Compliments von Lovienna (Peter/Edmund) ================================================================================ Kapitel 1: Compliments ---------------------- „Hey Ed!“ Mit wehendem Umhang und einem blitzenden Lächeln, das jedes noch so überzeugende Plakatmodel für Zahnpastawerbung in den Schatten stellte, drehte sich Peter zu Edmund um und warf sich in Pose. “Was meinst du, wie seh‘ ich aus?“ „Blau“, war die schlichte Antwort darauf und Peter verzog das Gesicht. „Irgendwie hatte ich mehr erwartet.“ Schmunzelnd widmete sich der Jüngere wieder seinem Spiegelbild und fuhr damit fort sein edles Gewand für die Krönungszeremonie mit einer peniblen Sorgfalt zurecht zu zupfen. „Wer hätte gedacht, dass wir einmal Könige eines Landes werden.“ Gedankenversunken betrachtete er sich im Spiegel. „Wenn Mum davon wüsste.“ Ein trauriges Lächeln huschte über Peters Gesicht, während sein Blick gen Boden glitt. „Sie würde es wahrscheinlich eh nicht glauben. Oder wahlweise in Ohnmacht fallen.“ Keiner der vier sprach es laut aus, aber so glücklich sie auch hier in Narnia waren - frei, unabhängig und respektiert -, ihre Eltern vermissten sie natürlich trotzallem sehr. Und ob sie sie jemals wiedersehen würden, stand nach wie vor in den Sternen. Als Peter wieder aufsah und den schwermütigen Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders bemerkte, der mit leerem Blick in den Spiegel starrte, trat er schweigend an ihn heran, packte ihn an den Schultern und drehte ihn sanft zu sich herum. „Du warst gut, Ed.“ „Mhm?“ Fragend blickte Edmund hinauf in die blauen Augen seines älteren Bruders. „Heute. Auf dem Schlachtfeld“, erwiderte Peter ruhig, während er damit begann den Kragen an Edmunds Tunika zu richten. „Du hast tapfer gekämpft und unsere Leute gut angeführt.“ Der Kleinere blinzelte ein paar Mal verwirrt. Ein Lob von Peter war ungefähr so selten wie ein sprechendes Pferd mit Namen Philipp Daheim in Finchley. Und seine Freude darüber konnte er zu seinem Leidwesen ganz offensichtlich auch nur ziemlich schwer verstecken. Hastig blickte Edmund zur Seite und nuschelte ein kaum zu verstehendes „Danke“, was Peter überrascht die Augenbrauen heben ließ. „Moment…Seh ich richtig? Du wirst rot?“ „Quatsch!“ „Da sagt dein Gesicht aber was ganz anderes.“ „Klappe!“ „Tatsächlich. Wie eine Tomate.“ „Das kommt von der stickigen Luft hier drinnen!“ „Seltsam. Die Fenster sind weit offen“, entgegnete Peter grinsend und deutete hinter sich. Zerknirscht sackte Edmund in sich zusammen. Verdammter Mist . Peter lachte laut auf, ließ von Edmunds Kragen ab und wuschelte ihm stattdessen mit der Hand durch die schwarzen Haare. „Du kannst ja doch ganz süß sein, Bruderherz.“ „Hör auf damit!“ rief Edmund entrüstet und versuchte Peter von sich zu schubsen, als es jedoch im selben Moment laut gegen die Tür pochte, was die Brüder innehalten ließ. „Eure Majestäten?“ hörten sie unmittelbar eine Stimme dumpf hinter der Tür. „Seid Ihr soweit? Die Zeremonie beginnt in ein paar Minuten.“ „Wir kommen!“ rief Peter, woraufhin er schnell Edmunds Frisur unter grummelndem Protest seines jüngeren Bruders wieder einigermaßen herrichtete. „Pass bloß auf, dass du dich gleich nicht auf die Nase legst.“ „Pass du lieber auf, dass du gleich keinen Tritt in den Hintern kassierst.“ „Das verschieben wir lieber auf nachher.“ Feixend wandte Peter sich ab und schritt in Richtung Tür. „Kommst du, Ed?“ „Jaja“, entgegnete Edmund, der nochmal einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel geworfen hatte, ehe er Peter hinaus in den festlichen geschmückten Gang folgte. „Und um deine Frage von eben zu beantworten…“ begann der Jüngere, als er zu Peter aufschloss. „Du siehst gut aus.“ „Huh? …Oh, danke“, erwiderte Peter ein wenig verdutzt, da er mit so einer Antwort seitens Edmund nicht gerechnet hatte. Es folgte eine kurze Stille, die Edmund jedoch nach einer Weile mit einem leisen Schnauben unterbrach. „Suppenkönig.“ „Hoch Suppenkönig, wenn ich bitten darf.“ „Stimmt, verzeihung.“ „Akzeptiert.“ „Herzlichen Dank, oh großer Hoch Suppenkönig. …Ach und apropos, Pete…“ Edmunds Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Dein Kopf sieht aus wie ‘ne Tomate.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)