Ein wenig kompliziert von RoseAkaShi (Damon x Elena) ================================================================================ Kapitel 2: Verlorene Selbstbeherrschung --------------------------------------- Kapitel 2: Verlorene Selbstbeherrschung „Alexander der Große zählte, um sich nicht zu unüberlegten Taten hinreißen zu lassen, jedesmal erst bis dreißig. Also, das ist ein wunderbares Rezept. Befolgt es, wenn es nötig sein sollte! Noch besser ist es, ihr erzählt bis sechzig.“ (Erich Kästner) Stefans Sicht: Ich beobachtete sie, wie sie aus dem Auto stieg. Eigentlich hatte ich noch keine wirkliche Idee, wie ich mich ihr vorstellen sollte. Gestern schien sie ziemlich gehetzt zu wirken. Elena blieb am Parkplatz der Schule stehen, sie schien auf irgendwas zu warten. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt um mich vorzustellen, doch dann sah ich wie Damon zu ihr trat. „Es gibt ein Fest, hier in der Schule. Ein Jahresfeiertag. Ist so ein Gründerding“, redete er scheinbar unbeteiligt drauf los und tippte etwas in sein Handy. Elena stand mit dem Rücken zu ihm, sodass nur ich das Grinsen sehen konnte, das sich auf ihren Lippen bildete. „Ja“, meinte sie und ich merkte wie sie versuchte ihre Stimme neutral zu halten. „Hab ich nicht gewusst. Ich leb hier jetzt seit einem Jahr bei meinem Onkel und arbeite seitdem als Referenda, aber das hab ich nicht gewusst. Letztes Jahr gab es das noch nicht.“ Was soll das Damon? Abgesehen davon, dass es eine Lüge ist. Was willst du von Elena? Du hasst doch Katherine jetzt, seit letztem Jahr hasst du sie und dann das Mädchen das so aussieht wie sie? Warum sie? Sie war gutmütig, ehrlich und freundlich. Das ist nicht der Typ Mädchen, das du magst. „Es ist ein Jubiläum. 150 Jahre“, erklärte Elena. Damon nickte leicht und schaute weiter auf sein Handy. „Da ist ein Fest wohl nicht allzu verkehrt.“ Wieso tat er so uninteressiert? Wollte er wenn dann nicht richtig mit ihr flirten? Auch wenn er ihr Lehrer war, er wusste dass außer mir sie niemand beobachtete und ich wusste dass ihn das Lehrer-Schüler-Verhältnis ganz gewiss nicht aufhielt. Er klappte sein Handy zu und steckte es ein und ging an ihr vorbei, sodass er nun mit dem Rücken zu ihr stand. „Gründerfeste, ich geh immer hin. Als Salvatore wird das irgendwie von mir erwartet. Aber es hat Charme, besonders wenn sich alle verkleiden. Diesmal wird es aber wohl nur eine elegante Tanzveranstaltung.“ Versuchte er es tatsächlich mit Smalltalk? Also wirklich kennen konnten sich die beiden dann doch nicht oder was lief dort? „Ich werde nicht mit dir ausgehen!“ So wirklich überzeugt klangen ihre Worte nicht, aber warum hatte sie das überhaupt gesagt? „Hab ich dich das denn gefragt?“ Er schaute kurz zu ihr nach hinten. Beide schienen beharrlich zu schweigen. „Würdest du es denn wollen?“ Das Grinsen auf seinem Gesicht war nicht zu übersehen und ich glaubte auch aus dieser Entfernung zu spüren, wie ihr Herz kurz höher schlug. „Nein, ich will kein Date“, sagte sie nach einer Weile. „Und ich schlafe sicher nicht nochmal mit dir. Du bist mein Lehrer.“ Entsetzt ließ ich meine Schultasche fallen. Was? Sie hatten miteinander geschlafen? Wann das? Diesmal wusste ich das Damons Grinsen meiner Reaktion galt. Arschloch. „Ich bin nicht wirklich dein Lehrer, eher ein Referenda, und ab heute wird dein richtiger Lehrer wiederkommen.“ „Du gibst mir Noten und du gibst meinen Bruder und meinen Freunden Noten. Du benotest mich.“ Es klang eher traurig und nicht wirklich wie überzeugende Gründe, die sie davon abhielten mit ihm auszugehen. „Bin deine Schwester, bin deine Tochter…“ Damons lapidare Art war schrecklich und sein Grinsen noch mehr. Als hätte er gewonnen. „Das ist sexuelle Belästigung!“ Tatsächlich blitze Wut in Elenas Augen auf. Das war unglaublich, obwohl ich mir sicher war, das sie nicht wirklich wütend war, sondern einfach nur ein starkes Gefühl brauchte, um ihre anderen Gefühle zu überspielen. „Ich steh zwei Meter vor dir“, meinte Damon ernst. Stimmt, er war diesmal wirklich noch ziemlich nett, wenn man es von seiner Seite aus betrachtete. „Hör zu, ich muss eine Grenze ziehen. Die Grenze ist gezogen. Eine fette Grenze!“ Sie atmete noch einmal tief durch und ich wusste sie versuchte sich aus irgendeinem Grund zu beruhigen. „Also diese Grenze“, fing Damon wieder grinsend an und drehte sich zu ihr um. „Ist die metaphorisch oder soll ich dir einen Edding besorgen?“ Er sah ihr ernst in die Augen und auf einmal ließ sie ihre Bücher fallen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Die beiden küssten sich leidenschaftlich und nicht wirklich jugendfrei. Sie schlang Ihre Beine um ihn und zwischen ihnen schien kein Blatt mehr zu passen. Doch dann kam ein Auto und sofort ließen die beiden voneinander ab. Elena fuhr sich kurz durch die Haare, bevor sie ihre Bücher wieder aufsammelte und dann zu dem Auto eilte, wo ihre Freundinnen drin saßen, wie ich erkannte. Ich merkte wie Elena sich bemühte gerade zu gehen und dabei ein wenig steif wirkte. „Bis später also“, rief Damon schwach lächelnd hinterher und ich wusste nicht, ob sie das noch gehört hatte. Jetzt stand es eindeutig fest, ich hasste meinen Bruder. Elenas Sicht: Oh. Mein. Gott. Das würde ich nie wieder aus meinem Gedächtnis streichen können. Im Nachhinein war es unglaublich peinlich, aber zu dem Zeitpunkt konnte ich einfach nicht anders und ich hatte ihn so sehr gewollt. Rein theoretisch sollte mir das nichts ausmachen, nicht mehr, seit ich ihn kennengelernt hatte und von da an jede Sekunde das Bedürfnis hatte ihm nahe zu sein. Es war wie ein Fluch oder eine Art Sucht, von der ich mich unbedingt losreißen musste, wenn das nicht alles unglücklich enden sollte. Vor Caroline und Bonnie verschwieg ich das peinliche Erlebnis, doch ich hatte das Gefühl, das ich den ganzen Tag beobachtet wurde, aber immer wenn ich mich deswegen umsah, war da nichts Außergewöhnliches. Damon war nicht mal in der Nähe. Aber jedes Mal hatte ich dieses Gefühl, als würde mich die Tat, der Kuss, ok es war ein wenig mehr als ein einfacher Kuss, die ganze Zeit über verfolgen. Als hätte es jemand gesehen und ich wartete eigentlich nur noch jeden Moment auf die Anklage deswegen. Heute hatte ich vor dem Geschichtsunterricht genauso Angst, wie auch die letzten Tage, dabei hatte ich gehofft, dass es besser wird, weil Alaric nun wieder den Unterricht leiten würde. Aber nach der peinlichen Aktion, war nichts mehr einfach. Trotzdem versuchte ich mich zu beruhigen und setzte ein Lächeln auf, als ich in den Raum tat. „Hey, Dad. Sag Mum bitte, das ich heut Abend erst spät komme, weil ich noch im Grill bin. Wie war die Kreuzfahrt?“, fragte ich dann nach und Ric schüttelte lächelnd den Kopf. „Warte bis du die Fotos siehst, daran kannst du alles ablesen. Denn glaub mir, es gibt unglaublich viele.“ Ich stöhnte leicht und schüttelte, wie auch er zuvor, lächelnd den Kopf. Das war typisch, Mum. „Sie konnte es mal wieder nicht lassen, oder?“, fragte ich nach und Ric nickte bestätigend. Ich ging nach hinten zu meinem Platz und ja, das Schicksal hasste mich eindeutig. In der letzten Reihe, dort wo ich sonst eigentlich immer allein saß, saß ein Tisch neben mir Damon. Oh ja, und wie mich das Schicksal hasste. Damon grinste mich an, doch ich verdrehte die Augen und setzte mich auf meinen Platz, weiterhin versuchte ich ihn zu ignorieren, so gut es nun mal ging. Eigentlich brauchte ich ja nur nicht zu ihm hinzusehen, aber das war schwerer, als es sich anhörte. Ich wollte ja, ich wollte es so sehr, aber es war auch so falsch. Alaric begann mit dem Unterricht und ich meldete mich nicht, wie immer. Doch ebenfalls wie immer, stellte Alaric mir die Fragen, die keiner beantworten konnte oder wenn es irgendwelche Ergänzungen gab, die zwar interessant aber nicht wichtig waren. Ich wusste nicht ob es an Ric lag, das ich Geschichte so sehr liebte und so gut verstand, aber zumindest war es fördernd, schließlich konnte ich mir seine Unterrichtspläne durchlesen und manchmal konnte ich ihm dabei sogar helfen. Geschichte gehörte damit zu meinen Lieblingsfächern, es war schon immer so gewesen. Als es klingelte, wollte ich wie die anderen aus dem Raum verschwinden, doch Damon hielt mich auf und da half mir auch kein hilfesuchender Blick an Bonnie und Caroline. „Ich wusste gar nicht dass Mister Saltzman dein Vater ist, ihr habt nicht denselben Nachnamen“, sagte er und ich runzelte die Stirn. Woher wusste er das? Vielleicht hatte er es auch von irgendwem gehört. „Er ist der Mann meiner Mutter. Ich hab den Nachnamen meines leiblichen Vaters behalten“, erklärte ich ihm und er sah mich einfach nur ernst an. „Also das ist kein Betrug? Dein Vater ist dein richtiger Geschichtslehrer, aber ich, mit dem du kaum was zu tun hast, darf nicht dein Freund sein?“, harkte er nach. Automatisch klappte mein Mund auf und ich sah ihn geschockt an. Irgendwie hatte er… recht. Shit, Mist! „Das… das ist…“ Mir fehlten die richtigen Worte. „…was anderes?“, half er mir nach und hilflos zuckte ich mit den Schultern. Doch dann besann ich mich wieder und wurde so selbstsicher, wie ich konnte. „Ja, das ist es. Freund und Vater ist ein großer Unterschied. Jetzt entschuldige mich bitte“, meinte ich entschlossen und rette mich zu Caroline und Bonnie, um mit ihnen zu verschwinden. Ich wusste es jetzt schon, das würde noch sehr kompliziert werden. Damons Sicht: Elena war auf dem Parkplatz an einem Auto und schien auf jemand zu warten, wie auch heut Morgen. Bevor Stefan zu ihr konnte, nutzte ich die Chance und näherte mich ihr. Sie bemerkte mich, als ich mich neben sie stellte und ich sah wie versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. Ich wusste dass sie mich auch mochte und dass sie Zeit mit ihr verbringen wollte, ich musste es nur soweit schaffen, das sich dieser Wunsch so sehr steigerte, dass sie ihre Bedenken über Bord warf. Denn ich wollte das, ich wollte mit diesem Mädchen zusammen sein, sie an meiner Seite wissen. „Also küssen, ja, aber kein Date?“, fragte ich nach und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie schaute zu mir und sah sogar ziemlich gefasst aus. „Ich wusste dass das kommt.“ „Versteh mich nicht falsch, küssen ist gut. Ich bin sehr fürs küssen. Mehr küssen sag ich.“ Aber sie wirkte ernst, ich fragte mich wie viel Kraft es sie kostete, so eine ernste Miene zu bewahren. Mich kostet es allein schon Unmengen an Kraft ihr nicht nah sein zu können. „Ich hab keine Ahnung was das gewesen ist.“ Ich ignorierte den ernsten Ton in ihrer Stimme. „Passiert das wieder? Wenn ja brauch ich Pfefferminzbonbons und ein Kondom in der Brieftasche.“ Das letzte flüsterte ich ihr zu und ich sah wie sich ganz eindeutig ein Rotschimmer auf ihre Wangen legte. „Halt jetzt die Klappe!“ Ihre Stimme schwankte dabei zwischen Wut und Belustigung. Ein Schweigen zwischen uns trat ein, es war zwar nicht unangenehm, aber irgendwie knisternd, als würde es nur auf einen Auslöser warten, der die Sache zum Kippen bringt. „Also eine gefährliche Sache, dieses Gründerfest, denn ich hab noch keine Begleitung.“ Sie sah mich an, grinste nun übers ganze Gesicht und schüttelte dann den Kopf. „Ich denke ich werde zu Fuß nach Hause gehen.“ Lächelnd sah ich ihr hinterher und sie drehte sich noch einmal zu mir um und erwiderte meinen Blick. In ihren Augen erkannte ich dasselbe Funkeln, mit dem auch ich sie betrachtete. „Du hast keine Selbstbeherrschung. Das ist traurig“, rief ich ihr hinterher. „Echt“, flüsterte ich. Sie hob die Hand und machte eine wegwerfende Bewegung. Sie war wirklich eine Nummer für sich, einzigartig und besser als jede andere, die ich je getroffen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)