Himmelskind von EvilKiss ================================================================================ Kapitel 23: Ein Blick in die Vergangenheit, Teil 2 -------------------------------------------------- Gegen Mittag erwachte Isbjorg aus ihrem Schlaf. Vorsichtig streckte sie sich und stellte erleichtert fest, dass ihre Wunden erstaunlich weniger schmerzten, als am Tag zuvor. Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und schlenderte zu ihrem Kleiderschrank. Nachdem sie sich frische Kleidung aus dem Schrank gefischt hatte, schlich sie in ihr Badezimmer und machte sich zurecht. Nachdem auch das erledigt war, humpelte sie aus ihrem Zimmer und schlenderte durch die Gänge, die wie ausgestorben wirkten. Sie hörte noch nicht einmal Geräusche aus den vielen Zimmern, an denen sie vorbei ging. Vor der großen Tür zum Speisesaal, hielt Isbjorg kurz inne und verschnaufte. Sie war es leid so schwach zu sein und fest entschlossen nahm sie sich vor, sobald sie wieder kämpfen konnte, würde sie ihr Training verdoppeln. Damit sie nie wieder so schwächlich war. Permanent auf Hilfe angewiesen zu sein, lag ihr nicht. Und sie war es ja nun auch nicht gewöhnt. Sie musste immer alleine klarkommen, nur das war derzeit einfach nicht möglich. Sie hasste es! Zornig stieß Isbjorg die Speisesaaltür auf und fand auch hier gähnende Leere. Wo waren die denn alle, fragte sie sich. Langsam schlenderte sie zum Buffet Tisch und bis auf eine einzelne Tasse und eine Kanne, war auch dieser leer. Fragend hob Is eine Augenbraue, denn an der Kanne haftete ein Zettel. „Na? Ausgeschlafen? Lass dir den Kaffee schmecken, Isbjorg. - Thatch“, las sie leise vor und grinste breit. Die Haartolle war schon eine Klasse für sich. Is schüttete sich den heißen Kaffee in die Tasse, griff diese mit beiden Händen und trank einen Schluck. „Das tut gut“, nuschelte sie und schlenderte mit der Tasse zum Ausgang. Grell blendete sie die Sonne, als sie auf das Deck trat und sie hörte leise ein paar Stimmen. „Ah, da ist sie ja“, hörte sie Olaf. „Guten Morgen“, nuschelte Is, blinzelte kurz, damit sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnen konnten und blickte sich um. Viele waren nicht an Deck, doch sie hörte einige aus ihrer Crew am Strand toben. Auf dem Deck selbst saß Whitebeard, Marco, Olaf und Vista. Auch ein paar Piraten aus den verschiedenen Divisionen, mit denen Isbjorg noch nicht viel am Hut hatte, gammelten an der Reling und dösten in der Mittagssonne vor sich hin. „Na Nervensäge. Endlich ausgeschlafen?“, hörte sie Marcos Stimme und müde lächelnd, nickte sie. „Ich wollte dich gerade schon wecken kommen“, hörte sie eine vertraute Stimme und blickte in das grinsende Gesicht von Law. „Law? Das ist ja schön. Was machst du denn hier?“, fragte Is irritiert und trank einen Schluck Kaffee. „Da wir uns gestern Abend nicht mehr sehen konnten, aufgrund der Seebestattung, bin ich hier wegen deiner Untersuchung“, erklärte er kurz und begutachtete sie. „Is? Denk dran, du hast mir noch was versprochen“, nuschelte Marco und streckte sich. „Ah, stimmt ja. Die Geschichte. Wie wäre es so. Ich trink erst einmal in aller Ruhe meinen Kaffee und dann gehen wir drei in mein Zimmer. Du kannst mich dann in aller Ruhe untersuchen Law und dir erzähle ich die Geschichte fertig, Marco“, murmelte sie und die zwei Männer warfen sich einen Blick zu. „Ich mag es nicht sonderlich, wenn mir jemand bei meinen Behandlungen zu schaut“, murmelte Law und blickte unterkühlt Marco an. „Außerdem weißt du, dass ich deine Wunden inspizieren muss“, murrte er weiter. „Jetzt stell dich mal nicht so an, er ist immer noch mein Kommandant. Außerdem kann er sich ja wohl umdrehen, wenn du meine Wunden untersuchst. Er soll ja schließlich nur zuhören“, murrte sie und Law seufzte. „Gute Idee. Bin gespannt wie es weiter geht“, lachte Marco auf und grinste provokant Law an. Dieser schnaubte nur genervt. „Meinetwegen“, knurrte dieser und die Drei schlenderten an der Reling entlang, Richtung der Zimmer. „Hast du denn gut schlafen können, Is?“, fragte die Ananas und Is nickte. „Ich finde es unverantwortlich, ihr den Nachtdienst aufzuzwingen, obwohl sie noch so geschwächt ist“, murrte Law. Er konnte Marco einfach nicht ausstehen, was aber deutlich auf Gegenseitigkeit beruhte. „Moment mal!“, knurrte Marco auf und erdolchte Law mit seinem Blick. „Ich habe mir diesen Nachtdienst selbst auferlegt. Und Ich habe Marco so lange genervt, bis er zugestimmt hat, denn er wollte nicht, dass ich in meinem jetzigen Zustand oben im Krähennest hocke“, sprach Is gelangweilt und öffnete die Tür zu den Fluren. „Außerdem war sie die Nacht auch nicht alleine!“, murrte Marco den Käpt´n der Heart Piraten an. „Da frag ich mich doch persönlich, was Schlimmer ist....“, murmelte Law, mit einem schnippischen Unterton, doch unterbrach ihn prompt ein Knurren, welches aus Isbjorgs Kehle drang. „Könntet ihr endlich aufhören, euch hier anzufauchen?! Ihr zwei nervt damit!“, knurrte sie und die beiden Männer verstummten, doch warfen sie sich den ganzen Weg über, tödliche Blicke zu. „Vollidioten“, zischte Isbjorg leise und öffnete ihre Zimmertür. Interessiert blickte sich Law um. Er musterte kurz die Waffen, doch interessierte er sich mehr für die Alchemistischen Gegenstände. „So Isbjorg. Runter mit den Klamotten“, befahl Law und grinste sie keck an. Kopfschüttelnd wand sich Marco ab, setzte sich an den Schreibtisch, lehnte sich zurück und verfrachtete seine Beine auf eine freie Ecke. Isbjorg hingegen zog ihr Top aus. „Arme hoch Is, ich nehme dir den Verband ab. Dann legst du dich bitte auf den Bauch“, erklärte Law ihr und sie nickte stumm. „Wo hatte ich heute morgen eigentlich aufgehört, Marco?“, fragte Is und legte sich auf den Bauch. Marco warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu, während Law seinen Arztkoffer öffnete. „Du hast deinen ersten Auftrag von Farkas bekommen“, nuschelte dieser und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ach stimmt. Flusswald. Ich sollte Faendal einschüchtern. Wie ich heute morgen schon erzählt hatte, eigentlich uninteressant. Dieser Waldelf, war ein Weichei. Nach der Tracht Prügel, suchte ich wieder Jorrvaskr auf...“ Ich stieß die Tür zur Methalle auf und blickte sofort in das grinsende Gesicht von Farkas. Vorsichtig grinste ich zurück und war überrascht, dass er da stand. Ich glaubte, er hatte sogar auf mich gewartet. „Seid gegrüßt Farkas“, begrüßte ich ihn und er nickte mir freundlich zu. „Ich habe mich um das Problem in Flusswald gekümmert“, erklärte ich ihm und anerkennend nickte er. „Leute herumzuschubsen macht manchmal Spaß, oder? Gute Arbeit, Schwester“, lobte er mich und breit grinsend, nahm ich meinen Lohn entgegen. Es war nicht viel, aber immerhin ein guter Anfang. „Übrigens, Isbjorg. Skjor hat nach Euch gefragt“, erklärte er mir und ich horchte auf. Fragend hob ich meine Augenbraue und verdrehte sogleich meine Augen. Das konnte ja nichts Gutes bedeuten, wenn der Narbenheini nach mir fragte. „Was will er?“, fragte ich misstrauisch, doch zuckte Farkas nur mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er will nur mit Euch reden, bevor Ihr etwas anderes macht“, murmelte er und ich seufzte. „Ich mache ihn nicht gern wütend, aber es gibt Arbeit für Euch, wenn Ihr wollt“, flüsterte er mir zu und zwinkerte frech. Lachend schüttelte ich mit dem Kopf. „Ich habe zwar keine Ahnung, was er von mir will, aber vielleicht sollte ich doch erst zu ihm gehen. Dann habe ich es hinter mir. Hebt mir bitte etwas Arbeit auf, Farkas“, bat ich ihn und nickend drehte er sich um. Entspannt setzte er sich an den Tisch und schnappte sich etwas zu Essen. Belustigt beobachtete ich ihn ein bisschen, bevor ich mich in Bewegung setzte. Er war einfach ein lustiges Kerlchen, auch wenn er etwas naiv wirkte, doch mochte ich ihn auf Anhieb. Belustigt wedelte Farkas mit seiner Fleischkeule in der Hand herum. „Wisst Ihr, Manche denken, ich sei nicht intelligent. Die kriegen meine Faust zu spüren. Aber Euch mag ich“, lachte er mich an und biss in das Fleisch. Ich kam nicht drum herum, laut auf zu lachen. „Ich mag Euch auch, Farkas“, lachte ich und wand mich ab. Langsam und immer noch mit einem Lachen auf den Lippen, ging ich nach unten zu den Unterkünften. Hier musste ja irgendwo Skjor herum lungern. Und ich war mir sicher, dass ich ihm gehörig in den Arsch treten würde, wenn er mir irgendwelche niederen Arbeiten aufdrücken wollte. Was ich ihm durchaus zutrauen würde, denn immerhin sah er in mir einen schwachen Milchtrinker. In seinem Zimmer fand ich ihn auch prompt. Kritisch musterte er mich, als ich herein trat und ich grinste lediglich nur frech. „Ihr wolltet mich sehen?“, fragte ich Skjor resigniert und er nickte knapp. „In der Tat. Eure Zeit, so scheint es, ist reif“, murmelte er und ich hob fragend meine Augenbrauen. „Was meint Ihr damit?“, fragte ich sogleich und er dachte kurz nach. Mit einem ernsten Blick, verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Letzte Woche besuchte uns ein Gelehrter, der angeblich weiß, wo ein weiteres Fragment von Wuuthrad zu finden ist. Mir schien er ein Narr zu sein. Aber falls er recht hat, verlangt die Ehre der Gefährten, seinen Hinweisen nachzugehen“, erklärte mir Skjor und ich wusste worauf er hinaus wollte. Nicht nur die Gefährten sollten danach suchen, sondern gezielt ICH. Aber hatte er nicht gerade Wuuthrad gesagt? Ich spürte wie mein Herz zu rasen anfing. „Moment. Wuuthrad? Das echte Wuuthrad? Das ist wirklich faszinierend. Wuuthrad war doch die Waffe von Ysgramor, dem Gründer der Gefährten. Ysgramor der Elfentöter“, flüsterte ich vor mich hin, mehr zu mir selbst als zu Skjor, doch der Narbenheini nickte. Die Abenteuerlust packte mich mit einem Schlag und siegessicher grinste ich Skjor an. „Es wäre mir eine Ehre, danach zu suchen“, sprach ich, immer noch grinsend. „Es gibt einen feinen Unterschied zwischen Respekt und Stiefelleckerei, Jungblut. Aber mir gefällt Eure Einstellung“, zischte er und grinste mich schnippisch an. Ich kam nicht daran vorbei, überlegen zu lachen. „Glaubt mir Skjor. Ich habe es nicht nötig irgendwem die Stiefel zu lecken. Doch das lernt Ihr vielleicht eines Tages auch noch. Nun aber weiter im Text. Details bitte“, murrte ich und er seufzte. „Dies soll Eure Prüfung sein. Wenn Ihr Euch gut schlagt, dürft Ihr Euch zu den Gefährten zählen. Farkas wird Euch auf dieser Unternehmung als Schildbruder begleiten, Welpe. Enttäuscht uns nicht. Und passt auf, dass er nicht ums Leben kommt“, befahl Skjor, schob mich aus seinem Zimmer und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Wütend schnaubte ich. So viel zu den Details! „Aua! Würdest du dich bitte mit der Spritze beeilen Law?!“, knurrte Isbjorg und Marco öffnete erschrocken die Augen. „Hör auf hier herum zu weinen. Das ist doch unfassbar, Süße. Du wirst verprügelt, angeschossen, aufgeschlitzt und verblutest fast, aber jammerst wegen einer kleinen Spritze“, lachte Law auf und zog die leere Spritze aus ihren Arm. Isbjorg schnaubte nur genervt und blickte kurz zu Marco der dieses Szenario nur gehässig belächelte. „Das sind ja ganz neue Seiten an dir, Nervensäge“, murmelte er, lehnte sich wieder zurück und schloss erneut die Augen. „Ruhe auf den billigen Plätzen!“, knurrte Is und drückte kurz ihr Gesicht in ihr Kissen, denn Law rückte schon mit der nächsten Nadel an. „Nur noch Blut abnehmen und dann werden die Fäden gezogen. Was erzählst du ihm da eigentlich?“, fragte der attraktive Arzt und eines ihrer Augen, lugte am Rand des Kissens hervor. „Die Geschichte, wie ich meinen Mann kennen gelernt habe“, murmelte sie und drehte ihren Kopf wieder in Marcos Richtung. Ich trottete wieder nach oben, auf der Suche nach Farkas. Doch zu meinem Glück, saß er immer noch da, wo er vorhin auch saß. Bevor es zu meiner „Prüfung“ ginge, würde ich mir den kleinen Krieger aber erst einmal vorknöpfen. Von wegen er wusste von nichts! Langsam schlenderte ich zu ihm und setzte mich direkt neben ihn. Kühl musterte ich Farkas, der mich überrascht anblickte. Beschämt lächelte er auf, denn er wusste wohl genau, warum ich ihn so unterkühlt anblickte. „Ich habe natürlich keine Ahnung, was Skjor von Euch will, Isbjorg. Nicht wahr? Ihr habt mich angelogen, Farkas!“, knurrte ich beleidigt und er hob beide Augenbrauen. „Verzeiht mir. Aber ich hatte meine Befehle“, murmelte er und schenkte mir einen Becher Met ein. Beleidigt trank ich einen Schluck. „Wo geht es überhaupt hin?“, fragte ich ihn und er lächelte. „Staubmannsgrab.“ „Aha. Werdet ihr mein Schildbruder sein?“, fragte ich ihn kleinlaut. Es mochten zwar seine Befehle gewesen sein, mich zu begleiten, doch war so ein Abenteuer doch gleich viel angenehmer, wenn man vorher gefragt wurde. Außerdem kannte ich den Weg nicht. „Sagt man mir zumindest. Mal sehen, ob Ihr mich beeindrucken könnt“, murmelte er und trank seinen Becher leer. „Weshalb hat Skjor dies meine Prüfung genannt?“, fragte ich Farkas und zog die Schnallen meiner Armschoner fester. „Ich achte darauf, dass Ihr ehrenhaft bleibt. Wenn Ihr ehrenhaft und stark seid, kann ich Euch Schwester nennen“, antwortete er mir und stand auf. Ob ich ihm hätte sagen sollen, dass er mich bereits vorher schon Schwester nannte? Aber ich entschied mich dagegen. Warum an so Kleinigkeiten aufhängen? „Was ist Wuuthrad?“, fragte ich ihn kleinlaut. Natürlich wusste ich, was das Wuuthrad war, doch war ich neugierig ob er es auch wusste. „Ysgramor war der Held, der die Gefährten gründete. Wuuthrad war seine Waffe. Er kam aus der alten Heimat und tötete alle Elfen. Oder vielleicht doch nicht alle, da es ja immer noch einige gibt“, ratterte er herunter und ich konnte nur grinsen. Er war einfach zu niedlich. Das allerdings, würde ich ihm auch niemals sagen. Man nennt einen Krieger nun einmal nicht „niedlich“. Nicht, dass sein Selbstwertgefühl noch bröckeln würde. „Dann würde ich sagen, auf zum Staubmannsgrab“, lachte ich und stand ebenfalls auf. Er hingegen klappste mir auffordern auf die Schulter und ich staunte nicht schlecht. Der Gute hatte definitiv Kraft, das musste man ihm lassen. „Trödelt nicht, Schildschwester“, und somit flitzte er Richtung Ausgang. Ich folgte ihm, in heiterer Aufregung. „So Isbjorg. Hier hast du ein Handtuch zum überlegen. Dreh dich bitte auf den Rücken, ich muss an deine vorderen Wunden“, unterbrach sie Law und sie gehorchte. Das Handtuch hielt sie sich vor ihre Weiblichkeit und drehte sich vorsichtig auf den Rücken. „Na da war aber jemand nicht vorsichtig genug. Die Wunde am Bauch, hat sich etwas entzündet“, tadelte Law, doch zuckte Is nur mit den Schultern. Auch sie verschränkte jetzt die Arme hinter dem Kopf und ließ Law einfach machen. Sie vertraute ihm, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob das eine kluge Entscheidung war, ihm zu viel zu vertrauen. Leise seufzend überlegte sie, wie sie weiter erzählen sollte. Dann atmete sie tief ein. Nach einer Ewigkeit, in der wir durch die Tundra Landschaft rannten, standen wir endlich vor dem Eingang zum Staubmannsgrab. Aufgeregt blickte ich zu Farkas, der mir nur ernst zu nickte und ich drückte das Tor auf. Im Eingangsbereich herrschte das reinste Chaos. Viel Schutt, was über die Jahre von den Decken gefallen war, sowie zerbrochene Steinsärge. Einige waren sogar aufgebrochen und endgültig tote Draugr lagen davor. Vor uns stand ein Holztisch, auf dem eine Laterne brannte und auf dem Schaufeln und anderer Kram lag. Irgendwas stimmte hier nicht. „Hier scheint jemand gegraben zu haben. Und das erst vor kurzem. Seid vorsichtig“, flüsterte Farkas und ich nickte knapp. Langsam gingen wir durch den Saal und ich blickte mich aufmerksam um. Denn die Grabstätten waren alles andere als ein Kinderspiel. Hier wimmelte es nur so von tödlichen Fallen und Gegnern, die einem das Leben schwer machten. Doch dieses mal schien alles ruhig. Ich hörte weder irgendwelche merkwürdigen Geräusche, noch sah ich Ansätze von potentiellen Fallen. Als wir tiefer im Gewölbe ankamen, befanden sich auch hier viele aufgebrochene Särge und leere Nischen. „Vorsicht bei den Grabsteinen. Ich möchte Euch nicht auf dem Rücken zurück nach Jorrvaskr tragen müssen“, murmelte Farkas, doch sah auch er, dass die einst wandelnden Toten nun endgültig tot waren. „Schade“, murmelte ich und Farkas warf mir einen fragenden Blick zu, den ich gekonnt ignorierte. Unser nächstes Ziel war ein riesiger Saal mit zwei Durchgängen. Ein Durchgang war versperrt mit einem Massiven Eisengitter Tor, der andere jedoch war offen. Ich nickte kurz Farkas zu, der sich gründlich in dem Saal umblickte und betrat den offenen Durchgang. Dieser führte in einen kleinen Raum, mit einigen Urnen und einem Hebel. Ich zuckte nur mit den Schultern und betätigte den Hebel. Mit einem Mal polterte hinter mir etwas und ich traute mich kaum, mich umzudrehen. Es klang verdächtig nach einem Eisengitter. „Och nein!“, murrte ich und drehte mich beleidigt um. Langsam schlenderte ich zu dem Eisengitter und begutachtete es. Ich hoffte, es wäre vielleicht brüchig oder sonst irgendwas, damit ich hier wieder raus kam, denn der Hebel war blockiert, doch hatte ich kein Glück. Breit grinsend, schlenderte Farkas in meine Richtung und ich schmollte beleidigt. „Jetzt schaut nur, was Ihr Euch da eingebrockt habt. Keine Angst. Rührt Euch einfach nicht vom Fleck. Ich finde den Auslöser schon“, lachte er und blickte sich um. „Haha, wirklich sehr witzig“, murrte ich und er gluckste. Doch hielt er inne und lauschte. Schritte näherten sich dem Saal und wir blickten uns um. Mehrere Männer und Frauen betraten den Saal und gingen, mit gezogenen Waffen, die Treppe hinab, von der wir vor Kurzem auch kamen. „Wir wussten, dass Ihr kommen würdet“, sprach ein Ork und versuchte zu grinsen. Ich hob nur skeptisch meine Augenbrauen. Grinsende Orks, sahen einfach seltsam aus. „Es ist Zeit zu sterben, Hund“, lachte jetzt eine Frau auf. „Euer Fehler, Gefährte“, gluckste ein Mann. Irritiert blickte ich die Gruppe an. Was hatten sie für Probleme? Sie wollten Farkas ans Leder, aber wieso? „Welcher ist das?“, fragte die Frau von eben. „Das ist egal. Wenn er diese Rüstung trägt, stirbt er“, knurrte der Ork auf und schwang seine Waffe von rechts nach links. Unbeeindruckt beobachtete ich diesen Hanswurst. Mich ärgerte es, dass ich hier fest saß. Ein Kampf wäre jetzt genau das Richtige gewesen. „Euch zu töten wird eine ausgezeichnete Geschichte abgeben!“ rief ein Mann und nun kreisten die Leute Farkas ein. Er stand mit dem Rücken zu mir, kurz vor dem Eisentor. „Keiner von Euch wird lange genug leben, um jemandem davon zu erzählen“, knurrte Farkas. „Das gefällt mir nicht“, murrte ich leise und Farkas ging in Lauerstellung. „Mir auch nicht. Aber macht Euch keine Sorgen. Ich habe einen Plan“, murmelte er mir zu und ich verzog beleidigt das Gesicht. „Das mein ich doch gar nicht! Ich will mit kämpfen und nicht nur Zuschauer sein“, knurrte ich. „Haltet Eure Klappe, Weib!“, rief mir der Ork zu und ich warf ihm einen tödlichen Blick zu. Dann hämmerte ich zornig auf das Eisentor ein. „Wen nennt Ihr hier Weib, ihr nutzloser Sack Skeeverfleisch!“, brüllte ich ihm entgegen und er schreckte sogar zurück, doch seufzte einer seiner Kumpanen nur gelangweilt auf. „Könnten wir uns jetzt wieder auf den Hund konzentrieren?! Schnappt ihn euch!“, befahl er und die Gruppe trat näher zu Farkas. „Bist du fertig Law? Weil seit einigen Minuten hast du nicht einen Handschlag mehr getan“, murmelte Is und musterte den Arzt. „Ja“, antwortete er und Is stand auf. Sie drehte Law und Marco den Rücken zu und ließ das Handtuch fallen. Dann breitete sie ihre Arme aus, damit er ihr den neuen Verband anlegen konnte, was Law auch kommentarlos tat. „Ich muss auch langsam mal zurück auf mein Schiff. Auch wenn deine Geschichte interessant ist“, flüsterte er ihr ins Ohr und ein angenehmer Schauer jagte über Isbjorgs Rücken. „Das nenne ich Pech“, antwortete sie und lachte auf. „Aber wenn du Teil meiner Crew bist, kannst du mir ja noch genug Geschichten, aus deiner Heimat erzählen“, gluckste er und Marco sprang wütend auf. „Tja Law. Dann wirst du wohl niemals das Ende der Geschichte hören. Beruhige dich Marco. In dieser Kajüte prügelt sich nur eine und das bin ich. Law will nur mal wieder den Macho Arsch raushängen lassen und mich ärgern“, gluckste sie und Marco verschränkte die Arme vor der Brust. „Bevor dein Kommandant noch Stresspickel bekommt, werde ich jetzt gehen. Nimm deinen Trank heute noch. Wir sehen uns später“, verabschiedete er sich und verließ lachend ihre Kajüte. „Idiot!“, zischte Marco ihm hinterher und Isbjorg seufzte. „Setz dich wieder. Ich erzähl weiter“, murmelte sie und legte sich gemütlich in ihr Bett. Marco rückte mit dem Stuhl zu ihrem Bett, zog sich die Schuhe aus, und verfrachtete seine Füße am Bettende. „Aber der Teil der jetzt folgt, ist etwas makaber. Und ich weiß nicht, ob du das verstehen oder nachvollziehen kannst“, nuschelte Is und Marco blickte sie an. „Werden wir sehen, Is. Bin gespannt, was denn so makaber sein soll“, lachte er und Isbjorg nickte. Farkas lachte kurz auf und ich spürte eine fremde Kraft, die von ihm ausging. Dann krümmte er sich und erschrocken schlug ich die Hände vor den Mund. Mit Knacken und Knirschen, wölbte sich sein Rücken und veränderte sich. Farkas hingegen stöhnte angestrengt auf und ich beobachtete fasziniert, wie sich sein Körper mit Fell überzog. Ich sah seine Hände, die sich ebenfalls krümmten. Die Finger wurden länger und dicker, während seine Nägel zu tödlich scharfen Klauen wurden. Auch sein Kopf wurde breiter, haarig und es wuchsen ihm spitze Ohren. Auch wenn ich sein Gesicht nicht sah, wusste ich, ich würde eine lange Schnauze mit vielen spitzen Zähnen sehen. Seine Wolfsrute, die ihm wuchs, berührte mich am Knie und fasziniert musterte ich diese. Und als ich wieder aufblickte, hatte er seinen Kopf zur Seite gedreht. Auch war er um einiges größer geworden. Sein rotes Bestienauge, blickte mich eindringlich an. Ich sah...Besorgnis? Doch, ich war mir fast sicher, dass er mich besorgt anblickte. Ich atmete tief ein und schenkte ihm ein Lächeln, auch wenn es sicher mehr Unsicherheit ausstrahlte, als ich wollte, aber ich war schlicht und ergreifend verwirrt. Und dann stürzte sich Farkas auf die Gruppe. Der Kampf war schnell entschieden. In Null Komma Nichts lag die Gruppe tot auf dem Boden und Farkas drehte mir erneut den Kopf zu. „Gut genug“, sprach er leise. Seine Stimme war unverkennbar, auch wenn sie mit einem tiefen Knurren untersetzt war. Dann rannte er in den zweiten Durchgang, der vor meinem Missgeschick noch fest verschlossen war. Ratternd hob sich nun das Eisengitter vor mir und erschrocken sprang ich einen Schritt zurück. Dann trat ich vorsichtig aus dem Raum. Ich blickte mich unsicher um und überlegte kurz, ob ich in den nun offenen Durchgang gehen oder hier warten sollte. Wo blieb Farkas nur? Doch dann hörte ich seine schweren Schritte, die sich mir näherten. Ich blickte ihm neugierig, wenn auch verunsichert, entgegen. Denn ich hatte keine Ahnung, was denn eben hier passiert war. Es wirkte alles so surreal. Vorsichtig blickte er mich an und ich fing seinen Blick auf. Auch er wirkte unsicher, wie ich vielleicht reagieren würde. „Ich hoffe, ich jage Euch keine Angst ein“, murmelte er und beobachtete mich. Mit offenem Mund, starrte ich ihn an und schüttelte langsam den Kopf. „Nein...“, hauchte ich. „Nein. Natürlich nicht. Wärt Ihr mir feindlich gesinnt, dann vielleicht, aber so... Was war das?“, flüsterte ich verwirrt. Auf der einen Seite war ich fasziniert von ihm, auf der anderen Seite aber geschockt. „Ein Segen, der einigen von uns erteilt wurde. Wir können wie wilde Bestien sein. Furchteinflößend“, erklärte er und grinste doch tatsächlich. Aber ich verstand. Er trug den Fluch eines Werwolfes in sich. Ich hatte früher schon Geschichten darüber gehört. Die ersten Werwolfgeschichten hörte ich, als ich in Cyrodiil gewesen war. Einige Soldaten erzählten davon, dass sie in Solstheim stationiert waren. Diese kleine Insel, lag nord-westlich von Morrowind, gehörte aber offiziell zu Himmelsrand. Und in Solstheim soll es auch Werwölfe geben. Natürlich hab ich ihnen damals nicht geglaubt, doch in diesem Moment, änderte sich meine Meinung, denn vor mir stand einer. Ein echter Werwolf. „Werdet Ihr mich zu einem Werwolf machen?“, fragte ich ihn neugierig, denn was anderes kam mir nicht in den Sinn. Die Macht eines Werwolfes. Es war schon irgendwie verlockend. „Nein. Nur der Zirkel hat das Bestienblut. Stellt Eure Ehre unter Beweis, um ein Gefährte zu werden. 'Augen auf die Beute, nicht auf den Horizont'. Wir sollten weitergehen. Die Draugr machen uns noch Probleme“, erklärte er kurz und wollte sich schon abwenden. In seinem Blick lag Scham und ich vermutete, er hatte sich verplappert. Er durfte mir das hier eigentlich nicht erzählen. Ich hielt ihn am Arm fest und irritiert blickte er mich an. „Keine Sorge, Farkas. Ich werde niemandem davon erzählen. Ich würde Euch nicht in eine dumme Situation bringen, trotz meiner Bewunderung für diese Kraft“, flüsterte ich und erfreut nickte er. „Ich danke Euch, Isbjorg.“ Ich dachte darüber nach, was einer dieser Leute gebrüllt hatte, als Farkas angriff. Irgendwas von wegen „Silberne Hand“. Fragend hob ich den Kopf und blickte Farkas an, dessen Arm ich immer noch fest im Griff hatte. Aber er machte auch keinerlei Anstalten, sich loszureißen. „Was ist die Silberne Hand, Farkas?“, fragte ich ihn ernst. Er musste sie einfach kennen, denn sie kannten ihn. Wussten das er ein Gefährte war, haben uns gezielt in diesen Hinterhalt gelockt. „Schlechte Menschen, die keine Werwölfe mögen. Also mögen sie uns auch nicht“, sprach er und verzog zornig das Gesicht. Nachdenklich nickte ich. „Werwolfjäger also... Themawechsel. Die Gefährten sind Werwölfe?“, fragte ich und konnte es noch immer nicht fassen, doch Farkas schüttelte mit dem Kopf. „Nicht alle, im Zirkel jedoch schon. Ein Geheimnis für alle anderen“, erklärte er mir und ich nickte erneut. „Wollen wir weiter gehen? Ich glaube, da wartet noch ein Fragment auf uns zwei. Auch wenn ich bezweifle, dass es wirklich hier ist“, und Farkas nickte mir zu. Ich ließ seinen Arm los, zog mein Schwert und gemeinsam gingen wir durch den offenen Durchgang. „Ein Werwolf? Was hat Law dir denn bitte gespritzt?“, lachte Marco schallend auf und hielt sich den Bauch. Er kriegte sich nicht mehr ein vor Lachen. Isbjorg funkelte ihn wütend an und hob die Hand. Auch wenn sie noch angeschlagen war, ihre Kräfte waren dennoch vorhanden. Und so formte sie mit der Hand, das Zeichen des Blitzes. Knisternd zuckten kleine Blitze um ihre Hand und sie verpasste ohne Vorwarnung, Marco einen Stromschlag. Erschrocken brüllte der Phönix auf und fiel krachend auf den Boden. Verdattert blinzelte er Isbjorg an. „Mach dich nicht über Sachen lustig, von denen du keine Ahnung hast!“, schrie sie ihn an und er stand langsam auf. Beschämt blickte er sie an und rieb sich über die schmerzende Schulter, denn da hatte ihn der kleine Blitz getroffen. „Schon gut. Entschuldige“, murmelte er und setzte sich wieder. Isbjorg seufzte. „Tiefer im Gewölbe, trafen wir noch vereinzelt auf Mitglieder der „Silbernen Hand“ und noch tiefer auch auf Draugr. Vor allem die letzte Grabkammer, hatte es in sich. Denn dort fand ich nicht nur einen Drachenschrein, wo ich prompt ein neues Wort von einem Schrei lernte, sondern dort befand sich auch das gesuchte Fragment. Damals wusste ich noch nicht, was es mit diesen Wörtern auf sich hatte, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt schon in der Lage war, das erste Wort von „Unerbittliche Macht“ zu schreien. Aber selbst das war ein Mysterium für sich. Als ich dann das Fragment an mich nahm, ging der Spaß erst richtig los, denn in der ganzen Grabkammer, standen Steinsärge. Einer nach dem anderen öffnete sich und wir wurden von wütenden Draugr attackiert. Dank perfektem Teamwork schalteten wir sie aus und flüchteten dann aus der Kammer. Mittlerweile war die Nacht herein gebrochen und unter dem Leuchten der Nordlichter, machten wir uns auf den Weg, zurück nach Weißlauf. Als wir gerade die Treppe hinauf stiegen, die zu Jorrvaskr führte, sahen wir Vilkas am Ende der Treppe stehen, der uns skeptisch musterte. Er nickte Farkas zu, der daraufhin Richtung Hinterhof lief, doch mich hielt er auf“, erklärte Isbjorg kurz und knapp, schloss lächelnd die Augen und erinnerte sich zurück. „Ich habe auf Euch gewartet“, sprach Vilkas und verdutzt blickte ich ihn an. Er hingegen lächelte mich doch tatsächlich an. „Und warum?“, fragte ich leise, doch grinste er noch breiter. „Folgt mir“, forderte er mich auf und ging ebenfalls an der Halle entlang, Richtung Hinterhof. Neugierig folgte ich ihm. Im Hof selbst brannten die Kohlebecken und ich sah Kodlak, Aela, Skjor und natürlich Vilkas dort stehen. Aela hatte zusätzlich noch eine Fackel entzündet und grinste mich breit an. Kodlak nickte mir zu und ich ging zu den Vieren herüber. Von Farkas war weit und breit nichts zu sehen und fast enttäuscht, suchten meine Augen die Gegend ab. „Brüder und Schwestern des Zirkels, heute heißen wir eine neue Seele in unserer sterblichen Gemeinschaft willkommen“, erhob Kodlak die Stimme und fasziniert beobachtete ich ihn. Ich spürte, wie Freude in mir aufstieg. „Diese Frau hat erduldet, hat herausgefordert und hat ihren Mut bewiesen. Wer wird für sie sprechen?“, fragte Kodlak, doch alle schwiegen. Keiner wollte für mich sprechen? Enttäuscht senkte ich den Blick, als Schritte aus dem Schatten hallten. Farkas trat hervor und begeistert grinste ich ihn an. „Ich bezeuge den Mut der Seele, die vor uns steht“, sprach er mit fester Stimme. „Werdet ihr eure Schilde zu ihrem Schutze erheben?“, fragte Kodlak alle Zirkelmitglieder. „Ich würde Rücken an Rücken zu ihr stehen, auf dass die Welt uns niemals überhole“, sprach Farkas ruhig, ja fast sanft und lächelte mich an. Und irgendwas in mir regte sich. Mein Herz hämmerte laut in meiner Brust. Und ich war zufrieden. „Werdet ihr ihr zu Ehren eure Schwerter erheben?“, fragte Kodlak in die Runde und ich sah wie Aela lächelte. Auch Skjors Mundwinkel zuckten, nur Vilkas starrte so mürrisch wie eh und je. „Sie ist bereit, das Blut ihrer Feinde zu sehen“, sprach Farkas und nickte mir sachte zu. „Und werdet ihr eure Krüge in ihrem Namen erheben?“, stellte er die nächste Frage, an alle. Alle nickten ruhig, doch nur einer erhob die Stimme. Nämlich Farkas. „Ich würde als erster das Lied des Triumphes singen, während unsere Met-Halle in ihren Geschichten schwelgt“, hauchte er in die Stille hinein und ich strich mir gerührt eine Haarsträhne hinter das Ohr. Seine Worte berührten mich einfach, brachten mich sogar für einen Moment in Verlegenheit. „Dann ist das Urteil dieses Zirkels nun gefällt. Ihr Herz schlägt mir der Wildheit und Tapferkeit, die die Gefährten seit den fernen Tagen grüner Sommer vereint. Lasst es mit den unseren schlagen, auf dass ihr Echo von den Bergen widerhallen und unsere Feinde mit Furcht erfüllen möge“, sprach nun wieder Kodlak und lächelte mich stolz an. „So soll es sein“, sprachen Farkas, Vilkas, Aela und Skjor wie aus einem Mund. Dann machten sich alle auf und gingen Richtung Hintereingang, der Methalle. Farkas hielt noch kurz inne, legte seine Hand auf meine Schulter und grinste mich, wie ein kleiner Junge an. „Willkommen, Schwester“, murmelte er leise und ich legte meine Hand auf seine. „Danke Bruder. Auch für Eure Worte, während der Aufnahme“, flüsterte ich zurück und drückte kurz seine Hand. Dann grinste er noch breiter und ging ebenfalls rein. Isbjorg öffnete wieder ihre Augen und grinste breit. „Und so war ich nun ein festes Mitglied in Jorrvaskr“, erzählte sie und schwelgte in Erinnerungen. „Farkas Worte haben dich ja schwer beeindruckt“, murmelte Marco und grinste selig. Is nickte daraufhin begeistert auf und Marco sah, einen leichten Rotschimmer, der sich auf ihre Wangen legte. „Ja. Nach diesen Worten, habe ich mich das erste mal richtig zu ihm hingezogen gefühlt. Seit dem, wollte ich auch nur noch ihn als Schildbruder an meiner Seite haben. Zumal er sich eh größtenteils sehr gelangweilt hat. Denn die Aufträge, die bei den Gefährten rein kamen, waren auch nicht so die Masse. Und ihm kam das gerade recht, mich zu begleiten. Denn auf mich wartete ein noch größeres Abenteuer, als es Jorrvaskr je bieten konnte. Monatelang zogen wir Seite an Seite durch Himmelsrand und irgendwann verstanden wir einander auch ohne Worte. Wann letztendlich die Gefühle kamen, weiß ich nicht mehr. Irgendwann war es einfach so. Aber jetzt brauch ich erst einmal was zu Essen. Ich sterbe vor Hunger. Ich erzähl dir später den Rest“, murmelte Isbjorg, streckte sich kurz und stand dann langsam auf. Stets darauf bedacht, sich nicht weh zu tun. Denn jetzt wo Law die Fäden gezogen hatte, taten ihre Wunden sogar noch mehr weh. „Wurdest du selbst auch zum Werwolf?“, fragte auf einmal Marco und Isbjorg blickte ihn eindringlich an. Vorsichtig nickte sie. „Aber das ist eine andere Geschichte. Die erzähl ich dir später weiter“, sprach sie und Marco nickte. Und gemeinsam verließen sie ihr Zimmer. Marco begleitete sie zur Küche, denn im Speisesaal befand sich zu der Zeit nichts Essbares. 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