verloren von venezia ================================================================================ Kapitel 1: ----------- verloren Woher wusste man, wenn man die Liebe seines Partners verloren hatte? Wenn man sich nur noch stritt? Das machten sie schon fast immer aber meistens, rauften sie sich dann wieder zusammen. Es ging dabei nicht um richtig große Sachen, sondern nur Kleinigkeiten. Das gehörte wohl zu einer Beziehung dazu. Oder war es vorbei, wenn man genau wusste, das er nur an eine andere dachte, wenn er mit einem zusammen war. das wohl schon eher. Diese Fragen stellte sie sich, während sie ihr schlafendes Neugeborenes betrachtete. Er sah so friedlich aus. Aber er bekam ja auch zum Glück noch nicht mit, was um ihn herum so alles geschah. Da hatte er es richtig gut. Aber sie hatte wahrscheinlich viel zu lange Scheuklappen aufgehabt. Seufzend lies sie sich auf das Sofa fallen und grübelte immer weiter über ihre Beziehung nach. Sie hatte gerade heraus gefunden, dass ihr Freund mit einer anderen schrieb. Das war ja an sich nicht Schlimmes. Im Gegenteil, sie selber war auch froh wenn sie mal einen anderen Gesprächspartner hatte. Aber da drehte es sich meistens um den Kleinen oder ihre Beziehung. Aber was sie da gelesen hatte lies sie frösteln. Er wollte was von ihr. Dachte an sie. Das machte sie fertig. Aber es war ja nicht so das sie das nicht hatte kommen sehen. Sie wusste schon immer, das es nicht für die Ewigkeit war. Nur gerade jetzt, wo sie doch grade erst sein Kind bekommen hatte, tat es besonders weh. Oder war es gerade deswegen? Gefiel sie ihm nicht mehr? Ganz bestimmt. Aber wozu sollte sie sich hübsch machen, wenn der Kleine sie doch nur wieder vollspucken würde. war das falsch von ihr? Hätte sie etwas anderes machen sollen? Auch auf diese Frage fand sie keine Antwort. Er war wahrscheinlich nur noch mit ihr wegen dem Kleinen zusammen. Doch das wollte sie nicht. Das wäre kein Leben. Ständig AQngst zu haben, ob er lieber bei der anderen sein wollte oder sich wünschte das das Kind von ihr kam. Doch was sollte sie tun? Wieder einmal den Kopf in den Sand stecken und so tun als wäre nichts gewesen? Ihn darauf ansprechen? Das konnte sie nicht. Da müsste sie ja zugeben, dass sie ihm hinterher spionierte. Das war auch nicht grad die feine englische Art. Aber sie hegte doch schon lange den Verdacht, das da etwas nicht ganz in Ordnung war. Diese Entscheidung fiel ihr unendlich schwer. Es war ja nicht so, das sie ihn nicht liebte, ganz im Gegenteil. Sie würde alles für ihn aufgeben. Aber das brachte wohl nichts mehr. Sie war wohl zu anhänglich gewesen, das lies sich jetzt nicht mehr ändern. Also sollte sie nachher die Sachen packen und verschwinden? Doch wo sollte sie hin. Eine alleinerziehende Mutter wollte doch keiner haben. Und der kleine hatte ein recht auf seinen Vater. Das wollte sie ihm nicht nehmen. Zu ihren Eltern konnte sie auch nicht. Die würden sich nur darüber freuen, all die Jahre recht behalten zu haben, das es niemals gut für sie enden würde. Diese Schadenfreude konnte sie dann auch nicht ertragen. Also was sollte sie tun? Sich jemanden anvertrauen? Sie wollte keinen damit belasten. Es waren schließlich ihre Probleme. Aber sie wusste einfach nicht weiter. Ihre Gedanken drehten sich die ganze Zeit im Kreis. Oder war vielleicht doch nichts dran, an der Sache? Bildete sie sich alles nur ein? Das konnte sie selber nicht so recht glauben. Sie musste einfach den Mut aufbringen, sich dem allem zu stellen. Doch das war leichter gesagt als getan. Sie war doch so ein Feigling. Denn insgeheim wollte sie die schreckliche Antwort gar nicht wissen. Doch das brachte wohl nichts. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, das es Zeit fürs Frühstück war. Also stand sie auf und ging wie ferngesteuert in die Küche, um alles vorzubereiten. Sie hatte gar keinen Appetit aber essen musste sie wohl. Schon wegen dem Kleinen. Aber wenn sie es nicht tat, nahm sie vielleicht die überflüssigen Kilos ab die nach der Schwangerschaft hängen geblieben waren. Da gefiel sie ihm wahrscheinlich wieder besser. Oder war ihm das schon ganz egal geworden. Egal es musste irgendwie weiter gehen. Doch wie wusste sie nicht. Sie würde auch so schnell keine Antworten auf ihre Fragen finden. Sie war halt doch einfach zu feige. Es würde doch wieder alles so weiter dahinplätschern es war erst mal das beste. Sie musste erst alles klären, wo sie unterkommen sollte. Sonst stand sie auf der Straße und das war erst recht keine Lösung. Jetzt hieß es gute Miene zum bösen Spiel machen, aber darin hatte sie ja genug Übung. Sie tat ihr ganzes Leben noch nichts anderes und keiner merkte es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)