zeitversetzt von Futuhiro (24 Std. Alltag am anderen Ende der Welt) ================================================================================ Kapitel 1: Dessauer Nacht ------------------------- Dessau, 21 Uhr Hiro saß am Computer und lud bei Animexx ein Bild hoch. Auf dieses Ding war sie richtig stolz. Die Moderatorin ihres Zeichenzirkels hatte ihnen die Aufgabe gestellt, ein Lineart zu fabrizieren. Ein komplettes Bild mit nur einer einzigen, durchgängigen Linie. Sie hatte sich auf der Stelle in den Kopf gesetzt, Yoshihiko zu zeichnen, den Sänger ihrer Lieblingsband heidi, und ja, zugegeben, sie hatte bei dem Bild ein wenig gemogelt. Sie hatte mit Bleistift vorgezeichnet. Anders ging das ja auch gar nicht, ein Portrait in einer einzigen Linie zu zeichnen. Aber das Endergebnis gefiel ihr super. Oh, dachte sie, wo wir gerade von Yoshihiko reden! Gleich mal schauen, ob der was Neues in seinen Blog geschrieben hat. Euphorisch öffnete sie eine neue Seite in ihrem Browser. Im heidi-Weblog war ein Eintrag aus der Zukunft. „Na super, die Zeitverschiebung ergibt ja witzige Effekte.“, lachte Hiro und überflog den englischen Text. war ja hier in Deutschland erst in 3 Stunden. Yoshihiko schrieb, soweit sie dem herben Englisch entnehmen konnte, daß demnächst eine größere Tour anstehen würde. Begeistert erstellte sie einen Kommentar und fragte auf Englisch, ob sie denn auch nach Europa und besonders Deutschland kommen würden. zur gleichen Zeit in Tokyo, 5 Uhr Yoshihiko maulte etwas unverständliches in sich hinein, als er rüde geweckt wurde. „Los, aufstehen, wir sind spät dran.“, hörte er die Stimme seines Gitarristen und wurde zur Bekräftigung auch gleich noch unsanft geschüttelt. „Wie spät ist es denn?“, seufzte er im Halbschlaf. „5 Uhr 07.“ „Uaah, noch so früh?“ „Komm schon, wir haben dich schon 20 Minuten länger schlafen lassen als vereinbart.“, gab Nao zurück und begann, lautstark im Zimmer zu rumoren. Yoshihiko fuhr sich mit beiden Handrücken über die Augen. Die letzte Nacht war verdammt lang gewesen, und nun musste er auch noch so zeitig raus. Langsam setzte er sich auf und sofort fuhr die Kälte unter seine Decke. Man, er wollte nicht aufstehen. „Was gibt es zum Frühstück?“, wollte er leise wissen und setzte die Füße aus dem Bett. „Nichts.“ „Wie, nichts?“ „Frühstück gibt es in diesem Hotel erst ab 7:30 Uhr. Bis dahin sitzen wir schon lange im Auto und fahren.“ „Super ...“, grummelte der Sänger zynisch und quälte sich ins Bad. Dessau, 23 Uhr , schrieb Hiro via Animexx-ENS an ihre Freundin. Sie hatte schon seit einer Stunde im Bett sein wollen, hatte aber erst sehr spät gemerkt, daß sie ihre Waschmaschine zwar vollgestopft aber nicht eingeschalten hatte. Nun hatte sie zwangsläufig warten müssen, bis das Ding durchgeleiert war. , kam zurück. Hiro loggte sich überall aus, schaltete den PC ab und zog alle Stecker aus ihrer Technik. Zähne geputzt und sich umgezogen hatte sie bereits, blieb also nur noch, ins Kopfkissen zu fallen und loszuschnarchen. Morgen musste sie ja schließlich auch wieder früh raus und auf Arbeit. Als sie in der Wohnzimmertür das Licht ausknippste, warf sie durch die Flurbeleuchtung einen langen Schatten ins Wohnzimmer. Sofort kam ihr „Mini“ angewetzt, der fiese schwarze Kater, und versuchte, den Schatten zu fangen. Der schwarze Kater war zwar von der Statur her größer als ihr anderer, grauer Kater, aber weil er jünger war, war er für Hiro immer das „Mini“ geblieben. Grinsend spazierte das blonde Mädchen in der Tür auf und ab und beobachtete, wie der Kater den Schatten jagte. Leider war sie so müde, daß sie das Spiel nicht lange treiben konnte. Irgendwann schnappte sie das Katzentier und trug es auf dem Arm ins Schlafzimmer. zur gleichen Zeit in Tokyo, 7 Uhr Schweigsam schaute Yoshihiko von der Rückbank des Autos auf die Straße hinaus. Nun verstand er, warum sie schon letzte Nacht im Hotel verbracht hatten. Das Hotel befand sich am Stadtrand und selbst hier war der Verkehr so dicht, daß man nur schleppend vorankam. Hätten sie versucht, Tokyo vom Zentrum aus zu verlassen, hätte er nicht bis 5 Uhr schlafen dürfen, dann hätten sie noch viel früher aufbrechen müssen. Aber ein wirklicher Trost war das für ihn trotzdem nicht. Er war immer noch hundemüde und gähnte sich die Seele aus dem Leib. Zufrieden stellte er fest, daß der Fahrer den Blinker setzte und in einen Rasthof einbog. Endlich Frühstück. Der Schnee lag so hoch, daß sie nur schwer eine ausreichend beräumte Parklücke fanden. Als sie endlich aussteigen konnten, nahm Kiri, der Schlagzeuger der Truppe, Anlauf und warf sich bäuchlings in eine hohe Schneewehe. Der Gitarrist und der Bassist johlten und lachten und versuchten sich daraufhin gegenseitig in den Schnee zu schubbsen. Yoshihiko musste auch dezent schmunzeln, ging aber kopfschüttelnd weiter. Man, war das kalt. Er vergrub die Hände tief in den Manteltaschen und zog den Kopf ein, um sich fester in seinen Schal zu mummeln. Dessau, 1 Uhr In der Wohnung herrschte eine Grabesstille. Nicht mal ein Wecker tickte. Hiro hasste tickende Uhren, daher hatte sie schon seit sie denken konnte einen digitalen Wecker. Außer ihrem leisen Schnörcheln und dem zufriedenen Grunzen ihres grauen Katers auf ihrer Bettdecke war nichts zu hören. Hiro war gerade in der Tiefschlafphase und träumte, daß eine Freundin ihr eine Kakao-Karte schenkte, auf der eine Ente abgebildet war. Und diese Ente wurde plötzlich lebendig, kam aus der Kakao heraus und knabberte all ihre Möbel an. Dann ein ohrenbetäubendes Scheppern. Hiro und ihr Kater fuhren im Bett hoch. „Wo? Wo ist die Ente?“, keuchte sie und sah sich orientierungslos um. , schien der Blick ihres grauen Katers zu fragen. Ein Jaulen drang aus der Küche. Langsam wurde sich Hiro wieder bewusst, wo sie war. Und vor allem, wie spät es gerade war. Seufzend stand sie auf und tappte, gefolgt von ihrem grauen Kater, durch die dunkle Wohnung. „Mini? Wo steckst du? Ist alles okay bei dir?“, wollte sie müde wissen. Der schwarze kam ihr laut gurrend und zeternd aus der Küche entgegen und wuselte aufgeregt um ihre Beine. Sie musste das Licht gar nicht einschalten, sie sah auch im Schein der Straßenlaterne mehr als genug. Er hatte das Abtropfgestell samt Inhalt heruntergeworfen. Überall lag Geschirr herum, der ganze Berg Töpfe und Pfannen war scheppernd in sich zusammengefallen. Aber zum Glück nichts, was hätte zu Bruch gehen können. Das Mädchen winkte ab und ging wieder ins Bett. Das konnte sie auch morgen noch wegräumen, das musste sie nicht um 1 Uhr nachts machen. Kaum 3 Minuten später war sie schon wieder seelig eingeschlafen. zur gleichen Zeit außerhalb von Tokyo, 9 Uhr „Wie lange brauchen wir noch bis Okinawa?“, wollte Kiri wissen. Der Schlagzeuger saß vor Yoshihiko auf dem Beifahrersitz. Neben ihm auf der Rückbank saß der Tontechniker, Nao und Kohsuke fuhren im anderen Auto. „Vielleicht zwei Stunden, wenn wir aus diesem zähen Verkehr nicht rauskommen.“, brummte der Fahrer unmotiviert zurück. Man merkte ihm an, daß auch seine Nacht viel zu früh beendet gewesen war. „Dann wird das mit den Aufnahmen aber verdammt knapp.“ „Ich versteh sowieso nicht, warum wir extra nach Okinawa fahren müssen, um drei Songs aufzunehmen.“, gab Yoshihiko zurück. „Weil das ein privates Studio mit der allerfeinsten, ausgefallensten Technik ist. Sowas findet man in Tokyo nirgends. Die Soundeffekte werden der Wahnsinn, sag ich dir. Außerdem müssen wir ja sowieso nach Okinawa, für das Konzert. Da kann man doch gleich das eine mit dem anderen verbinden.“ „Moment mal, das Konzert kam erst viel später dazu!“, hielt der Sänger dagegen. In diesem Moment gab der Fahrer einen erstaunten, oder eher begeisterten Ton von sich, als sich der Verkehr plötzlich lichtete. Die Blechlawine vor ihm löste sich schlagartig auf, kein zäh fließender Verkehr mehr. Es ging zügig voran, als sei nichts gewesen. „Wenn das so ist, könnten wir in einer Stunde in Okinawa sein.“, meinte er erfreut. Gesagt, getan, exakte 64 Minuten später stiegen sie vor einem unscheinbaren aber offensichtlich top überwachten Haus auf dem Land aus dem Wagen aus. Der Sänger schauderte. Hier gab es einen Pförtner, der einen nach dem Grund der Einreise fragte, und zwei Meter hohe Elektrozäune rings um das ganze Gelände. Fehlten nur noch Scharfschützen auf dem Dach, dachte er und sah sich um. Das musste ja wirklich ein ganz niveauvoll ausgestattetes Studio sein, in das ihnen hier gnädigerweise Zutritt gewährt wurde. zur gleichen Zeit in Dessau, 3:24 Uhr Hiro war schon längst wieder im Tiefschlaf, genauso wie ihr grauer Kater, der sich neben ihr auf der Bettdecke zusammengerollt hatte und friedlich schnaufte. Unterbewusst wurde sie wach, als ihr schwarzes Mini über ihr auf dem Kleiderschrank herumrumorte. Gewisse Geräusche ihrer Katzen ließen Hiro auf der Stelle hellwach werden, egal wie fest sie schlief oder wie abgelenkt sie war, weil diese Geräusche nie etwas Gutes verhießen. Erfahrungswerte, in gewisser Weise. Sie wollte sich gerade noch zur Seite drehen, weil sie genau wusste, daß ihr rücksichtsloser Rowdy-Kater stets einen Bauchklatscher ins Bett machte, um vom Schrank herunterzukommen, aber sie war zu langsam. Das schwarze Mini landete mit voller Wucht und dem ganzen Schwung seiner 5,7 Kilo in ihrer Magengrube, beziehungsweise mit einem Hinterbein in ihrem Gesicht. Hiro stöhnte halb genervt, halb müde. Sie hatte genug Bauchmuskeln, um den Stoß in den Magen kompensieren zu können, ohne ihr Abendessen in hohem Bogen wieder auszuspucken. Aber angenehm war die Landung trotzdem nicht gewesen. In diesen Situationen fand sie ihn plötzlich gar nicht mehr . Außerdem war das schon das zweite Mal, daß er sie in dieser Nacht weckte. „Grobe Katze!“, maulte sie und fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. Es fühlte sich nass an, dort wo die Hinterpfote durch ihr Gesicht gerutscht war. „Bitte nicht.“, murrte sie desmotiviert. War das Blut? Erneut kraxelte sie aus dem Bett und machte sich seufzend auf den Weg ins Bad, um einen Blick in den Spiegel zu werfen. „Na super.“, kommentierte das Mädchen, als sie die riesigen Kratzspuren quer über ihrer Wange musterte. Jetzt, wo sie das ganze Ausmaß des Schadens sah, begannen die Wunden auch richtig wehzutun. Einen Moment überlegte sie noch, wie sie das morgen ihren Arbeitskollegen und vor allem ihren Kunden erklären sollte, dann drückte sie ein Taschentuch auf die Stelle bis es aufhörte zu bluten, klebte das größte Pflaster darüber, das sie finden konnte und ging mürrisch wieder ins Bett. Vermutlich war es jetzt eh sinnlos, nachmal schlafen zu gehen, die Nacht war in 1,5 Stunden sowieso vorbei. Kapitel 2: Dessauer Vormittag ----------------------------- Dessau, 5 Uhr Als Hiros Wecker klingelte, fühlte sie sich wie erschlagen. So eine fiese Nacht hatte sie schon lange nicht mehr erlebt. Brummend schaltete sie den Wecker aus, knuddelte kurz ihre Katze, die gerade quer über sie drübertrampelte, und drehte sich wieder um. Selbst das nervtötende, ziepende Pflaster in ihrem Gesicht hinderte sie nicht daran, noch ein paar Minuten zu dösen. Als ein paar Minuten später ihr Handy den Ersatz-Weckruf läutete – man wusste ja nie ob der richtige Wecker mal den Geist aufgab – ignorierte sie es komplett. Das Ding ging ja in 20 Sekunden alleine wieder aus. Und das Bett war gerade so schön warm und kuschelig ... zur gleichen Zeit in Okinawa, 13 Uhr „Leute, wollen wir nicht langsam was zum Mittag essen?“, quatschte Yoshihiko in sein Mikrophon, damit seine Bandkollegen draußen im Technikraum ihn hörten. „Dann schaffen wir die Aufnahmen nicht. Wir essen hinterher was, sing weiter!“, gab ihm einer über Lautsprecher zurück. Dem Sänger schlief das Gesicht ein. Die wollten tatsächlich das Mittagessen ausfallen lassen? Nachdem sie schon zum Frühstück nur diese Handvoll Tankstellen-Fraß bekommen hatten? Au backe. Er erinnerte sich an den Eintrag dieses deutschen Mädchens, das gelegentlich auf seinen Blog reagierte. Sie war irre neidisch, weil scheinbar alle Japaner so furchtbar schlank waren. Wenn die nur wüsste, warum das so war ... ! Seufzend blätterte der Sänger also sein Textblatt um und ignorierte das leise Knurren seines Magens. Das wäre mal ein interessanter Soundeffekt. Magenknurren auf CD. Die wollten doch unbedingt ausgefallene Sounds. Dessau, 7:30 Uhr Hiro wurde mehr oder weniger sanft von einer Katzenpfote geweckt, die vorsichtig auf ihre Nasenspitze tupfte. Naja, viel sanfter als die letzten beiden Male jedenfalls. Müde seufzend blinzelte sie die Augen auf und kraulte das schlaflose Katzentier. „Hey, Kater. Na? Alles in Butter?“ Dann schaute sie erst aus dem Fenster (oh, es war schon hell), dann auf die Uhr (fuck, sie hätte seit einer Stunde auf Arbeit sein sollen!!!) und war schlagartig hellwach. „Neeeeeiiiiiiin, ich hab schon wieder verpennt!“, heulte sie und drückte ihrem Kater einen Schmatz auf die Stirn. Der hatte schon oft verhindert, daß sie verschlief, oder zumindest dafür Sorge getragen, daß sie nicht ganz so schlimm verschlief. Ohne ihn hätte sie jetzt sicher noch drei Stunden weitergeschlafen. Hiro wälzte sich ächzend aus dem Bett und begann hektisch herumzuwuseln und ihren Krempel zusammenzusuchen. Das runtergefallene Geschirr von letzter Nacht ignorierte sie auch weiterhin. Das bekam sicher keine Beine, wenn es noch ein paar Stunden länger dort lag. Schnell pfefferte sie ihren Katzen eine Ladung Futter in die Näpfe und war schon auf und davon. zur gleichen Zeit in Okinawa, 15:30 Uhr „Okay, Schluss jetzt. Den Rest können die Tontechniker selber zusammenmixen. Wir müssen weiter, sonst kommen wir nicht mehr rechtzeitig zu unserem Konzert.“, meinte Kohsuke und schmiss den Deckel seines Bassgitarrenkoffers zu. „Helft doch bitte mal schnell beim Abbau des Schlagzeuges!“ Yoshihiko sog erleichtert Luft ein, verkniff sich aber einen Kommentar. Eigentlich hatte er keine rechte Lust mehr auf das Konzert. Er hatte heute schon mehr als genug gesungen. Wenn er jetzt noch eine Bühnenshow durchziehen musste, würde er morgen stockheißer sein. Aber es half ja nichts. Sie konnten das Konzert schlecht absagen. Er schnappte sich eine Drum und stopfte sie wahllos in irgendeinen Koffer, der ihm groß genug erschien. Dessau, 8:15 Uhr Erleichtert ließ Hiro die Tasche auf ihren Schreibtisch fallen. Sie hatte Gleitzeit, eigentlich konnte sie kommen und gehen wann sie wollte, solange sie nur auf ihre Stundenzahl kam. Aber es wäre trotzdem besser gewesen, den Messestand ab Beginn des Besucherverkehrs zu besetzen. Zum Glück war sie keinem ihrer Arbeitskollegen begegnet. Und ihre Standgenossin hatte sowieso Urlaub und Hiro hatte den mit Trennwänden umbauten Verschlag ganz für sich alleine. Eine herrliche Zeit. Sie konnte quasi tun und lassen was sie wollte. Jetzt musste sie erstmal was frühstücken. Sie zog eine Packung Kekse aus ihrer Tasche und riss die Verpackung auf. zur gleichen Zeit in Okinawa, 16:15 Uhr Beinahe zufrieden zückte Yoshihiko sein Handy und wählte sich ins Internet ein. Sie standen auf dem Weg ins Hotel gerade im sattesten Stau den sie je gesehen hatten. Das würde eine Weile dauern und der Sänger war direkt froh, mal sowas wie Ruhe zu haben, und sei es nur auf dem Rücksitz eines Autos. Das Gemecker seines Schlagzeugers Kiri konnte er ja einfach ausblenden. Mit dem Handy wählte er sich in seinen Weblog ein. Dieses deutsche Mädchen hatte mal wieder geschrieben. Sie wollte wissen, ob heidi mal nach Deutschland kämen. Keine schlechte Idee, dachte Yoshihiko. Mal sehen, was sich machen ließ. Aber wahrscheinlich würde sein Label dagegen sein, bestimmt waren sie in Europa nicht bekannt genug. Er würde später auf den Blog antworten, wenn er wieder seinen Laptop hatte, denn mit seinem Handy ließ es sich wirklich blöd schreiben. Aus Mangel an besseren Ideen, und weil sie hier sicher noch eine Weile festsitzen würden, begann er seinen eigenen Namen zu googlen. „Was zur Hölle!?“, machte er, als der altbewährte Freund und Helfer ihm daraufhin ein Bild ausspuckte, das wohl gezeichnet war und offenbar ihn selbst darstellen sollte. Das Ding war als Lineart ausgewiesen und bestand in der Tat nur aus Linien. Leider war sein Handydisplay zu klein, um recht viel zu erkennen, also beschloss er, auch das später nochmal am Laptop nachzurecherchieren. Jetzt gab es doch wirklich schon Leute, die ihn zeichneten, war das denn zu fassen? Yoshihiko musste leicht schmunzeln und hoffte, daß das Bild in der Großansicht nicht allzu schrecklich aussah. Um 17 Uhr erreichten Sie endlich das Hotel. Sie waren für die paar Meter fast eine Stunde unterwegs gewesen. Sicher wären sie zu Fuß schneller gewesen. Also Yoshihiko in sein Hotelzimmer kam und das Bett sah, verspürte er den akuten Drang, sich hineinzulegen. Aber er ließ es bleiben und begann stattdessen seinen Koffer nach etwas essbarem zu durchwühlen. Inzwischen hatte er einen dermaßen unerträglichen Hunger, daß er einfach alles essen würde, zur Not samt Verpackung. Er biss in die Tafel Schokolade, die ihm in die Hände fiel, und zerrte mit der freien Hand seinen Laptop heraus. Er wollte jetzt bitteschön wissen, was das für ein Lineart war. Aber er hatte den Computer noch nichtmal eingeschalten, als sein Bassist Kohsuke, mit dem er das Hotelzimmer teilte, hereinkam, seine Tasche in hohem Bogen aufs Bett beförderte und sagte: „Lass das Ding aus, wir müssen los!“ „Schon wieder?“ „Ja, schon wieder. Du weißt doch, wie lange das Styling immer dauert. Wir werden sowieso schon unpünktlich mit dem Konzert anfangen. Beweg dich!“ Seufzend klappte Yoshihiko den Laptop wieder zu. Er nahm dem Bassisten den rüden Tonfall nicht übel. Auf Tour ging es oft hoch her, es war immer turbulent und hektisch, und es war ganz normal, daß man da schwache Nerven bekam. Er selbst hatte seine Bandkollegen auch schon angefahren, wegen Banalitäten. Eine gute Beziehung der Bandmember untereinander konnte sowas verkraften. Dessau, 10 Uhr Hiro hatte es schon lange aufgegeben, den Passanten irgendwelche Bücher andrehen zu wollen wie ein Marktschreier, und lernte stattdessen ein paar neue Kanji. So einen Messestand für sich allein zu haben und unbeaufsichtigt zu sein, war schon was tolles. Auf Arbeit Japanisch lernen zu können, wer konnte das schon von sich behaupten? „Bei Sturm bleibt die Karre im Schuppen.“, betete sie ihre Eselsbrücke vor sich hin, während sie das Kanji für schrieb und dann ein Dach und Wände drumherum, damit daraus das Kanji wurde. Dann musste sie grinsen, als ihr ein geniales Motiv für ein Bild dazu in den Kopf schoss. Sie legte das Übungsblatt zur Seite und angelte sich ein neues Stück Papier um zu zeichnen. „Malst du?“, wollte in diesem Moment eine quietschige Stimme wissen und ließ Hiro aufsehen. „Malst du was in mein ConHon?“ Ein kleines Kind im Black-Butler-Cosplay hielt ihr auffordernd und mit großem Hundeblick ein Buch hin. zur gleichen Zeit in Okinawa, 18 Uhr Yoshihiko saß in seinem Drehsessel am Spiegeltisch und drehte Däumchen. Die Stylistin war gerade mit seinen Haaren beschäftigt und trug abwechselnd die Bürste und dosenweise Haarspray auf. Er versuchte sie möglichst nicht zu stören, damit sie bald fertig wurde, aber langweilig war ihm schon irgendwie. Die Make-up-Artistin war noch mit Nao, dem Gitarristen, zu Gange, die würde sich aber nachher auch noch an ihm austoben. Erfahrungsgemäß war das ein extrem zeitraubender Prozess. Der Sänger schaute desmotiviert von seinem Handy auf, mit dem er gerade auf seinen Blog geantwortet und den Zeichner des Linearts angeschrieben hatte, als die Tür aufging. „Oh Gott, du rettest mir das Leben, danke!“, meinte Yoshihiko inbrünstig, sprang auf und nahm dem hereinkommenden Stuffmember die Pappbox mit Essen weg. „Hey, die sind aber nicht für ...“, hob der Typ protestierend an, brach aber seufzend wieder ab und machte auf dem Absatz Kehrt, als er merkte, daß er ohnehin auf taube Ohren stieß. Es waren zwar nur gebratene Nudeln vom Straßenimbiss, aber Yoshihiko kamen sie in diesem Moment wie die leckersten Nudeln vor, die er jemals gegessen hatte. Er plumpste in seinen Sessel zurück und fiel wie ein Süchtiger über die Mahlzeit her, und es war ihm völlig egal, ob die Hairstylistin so noch an ihm arbeiten konnte. Jetzt war der Tag gerettet. Mit vollem Magen sah die Welt schon ganz anders aus. Von nun an konnte es nur noch bergauf gehen. Dessau, 12 Uhr Die große Uhr im Haupteingang fixierend zählte Hiro die Sekunden: „... 57 ... 58 ... 59 ... 12:00 Uhr! Mittagspause!“ Begeistert ließ sie alles fallen und liegen und rannte los zum Würstchenstand gegenüber. Das leckere Zeug hatte sie schon den ganzen Vormittag vor der Nase und jetzt wollte sie gefälligst endlich auch welche essen. Die Preise waren zwar messeüblich – sprich: sauteuer – aber das war ihr nun auch egal. „Hey, bist du Cosplayer? Darf ich dich fotographieren?“, wollte jemand wissen, als sie sich mit ihrer Beute wieder vom Würstchenstand wegdrehte und ihr wechselseitig Ketchup und Senf aus den Mundwinkeln tropften. „Mmh? Cosplayer?“ „Naja, grünes T-Shirt und was zu essen, da dachte ich, du musst Choji aus sein. Dieses dicke Specki, du weißt schon. ... Und deine Kratzer passen sehr gut dazu.“ „Das ist meine Arbeitskleidung!“ „Darf ich dich trotzdem fotographieren? Du bist so süß mit den Ketchup-Flecken!“ „Ver...zieh dich!“, blaffte Hiro sauer und biss energisch wieder in ihr Würstchen. zur gleichen Zeit in Okinawa, 20 Uhr Mit nur 10 Minuten Verspätung stürzten sich heidi auf die Bühne. Eine wahre Meisterleistung ihrer Stylisten, die hatten heute wirklich alle Zeitrekorde gebrochen. Das Gekreische der Fans schwappte wie ein Tsunami über sie hinweg. Yoshihiko sog tief die Bühnenluft in sich auf. So satt und ausgeruht wie er inzwischen war – er hatte ja zwei Stunden lang nur rumgesessen – konnte er das Konzert nun richtig genießen. Er schnappte sich in einer runden Bewegung das Mikro vom Ständer und schrie „Hey, Okinawa!!!“ hinein. Begeisterungsstürme antworteten. Bassist Kohsuke setzte bereits zum Intro an, und schon nahm die Show ihren Lauf. Das Publikum war größer als Yoshihiko sich das gedacht hatte. Die Halle musste ausverkauft sein. Kapitel 3: Dessauer Nachmittag ------------------------------ Okinawa, 21 Uhr Yoshihiko war wie berauscht. Das Konzert lief blendend, und seine Bandmitglieder waren zur Höchstform aufgelaufen. Gerade beendete er den Song und überlegte, ob er den albernen Spruch nachquatschen sollte, den K von Moi dix Mois immer nach der Hälfte den Konzertes zu bringen pflegte: „Der nächste Song ist für euch!“ - Genau, und die vorherigen 10 Songs haben sie nicht für die Fans gespielt, sondern für ihren Manager, der mit den Konzerten eine mega Kohle machte. Yoshihiko schmunzelte dezent und beschloss, den Spruch doch lieber bleiben zu lassen. Verwundert sah er sich um, als die Bühnenbeleuchtung komplett aus ging und es stockdunkel wurde. Das war mit dem Lichttechniker so nicht abgesprochen gewesen. Die Gitarre und der Bass verstummten ebenfalls. Nur das Schlagzeug polterte noch ein paar Sekunden weiter, bis auch Kiri merkte, daß etwas nicht stimmte. Kurz darauf flackerte eine dumpfe Notbeleuchtung an den Wänden auf. Yoshihiko sah sich nach dem Backstage-Bereich um. , gab ihm jemand zu verstehen. Na toll, und dabei war das Konzert bisher so gut gewesen. Er stand noch eine Weile unschlüssig auf der Bühne herum und wartete, daß der Strom wiederkam, aber es passierte nichts. Irgendwann setzte er sich auf den Bühnenrand, ließ die Beine baumeln und begann mit den Fans in seiner unmittelbaren Umgebung zu quatschen. Als nach einer guten halben Stunde immer noch kein Strom da war, erhob sich der Sänger wieder von seiner Bühnenkante. „Hey, wenn ihr ganz leise seid, spielen wir weiter!“, verkündete er laut. „Ach ja? Und verrätst du mir auch mal, wie ich ohne Strom auf ner E-Gitarre spielen soll?“, maulte Nao, der sichtlich genervt war. „Nimm deine Accoustic-Gitarre! Du auch, Kohsuke, nimm eine Accoustic!“, wies er seine beiden Saitenzupfer an, welche grummelnd loszogen. Sie konnten zwar durchaus Accoustic spielen, aber das hatten sie noch nie auf einer Bühne versucht. „Kommt schon, seid doch mal Profis!“, bat Yoshihiko scherzhaft. zur gleichen Zeit in Dessau, 13 Uhr „Ich hätte gern ein Buch.“ „Das trifft sich gut. Zufällig ist das hier eine Buchmesse.“, scherzte Hiro und deutete in die Runde. „Was darf es denn sein?“ „Naja ... irgendwas ernsthaftes ... aber witzig muss es sein. ... und ... kreativ!“, begann die Kundin laut zu überlegen. „Es muss viele Seiten haben, damit man es nicht gleich an einem Tag durchliest. Aber es darf nicht so viel kosten.“ „Herrje.“, murmelte Hiro und sah sich um. „Welche Bücher haben Sie denn schon gelesen und toll gefunden? Haben Sie vielleicht einen Lieblingsautor?“ „Ich weiß nicht ... ich lese die Chroniken von Narnia.“ „Ah, also Fantasy!“, schlussfolgerte Hiro. „Mein Vater liest aber kein Fantasy.“ „Ihr Vater?“ „Ja, ich will das Buch meinem Vater schenken.“ Hiro musste sich beherrschen, nicht mit den Augen zu rollen. Konnte die das nicht gleich sagen? „Was liest Ihr Vater denn stattdessen?“ „Ich hab keine Ahnung. ... die Tageszeitung!“ Oh, dann wird er Krimis lieben, dachte Hiro zynisch und fuhr sich durch das Gesicht. Dann sah sie sich seufzend in ihrem Messestand um, ob sie annähernd etwas ernst-witziges mit viel-für-wenig-Geld fand. „Ah ja, und Bilder müssen drin sein!“, warf die Kundin ein. Gut, das schränkte die Auswahl natürlich erheblich ein. Blieben ja nur noch ... Kinderbücher, vielleicht! Okinawa, 23 Uhr „Schluss jetzt, ich bin am Ende!“, raunte Nao Yoshihiko zu. Der Strom war bis jetzt nicht wiedergekommen, aber die Band hatte inzwischen solchen Spaß an Accoustic gefunden, daß sie eine Zugabe nach der anderen spielten. Nao hatte sich an seiner Gitarre trotz Plektrum die Finger wundgespielt, und auch Kiri ging am Schlagzeug langsam spürbar die Kondition aus. „Nichts dagegen, ich hab auch keine Luft mehr.“, gab Yoshihiko zurück und wandte sich den Fans zu, deren Zugabe-Rufe schlagartig verstummten, um zu hören was er zu sagen hatte. Er hatte ja kein Mikro mehr, um sie zu übertönen. Der Sänger leitete die Dank- und Abgangszeremonie ein, dann verließen sie die Bühne. „Man, was für ein geiles Konzert! Wir sollten eine Accoustic-Tour machen!“, meinte Kohsuke hinter der Bühne, stellte seinen Bass zur Seite und begann sich aus den durchgeschwitzten Showklamotten zu schälen. Sie alle waren am Ende, und von Styling war auch bei keinem mehr etwas zu sehen. „Ohne mich!“, krächzte Yoshihiko. Ohne Mikro zu singen, war wahnsinnig anstrengend, weil er viel lauter sein musste als sonst. Er fühlte sich jetzt schon stockheißer und morgen würde er sicherlich gar nicht mehr reden können. Nur mit viel Mühe hatte er bis zum Ende des Konzertes eine halbwegs klare Stimmlage halten können. „Los, lasst uns noch einen trinken gehen!“, beschloss der Schlagzeuger. „Jetzt noch, muss das sein? Ich will nicht mehr ...“, jammerte Yoshihiko wehleidig. Dann wanderte seine Hand unwillkürlich zum Bauch. „Obwohl ... ich hätte nichts gegen was zu essen. Die paar Nudeln haben nicht lange gehalten.“ „Was glaubst du, welches Restaurante um die Zeit noch auf hat?“, meinte Nao. „Ach, in Kneipen kriegt man in der Regel auch belegte Brote und Wiener und so´n Zeug.“, warf Kohsuke ein. Der Sänger seufzte innerlich. Er war hin und hergerissen zwischen seinem Bett und der Aussicht auf etwas nahrhaftes. zur gleichen Zeit in Dessau, 15 Uhr Hiro schulterte ihre Tasche und stach sich am PC aus der Arbeitszeit aus. Wer früh später kam, durfte nachmittags eher gehen, oder so ähnlich. Sie hatte genug für heute. Die Messe war fast leer, es kamen keine Kunden, und Kanji lernen machte auf den ganzen Tag verteilt auch irgendwann keine Laune mehr. Sie würde die Stunden am Wochenende nacharbeiten, da war auf der Messe auch viel mehr los. Zufrieden schloss sie ihren Stand ab und stolzierte davon. An der Kasse des Lidl´s wurde Hiro gefragt, ob sie zu Hause misshandelt werde, weil die Kratzer in ihrem Gesicht wohl echt gefährlich aussahen. Abgesehen davon kam sie mit dem Einkauf recht zügig voran. Trotzdem war sie erst über eine Stunde später, weit nach 16 Uhr daheim. Ihr großer Kater begrüßte sie, wie schon seit Jahren, fröhlich an der Wohnungstür und Hiro wuschelte ihn erstmal so richtig durch. Dann sah sie sich skeptisch um. Eigentlich hätte das fiese schwarze Mini sie auch an der Tür begrüßen sollen. Wo war der hin? War was passiert? Lag der krank oder verletzt in irgendeiner Ecke? Mit gemischten Gefühlen machte sie sich auf die Suche, fand den Kater aber nirgends. Erst als sie nach ihm rief, hörte sie im Bad die Plastik-Wäschebox klappern. Der hatte also in ihrer Wäsche gepennt. Sehr nett, ihr so einen Schrecken einzujagen, dachte sie und wuschelte auch ihn nochmal gründlich durch. Danach hängte sie ihre Jacke weg, tat so als würde sie die immer noch in der Küche herumliegenden Töpfe gar nicht sehen, und schaltete den PC an. Das Ding brauchte mal wieder verdammt lange zum Hochfahren. Auf Animexx stellte sie fest, daß ihr Yoshihiko-Lineart bereits freigeschalten war und schon drei Kommentare hatte, unter anderem einen englischen, der darum bat, die Bildbeschreibung zu übersetzen, da derjenige wohl kein Deutsch verstand. In Yoshihikos Weblog fand sie eine schwammige Antwort auf ihre Frage nach Konzerten in Deutschland. Er schrieb, sie würden sich durchaus freuen, nach Europa kommen zu dürfen, könnten es aber nicht versprechen. Trotzdem war Hiro glücklich, überhaupt eine Antwort bekommen zu haben. zur gleichen Zeit in Okinawa, 0 Uhr „Okay, Leute, nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich werde jetzt ins Hotel gehen. Sonst schlafe ich euch hier auf der Tischplatte ein.“, meinte Yoshihiko. „Ihr könnte gern noch bis in die Morgenstunden hier sitzen bleiben. Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich wünsche euch noch viel Spaß.“ Er pappte einen ausreichend großen Geldschein auf den Tisch und ging dann winkend davon. Nao lachte, verkniff sich aber einen Kommentar à la . „Na, lange werden wir auch nicht mehr bleiben. Der Tag war hart genug.“, rief er dem Schwarzhaarigen noch nach. Okinawa, 2 Uhr Verhältnismäßig leise schloss der Bassist das Hotelzimmer auf, das er mit Yoshihiko teilte. Er wusste, daß dieser definitiv schon schlafen würde, und erwartungsgemäß war es auch überall stockdunkel. Er tappte vorsichtig ins Zimmer hinein und knippste die kleine Leselampe über seinem Bett an. „Man, guckt euch das an! Wenn wir Kreidestriche drumziehen, gibt er ne tolle Leiche ab!“ „Nao!“, tadelte Kohsuke den Gitarristen, der hinter ihm eingetreten war. „Was denn?“, gab der nur unschuldig zurück. Und zugegeben, er lag nicht unbedingt falsch. Yoshihiko lag auf dem Bauch im Bett, noch in voller Straßenklamotten-Montur, einen Arm nach oben abgewinkelt, und einen nach unten. Er sah aus, als hätte er es gerade noch mit Müh und Not bis ins Hotelzimmer geschafft und sei dann dort im Bett einfach zusammengebrochen. „Kommt schon, wir sollten ihn wenigstens zudecken.“, meinte Kiri. „Womit denn? Auf seiner Decke liegt er drauf.“ „Ich geb ihm meine. Ich schlaf sowieso ohne Decke.“ Yoshihiko schlief so fest, daß er nichtmal merkte, wie seine Bandkollegen ihn auf den Rücken drehten und aus der dicken Winterjacke schälten. Dann zog Kohsuke ihm seine Decke bis über die Ohren. „Morgen sollten wir Yosh´ wirklich mal ausschlafen lassen.“, meinte er besorgt. zur gleichen Zeit in Dessau, 18 Uhr „Macht´s mal gut, Leute, ich geh mich ein bischen rumkloppen!“, erklärte Hiro ihren beiden Katzen und winkte ihnen zum Abschied, als seien sie Menschen. Dann schulterte sie ihre sperrige Kendo-Ausrüstung. „Stellt keinen Unsinn an, ja?“, meinte noch und zog die Tür hinter sich zu. Oh ja, zur Abwechslung freute sie sich mal wieder so richtig auf´s Training. Und vielleicht hatte sie ja, bis sie zurück war, auch eine Antwort von dem Typen, der die Übersetzung ihrer Yoshihiko-Lineart-Beschreibung wollte ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)