Himmelskind von EvilKiss ================================================================================ Kapitel 27: Abschied -------------------- „Was sollte das denn?!“, zischte Marco Elena an, die nur belustigt zwinkerte. „Entschuldige, ich konnte mich einfach nicht beherrschen“, lachte sie leise. Marcos Blick hingegen durchbohrte sie immer noch wütend und sie schluckte. „Dann solltest du das schleunigst lernen!“, knurrte er und sie zuckte zusammen. „Ansonsten muss ich annehmen, dass du nur hier auf dem Schiff bist, um dich an mich heran zu schmeißen! Und das wäre sicherlich keine Bereicherung für die Crew, wie Vater sagte. Zügel dich hier in Zukunft, sonst wird es Konsequenzen haben“, stauchte er sie weiter zusammen und es zeigte deutlich Wirkung. Elena senkte traurig den Blick, ließ die Schultern hängen und nickte. Sie atmete tief ein und blickte ihm dann stur in die Augen. „Ich werde in Zukunft nicht mehr so aufdringlich sein. Aber aufgeben werde ich so schnell auch nicht“, flüsterte sie gekränkt und verließ zügig seine Kajüte. Er hingegen, blickte ihr kopfschüttelnd hinterher. „Weiber!“, zischte er und knallte seine Tür zu. Murrend warf er nun einen Blick auf den neuen Divisionsplan, seufzte leise und ging zum Schreibtisch. „Ihr macht mich wahnsinnig!“, murmelte er und dachte an die beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dann schnappte er sich einen Stift und fing nachdenklich an, die Pläne auszufüllen. Was ihm dieses mal besonders schwer fiel, denn seine Gedanken driftete immer wieder ab. ~ Bebend vor Zorn stampfte Isbjorg durch die Gänge des Schiffes. Jede Tür die sie durchqueren musste, wurde weder normal geöffnet, noch aufgestoßen. Isbjorg trat die Türen direkt ein. Sie war sich zwar bewusst, dass sie deswegen sicher eine menge Ärger von Whitebeard kriegen würde, aber es war ihr derzeit egal. Türen waren nun einmal ihr natürlicher Feind, wenn sie so viel Wut im Bauch hatte. Als sie gerade die Tür zum Speisesaal aufgetreten hatte, liefen ihr Ace und Thatch über den Weg, doch „begrüßte“ sie die beiden nur mit einem Geräusch, welches wie eine Mischung aus Knurren und Fauchen klang und die beiden somit davon abhielt, Isbjorg anzusprechen. Perplex starrten die beiden ihr hinterher. Nun trat sie die Tür zum Deck auf und stampfte weiter, mit vor Zorn gerötetem Kopf. Vor Whitebeard machte sie halt, atmete tief ein und blickte ihm trotzig ins Gesicht. „Ist was passiert? Du siehst etwas wütend aus“, murmelte der Alte und öffnete eine Sakeflasche. „Nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest. Ich wollte dir nur sagen, dass ich alle Pläne verteilt habe“, presste sie die Worte zwischen ihren Zähnen hervor und drehte sich auf dem Absatz herum, nachdem Whitebeard anerkennend genickt hatte. „Ach noch was“, murmelte sie und blickte über ihre Schulter zu ihm. Ärgerlich zuckten ihre Augenbrauen. „Es war deine Entscheidung, wegen diesem Sumpfhuhn. Das muss ich akzeptieren. Ich hoffe nur für dich, dass du es nicht eines Tages bereust“, schnaubte sie und marschierte weiter. Fragend hob der Alte die Augenbrauen und blickte ihr hinterher, wie sie von Deck ging. Als Isbjorg den Kai betrat, verschränkte sie seufzend die Arme vor der Brust und schlenderte nachdenklich am Hafen entlang. »Idiot! Und diese dämlich Pute macht auch nichts als Ärger. Na da haben sich ja zwei gefunden«, murrte sie in Gedanken und wich einer Kiste aus, die derzeit vermehrt am Hafen standen. Denn viele der noch anwesenden Banden, bereiteten ihre Abreise vor. „Hey Prinzessin. Schon wieder auf den Beinen?“, ertönte eine vertraute Stimme und Isbjorg blickte auf. Jetzt wusste sie auch, wessen Kiste sie fast umgerannt hatte, denn sie stand direkt neben der Death, Laws U-Boot. Und am Kai stand niemand geringeres, als der attraktive Doktor höchstselbst, der gerade die Ladung checkte. „Oh, hallo“, flüsterte sie und musterte ihn betrübt. Sie fragte sich, ob er noch sauer auf sie war, wegen der Abfuhr im Krankenzimmer. „Ja, deine Salbe hat wahre Wunder bewirkt“, fügte sie noch hinzu und lächelte schüchtern. „Aber zufrieden siehst du trotzdem nicht aus“, stellte er fest und ging zu ihr herüber. „Ach, nichts besonderes. Elena ging mir nur auf die Nerven“, nuschelte sie und wich seinem Blick aus. Er hingegen hob fragend eine Augenbraue und studierte ihr Gesicht, welches sich von ihm abgewendet hatte. Dann lachte er schallend auf. „Ich bin nicht sauer auf dich, falls du das denkst. Oder gibt es einen anderen Grund, warum du mir ausweichst?“, fragte Law und grinste schelmisch, weil sie ihn verblüfft anblickte. „Nein“, murmelte Isbjorg und musste ebenfalls grinsen. „Hast du überhaupt schon was gegessen? Du siehst hungrig aus“, fragte er und erschrocken riss Is die Augen auf. Dann schüttelte sie überrascht mit dem Kopf. „Nein, habe ich nicht. Jetzt wo du es sagst...“, flüsterte sie und wie auf Kommando knurrte ihr Magen, was ihr erneut das Blut in den Kopf schießen ließ. „Was hält denn unsere Schöne davon, wenn ich sie zum Essen bei mir einlade?“, fragte Law und hielt Isbjorg seinen Arm entgegen. Lachend ergriff sie diesen und die beiden betraten die Death. „Bepo. Geh in die Kombüse und sorge dafür, dass Isbjorg und ich ein abwechslungsreiches Mittagessen kriegen. Dazu eine Flasche von dem guten Southblue Wein“, kommandierte Law den weißen Kampfbären, der loyal salutierte und Richtung Küche davon lief. „Mittagessen am späten Nachmittag? Aber Herr Doktor. Meinst du wirklich, Alkohol ist in meiner jetzigen Situation zu empfehlen?“, lachte die blonde Nord und schmiegte sich an seinen Arm. „Zu viel jedenfalls nicht. Aber ich belebe dich schon wieder, wenn es dich aus den Socken haut“, murmelte er und hielt ihr die Tür zu seiner geräumigen Kajüte auf. Dankend trat sie ein und nahm auf dem Sofa platz. „Na da wird dein Kommandant gar nicht erfreut sein, dass du schon wieder bei mir bist. Und das auch noch alleine“, murmelte Law, grinste keck und für einen Moment, blitzten seine Augen triumphierend auf. „Ach der... Er kann mir mal mit Schwung den Buckel runter rutschen!“, knurrte Isbjorg und überrascht lachte Law auf. „Außerdem kriegt er das sowieso nicht mit. So wie Elena gerade an ihm klebt, sind seine Gedanken ganz woanders“, murmelte sie und grinste breit. Auch wenn das Grinsen nicht zu ihrer Stimmung passte, war es gut gespielt. Denn Law stimmte mit in das Grinsen ein und vertiefte somit das Thema nicht weiter. Kurze Zeit später klopfte es auch schon an Laws Tür und Bepo trug ein großes Tablett herein. Auf dem Tablett befand sich leckeres Essen, zwei saubere Weingläser und zwei Flaschen Wein. „Mhh... Das riecht gut. Danke Bepo“, murmelte Isbjorg und geschmeichelt nickte der Bär. ~ Nach dem Essen streckte sich Isbjorg ausgiebig und lehnte sich an. Zufrieden streichelte sie über ihren gefüllten Bauch und lachte auf. „Das war gut. Der Wein ist übrigens köstlich“, sagte sie und zufrieden nickte Law. „Wann reist ihr eigentlich ab?“, fragte sie nun und er senkte den Blick. „Morgen“, murmelte er und Is nickte betrübt. Dann stand sie auf und schlenderte durch seinen Raum. Law beobachtete sie, fast wie ein Falke, der seine Beute beobachtete. „Meinst du, wir sehen uns irgendwann wieder?“, fragte sie und in ihrer Stimme schwang eine Spur Traurigkeit. Sie hatte sich in der kurzen Zeit, einfach zu sehr an ihn gewöhnt. „Ach natürlich sehen wir uns wieder. Und ich wette genau dann, wenn wir beide es am wenigsten erwarten. Die Welt ist klein“, murmelte er und stand ebenfalls auf. Isbjorg drehte sich um und erblickte einen großen Spiegel, der an der Wand hing. Sie musterte sich, griff an ihre Hüfte und kniff in den Speck, der sich die letzte Zeit dort angesammelt hatte. Dann seufzte sie. „Wann denkst du, kann ich wieder mit dem Training anfangen?“, murmelte sie fragend und Law schlenderte zu ihr herüber. Er stellte sich hinter sie und musterte sie über den Spiegel. Dann legte er seine Hände auf ihre Schultern und taste ihre Muskeln ab. Als er eine Verspannung entdeckte, nahm er sich dieser an und massierte leicht Isbjorgs Schultern. „Schon dich noch eine Woche, dann kannst du anfangen wieder zu trainieren. Aber nicht gleich in die Vollen gehen. Dosiertes Training ist hier angesagt“, erklärte er und fröhlich nickte sie. Dann neigte sie den Kopf nach rechts, denn Law hatte auf der linken Schulter eine Verspannung entdeckt, die er ihr sanft weg knetete. Isbjorg schloss entspannt die Augen, auch wenn sie insgeheim zugeben musste, dass Thatch besser massieren konnte. Aber das würde sie Law niemals sagen, denn sie genoss es einfach von ihm angefasst zu werden. Zumal er es erfolgreich geschafft hatte, ihre Gedanken von Elena und Marco fern zu halten. Plötzlich strich er ihr Haar nach hinten, nur um es ihr dann über die rechte Schulter zu legen. Dann beugte er sich nach unten. Seine Nase strich ihren Hals entlang, nach oben und er atmete ihren angenehmen, sauberen Duft ein. Neugierig beobachtete sie ihn. Seine Nase strich ihre Wange entlang, zu ihrem Ohr. Kurz zuckte Isbjorg, denn es kitzelte, doch blieb sie stumm und beobachtete ihn weiter. Schließlich hielt seine Nase, an ihrem Haaransatz über dem Ohr an. Sie hörte seinen leisen Atem und es jagte eine Gänsehaut über ihren Körper. „Sieh nur wie schön du bist“, hauchte er ihr ins Ohr und sie sah, wie ihre Wangen rot anliefen. „Was hast du mit mir vor, Herr Doktor? Ich hoffe doch keine unanständigen Sachen?“, fragte sie leise und grinste frech. Seine Augen blitzten keck auf, er packte sie am Arm und drehte sie mit Schwung herum, so dass sie sich nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber standen. „Das würde mir doch niemals einfallen“, hauchte er ihr zu und strich ihr mit dem Daumen über die Lippen. Isbjorg lächelte auf, trat einen Schritt näher und ließ ihren Zeigefinger über seine Brust kreisen. Dann neigte sie ihm langsam den Kopf entgegen und blickte ihn herausfordernd an. „Ach wirklich? Was denn dann?“, fragte sie und biss sich auf die Unterlippe. Auch er beugte sich ein Stück vor und grinste nun noch breiter. „Was du willst.“ „Na wenn das so ist. Ich könnte etwas Entspannung vertragen und einfach mal abschalten. Fällt dir da etwas ein, Herr Doktor?“, flüsterte sie und in ihren Augen blitzte eine Lust auf, welche Laws Blut so langsam in Wallung brachte. „Allerdings“, murmelte er, zog sie an sich und ehe noch einer ein Wort wechseln konnte, küsste er sie innig. Isbjorg war zwar nicht mit dieser Absicht zu ihm gekommen, noch hatte sie überhaupt gedacht, dass es jemals so weit zwischen den beiden gehen könnte, doch war sie ganz und gar nicht abgeneigt. Im Gegenteil. All die Jahre nach Farkas Tod, war sie viel zu sehr mit sich, mit ihrer Trauer und ihrer persönlichen Mission beschäftigt, als dass sie auch nur einen Gedanken an einen anderen Mann, als ihren Farkas, verschwendet hatte. Und plötzlich spürte sie einen tief sitzenden Hunger in sich, der sie fast um den Verstand brachte. Aus diesem Grund erwiderte sie seinen leidenschaftlichen Kuss, löste sich aber aus seiner Umarmung, legte ihre Hände auf seine Brust und drückte ihn bestimmend nach hinten. Als sie ihn so weit geführt hatte, dass Law mit dem Rücken zum Bett stand, löste sie auch den Kuss auf und schubste ihn aufs Bett. „Na, aber hallo“, sprach er grinsend und Isbjorg krabbelte auf ihn. Laws Hände griffen nach ihr, wollten sie berühren. Am liebsten überall. Doch Isbjorg packte seine Handgelenke und drückte seine Arme auf das Bett. Sie schüttelte belustigt den Kopf. Dann gruben sich ihre Hände unter sein Shirt und schoben es langsam nach oben. Keck grinsend, beobachtete sie dabei seine Mimik. Is rutschte ein Stück nach hinten, beugte sich vor und küsste seinen Bauch. Während ihre Lippen sich einen Weg nach oben bahnten, schob sie auch sein Shirt weiter nach oben. Dann spürte sie, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten und er sich ein Stück nach oben stemmte. Das ließ sich Isbjorg auch nicht zweimal sagen, schob das störende Kleidungsstück über seinen Kopf und beförderte es in die nächst beste Ecke. Sie küsste seine Brust und sah, wie er langsam eine Gänsehaut bekam. Triumphierend lächelte sie auf. Sie legte ihre Arme neben seinem Kopf ab, vergrub ihre Hände in seinem Haar und küsste seinen Hals. Ihre Zunge strich über seinen Kehlkopf weiter nach oben, bis zum Kinn. Sie blickte ihm in die Augen, küsste sein Kinn und beugte sich über ihn. Etwa einen halben Zentimeter über seinem Mund hielt sie inne und schmunzelte. Auch Law beugte sich hoch und wollte sie küssen, doch sie wich ihm aus. Dann grinste sie noch breiter. „Fass mich an“, flüsterte sie so leise, dass sie erst nicht sicher war, ob er das überhaupt gehört hatte. Doch spürte sie plötzlich Laws Hände am Rücken. Er reckte sich hoch, küsste sie innig und strich ihr dabei über den Po. Dann ließ er seine Hände über ihren Rücken nach oben gleiten und schob ihr Top mit. Is setzte sich auf und er zog ihr das Top über den Kopf. Eingehend musterte er ihren Körper. Er kannte diesen zwar schon, aufgrund seiner Behandlungen, aber da sah er ihren Körper nur aus den Augen eines Arztes. Doch jetzt sah er sie aus den Augen eines Mannes und konnte seine Erregung kaum noch zurück halten. Er musterte ihre blasse Haut, die mit der ein oder anderen Narbe bestückt war, was sie aber keinesfalls verunstaltete. Sie passten sogar zu ihr. Dann ihr wohlgeformter Busen, welcher noch in ihrem dunkelblauen BH gehüllt lag, der ihrer Weiblichkeit sehr schmeichelte. Laws Blick fiel auf ihre schmalen Schultern, die ein bisschen von der Sonne gerötet waren, dann auf ihren zarten Hals und letztendlich auf ihr hübsches Gesicht. Auch wenn Isbjorg von ihrer Statur eher zart wirkte, strahlte auch in diesem Moment ihr Gesicht eine Härte und Sturheit aus, die eigentlich gar nicht zu ihrer restlichen Erscheinung passte. Und trotzdem hatten genau diese harten Gesichtszüge von Anfang an, auf Law eine unheimliche Anziehungskraft gehabt. Er fasste sie an der Hüfte, rückte sie zurecht und setzte sich auf. Law küsste die freie Haut zwischen ihren Brüsten, grinste und wuchtete sie von sich herunter, so dass sie nun auf dem Rücken lag. Seine Hand streichelte ihr über die Brust, vorsichtig über den Verband an ihrem Bauch, über die Hüfte und über den Oberschenkel nach unten. Isbjorg fingerte währenddessen an seiner Hose herum, öffnete ihm den Gürtel und kämpfte mit dem Knopf. Er hingegen bahnte sich gerade einen Weg zu ihrem Rücken und öffnete ihren BH, woraufhin Is lachen musste. Fragend blickte er in ihr fröhliches Gesicht. „Du bist talentiert. Ein Mann, der beim ersten Versuch schon den BH auf kriegt“, kicherte sie und ließ Law sie weiter entkleiden. Er grinste nur und half ihr bei seiner Hose, die sich als wirklich störrisch erwiesen hatte. ~ Law lag neben ihr und betrachtete ihren nackten Körper. Isbjorg hingegen hörte ein deutliches, erregtes Knurren, welches aus seiner Kehle drang und er drehte sich über sie. Er beugte sich vor, küsste ihre Brust und streichelte ihr über den Oberschenkel, in Richtung Flanke. Is fasste seinen Kopf und zog ihn zu sich. Stürmisch küsste sie ihn und biss ihm kurzzeitig auch sanft auf die Unterlippe, was ihm durchaus gefiel. „Denk bitte an meine Wunden“, hauchte sie ihm zu und er nickte. Law konnte es noch gar nicht richtig fassen, dass er sie jetzt wirklich in seinem Bett liegen hatte. Und er müsste lügen, wenn er behaupten würde, er wäre nicht stolz darauf. Zumal Isbjorg für ihn nicht irgendeine Frau war, die man einfach so verführen konnte und fertig. Er mochte sie, auf ihre spezielle Art. Für ihn würde sie nie irgendeine beiläufige Bettgeschichte sein, sondern eher eine Art Abenteuer. Und er hoffte wirklich, sie eines Tages wieder zu sehen. Law blickte ihr ins Gesicht. Er sah, wie ihre Wangen gerötet waren, die Lippen ein zartes Lächeln zierten und zuletzt noch dieses leidenschaftliche, sowie sehnsüchtige Glänzen in ihren Augen. Er streichelte ihr über die Wange und vergrub seine Hand in ihrem Haar. Dann spürte er, wie sie ihm bereitwillig die Schenkel öffnete und er beugte sich weiter vor. ~ Schläfrig und erschöpft lag Isbjorg in Laws Armen. Sie kämpfte gegen den Schlaf an und ließ deswegen ihre Finger auf seiner verschwitzten Brust kreisen. Zufrieden gähnte sie und spürte Laws Nase, die sich in ihr Haar gewühlt hatte und ihren Duft einatmete. „Geht es dir gut? Du bist auf einmal so still“, fragte Law leise und brummte entspannt. Is drehte ihren Kopf nach oben und blickte ihn an. Selig lächelte sie und atmete tief ein. „Ich bin einfach nur entspannt und genieße“, flüsterte sie müde und er nickte leicht. „Hast du auch Durst?“, fragte er und langsam nickte sie. Law presste ihr einen Kuss auf die Stirn und schälte sich aus ihrer Umarmung. Dann streifte er seine Bettdecke bei Seite und stieg aus dem Bett. Isbjorg warf einen flüchtigen Blick zum Bullauge und musste erschrocken feststellen, dass es schon tiefe Nacht war. Kurz musste sie an ihre Crew Kollegen denken und hoffte, dass sie sich keine Sorgen machten. Doch vergaß sie diese Gedanken sofort, als sie zu Law blickte, der nackt durch den Raum schlenderte. Intensiv beobachtete sie ihn, grinste schief und Law hörte sie leise Gurren. Überrascht blickte er zu ihr, sah ihren Blick und grinste frech. „Na Prinzessin? Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er und öffnete die zweite Weinflasche. „Allerdings. Beeil dich mal und komm endlich wieder her“, forderte sie kleinlaut und zog einen gespielten Schmollmund. Leise lachend, schenkte er Wein in die beiden Gläser und schlenderte besonders langsam zu seinem Bett zurück. Theatralisch seufzte Is auf. „Du bist gemein“, murrte sie und er lachte schallend auf. „Ich weiß“, murmelte er und reichte ihr ein Glas. Dann krabbelte er zurück in das Bett und hielt ihr sein Glas entgegen. Is setzte sich auf und sie stießen an. Gemütlich tranken sie den Wein. Und obwohl sie sich die meiste Zeit anschwiegen, spürte man deutlich, wie die beiden derzeit genau auf einer Wellenlänge lagen. Eine friedliche und entspannte Ruhe umgab die beiden Law drehte seinen Kopf in ihre Richtung und musterte sie kurz. Dann grinste er spitzbübisch auf. „Ich weiß ja nicht wie es mit dir ist, aber mein Hunger ist noch nicht gestillt“, murmelte er belustigt und Is lachte auf. Sie drehte sich nach rechts und stellte ihr halbvolles Glas auf den Nachttisch. Dann drehte sie sich zu Law um, nahm ihm sein Glas weg und stellte es ebenfalls ab. Als sie wieder die Hände frei hatte, legte sie ihm sanft diese an den Hals und zog ihn vorsichtig, aber bestimmend zu sich und legte sich hin. Law warf die Decke über die beiden und tastete mit der Hand, nach der Nachttischlampe, fand sie und knipste das Licht aus. ~ Marco schreckte im Schlaf hoch. Seine Atmung ging schwer und er tastete sich verstört sein Gesicht ab. Kopfschüttelnd strich er sich durch die Haare und stand auf. Langsam ging er ins Bad, machte das Licht an und ging zu seinem Waschbecken. Ein Blick in den Spiegel, ließ ihn erleichtert aufatmen und er war sich nun sicher, nicht mehr zu träumen. Vorsichtig wischte er sich den Schweiß von der Stirn, ließ Wasser in das Waschbecken und wuscht sich gründlich das Gesicht, mit dem kalten Wasser. >Das war nur ein Traum. Ein ziemlich dummer Traum...<, murrte er in Gedanken und schüttelte kräftig den Kopf. Dann blickte Marco erneut in den Spiegel und dachte über seinen Traum nach. Er träumte von Isbjorg. Sie saß auf einem Bett und war nur in eine dünne, weinrote Decke gehüllt. Mit einem lustvollen Blick musterte sie ihn. Sie spielte mit einer ihrer Haarsträhnen und drehte diese zwischen den Fingern, während der Zeigefinger der anderen Hand, ihn zu sich lockte. Er ging auch zu ihr, beugte sich zu ihr und drückte sie auf das Bett. Dann krabbelte er zu ihr unter die Decke und liebkoste sie. Doch dann blickte er auf, sah einen Spiegel und das grinsende Spiegelbild. Aber es war nicht sein Spiegelbild, sondern das von Law. Und dort endete der Traum auch schon, denn Marco schreckte hoch. Nachdenklich ging er zurück in seine Kajüte. Dort warf er einen skeptischen Blick auf sein Bett und schüttelte nur leicht den Kopf. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken und er blickte zur Uhr, die kurz nach vier Uhr morgens anzeigte. Leise seufzend ging er zu seiner Kommode, zog eine frische Hose heraus und streifte sie sich über. Dann suchte er sich ein frisches Hemd, zog es ebenfalls an und zusätzlich noch eine dünne Jacke. Denn durch die Müdigkeit, fröstelte es ihn etwas. Mit einem schlurfenden Gang, verließ er seine Kajüte und wollte zum Unterdeck, in die Kombüse, um sich erst einmal einen Kaffee zu machen. Doch an der Kreuzung, wo es unter anderem in die Crew Flure ging, hielt er inne und blickte in diesen. Er dachte wieder an seinen Traum. Und dann wurde ihm bewusst, dass er am gestrigen Tag, Isbjorg gar nicht mehr gesehen hatte. Nachdem sie so überraschend in seine Kajüte geplatzt war und zornig davon rauschte, war sie wie vom Erdboden verschluckt. Weder beim Abendessen, noch Abends auf dem Deck, hatte er sie noch einmal gesehen. Er änderte seinen Plan und ging durch die Mannschaftsgänge, bis er vor Isbjorgs Tür halt machte. Er musterte ihre Tür, die man sofort erkannte, denn in Isbjorgs Langeweile, hatte sie diese etwas verschönert. In präziser Handarbeit, hatte sie mittig der Tür, das Bild eines verzierten Hammers hinein geritzt. Sie erklärte ihm, nachdem es fertig war, dass das ein Symbol wäre, für einen der Götter, den sie anbetete. Das Bild zeigte Talos Hammer. Er seufzte ganz leise und hielt sein Ohr an die Tür. Doch dahinter war es totenstill. Allmählich bekam er ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust und seine Fantasie ging mit ihm durch. Vor seinem inneren Auge sah er sich, wie er ihre Tür aufstieß und dahinter nur einen leeren Raum vorfand. Einen Raum, in dem nicht nur Isbjorg fehlte, sondern auch ihre ganzen Sachen. Er spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte und er bekam auf einmal Angst, dass sie Laws Angebot doch angenommen hätte und die Crew in einer Nacht und Nebelaktion verlassen hatte. Marco atmete tief ein, griff ihre Türklinge und drückte diese ganz langsam herunter. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt, so dass sein Kopf durch passte. Er streckte seinen Kopf durch den Spalt, kniff die Augen zusammen und blickte sich um. Ihm fiel Isbjorgs Schwert auf, welches im Waffenständer steckte. Dämmerbrecher, nannte sie es. Die leuchtende Kugel, erhellte ganz schwach den Raum und er erkannte, nachdem sich seine Augen daran gewöhnten, dass die Kajüte zwar leer war, aber all ihre Sachen noch da waren. Erleichtert atmete Marco aus, doch fiel ihm dann auf, dass ihr Bett vollkommen unberührt war. Und er kannte Isbjorg. Sie machte morgens nie ihr Bett, sondern stand einfach auf und ließ es den halben Tag einfach zerwühlt liegen. Erst im Laufe des Tages, erledigte sie diese Aufgabe. Wenn überhaupt. Nachdenklich verzog er das Gesicht und fragte sich, wo sie die ganze Nacht über war. Er glaubte zwar nicht, dass ihr etwas passiert sei, denn immerhin wurde die Insel gut bewacht, aber es ließ ihn doch nicht in Ruhe. Schließlich zuckte er mit den Schultern. Es hatte keinen Zweck, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Also kam er einfach zu dem Entschluss, dass sie sich oben in der Stadt ein Zimmer gemietet hatte. Und so schloss er ihre Tür wieder und ging zu seinem eigentlichen Ziel davon. Die Kombüse. ~ Die Sonne stand schon hoch am Himmel und war mittlerweile soweit herum gekommen, dass sie mit ganzer Kraft in Laws Kajüte schien und ihn an der Nase kitzelte. Murrend öffnete er die Augen, kniff sie aber so gleich wieder zusammen, denn die Sohne strahlte ihm hell ins Gesicht. Er rieb sich mit einer Hand den Schlaf aus die Augen und blickte nach rechts. Dort lag Isbjorg, auf dem Bauch und ihre blonde Mähne hing zerzaust in ihrem Gesicht, welches in seine Richtung gedreht lag. Er hörte sie leise schnarchen und schmunzelte auf. Dann blickte er auf die Uhr und musste erschrocken feststellen, dass es schon nach elf war. Ein Seufzen konnte er nicht mehr unterdrücken, denn er musste sie jetzt wecken. Sie wollten am frühen Nachmittag abreisen und es gab noch viel zu tun. Er streichelte ihr mit der flachen Hand über den Rücken, strich ihr dann das Haar aus dem Gesicht und streichelte ihr die Wange. Murrend kniff sie die Augen fester zu und öffnete sie dann langsam. Verschlafen blickte sie zu ihm hoch. „Was is´?“, nuschelte sie schlaftrunken und Law grinste. „Wir müssen langsam mal aufstehen. Meine Crew und ich, haben noch viel zu tun, bevor wir in See stechen“, erklärte er ruhig und Isbjorg verzog das Gesicht. „Nein“, maulte sie und zog sich die Decke über den Kopf. „Doch“, konterte er belustigt und zog ihr die Decke weg. Als er ihren nackten Körper sah, seufzte er erneut und zog ein leidendes Gesicht. „Wenn ich doch nur etwas mehr Zeit hätte“, murrte er leise und streichelte ihr über den Po. „Aber leider habe ich das nicht. Meine Crew ist bestimmt schon ungeduldig. Nun komm. Zieh dich langsam mal an, ich gehe derweil duschen“, sprach er leise, stand auf und fischte sich frische Wäsche aus dem Schrank. Dann verschwand Law im Badezimmer und kurze Zeit später hörte man die Dusche rauschen. Murrend setzte sich Isbjorg auf und musterte verschlafen, seine Badezimmertür. Dann zuckte sie mit den Schultern und blickte sich brummend um. Ihre Wäsche lag natürlich kreuz und quer im Zimmer verteilt. Tief atmete sie ein, schüttelte den Kopf und gähnte erst einmal herzhaft. Nach einem ausgiebigen Strecken und sich den Schlaf aus den Augen reibend, strampelte sie den Rest Bettdecke von sich und quälte sich aus dem Bett. Während sie langsam ihre Kleidungsstücke einsammelte, klopfte sie sich geistesabwesend, mit zwei Fingern auf dem Verband an ihrem Bauch, denn die Wunde juckte wie verrückt. Das Klopfen beruhigte das Ganze wenigstens ein bisschen und so zog sie sich an. Sie war überrascht, wie stabil der Verband gehalten hatte, nach dieser Nacht. Aber schmunzelnd musste sie daran denken, wie vorsichtig Law doch gewesen war. Und sofort, nachdem sie an diese Nacht dachte, schoss ihr wieder das Blut in den Kopf. Verträumt strich sie über ihren Mund, der die Nacht so oft von ihm geküsst wurde. Und nachdem sie einen Moment verträumt Löcher in die Luft gestarrt hatte, schüttelte sie energisch den Kopf. Das war doch albern, dachte sie sich. „Bist du endlich aufgestanden?“, hörte sie Laws Stimme, durch die geschlossene Badtür. „Ja“, murmelte sie zurück und sie hörte ihn leise lachen. „Gut. Warte auf mich, ich bin gleich fertig.“ Isbjorg setzte sich auf das Sofa und starrte erneut Löcher in die Luft. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann sie sich das letzte mal so entspannt gefühlt hatte. Verträumt strich sie sich die Haare nach hinten und ließ die gesamte Nacht, noch einmal in ihren Gedanken, Revue passieren. Derweil trat Law aus dem Bad, rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare trocken und musterte sie. Is hingegen, hatte ihn noch gar nicht bemerkt. Law beobachtete amüsiert, ihr Mienenspiel, welches einen Wechsel zwischen einem verträumten Schmunzeln und ihrem gewohnt, ernsten Gesichtsausdruck war. Leise schnalzte er mit der Zunge und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie erschrocken zusammen zuckte. „Sag mal, Prinzessin. Dafür, dass dich meine Annäherungsversuche abgeschreckt haben, zu mir in die Crew zu kommen, konntest du die Nacht aber gar nicht genug von mir kriegen“, murmelte er belustigt und strich sich über seinen Kinnbart. Isbjorg zuckte nur mit Schultern und lächelte ihn verschmitzt an. „Meine Ablehnung bezüglich der Crew, heißt ja nicht, dass mir deine Annäherungsversuche nicht gefallen haben. Nur das hätte niemals funktioniert, Law. Du machst mir nicht gerade den Eindruck, als wärst du ein Beziehungsmensch. Und ich bin es auch nicht. Und um einfach nur als Bettgeschichte zu Enden, wäre mir die Aussicht, dich dann aber tagtäglich zu sehen und deinem Kommando zu folgen, grausam und unfair vorgekommen. Und denk doch mal an deine Crew. Sie mögen mich zwar, aber auf kurz oder lang gesehen, wäre es irgendwann in bösem Blut geendet. Vielleicht nicht einmal bewusst. Aber sie würden sich ungerecht behandelt fühlen und hätten vielleicht gedacht, ich würde Sonderrechte genießen. Eben weil ich weder die Finger von dir, noch du von mir hättest lassen können. Und denk doch einmal noch ein Stück weiter. Was wäre, wenn wir irgendwann, irgendwo auf irgendeiner Insel gelandet wäre und dir eine hübsche junge Frau über den Weg gelaufen wäre. Eine junge Frau, die dir vielleicht deutlich gezeigt hätte, dass sie dich anziehend findet und du an ihr ebenfalls Interesse hättest. Würdest du sie dann ignorieren, bloß weil ich da wäre? Würdest du quasi deinen ganzen Lebensstil ändern, nur wegen mir?“, fragte sie und stand lächelnd auf. Law hingegen verzog nachdenklich das Gesicht und musste sich eingestehen, dass sie gar nicht so Unrecht hatte. Er würde zwar von sich nicht gerade behaupten, dass er ein Frauenheld war, aber wenn sich die Gelegenheit auf eine entspannte Nacht ergab, lebte er nun nicht gerade keusch. Außerdem war er wirklich niemand, der sich bindet, denn er schätzte seine Freiheit sehr. „Siehst du. Und ich bin niemand, der gerne teilt. Wir hatten eine wirklich schöne Nacht und ich werde sie in guter Erinnerung behalten. Und wer weiß. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder. Denn wie du so schön sagtest: Die Welt ist klein. Bis dahin sind auch sicher meine Wunden vollständig verheilt. Du wärst überrascht, wie gelenkig ich bin“, murmelte sie mit einem verspielten Lächeln und er schloss sie in die Arme. „Na da lass ich mich mal überraschen“, lachte er leise und Is küsste ihm den Hals. Entspannt schloss er kurz die Augen, doch ging er sofort in Abwehrhaltung. „Nicht. So gerne ich dir jetzt am liebsten die Kleidung vom Leib reißen würde, aber ich hab heute leider einen sehr knappen Zeitplan und ich glaube du solltest dich auch mal lieber wieder bei deiner Crew blicken lassen. Nicht dass dein dämlicher Kommandant noch anfängt zu Hyperventilieren. Ich bring dich noch raus. Bevor wir aufbrechen, komm ich noch einmal vorbei und verabschiede mich. Versprochen“, flüsterte er ihr ins Haar und geleitete sie hinaus aufs Deck. „Na gut. Dann bis später“, seufzte sie enttäuscht und verließ die Death. Sie musste sich einmal mehr schmerzlich eingestehen, dass sie ihn jetzt schon vermisste. ~ Kaum betrat Is das Deck der Moby Dick, wurde sie auch schon stürmisch in Empfang genommen. Marco stürmte auf sie zu und seine Gesichtszüge konnten sich nicht entscheiden, ob er erleichtert war, sie heil zu sehen oder ob er wütend auf sie war. „WO warst du?!“, fauchte er sie direkt an und überrascht blinzelte sie. Dann schlich sich ein seliges Lächeln auf ihre Lippen. „Hallo mein liebster Lieblingskommandant. Ja, ich freue mich auch wahnsinnig dich zu sehen und vielen Dank der Nachfrage. Mir geht es sehr gut und dir?“, hauchte sie ihm zu und lachte auf. Er hingegen hob kurz überrascht die Augenbrauen, ehe sie sich wieder zornig zusammen zogen. „Ich habe dich etwas gefragt!“, knurrte er auf und nun waren es Isbjorgs Augenbrauen, die sich hoben. „Ich würde mal sagen, ich war da, wo du nicht warst. Und ehrlich gesagt, würde ich es auch etwas gruselig finden, wenn du da gewesen wärst“, murmelte sie mit einem Unschuldsblick und musste sich unheimlich beherrschen, um nicht laut los zu lachen. „Sehr witzig! Mensch Isbjorg. Wir haben uns Sorgen gemacht“, seufzte er angestrengt und sie zuckte nur mit den Schultern. „Tut mir leid Papi, dass ich einfach so abgehauen bin. Ich bin ja auch erst Sechzehn und da gehört es sich nicht, einfach so abzuhauen. Verzeih mir, es wird nie wieder vor kommen“, murmelte sie mit einer kindlichen Stimme und Marco knurrte auf. Doch ehe er sie anschreien konnte, manövrierte sie sich an ihm vorbei und schlenderte über das Deck. „Wo willst du denn jetzt hin?!“, rief er ihr hinterher und sie warf einen Blick über ihre Schulter. „Duschen“, trällerte sie und lachte auf. Allgemein war sie bei bester Laune und strahlte mit der Sonne um die Wette, was einige Crew Mitglieder etwas beängstigend fanden. „Isbjorg!“, dröhnte plötzlich eine tiefe Stimme und sie zuckte zusammen. Denn die Stimme gehörte eindeutig Whitebeard und sie klang alles andere als erfreut. „Hallo Vater“, lachte sie beschämt auf und winkte ihm. „Kannst du mir erklären, warum von den Kommandanten Gängen bis zum Speisesaal, sämtliche Türen entweder aus den Angeln hängen, oder zersplittert am Boden liegen?“, sprach der Alte ruhig und Is schluckte. Dann spürte sie, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Nachdenklich kaute sie sich auf der Unterlippe, bis ihr eine Antwort einfiel. „Termiten!“, rief sie voller Überzeugung und Whitebeard hob eine Augenbraue. „Ja, Termiten! Und zwar solche Oschis“, rief sie weiter und breitete die Arme aus. „Wirklich fiese Dinger. Meine Tür wollten sie auch auseinander nehmen, doch habe ich ihnen gezeigt, mit wem sie sich da anlegen“, nickte sie und grinste breit. Während Whitebeard kopfschüttelnd seufzte. „Also da haben mir Ace und Thatch etwas völlig anderes erzählt“, knurrte der alte Mann und schien gar nicht erfreut über ihre Lüge. „Ihr Petzen!“, zischte sie ihren vermeintlich besten Freunden zu, die nur unschuldig zum Himmel starrten. „Du wirst dich jetzt unseren Zimmermännern anschließen und den Dreck hinter ihnen wegräumen, während sie die Schäden deines Wutausbruches beseitigen. Und sollte auch nur EINE Beschwerde von ihnen kommen, dann kannst du dich schon einmal darauf einstellen, die nächsten drei Monate das Deck zu schrubben. Und zwar täglich und alleine. Haben wir uns verstanden?!“, knurrte er wütend und erschrocken nickte Is. Wäre diese Drohung von Marco gekommen, hätte Is ihn wohl nur ausgelacht. Aber da sie von Whitebeard kam, konnte sie nicht anders, als sich nur zu ducken und zu gehorchen. Sie hatte einfach viel zu viel Respekt vor ihm. Zumal sie es schon unheimlich erschreckend fand, dass er überhaupt SO sauer war. „Es tut mir Leid, Vater“, flüsterte sie und machte sich auf, seine Anweisung zu befolgen. Zähneknirschend ging sie unter Deck, um die Handwerker zu suchen, als Sam sie begleitete. „Ach Is. Vater wäre nicht so wütend geworden, wenn du ihm einfach die Wahrheit gesagt hättest. Zumal eh jeder schon weiß, dass du so wütend wegen Marco warst. Für Vater gibt es kaum etwas Schlimmeres, als angelogen zu werden. Merk dir das für die Zukunft“, erklärte sie und Is nickte betrübt. „Aber hey. Meine Ausrede war nicht gerade unkreativ, oder?“, lachte die Nordfrau und Sam nickte grinsend. „Stimmt. Wo warst du eigentlich die ganze Nacht?“, fragte der Rotschopf und schief grinste Is sie an. „Bei Law. Aber behalte es für dich“, flüsterte sie und Sam riss überrascht die Augen auf. „Die ganze Nacht? Heißt das etwa...?“, fragte Sam, ohne die Frage überhaupt zu beenden und Is hob ihren Zeigefinger an die Lippen. „Shhh“, machte Is und zwinkerte verspielt. Ihre Divisionsfreundin hingegen, lachte laut auf. Dann legte sie einen Arm um Is und lehnte ihren Kopf an ihre Schulter. „Ich komme heute Abend mal zu dir in die Kajüte. Ich glaube du hast mir Einiges zu erzählen, nicht wahr?“, lachte der rote Teufel und Is nickte begeistert. „Gerne. Wir haben lange nicht mehr richtig geplaudert, ohne gestört zu werden.“ ~ Der späte Nachmittag rückte langsam näher und Is lungerte nach getaner Arbeit, ungeduldig auf dem Deck herum. Immer wieder glitt ihr Blick Richtung Landungssteg und sie spürte, wie sie immer aufgeregter wurde. Außerdem kämpfte sie mit ihren Gedanken, denn sie hatte Angst davor, dass das doch schwerer für sie sein würde, als sie dachte. Sie hoffte, dass es kein tränenreicher Abschied werden würde, denn das würde sie mit ihrem Stolz nicht vereinbaren können. Aber sie hasste nun einmal Abschiede. Besonders bei Personen, die ihr sehr nahe standen. Irgendwie wäre es ihr sogar lieber gewesen, wenn Law und seine Crew einfach abfahren würden, ohne sich noch einmal zu verabschieden. Es würde ihr zwar weh tun, aber dann müsste sie nicht mit dieser dummen Angst und dieser Nervosität hier sitzen und warten. Ihr Herz, welches vor Aufregung eh schon wild pochte, machte einen zusätzlichen Hüpfer, als sie plötzlich Bepo, Shachi, Penguin, Law und diverse andere Heart Piraten auf das Deck ihres Heimatschiffes treten sah. Isbjorg starrte nervös Heart Piraten an und schluckte trocken. Auch die anderen Piraten der Moby Dick, die derzeit anwesend waren, starrten Laws Bande skeptisch an, als Law vor seine Crew trat. Er blickte ruhig zu Whitebeard und nickte höflich. „Wir sind gleich wieder weg. Wir wollten uns nur verabschieden“, sprach er ruhig und der Piratenkaiser nickte. Dann widmete er sich wieder seiner Sakeflasche und unruhig stand Isbjorg auf. Vorsichtig ging sie zu ihnen und blieb dann einfach stehen. Mit ihren Handflächen, rieb sie über ihre Hose, als würde sie etwas abwischen. Denn ihre Hände waren nass geschwitzt. Law nickte seiner Crew zu und ließ ihnen somit den Vortritt. Bepo war der Erste, der sich rührte und Isbjorg fest in seine Tatzen schloss. „Pass auf dich auf, Is“, murmelte er und Is strich ihm über das weiche Fell. „Du auch auf dich, mein pelziger Freund. Lass dich nicht von Law ärgern“, kicherte sie. Als sie die Umarmung beendeten, ging Bepo zügig von Deck. Er hatte keinen besonderen Draht zu Whitebeards Crew, mit Ausnahme von Isbjorg. Noch nicht einmal zu Elena, hatte er viel Kontakt, obwohl sie sich schon Jahre kannten. Die Nächsten, die Isbjorg in die Arme schlossen, waren Shachi und Penguin. Und das gleich im Doppelpack. „Wenn wir uns das nächste mal sehen, wirst du hoffentlich wieder gesund und voller Elan sein. Pass auf dich auf“, sprachen die beiden, wie aus einem Munde, und leise lachte Is auf. „Das werde ich sicher. Passt auch auf euch auf. Die Grand Line wird immer gefährlicher, habe ich gehört“, flüsterte sie und löste sich von den beiden. Auch die anderen verabschiedeten sich von ihr, entweder mit einer Umarmung oder einem Händedruck. Für einige der Heart Piraten, war Is fast schon so etwas wie ein Mitglied, so schien es. Denn dem ein oder anderen, fiel der Abschied sichtbar schwer. Natürlich entging das auch nicht Marco und diversen anderen Whitebeard Piraten, wie Thatch und Vista, Haruta oder Sam. Auch der Rest von Laws Bande verließ nun das Schiff, nachdem sie sich auch vereinzelt von Isbjorgs Crew Kollegen verabschiedeten. Weil einige von ihnen, hatten sich wirklich gut mit Laws Mitgliedern verstanden. Law trat auf Isbjorg zu, dir nur geknickt den Kopf hängen ließ. „Hey, hey. Wer wird denn da sentimental?“, fragte Law leise und lächelte sie mild an. „Sei still, Hornochse“, murmelte sie, hob den Kopf und grinste schief. Law griff ihre Hand und hob diese hoch. Dann gab er ihren Fingerknöcheln einen Kuss. „Lass dich nicht von deinem Kommandanten ärgern und achte auf deine Gesundheit“, murmelte er und kratzte sich beschämt am Hinterkopf. Auf dem Weg zur Moby Dick, erschien ihm dieser Abschied noch einfach, doch jetzt wurde ihm deutlich klar, dass er auch keine Abschiede mochte und er hatte kurzzeitig das Gefühl, dass sich sein Magen verkrampfte. Isbjorg öffnete die Arme und er zog sie an sich, drückte sie fest und verharrte in dieser Position. Als er wieder die Augen öffnete, bemerkte er Marcos giftigen Blick und ein siegreiches Grinsen huschte über Laws Gesicht. Auch wenn der Abschied da war, befand sich der charmante Arzt noch immer im Konkurrenzkampf, und so legte er Isbjorg eine Hand auf den Hintern, streichelte behutsam darüber und ließ sie auch provokant darauf liegen. Is störte sich auch nicht daran, was Marco noch mehr in Zorn versetzte. Dann löste sich Law aus ihrer Umarmung und blickte sie an. Dabei strich er ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und seufzte. „Jetzt hau endlich ab, bevor ich wirklich noch sentimental werde“, murmelte Is und verzog wehleidig das Gesicht. Law seufzte erneut, zog sie wieder an sich und wollte es sich auch nicht nehmen lassen, sie vor allen Anwesenden noch einmal zu küssen. Dieser Kuss war weniger aus romantischer Sicht zu sehen, denn er war lediglich symbolisch für Law. Isbjorg bedeutete ihm eine Menge und so sah er diesen Kuss, eher als eine Art Revier Markierung. Er zeigte den hier Anwesenden nur zu deutlich, dass sie gefälligst die Finger von ihr zu lassen haben. Denn seiner Meinung nach, gehörte die Nordfrau ihm. Auch wenn er dies nie deutlich sagen würde, denn es war nicht typisch für seine sonstige Art und er wollte nicht, dass sein Ruf noch mehr angekratzt wurde, den er sich über die Jahre aufgebaut hatte. So albern wie das klingen mochte, aber das waren nun einmal seine Gedanken. Isbjorg verfiel in eine Starre, noch immer die Arme geöffnet und die Finger verkrampften sich. Ihr erster Impuls sagte ihr, dass sie ihn rüpelhaft von sich stoßen sollte, denn ihr war dieser Kuss erschreckend peinlich. Denn nur zu deutlich spürte sie die Blicke im Nacken. Doch so sehr sie sich vor nahm, sich dagegen zu wehren, desto wehrloser wurde sie, denn sie konnte es einfach nicht. Ihr gefiel es, auch wenn sie sich mit allen gedanklichen Mitteln dagegen wehrte, dies einzugestehen. Und dann löste sich Law von ihren Lippen, streichelte ihr noch einmal über die Wange und drehte sich dann um. Langsam ging er zum Landungssteg und ließ Isbjorg perplex stehen. Diese hingegen blickte zu Boden und kaute sich peinlich berührt, auf der Unterlippe. Trafalgar Law blieb plötzlich noch einmal stehen, denn wer wäre er denn, wenn er nicht noch einen drauf setzen würde? Und so steckte er sich die Hände in die Hosentaschen, grinste sie keck an und holte Luft. „Ach noch etwas, Prinzessin. Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, dann schneide dir doch bitte die Fingernägel. Du hast mir nämlich meinen ganzen Rücken zerkratzt“, rief er ihr entgegen und ging von dannen, zu seinem U-Boot. Isbjorg blickte geschockt auf und für einen Moment, blieb ihr das Herz stehen. Dann schoss ihr mit aller Kraft, das Blut in den Kopf und sie keuchte auf. Am liebsten wollte sie jetzt im Erdboden versinken und nie mehr auftauchen. Denn sie würde jetzt die nächste Zeit keine Ruhe auf dem Schiff finden. Gerüchte, Gerede und neckende Sprüche, würden sie die nächsten Wochen wohl auf Schritt und Tritt begleiten. Marco hingegen knirschte unaufhörlich mit den Zähnen. Er hatte das Gefühl, dass sich ein Seil um seinen Hals geschnürt hatte und jemand würde es langsam immer fester ziehen. Plötzlich legte sich ein Arm um Is und geschockt blickte sie in das breit grinsende Gesicht, von Thatch. Mit seiner freien Hand hob er seinen Zeigefinger und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch da spürte er auch schon schmerzhaft Isbjorgs Ellenbogen zwischen den Rippen. „Kein Wort! Ich will kein verdammtes Wort hören! Nicht einmal ein Piep! Haben wir uns verstanden?!“, drohte sie giftig und mit schmerzverzerrtem Gesicht, nickte ihr bester Freund, die Lippen fest aufeinander gepresst. „Gut“, nuschelte sie, befreite sich aus seinem Griff und huschte mit eisigen Blick und glühenden Wangen, Richtung Bug. Sie sah, wie die Death den Anker lichtete, und sich langsam in Richtung offenes Meer manövrierte. Noch war sie nicht untergetaucht und Law stand auf dem kleinen Deck. Ernst musterte er die Nordfrau, die nur dastand, ihn anstarrte und die Arme um sich geschlungen hielt. Wie sie doch Abschiede hasste. Law hob seine Hand und winkte ihr ein letztes Mal, was sie geknickt erwiderte, auch wenn sie versuchte fröhlich zu sein und sich zu einem Lächeln zwang. Dann ging er unter Deck und sobald die Tür fest verriegelt war, tauchte die Death ab und war nach einigen Augenblicken nicht mehr zu sehen. Eine Weile starrte sie noch auf das offene Meer, bis sie letztendlich seufzte, sich umdrehte und erstaunt feststellte, wie die meisten der Blicke noch immer auf ihr lagen. Beleidigt schnaubte sie und rauschte davon. Sie wollte nur noch in ihre Kajüte und alleine sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)