All Nightmare Long von Zicke (#Wenn Albträume wahr werden # (Nami x Zorro)) ================================================================================ Kapitel 5: Nightmare before open eyes! -------------------------------------- NIE WIEDER SCHLAFEN... Das war eine Entscheidung, ein Entschluss, den man gar nicht einhalten konnte. Denn Schlafmangel konnte schwere Konsequenzen mit sich bringen und im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen. Der Tod war ähnlich wie das Koma, man befand sich in einem dauerhaften Schlaf. Somit war Namis Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt. Trotzdem waren es immer wieder diese drei Worte, die ihr durch ihren Kopf glitten und sie davon überzeugten, dass das die beste Möglichkeit war, den schrecklichen Träumen zu entkommen. In der Zwischenzeit saß sie aber nicht mehr in der Wanne, nein, Chopper hatte sie in ihr Zimmer verfrachtet und sich die Navigatorin mal gründlich angesehen. „Nami…“, begann er dann mit leiser und besorgter Stimme. „Bitte sag mir, was mit dir los ist. Du siehst schon die letzten Tage so fertig aus, selbst die Ringe unter deine Augen haben schon Ringe und deine Haut ist total blass und glanzlos…“ Die Orangehaarige aber setzte nur ein gekünsteltes, beinahe schon übertriebenes Lächeln auf und stupste dem Doktor dann auf die Nase. „Nichts Chopper, ich bin eben nur etwas müde, ich schlafe eben in letzter Zeit nicht so gut. Aber das ist doch nichts schlimmes, immerhin ist das eine Phase, die wieder vergeht!“ Ha ha… das war es nicht, so viel hatte Nami schon herausgefunden, aber klein Chopper sollte das nicht wissen. Er machte sich ja jetzt schon so viele Sorgen. Außerdem ging sie davon aus, wenn sie ihm erzählte, was los war, dass er sie in die nächste Irrenanstalt einweisen würde! Der Arzt gab sich dann aber erst mal mit ihrer Antwort zufrieden, denn das war ja eine plausible Erklärung. Schlafstörungen konnten einem wirklich zusetzen… „Okay Nami, dann geb‘ ich dir noch ein paar Tropfen. Wenn du die einnimmst, dann kannst du bestimmt durchschlafen. Aber nimm sie nur drei Nächte und sieh dann, ob es so wieder geht.“ Chopper kramte also in seiner Tasche rum und zog ein kleines Fläschchen heraus. Das drückte er Nami dann lächelnd in die Hand. Sein Huf berührte noch mal ihr Knie und als er ein nickendes Lächeln von seiner Freundin erhalten hatte, machte er sich auf, das Zimmer zu verlassen. „Dann schlaf gut, Nami.“ „Ja, du auch…“, gab die junge Frau zurück und besah sich dann das Medikament, was Chopper ihr in die Hand gedrückt hatte. Sie würde es auf gar keinen Fall einnehmen, sie wachte ja jetzt schon nicht allein aus ihren Albträumen auf und selbst Zorro musste sie fast schon Ewigkeiten rütteln und schütteln, ehe sie wieder zu sich kam. Wer wusste da schon, was diese Tropfen noch anrichten würden. Da sie aber nicht wollte, dass Chopper etwas bemerkte, drehte sie den kleinen Verschluss auf und kippte eine kleine Menge des Inhaltes in die Erde des Blumentopfes, der auf ihrem Nachtschrank stand. Irgendwie musste sie die Flüssigkeit ja loswerden… Anschließend schlüpfte sie unter die Decke, denn es war doch recht frisch, nur so im kurzen Nachthemd da zu sitzen, aber hinlegen tat Nami sich nicht. Sie fühlte sich einsam und allein, hilflos und unsicher und es war niemand da, der sie beschützen konnte. Aber konnte das überhaupt irgendjemand??? Gestern schon, da hatte sie sich bei Zorro wohl gefühlt, sich irgendwie sicher gefühlt, sie hatte sich getraut, zu schlafen und dann? Dann waren die Träume wieder losgegangen, alles hatte sie eingeholt. Jetzt reichte schon der Gedanke an die Träume und ihre Sinne begannen sich zu sensibilisieren. Jedes Geräusch nahm die Navigatorin wahr, jedes Knarren und Ächzen der Dielen, jeden Luftzug und jeden Schritt, der wohl noch irgendwie auf der Sunny gemacht wurde. Einen Augenblick lang glaubte sie sogar zu hören, wie die schweren Gewichte ihren metallischen Klang von sich gaben, wenn Zorro sie von sich weg drückte und in der nächsten Bewegung wieder zu sich zog. Ja, sie meinte sogar sein leichtes Schnaufen zu hören, das sich immer beimischte, wenn er lange trainierte und schon tausende Male die Hanteln bewegt hatte. Und allmählich driftete die Orangehaarige ab, ab in eine Welt, voller bekannter Geräusche, die sie noch nie so intensiv wahrgenommen hatte. Ihr matter Blick wurde noch leerer, ihre Hände gruben sich in ihre Decke und ihr Bewusstsein zog sich aus ihrem versteinerten Körper zurück, sodass die Navigatorin, auf ihre Bettdecke starrend, steif in ihrem Bett saß und die Realität um sich vergaß. Die Laute, die das Schiff samt seiner Besatzung von sich gab, verstummten leise, sie rückten in den Hintergrund und machten Platz für etwas, dass der jungen Frau wieder die Gänsehaut auf den Rücken trieb. Es waren schwere dumpfe Schritte zu hören. Diese Schritte brachten jedes Mal, wenn sie auf dem Boden widerhallten ein Patschen mit sich, so als käme jemand auf sie zu, der barfuß und nass war! Und dann, dann war es wieder da, das: SCHAHAHAHAHAHAHAHAHA… Das laute, angsteinflößende und triumphierende Lachen, das Nami erst acht Jahre lang gequält hatte und sich nun, in den letzten Tagen, neu in ihren Gehörgang bohrte! Wenn das aber mal alles gewesen wäre… Es passierte nun nämlich etwas, das zuvor noch nie da gewesen war! Kaum war das Lachen erklungen und Nami war dadurch zusammengezuckt, hatte ihren Kopf hektisch hin und her bewegt, da stand Arlong auch schon vor ihrem Bett! Ja, vor IHREM BETT!!! Sie war nicht in dem sterilen langen Flur, es waren keine flackernden Lampen da, nein… Sie saß unter ihrer Decke, in ihrer Kajüte und dieser kaltblütige, skrupellose Fischmensch stand vor ihr und starrte sie direkt an! Um sie herum war alles normal. Das Zimmer war so, wie sie es mit Chopper betreten hatte, nur dass ihr nun ihr ärgster Feind gegenüberstand und sie breit und gehässig anlachte. Ihr Puls beschleunigte sich gleich um ein vielfaches, ihr Herz begann schmerzend gegen ihre Brust zu hämmern, das gefrorene Blut kreiste rasant durch ihren Körper und ein kalter Schweißfilm legte sich über ihre Haut. Trotzdem war sie immer noch nicht im Stande, sich zu bewegen! Das Lachen Arlongs hatte sich nun allerdings gelegt, überhaupt gab er keine Geräusche von sich! Man hörte ihn nicht atmen, keine seiner wenigen Bewegungen gab Laute von sich, ja nicht mal, wenn er immer weiter einen Schritt auf Nami zukam, hörte man das dumpfe patschende Aufkommen seiner Füße… Allerdings ging von ihm eine unheimliche Kälte aus, die sich nun in Namis Glieder fraß. Sein Anblick paralysierte sie fast vollkommen und nur ein paar Tränen fanden einen Weg auf ihre Wangen. Wie konnte es sein, dass er hier war?! Das war doch kein Traum mehr, oder doch? Aber wenn ja, warum saß sie dann in ihrem Zimmer, warum war sie nicht in diesem elendig langen Flur, oder im Arlongpark, oder sonst wo? Warum, WARUM ZUM HENKER WAR SIE DANN HIER??? Fragen über Fragen… aber vor lauter Zittern und fließenden Tränen, vermochte sie keine Antwort zu finden. Ihre leeren, glanzlosen Augen starrten weiter unentwegt in Arlongs Gesicht, der sich ihr mit jedem Sekundenbruchteil mehr nährte! Auf dem Weg zum Krähennest war der grünhaarige Schwertkämpfer allerdings auf Chopper gestoßen, der ihm von dem Ereignis mit Nami erzählt hatte. Sie wäre also fast in der Badewanne ertrunken… Allein der Gedanke sorgte dafür, dass sich bei Zorro die feinen Nackenhärchen nahezu senkrecht aufstellten… Er war eigentlich nicht empfindlich, aber diese Traumsache schien viel ernster zu sein, wie er es eingeschätzt hatte. Wäre Sanji zum Beispiel beinahe in der Wanne ertrunken, weil er von hunderten nackten willigen Frauen geträumt hatte, die sich seiner annahmen, dann hätte sich Zorro sicher noch lustig gemacht. Er hätte dem Koch einen Spruch an den Kopf geknallt, wie in etwa: „Selber schuld, wer in der Wanne ersäuft ist nur zu faul zum Aufstehen!“, oder so, aber bei Nami war es etwas anderes. Sie litt an ihrer brutalen Vergangenheit, die sich in ihrem Unterbewusstsein wieder hocharbeitete und sich wohl nicht so gut verarbeiten ließ, wie zuerst angenommen. Einige Zeit hatte Zorro auch seine Gewichte gestemmt, sodass sich Nami da nicht verhört hatte, aber gerade verspürte der Vize der Strohhüte ein bekanntes Gefühl, so intensiv wie noch nie. Sorge kam in ihm auf und auch die Ahnung, dass vielleicht im Moment sogar etwas passierte… Er wusste nur nicht was, aber es erschien ihm wichtig genug, um seinen Wachposten zu verlassen. Polternd kamen die monströsen Hanteln auf dem Holzboden des Ausgucks auf und Zorro erhob sich. Seine Füße machten große und schnelle Schritte, die ihn somit rasch zum Zimmer der Navigatorin trugen. Diese schnellen und schweren Schritte drangen aber auch an Namis Ohr. Zuerst ganz leise und dann in ihrem Kopf, immer lauter werdend. Sie UND das Bildnis von Arlong lösten die Blicke und wandten sie zu der Tür hin, deren Klinke sich nun nach unten drückte… Nami riss ihren Blick allerdings los und sah zurück auf Arlong, dessen Augen zu Schlitzen wurden. Er warf ihr noch einen finsteren und bedrohlichen Blick zu, zeigte mit dem Finger auf Nami und ließ ihn dann schnell und schneidend an seiner Kehle entlang fahren, bevor seine Erscheinung in einem verzerrten Flackern verschwand. Nami presste sich darauf ihre Hand auf den Mund und die Tränen in ihren Augen flossen stärker als eben noch. Immer mehr wurden es, die ihre blassen Wangen hinabstürzten. Dennoch konnte sie den Blick aber nicht von der Stelle abwenden, an dem eben noch der vermeintliche Fischmensch gestanden hatte. Seine Geste war knapp, klar und deutlich gewesen. Er würde sie HOLEN und er würde sie TÖTEN!!! Zorro, der nun aber gerade das Zimmer betrat, sah zu der Orangehaarigen, die steif und starr auf ihrem Bett saß. Sie war wieder verweint, ihre Haut glänzte vom Angstschweiß und ihr ganzer Oberkörper bebte von der heftigen Atmung auf. Ihre Augen waren an die Wand ihr gegenüber gerichtet und der Grünhaarige kam nicht umhin, ihrem Blick zu folgen. Es schien als würde sie jemanden anstarren, aber da war niemand, nichts, rein gar nichts! Vorsichtig bewegte er sich nun also auf die Navigatorin zu, blieb dann aber knapp vor ihrem Bett stehen. Dann streckte Zorro seinen Arm aus und tippte Nami an der Schulter an. „Hey, alles klar bei dir?“ Die Berührung des Schwertkämpfers traf die Orangehaarige allerdings wie ein Blitz, ihre Nerven zuckten allesamt zusammen und einen Augenblick blieb auch ihr Herz stehen, das eben noch wie wild geschlagen hatte. Sie selbst schreckte auch zusammen und ihre Hand schlug dann auch die von Zorro weg, den sie dann allerdings ansah. Von einem Moment zum nächsten war Nami wieder in der „realen Realität“. Arlong war nicht mehr hier, statt ihm stand Zorro bei ihr. Hektisch gingen ihre Augen im Zimmer umher und dann brach ein lautes Schluchzen aus ihrer Kehle. Ihr Körper bebte noch mehr und dann brach sie erst recht in Tränen aus. Die Sturzbäche, die schon eben ihre Wangen hinabgeglitten waren, wurden zu Wasserfällen und ihre Lunge sog hastig die Luft ein, sodass das Schluchzen in einem heftigen japsen unterging. Tränenschwer bog sie sich vorn über und vergrub ihr Gesicht in ihrem Schoß und in ihrer Bettdecke. Sie konnte nicht mehr und sie war am Ende… Einen Moment lang stand Zorro auch da und tat nichts, er wusste einfach nicht, was er tun sollte und hätte er sie gleich angesprochen, so hätte er wohl nur wahre, aber auch harte Worte für sie über gehabt. Da Nami sich aber nicht mehr beruhigte, setzte er sich neben sie auf das Bett und auf die zerwühlte Decke, fasste sie an einer Schulter und zog sie hoch. Er zog sie hoch und zu sich ran, worauf sich Nami auch gleich an ihn lehnte. Sie griff in sein schwarzes Hemd, drückte sich an ihn ran und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Aus ihrer heiseren Kehle drangen dann aber auch schon die ersten zittrigen Worte. „E…er war hier! Zorro, er war hier und hat mich angestarrt!!! Er wird mich von hier weg holen und mich umbringen! Das weiß ich, das weiß ich einfach ganz genau!!!“ Und kaum hatte Nami ihre Sätze beendet, wurde das Schluchzen wieder schlimmer. Der Grünhaarige jedoch verengte den Blick und packte Nami fest an den Schultern an. Er drückte sie ein Stück von sich weg und zwang sie, ihn anzusehen. „Krieg dich wieder ein! Das war nur ein Traum, hörst du?! Das war alles nur Einbildung!“ Nami konnte sich aber nicht beruhigen, sie blickte Zorro unter Tränen gefüllten Augen an und schüttelte wild mit dem Kopf. „Nein NEIN!!! Er war hier, Zorro! Ich weiß es! Wenn es ein Traum gewesen wäre, dann wäre ich von hier fort gewesen. Dann wäre ich in einem langen Flur oder im Arlongpark, aber er war hier! Hier in diesem Raum. Ich hab ihn gesehen, ich hab aber auch deine Schritte gehört, gesehen, wie du die Tür geöffnet hast und ER hat das auch gesehen. Er hat mir gedroht und ist dann verschwunden!“ Ihre Stimme wurde immer erregter und ihre Finger lösten sich aus Zorros Kleidung, um auf seine feste Brust einzuschlagen. „Du musst mir das glauben, ER war hier, hier auf dem Schiff, hier bei mir! Ich hab mir das nicht eingebildet!!!“ Zorros Blick wanderte nun erst mal zur Seite, Nami war völlig neben der Spur und auch völlig von der Rolle. Sie kam nicht mehr runter und auch nicht mehr zu sich, sie schlug immer fester auf den Grünhaarigen ein, bis er zuschlug!!! Ja, Zorro verpasste der Navigatorin eine, direkt auf die Wange… Es hatte ihn viel Überwindung gekostet, sehr viel, denn eigentlich würde er nie die Hand gegen eine Frau erheben, aber harte Zeiten erforderten eben harte Maßnahmen! Der Schwertkämpfer hatte ja auch enorme Kraft, also musste er sich so etwas auch schon gut überlegen, aber er konnte seine Kraft auch kontrollieren, sodass er ihr nicht wirklich schaden würde. Die Ohrfeige zeigte dann aber auch Wirkung, denn Nami stoppte sofort in ihrem Weinen, in ihrem wirren Gerede und in ihrer hektischen Atmung. Sie blinzelte Zorro an und ihre Lippen öffneten sich leicht, ehe sie eine Hand hob und sie an ihre Wange legte. Die Stelle, an der Zorro sie getroffen hatte, war ganz warm geworden und sie zwiebelte, aber dafür brachte ihr das alles ihre Fassung zurück. Der Grünhaarige blickte sie nun auch von oben herab an, bevor er mit dem Zeigefinger ihr Kinn anhob und ihr in die matten beinahe schon grau-braunen Augen sah. „Reiß dich gefälligst zusammen!!!“ Nami keuchte nun auf und lauschte noch eine Weile ihrem Herzschlag, der ruhiger wurde, ehe sie dann Zorros festen Blick erwiderte. „Es… es war alles so real Zorro… so als stünde er wirklich vor meinem Bett…“ Die Gesichtszüge des Grünhaarigen wurden nun aber wesentlich weicher und er nickte ihr zu. „Schon gut, aber du darfst das alles nicht so sehr an dich heranlassen, dann richtest du dich selbst zu Grunde. Behalt verdammt noch mal einen klaren Kopf und sei stark!“ Auf seine Worte hin blinzelte Nami nur und dann lehnte sie sich wieder an ihn. „Wenn das so weitergeht, dann werde ich noch verrückt, Zorro…“ Sie versuchte ja alles von sich abzuschütteln, aber es gelang ihr nicht, es wollte einfach nicht. Zorro schob dann aber seine Hand in ihren Nacken und drückte einmal leicht zu. „Bleib ruhig Süße, wir machen das schon!“ Es half wohl nichts, ihr noch weiter zu erzählen, dass sie sich aufraffen musste. Nami würde Halt und Hilfe brauchen und wenn sie das alles unbedingt den anderen verschweigen wollte, dann musste eben Zorro ihr beistehen. Er war ja auch bereit dazu, aber sie selbst musste auch wollen… Wie schlimm akuter Schlafmangel aber wirklich werden konnte, das sollte sich in nächster Zeit schon bald zeigen, denn die Symptome begannen, sich zu häufen! Nami litt ständig unter sehr starker Müdigkeit und Schlappheit. Was durch häufiges Gähnen und Strecken auffiel. Ihre Haut, vor allem im Gesicht und im Bereich der Augen, war stark irritiert, sie wirkten matt und farblos. Hinzu kam, dass sie immer mehr an Gewicht verlor, denn der Mangel an Schlaf zehrte an ihren Reserven, viel hinunter bekam sie aber auch nicht, um das alles wieder auszugleichen. Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein reihten sich in die Liste ihrer Beschwerden mit ein, aber auch Zittern und Frieren, Schwindel und Gleichgewichtsprobleme kamen dazu. Ja selbst Bluthochdruck quälte die Orangehaarige, weswegen sie überhaupt ständig so kaputt und ausgelaugt war. Ihr Körper lief auf Hochtouren, ohne aber wirklich Leistung bringen zu können. Gute Laune und Motivation waren ebenso schnell dahin. Stress, Überforderung und Antriebslosigkeit nahmen deren Platz ein und brachten Konzentrationsmangel mit sich. Es ging sogar so weit, dass man bei Nami ab und an, kurzzeitig, sogar Gedächtnislücken aufweisen konnte! Der chronische Schlafmangel verursachte allerdings in Kombination mit den zuvor genannten Symptomen auch eine starke Depression. Das schlimmste waren wohl aber die Halluzinationen bzw. Wahnvorstellungen. Diese Symptome machen sich gewöhnlich schon nach 24-48 Stunden bemerkbar. Bei Nami hatte das etwas länger gedauert, aber Arlong, der in ihrem Zimmer gestanden hatte, war eindeutig der Anfang davon gewesen! Temporär sah die Navigatorin auch verschwommen, in diese Mangelerscheinungen schlichen sich dann die Halluzinationen ein und riefen Angstzustände und Verfolgungswahn herbei. Nicht mal Zorro war in der Lage, das alles von ihr abzuwenden, er riss sie lediglich aus ihren Tagträumen und brachte sie wieder auf die Bahn. Nami war aber trotz allem noch geschickt darin, das alles vor ihren anderen Freunden zu verbergen, erst wenn sie allein oder allein mit Zorro war, dann brach sie regelrecht zusammen. Eskalieren tat dann aber alles, als man gemeinsam bei Tisch saß. Die Navigatorin litt nun schon eine ganze Woche unter diesen Träumen und Angstzuständen, so dass sie immer mehr in eine Zwischenwelt abdriftete. Wenn man sieben Nächte nicht geschlafen hatte, dann konnte es schon schwer werden, die Realität vom Traum zu unterscheiden. Fast wie gewohnt fand das Frühstück statt, nur dass alle Augenpaare auf Nami gerichtet waren. Sie sah furchtbar aus und dass sie sich den anderen nicht anvertraute, wurmte die Crew. Chopper versuchte immer wieder an sie ranzukommen, aber vergebens. Nami tat alles belächelnd ab! Diesen Morgen aber sollte es beginnen, alles würde viel ernstere und schwerwiegendere Ausmaße annehmen! Während nämlich ein Jeder sich mit den Köstlichkeiten beschäftigte, die auf dem Tisch standen, starrte Nami mal wieder vor sich hin. Die Müdigkeit hüllte sie ein und trug die Geräusche ihrer Freunde davon. Alles klang immer weiter weg, bis um sie herum alles verstummte, bis sie von einem weißen leeren Raum umgeben war, der die Orangehaarige vor allem um sich abschirmte. Dieser helle, leere Raum löste sich auch bald wieder um sie auf und die gewohnte Umgebung zeigte sich wieder, aber was Nami sehen musste, ließ sie wie am Spieß aufschreien!!! Arlong hatte sich Ruffy geschnappt, HIER in der Küche!!! Seine riesigen Arme umschlangen ihn und seine Sägenase presste sich an den Hals ihres Nakamas!!! „ICH BRING DICH UM, DU DÄMLICHE STROHBIRNE!!!“ Die Navigatorin sprang auf und aus ihrer Kehle drang ein lautes „NEIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!“ Was sie nicht wusste war, dass diese Reaktion dafür sorgte, das sie alle samt entgeistert anstarrten. Denn Ruffy hatte sich am Teller der Navigatorin vergriffen, da sie so abwesend gewesen war und Sanji war im Begriff, seinen Käpt‘n dafür zu lünchen, weswegen er ihm das Sägemesser, das zum Brotschneiden gedacht war, an die Kehle hielt. Natürlich würde er dem Gummihirn nicht wirklich etwas tun, aber einen kleinen Schock hatte er ihm schon in die Glieder jagen wollen. Da Nami das aber alles mit in ihren Tagtraum einband, geriet die ganze Sache aus den Fugen. „Lass ihn los! Hörst du?! Lass in gefälligst los!“ Sanji war sichtlich verwirrt über Namis Reaktion und packte auch das Messer an die Seite. Er ließ Ruffy gehen und bewegte sich auf Nami zu, die ihm ganz schön durch den Wind vorkam. „Namilein, ist doch gut, ich wollte Ruffy doch nur eine kleine Lektion erteilen!“ Nami aber griff im nächsten Moment ein anderes Messer vom Tisch und richtete es auf Sanji. „Bleib weg! Bleib weg von mir!“ Zorro hatte sich das alles nun eine Weile mit angesehen, aber als Nami ein Messer auf einen ihrer Nakama richtete, war eindeutig Schluss mit lustig! Er stand auf und packte ihre Handgelenke, sodass sie sie nicht mehr rühren konnte. Der blonde Koch war schon zurückgewichen und auch die anderen hatten sich aufgerichtet, um eventuell einzuschreiten. Chopper war bereits auf den Tisch gesprungen und schrie Nami schon an. „Namiiiiii! Wir sind es doch nur! Hey, was ist denn los???“ Die Orangehaarige nahm aber keines der Worte wahr, die der Elch sprach, sie starrte nun nur in Zorros Auge, das sie bestimmt anfunkelte und wenn sie versuchte, aus seinem Griff zu entkommen, dann drückte Zorro nur noch fester zu, sodass sie langsam aber sicher das Gesicht schmerzvoll verzog. In ihren Augen kamen gerade nicht ihre Freunde auf sie zu, nein, es waren Arlong und sein Gefolge. Nami stand in ihrer Trance einer Wand aus Fischmenschen gegenüber, die es alles auf sie abgesehen hatten. Nun sah sie auch Zorro als Arlong, der sie daran hinderte, sich zu wehren und der verhinderte, mit dem Messer auf ihn einzustechen, um ihn ein für alle Mal los zu werden. Doch je länger sie alle ansah, je länger sie schimpfend und weinend alle anschrie, desto schwächer wurde sie auch. Die Schmerzen, die der Druck von Zorros Händen auf ihre Gelenke ausübte, ließen sie zu sich kommen und dann… dann ließ sie das Messer fallen, das im Boden stecken blieb. Mit glasigen Augen sah sie zuerst in Zorros Gesicht, der sie nun wieder etwas sanfter anfasste und dann wanderten ihre Augen über ihre Freunde. Alle standen um sie herum und blickten sie entsetzt an. Der Grünhaarige verzog das Gesicht dann aber erneut und ehe noch überhaupt einer reagieren konnte, ließ er Namis Hand los, fasste sie in der Halsbeuge und drückte zu! Er klemmte ihr einen Nerv ab, sodass die Orangehaarige wie ein Kartenhaus in sich zusammen fiel und die Augen schloss. Ehe sie jedoch hart auf der Erde aufkam, fing Zorros anderer Arm sie auf und dann hob er sich die schlaffe, ohnmächtige Navigatorin auf die Arme. Die entsetzten Blicke von eben wurden noch eine Spur heftiger und Sanji stapfte auch gleich auf Zorro zu, dem er wohl an die Kehle gesprungen wäre, hätte Franky ihn nicht festgehalten. „HEY DU MOSBIRNE, WAS FÄLLT DIR ÜBERHAUPT EIN, MIT NAMILEIN SO UMZUGEHEN? DAS WIRST DU BÜßEN, DAS VERSPRECHE ICH DIR!“ Da der Koch im Begriff war, sich loszureißen, unterstütze Robin den Cyborg noch mit ihren vielen helfenden Händen. „Bleib locker Sanji, ich wette, dass Zorro das erklären kann, richtig?!“ Ihr kühler Blick haftete nun am Schwertkämpfer und forderte eine Antwort. Doch Zorro wandte sich, mit Nami auf seinen Armen, von ihr ab. „Ja das könnte ich, aber erst mal sorge ich dafür, dass sich unser Fräulein Navigatorin ordentlich ausruht!!!“ Damit verließ er dann auch den Raum und ließ alle darin stehen, ohne eine Antwort zu geben, die den anderen Aufschluss über das Geschehene gegeben hätte. Was er nun trotzdem brauchte, war eine Erklärung für das alles… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)