Ashtray heart von NAEONNOIR (Love doesn't need so much of justification) ================================================================================ Kapitel 1: Dice 1.1 ------------------- Siebzehn Jahre…. SIEBZEHN JAHRE!!!? Sanada musste den Verstand verloren haben!!! Was fiel ihm ein, einen Schüler einzustellen. Einfach aufzunehmen, nein! Besser noch! Dieser schlaksige Typ wurde auch gleich zum neuen Anführer der Jugend erklärt! Komiya’s Gedanken überschlugen sich. Das hier war doch kein Sportverein! Seine anfängliche Bewunderung für die kühle Art des Neuen wich schnell einem Gefühl von unbefriedigter Wut. Mit einem etwas tollpatschigem Schritt über die Leiche am Boden bewegte er sich auf die beiden Schwarzhaarigen zu. Schnell noch richtete er sich seinen weißen Nadelstreifenanzug, bevor er es sich wagte gegen seinen neuen Vorgesetzen und seinen Regionalleiter zu sprechen…. Gefährliches Unterfangen, aber Komiya Shinobou war eh wie immer schon voller Macken… „S…Sanada-sama ! Es tut mir Leid, dass ich erneut….wiedersprechen muss, aber….. Dieser junge Bengel hier ist….okay, er hat dieses Drecksschwein von Spion getötet, aber das sagt doch noch gar nichts!!“ Eigentlich war ER , als Vize der Izumo-Jugend als nächster Anführer angedacht gewesen, aber stattdessen schleppte Sanada einen Jungen an, den er wohl gerade beim Spielen in seinem Casino aufgelesen hatte… Der ältere Yakuza aber schenkte dem Blonden nur einen herabwürdigenden Blick,der den jungen Mann zusammen fahren ließ, während Kubota sich kaum bewegte… Es zeigte nur zu gut, WER von den Zweien perfekt für die Yakuza war, und wer eigentlich nur hier war, weil er keine andere Möglichkeit hatte über die Runden zu kommen… „Ich erwarte, dass du ihn gut in den Alltag einarbeitest, Komiya-kun. Zeig ihm das Büro und die Läden. Ich verspreche dir, dass er der perfekte für den Platz ist. Weitere Diskussionen kannst du gerne mit dem Lauf meiner Baretta führen, wenn dir das lieber ist. “ knurrte der Gebietsleiter nur, bevor er aufstand und dann den Raum mitsamt seinem Bodyguard verließ, der die Leiche ebenfalls mitnahm für weitere ‚Recycling‘-Maßnahmen… Im Gegensatz zu Kubota wurde Nobou leicht blass, als er noch einmal auf den Blutfleck starte…im Gegensatz zu dem Verantwortlichen Kubota, der ja eigentlich mehr als unfreiwillig hier war… Noch einmal musterte der Ältere den Neuling, der dennoch mehr als einen Kopf größer war als er selbst; Ein schmales Gesicht, ziemlich wüste ,schwarze Haare, die ihm sogar über die Brille hingen und deutlich mal wieder einen ordentlichen Schnitt vertragen könnten. Seine Haltung war so entspannt, dass es fast so aussah, als würde er bald vorne überfallen. Nicht gerade der Vorzeige-Yakuza. Auf den Schreck zündete sich der dagegen wie ein kleiner Gigolo erscheinende Komiya ersteimal eine Marlboro an. Einen tiefen Zug nehmend fragte er dann mit etwas Abneigung aber auch Witz in der Stimme: „Du bist doch noch Schüler, oder?! Was soll das hier?!“ Als er dann aber das müde Lächeln von dem Hünen sah, musste auch er kurz Schmunzeln. Dieser mysteriöse Typ…hatte etwas Interessantes an sich, das stimmte wohl….ob er der Aufgabe wohl gewachsen war? Der Schwarzhaarige wusste wohl selbst kaum, was hier gerade passiert war und noch weniger wussten wohl beide, was auf sie zukam… Kubota fühlte sich weiterhin ziemlich fehl am Platz. Schon längst hatte er erklärt, dass er weg wolle, weil er noch kein Mittag gehabt hätte, aber irgendwie wurden seine Worte überhört. Er säuberte seine Brille von den Blutspritzern, die sie getroffen hatten, als der Blonde, den dieser Sanada Komiya genannt hatte, das Wort ergriff. Er hatte schon kurz zuvor seine Bedenken hinsichtlich Kubotas rasantem Aufstieg in der Izumo-Nachwuchsorganisation, der sich Kubota auch noch nicht gänzlich erschloss, geäußert. Nun wandte er sich abermals recht vorlaut an seinen Vorgesetzten und kritisierte offensichtlich dessen Entscheidung. Genauso offensichtlich war jedoch, dass sich der ältere Yakuza nicht von einem wie Komiya reinreden ließ. Er verstand es, den Vize-Anführer der Jugend, der Kubota folglich unterstellt war, in seine Schranken zu weisen. Kubota währenddessen beobachtete die beiden stumm und setzte seine Brille wieder auf. Sobald der Regionalleiter gegangen war, schien von dem Blonden eine gewisse Anspannung abzufallen. Gänzlich entspannt wirkte er dennoch nicht. Er fummelte nach einer Zigarettenschachtel und zündete sich sogleich eines der Lungenbrötchen an. Nachdem er ein, zweimal gezogen hatte, wandte er sich Kubota zu. In Komiyas Worten lag einiges an unterdrücktem Vorwurf. Offenbar hatte er zuvor darauf angespielt, der neue Anführer der Jugendorganisation zu werden. Aber Kubota, der Oberstufenschüler, war aus dem Nichts aufgetaucht und hatte sich seinen Posten weggeschnappt. Natürlich war Komiya über diesen Zustand etwas zerknirscht. Trotzdem versuchte er dabei so lässig wie möglich zu wirken und sich bloß nichts anmerken zu lassen. Dass Kubota ihn dennoch durchschaute, war keinesfalls wunderlich. Aber was hatte er denn schon vor ihm zu befürchten? Er war einfach so in diese ganze Sache reingerutscht. Seine einzige Ambition, der Izumo-Gruppe beizutreten, lag darin, seine ständige Langeweile etwas zu vertreiben. Kubota belächelte die Worte des Älteren, der nicht nur zu ihm aufsehen musste, sondern auch kein Jahr älter wirkte, als er. „Ich glaube altersbedingt passe ich doch dann ganz gut bei euch rein, oder nicht?“, erwiderte er einfach und sah zu ihm. „Na dann, Komiya-san. Du solltest mir doch Büro und Läden zeigen“, erinnerte er ihn zudem gleich an seine ihm zuvor übermittelten Aufgaben. Komiya musste zugeben, dass Rauchen hier wirklich die einzige Droge war, die er konsumierte. Wahrscheinlich war das ein Grund, warum er es geschafft hatte in zwei Jahren Vize zu werden ; Er war der einzige, der nur zwei Lastern der Yakuza zum Opfer gefallen war : Billig geschmuggelte Zigaretten und Frauen. Deswegen wurde er respektiert, denn immerhin konnte man sich bei ihm sicher sein, dass er seine Entscheidungen nicht im Rausch fällte. Er konnte es sich nicht nehmen lassen auf Lunge zu rauchen und das ziemlich viel. Aber sein Gegenüber war wohl nicht besser. Nur, dass er stattdessen Seven Star rauchte, die Komiya zu stark waren... Wenn er darüber nach dachte, wollte er augenblicklich puren Teer rauchen um sein Ansehen vor sich selbst nicht noch mehr durch den Dreck zu ziehen. Glücklicherweise riss Kubota ihn aus den Gedanken, bevor er die nächste Baustelle aufsuchen konnte. „Tzhh…du bist mit Abstand der Jüngste! Du bist ja noch nicht mal volljährig!“ sagte er gerade. Er würde erst in ein paar Monaten 22 werden und damit war auch er gerade ein Jahr überhaupt erlaubt zu trinken, spielen oder noch andere Dinge zu tun…. Apropos andere Dinge. Wenn das hier vorbei war, würde er erst mal eine nageln, bis sie blutete, das schwörte er sich. Das war das einzige, was ihn heute wohl aufheitern würde…. „Hnfh….nicht so förmlich…ich bin jetzt dein Vize. Also reicht Komiya-kun…du….“ sagte der junge Mann mit den blond gefärbten Haaren, steckte die Hände in die Taschen seines geliebten Anzugs und lief vorweg. Er musste sich eingestehen, dass er den Namen des Schülers schon wieder vergessen hatte. „ …..eeeh…..“ Kubotas Blick glitt einmal von unten nach oben, Komiyas ganzen Körper entlang. Er musterte den Blonden und erwiderte dann: „Und du? Darfst du schon allein in der Achterbahn sitzen?“ Sein angedeutetes Grinsen ließ darauf schließen, dass er keine Antwort erwartete. Vielmehr versuchte er Komiyas Witz von vorher aufzugreifen. Im Grunde war im egal, was man von ihm hielt, aber zum Feind machen sollte er sich lieber keinen aus der Izumo. Schon gar nicht jemanden, mit dem er noch eng zusammenarbeiten sollte. Und trotz seiner Größe und der schmächtigen Statur sollte man den Blonden nicht unterschätzen. Die Kratzer und leichten Wunden, die Kubota an den Körperstellen entdecken konnte, die nicht von Komiyas Anzug verdeckt waren, ließen darauf schließen, dass er keinen Kampf scheute und sich durchzusetzen wusste. Außerdem gaben diese kleinen Blessuren ihm einen kantigen Charakter. Der Anflug einer Ahnung kam in Kubota auf, dass es nicht langweilig werden würde, solange er mit Komiya-san zu tun hatte. Oder besser Komiya-kun, wie er ihn verbessert hatte. Kubota steckte eine Hand in seine Hosentasche und folgte Komiya, der ganz offensichtlich seinen Namen vergessen hatte „Kubota. Makoto Kubota.“, half er ihm schnell und kratzte sich dabei desinteressiert an der Ohrmuschel, wie man es schon mal bei ihm beobachten durfte, kurz nachdem er das 'Drecksschwein von Spion', wie Komiya es formulierte, umgebracht hatte. Kurz blieb Komiya stehen. „Mir GEHÖRT die Achterbahn, Kubota-san.“ sagte er, den Rücken Kubota zugewandt und wippte kurz mit der Zigarette auf und ab, achtete peinlichst genau darauf, das nichts von der heißen Asche auf seinen Anzug kam und drehte sich dann wieder um. Sein Lächeln war wie ein zweischneidiges Schwert; Süß und bitter zugleich. „Du hingegen solltest deiner Mutti Bescheid sagen, dass du jetzt mit den großen Kindern spielen gehst!“ …und mit diesen Worten ging er los… Bald schon gelangten sie zu einem gläsernen Bürogebäude. An der Rezeption wurde er freundlich mit einem ‚Komiya-sama‘ begrüßt und als er dem süßen Mädel zuzwinkerte, wurde sie auch ziemlich rot; ein kleiner Schub für sein lediertes Selbstbewusstsein. immerhin die Frauen fanden den kleinen, aber hübschen Mann anscheinend besser, als die komisch Gestalt, die hinter ihm herschlurfte… Das Gebäude war zwar nicht riesig, aber durchaus beachtlich modern und gut ausgestattet. In dem kleinen Fahrstuhl fuhren sie in die vorletzte Etage und von da aus in eins der Büros… „Hey ihr Pappnasen!“ mit einer ungewohnt rauen Art öffnete Komiya Nobou den Raum und ein halbes Dutzend junger Männer starrte sie an… „RYUJI, RYUUNOSUKE, OSAMU, Klappe halten!!“ Die drei Jüngsten sahen ihn verwirrt an und lachten. „Ey, Nobou-chan, warum so schle-„ „ICH rate dir BESSER deinen Mund zu halten!“ Da hatte sich wohl jemand verraten, denn normalerweise war Nobou nicht nur wegen seiner ruhigen art beliebt, sondern auch, weil er Sanada’s strenge Art mit Verständniss und Mitleid kompensierte…heute wohl nicht. Nicht vor dem Neuen. Aber das dieser es sich eh schon dachte, war offensichtlich…. „Also….Das ist Makoto Kubota. Unser neuer Anführer. Fragt mich nicht warum, es ist Sanada’s Entscheidung. Seit freundlich zu ihm, er hat dieses Drecksschwein von Verräter ohne zu zucken abgeknallt.“ sagte er trocken, während er sich möglichst desinteressiert eine Dose Cola aus dem kleinen Kühlschrank angelte… Er hoffte, dass die 6 jungen Männer ihren neuen Chef schnell akzeptierten, er wusste aus Erfahrung, dass sie ein ganz schön gemeiner Haufen sein konnten…und irgendwie sah Kubota nicht sehr selbstsicher aus, als könnte er sich durchsetzen… Kubota hielt mit seiner Hand in der Bewegung inne und schien fast, als hielte er den Atem an. Dann stahl sich ein breiteres Lächeln auf sein Gesicht. Nein, mit diesem Komiya würde es garantiert nicht langweilig werden. Wie erfreulich diese Nachricht doch für ihn war. Auch der nachfolgende Satz entlockte Kubota keiner weitere Erwiederung. Nicht etwa weil er eingeschüchtert war. Nein, aber er wollte nicht alles Pulver sofort verschießen. Er würde sich zuvor die Zeit nehmen Komiya näher kennen und besser verstehen zu lernen. Auch wenn er schon jetzt wie ein offenes Buch für ihn durch die Gegend lief. Kubotas Scharfsinnigkeit entging nun einmal nichts. Wortlos folgte er Komiya und sah sich kein einziges Mal dabei um. Nichts erweckte sein Interesse. Erst als sie in dem Gebäude angekommen waren, wo Komiya einen eindeutigen Blick- und Wortwechsel mit der Rezeptionistin austauschte, wurde er aufgeweckter. Dies war dann wohl so etwas wie die Schalterzentrale der Organisation. Der Treffpunkt der Yakuza. Der Ort, wo sie Routen, Pläne, Aufträge besprachen. Alles in allem also der Ort, an dem Kubotas Anwesenheit die nächste Zeit seines Lebens oft erwünscht sein würde. Solange es ihn lange genug in seiner Stellung halten würde. Aber darüber machte er sich kaum Sorgen. Als sie den Raum betraten, in dem einige junge Männer saßen und redeten und rauchten, erweckte dagegen Komiya einen ganz anderen Eindruck. Und das in zweierlei Bedeutung. Zum ersten führte er sich gänzlich anders aus, als Kubota ihn 'kennen gelernt' hatte. Hier war er kein kleiner Wurm, der vor seinem Vorgesetzten kriechen musste. Hier konnte er selbst den Chef raushängen lassen. Und das verstand er nur zu gut. Zumindest sparte er nicht an seinem lauten und herrischen Ton. Zum anderen war es das, w a s er sagte, das Kubota neugierig machte. Denn ganz offensichtlich war er sehr darauf aus, dass die Gruppe Kubota akzeptierte als neuen Anführer. Natürlich war es schwer, sich als neue Führungsperson in einer Horde Menschen, die man zum ersten Mal sah, durchzusetzen. Aber dennoch war Komiyas Zweifel unbegründet. Zumindest empfand dies Kubota so. Er ging einige Schritte vor in den Raum und sah in den Raum, ohne etwas oder jemanden bestimmtes zu fokussieren. Sein langsam bekannter werdendes müdes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab. „Hi“, sagte er. Weiter nichts. So stand er da, mit den Händen locker in den Hosentaschen versunken und stellte sich der Gruppe vor, die er zu führen hatte. Seine Augen, verdeckt von dem langem schwarzen Pony, waren dabei kaum zu erkennen. Nur einmal kurz blitzte sein Blick durch. Und der war alles andere als unselbstsicher. Wie Kubota es sich schon gedacht hatte, waren Komiyas Zweifel völlig unbegründet. Komiya beobachtete die Situation genau. Während er ruhig in der Ecke des Raumes stand und an seiner Cola nippte, stellte sich Kubota Makoto ruhig vor. Dabei benutzte er weniger Worte, als Komiya gerade, als er die wuselige Truppe Jugendliche zusammen gepfiffen hatte. Es war wohl…die Aura, die Kubota umgab. Ruhig, berechnend und kalt. Die 6 anwesenden und vor allem Komiya merkte, dass die Faszination ihn ebenso packte, wie die etwas dümmlicheren Yakuza-Neuzugänge. Was war das ? Wie konnte dieser Typ so unwahrscheinlich gelassen bleiben bei einem Anblick von einem Haufen wilder Jagdhunde, wie Sanada sie oftmals nannte, wenn sie wieder einmal Mist gebaut hatten…. Sie waren gefährlich. Manipuliert. Aber Kubota hatte keine Angst, obwohl das Alles hier eindeutig fremd für ihn war. Als er merkte, dass eine gewisse Stille eintrat, weil der neue Anführer keine Fragen hatte, aber auch keine bekam oder beantworten konnte, trat der Blondshopf wieder vor die 6 jungen Männer und den Schüler. „Okay, Kinderstube ist vorbei, wir haben noch Dinge zu erledigen. Osamu, du gehst zu Sanada und bringst ihm die Monatsabrechnung. Tatchan,Ryuji; Ihr nehmt den Westblock,der Rest nimmt die östliche Seiten…. Kubota-san und ich sehen uns die Läden auf der Hauptstraße an. Danach gebt ihr das Geld an der Rezeption ab und habt frei. Wo ist der Schlüssel ?“ Ihm wurde schon im selben Moment der Schlüssel für das Büro zugeworfen, den er mit Leichtigkeit fing. Und keine Viertelstunde später waren sie wieder draußen. Unter dem Namen ‚Hauptstraße‘ verbarg sich nichts weiter als die größte Straße im Rotlicht-Viertel. Nachdem Komiya ihn ein bisschen herum geführt hatte und relativ trocken erklärt hatte, welche Love-Hotels der Izumo-Kai gehörten ging es geradewegs zum ‚Hotel A girl‘. Es war ein großes Gebäude mit vielen Zimmern. Und schon am Eingang konnte Komiya keine 2 Meter weit gehen, ohne dass man ihn festhielt, umwarb und versuchte zu einer Nacht zu überreden, aber ziemlich forsch schubste Komiya sie alle aus dem Weg. Frauen waren für den Blondschopf in den letzten Jahren ehr zu einem Mittel zum Zweck geworden. Er musste sich wohl eingestehen, dass der ständige Umgang mit Prostituierten ihn für eine Beziehung unbrauchbar gemacht hatte. Alles was man hier lernte war, dass man Liebe für Geld bekam. Besser und schneller, als für alles Andere. Er projezierte diese Bild auf Alle Frauen. Auch auf seine Mutter, der er auf seinen Streifzügen prinzipiell aus dem Weg ging. Für die richtige Summe Geld oder Anzahl an Drogen hätte sie bestimmt sogar mit ihrem eigenen Sohn einen Quicky rausspringen lassen… Schnellen Schrittes zog er Kubota hinter sich her, weg von denen , zu dem kleinen Zimmer, in dem er den Regionalleiter erwartete. Nach zweimaligem Klopfen wurde ihm auch von einer nackten, blonden Schönheit geöffnet, eine weitere saß schon auf dem Schoß des Yakuzas. „Bin fertig mit Rumführen und vorstellen. Darf ich mich jetzt selbst etwas ‚bespaßen‘, Sanada-san?!“ Dieser wilde Haufen, der ihn anstarrte, als sei er das neue exotische Tier in diesem Yakuza-Zoo, würde auf andere Menschen sicherlich bedrohlich wirken. Auf normale Menschen, solche mit ihren ewig langweiligen Bürojobs und den ewig gelangweilten Visagen. Aber Kubota war alles andere als ein 'normaler Mensch'... Obwohl die Atmosphäre ein wenig angespannt war, kümmerte er sich kein bisschen darum. Diese Jungs waren vielleicht älter als er, wirkten aber, ähnlich wie er es schon bei Komiya hatte beobchten können, nicht sonderlich viel reifer. Kubota war es zumindest, der diese kühle Ruhe verströmte, welche sich kaum zwei Minuten nach seinem Erscheinen in dem Raum auszubreiten begann.Er selbst tat diese sonderbare Situation lediglich mit einem Schulterzucken ab. Kubota war ganz froh darüber, dass Komiya erneut das Wort ergriff. Immerhin eins stimmte: das alles war neu für ihn und solange er sich in diesem Terrain noch nicht so gut auskannte, würde er gerne Komiyas... nun ja, einigermaßen begrenzte Führungsqualitäten ausnutzen, bevor er selbst die meisten Aufgaben übernahm. Er prägte sich Komiyas Worte und deren Bedeutungen gut ein, würde er doch schließlich später darauf zurückgreifen können. Wahrscheinlich... wenn er diese neue Arbeit ernst genug nehmen würde. Aber wieso dem Ganzen nicht eine Chance geben...? Wenige Zeit später waren sie auch schon unterwegs zur 'Hauptstraße'. Kubota brauchte nicht lange zu gucken, um sich zusammenzureimen, wo sie genau waren. Grelle Lichter, blinkende Wegweiser, leuchtende Tafeln mit unkonventionellen Namen für recht eindeutige Etablissements... Also wunderte es den stillen Schwarzhaarigen auch nicht, als sie beide sich einem dieser herrlich bunt ausgeleuchteten 'Läden' näherten und es schließlich auch betraten. Kubota machte kaum eine Regung, als Komiya von all diesen verschiedenen, leicht bekleideten Mädchen angeschmachtet und angeflirtet wurde. Er selbst nur wahrte eine diskrete Distanz zu den fast nackend herumspazierenden Frauen und folgte Komiya, bis dieser sie beide in einen Raum führte, in dem eine ihm bekannte Person (und zwei eher weniger bekannte, dürre Gerippe) bereits auf sie zu warten schien. Als Komiya den Mund aufmachte, um sich anscheinend 'abzumelden', blickte Kubota halb interessiert zu ihm herüber. Welche 'Bespaßung' er sich wohl für sich erdachte, war angesichts ihrer näheren Umgebung nicht schwer auszumachen. Und unwillkürlich fragte sich Kubota wie viele Komplexe und Abgründe den Blonden wohl dazu führten, sich dem Ganzen so dermaßen hinzugeben... Komiya erntete vorerst nur einen missbilligenden Blick. „Jaja, geh mir schon aus den Augen. Du bist wirklich schlimm....kch...Taugenichts." murrte er vor sich her und drückte das Mädchen von seinem Schoß herunter, die nicht viel älter zu sein schien, als Kubota selbst, ging dann geschmeidig wie der glitschige Aal, der er nunmal war, zu den Neuling herüber. Und während Komiya den Raum mit einer hochgezogenen Augenbraue verließ, legte Sanada seinen Arm ‚freundschaftlich' um die Schultern des neuen Nachwuchs-Yakuza. Die feinen Lippen umspielte ein Lächeln, dass so viel hätte bedeuten können... „...ICH kümmer mich jetzt um dich, mein Kleiner..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)