Die Lücke in meinem Leben von King_of_Sharks (~ YuKa ~) ================================================================================ Kapitel 2: Schuld ----------------- Viel Spaß beim Lesen, Banane! „Nein“, er schüttelte wieder den Kopf und stand auf. „Kai?“, fragte Rei nun unsicher. „Ich geh schlafen“, erwiderte Kai und machte sich daran, den Raum zu verlassen. „Aber es ist erst kurz nach acht…“, setzte Rei ihm entgegen, aber Kai reagierte nicht darauf und lief einfach weiter. Er wollte jetzt alleine sein, denn das Gespräch eben mit Rei hatte ihn daran erinnert, wie unverschämt er sich ihm gegenüber die letzten Jahre über verhalten hatte. „Aber er hat sich auch nicht gerade besser verhalten“, versuchte Kai sich selbst sein schlechtes Gewissen zu nehmen. Aber er wusste, dass er immer versucht hatte mit ihm zu reden und sich wieder mit ihm anzufreunden, was letztendlich auch funktioniert hatte, irgendwie. Kai hatte ihn die ganze Zeit über ignoriert und ihm die kalte Schulter gezeigt, aber nicht weil er ihn nicht leiden konnte, sonder weil er unsicher war, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Als er in seinem Zimmer, das er sich mit Rei teilte, angekommen war, ließ er sich sogleich aufs Bett fallen. Natürlich hatte er noch nicht vor schlafen zu gehen, aber im Moment sollte ihn niemand stören, nicht einmal Rei. Nach einigen Minuten hielt er die Stille nicht mehr aus und stellte den CD-Player an und es ertönte die Musik von Reis `Owl City´ CD. „Ach nö, das hat mir gerade noch gefehlt…“ Er nahm die CD raus, steckte sie ordentlich in ihre Hülle und kramte eine seiner `Rammstein´ Alben hervor. „Ja, `Herzeleid´ ist momentan wohl am besten“, entschied er. Dann legte die CD ein und drückte auf `Play´. Rei war unterdessen wieder nach Draußen gegangen und teilte den anderen mit, dass es jetzt Zeit wäre ins Haus zu gehen. Murrend brachen Daichi und Tyson ihr Match ab und gingen mit den anderen zusammen ins Haus. „Ach übrigens: Was hälst du davon, wenn ich dir die Nudeln von heute Mittag noch mal warm mache?“, sagte Rei, an Tyson gewandt. Dessen Augen begannen mit einem Mal zu funkeln und er rannte völlig begeistert ins Esszimmer und reif: „Los Rei, beeil dich! Ich sterbe sonst vor Hunger!“ „Ja ja, hetz mich nicht“, erwiderte Rei und trabte in die Küche. Er fragte sich sowieso, warum gerade er kochen musste. Immerhin spielte Hilary schon seit geraumer Zeit den Hausdrachen. Rei fand, dass sie wenigstens mithelfen könnte, aber sie meinte immer: `Du machst das besser als ich, außerdem könnte ich mir einen Nagel abbrechen´ und dann lief sie immer einfach weg. Aber so leicht wollte Rei sich nicht unterkriegen lassen und versuchte es heute nochmals. „Hilary, könntest du bitte den Tisch denken, während ich das Essen warm mache?“, rief er aus der Küche und Hilary, die es sich im Wohnzimmer auf einem Sitzsack bequem gemacht hatte, meinte: „Ach Rei, ich bin so müde…das kann bestimmt auch Daichi machen“ Daraufhin setzte Rei ihr entgegen: „Ich will aber nicht schon wieder neue Teller kaufen gehen müssen“ Daichi hatte ein einziges Mal geholfen den Tisch zu decken, dabei war mehr als die hälfte ihres Tellerbestandes zu Bruch gegangen. Unter Anderem weil Tyson auch seine Finger im Spiel gehabt hatte, aber Rei war davon überzeugt, dass Daichi das auch alleine hinbekommen hätte. „Na schön, dann mach ich’s eben“, meldete sich Kenny zu Wort, klappte Dizzy zu und begab sich in die Küche. Nach einer viertel Stunde war alles so weit gerichtet und Rei beschloss nach Kai zu sehen und ihn zu fragen, ob er vielleicht auch mit ihnen essen wolle. Als er die Treppe hinaufstieg hörte er auch schon die Musik aus ihrem Zimmer dröhnen. Offenbar dröhnte er sich mal wieder mit diesem deutschen Dance-Metal Zeugs zu…wie hieß die Band noch gleich, Rammstein oder so. Er selbst hielt nicht viel von solcher Musik und als Kai ihm dann noch einige Texte übersetzt hatte, wollte er erstrecht nichts mehr davon hören. Er klopfte kurz an, wartete aber keine Antwort ab, da man sein Klopfen bei diesem Lärm ohnehin nicht gehört hätte. Kai lag auf dem Rücken in seinem Bett und starrte die Zimmerdecke an. „Was gibt’s?“, fragte er monoton. „Ich wollte dich nur fragen, ob du noch was zu Abend essen willst“, erwiderte Rei freundlich. „Und dreh die Musik bitte etwas leiser“ Kai drehte sich zu ihm und sagte: „Ich hab kein Hunger“ Das war Rei fast schon klar gewesen, aber er hatte es wenigstens probieren wollen. „Gut“, meinte Rei nun, „dann bis später“ Als er den Raum verließ und die Tür hinter sich zugezogen hatte, stellte er fest, dass die Musik nun etwas leiser wurde. Offenbar hatte Kai seine Bitte erfüllt und diesen Krach ein bisschen heruntergedreht. „Und, kommt er?“, wollte Tyson wissen, als Rei das Esszimmer betrat. „Dreimal darfst du raten“, seufzte Rei und ließ sich neben ihm und Kenny nieder. Obwohl er sie darum gebeten hatte, mit dem Essen zu warten bis er wieder zurückgekehrt war, hatte Tyson schon die hälfte seiner Portion aufgefuttert. Dies überraschte Rei aber nicht wirklich, schließlich war es Tyson den er vor sich hatte. „Also, dann lasst es euch schmecken“, meinte Rei und sie fingen an zu essen. Unterdessen dachte Kai über die letzten paar Jahre nach. „Wir sind gemeinsam in der Abtei aufgewachsen und haben so viel zusammen erlebt, aber trotzdem kommt er mir wie ein Fremder vor…warum hat er sich wohl so verändert? Es liegt bestimmt an Boris, wer weiß, was der noch alles mit ihnen angestellt hat!“ In Kai loderte auf einmal wieder der Zorn auf, den er gegen Boris hegte und er biss die Zähne fest zusammen. „Er ist daran schuld, dass es überhaupt so weit gekommen ist! Wäre er nicht gewesen, hätten wir alle eine ganz normale Kindheit haben können und wären nicht solche emotionsgestörten Kampfmaschinen geworden!“ Boris war zwar besiegt, aber wer wusste schon wie lange es dauern würde, bis er wieder einen neuen Plan ausgeheckt hatte. Kai wusste nicht, auf wen genau er wütend sein sollte. Auf Boris, der seinen Teil dazu beigetragen hatte, dass er so geworden war. Seinen Großvater, der ihn in die Abtei gesteckt hatte, oder auf sich selbst, weil er sich so unmöglich verhielt. „Ich muss mit ihm reden…“, beschloss Kai. „Egal. Was passier ist, ist passiert. Ich muss mit ihm reden, um jeden Preis!“ Nach dem Essen machte Rei mal wieder alleine den Abwasch, denn Tyson und Daichi konnte man in der Hinsicht `Hausarbeiten´ völlig vergessen, Kenny hatte genug zu tun und Hilary war sich einfach zu fein dazu, auch nur einen Finger zu rühren. Rei fragte sich, wie sie das später alleine hinbekommen wollte. Als er soweit alles erledigt hatte, ging er ins Bad und macht er sich bettfertig. Danach ging er auf die Zimmertür von seinem und Kais Zimmer zu. Er trat ein und war kein bisschen überrascht als er Kai schlafend vorfand. Er schlich sich leise in sein Bett und löschte das Licht. „Was ihn wohl so beschäftigt hat?“, schoss es Rei durch den Kopf, denn er hatte Kai selten so nachdenklich erlebt. „Mh…es ist schon spät, ich sollte mir jetzt keine weiteren Gedanken darüber machen. Er wird es mir schon irgendwann sagen…“ Das hoffte er jedenfalls, aber bei Kai konnte man sich da nie so sicher sein… TBC Miep Das Wölfchen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)