht lachen, als mir etwas bewusst wurde und Elena sah mir fragend in die Augen. „Weißt du, auf einmal stehen ziemlich viele wichtige Gespräche auf der Tagesordnung bei uns, die schon fast schicksalhafte Auswirkungen haben“, meinte ich amüsiert. Wenn es am Anfang noch meine einzige Sorge war, ob Elena meine Gefühle erwiderte, so ging es jetzt um unser aller überleben. „Na, weißt du, eine Beziehung soll sich doch weiterentwickeln. Aber wenn du etwas Einfacheres haben willst, dann frag ich dich gern wie es dir heute geht“, meinte sie genauso amüsiert wie ich, versuchte jetzt aber ihre Stimme ernst zu halten. „Nun, im Allgemeinen gesehen geht es mir ziemlich gut. In mir ist eine große Vorfreude, denn ich werde bald das schönste und beste Mädchen der Welt heiraten, was nicht wirklich jeder von sich behaupten kann.“ Elena kicherte fröhlich und wandte ihren Kopf etwas verlegen zur Seite. Dafür dass sie ein Vampir war und nicht rot werden konnte, war das eine sehr niedliche Geste, fand ich. „Auf der anderen Seite ist da immer noch die Bedrohung der Urvampire, wie du sagst. Aber das erfüllt mich gar nicht mal so mit Angst wie es sollte, sondern eher macht es mich rasend eifersüchtig, das dieser Elijah dich liebt“, gab ich offen zu, aber meine Stimme klang von den Erklärungen her eher sachlich. Elena nickte verstehend. Als hätte sie so etwas schon geahnt oder gewusst. „Was kann ich dagegen nur tun?“, fragte sie sich mehr selbst als mich. Dann stellte sie sich auf Zehenspitzen und küsste mich auf die Stirn. Genießerisch schloss ich die Augen und fühlte wie ihre Lippen immer weiter wanderten. Sachte küsste sie mich über meiner Augenbraue, neben meinem Ohr, auf der anderen Seite dann neben meinem Auge. Einen weiteren Kuss plazierte sie auf meiner Wange, einen auf meiner Nasenspitze und zum Schluss küsste sie mich auf den Mund. Das war der Moment in dem ich mich nicht mehr halten konnte. Ich nahm ihren Kopf und zog sie so nah an mich, wie es mir nur möglich war. Unsere Lippen verschmolzen miteinander und ich wollte nie mehr von ihr loskommen. Mein Körper brannte wie Feuer und in meinem Kopf herrschte womöglich ein Vakuum. Wir ließen unsere Zungen miteinander kämpfen und ich hob sie dabei hoch. Wir lösten uns erst, als sie den Kampf gewonnen hatte und mich dann mit funkelten Augen keck ansah. Fröhlich drehte ich mich mit ihr zusammen im Kreis und ließ mich dann mit ihr auf den Waldboden fallen. Elena lag auf mir, was sicher etwas unschicklich war, doch in diesen kurzen Moment, der nur für uns beide bestimmt war, machte es uns nichts aus und wir achteten nicht weiter darauf. Sie begann durch meine Haare zu streichen und kraulte mich am Kopf, was sehr angenehm war, weswegen ich wieder die Augen schloss. „Geht es dir jetzt besser?“, fragte sie ganz ernst nach und ich konnte einfach nur lächeln. „Glaub mir, Elena, mir ging es noch nie besser in meinem Leben.“ Und das war die einzige Wahrheit, die es gerade gab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)