Lost Memory von Heartless_X ================================================================================ Kapitel 35: ------------ Kapitel 35 Die ganze restliche Woche waren Teuk und ich zu den Hausnarren und Pechvögeln der Woche gekürt worden. Ein Wunder, dass die Presse davon nichts mitbekam. Aber wie wir Idols eben mit sowas umgingen – mit Humor und Würde – war es ja dann ganz okay. Muss ja niemand wissen, WIE wir die Zeit im Aufzug miteinander verbracht haben. Trotzdem änderte das nicht, dass ich Teuk für die nächsten zwei Wochen Sex-und-Anfass-Verbot erteilt habe. Er nahm es gelassen. Bald schon war auch der Donnerstag vorüber und ich badete in Gedanken schon daheim in unserer schönen Badewanne mit ganz viel Schaum und- „Heechul-sshi!“ -Oh verdammt. Den hatte ich ja total vergessen. Mit großer Begeisterung winkte mir der Vertretungschef von der Ferne zu und ich zwang meine Hand sich ebenfalls zu erheben – allerdings mit weniger bis zu gar keiner Begeisterung. Und ich hatte so sehr gehofft, dass er das vergisst…so wie ich… „Wird schon nicht so schlimm werden. Er will dich doch auch nur ein bisschen besser kennenlernen“, versuchte Hankyung – welcher von meinem Leiden als Wohngenosse natürlich schon bescheid wusste – mich aufzubauen. „‘Besser kennenzulernen‘? Hankyung, der schleift mich in einen Puff!“ „Sieh es positiv. Jetzt kannst du wenigsten behaupten, in einem gewesen zu sein.“^^ „Yah, du sagst das, als ob man darauf stolz sein müsste…“ O.ô, erwiderte ich skeptisch und seufzte schwer. Na das konnte ja noch heiter werden… Der Abend meines Untergangs kam wohl oder übelst und ich begab mich pünktlichst auf die Minute und angemessen gekleidet – meine Würde als Modeikone behielt ich bis zum bitteren Ende! – vor dem Büro des Chefs und hoffte insgeheim, dass dieser bei einem Verkehrsunfall verhindert wurde und mich vor dieser Schmach rettete… „Ah, du bist schon hier. Sehr schön, sehr schön, dann können wir ja mal los, nicht?^^“ In meinem Kopf winselte und schrie ich um Gnade, doch mein Körper betrog mich in voller Länge und Breite. Mein Kopf bewegte sich auf und ab und formte sich zu einem Nicken, meine Beine folgten dem Mann selbstständig. Ich achtete genauestens auf den Weg, den wir gingen – schließlich wollte ich, für den Fall, dass ich doch wieder die vollste Kontrolle meines Körpers wiedererlangte, ganz schnell meine Beine in die Hand nehmen und wieder nach Hause finden. Wobei mir das vermutlich in diesem Fall völlig egal ist, wohin ich da laufe – Hauptsache weg von dort. Mein Chef blieb stehen und deutete auf einen rostigen Kellereingang….oder Bunker vom ersten Weltkrieg, genauso ganz konnte man das zu dieser späten Uhrzeit nicht mehr erkennen. „Von hier aus gelangen wir direkt durch den Hintereingang in das Lokal. Ich werde dir die Augen verbinden, ich habe zusätzlich noch eine Überraschung für dich vorbereiten lassen“, zwinkerte er mir stolz zu, zog mir meine Mütze übers halbe Gesicht und band zusätzlich seine Augenbinde darüber. Na toll, als ob sich das großartig bei dieser Finsternis auszahlte. Wieso bekam ich da nur so ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache? Ach ja; weil ich überhaupt nie hier sein wollte! „Sie stellen mir aber bitte kein Bein oder Sonstiges vor die Füße, ja?“, hörte ich mich sagen hören und verfluchte nun auch meine sonst ach so treuen Stimmbänder. Selbst diese ließen mich jetzt im Stich, solche Verräter, ehrlich… Ich ertastete das alte Geländer mit der einen, die andere Hand schnappte sich mein Chef: „Ich doch nicht…“, versicherte er mir und führte mich die paar Stufen nach unten. Mein Körper betrog mich gerade mit sämtlichen Sinnen und Mitteln, aber das würde ich ihm dann schon noch heimzahlen, wenn es an den Flucht-Endspurt ging. Kalte, modrige Luft umhüllte mich und die schwere Bunkertür fiel laut krachend zurück ins Schloss. Es gab jetzt eindeutig kein Zurück mehr. Schluck. „Wie weit noch?“ – Zur Anmerkung: wir waren gerade mal – grob geschätzt – zwei Meter gegangen und ich hatte jetzt schon keinen Bock mehr. „Ein Stück noch. Ich seh schon den Hintereingang.“ Abrupt blieb ich stehen: „Chef, ganz ehrlich, ich schaff das nicht.“ Er zog unerbittert an meinem Arm weiter: „Natürlich kannst Du! Eine der Schönheiten wartet da schon auf Dich.“ „Ich hab aber ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache…“ „Mach Dich jetzt nicht lächerlich. Steh deinem Mann!“, wies er mir die Schranken, riss mich aus meiner Verwurzelung und ich stolperte in einen Meer aus süßlichen Rauch und berauschender Musik. Oh Hilfe…! Der süßliche Geruch, vermischt mit dem bitteren von Zigarren ließ meinen ganzen Körper krippeln, hatte doch etwas Reizvolles. Viele lachende Männerstimmen vernichtete diese Gefühl. Ein scheußliches auf und ab. „Nur noch die fünf Stufen hier hoch, Heechul-sshi. Perfekt!“ Mit wackeligen Knien kam ich zum Stillstand, bewegte mich keinen Millimeter, versuchte auch nicht großartig irgendetwas zum Festhalten zu suchen (Stichwort: Brüste). „Darf ich die Augenbinde bitte oben lassen?“ – ich fühlte mich jetzt noch unwohler als zuvor. Wenn ich vorher was gegessen hätte, wäre es spätestens jetzt nicht mehr drin. „Auf keinen Fall! Die Schönheitskönigin persönlich steht schon auf der Theke! Das musst du sehen!“, seine Stimme war irgendwo zwischen den vielen, nicht weit weg von mir und – ich bildete mir ein, etwas niedriger von der Herkunft als mein Stand. Tiefe Männerstimmen grölten und lachten heiter um die Wette. Ihr müsst verstehen, dass ich hier eine gewisse Männerehre hatte und vertreten musste. Und ein bisschen Neugierde, das geb ich auch zu. NUR DESHALB tat ich die Augenbinde und Mütze runter. Am liebsten hätt ichs ja eh gelassen. Und am Liebsten wär ich auf der Stelle in ein Loch verschwunden. In dem ‚Kellerlokal‘ oder was auch immer, war keine einzige Frau zu sehen. Die angebliche „Schönheitskönigin auf der Theke“ – war ich. Großartig, du hast wieder einmal den Jackpot gezogen, Heechullie. Grandiose Leistung! „Ha ha, sehr witzig…“, murrte ich und kletterte von der Theke auf den freien Hocker neben meinem Chef, der sich sichtlich königlich amüsierte. Sofort kippte ich mir das bereits für mich bestellte – ich war mal so frei und egoistisch, das mal anzunehmen, dass das für mich war – hinten runter. Buärgs, ekelhaftes nicht identifizierbares Zeug. Ich will die Flasche davon! „Nimms nicht so tragisch, Heechul-sshi. Ein bisschen Spaß muss auch sein!“, klopfte er mir auf den Rücken, als ich von dem starken Zeug zu husten begann. Ja ja, Spaß auf meine Kosten. Der größte Fehler, den man sich mit Kim Heechul leisten konnte, wenn man ihn eigentlich als Freund gewinnen wollte. Das nächste Glas von dem – nennen wir es mal verunstalteten Whiskey – war schneller geleert als mir lieb war, aber immerhin gewöhnte sich mein Gaumen langsam an den bitteren Geschmack. Vielleicht wurde das ja doch noch ein akzeptabler Abend, wer wusste das schon? Immerhin war meine Haut gerettet – wir waren in keinen Puff! Nach dem dritten Glas und ein halbes Bier ahm ich den Streich inzwischen auch humorvoll. Mein Chef hatte es faustdick hinter die Ohren, das musste man ihm lassen. Aber er war für zwei Sekunden ziemlich eingeschnappt, als er geschnallt hatte, dass ich wirklich geglaubt hatte, dass er mich in einen Puff schleppt. Okay, verübeln konnte man ihm das nicht und somit spendierte ich ihm auch ein Bier. „Das hier gehört einen engen Freund von mir, der hin und wieder einmal solche Privatparties veranstaltet um seine Leute vor dem strengen und steifen Arbeitsleben für eine Nacht mal entfliehen zu helfen“, erklärte er mir. Geniale Idee eigentlich, musste man dem Typen lassen. So ist man als Chef oder Idol nicht gezwungen, sich zu Hause alleine zu betrinken. Das einzige Skurrile hier war, dass ein paar der Männer maskiert waren – vermutlich um sich selbst zu schützen, falls doch ein ungebetener Gast hier sein sollte. Naja…solange sie mich in Ruhe ließen und nicht wieder mit einer Frau zu vergleichen. Obwohl ich mich schon geschmeichelt fühlte, als ‚Schönheitskönigin‘ bezeichnet worden zu sein~ x3 Ehäm, Männerwürde, wo bist du? Du verlässt gerade deinen Posten! Nach dem sechstem Glas waren sämtliche Geschmacksnerven auf Zunge und Gaumen – gab es dort überhaupt welche? Man weiß es nicht, sagen wir einmal so – begann sich alles in meinem Kopf zu drehen und zu drehen und schwenkte hin und her und- Was ist das Zeug da bloß? Das ist echt furchtbar! Abgesehen davon schmeckte es wirklich widerlich und süßlich. Weibergesöff….nur um die flachlegen zu können, für sowas war das doch nur gut, oder? Ich atmete tief durch und hielt mich am unteren Rand – genau, exakt dort wo die alten Kaugummis klebten – fest. Korrektur: nicht alles in meinem Kopf drehte sich, nein. Es war der komplette Raum der sich drehte! „Hier, trink noch einen und dann geht’s dir besser!“^^, meinte der Barkeeper und knallte das Gesöff vor mir auf die Theke. Das Glas kam, ich sah, mich würgte es. „Ich will nach Hause…“, stellte ich klar und versuchte innerlich meinen Magen zu beruhigen. Mein Chef begann mit den Typen rechts von ihm zu reden und kurz zu diskutieren, ehe sie sich die Hände gaben. „Mein Kumpel wird dich sicher ins Bett bringen“, versicherte er mir und schon hatte ich einen stützenden Arm unter meinen Achseln geschoben bekommen. Wow, das nenn ich Service. Ich nehm alle Gemeinheiten, die ich über meinen Chef gesagt habe, zurück: er hat mir soeben eine Fahrgelegenheit besorgt. Wir kämpften uns durch die Menschen-Masken-Masse durch und ich musste mich ordentlich am Riemen reißen, nicht mit jeder Person zusammenzustoßen. Meine Beine waren Pudding. Wackelpudding. Mit Vanillegeschmack. Ouh, schlechte Idee. Nicht an Essen denken… Endlich, die Tür. Der Mann – erst jetzt bemerkte ich, dass er eine hübsche dunkle Glitzermaske trug – öffnete diese mir und ich stolperte hindurch. Mensch, war mir schwindelig. Da kam mir dieses Bett da gerade recht. „Das…ist nicht mein Bett…“, bemerkte ich plötzlich und mich überkam eine richtige Schwindelattacke. Meine Beine sackten weg und ich landete zitternd vor Anstrengung und Angst auf dem Bett. Der Mann teilte sich in drei. Die sechs Augen blitzten gefährlich auf, die drei Lippen grinsten schief. Eine kräftige Hand fasste mich an der Schulter an, ich schlug sie weg und rutschte vom Bett und sofort zur Tür. Abgesperrt. Ich saß in seiner Falle. Kapitel 35-Ende muhahaha >3 ich habs noch drauf, was? so gemein war schon lange nicht mehr eine! xP und nur ich weiß, wie es weitergeht~ *ultra-mega-bösewicht-lachen-einspiel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)