Himmelskind von EvilKiss ================================================================================ Kapitel 10: Dovahkiins Tränen - Ich vertraue dir ------------------------------------------------ Gegen Abend wurde Isbjorg unsanft aus ihrem traumlosen Schlaf gerissen, weil es an ihrer Tür klopfte. „Mh?“, nuschelte sie verschlafen und sie hörte, wie sich ihre Tür öffnete. Doch hielt sie es nicht für nötig sich umzudrehen, geschweige denn die Augen zu öffnen. Denn sie war sich sicher, dass es Marco war, der sie mal wieder nerven wollen würde. „Isi?“, ertönte eine vertraute Stimme die eindeutig NICHT dem Ananasschädel gehörte. Ruckartig drehte sie sich um und blinzelte ihren Besucher, verschlafen entgegen. „Darf ich rein kommen?“, fragte Jozu vorsichtig und sie nickte. Herzhaft gähnte Is und streckte sich. Er schloss leise die Tür und ging zu ihr herüber. Vor ihrem Bett nahm er im Schneidersitz platz und Is musste kurz Schmunzeln, weil sie nun quasi auf Augenhöhe waren. „Wie geht es dir?“, fragte er ehrlich besorgt und musterte ihr müdes und ausgelaugtes Gesicht. „Prima, bin nur müde“, nuschelte sie zurück und zweifelnd legte Jozu den Kopf schief. „Hör mal Jozu. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du aus Sorge her kommst. Aber ich habe nicht die Lust, von der Aktion heute auf der Insel zu sprechen, geschweige denn meine Beweggründe zu erläutern“, murrte sie grimmig und er lächelte mild. „Das wollte ich auch gar nicht. Ich weiß doch, dass du deine Vergangenheit hütest wie eine verschlossene Truhe und das akzeptiere ich. Ich wollte nur sehen wie es dir geht. Und dich fürs Abendessen abholen“, sprach er und faltete die Hände im Schoß. „Ich habe keinen Hunger“, nuschelte sie sogleich und er lachte. „Das ist mir egal. Du kommst trotzdem mit. Vielleicht kommt ja dann der Hunger“, murmelte er und grinste frech. Genervt seufzte sie ihn an, doch grinste er stur weiter. „Du wirst nicht eher verschwinden, hab ich recht?“, fragte sie genervt und verzog das Gesicht. „Richtig. Und nun hoch mit dir“. „Dann lass mich wenigstens noch mein Gesicht waschen und die Haare kämmen“, knurrte sie und verschwand im Bad. Dort wusch sie sich das Gesicht, kämmte sich die Haare und band sich diese zu ihrem gewohnten Oberhaar Zopf. Seufzend ging sie wieder aus dem Bad und zusammen machten sich die beiden auf, Richtung Speisesaal. Jozu führte sie, aber drängelte keinesfalls, sondern... nun ja... führte sie einfach. Es war eine nette Geste, so empfand es zumindest die Nordfrau. Seine große Pranke stieß die Tür auf und gemeinsam traten sie ein. Verstummt starrten alle Isbjorg an und unsicher senkte sie den Blick, doch grüßten dann die Meisten freundlich, andere sogar fröhlich. „Hey Iiiiisbjooooorg~“, trällerte Ace begeistert und winkte ihr mit beiden Armen zu. Danach widmete er sich wieder seinem Essen und schlang es herunter. „Was hat der denn für Schmerzen?“, fragte sie Jozu irritiert und dieser zuckte mit den Schultern. „Der spinnt schon die ganze Zeit herum. Komm wie gehen zum Tisch“, gluckste der riesige Kerl und führte sie zum Tisch. Is setzte sich zu Ace und saß somit eingekesselt, zwischen Vista und Ace. Gegenüber saß Marco und er schaute auf, als sie sich setzte. Als sich ihre Blicke trafen, blicke Is beschämt weg. Sie wusste selbst nicht warum dieses Schamgefühl auf einmal wieder so ausgeprägt war, doch vermutete sie, dass Marcos Worte etwas in ihr wachgerüttelt hatten. Marco schaute betrübt auf seinen halb vollen Teller. Er glaubte, seine Worte waren zu hart gewesen und hätten sie verletzt. Das stimmte zwar auch teilweise, doch war genau das die Reaktion die Isbjorg brauchte um langsam wach zu werden. Doch ahnte er das ja nicht und war deswegen ebenfalls leicht angefressen, weil er sich selbst Vorwürfe machte. Lustlos stocherte er in seinem Essen. Isbjorg stand plötzlich auf uns holte sich eine Ladung Essen vom Buffet Tisch. Jozu schaute sie aus großen Augen an. „Schau nicht so, Stiernacken. Das ist doch genau das, was du wolltest“, meinte sie freundlich und grinste schief. Er nickte und holte sich ebenfalls was zu Essen. … Nach dem Essen, floss wie fast immer der Sake in strömen und die Crew feierte mal wieder grundlos. Olaf nahm Is direkt nach Eröffnung des ersten Sake Fasses in Beschlag und forderte sie zu einem Wettsaufen, nach nordischer Art heraus. Und das kam der jungen Nordfrau sehr gelegen. Sie hatte eh schon mit dem Gedanken gespielt, sich mal wieder tüchtig zu betrinken. Die Regeln eines nordischen Trinkfestes waren eigentlich simpel. Es wurde nicht nur stur gesoffen, wie in anderen Kulturen, aber es kam dem relativ nahe. Zuerst fordert ein Nord, den anderen Nord heraus. Wenn dieser dann angenommen hatte, durfte ein Grundlimit gesetzt werden. Zum Beispiel fünf Humpen Met, doch in diesem Fall musste auf Sake oder Bier zurück gegriffen werden, denn Met war auf diesem Schiff leider nicht vertreten. Beide entschieden sich für Bier, weil sie keine besonders großen Sake Fans waren. Sie stellten jeweils fünf Humpen vor sich auf, füllten diese bis zum Rand und blickten sich herausfordernd an. Wurde das Grundlimit getrunken, ging es regulär abwechselnd weiter und es durfte auch der Blickkontakt beim eingießen, gebrochen werden. Natürlich wurden die fünf leeren Humpen alle auf einmal wieder gefüllt. Denn es blieb immer beim Grundlimit. Laut nordischem Tavernengesetz musste der Herausforderer beginnen. Im Wechsel mussten die Humpen geleert werden, doch stieg der Schwierigkeitsgrad, im Vergleich zu einem klassischem Wettsaufen, denn die beiden Teilnehmer durften den Blickkontakt zum Gegenüber nicht verlieren. Weder beim Griff zum Humpen, noch während getrunken wurde. Erst wenn der leere Humpen abgesetzt wurde, durfte man den Blick kurz abwenden und blinzeln. Das Schwierigste war wohl, den Blickkontakt zu halten, wenn der Humpen fast leer war, denn dann hing er einem vor dem Gesicht. Wurde diese Regeln gebrochen, egal ob von demjenigen der gerade trank, oder der der wartete, galt das Duell als verloren. Und so griff Olaf den Humpen, suchte Blickkontakt und trank den ersten Leer. Dabei drehte er, ohne den Blick zu verlieren, den Kopf leicht zur Seite und schluckte das herbe Bier runter. Als der leere Humpen auf den Tisch gestellt wurde, machte Is ihren Zug und schluckte das Bier herunter wie Wasser. … Mittlerweile waren die beiden schon beim dritten Bierfass angelangt und sie kamen nicht mal ins schwanken. Um die beiden herum hatten sich eine Menge Leute aus der Crew versammelt und feuerten sie begeistert an. Auch Marco und Ace bestaunten das Szenario mit gemischten Gefühlen. Während Ace am lautesten grölte und Isbjorg anfeuerte, fragte sich Marco überrascht wann der Erste umkippen würde. In der Mannschaft selbst wurden mittlerweile Wetten abgeschlossen, wer denn das Rennen machen würde, doch kamen sie nicht auf ein eindeutiges Ergebnis. Das ging teilweise schon so weit, dass unter einigen Mitgliedern ein erbitterter Streit ausbrach und sie sich gegenseitig den Namen, ihres Favoriten entgegen brüllten. Auch Whitebeard beäugelte das Geschehen belustigt. Auch dieses Fass neigte sich der Leere zu und ein Sakefass wurde angestochen, denn das Bier wurde restlos von der Crew weg getilgt. Ein Großteil ging natürlich auf das Konto von Isbjorg und Olaf. Nach dem vierten Humpen Sake, kam Olaf plötzlich ins Schwanken. Er kniff die Augen zu, knallte den halbvollen Humpen auf den Tisch und nuschelte betrunken in seinen Bart, „Ich gebe auf...“. Isbjorg nickte ernst und schwankte ebenfalls leicht. Auf ihren Wangen lag ein deutlicher Rotschimmer, dank des Alkohols und sie hickste laut. Langsam stand sie auf und drängelte sich an ihren Crew Kollegen vorbei. Langsam, aber durchaus elegant schritt sie durch den Raum, zum Buffet Tisch. Sie ging bewusst vorsichtig, denn sie spürte den Rausch deutlich, der ihre Sinne vernebelte. Sie schnappte sich den Wasserkrug und setzte zum trinken an. Is verzichtete auf einen Becher, denn das dauerte ihr zu lange und so schluckte sie das kühle Nass so herunter. Gierig trank sie und das Wasser lief ihr schon übers Kinn. Als sie fertig war, atmete sie erleichtert aus und schnappte sich einen Teller. Dort schaufelte sie sich das übrig gebliebene, und mittlerweile kalte, Essen auf den Teller und fing an zu Essen. „Also dafür das du vorhin keinen Hunger hattest, haust du ja gut rein, Isi“, stellte Jozu überrascht fest und musterte sie mit großen Augen. „Ich esse nicht aus Hunger, sondern um wieder nüchtern zu werden. Für mich ist der Abend nämlich noch nicht vorbei und ich will noch weiter feiern“, erklärte sie nuschelnd und mit vollem Mund. Whitebeard lachte laut los. „Gurararara~! Ich sag ja, sie ist ein Fuchs! Gurarara~“. Nachdem sie sich das Essen rein geschaufelt hatte, und dabei Ace schon Konkurrenz machte, schüttete sie sich einen neuen Becher voll Sake ein. Entsetzt beobachteten alle Is. „Die säuft ja wie ein Loch...“, murmelte Jozu überrascht. „Ein Fass ohne Boden...“, brummte nun Marco. „Ich trinke mit!“, lachte Ace los und stürmte zu ihr. Gemeinsam stießen sie an und exten ihren Becher leer. „hmpf...grml“, nuschelte nun Olaf unverständlich, der sich freiwillig von der Bank geschmissen hatte und nun selig grinsend auf dem Speisesaal Boden lag. Die Crew ignorierte ihn und ließ ihn liegen. Sie würden ihn mitnehmen, wenn die Feier zu Ende war. „Ich trinke auf Euch Sanguine! Auf das Euer Glanz mir wenigstens diesen Abend erhellt! Auf mein erbärmliches Leben!“, grölte Isbjorg und exte nun schon wieder den Dritten Humpen. „Is, es reicht jetzt langsam“, sprach Marco nun hinter ihr streng, aber auch besorgt. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter, doch schlug sie diese weg. „Ach lass mich in Frieden, Ananasschädel!“, zischte sie lallend und schenkte sich neu ein. Marco riss ihr die Flasche aus der Hand. „Nein, ich lass dich nicht in Frieden! Ich sehe nicht zu, wie du deinen Frust hier im Alkohol ertränkst!“, zischte er zurück und sie stand schwankend auf. Ein zorniges Funkeln lag in ihren Augen. „Was ist dein Problem?!“, schrie sie ihn wütend an. „DU hältst mich doch so oder so für eine Psychopathin, also kümmer dich gefälligst um deinen eigenen Scheiß!“ Und grob schubste sie ihn weg. Die Crew hielt stockend den Atem an. Is schnappte sich eine neue Flasche, füllte ihren Becher und trank genüsslich weiter. Marco hingegen platzte der Kragen. Er machte sich Vorwürfe, das er schuld sei, dass sie sich betrank und natürlich war er wütend, weil sie ihn hier so bloß stellte mit ihrer Respektlosigkeit. Wütend riss er ihr den Humpen aus Hand. Is wollte ihn erneut zusammen stauchen, doch mischte sich jetzt endlich Whitebeard ein. „Isbjorg! Marco hat recht. Es reicht für heute!“, polterte seine Stimme streng. Knurrend zog sie einen Schmollmund und wand den Blick ab. Marco packte sie jetzt am Ellenbogen und zog sie durch den Saal. „Mitkommen!“, zischte er und zog sie hinter sich her, Richtung Deck. „Frische Luft wird dir gut tun...“, und so stieß er die Doppeltür auf und ging hinaus ins Freie. Is zog noch immer einen Schmollmund, doch ließ sie sich mitziehen. An Deck wehte beiden eine kalte Brise entgegen, die Is in vollen Zügen genoss und kurz die Augen schloss. „Setz dich“, forderte er sie auf und sie nahm platz, „und genieß die frische Luft“. Marco drehte sein Gesicht zu dem kühlen Wind und vermutete, sie würden bald an einer Winterinsel vorbei kommen, denn es war erschreckend kalt geworden. „Bin gleich wieder da“, murmelte er und ging davon. Da es stockdunkel war, konnte sie ihn nach kurzer Zeit schon nicht mehr sehen, also wand sie ihr Gesicht zum Nachthimmel. Verträumt musterte sie ihn. Der Nachthimmel war aber heute auch besonders schön. Natürlich kein Vergleich zu dem Himmel ihrer Heimat, aber dennoch schön anzusehen. Wie hypnotisiert starrte sie den Vollmond an und träumte von den Nordlichtern ihrer Heimat, als plötzlich Marcos Gesicht in ihres blickte. Erschrocken wich sie zurück und blinzelte ihn unsicher an. „Was ´is?“, nuschelte sie fragend und er nickte nach unten. Ihr Blick legte sich auf einen Eimer voller Wasser und irritiert legte sie den Kopf schief, doch verstand sie was er wollte. Sie ging auf die Knie und tunkte ohne zögern, ihren Kopf unter Wasser. Einen Moment verharrte sie in der Position, tauchte wieder auf und holte keuchend Luft. Sie wiederholte die Prozedur noch zweimal. „Geht es dir jetzt besser?“, fragte Marco ruhig und sie nickte. Dann stand sie auf und ging langsam zur Reling. Traurig blickte sie zum Mond und Marco ging zu ihr herüber. „Das hat Farkas auch immer mit mir gemacht, wenn ich es mal übertrieben hatte“, flüsterte sie und überrascht riss Marco den Kopf zu ihr herum. Er erkannte den Namen wieder, denn sie hatte ihn einst im Schlaf gemurmelt, auf High Hill Island. Er beobachtete sie stumm und sah wie ihr Griff an ihr T-Shirt ging. Dort umklammerte sie etwas, was gut versteckt unter ihrem Oberteil ruhte. Ihre Haare klebten nass im Gesicht, doch ignorierte sie das und biss sich unsicher auf die Unterlippe. Marco überlegte, ob er sie nochmal nach diesem Farkas fragen sollte, verwarf aber den Gedanken sofort wieder, denn sie würde wieder wütend abblocken. Was immer sie so sehr bedrückte, es lastete schwer auf ihrer Seele und sie kämpfte einen erbarmungslosen Kampf, gegen sich selbst. Und er wusste, wenn die Zeit gekommen war, würde sie mit ihm reden. Denn auch wenn sie ständig stritten oder sich ärgerten, spürte Marco das zwischen ihnen eine große Vertrauensbasis bestand. Schweigend legte er eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken riss sie ihren Kopf in seine Richtung, denn sie hatte seine Anwesenheit schon längst wieder vergessen. Doch Marco lächelte nur den Mond an, was ihr auch ein leichtes Schmunzeln entlockte. „Können wir zu dir gehen?“, fragte sie leise und er blickte sie an. „Mir ist kalt. Außerdem wird es Zeit, das du kriegst was du willst“, flüsterte sie weiter. Marco blickte sie neugierig an. „Kriegen was ich will? Mo...Mo...Moment! Wie meinst du das?“, fragte er und legte irritiert den Kopf etwas schief. Leise kicherte sie. „Na, ich meine Antworten. Du willst meine Geschichte, also kriegst du sie. Ich weiß auch nicht … Eine Stimme riet mir, endlich mein Schweigen zu brechen, alles raus zu lassen. Einfach um mich selbst zu retten. Und so absurd wie das klingen mag, aber ich vertraue dir“, flüsterte sie beschämt und blickte weg. „Außerdem kann ich es nicht auf mir sitzen lassen, dass du mich für eine kaltblütige Psychopathin hältst“. „Das tue ich doch gar nicht!“, konterte er verwirrt und wirkte erschüttert. „Doch Marco, das tust du. Eben weil du nicht verstehst, warum ich so gehandelt habe. Und vielleicht stimmt es ja auch. Vielleicht bin ich wirklich psychisch kaputt, von Rachegelüsten zerfressen. Und wenn, dann ist alleine dieses Elfenpack daran schuld!“, knurrte sie leise und ein Schatten legte sich über ihr Gesicht. „Okay. Komm wir gehen rein, es ist kalt. Nicht das du dich noch erkältest, denn deine Haare sind nass“. Und so führte er sie über das Deck. Nüchtern war sie noch lange nicht, aber immerhin wieder etwas klarer im Kopf. Aber vielleicht war der Alkoholgehalt in ihrem Blut auch genau richtig, um ihr die Zunge zu lockern. In seinem Zimmer angekommen, setzte sie sich auf seine Bettkante und schaute betrübt auf ihre Füße. Sie wusste gar nicht wie sie anfangen sollte und fingerte am unteren Rand ihres Oberteils herum. Marco setzte sich an seinen Schreibtisch und beobachtete sie nachdenklich. „Ich...“, fing Isbjorg an, doch stockte sie sogleich wieder und biss sich auf die Unterlippe. Ihre Stimme war plötzlich kratzig und klang ängstlich. Tatsächlich hatte sie eine Menge Angst, über ihre Vergangenheit zu sprechen. Angst die Bilder wieder zu sehen und sie kniff kurz die Augen zu. „Hast du vielleicht etwas zu trinken?“, fragte sie vorsichtig und Marcos Blick wurde ernst. „Isbjorg!“, tadelte er doch schüttelte sie den Kopf. „So mein ich das nicht. Keine Sorge, ich will mich nicht weiter betrinken. Aber mein Mund ist so furchtbar trocken. Ich nehme auch gerne ein Glas Wasser“. „Wasser habe ich nicht auf dem Zimmer und das Leitungswasser würde ich nicht empfehlen. Aber ich habe noch eine Flasche Wein. Aber weiterer Alkohol für dich, wäre nicht mehr gut“, antwortete er und schaute sie besorgt an. Is schmunzelte mild. „Keine Sorge, Marco. Ich bin eine Nord und wir sind das Trinken gewöhnt. Unsere Körper bauen Alkohol wesentlich schneller ab, als Ace seine Kalorien, die er täglich in sich hinein stopft“, sprach sie belustigt und vorsichtig nickte Marco. Er öffnete einen Schrank und zog eine Flasche Wein und zwei Zinkbecher heraus. Is vermutete, dass er diese Becher nicht oft nutzte, denn sie sahen wie neu aus. Dann entkorkte er die Flasche Rotwein und schenkte in beide Becher ein. Sie war positiv überrascht, denn sie wusste gar nicht, dass sich ihr Kommandant gerne mal ein Gläschen edlen Rotwein gönnte. „Danke“, krächzte sie und nahm den Becher entgegen. Vorsichtig trank sie einen Schluck und genoss den Geschmack. „Mhh, der ist gut. Schmeckt fast wie Aldo Wein, aus meiner Heimat“, erzählte sie und trank noch einen Schluck. Marco grinste kurz und sie erwiderte sein Grinsen, doch wurde ihr Blick daraufhin ernst. „Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...“, nuschelte sie. „Erzähl mir von diesen „Elfen“, die du ständig erwähnst“, forderte er und zweifelte. Für ihn klang dieses Elfengerede zu fantastisch, als dass er es richtig glauben konnte. Was wohl daran lag, dass er ihre Heimat nicht kannte. „Die Thalmor... Ich glaube es wäre sinnvoller, wenn ich dir erst einmal unsere Völker und Rassen erkläre, ansonsten würdest du vermutlich nicht einmal die Hälfte verstehen. Ich hoffe du hast die Nacht noch nichts vor. Es wird nämlich ein etwas längeres Gespräch“. Marco nickte. „Ich habe Zeit. Morgen ist eh nichts geplant, das heißt wir können ausschlafen“, erklärte er und sie nickte. „Die Bevölkerung von Tamriel wird in drei Rassen unterteilt. Die Menschliche Rasse, Die Elfische Rasse und die Tierrasse. Unter der Menschlichen Rasse, gibt es vier Völker. Fangen wir mit den Nords an, also mein Volk. Wir bewohnen hauptsächlich den Norden, Himmelsrand. Dann kommen die Kaiserlichen dran, die ungefähr das Herzland unseres Kontinents – Cyrodiil – bewohnen. Und dieses Volk war es auch einst, was alle anderen Länder durch Bündnisse, Kriege und Verhandlungen zu dem einstigen Kaiserreich vereinigt hatte. Dann kommt das Volk der Rothwardonen. Dieses dunkelhäutige Volk stammt aus Hammerfell, westlich von Cyrodiil und südwestlich von Himmelsrand. Und das letzte Volk der menschlichen Rasse, sind die Bretonen. Sie stammen aus Hochfels, westlich von Himmelsrand und nördlich von Hammerfell. Sie gelten als sehr Magie begabtes Volk und haben von Natur aus, eine hohe Intelligenz“, erklärte sie ruhig und Marco hörte neugierig zu. „Dann kommen die Tierrassen. Ich kenne nur zwei Rassen, auch wenn ich gehört habe, dass es mehr zivilisierte, tierische Rassen geben soll. Zu aller erst erzähle ich dir etwas über die Khajiit. Das sind aufrecht gehende Katzenwesen, die aus dem Wüstenland Elswyr, südlich von Cyrodiil stammen. Sie haben die Produktion von Mondzucker erfunden. Dieses süße Zeug wirkt auf die Katzen beruhigend und inspirierend. Während es auf andere Rassen und Völker berauschend wirkt. Es ist auch in vielen Teilen Tamriels, als Droge geltend und somit illegal. Sie sind auch in der Lage daraus die beliebte Droge Skooma herzustellen. Das ist quasi Mondzucker in flüssiger Form, was man rauchen kann oder halt trinken, doch das macht unheimlich schnell abhängig. Außerdem sind sie wirklich geschickte Kämpfer, im waffenlosen Kampf", erklärte Is und zeigte auf die drei krallenförmigen Narben unter ihrem Auge. "Die nächste Tierrasse wären die Argonier, die Echsen. Das sind aufrecht gehende, echsenartige Wesen. Sie sind sehr gute und vor allem fleißige Arbeiter und exzellente Schwimmer, die unter Wasser atmen können. Außerdem sollen sie handwerklich sehr geschickt sein. Sie stammen aus Schwarzmarsch, einem sumpfigen Land südöstlich von Cyrodiil“, ratterte sie nun diese Passage herunter und holte tief Luft. „Dann kommen wir jetzt wohl zu den vier Elfenrassen, oder wie sie in alter Sprache heißen: Die Mer. Die Schlimmsten hebe ich mir für den Schluss auf. Ich fange mit meinen Lieblingsmer an, den Dunmer. Oder auch Dunkelelfen genannt, denn ihre Haut ist meist Dunkelgrau, aber auch Hellgrau bis blau und ihre Augen feurig Rot. Die stammen aus der Provinz Vvardenfell und zwar am häufigsten aus dem alten Morrowind. Das liegt östlich von Cyrodiil, doch brach dort vor einigen Jahren ein großer Vulkan aus - der Rote Berg - und verwüstete, sowie verseuchte das ganze Land, weshalb viele Dunmer in die anderen Provinzen flüchten mussten. Die nächste Rasse nennt sich Orsimer. Umgangssprachlich auch unter Orks bekannt. Schau nicht so verdutzt Marco. Ja ich rede von den großen, grünen, muskelbepackten Wesen. Und ja sie sind kein Märchen und ebenfalls gehören sie ursprünglich zu den Elfenrassen. Sie stammen ursprünglich wohl aus Orsinium, was in Hochfels liegt. Orsimer sind eigentlich ein großartiges Volk, für Elfen. Sie sind nicht nur sehr traditionell, sondern sie verstehen was Ehre und Stolz bedeutet. Außerdem sind sie sehr talentierte Schmiede. Als nächstes erzähle ich dir kurz etwas über die Bosmer. Dieses Waldelfenvolk stammt aus Valenwald, was südlich von Cyrodiil und westlich von Elswyr liegt. Sie sind sehr geschickt und die besten Bogenschützen von Tamriel sind entweder Bosmer, oder haben von Bosmern gelernt. Aber kommen wir zum wesentlichen Punkt. Meine Feinde. Die Altmer, oder auch Hochelfen. Diese sind unheimlich Magie begabt, aber extrem hochnäsig und selbstverliebt. Sie halten sich für die Krone der Schöpfung und denken, nur alleine weil sie Altmer sind, hätten sie das Recht alle zu unterwerfen und zu herrschen“, seufzte sie und ihr Blick wurde immer kälter. „Vor rund dreißig Jahren zogen sie in den Krieg. Vorher gründeten sie noch den Aldmeri Bund. Ein Bund zwischen den Elfen, an der Spitze natürlich die Hochelfen. Sie unterwarfen die anderen Elfenvölker und zwangen ihnen ihren Willen auf. Und dann zogen sie gegen Cyrodiil. Das Land hat sich bis heute nicht erholt und Bürgerkriege sind heute noch vertreten. Die Thalmor, wie sie sich selbst jetzt nennen, legten das Weißgoldkonkordat fest. Mit was sich das alles jetzt befasst, ist uninteressant, mit Ausnahme einer Passage. Das Verbot zur Verehrung von Talos. Talos war einst ein Mensch und später der berühmte Kaiser Tiber Septim, ein Drachenblut so wie ich. Er wird bei uns in Himmelsrand als Volksheld verehrt. Und aufgrund seiner Taten und die Vereinigung der Länder zum Kaiserreich, wurde er nach seinem Ableben auf den Status eines Gottes erhoben. Aus unseren Acht Göttlichen, wurden Neun Göttliche. Und jetzt wollen diese Bastarde es verbieten, weil er ein Mensch war! Das akzeptieren sie natürlich nicht, denn immerhin halten sie sich ja für die Krone der Schöpfung. Die Nord wanden deswegen auch dem Kaiserreich ihren Rücken zu, denn der Kaiser ist ein Feigling gewesen. Er unterschrieb das Konkordat! Und nun nisten sich immer mehr Thalmor bei uns im Land ein, jagen die Talos Anhänger und töten sie. Und seit sie in Himmelsrand eingefallen sind, herrscht Krieg in unserem Land. Wir sind nun mal keine Feiglinge, im Gegensatz zum Kaiserreich“, sprach sie wütend und trank einen kräftigen Schluck Wein. „Moment mal, Is. Aber das ist jetzt nicht der Grund, warum du diesen Rachefeldzug führst, oder?“, fragte Marco irritiert und sie schüttelte mit dem Kopf. „Natürlich nicht, auch wenn sie es schon alleine wegen dem Talos Verbot verdient hätten...“. „Hat es etwas mit diesem Farkas zu tun?“, fragte er vorsichtig und sie zuckte leicht zusammen. Dann presste sie fest die Lippen aufeinander, bis diese nur noch einen weißen, dünnen Strich darstellten. Is nickte vorsichtig. „Wer ist dieser Farkas?“, flüsterte er sanft, denn er wollte sie nicht verschrecken. Traurig senkte sie den Blick. „Er ist... nein... er war mein Ehemann...“, flüsterte sie und Marco riss überrascht die Augen auf. „Das ist nichts ungewöhnliches Marco. Ich bin 28 und die meisten Nordfrauen sind da schon lange verheiratet. Oder ist es so unwahrscheinlich, dass mich jemand heiraten wollen würde?“, fragte sie und lächelte traurig. „Nein. Das nicht. Ich habe einfach nur nicht damit gerechnet, weil du wie eine Einzelgängerin wirkst“, erklärte er sich und sie schloss schmerzlich die Augen. „Das war nicht immer so. Und schuld sind diese Thalmor, denn sie haben meine komplette Existenz zerstört. Ich bin eine Gefahr für sie gewesen. Von Anfang an, als bekannt wurde, dass ich eine Dovahkiin bin. Und eine stolze Anhängerin von Talos! Denn ich bin mächtig, dank meines Blutes und davor hatten sie Angst. Dass das kleine, dumme, Nordmädchen ihre Pläne zerschlagen kann. Nur kamen sie nicht an mich heran, also spionierten sie mich aus. Und obwohl ich vorsichtig war, merkte ich es nicht. Ich hatte viele Beschützer um mich geschart. Zum einen die tapfersten Kämpfer Himmelsrand´s, die Gefährten von Jorrvaskr. Zu denen gehöre ich ebenfalls voller Stolz, sowie Farkas einst zu ihnen gehörte. Dann natürlich die komplette Rebellenarmee, die Sturmmäntel. Und in vielen Fürstentümern bin ich bekannt und beliebt, aufgrund meiner Taten. Selbst die Kaiserlichen waren mir wohlgesonnen, weil ich viel für das Land tat und hergab, bevor sie merkten, dass ich mich den Sturmmänteln anschloss. Immerhin bin ich eine geborene Drachentöterin, weswegen ich besonders geschätzt wurde“, lachte sie bitter auf und verzog das Gesicht. „Die Magierakademie gab mir ebenfalls Rückendeckung, weil ich eine Schülerin von ihnen bin. Und ich habe die besten Kontakte zur dunklen Seite Himmelsrand´s. Die Dunkle Bruderschaft, also die Assassinen Gilde und natürlich auch zur Diebesgilde, die überall ihre Kontaktmänner haben, die ein wachendes Auge auf mich hielten. Aus diesen Gründen war ich unerreichbar für die Elfen. Mein Mann hingegen nicht, also entführten sie ihn und schickten mir eine Botschaft. Natürlich vergaß ich daraufhin sämtliche Vorsicht … ihre Falle war perfekt. Perfekt für mein stürmisches Wesen. Von blinder Wut gepackt und vor Angst zerfressen, machte ich mich auf, um meinen Mann zu retten. Ich war wie betäubt, in voller Panik, weil jeder weiß wie skrupellos und grausam die Thalmor sind. Und das sie kurzen Prozess mit ihren Gefangen machen, nachdem ihnen das Foltern zu langweilig wird, oder sie alle Informationen haben. Ich ging ihnen natürlich prompt in die Falle. Tagelang folterten sie mich, um an wichtige Informationen zu kommen und einfach weil es sie sehr befriedigte, meine Gefangennahme zu feiern. Mein Mund war stets fest verbunden, damit ich meine Kräfte nicht wirken konnte und in schwere Ketten gehüllt, halb nackt in einer feuchten Kerkerzelle, vegetierte ich vor mich hin. Trotz Verband am Mund, fragten sie mich aus um mir nur alleine durch meine Reaktionen, Informationen zu erhalten. Ich trieb sie aber leider mit meiner Gleichgültigkeit fast in den Wahnsinn, woraufhin die Folter schlimmer wurde. Doch war das alles harmlos im Vergleich zu dem, was sie mir dann antaten“, japste sie und zog ihre Beine an. Ihre Schuhe waren längst ausgezogen und nun ruhten ihre Füße ebenfalls auf dem Bett. Marco sah das sie zitterte und ahnte Schreckliches. „Kann ich noch einen Schluck Wein haben?“, fragte sie leise und ihre Stimme bebte. Nickend schüttete Marco einen Schluck in ihren Becher. „Sie töteten Farkas, direkt vor meinen Augen. Bei lebendigem Leibe verbrannten sie ihn!“, ein trockenes Schluchzen drang aus ihrer Kehle, doch blieben ihre Augen trocken. Sie kämpfte gegen die Tränen, denn sie fühlte sich einfach zu stolz, um vor ihrem Kommandanten zu weinen. Sie wollte es einfach nicht, auch wenn es ihr schwer fiel. Sie brauchte kein Mitleid. „Er hat nicht einen Ton von sich gegeben! KANNST DU DIR DAS VORSTELLEN?! Dabei muss er doch unglaubliche Schmerzen gehabt haben. Und... und kurz bevor er starb, schenkte er mir sogar noch ein Lächeln...“, rief sie dies so panisch, so laut, so voller Schmerz aus, dass Marco zusammen zuckte. Isbjorg wimmerte auf und das Zittern wurde Schlimmer. Sie versuchte zu trinken, doch landete der Großteil davon auf ihrem Oberteil. Sie ignorierte es. „Wie bist du entkommen?“, fragte Marco. „Als Farkas getötet wurde bin ich einfach ausgeflippt. Ich habe getobt wie ein Tier. Und trotz verbundenem Mund, habe ich gebrüllt wie am Spieß. Das Zappeln muss meinen Mundverband gelockert haben, denn auf einmal rutschte er runter. Und in meinem Hass wendete ich alle möglichen Drachenschreien an, die mir einfielen. Meine Stimme schleuderte meine Peiniger weg, fror einige ein, verbrannte sie und verwirrte sie. Und dann wand ich wie ferngesteuert, meine einzige Rettung an. Ich stieß den Ruf an meinen Verbündeten aus. Er ist ein Drache, namens Odahviing, mit dem ich Freundschaft schließen konnte. Eben weil seine Ziele meinen glichen. Die Vernichtung von Alduin. Odahviing durchbrach die Mauer, vernichtete die Thalmor, die ich nicht zu Tode schreien konnte und befreite mich. Dann flog er mit mir nach Windhelm zurück, wo ich sicher im Talos Tempel gepflegt wurde. Die Priester machten mich schnell wieder Fit, doch stellten sie etwas noch Schlimmeres fest. Als wäre Farkas Tod nicht schon schlimm genug gewesen... nein es ging noch Schlimmer...“. Ihr Stimme klang gequält und weinerlich. Sie kniff fest die Augen zusammen, als sähe sie Bilder die sie umbringen könnten. Und mit einem metallischen Klirren, fiel der halbvolle Zink Becher zu Boden. „Es tut mir Leid...“, wimmerte sie und Marco sprang reflexartig auf. Er eilte zu ihr herüber, setzte sich flink neben sie und nahm sie in den Arm. „Ist nicht schlimm“, flüsterte er und strich ihr über den Rücken. „Es tut mir Leid...“, wiederholte sie sich leise und Marcos Umarmung wurde etwas fester. „Es ist nichts passiert Is. Nur ein bisschen Wein auf dem Boden“, versuchte er diesen Ausbruch zu beruhigen und sie wimmerte auf. „Es tut mir doch Leid!“, wurde sie energischer und nun wusste Marco, dass sie sich nicht mehr bei ihm entschuldigte. Im Augenwinkel sah er wie Is sich an den Bauch fasste und darüber streichelte. Geschockt riss er die Augen auf, denn er verstand ihre unbewusste Geste. „Es tut mir doch so unendlich Leid, dass ich euch beide nicht beschützen konnte!“, rief sie laut und dann verlor sie ihren nächsten Kampf. Schluchzend heulte sie auf und Marco drückte tröstend ihren Kopf an seine Brust. Bitterlich weinte sie und versuchte zu sprechen. „Lass mich los, ich brauche kein Mitleid!“, bebte ihre Stimme erzürnt und sie fühlte sich so jämmerlich und klein. „Mitgefühl und Mitleid sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ich bemitleide dich nicht, Is. Aber ich hab Mitgefühl für deine Situation und will dir in deinem Seelenkampf zur Seite stehen“, sprach er leise und wimmernd schmiegte sie sich fester an ihn. „Danke“, keuchte sie und die Tränen wollten nicht versiegen. So sehr sie dagegen kämpfte, es wurden immer mehr. „Du warst schwanger...“, sprach er seine Vermutung aus und sie heulte noch bitterlicher auf. Er spürte die Tränen auf seiner Haut und redete beruhigend auf sie ein, doch drangen die Worte nicht bis zu ihr durch. Immer wieder wurde sie von Weinkrämpfen geschüttelt und sie klammerte sich an Marco, als würde sie ertrinken. Auf eine Art und Weise tat sie das wohl auch. Sie ertrank an ihrem Leid. „Wie lange schleppst du diese Last schon mit dir herum?“, fragte Marco nach einer Weile, als sie sich wenigstens ein bisschen beruhigt hatte. „Drei Jahre...“, schluchzte sie heiser. „Und du hast nie mit jemandem gesprochen?“ Und Is schüttelte den Kopf. „Du bist der Erste, der meine Geschichte hört“, und erneut schluchzte sie auf. Marco streichelte ihren Rücken und flüsterte ihr weiter beruhigende Worte zu. Dabei blickte er nachdenklich aus dem Bullauge. Ihm war es schleierhafte, wie man so lange mit so einem Leid zurecht kam. Und jetzt konnte er auch ihre Rache gut nachvollziehen. Einige Stunden weinte sie noch leise vor sich hin, an seiner Brust. Tief in der Nacht spürte er plötzlich, wie einer ihrer Arme, der um seinen Rücken geschlungen war, schlaff auf sein Bein fiel. Marco lauschte auf und hörte ihre ruhige Atmung. „Isbjorg?“, flüsterte er, doch reagierte sie nicht, denn sie war eingeschlafen. Leise seufzte er, doch drang ein Lächeln auf sein Gesicht, denn sie hatte wenigstens für den Rest der Nacht ihren Frieden gefunden. Einer seiner Hände umfasste vorsichtig ihren Nacken, während der andere Arm sie packt und vorsichtig legte er sie herum. Ihre Beine hob er auch noch ins Bett und er deckte sie zu. Mit einem Schulterzucken öffnete er einen Schrank. Marco fände es unfair sie jetzt zu wecken. Sie brauchte die Ruhe und so entschied er sich, dass er ihr sein Bett ausleihen würde und selbst versuchen würde, auf dem Sofa etwas Schlaf zu finden. Er fischte eine dünne Decke aus dem Schrank und machte sich bettfertig. Dann legte er sich auf das Sofa, löschte das Licht und versuchte zu schlafen. Was aber alles andere als einfach war, denn ihre Geschichte wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Zumal das Sofa furchtbar unbequem war, zum schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)