What if...? von Melodie-chan14 (Eine Osmosis Jones Fanfic) ================================================================================ Kapitel 9: Chapter 9: New home? Oh no! -------------------------------------- Nun waren wir also in einem anderen Körper und versuchten diesen zu infizieren. Ich verstand immer noch nicht, warum ich ihm das Leben gerettet hatte und ihm nun half. Es hatte etwas mit meinem wirklichen Ich zu tun, doch an dieses konnte ich mich so gut wie gar nicht mehr erinnern. Immer noch verstand ich nicht, wieso ich alles vergaß und woher ich wirklich kam. Wie konnte ich das alles bloß vergessen? Ich wollte unbedingt wieder wissen wer ich war. Ich wusste nur, dass ich herkam, um Thrax zu retten. Doch wieso? Wieso ausgerechnet ihn? Ich ließ einen Seufzer raus, da ich von mir selbst enttäuscht war. Wie konnte ich so etwas Wichtiges bloß vergessen? War es meine Strafe? War es die Strafe dafür, dass ich mit dem Schicksal gespielt und das Leben einer, nein, sogar vieler Personen beeinflusst hatte? Doch offensichtlich gehöre ich von Anfang an in diese Welt. Oder wurde nicht nur mein Gehirn bzw. meine Erinnerungen beeinflusst, sondern sogar das von allen um mich herum? Wie hatte ich das bloß angestellt? Das ließ mich nicht mehr los. Ich wollte endlich wissen wer ich war, doch sobald ich versuchte meine Erinnerungen zwanghaft hervorzurufen bekam ich starke Kopfschmerzen und mir wurde so schwindelig, sodass ich das Gefühl, hatte gleich ohnmächtig zu werden. Aber ich konnte nicht die ganze Zeit drauf warten, dass die Erinnerungen von selbst zurückkommen. Das dauerte mir einfach zu lange! Allerdings konnte ich mich darauf gerade sowieso nicht konzentrieren, da wir auf der Suche nach einem guten Verstecken waren. Dieser Körper war wirklich äußerst gepflegt und gesund, wodurch es umso schwerer war ein gutes Versteck zu finden. Es war überhaupt schon ein Wunder, dass wir überhaupt andere Keime gefunden hatten. „Sag mal, Thraxi Baby, was machen wir, wenn wir KEIN Unterschlupf finden?“, fragte ich ihn schließlich, denn wir konnten schlecht einfach auf den Straßen über unseren Plan reden. UND ICH WÜRDE SICHER NICHT AUF DEM BODEN SCHLAFEN! Ansonsten könnten wir auch direkt zur Polizei gehen und herausbrüllen, dass wir diesen Menschen töten wollen. Schließlich würde das jeder mithören können. Somit benötigten wir einen ruhigen Ort. Wobei wir sowieso noch eine größere Truppe brauchten, um etwas bewirken zu können. Obwohl wir die „Erkältung wahrscheinlich auch zu viert ausführen könnten. Schließlich hatte er in Franks Körper es ganz alleine geschafft, den Hypothalamus zu entnehmen und somit Frank fast zu töten. Allerdings waren hier die Wachen wahrscheinlich auch aufmerksamer und die Polizei besser geordnet. „Erstens nenn mich nicht so! Zweitens überlegen wir uns eine Alternative. Wir schaffen uns schon einen Unterschlupf!“, antwortete Thrax mit einem ekelhaft fiesen Grinsen im Gesicht. Übersetzt heißt das wohl so viel wie „Ich bringe die Hausbesitzer einfach um“. WIESO HELFE ICH IHM NOCHMAL?! Ich verstand mich wirklich selber nicht. Ich hatte doch extra mit diesem Leben aufgehört, um NICHT mehr ständig Unschuldige umbringen zu müssen. Das schlechte Gewissen hatte mich lang genug mitgenommen. Und jetzt fing ich damit wieder an. Wozu? War es Mitleid? Nein… Ich wusste es war meine Mission. Es war meine Aufgabe. Doch wer hatte mir diese Aufgabe gegeben und wieso? Es hatte auf jeden Fall etwas mit meiner Vergangenheit zu tun. Doch ich wusste immer noch nicht genau was. Es war zum Mäuse melken! Dabei hatte ich früher jedem den Kopf verdreht und nun wurde mein Gehirn komplett auf den Kopf gestellt. Wie konnte das Geschehen? Es war fast so, als ob ein Fluch auf mir liegen würde. „Hey! Mir ist etwas eingefallen. Allerdings müssten wir dafür an einem gefährlich Ort vorbei“, meinte plötzlich einer der anderen Keime und riss mich aus meinen Gedanken. Ich schielte zu Thrax, welcher bloß lässig und gleichgültig mit den Schultern zuckte. Es war ihm also egal ob ein paar von uns dabei drauf gingen oder nicht. Wahrscheinlich würde er die Feiglinge so oder so aus den Weg räumen, da war es wahrscheinlich sogar angenehmer durch etwas anderes zu sterben als durch Thrax Klaue. Thrax war kaltherzig. Es war schon ein Wunder, wenn man in ihm überhaupt so etwas wie ein HERZ finden würde und nicht einfach bloß ein riesiges, schwarzes Loch, wo eins das Herz gesessen hatte. Und trotzdem was ich seltsam fasziniert von ihm und seiner Art. Vielleicht lag es an seinem lässigen Gang. Wie dabei seine Schultern abwechselnd auf und abgingen, als ob er dabei einem bestimmten Rhythmus nachging. Diese breiten Schultern. Dazu dann noch seine männliche Stimme, die sowohl tiefe, als auch hohe Phasen hatte. Und dieses wunderbare Summen, das jede Frau zum Schmelzen brachte. Man hörte heraus, wie dabei seine stämmige Brust einfach nur vibrieren musste. (Schwärm, schwärm, schwärm XD) Moment! Was tue ich denn hier? Schwärme ich etwa für ihn? WAH! I-ich sabber ja!, erkannte ich erschrocken und war heil froh darüber, dass zum Glück niemand gesehen hatte wie ich veträumt zu sabbern begann. Schnell wischte ich mir diesen dickflüssigen Speichel von meinem Mundwinkel weg und folgte den Männern, die mir nun schon ein ganzes Stück voraus waren. Ich entdeckte auch eine Leiche direkt neben mir liegen. Er war wohl einer dieser armen Feiglinge gewesen, die Thrax sofort beseitigte. Irgendwie tat er mir leid, doch er war so gesehen selbst Schuld. Schließlich hätte er Thrax von Anfang an nicht folgen müssen. Wobei er wahrscheinlich schon sein Leben in der Achselschweißdrüse hätte lassen müssen. Doch viel länger hatte er nun trotzdem nicht gelebt. Armer Kerl… Nun waren wir, mit mir zusammen, nur noch zu fünft. Trotzdem hätten sie mir doch mal Bescheid geben können, dass wir weiter gehen. Verdammtes Arschgesicht! „Hey! Wartet auf mich!“, brüllte ich hinterher, während ich die Beine in die Hand nahm und den Anderen so schnell ich konnte hinterher lief, bis ich sie schließlich wieder eingeholt hatte. Auf unserem weiteren Weg geschah sonst nichts mehr Besonderes. Plötzlich erblickten wir etwas, was mich erstarren ließ und mir für eine Millisekunde den Atem nahm. Wenn ich richtig aufgepasst hatte, dann waren wir gerade zum Herz, also eigentlich das Zentrum des menschlichen Körpers, gegangen. Doch da wo ein Herz sein sollte, befand sich bloß schwarze Leere. Eine tiefe Dunkelheit umgab das vermeintliche Herz wie ein Kokon. Wie war denn das geschehen? Ich konnte meinen Augen nicht trauen, denn so etwas hatte ich das letzte Mal gesehen, als ich ein allerletztes Mal in meinem Leben einem Menschen seines nahm. Es war somit nicht normal! Ich verstand einfach nicht was hier zu suchen hatte, denn es unterschied sich auch von der Dunkelheit, die ich sonst bisher immer gesehen hatte. Diese hier wirkte viel fülliger und dickflüssiger. Als ob es ein Eigenleben hätte. Was hatte das alles bloß zu bedeuten? Meinte der Keim etwa diese Stelle hier mit dem gefährlichen Ort? Es würde Sinn ergeben und dieser Gedanke wurde mir auch bestätigt, als einer der Keime zu sprechen begann, um uns zu erklären wie wir weiter gehen mussten, um nicht zu sterben. Denn bisher standen wir alle bloß dumm rum, wie abgestellt und nicht abgeholt. Ich erblickte auch, dass Thrax sichtlich genervt zu sein schien. Wahrscheinlich war er von der ganzen Situation genauso wenig begeistert wie ich. Doch verängstigt schien er nicht zu sein. Wie konnte jemand nur so ruhig bleiben? DAS machte mich ja schon fast wahnsinnig! Diese ruhige… anziehende… Art... Ah! W-wieso verschwende ich überhaupt meine Gedanken an ihn?! Und schon wieder sabber ich?! WAS IST DENN LOS MIT MIR?! Schnell wandte ich ihm den Rücken zu, damit er meine Sabber nicht bemerken konnte und wischte diesen auch sofort wieder weg. Mein Herz hörte auch einfach nicht auf damit, mir die Kehle zuzuschnüren, indem es mir bis dahin klopfte. So schnell wie eine Maschine hämmerte es gegen meine Brust. Ich schüttelte kurz den Kopf und versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Mich interessierte gerade allerdings weniger wie wir an diesem Ding vorbeikamen als was das eigentlich genau war! Trotzdem lauschte ich den Worten des Keimes, der ein bisschen zu offensichtlich Angst hatte, denn sein ganzer glibbriger, Wackelpudding Körper begann zu zittern. Ich hoffte nur, dass er sich vor Angst nicht in die Hosen machte oder Thrax ihm den Gar ausmachen würde. Beides war nicht spaßig mit anzusehen und würde ekelhaft enden. Mich schauderte es schon bei dem Gedanken daran. Schnell wandte ich mich zu dem dunklen Etwas und lauschten des zittrigen Typen. Irgendwie süß wie feige die meisten Keime, die sich für ach-so-toll hielten, doch waren. Darüber musste ich jedes Mal schmunzeln. "Also hier zu bleiben oder in der Nähe bringt nichts, denn wir würden sofort drauf gehen. Dieses schwarze Etwas verschlingt nämlich alles! Trotzdem müssen wir daran vorbei, um zu der sogenannten Geisterstadt gelangen zu können." "Ja,ja! Komm zum Punkt und erklär uns endlich WIE wir jetzt dahin kommen!", beschwerte ich mich ernst, da ich diesem Gerede langsam genervt. Ich wollte nun einmal lieber endlich erfahren WAS genau dieses DING vor uns ist und woher der Kerl weiß, dass es so gefährlich ist. Woher weiß er, dass es alles verschlingt? Ich brauchte Beweise, denn mich interessierte diese Dunkelheit viel mehr, als die Erklärung wie wir daran vorbei kamen! Doch offensichtlich war ich in der Hinsicht die Einzige. Vielleicht musste ich ihn später alleine fragen, damit er es mir erklären konnte. Vielleicht wusste er auch wie es entstanden war. Ich musste ihn wohl oder übel nachher zur Seite ziehen und mit ihm darüber reden. Wobei mir auffiel, dass Thrax die Dunkelheit ebenfalls interessiert beäugte. Vielleicht war es ihm doch nicht völlig egal und ich könnte das Thema gleich ansprechen. Wahrscheinlich sah er es als Bedrohung für seine Pläne an, da ein Mensch ohne Herz nicht lange überleben konnte. Hinterher nahm sie sich noch das Leben BEVOR Thrax sie töten konnte. Das erschreckendste an meiner Theorie war, dass sie wahrscheinlich zu traf und ich mich wunderte, seit wann ich mich in Thrax so gut hineinversetzen konnte. Ich kannte ihn gerade mal zwei bis drei Tage! Aber vielleicht lag es an meinem eigentlichen Ich. Sie kannte ihn bestimmt sehr gut. SCHEIß ERINNERUNGEN! Kommt zurück!,verfluchte ich meine Erinnerungen in Gedanken. Was fiel denen auch einfach ein abzuhausen und nicht mehr wieder zurückzukommen? "Öh... G-gut. Also direkt hierunter ist auch ein Pfad auf den wir springen können. Der wurde extra drum herum gebaut. Allerdings ist es ziemlich schwierig genau darauf zu landen und sich alles zu brechen. Außerdem wächste dieses Ding stetig! Wir müssen uns also beeilen!", erklärte der Keim zu ende, woraufhin ich kurz zu nicken begann und entschloss den Keim einfach mal runter zu kicken. Er landete direkt wieder auf den Füßen und starrte mich erschrocken an. Nur weil ich früher mal ein Cop war hieß das noch lange nicht, dass ich nicht skrupellos war. Das mussten diese Keime schnell verstehen. Ich war vielleicht sogar noch gefährlicher als Thrax. Vor allem wenn ich meine Tage hatte. Außerdem sollte der gar nicht so gucken. Er lebte noch und gebrochen hatte er sich offensichtlich auch nichts. Von wegen GEFAHREN, BRÜCHE! Pah! Der übertrieb total! "Also wollen wir? Oh Thraxi~ Du trägst mich doch BESTIMMT!" "Klar... In deinen Träumen vielleicht", entgegnete er mir abweisend und sprang einfach den Pfad runter und landete lässig auf dem anderen. Angeber! Mehr konnte ich zu so etwas nicht sagen. Er war wirklich ein Angeber und brachte mich zur Weißglut. Allerdings brachte er noch etwas zum Rasen und das ließ meinen ganzen Körper erbeben und erhitzen. Als ob ich in Flammen stand. Mein ganzer Körper begann zu brennen, wenn ich Thrax bloß ansah. Es begann zu kribbeln in meinem Körper und Schmetterlinge machten sich in der Magengegend breit, während ich das Gefühl hatte nicht mehr atmen zu können ohne seine Hilfe. Ich, nein, mein Körper verlangte nach seinen Lippen auf den meinen. ICH VERFLUCHTE MICH DAFÜR! Was war bloß los mit mir? So war ich doch sonst nicht, außer gegenüber Osmosis. Wobei ich nicht einmal ihm so sehr verfallen war. War ich denn wirklich verliebt? Verliebt in THRAX?! Ich schüttelte erneut den Kopf und sprang schließlich von dem Pfad runter, allerdings breitete sich plötzlich etwas hinter mir aus und ich wurde zu weit geschleudert, wodurch ich an dem anderen Pfad direkt vorbei fiel. Schnell streckte ich meine Hand aus und versuchte nach dem Weg zu greifen, allerdings war ich zu weit weg oder mein Arm war einfach zu kurz. Ich schaffte es nicht den Weg zu ergreifen und konnte nur noch zusehen wie ich in eine riesige Schlucht stürzte. Vielleicht war das meinte Strafe dafür meinen besten Freund und meine große Liebe einfach so verraten zu haben. Somit schloss ich einfach meine Augen und spürte den Wind in meinem Rücken, der wirkte, als ob er versuchte mich aufzufangen. Doch immer tiefer stürzte ich in die ewige Dunkelheit. Hätte mich nicht plötzlich etwas am Arm ergriffen wäre ich nicht mehr gewesen. Erschrocken riss ich meine Augen auf und erblickte ein bekanntes Gesicht. Ich hatte schon Hoffnungen gehabt. Wie konnte ich auch glauben, dass Osmosis hier wäre, nur um mir mal wieder den Arsch zu retten? Ein wenig enttäuscht und überrascht starrte ich in das rote, alt bekannte Gesicht. Es war Thrax der mich gerettet hatte. Doch wieso? Ich hätte erwartet, dass er froh darüber gewesen wäre mich endlich los zu sein. Doch stattdessen rettete er mich? Nun war ich völlig neben der Spur. Ich verstand gerade rein gar nichts mehr, ließ mich allerdings von ihm sprachlos hoch helfen. Mir fehlten die Worte. Nicht einmal ein einfaches "Danke" konnte ich formen, während sich meine Lippen immer wieder lediglich öffneten und wieder schlossen. Ich versuchte Worte zu bilden, die nicht rauskamen. Mein Verstand arbeitete nicht mehr und meine Kehle vertrocknete. Ich schluckte kurz und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Doch wie sollte ich das? Ausgerechnet ER rettete mich? Was war bloß los?! Meine ganze Welt stand plötzlich auf dem Kopf. Ich verstand es nicht mehr und noch weniger verstand ich IHN! Allerdings musste ich mich wenigstens bei ihm bedanken. Vor allem weil er mich die ganze Zeit wartend anstarrte. Urks... Ich hasste ihn... "Hach... Danke! Zu Frieden? Warum hast du mich überhaupt gerettet?!", fragte ich ihn gerade heraus und ließ noch einen Seufzer hinterher aus meinem Mund fahren. Doch anstatt mir zu antworten wandte sich Thrax einfach von mir ab und ging weiter. WOLLTE DER MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?! NIMM WENIGSTENS STELLUNG ZU DEM WAS DU TUST! Du... MAN! Lass mich doch nicht so unwissend stehen... Sag doch etwas... Egal was. Bitte... Ich will dich verstehen. Thrax! Seufzend folgte ich den Jungs schließlich und starrte noch einmal zurück zu dem eigentlichen Pfad. Was war das bloß, dass sich hinter mir gebildet hatte und mich wegstieß? Ob es wohl etwas mit dieser Dunkelheit zu tun hatten? Vielleicht hatte der Keim recht und dieses Etwas versuchte uns alle zu verschlingen. Oder es versuchte nur die Männer zu verschlingen. Schließlich befanden wir uns in einem Frauen Körper. Vielleicht wollte sich das Herz an Männern rächen und diese deshalb verschlingen, selbst wenn sie sich in dem Körper befanden, und die Frauen anderweitig vernichten. Wie zum Beispiel durch das runterschubsen einer "Klippe". Na sehr freundlich! Ich war als Frau wahrscheinlich an diesem Ort noch mehr gefährdet als die Männer. Und dann ließen die mich auch noch einfach so alleine hier stehen! Ich konnte sie nicht einmal mehr sehen! Schnell nahm ich meine Beine in die Hand und folgte ihnen. Wie oft hatte ich das an diesem Tag schon getan? Ich hatte langsam die Schnauze voll davon! Nach gefühlten zehn Stunden kamen wir endlich an einem verlassenen Haus an. Diese Stadt wirkte wirklich wie leer gefegt. Es war logisch, dass die Leute dies als Geisterstadt bezeichneten. Hier lebte wahrscheinlich niemand mehr. Doch wie kam das? Hatten sie alle solche Angst vor dieser seltsamen Dunkelheit? Nachvollziehen konnte ich es irgendwie. Der Fußmarsch war nämlich tatsächlich wahrscheinlich nur eine knappe halbe Stunde gewesen, wenn nicht so sogar noch weniger. Doch tatsächlich beurteilen konnte ich es nicht. Schließlich hatte ich keine Uhr bei mir. Ob es wohl Uhren in diesem Körper gab? Da vermisste ich mein altes Leben sogar ein bisschen. Doch war es nicht albern? Mein altes Leben? Aber... wer war ich denn überhaupt bevor ich hier her kam? Ich bin wirklich erbärmlich. Vermisse mein altes Leben und weiß nicht einmal etwas darüber... Lächerlich. Dachte ich seufzend und spürte eine ungewöhnliche Feuchtigkeit in meinen Augen, welche ich schnell wegwischte. War ich etwa dabei zu weinen? Doch wieso? Wieso war ich plötzlich so traurig? Ich wollte das nicht! Ich wollte alles vergessen. Egal wer ich früher war. Es zählte doch ohnehin nur noch das jetzt! Ernst starrte ich das offensichtlich verlassene Haus an. Irgendwie fühlte ich mich gerade wie in einem von Franks Horrorträumen. Da war er noch jünger, vielleicht gerade mal 18 gewesen. Er hatte zuvor einen Horrorfilm gesehen. Dazu kam dann noch ein wenig Popcorn und Cola und schon hatte er den schlimmsten Albtraum aller Zeiten. Da hatte sogar ich Angst. Und ich war nicht gerade eine Person, die schnell vor etwas Angst hatte. Wobei mir Thrax manchmal sogar einen Schauer über den Rücken jagte. Vor allem wenn er mich so ansah wie jetzt. Dieser bedrohliche Gesichtsausdruck, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Wahrscheinlich war er nicht begeistert von dem Haus. Doch was hatte ich damit zu tun? Nur weil ich gerade an einen von Franks Albträumen erinnert wurde, hieß das noch lange nicht, dass ich an dem Haus etwas ändern konnte. Konnte er also endlich mal aufhören mich so seltsam anzugucken?! Der zog mich mit seinen Blicken förmlich aus! Und das machte die ganze Situation nicht gerade erträglicher. Denn in dem Albtraum wurde Frank auf eine sehr brutale Art und Weise umgebracht. Da konnte Thrax noch etwas von lernen. Seltsam. Thrax erinnerte mich manchmal an das Monster. Daraufhin legte ich sogar kurz den Kopf etwas schief und betrachtete Thrax noch einmal ganz genau von oben bis unten. Die Ähnlichkeit war verblüffend. Ich prustete los. Der Gedanke, dass Thrax ein mordendes Monster aus Franks Träumen war ließ mich loslachen. Ich fand diesen Gedanken äußerst amüsant. Wobei Thrax wirklich ein mordendes Monster war. Doch zum Glück nicht aus Franks Träumen. Das wäre schlimm gewesen. Doch der Gedanke war wirklich zu komisch. Allerdings schien es Thrax nicht zu gefallen, dass ich ihn anstarrte und daraufhin lauthals loszulachen begann. Wahrscheinlich sah er es als Beleidigung. Der große Virus wurde von einer Frau ausgelacht! WIE SCHLIMM! Sofort kam er auf mich zu gewatschelt. Doch anstatt mich anzumeckern oder sonstiges, ergriff er plötzlich meinen Arm und zog mich hinter sich her. Erschrocken ließ ich mich sprachlos mitziehen. Was war denn bloß los? Hatte ich etwas verpasst? Vielleicht war ich auch wieder so lange in Gedanken gewesen, sodass ich seine Gespräche verpasst hatte und nun wollte er mich quälen in einem stillen Keller. Zutrauen konnte ich es ihm. Allerdings gingen wir nicht in den Keller, sondern in ein... Schlafzimmer? Jetzt war ich sichtlich verwirrt! "Wir schlafen in einem Zimmer" "MOMENT! Das ist ein Scherz oder?! Und deswegen ziehst du mich hier in diesen Raum?! WAS SOLLTE DANN DIESER BLICK?! MANN! Kannst du dich mir mal erklären? Und WIESO muss ich DICH in MEINEM Bett ertragen?", fragte ich erbost. Das war doch unglaublich. Wieso hatte er mich so angesehen, wenn er mir bloß diese Sache berichten wollte? Dazu hatte ich jetzt einen Abdruck von seinem festen Griff auf meinem Oberarm. Und das bloß wegen einem dämlichen Zimmer. Dieser Kerl war wirklich unglaublich! Wobei... Ein wenig verstand ich ihn auch. Wahrscheinlich war er wütend, da er sein Zimmer mit mir teilen musste. HAH! Das hatte er verdient. Doch das Bett gehörte mir! Ich schlief bestimmt nicht mit ihm in einem Bett. Da schlief ich lieber auf dem Boden. Wobei ich ihn schon dazu bringen würde auf dem Boden schlafen zu wollen. "Erstens, ist das das Zimmer in dem wir zusammen schlafen müssen. Zweitens, habe ich dich hier her gezogen, da du vorhin mir die Ohren vollgejammert hast, dass du doch ACH SO MÜDE seist! Ich hatte keine Lust auf noch mehr Generve. Drittens, ich muss mich dir überhaupt nicht erklären. Dazu bin ich nicht verpflichtet. Viertens, das ist mein Bett. Wobei ich so etwas nicht brauche. Schlaf ist etwas für Menschen." "Willst du damit irgend etwas andeuten?" "Was glaubst du?", provozierte er mich, woraufhin ich ihn knurrend anstarrte. Ich war bestimmt kein lächerlicher und schwacher Mensch! Ich war ein Virus. Ein tödlicher noch dazu. Wie konnte er es wagen mich dermaßen zu beleidigen. Doch müde war ich wirklich. Und wie. Mir fielen schon fast die Augen zu und ich begann laut loszugähnen. Wie lange hatte ich schon keinen vernünftigen Schlaf mehr gehabt? Das war bestimmt schon über eine Woche her. Und wer war Schuld? Mr. Thrax höchstpersönlich. Gut... und ein paar kleine Auseinandersetzungen mit meinem schlechten Gewissen und meinen Gefühlen zu Osmosis. Scheiß Gehirn, dass mich solch seltsame Sache träumen ließ. Ich lächelte kurz und ließ mich auf diese Provokation nicht ein. Ich öffnete meine Haare und schleuderte sie ihm provokativ ins Gesicht, woraufhin er angewidert zu knurren begann. Vielleicht hätte ich sie vorher waschen sollen. Ach, nein. So machte es mehr Spaß. Kichernd beugte ich mich vor und zog mir die Schuhe aus, danach schmiss ich sie einfach nach hinten. Leider wich er ihnen gekonnt aus. Schade. Ich hatte gehofft ihn wenigstens mit einem am Kopf zu treffen. "Gibt es noch etwas?", fragte ich gelangweilt, während ich mir langsam meine Strumpfhose auszog. Er hatte mich zwar schon einmal beim Umziehen beobachtet, doch trotzdem achtete ich darauf, dass er nicht zu viel sah. Zum Beispiel meine Unterhose oder sonstiges. Das verbarg ich gekonnt unter meinem Rock, während ich mich die Strumpfhose abstreifte und von meinen Beinen zog. Dabei saß ich auf dem Bett, ansonsten wäre ich noch in seine Arme gefallen. Leider war die natürliche Art meiner Virus Gestalt sexy zu sein. Deshalb kam ich nicht darein vorbei mich ganz langsam und genüsslich auszuziehen. Ich wusste genau, dass das die Männer verrückt machte. Doch ihn ließ das anscheinend völlig kalt. Schwul... Ist ja langweilig,dachte ich doch plötzlich hörte ein leises Schlucken. Hatte ich da etwa doch wenigstens einen kleinen Nerv getroffen? Grinsend schielte ich ihn an und lehnte mich ein wenig zurück. "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mich gerne umziehen. Und das OHNE deine lüsternen Blicken auf meinem Körper. Also... Zisch ab!", knurrte ich genervt und wandte ihm den Rücken zu. Trotzdem hatte ich das Gefühl seine Blicke immer noch auf mir zu spüren. So als ob er meinen Rücken abchecken würde. Ich musste mich stark daran hindern nach hinten zu gucken, um zu überprüfen ob er mich wirklich beobachtete. Es machte mich seltsam nervös. "Hmpf", machte er nur, worauf ein Tür knallen folgte. Endlich war er weg. Ich hielt es langsam nicht mehr aus mit ihm alleine in einem Raum zu sein. Dazu noch seine Blicke. Ich spürte sie immer noch auf meinem Körper, obwohl er gegangen war. Schluckend strich ich über meine zarten Arme und schielte nach hinten, während ich auf meiner ganzen Haut eine Gänsehaut verspürte. Es war ein ungewohntes und neues Gefühl. Und es machte mir Angst. Plötzlich blitzten Bilder vor meinen Augen auf, woraufhin mein Herz zu schmerzen begann. Ich wusste gar nicht, dass ich in dieser Form so etwas wie ein Herz überhaupt besaß. Ich sah eine Frau, die mir einen Kuss auf die Stirn gab. Wer war diese Frau? Sie sah so menschlich aus. Sie hatte kurzes, braunes Haar und wunderschöne blaue Augen, denen man ihr Alter ablesen konnte. Sie war mindestens mitten in den 40ern. War das vielleicht meine Mutter? Dann bedeutete das allerdings wirklich, dass ich früher ein Mensch war. Wenn das Thrax heraus findet bin ich des Todes! Er ist schließlich ein Virus. Auch noch so ein besessener! Er würde sicher nur versuchen seinen Rekord zu brechen und das bei mir! HUNDERT PRO!, dachte ich ernst und blickte in den Spiegel, um zu sehen ob das wirklich Tränen auf meinen Wangen waren, die ich spürte. Allerdings erblickte ich dabei auch noch etwas erschrockenes. Ich riss meine veränderten Augen weit auf und fiel nach hinten auf meinen zarten und viel zu weichen Hintern. Das konnte nicht wahr sein! ICH WAR EIN MENSCH! Mist! Und ich hatte keine Ahnung wie ich mich zurück verwandeln konnte! Was machte ich denn jetzt? Dazu war mir meine Kleidung viel zu groß. Ich war als Mensch so klein. Nicht größer als 1,60. Mir fiel die Kleidung vom Körper, weshalb ich mir schnell die wichtigsten Körperteile mit meinen Armen verdeckte und im Schrank nach etwas Neuem suchte. Vergebens. Somit musste ich ein viel zu großes Hemd als Nachthemd tragen. Es ging mir knapp über die Knie. Ich seufzte stark, denn das war gerade wirklich mein geringstes Problem. Ich bin ein Mensch! Oh Gott!!! WAS MACHE ICH JETZT?! Was ist wenn Thrax mich so sieht?! VERFLUCHT!, dachte ich nervös und blickte mich hektisch um. Klar, als ob ich hier eine Lösung finden würde! Wie blöd war ich eigentlich?! Doch irgendetwas musste ich doch machen können! Allerdings fiel mir nichts ein. Erschrocken schnappte ich nach Luft und drehte mich um, als ich plötzlich die Türklinke hinter mir hörte. Sie wurde von jemanden geöffnet! War das Thrax? Egal wer es war. Ich wäre so oder so hinüber! Denn die anderen Viren würden mir sicherlich genauso zerfleischen wie Thrax es tun würde. Sie wären dabei vielleicht bloß etwas harmloser und ich hätte VIELLEICHT eine geringe Chance mich wehren und flüchten zu können. Doch das war eher unwahrscheinlich. Dazu war das auch noch mit Thrax's Zimmer. Das hieß, dass ich sowieso viel Zeit mit ihm verbringen würde! Selbst wenn ich es jetzt schaffen würde mich zurück zu verwandeln, wusste ich noch lange nicht, ob und wann ich mich mal wieder in einen Menschen verwandeln würde ohne es zu wollen! VERFLUCHT! Was machte ich jetzt?! Ich musste mir etwas einfallen lassen! Aus Panik nahm ich einen Stuhl und schob ihn so schnell es ging unter die Türklinke und trat ein paar Schritte zurück. Zu meiner Verteidigung nahm ich eine Schreibtischlampe in die Hand und hielt sie vor mich. Als ob das etwas helfen würde. Doch hoffen durfte ich noch... Oder? "Was machst du? Lass mich rein!", hörte ich Thrax hinter der Tür knurren, während er vergebens versuchte die Tür gewaltsam auf zubekommen. Mist! Ich war des Todes, wenn ich mir nicht schnell eine Ausrede ausdachte. Er würde nur neugierig würden, wenn ich weiter schweigen würde. Doch was sollte ich sagen? Verzweifelte sah ich mich erneut im Raum um und erblickte den Klamottenhaufen. Sofort kam mir ein Gedankenblitz. "I-ich ziehe mich um! Wolltest du etwa spannen kommen?! PERVERSLING!" "Pah von wegen! Wie lange brauchst du denn?!", knurrte er, während ich ihn noch leise nuscheln hören konnte: "Wie nervig." "Ich bin nun einmal eine Frau! Ich brauche halt etwas länger. Außerdem musste ich erst noch nach anderen Klamotten gucken! WAS WILLST DU ÜBERHAUPT?!" "Das hättest du dir vorher überlegen müssen! Ich will mich auch ein bisschen ausruhen? Jetzt lass mich endlich rein!" "Warte! I-ich bin gleich fertig!" Doch anstatt zu warten benutzte er einfach seine Klaue und bohrte langsam aber sich ein Loch in die Tür. "WAH! W-WAS TUST DU?!" "Wenn du mich nicht freiwillig rein lässt, muss ich halt Gewalt anwenden", entgegnete er und ich konnte kurz sein dreckiges Grinsen erblicken. Schluckend versteckte ich mich schnell hinter der Bettdecke und schielte vorsichtig darunter hervor. Man sah mir sogar vom Gesicht her schon an, dass ich ein Mensch war. Es war so zart und rund wie ein Mond. ES WAR VIEL ZU SÜß! "W-w-warte! D-du Perversling! G-gib mir fünf Minuten ok?! FÜNF!" Er stoppte. Ein Glück. "Fünf Minuten?" "J-ja! Zähl einfach bis 500! Das müsste ungefähr hinkommen", befahl ich ernst, während ich erleichtert ausatmete. Ich konnte schließlich schlecht sagen "Warte. Ich bin gerade ein Mensch und weiß nicht wie ich mich zurück verwandeln kann..." "Was?" "A-ACH NICHTS! NUN ZÄHL! LAUT!", knurrte ich erbost. Mist. Ich sollte mir das laut denken abgewöhnen... "Na schön... Eins... Zwei..." Wow. Ich war überrascht, als er tatsächlich begann laut zu zählen. Das war irgendwie unglaublich. Er hörte auf mich. Wieso? Na, mir konnte es gleich sein. Ich musste mir allerdings ganz dringend etwas einfallen lassen. Schließlich hatte ich nicht viel Zeit. Er zählte schnell. Sehr schnell und laut. Ich hatte also wirklich nicht viel Zeit. Verdammt! Und ich fand einfach keine Lösung. Wie wurde ich auf die Schnelle bloß wieder ein Virus? Ich blickte zum Fenster und überlegte schon, ob ich einfach rausspringen sollte. Doch das würde er garantiert mitbekommen und misstrauisch werden. So wäre ich nicht besser als Osmosis gewesen, als er sich als Virus ausgab. Das war wirklich peinlich gewesen. Als ich daran dachte musste ich kurz schmunzeln und blickte auf meine Hand, die ich mich zuvor vor den Mund hielt, um nicht zu laut zu lachen. Dabei fiel mir etwas ins Auge. Es war das Symbol das sich darauf befand. Schnell stürmte ich zum Spiegel und starrte auf meine rechte Schulter. Dort war es ebenfalls zu sehen. Es sah nur etwas verändert aus. Es sah aus wie ein seltsamer Stern, ein wenig wie ein Pentagramm - vielleicht war es sogar eins - , und darüber befanden sich zwei Hörner, wie die von einem Teufel. Hatte das vielleicht etwas zu bedeuten? Es sah aus wie ein Muttermal. Ob ich es wohl schon seit meiner Geburt bei mir hatte? Doch was hatte es zu bedeuten. AH! J-jetzt erinner ich mich wieder! Ich hatte doch... durch schwarze Magie... DAS IST ES! Ich stellte mich an das Fenster und starrte auf meine Hand, welche ich nach oben reckte und leise zu sprechen begann: "Oh dunkler Engel... erhöre mich... Hilf mir! Luzifer!" Es war albern, doch eine andere Chance hatte ich nicht. Ihc hatte schließlich schon einmal schwarze Magie verwendet. Es hatte somit schonmal funktioniert. Wieso sollte es nicht ein zweites Mal funktionieren? Vielleicht konnte ich ihn herbei rufen. Ich hoffte es zumindest. Er musste mir helfen! Luzifer! Dies war der Name des Teufels. Zumindest bezeichnete man ihn so in meiner Welt. In der Welt aus der ich kam. Im Hintergrund hörte ich weiterhin Thrax laut zählen. Er war schon bei den 300 angekommen. WIE SCHNELL ZÄHLTE DER KERL?! "Oh bitte... hilf mir... Ich muss wieder zum Virus werden... Ich will nicht sterben...", flüsterte ich flehend und faltete meine Hände. Es musste klappen! ES MUSSTE EINFACH! Eine einzelne Träne fiel zu Boden und verfärbte sich blutrot, woraus plötzlich ein grelles Licht erschien und mich vollkommen einhüllte. Dieses Licht verfärbte sich genauso rot wie die Träne und umschloss mich wie eine Kugel. Ich hörte eine Stimme. Sie war weit weg und sehr tief. Rau sprach sie zu mir, doch ich verstand kein Wort von dem was die Person sagte. Ich schloss meine Augen und plötzlich konnte ich ihn verstehen, während sich eine seltsame Wärme in mir ausbreitete. "Na schön... Ein wenig Zeit lasse ich dir noch. Doch bedenke... deine Seele gehört mir. Wenn du dich weiter verliebst werde ich dich holen kommen oder einfach wieder zu einem Menschen werden lassen. Sei also vorsichtig. Deine Kräfte schwinden...", erklärte mir die Stimme ein wenig erbost und begann zum Schluss noch laut zu lachen. Kurz darauf spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner Brust, als ob mir jemand ein Messer in mein Herz rammen würde. Kreischend fasste ich mir dorthin und fiel schließlich in das Bett. Keuchend öffnete ich meine Augen und spürte wie schwer mein Herz plötzlich war. Als ob es aus Stein wäre. Ich blickte zum Spiegel und erkannte, dass ich wieder ein Virus war. Darüber freuen konnte ich mich allerdings nicht wirklich. Ich hatte also tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel gemacht. Das würde sicher noch böse enden. Ich schielte zum Stuhl und nahm ihn von der Tür bevor ich mich erschöpft erneut auf das Bett fallen ließ. Was meinte er damit, als er sagte, dass meine Kräfte schwinden würden? Oh man... Das wird alles andere als leicht... Ob ich die nächsten Tage überhaupt noch überleben werde? Alles scheiße! Dazu teile ich mir auch noch das Zimmer mit Thrax. Was ist... wenn ich mich wieder verwandel? Und was heißt hier verlieben?! V-verliebe ich mich etwa wirklich in diesen roten Trottel? Ich blickte noch einmal zu Thrax, bevor mir die Augen vor Erschöpfung zu fielen und ich schließlich einschlief. Das konnte ja noch heiter werden... Ein neues zu Hause und ich hatte nur Ärger. Osmosis... Hilf mir... Wäre ich doch nie hier her gekommen... Eine einzelne Träne war, was ich noch auf meiner Wange spürte, bevor ich in das Reich der Träume verschwand. Im Gegensatz zu Kira war Thrax noch hellwach und zählte zu Ende. Erst jetzt bemerkte er, dass Kira plötzlich verstummte. Das war ja mal ganz was Neues. Doch lange anhalten würde das sicher nicht. Woraufhin Thrax kurz die Augen verdrehte und erneut versuchte die Tür zu öffnen, welche sich sogar - überraschenderweise - öffnen ließ. Daraufhin trat er in das leer Zimmer ein. Zuerst sah er niemanden, woraufhin er sich etwas irritiert umsah. War dieses kleine Miststück etwa einfach abgehauen? Das konnte er sich nur schwer vorstellen. Sie war zwar offensichtlich dumm, allerdings nicht so dumm. Bringen würde es ihr doch sowieso nichts. Da erblickte er sie schließlich. Schlafend auf dem Bett. Wie ein Engel ruhte sie dort und war genüsslich im Land der Träume. Thrax erblickte das ein wenig knappe Nachthemd und erkannte, dass es eigentlich das Hemd eines stattlichen Mannes sein musste. Anscheinend hatte sie es sich einfach aus dem Schrank genommen. Dann hatte sie ihn doch nicht angelogen? Nun war er überrascht. Dabei hörte sich ihr Gestammel wie eine schlechte Ausrede an. Nun stellte sich wirklich heraus, dass alles was sie sagte zu stimmen schien. Seltsam. Thrax sah sich im Zimmer um und erblickte ihre abgelegten Klamotten. Dabei fiel ihm auf, dass ihr anscheinend abgefallen sein musste, da sie, im Gegensatz zu der Strumpfhose, völlig zerknüllt auf dem Boden lagen. Es störte ihn nicht und er zuckte bloß kurz mit den Schultern. Ein wenig gelangweilt ließ er sich neben der schlafenden Schönheit nieder und schielte zu ihr rüber. "Glaub ja nicht, dass ich dich jeden Tag in dem Bett einfach so schlafen lasse. Ab morgen lasse ich dich nicht mehr schlafen. Ich will meinen Rekord!", meinte er ernst, ohne dabei zu bedenken, dass sie ihn wahrscheinlich gar nicht hören konnte. Wobei sie ihm den Mittelfinger hinstreckte. Hatte sie ihn etwa doch gehört? Im Schlaf? Ein wenig unglaublich aber es schien wahr zu sein, denn direkt danach wandte sie ihm genervt den Rücken zu und schlief einfach weiter. Thrax rieb sich kurz das Kinn und dachte nach. Vielleicht sollte er sie ein wenig quälen. Das würde sicher Spaß machen. Doch leider war er selbst tatsächlich ziemlich erschöpft. Dieses ganze Abenteuer in Franks Körper hatte selbst einen tollen Virus wie ihn ermüden lassen. Er wollte auch nur noch schlafen oder sich wenigstens ausruhen. Seufzend blickte er erneut zu Kira, die wieder im Reich der Träume gelandet zu sein schien. Erneut verdrehte er die Augen. Wie konnte sie so Seelenruhig schlafen? Dazu wirkte sie so menschlich während sie schlief. Als ob sie gar nicht aus dieser Welt wäre. Skeptisch beäugte Thrax Kira, doch ihm fiel nichts besonderes auf, bis sie kurz aufzublitzen schien. "Was war das?", fragte er irritiert. In einer Millisekunde hatte sie den Körper eines Menschen gehabt. Oder täuschten ihn seine Augen? Vielleicht war er einfach nur zu erschöpft und bildete sich schon etwas ein. Wobei das alles sehr interessant wäre, wenn sie wirklich ein Mensch wäre. Dann könnte er sich für ein paar Kleinigkeiten in Franks Körper an ihr rächen und noch schlimmeres mit ihr anstellen. Fies grinsend schielte er zu ihr und deckte sich schließlich zu, da sie zu frieren schien. "Wie das doch nervt...", nuschelte er seufzend und lehnte sich schließlich zurück. Dabei schloss er die Augen und versuchte auch etwas Schlaf ab zubekommen, doch gerade als er dabei war einzuschlafen ertönte das kleine Ding neben ihn. Genervt öffnete er eines seiner Augen und schielte zu ihr herüber. Sie wälzte sich hin und her und begann zu schwitzen. Anscheinend hatte sie einen Albtraum. Noch nie hatte Thrax etwas davon gehört, dass Viren Albträume haben konnten oder überhaupt etwas träumten. Dieses Mädchen war wirklich nicht normal. Doch was war in dieser Welt schon normal. Trotzdem nervte ihn gerade das zerbrechliche Kreischen neben ihm. Entweder quietschte sie oder sie schrie, als ob jemand sie gerade brutal am Abschlachten wäre. Das würde er bald wahr werden lassen, wenn sie nicht bald ruhig wäre. "Hey. Wach auf! Hey, Kleines. Wach schon auf!", knurrte er und begann Kira zu rütteln und zu schütteln, doch sie wachte einfach nicht auf. Genervt begann eines von Thrax Augen zu zucken und er schnaubte aus. Er ließ seinen Hals knacken und seine Klaue begann zu glühen. "Dann halt auf die harte Tour. Hehe", lachte er leise und tippte mit der Klaue sachte an ihre Schulter. Er musste nur ein paar Sekunden warten, bis sie schließlich kreischend aus dem Bett sprang und sich ihre Schulter hielt, welche sichtlich verkokelt war. Sofort brach Thrax in ein dunkles Gelächter aus und machte es sich auf dem Bett gemütlich. "Danke dass du mir so großzügig das Bett überlässt. Wirklich gemütlich~", machte er sich über sie lustig, woraufhin sie sichtlich zu kochen begann. Ihr ganzes Gesicht verfärbte sich rot und ihre Hände ballte sie zu zwei Fäusten. Man hätte sogar schwören können, dass aus ihrem Kopf Dampf aufstieg. Sofort schoss eine ihrer Fäuste auf Thrax zu, welcher er geschickt mit einen seiner Hände abfing und sie somit zu sich runter zog, woraufhin sie erneut rot anlief. Doch dieses Mal nicht vor Wut. "Na, Baby? Willst du dich wirklich mit mir anlegen? Du bist doch viel zu schwach~" Nun war Kira geschockt. Hatte sie sich etwa schon wieder in einem Menschen verwandelt? Das durfte nicht wahr sein! Hektisch blickte sie an sich herab und erkannte schnell, dass sie immer noch ein Virus war. Wie kam er also darauf, dass sie schwach war? "Schwach? PAH! Wieso?", fragte sie knurrend und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, welchen er nur noch mehr versteckte, wodurch ihr Handgelenk zu schmerzen begann. Ich Gesicht verzog sich zu einem schmerzenden Ausdruck, woraufhin er sie schließlich zur Seite stieß und zufrieden grinste. "Du bist zu müde. Und ich möchte mich auch ausruhen. Also sei still und geh schlafen!", befahl er genervt, woraufhin er schließlich wieder seine gelben Augen schloss und versuchte sich zu erholen und vielleicht sogar ein wenig zu schlafen. Den Schlaf hatte er sich redlich verdient und da kam auch kein daher gelaufenes Mädchen dazwischen, um ihn daran zu hindern. Nur weil sie meinte, dass sie die stärkste auf der Welt war musste sie sich wohl immer mit ihm anlegen. Das war ja lächerlich! Er hätte sie schon längst töten können, wenn er nur gewollt hätte. Doch etwas hinderte ihn daran. Kurz öffnete er eines seiner Augen, um nachzusehen was sie tat, da sie gar nicht mehr auf seine Worte konterte. Sofort musste er wieder grinsen, da sie erbost und beschämt dort stand und ihn wohl am liebsten verprügelt hatte, doch genau wusste, dass sie es in ihrem jetzigen Zustand sowieso nicht schaffen würde. Das fand er schon irgendwie niedlich und lustig sowieso. Wie sie doch so leicht zu durchschauen war. Schon fast zu leicht. Sie bemerkte nicht einmal, dass er sie die ganze Zeit beobachtete. Wie sie immer wieder auf und ab lief. Wahrscheinlich überlegte sie sich, ob sie sich nun wirklich zu ihm legen sollte oder lieber auf dem Boden schlafen sollte. Beides war nicht gerade bequem. Zumindest dachte sie das bestimmt. Amüsiert legte er seine Arme hinter seinen Kopf und genoss das Schauspiel. Welches allerdings leider doch zu früh endete, da Kira sich endlich beschloss wieder in das weiche und gemütliche Bett zu legen. Nur um ihn den Rücken zuzuwenden und sich unter der Bettdecke so weit wie möglich zu verkriechen, damit nur noch ihre Haare rausguckten. Anscheinend wollte sie nicht, dass er sie beobachtete. Wie niedlich! Thrax musste sich ein Lachen verkneifen, bevor er schließlich genüsslich und zufrieden einschlief. Wieso faszinierte sie ihn bloß so sehr? Und damit fing das Liebes Chaos, dass die Beiden noch erleben würde, gerade erst an! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)